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Die
vorliegende Erfindung betrifft neue Decahydroisochinolinderivate,
deren Herstellung, deren Verwendung als Arzneimittel und pharmazeutische
Zusammensetzungen, die sie enthaften.
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Insbesondere
stellt die Erfindung eine Verbindung der Formel I bereit
worin R steht für Wasserstoff
oder (C
1-C
4)-Alkyl,
und A und B unabhängig
voneinander stehen für
Gruppen der Formel (a), (b), (c), (d) oder (e)
worin
X,
X
1 und X
2, unabhängig stehen
für -CR
1= oder -N=
Y steht für -O-, -S-,
-CH=CH- oder -NH-
R
1 und R'
1 unabhängig stehen
für Wasserstoff,
(C
1-C
4)-Alkyl, (C
1-C
4)-Alkoxy,
R
2 steht für
Wasserstoff, (C
1-C
4)-Alkyl,
(C
1-C
4)-Alkoxy,
(C
1-C
4)-Alkoxycarbonyl
oder Halogen, und
R
3 und R
4 unabhängig stehen
für Halogen,
Nitro, Cyano, Trifluormethyl, (C
1-C
4)-Alkyl, (C
1-C
4)-Alkoxy, (C
1-C
4)-Alkoxycarbonyl
oder (C
1-C
4)-Alkanoyl,
in
Form der freien Base oder eines Säureadditionssalzes.
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Wegen
der asymmetrischen Kohlenstoffatome, die in den Verbindungen der
Formel I und ihren Salzen vorliegen, können die Verbindungen in optischer
aktiver Form oder in Form von Gemischen von optischen Isomeren,
z.B. in Form von racemischen Gemischen, vorliegen. Alle optischen
Isomere und deren Gemische, einschließlich der racemischen Gemische,
sind Teil der vorliegenden Erfindung.
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Halogen
steht für
Fluor, Chlor, Brom oder Iod, vorzugsweise für Fluor oder Chlor. Die oben
definierten Alkyl- und Alkoxygruppen stehen vorzugsweise für Methyl
und Methoxy.
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Unter
einem weiteren Gesichtspunkt stellt die vorliegende Erfindung ein
Verfahren bereit für
die Herstellung von den Verbindungen der Formel I und ihrer Salze,
wobei eine Verbindung der Formel II
worin B wie oben definiert
ist, mit einer Verbindung der Formel III
umgesetzt wird, worin A und
R wie oben definiert sind, und die Verbindungen der Formel I, die
auf diese Weise erhalten werden, in Form der freien Base oder eines
Säureadditionssalzes
gewonnen werden.
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Die
Umsetzung oder Reaktion kann gemäß den bekannten
Aminbildungsverfahren bewirkt werden.
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Die
Aufarbeitung der Reaktionsgemische gemäß dem obigen Verfahren und
die Reinigung der Verbindungen, die auf diese Weise erhalten werden,
kann gemäß den bekannten
Verfahren durchgeführt
werden.
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Säureadditionssalze
können
hergestellt werden aus den freien Basen auf bekannte Art und Weise
und umgekehrt.
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Die
Verbindungen der Formel II können
hergestellt werden aus bekannten Verbindungen unter Verwendung von
herkömmlichen
Verfahren, z.B. durch Amidierung einer Verbindung der Formel IV
worin B wie oben definiert
ist, mit tert.-Butoxycarbonyloctahydroisochinolin-4-carbonsäure, die
hergestellt werden kann aus Isochinolin-4-carbonsäureethylester,
z.B. wie beschrieben in Beispiel 1, Stufen b) bis e).
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Die
Verbindungen der Formel III können
hergestellt werden auf eine herkömmliche
Art und Weise aus Verbindungen der Formel V
worin A und R wie oben definiert
sind, z.B. wie beschrieben in Beispiel 1, Stufen h) und i).
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Die
Verbindungen der Formel V können
hergestellt werden auf eine herkömmliche
Art und Weise, z.B. aus Verbindungen der Formeln VI und VII
wobei A und R wie oben definiert
sind, wie beschrieben in Beispiel 1, Stufen f) und g) oder aus Verbindungen der
Formeln VIII und IX
wobei A und R wie oben definiert
sind. Eine erhaltene Verbindung der Formel V kann in eine andere
Verbindung der Formel V überführt werden,
z.B. wie beschrieben in Beispiel 1, Stufe h).
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Die
Ausgangsverbindungen der Formeln IV, VI und VII sind bekannt und
können
auf analoge Art und Weise zu bekannten Verbindungen hergestellt
werden.
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Die
Verbindungen der Formel I und ihre pharmazeutisch annehmbaren Säureadditionssalze,
im Folgenden als Mittel der Erfindung bezeichnet, zeigen wertvolle
pharmakologische Eigenschaften, wenn sie in vitro getestet werden
unter Verwendung von Somatostatin (Somatotropin Release Inhibiting
Factor, SRIF) Rezeptor exprimierender Zellkulturen und an Tieren,
und sind daher brauchbar als Arzneimittel.
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Insbesondere
zeigen die Mittel der Erfindung eine hohe Affinität zu Somatostatinrezeptoren.
Insbesondere sind sie selektive Antagonisten bei Somatostatin sst3-Rezeptoren, vorzugsweise SSTR-3-Rezeptoren genannt
(siehe Hoyer et al., TiPS, 1995, 16; 86 bis 88), wie bestimmt in
Radioligandenbindungs- und Second Messenger Studien [siehe z.B.
K. Kaupmann et al., FEBS LETTERS 1993, 331: 53 bis 59, S. Siehler
et al., Naunyn Schmiedeberg's
Arch. Pharmacol., 1999, 360: 488 bis 499], wo sie selektive Affinität für sst3-Rezeptoren zeigen mit pKd-Werten zwischen
etwa 7,5 und 9,0.
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Die
Mittel der Erfindung sind daher brauchbar für die Behandlung von Angst,
Depression, sozialer Phobie, panischen Störungen, posttraumatischen Stressstörungen,
ADHD (Attention Deficit and Hyperactivity Disorders (Aufmerksamkeitsdefizit-
und Hyperaktivitätsstörungen)),
Bipolaren Störungen,
Schizophrenie, einschließlich
negativer Symptome, neurodegenerativen Krankheiten, wie Lern/Gedächtnisstörungen,
Demenz, altersbedingte Gedächtnisbeeinträchtigung,
SDAT, zur Behandlung von Tumoren und für vaskuläre Störungen und immunologische Krankheiten,
wie bestätigt
in einem Bereich von Standardtests, wie unten angegeben:
Bei
Dosierungen oder Dosen von etwa 0,3 bis 3 mg/kg p.o. erhöhen die
Mittel der Erfindung das Explorationsverhalten von Mäusen in
der offenen Hälfte
von einer halb eingeschlossenen Plattform, einem Modell, das anxiolytische
Aktivität
vorhersagt (Psychopharmacology, 1986, 89: 31 bis 37).
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In
dem gleichen Modell der halb eingeschlossenen Plattform erhöhen die
Mittel der Erfindung bei den oben angegebenen Dosierungen auch die
Vigilanz der Mäuse.
Die Verbindungen sind daher angezeigt für die Behandlung von Depression,
Schizophrenie und Demenz, insbesondere der Altersdemenz vom Alzheimer-Typ (Senile
Dementia of the Alzheimer Type (SDAT)).
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In
dem Intruder-Maus-Test [Triangle, 1982, 21: 95 bis 105; J. Clin.
Psychiatry, 1994, 55: 9 (Suppl. B) 4 bis 7] erhöhen die Mittel der Erfindung
die soziale Invetsigation und reduzieren die Defensivambivalenz
in der behandelten Intuder-Maus bei Dosierungen oder Dosen von etwa
1 bis etwa 10 mg/kg s.c., was auf ein antimanisches Profil hindeutet,
wie Carbamazepin und Lithium, ein neuroleptisches Profil, wie Clozapin
und ein anxiolytisches Profil, wie Diazepam.
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Bei
der durch Stress induzierten Hyperthermie und dem erhöhten Plus-Maze-Test
in Mäusen
[Lecci et al., Psychopharmacology 101: 255 bis 261 (1990) bzw. R.J.
Rodgers, Behav. Pharmacol. 8: 477 bis 496 (1998)] verringerten die
Mittel der Erfindung die Erhöhung
der Körpertemperatur
bzw. erhöhten die
Zeit, die an offenen Armen verbracht wurde. Sie sind daher angezeigt
für die
Behandlung von Angststörungen
und panischen Störungen.
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Außerdem erhöhen bei
diesen Dosierungen oder Dosen die Mittel der Erfindung (akut gegeben)
das aggressive Verhalten (Angriffe, Verfolgungsjagden, Bisse) in
dem Matched Pairs Situation-Test bei Mäusen [Dixon et al., J. Clin.
Psychiatry 55: (9) [Suppl. B] 4 bis 7 (1994)]. Da sie, wie oben
angeführt,
zusätzlich
defensives Verhalten in dem Intruder-Maus-Test dämpfen, zeigen die Mittel der
Erfindung ein etho- oder verhaltenspharmakologisches Profil, das
sehr ähnlich
ist zu dem von Clozapin und in gewissem Ausmaß zu dem von antimanischen
Mitteln (Lithium, Carbamazepin, Valproat). Sie sind daher angezeigt
für die
Behandlung von affektiven Störungen,
einschließlich
Bipolaren Störungen,
z.B. manisch depressiven Psychosen, extrem psychotischen Zuständen, z.B.
Manie, Schizophrenie und exzessive Stimmungsschwankungen, wo Verhaltensstabilisierung
erwünscht
ist. Außerdem
sind die Verbindungen angezeigt bei Angstzuständen, allgemeiner Angst sowie
sozialem Stress und Agoraphobie, sowie solchen Verhaltenszuständen, die
gekennzeichnet sind durch sozialen Rückzug, z.B. negative Symptome
[A.K. Dixon, Brit. J. Med. Psychol. 71: 417 bis 445, A.K. Dixon, H.U.
Fisch, Neuroscience and Biobehavioural Reviews. 23 (1990) 345 bis
358], und posttraumatischen Stressstörungen.
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Außerdem,
wenn die Mittel der Erfindung in Dosen oder Dosierungen von etwa
0,03 bis 3 mg/kg p.o. an Nagetiere verabreicht werden, wirken sie
gegen eine durch Elektroschock induzierte Amnesie, erhöhen die Retentionsleistung
bei einem passiven Vermeidungslernen (Mondadori et al., Pharmacology
Communications 1992, 2: 93 bis 97) und verbessern die soziale Wahrnehmung
(Mondadori et al., Behavioural Brain Research 1996, 77: 227 bis
229). Die Verbindungen sind daher angezeigt für die Behandlung von kognitiven
Störungen und
Lern-/Gedächtnisstörungen.
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Die
positiven Effekte auf die Gedächtniserlangung/-retention,
verbunden mit den soziotropen Komponenten, die durch die Mittel
der Erfindung gezeigt werden, deuten darauf hin, dass sie brauchbar
sein werden bei der Behandlung von ADHD und verschiedenen Typen
von Demenzen, einschließlich
der Alzheimer'schen Krankheit.
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Die
Mittel der Erfindung sind auch wirksam bei der Behandlung von verschiedenen
Arten von Tumoren, insbesondere der sst3-Rezeptor
tragenden Tumoren, wie es angegeben ist in Proliferationstests mit
verschiedenen unterschiedlichen Krebszelllinien und in Tumorwachstumsexperimenten
bei nackten Mäusen
mit Hormon-abhängigen
Tumoren [siehe z.B. G. Weckbecker et al., Cancer Research 1994,
54: 6334 bis 6337]. Daher sind die Verbindungen angezeigt bei der
Behandlung von z.B. Brust-, Prostata-, Colon-, Pankreas-, Gehirn-
und Lungenkrebs (kleiner Zelllungenkrebs) und für die in vivo Darstellung von
sst3-Rezeptor tragenden Tumoren.
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Für alle der
oben genannten Indikationen hängt
die geeignete Dosierung natürlich
ab von z.B. der eingesetzten Verbindung, dem Wirt, dem Modus oder
dem Weg der Verabreichung und der Natur und dem Schwerheitsgrad
des Zustands, der behandelt wird. Im Allgemeinen wird jedoch angezeigt,
dass zufrieden stellende Ergebnisse bei Tieren erhalten werden bei
einer täglichen
Dosis von etwa 0,1 bis etwa 10 mg/kg Tierkörpergewicht. Bei größeren Säugern, z.B.
Menschen, liegt eine angegebene Tagesdosis in dem Bereich von etwa
5 bis etwa 200 mg, vorzugsweise etwa 10 bis etwa 100 mg, der Verbindung,
die in herkömmlich
verabreicht wird in aufgeteilten Dosierungen von bis zu viermal
am Tag oder in einer Form mit verzögerter oder anhaltender Freisetzung.
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Die
Mittel der Erfindung können
verabreicht werden in freier Form oder in Form eines pharmazeutisch annehmbaren
Salzes. Solche Salze können
hergestellt werden auf eine herkömmliche
Art und Weise und zeigen die gleiche Stärke von Aktivität wie die
freien Verbindungen.
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Demzufolge
stellt die vorliegende Erfindung unter einem weiteren Gesichtspunkt
die Mittel der Erfindung zur Verwendung bereit als Arzneimittel,
insbesondere zur Behandlung der oben genannten Zustände, z.B.
Schizophrenie, Depression, Angst und Bipolare Störungen.
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Die
vorliegende Erfindung stellt außerdem
eine pharmazeutische Zusammensetzung bereit, die ein Mittel der
Erfindung in Verbindung mit mindestens einem pharmazeutisch annehmbaren
Verdünnungsmittel oder
Träger
umfasst. Solche Zusammensetzungen können auf herkömmliche
Art und Weise formuliert werden. Einheitsdosierungen oder Einheitsdosisformen
enthalten z.B. von etwa 0,25 bis etwa 50 mg von einem Mittel gemäß der Erfindung.
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Mittel
der Erfindung können
nach jeder beliebigen Route oder Weg verabreicht werden, z.B. parenteral,
z.B. in Form von injizierbaren Lösungen
oder Suspensionen, oder enteral, vorzugsweise oral, z.B. in Form von
Tabletten oder Kapseln.
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Die
bevorzugten Indikationen sind Schizophrenie (insbesondere negative
Symptome und kognitive Beeinträchtigung),
Depression, Angst und affektive Störungen, einschließlich Bipolare
Störungen,
z.B. Manie.
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Die
bevorzugte Verbindung ist die Verbindung von Beispiel 32. In Bezug
auf die oben genannten Tests bei der Intruder-Maus erhöht diese
Verbindung bei Dosierungen von 0,3, 1 und 3 mg/kg p.o. die Aufmerksamkeit
und soziale Exploration und reduziert defensive Ambivalenz und anhaltende
Flucht. Bei dem sozialen Wahrnehmungstest erhöht sie das Gedächtnis bei
Dosen von 0,03 bis 30 mg/kg p.o. Sie reduziert auch durch Stress
induzierte Hypothermie bei Mäusen
in Dosen von 0,3 bis 10 mg/kg p.o.
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Gemäß dem oben
Beschriebenen stellt die vorliegende Erfindung auch die Verwendung
von einem Mittel der Erfindung bereit als Arzneimittel, z.B. für die Behandlung
von Schizophrenie, Depression, Angst und Bipolaren Störungen.
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Außerdem stellt
die vorliegende Erfindung die Verwendung von einem Mittel der Erfindung
bereit für die
Herstellung von einem Medikament für die Behandlung von einem
beliebig oben genannten Zustand, z.B. Schizophrenie, Depression,
Angst und affektiven Störungen.
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Die
folgenden Beispiele veranschaulichen die Erfindung. Die Temperaturen
sind in Grad Celsius (°C) und
unkorrigiert angegeben.
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Beispiel 1:
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[4-(3,4-Difluorphenyl)-piperazin-1-yl]-[(4S,4aS,8aR)-2-(2-(S)-methyl-3-chinoxalin-6-yl-propyl)-decahydroisochinolin-4-yl]methanon
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a) Isochinolin-4-carbonsäurethylester
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Die
Herstellung erfolgt aus 4-Bromisochinolin gemäß R.A. Head et al., Tetrahedron
Letters 1984, 25(51), 5939, über
Pd(0)-katalysierte Carbonylierung.
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b) (+/-)-(4S,4aS,8aR)-Decahydroisochinolin-4-carbonsäureethylester
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Isochinolin-4-carbonsäureethylester
(85,7 g, 0,426 mol) wird in HOAc (1000 ml) gelöst und bei 150 bar und 60°C 2 h in
Gegenwart von 5% Rh/C (86 g) hydriert. Das Gemisch wird filtriert,
und das Filtrat wird verdampft. Der Rückstand wird gelöst in MTBE
(500 ml) und mit 2N KHCO3 (400 ml) und Salzlösung (100
ml) gewaschen. Die vereinigten Wasserphasen werden erschöpfend extrahiert
mit DCM (3 × 150
ml), die Extrakte über
Na2SO4 getrocknet
und verdampft, um das rohe Acetatsalz des gewünschten Produkts zu erhalten.
Eine Umkristallisation aus DCM/Et2O liefert
als Ausbeute das reine Acetatsalz. Dieses Salz wird gelöst in Wasser (200
ml) und auf 0°C
gekühlt.
Kalte 2N NaOH (150 ml) wird langsam zugegeben, und das Gemisch wird
mit DCM (1 × 250
ml, 2 × 150
ml, 1 × 100
ml) extrahiert. Die Extrakte werden getrocknet (Na2SO4) und verdampft. Der Rückstand wird kristallisiert
aus 300 ml Hexan bei –20°C, um das
reine Produkt zu ergeben als ein weißes kristallines Pulver, Schmelzpunkt
44°C bis
52°C. DC
(Kieselgel, EtOAc/MeOH/NH4OH 85:15:1): Rf 0,25. Zwei weitere Portionen können aus
der Mutterlauge mit etwas niedrigeren Schmelzpunkten (42°C bis 52°C und 38°C bis 51 °C) kristallisiert
werden.
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c) (4S,4aS,8aR)-Decahydroisochinolin-4-carbonsäureethylester
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Racemischer
Decahydroisochinolin-4-carbonsäureethylester
(13,67 g) wird in EtOH (70 ml) gelöst und zu einer Lösung von
[-]-Di-O,O'-p-toluoyl-L-weinsäure in absolutem
EtOH (70 ml) gegeben. Das Gemisch wird 3 Tage lang zur Kristallisation
bei Raumtemperatur stehen gelassen, dann filtriert, und der Feststoff
wird mit kaltem EtOH und Et2O gewaschen
und im Vakuum getrocknet. Weiße
Plättchen
von Tartrat, Schmelzpunkt 184°C
bis 187°C
werden erhalten. Eine Umkristallisation aus EtOH (85 ml) ergibt
als Ausbeute das reine Salz, Schmelzpunkt 184°C bis 188°C. Dieses Tartrat wird gelöst in Wasser
(50 ml), 25% NH4OH (1,5 ml) und 2N K2CO3 (25 ml) und
kräftig
mit DCM (50 ml) 15 min lang gerührt.
Die Phasen werden getrennt, die wässrige Phase mit DCM (2 × 25 ml)
extrahiert, und die vereinigten organischen Phasen getrocknet (Na2SO4) und verdampft.
Die freie Base wird als farbloses Öl erhalten, in warmem Hexan
(30 ml) gelöst,
filtriert und langsam gekühlt
auf –20°C. Stehen über Nacht
bei –20°C, Filtration,
Waschen mit kaltem Hexan und Trocknen liefern einen weißen Feststoff,
Schmelzpunkt 59,5°C
bis 61,5°C.
Eine zweite Ausbeute wird erhalten aus der Mutterlauge. ee>99% (Kapillarelektrophorese
mit chiraler stationärer
Phase) [α]D 20 = –2,8°C (c = 1,
EtOH). Die absolute Konfiguration wird als die (4S,4aS,8aR) bestimmt über NOE
NMR-Experimente an einem Mosherssäureamid und Röntgenstrahlenkristallographie
an dem gleichen Derivat.
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d) (4S,4aS,8aR)-tert.-Butoxycarbonyldecahydroisochinolin-4-carbonsäure
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Eine
Lösung
von (4S,4aS,8aR)-Decahydroisochinolin-4-carbonsäureethylester (21,13 g, 0,1
mol) in absolutem Ethanol (200 ml) wird auf 0°C gekühlt. Eine Lösung von Boc2O
(24 g, 0,11 mol) in EtOH (50 ml) wird tropfenweise über einen
Zeitraum von 20 min zugegeben, und die Lösung wird 2 h lang bei Raumtemperatur gerührt. Etwa
65 ml EtOH werden unter reduziertem Druck abdestilliert. 1 N LiOH
(140 ml, 0,14 mol) wird zugegeben, und das Gemisch wird 3 Tage lang
bei Raumtemperatur gerührt.
Das meiste des Lösungsmittels
wird bei vermindertem Druck abdestilliert, Salzlösung (250 ml) wird zugegeben,
die Lösung
mit MTBE (100 ml) extrahiert, und der organische Extrakt mit Salzlösung (2 × 10 ml)
rück- oder
reextrahiert. Die vereinigten Salzlösungsphasen werden angesäuert mit
2N HOAc (75 ml) und dann mit DCM (1 × 250 ml, 1 × 100 ml,
1 × 50
ml) extrahiert. Ein Trocknen der vereinigten Extrakte (Na2SO4), Verdampfung
des Lösemittels
und Umkristallisation aus Hexan (250 ml) bei –20°C ergaben die gewünschte Säure als
weiße
kurze Nadeln, Schmelzpunkt 112°C
bis 118°C.
DC (Kieselgel, DCM/MeOH/NH4OH 85:15:1):
Rf 0,32.
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e) (4S,4aS,8aR)-Decahydroisochinolin-4-yl)-[4-(3,4-difluorphenyl)piperazin-1-yl]methanon
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Eine
Lösung
von (4S,4aS,8aR)-tert.-Butoxycarbonyloctahydroisochinolin-4-carbonsäure (10,78
g, 38 mmol) in DCM (200 ml) wird auf –75°C gekühlt. Hexachloraceton (5,44
g, 19,93 mmol) wird zugegeben, gefolgt von einer Lösung von
1,2-Bis(diphenylphosphino)ethan (7,97 g, 20 mmol) in DCM (100 ml), tropfenweise über einen
Zeitraum von 45 min. Das Gemisch wird 1 h lang bei –75°C gerührt und
dann tropfenweise behandelt mit einer Lösung von 4-(3,4-Difluorphenyl)piperazin
(7,92 g, 39,95 mmol) und Et3N (4,04 g, 40
mmol) in DCM (60 ml), über
einen Zeitraum von 30 min. Das Gemisch wird 1 h lang bei Raumtemperatur
gerührt
und dann bis zur Trockne verdampft. Der Rückstand wird in MTBE (300 ml)
suspendiert, 30 min lang auf 0°C
gekühlt
und filtriert. Die Verdampfung des Filtrats lieferte das rohe Kupplungsprodukt
als ein braunes Öl.
Es wurde gelöst in
DCM (130 ml), auf 0°C
gekühlt
und langsam mit Trifluoressigsäure
(44 ml) behandelt. Nach 1 h Rühren
bei Raumtemperatur wird DCM (130 ml) zugegeben, und 1M NaHCO3 (570 ml) wird tropfenweise bei 0°C zugegeben.
Die Phasen werden getrennt, die organische Phase getrocknet (Na2SO4) und bis zu
einem Volumen vom etwa 50 ml verdampft. Et2O
(100 ml) wird zugegeben, und das Gemisch wird über Nacht bei 5°C zur Kristallisation
stehen gelassen. Filtration und Trocknen im Vakuum lieferten als
Ausbeute das gewünschte
Produkt als leicht bräunliche
kurze Nadeln. Schmelzpunkt 190°C
bis 199°C.
DC (Kieselgel, DCM/MeOH/NH4OH 85:15:1):
Rf 0,18.
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f) (S)-3-Benzo[1,2,5]thiadiazol-5-yl-N-[(1R,2R)-2-hydroxy-1-methyl-2-phenyl-ethyl]-2,N-dimethylpropionamid
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Wasserfreies
LiCl (59,4 g, 1,4 mol) wird vorsichtig im Vakuum bei 600°C 10 min
lang getrocknet und dann wird das Gefäß mit Ar gespült. THF
(460 ml) wird zugegeben und auf 0°C
gekühlt.
Eine Lösung
von LDA (2M in THF/Heptan/Et2O, 200 ml,
0,4 mol) wird zugegeben und auf –75°C gekühlt. Eine Lösung von N-[(1R,2R)-2-Hydroxy-1-methyl-2-phenylethyl]-N-methylpropionamid
(44,4 g, 0,2 mol) in 460 ml THF wird tropfenweise über einen
Zeitraum von 170 min zugegeben, während die Innentemperatur bei –62°C bis –69°C gehalten
wird. Nach 1 h Rühren
bei –75°C wird das
Kühlbad
30 min lang entfernt, währenddessen
die Temperatur auf –30°C ansteigt.
Das Gemisch wird wieder auf –75°C gekühlt und
dann mit einer Lösung
von 5-Brommethylbenzo[1,2,5]thiadiazol (34,8 g, 0,152 mol) in 260
ml THF während
85 min bei –70°C bis –78°C behandelt. Das
Gemisch wird dann 40 h lang bei –78°C gerührt. Eine 15% NH4Cl-Lösung (1000
ml) wird zugegeben, und das Gemisch gut gerührt. Eine Extraktion mit EtOAc
(2 × 500
ml), Trocknen (Na2SO4)
und Verdampfung liefert das rohe Produkt. MPLC-Reinigung (2 kg Kieselgel,
EtOAc/Hexan 2/1) lieferte das reine Produkt als ein oranges Öl. Diastereomerenverhältnis 92:8
(NMR, 120°C).
DC (Kieselgel, EtOAc/Hexan 2:1 ): Rf 0,38.
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g) (S)-3-Benzo[1,2,5]thiadizol-5-yl-2-methylpropan-1-ol
-
Eine
Lösung
von 2M LDA in THF/Heptan/Et2O (147 ml, 0,294
mol) wird mit 415 ml THF verdünnt
und auf 0°C
gekühlt.
Bei 5°C
bis 10°C
wird BH3·NH3 (10,05
g, 0,293 mol) portionsweise zugegeben. Die Lösung wird 15 min lang bei 0°C gerührt, 15
min lang bei Raumtemperatur und dann wieder auf 0°C gekühlt. Dann
wird eine Lösung
von (S)-3-Benzo[1,2,5]thiadiazol-5-yl-N-[(1R,2R)-2-hydroxy-1-methyl-2-phenylethyl]-2,N-dimethylpropionamid
(27,2 g, 0,0736 mol) in THF (120 ml) über einen Zeitraum von 30 min
tropfenweise zugegeben. Die dunkelrote Lösung wird 3 h lang bei 0°C gerührt. 2 N
HCl (700 ml) wird bei 0°C
zugegeben, und das Gemisch wird 30 min lang bei dieser Temperatur
gerührt.
Eine Extraktion mit EtOAc (400 ml und 200 ml), Waschen der organischen
Phasen mit Salzlösung,
Trocknen mit Na2SO4 und
Verdampfung lieferten das rohe Produkt als gelbbraunes Öl. MPLC-Reinigung
(Kieselgel, 1 kg, EtO-Ac/Hexan
2:1) lieferte reines (S)-3-Benzo[1,2,5]thiadiazol-5-yl-2-methylpropan-1-ol
als gelbes Öl.
ee = 93,3% (HPLC an einer chiralen stationären Phase). DC (Kieselgel,
EtOAc/Hexan 2:1 ): Rf 0,6
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h) (S)-2-Methyl-3-chinoxalin-6-yl-propan-1-ol
-
Eine
Lösung
von (S)-3-Benzo[1,2,5]thiadiazol-5-yl-2-methylpropan-1-ol (5 g,
24 mmol) in EtOH (60 ml) wird auf 0°C gekühlt und dann mit halbkonzentrierter
HCl (40 ml, etwa 200 mmol) behandelt. Zn-Staub (8,5 g, 130 mmol) wird in 1 g
Portionen bei 0°C
zugegeben, eine Portion alle 5 min. Nach der letzten Zugabe wird
das Gemisch bei 10°C
bis 15°C
45 min lang gerührt.
Unter Eiskühlung
wird halbkonzentriertes NH4OH (40 ml, ca. 290
mmol) tropfenweise zugegeben. Das Gemisch wird über Hyflo filtriert, das Filtrat
unter vermindertem Druck konzentriert, und die zurückbleibende
wässrige
Phase zweimal extrahiert mit EtOAc (150 ml, 50 ml). Trocknen über Na2SO4 und Verdampfung
ergibt das Diaminointermediat als ein braunes, klares Öl, das dazu
neigt unter dem Einfluss von Licht und Luft dunkel zu werden. Dieses
Intermediat oder diese Zwischenstufe wird gelöst in absolutem EtOH (60 ml)
und auf 0°C
gekühlt.
1,4-Dioxan-2,3-diol (3,75 g, 31,2 mmol) wird auf einmal zugegeben,
und die Lösung
wird 2 h lang bei Raumtemperatur gerührt. Das Gemisch wird bis zur
Trockne verdampft, der Rückstand
zwischen Salzlösung
(50 ml) und DCM (50 ml) verteilt, die organische Phase mit Salzlösung (25
ml) gewaschen, über
Na2SO4 getrocknet
und verdampft, um (S)-2-Methyl-3-chinoxalin-6-yl-propan-1-ol als bräunliches,
klares, viskoses Öl
von ausreichender Reinheit für
die nächste
Stufe zu erhalten. ee = 91 % (HPLC an chiraler stationärer Phase).
DC (Kieselgel, DCM/MeOH/NH4OH 85:15:1):
Rf 0,68.
-
i) (S)-2-Methyl-3-chinoxalin-6-yl-propionaldehyd
-
Eine
Lösung
von rohem (S)-2-Methyl-3-chinoxalin-6-yl-propan-1-ol (3,68 g, 18,19
mmol) in Toluol (37 ml) wird mit TEMPO (28,4 mg, 0,152 mmol) und
KBr (216,5 mg, 1,82 mmol) in 0,9 ml Wasser behandelt. 37 ml einer
0,5 M Natriumhypochloritlösung
mit einem pH von 8 bis 9 (hergestellt durch Mischen von 34 ml 0,75
M Natriumhypochloritlösung
mit 16 ml Wasser und 0,85 g NaHCO3) werden
tropfenweise 20 min lang bei 5°C
bis 8°C
zugegeben. Nach 5 min Rühren
bei 0°C
wird das Zweiphasengemisch über
Hyflo filtriert, die Phasen getrennt, die organische Phase mit einer
Lösung
von 116 mg KI in 15 ml 1 N HCl, dann 15 ml einer 5% Na2S2O3-Lösung und
schließlich
15 ml Salzlösung
gewaschen. Trocknen über
Na2SO4 und Verdampfung
lieferten rohen Aldehyd. MPLC-Reinigung (Kieselgel, EtOAc/Hexan
2:1) ergibt reines (S)-2-Methyl-3-chinoxalin-6-ylpropionaldehyd
als leicht gelbes klares Öl.
DC (Kieselgel, EtO-Ac/Hexan
2:1 ): Rf 0,37.
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j) [4-(3,4-Difluorphenyl)-piperazin-1-yl]-[(4S,4aS,8aR)-2-(2(S)-methyl-3-chinoxalin-6-yl-propyl)-decahydroisochinolin-4-yl]methanon
-
Zu
einer Lösung
von (S)-2-Methyl-3-chinoxalin-6-ylpropionaldehyd (2,7 g, 13,48 mmol)
in Dichlorethan (100 ml) wird (4S,4aS,8aR)-Decahydroisochinolin-4-yl)-[4-(3,4-difluorphenyl)-piperazin-1-yl]methanon
(5,36 g, 11,22 mmol) zugegeben und 5 min lang gerührt. NaBH(OAc)3 (3,56 g, 16,8 mmol) wird zugegeben, und
das Gemisch wird 1 h lang gerührt.
Eine 1 M Lösung
von NaHCO3 (100 ml) wird zugegeben und intensiv
15 min lang gerührt.
Die Phasen werden getrennt, die organische Phase über Na2SO4 getrocknet und
verdampft, um 7,2 g des rohen Produkts zu erhalten. MPLC-Reinigung
(Kieselgel, EtOAc, dann EtOAc/MeOH 5:1) lieferte reines [4-(3,4-Difluorphenyl)piperazin-1-yl]-[(4S,4aS,8aR)-2-(2(S)-methyl-3-chinoxalin-6-yl-propyl)decahydroisochinolin-4-yl]methanon.
Diese Base wird in 60 ml warmem MeOH gelöst und mit Maleinsäure (1 ,3
g, 11,22 mmol) in 20 ml MeOH behandelt. Die Lösung wird verdünnt mit
Et2O (450 ml), und die leicht trübe Lösung wird durch
Hyflo filtriert. Eine Kristallisation bei Raumtemperatur und dann
bei 5°C
liefert das Maleinsäuresalz, Schmelzpunkt
120°C bis
123°C. Umkristallisation
aus 50 ml MeOH und 100 ml Et2O liefert das
reine Maleinsäuresalz,
Schmelzpunkt 129°C
bis 131 °C.
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Die
folgenden Verbindungen werden hergestellt analog zu Beispiel 1:
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- Me = Methyl; i-Pr = Isopropyl
- "Kern" gibt die Konfiguration
an dem Decahydroisochinolin an (+/–) steht für (4SR,4aSR,8aRS); (+) steht
für (4R,4aR,8aS)
und (–)
steht für
(4S,4aS,8aR)
- „Schmelzpunkt" ist der Schmelzpunkt
der freien Base, sofern es nicht anders angegeben ist
- *: Fumarat
- **: Dihydrochlorid