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Gebiet der Erfindung
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Die
Erfindung betrifft aerodynamische Vorrichtungen oder Flügel eines
Typs, der im allgemeinen als Drachen bezeichnet wird, und insbesondere eine
spezielle Kategorie von Drachen, die im allgemeinen als Zugdrachen
bzw. Tractionkites bezeichnet werden und dazu benutzt werden, eine
Person über
Land, Eis, Schnee oder Wasser anzutreiben.
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Hintergrund der Erfindung
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Während die
folgende Diskussion und Beschreibung im Kontext von Zugdrachenfliegen
bzw. Tractionkiting bereitgestellt werden, soll diese Anwendungsform
nicht beschränkend
sein. Die aerodynamische Vorrichtung der Erfindung kann auch in
anderen Flugsituationen eingesetzt werden.
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Wenn
es der Kontext nicht anders erfordert, werden in der folgenden Beschreibung
die Begriffe "Drachen" und "Flügel" austauschbar verwendet
und beziehen sich auf eine aerodynamische Vorrichtung, die mit ihrem
Bediener und/oder seinem Ski, seinen Skiern, seinen Skates, seinem
Board, seinem Buggy oder seinem Boot mittels zweier oder mehrerer
Leinen verbunden ist, die im folgenden als Flugleinen bezeichnet
werden. Diese Flugleinen halten den Drachen fest, erlauben dessen
Manövrierbarkeit
in der Luft und können
durch Verlängerung
oder Verkürzung
relativ zueinander von dem Bediener dazu verwendet werden, Kontrolle über den
Drachen auszuüben.
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Das
Tractionkiting, bei dem ein Drachen dazu verwendet wird, den Bediener
des Drachens über
die Land-, Eis-, Schnee- oder Wasseroberfläche anzutreiben, wird zunehmend
beliebter. Der Drachenflieger oder Bediener des Drachen legt einen
Ski oder ein Board bzw. Brett oder ein Paar Skier oder Skates an
oder steht auf einem Board oder sitzt in einem Buggy oder Boot oder
Kajak, je nach Art der Oberfläche
und je nachdem, welchem Stil des Zugdrachenfliegens er nachgehen
möchte,
und verwendet den Drachen, um Windenergie zu nutzen, um sich selbst
und seinen Ski, seine Skier, seine Skates, sein Board, seinen Buggy
oder sein Boot über
die Land-, Eis-, Schnee- oder Wasseroberfläche anzutreiben.
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Die
Ausgestaltungen von Drachen können ihrer
Konstruktion entsprechend allgemein beschrieben werden. Die Bandbreite
von Konstruktionen deckt ein breites Spektrum von Drachen mit einfacher
Bespannung bzw. Außenhülle mit
Gestänge,
mit Teilgestänge
oder ohne Gestänge,
Drachen mit doppelter Außenhülle oder
Drachen vom Stauluft- bzw. "Ram-Air"-Typ, bis hin zu
gemischten Kombinationen aus diesen verschiedenen Typen ab. Ungeachtet
ihres Konstruktionstyps müssen
alle Drachen Mittel aufweisen, die ihre Spannweitenform während des Fliegens
aufrechterhalten.
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Vier
Möglichkeiten,
die Spannweitenform eines Flügels
zu bilden oder zu ihrer Bildung beizutragen, sind die folgenden:
Erstens:
Man verwendet ein steifes oder halbsteifes Gestänge.
Zweitens: Man sorgt
für Druckluft,
indem die Luft von, an oder in der Nähe eines Luftstrom-Staupunktes entnommen
wird, um sie in Innenräume
innerhalb des Flügels
zu leiten, wobei diese Druckluft dann als ein Strukturelement funktioniert.
Dies wird als das Stauluft- bzw. Ram-Air-System nach Jalbert (siehe beispielsweise
US-Patent 3,285,546) bezeichnet.
Drittens: Man legt fest, daß einige
Elemente der aerodynamischen Oberflächen des Flügels anders als senkrecht zu
der allgemeinen Achse der Flugleinen verlaufen und so eingerichtet
sind, daß sie
aerodynamische Kräfte
erzeugen, die dazu führen,
daß die Flügelspitzen
voneinander wegziehen.
Viertens: Man verwendet mehrere Bridle-Leinen,
die auf der Spannweite und quer zu dieser bzw. von der Vorderkante
zur Hinterkante verlaufend in Abständen an dem Flügel angebracht
sind und an einem Punkt oder an Punkten zwischen dem Bediener und
dem Flügel
mit den Flugleinen zusammenlaufen. Solche Bridle-Leinen reduzieren,
indem sie die (Zug)Spannung auf den Flugleinen gleichmäßiger über die Oberfläche des
Flügels
verteilen, die Biegebelastung auf Strukturelementen der Spannweite
und tragen damit zur Aufrechterhaltung der Spannweitenform bei.
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Im
Falle von Drachen mit steifem oder halbsteifem Gestänge ermöglichen
es mehrere Bridle-Leinen, daß diese
Gestängeelemente
proportional kleiner und leichter sind, was beides vorteilhaft für das Leistungsverhalten
des Drachens ist, da Luftwiderstand bzw. Gewicht reduziert werden.
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Im
Falle herkömmlicher
Foilkites bzw. Mattendrachen im Jalbert- oder Parapent- bzw. Gleitschirm-Stil, die das Aufblasen
durch Stauluft als Strukturelement verwenden, ist die verfügbare Druckdifferenz
so klein, daß ohne
Unterstützung durch
mehrere Bridle-Leinen, die auf der Spannweite in Intervallen beabstandet
angeordnet sind, eine ausreichende Holmstärke über die Spannweite hinweg nicht
möglich
ist. Da mehr Bridle-Leinen die Verwendung dünnerer und aerodynamisch effizienterer Tragflächen- bzw.
Flügelabschnitte
ermöglichen
und auch eine Form mit größerer Flügelstreckung
erlauben, wodurch der induzierte Widerstand reduziert wird, ging
der Trend bei Zugdrachen nach Art von Parafoils in den vergangenen
Jahren dahin, mehr als 60 Bridle-Leinen zu verwenden.
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In
dem Fall, bei dem aerodynamische Kräfte verwendet werden, um die
Spannweitenform aufrechtzuerhalten oder deren Aufrechterhaltung
zu unterstützen,
reduzieren mehrere Bridle-Leinen den Anteil der aerodynamischen
Oberflächen
des Drachens, die nicht in etwa senkrecht zu den Flugleinen sein
müssen,
und erhöhen
damit den Teil der Oberflächenbereiche,
der direkt verwendet wer den kann, um Zug auf die Flugleinen auszuüben. Eine
vorteilhafte Folge hiervon kann ein höherer Auftriebskoeffizient
sein, der sich in Form von mehr Zugkraft im Verhältnis zur Gesamtgröße äußert.
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Bridle-Leinen
an sich fügen
jedoch unerwünschten
Luftwiderstand hinzu und können
sich beim Starten oder während
des Fliegens in einer solchen Weise verheddern, daß sie eine
zufriedenstellende Bedienung des Drachens verhindern.
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Zugdrachen,
die verschiedene Kombinationen dieser vier Beiträge zur Spannweitenform nutzen,
sind bekannt und wurden beschrieben. Jeder hat inhärente Vorteile
und Nachteile aufgrund von Kosten, Beständigkeit gegen Verheddern,
Windwiderstand (luff resistance), Kraft für Größe, Auftriebseffizienz, leichte
Verpackbarkeit, leichte Einholbarkeit (besonders aus dem Wasser),
Empfindlichkeit gegen Windböen
und andere Werte.
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Ein
Beispiel eines Zugdrachens, der hauptsächlich eine Kombination aus
mehreren Bridle-Leinen und aerodynamischen Kräften verwendet, um die Spannweitenform
zu erhalten, ist in der WO99/59866 beschrieben. Dieser Drachen hat
einen sehr flexiblen Holm oder eine Reihe von Holmen, die die Vorderkante
des Drachens bilden, und mehrere Hüllenbahnen bzw. Felder, die
durch Sätze
von in Flugrichtung angeordneten Bridle-Leinen voneinander getrennt
werden, und wobei diese Hüllenbahnen so
angeordnet und geformt sind, daß die
aerodynamische Druckverteilung um sie herum den Hauptbeitrag zur
Spannweitenform des Drachens leistet.
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Ein
Beispiel eines Zugdrachens, der lediglich eine Kombination aus aerodynamischen
Kräften
und mehreren Bridle-Leinen benutzt, um seine Spannweitenform zu
erhalten, und der keine steifen, halbsteifen oder mit Stauluft gefüllten Strukturelemente
aufweist, ist als der sogenannte "NASA-Wing" bekannt geworden.
Dieser Drachen hat eine einfache Außenhülle und wird von Bridle-Leinen
so geformt und gehalten, daß aerodynamische
Kräfte
erzeugt werden, die ausreichend sind, um die Form des Drachen entlang
der Spannweite und quer zu dieser zu bilden.
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Ein
Beispiel eines Zugdrachens, der das Aufblasen durch Stauluft in
Kombination mit einer Mehrzahl von Bridle-Leinen als strukturelles
Element nutzt, ist in Schimmelpfennig (US-Patent 5,033,698) beschrieben.
Dieser Drachen ist eine mit doppelter Außenhülle versehene, durch Stauluft
aufgeblasene Hülle
mit Tragflächen-
bzw. Flügelprofilrippen
ohne jegliches Gestänge,
jedoch mit einer Mehrzahl von Bridle-Leinen, die auf der Spannweite
an der Oberfläche
des Drachens und in erster Linie in der Nähe der Vorderkante des Drachens
verteilt sind, um die Aufrechterhaltung der Spannweitenform zu unterstützen. Er
verwendet keinen signifikanten Beitrag von aerodynamischen Kräften, um
seine Spannweitenform über
einen geringen Grad an "Bogen"-Form hinaus zu erhalten,
wie es üblicherweise
bei Softkites bzw. Mattendrachen der Fall ist, um die Spannung der
Spannweitenkomponenten der Bridle-Leinen auszugleichen, die sich
aus ihrem Zusammenlaufen mit den Flugleinen ableitet.
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Ein
Beispiel eines Zugdrachens, der das Aufblasen durch Stauluft in
Kombination mit einem halbsteifen Strukturelement in der Spannweite
und einem Beitrag von seiten aerodynamischer Kräfte zur Spannweitenform, jedoch
ohne eine Mehrzahl von Bridle-Leinen einsetzt, ist in dem US-Patent
Nr. 4,363,458 beschrieben. Dieser Drachen ist ein mit doppelter
Außenhülle versehener,
durch Stauluft aufgeblasener Flügel
mit einem halbsteifen Holm, der sich über seine Vorderkante erstreckt.
Es werden lediglich zwei Flugleinen verwendet, wobei eine an jeder
Flügelspitze
an der Vorderkante befestigt ist. Die Hinterkante des Drachens wird
nicht durch Bridle- oder Flugleinen gehalten.
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Ein
Beispiel eines Zugdrachens, der ein halbsteifes Gestänge in Kombination
mit einer einfachen Außenhülle und
aerodynamischen Kräften
auf der Spannweite verwendet, jedoch keine Mehrzahl von Bridle-Leinen
oder zumindest sehr wenige Bridle-Leinen aufweist, ist in dem US-Patent
Nr. 4,708,078 beschrieben. Dieser Drachen hat eine Struktur von
aufgeblasenen Schläuchen
bzw. Tubes, die von einer flexiblen Hülle bedeckt sind. Die Schläuche können durch
eine oder mehrere abdichtbare Öffnungen
beispielsweise unter Verwendung einer Pumpe für ein aufblasbares Boot bis
zu Drücken aufgeblasen
werden, die bedeutend größer sind
als jene, die beim Aufblasen durch Stauluft erreicht werden könnten. Diese
Schläuche
bilden einen halbsteifen Holm entlang der Vorderkante des Drachens
und üblicherweise
auch eine Reihe von in Flugrichtung orientierten Stäben, die
sich in Abständen über die Spannweite
des Drachens hinweg von der Vorderkante zur Hinterkante erstrecken.
Die Schläuche müssen richtig
aufgeblasen bleiben, um die Form beizubehalten, die erforderlich
ist, damit der Drachen auf zufriedenstellende Weise fliegt.
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Die
WO-A-92/06004 und die WO-A-90/05663 offenbaren konventionelle durch Stauluft
aufgeblasene Flügel,
die Bridle-Leinen in ihren zentralen und äußeren Bereichen benötigen, um ihre
Form beizubehalten.
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Bis
heute wurde kein Drachen offenbart, der die Kombination aus lediglich
dem Aufblasen durch Stauluft und aerodynamischen Kräften erfolgreich verwendet,
um seine Spannweitenform aufrechtzuerhalten.
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Es
ist ein Ziel der vorliegenden Erfindung, eine verbesserte aerodynamische
Vorrichtung bereitzustellen, die als ein Drachen, einschließlich eines Zugdrachens,
geflogen werden kann, die weder steife noch halbsteife Strukturelemente
in der Spannweite benötigt
und die außerdem
nicht die Verwendung von über
die Spannweite verteilten Bridle-Leinen erfordert oder die zumindest
der Allgemeinheit eine brauchbare Wahlmöglichkeit bietet.
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Zusammenfassung der Erfindung
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Gemäß einem
breitesten Aspekt stellt die Erfindung einen durch Stauluft aufgeblasenen
Flügel bereit,
der beinhaltet:
eine obere Flügeloberfläche und eine untere Flügeloberfläche, hergestellt
aus einem flexiblen Material, wobei die oberen und unteren Oberflächen entlang ihrer
Kanten miteinander verbunden sind, um eine Hülle mit einer Vorderkante und
einer Hinterkante zu bilden,
eine Mehrzahl von Wänden aus
flexiblem Material, die im wesentlichen in einer Richtung parallel
zum Luftstrom zwischen den oberen und unteren Oberflächen angeordnet
sind, um innerhalb der Hülle
eine Mehrzahl von Zellen zu bilden,
eine oder mehrere Öffnungen
im wesentlichen an einem Luftstrom-Staupunkt oder in dessen Nähe, so daß Luft in
die Hülle
eintreten und diese aufblasen kann,
zumindest zwei Flugleinen
für das
Halten und Steuern des Flügels,
wobei
zumindest eine der Flugleinen entweder direkt oder indirekt an dem
oder in der Nähe
des jeweiligen Endes der Hülle
angebracht ist, dadurch gekennzeichnet, daß der Flügel über die gesamte Spannweite
des Flügels
hinweg, außer
an den Flügelspitzen, keine
Bridle-Leinen hat, und
die äußeren Abschnitte
des Flügels
aerodynamische Kräfte
erzeugen, die während
des Fliegens eine im allgemeinen bogenförmige horizontale Form der Spannweite
des Flügels
aufrechterhalten, und zwar aus den folgenden Gründen:
- a.
die oberen und unteren Oberflächen
in der Nähe
jeder Flügelspitze
sind so ausgestaltet, daß sie
eine Restverdrehung vermitteln, die den Anstellwinkel an den Flügelspitzen
während
des Fliegens vergrößert, oder
- b. die neben jeder Flügelspitze
liegenden Bereiche des Flügels
sind so ausgestaltet, daß sie während des
Fliegens ein zunehmend reflexives Flügelprofil in der Nähe jeder
Flügelspitze
vermitteln, oder
- c. das natürliche
Zentrum der Druckpunkte der Zellen in der Nähe der Flügelspitzen ist vor einer Schwenkleine
angeordnet, die sich von Flügelspitze
zu Flügelspitze
erstreckt, wenn der Flügel flachgelegt
ist.
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Der
Flügel
kann zwei Flugleinen haben, die mittels zweier oder mehrerer Bridle-Leinen
mit jedem Ende der Hülle
verbunden sein können,
oder zwei Flugleinen an jeder Flügelspitze,
und zwar eine in der Nähe
der Vorderkante und eine in der Nähe der Hinterkante.
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Vorzugsweise
kann die eine oder können
die mehreren Öffnungen
Ventile aufweisen.
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Wenn
der Flügel
flach ausgebreitet ist, sollte die Leine, die die Vorderkante beschreibt,
in den Bereichen in der Nähe
der Flügelspitzen
im allgemeinen eher konvex als gerade oder konkav sein.
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Vorzugsweise
sind die Flügelspitzen
auf eine Zelle beschränkt,
die innerhalb der gedachten Verlängerungen
der natürlichen,
im allgemeinen konvexen Leinen, die die Vorderkante und die Hinterkante der
Hülle beschreiben,
die an einem einzigen Punkt in den Flügelspitzen zusammenlaufen,
liegt.
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Vorzugsweise
sollte das Zentrum der Druckpunkte innerhalb jeder Zelle der Hülle, wenn
diese selbst als ein Flügel
angesehen wird, im wesentlichen auf oder in der Nähe einer
Leine liegen, die von Spitze zu Spitze verläuft, wenn der Flügel flach
ausgebreitet ist, wobei diese Leine die Schwenkleine des Flügels ist.
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In
einer Ausführungsform
kann das natürliche
Zentrum der Druckpunkte der Zellen in der Nähe der Flügelspitzen vor der Schwenkleine
positioniert sein.
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Vorzugsweise
sind die oberen und unteren Oberflächen und die Wände so ausgestaltet,
daß sie dem
Abschnitt in der Mitte der Spannweite des Flügels eine im wesentlichen konventionelle
Flügel- bzw. Tragflächenform
verleihen.
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Vorzugsweise
sind die oberen und unteren Oberflächen und die Wände in dem
Bereich benachbart zu jeder Flügelspitze
so ausgestaltet, daß sie
ein zunehmend reflexives Flügelprofil
in der Nähe
jeder Flügelspitze
vermitteln.
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Vorzugsweise
beinhaltet der zu jeder Flügelspitze
benachbarte Bereich das äußere Drittel
der Spannweite des Flügels.
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Vorzugsweise
sind die oberen und unteren Oberflächen in der Nähe der Flügelspitzen
so ausgestaltet, daß die
Belastungen auf der Spannweite, die von den Flugleinen aus in die
Hülle eintreten,
nicht entlang der Vorderkante in den Bereich der Flügelspitzen
und insbesondere nicht entlang der oberen Oberfläche der Vorderkante in den
Bereich der Flügelspitzen
weitergetragen werden.
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Weitere
Aspekte der Erfindung werden offensichtlich aus der folgenden Beschreibung,
die nur beispielhaft gegeben wird.
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Kurze Beschreibung der
Figuren
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Die
Erfindung wird nun beispielhaft und unter Bezugnahme auf die begleitenden
Zeichnungen beschrieben, in denen:
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1 eine
perspektivische Ansicht eines verbesserten Flügels gemäß der Erfindung zeigt,
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2 eine
Draufsicht auf den Flügel
mit ausgebreiteter Hülle
zeigt,
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3a eine
Draufsicht auf ein Aufblasventil im Schnitt zeigt,
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3b eine
Seitenansicht des Aufblasventils im Schnitt zeigt,
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4 ein
Flügelprofil
in der Nähe
der Mitte der Spannweite des Flügels
zeigt,
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5 das
Flügelprofil
im Bereich in der Nähe jeder
Flügelspitze
zeigt,
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6 die
Form einer einzelnen Hüllenbahn in
der Mitte der Spannweite auf der oberen Seite der Außenhülle zeigt,
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7 die
Form einer einzelnen Hüllenbahn in
der Mitte der Spannweite auf der unteren Seite der Außenhülle zeigt,
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8 ein
Verfahren des Verteilens der Belastung von einem Leinenanbringungspunkt
aus in die untere Außenhülle eines
Zweileiner-Flügels
zeigt,
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9 die
Lattentasche der Flügelspitze
und die Verstärkung
eines Leinenanbringungspunktes in der unteren Außenhülle eines Vierleiner-Flügels zeigt,
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10 ein
Gleitwaagensystem zeigt, welches jede Flügelspitze eines Zweileiner-Flügels zusätzlich unterstützt,
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11 ein
Gleitwaagensystem zeigt, welches jede Flügelspitze eines Vierleiner-Flügels zusätzlich unterstützt,
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12 eine
Draufsicht auf einen flach ausgebreiteten Flügel veranschaulicht, die die
Flügelspitzen
als begrenzt zeigt, um den Luftwiderstand zu reduzieren und Strömungsabriß-Tendenzen
zu minimieren,
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13 eine
Draufsicht auf einen flach ausgebreiteten Flügel mit alternativer Flügelspitzenform zeigt,
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14 eine
Ansicht des Flügels
in Flugrichtung mit der erforderlichen Form auf einer Seite und einer
Verzerrung der Vorderkante, die zu einem Einklappen nach innen führt, auf
der anderen Seite zeigt, und
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15 eine
Draufsicht auf die Vorderkantenform der oberen und der unteren Außenhülle mit
verschiedenen Krümmungen
zeigt, die verwendet werden, um eine inhärente Drehung für einen
positiven Anstellwinkel an den Flügelspitzen zu erzeugen.
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Beschreibung des bevorzugten
Beispiels
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Eine
perspektivische Ansicht eines Flügels gemäß der Erfindung
ist in 1 gezeigt. Der Flügel ist ein mit doppelter Außenhülle versehener,
durch Stauluft aufgeblasener Flügel
mit Tragflächenprofil, der
aus einem flexiblen leichten Material hergestellt ist. Eine Besonderheit
dieses Flügels
besteht darin, daß er
in der Lage ist, seine in etwa halbkreisförmige Spannweitenform beizubehalten,
und zwar ohne irgendeine Form eines steifen oder halbsteifen Gestänges und
ohne Anbringung jeglicher Flugleinen, direkt oder indirekt durch
zwei- oder mehrschenklige Bridles bzw. Waagen irgendwo an dem Flügel außer an den
oder in der Nähe
der Flügelspitzen 7 und 8.
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Die
in 1 gezeigte Ausführungsform ist ein Zweileiner-Flügel, bei
dem die Leinen an einem einzigen Punkt, eine an jeder Flügelspitze 7 und 8, angebracht
sind. Um jedoch eine größere Kontrolle zu
erlauben, kann der Flügel
auch für
eine Verwendung mit vier Flugleinen ausgestaltet werden, einer vorderen
und hinteren Leine an jedem Ende der Flügelspitze 7 und einer
vorderen und hinte ren Leine an jedem Ende der Flügelspitze 8. Es gibt
eine Reihe möglicher
Anordnungen für
die Anbringung von Flugleinen und einige von diesen werden später diskutiert.
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Der
Flügel
besteht aus einer oberen Außenhüllenoberfläche 1 aus
Gewebe und einer unteren Außenhüllenoberfläche 2 aus
Gewebe, die entlang ihrer längeren
Kanten miteinander verbunden sind, um eine Vorderkante 4 und
eine Hinterkante 5 bereitzustellen. Die oberen und unteren
Außenhüllen 1 und 2 bestehen
jeweils aus einer Reihe kleinerer Hüllenbahnen, die miteinander
verbunden sind. Dies ist in 2 gezeigt,
in welcher die ersten vier Hüllenbahnen 1a, 1b, 1c und 1d,
die den Spitzenabschnitt der oberen Außenhülle 1 bilden, dargestellt
sind. Die oberen und unteren Außenhüllen 1 und 2 sind
auch an ihren Enden oder Spitzen 7 und 8 verbunden,
um eine im allgemeinen luftdichte längliche Hülle zu bilden. Es gibt eine
Reihe im Stand der Technik bekannter bahnförmiger Materialien, einschließlich Geweben,
die zum Konstruieren einer solchen Flügelhülle geeignet sind, und die
Verfahren, sie miteinander zu verbinden, sind gut bekannt.
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Eine
Mehrzahl von Innenwänden,
im allgemeinen als Rippen 3 bezeichnet, sind im gesamten Inneren
der Hülle
schräg
zwischen die oberen und unteren Außenhüllen 1 und 2 eingeschoben.
Diese Rippen 3 unterteilen das Innere der Hülle in eine Mehrzahl
von Fächern
bzw. Kammern, die im allgemeinen als Zellen bezeichnet werden. Die
Rippen 3 sind in regelmäßigen Abständen über die
Spannweite des Flügels
hinweg positioniert. In der vorliegenden Ausführungsform des Flügels sind
neunzehn Rippen 3 und zwanzig Zellen vorgesehen, obwohl diese
Zahl für
die Erfindung nicht unbedingt notwendig ist. Der Flügel kann
auch aus einer größeren oder kleineren
Anzahl von Zellen bestehen, was zum Teil von dem Länge/Breite-Verhältnis des
Flügels
abhängig
ist.
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Der
Flügel
kann in Richtung entlang seiner Spannweite allgemein in drei Abschnitte
aufgeteilt werden. Diese sind der Mittelabschnitt 20, der
etwa sechs Zellen in der Mitte der Spannweite ausmacht, und die
beiden Außen-
oder Seitenabschnitte 21 und 22, die jeweils aus
sieben Zellen bestehen. Diese "Abschnitte" sind in 2 deutlich
gezeigt. Es versteht sich, daß diese
Zeichnungen auf der vorliegenden Ausführungsform basieren, nämlich einem
Flügel
mit neunzehn Rippen, und für
die Erfindung nicht entscheidend sind.
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Jede
der Zellen in dem Abschnitt 20 in der Mitte der Spannweite
der Flügelhülle weist
eine Öffnung 6 auf,
die genau auf der Seite der unteren Außenhülle 2 der Vorderkante 4 positioniert
ist. Diese Öffnungen 6 erlauben
es, daß Luft,
die über
die Vorderkante 4 des Drachens strömt, in die Zellen eintritt und
diese aufbläst.
Dies ist im Stand der Technik als das Stauluft-Aufblassystem bekannt.
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Jede
Rippe 3 ist mit einer Öffnung
oder einem durchlässigen
Abschnitt 13 versehen, der es erlaubt, daß Luft aus
den Zellen mit Öffnungen 6 in
die Zellen ohne Öffnungen 6 fließt. Auf
diese Weise wird die gesamte Flügelhülle aufgeblasen.
Die Öffnungen 13 erlauben
auch einen Druckausgleich im gesamten Inneren der Flügelhülle.
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Während in
der vorliegenden Ausführungsform
jede der sechs Zellen im Zentrum 20 der Spannweite als
mit einer Öffnung 6 versehen
gezeigt ist, ist es gebräuchlicher,
diese Öffnungen
beispielsweise an jeder zweiten Zelle anzuordnen. Die Zellen, die
in der Nähe
der Flügelspitzen 7 und 8 liegen,
sind nicht mit Öffnungen 6 versehen,
um ein Eindringen von Wasser während
eines erneuten Startens von Wasseroberflächen zu reduzieren. Während in
der vorliegenden Ausführungsform
auch gezeigt ist, daß alle Öffnungen 6 genau
an der Seite der unteren Außenhülle 2 der
Vorderkante 4 angeordnet sind, ist es ebenfalls gebräuchlicher,
einige von diesen Öffnungen
auch in der unteren Außenhülle 2,
etwas weiter von der Vorderkante 4 entfernt anzuordnen,
während andere
in den gezeigten Positionen gehalten werden, um den für das Aufblasen
durch Stauluft optimalen Staudruck besser zu halten, wenn der Flügel bei
variierendem Anstellwinkel bedient wird.
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Wenn
der Flügel
aufgeblasen ist, nimmt er in der von der Vorderkante zur Hinterkante
verlaufenden Ebene senkrecht zu der oberen und unteren Außenhüllen 1 und 2 die
Form eines Tragflächenprofils an.
Dieses Tragflächenprofil
erlaubt es dem Flügel, Auftrieb
zu erzeugen, wenn Luft in Richtung von der Vorderkante zur Hinterkante
an ihm vorbeiströmt.
In Gleitschirmen, Fallschirmen und Zugdrachen vom Parafoil-Typ mit
Stauluftsystem gemäß dem Stand der
Technik wird das Tragflächenprofil
vorherrschend bestimmt durch eine Kombination der Rippenprofile und
der Positionen und relativen Längen
von Bridle-Leinen, die an der unteren Außenhülle befestigt sind.
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In
dieser Erfindung, einem durch Stauluft aufgeblasenen Flügel, bei
dem nur an den oder in der Nähe
der Flügelspitzen 7 und 8 Leinen
angebracht oder Waagen vorgesehen sind, wird die Tragflächenform
in Richtung von der Vorderkante zur Hinterkante in erster Linie
durch die Form der oberen und unteren Außenhüllen 1 und 2 bestimmt.
Während
die Form der Rippen 3 tatsächlich eine Auswirkung auf
die Tragflächenprofile
hat, besteht ihre Hauptfunktion dann, den gewünschten Abstand zwischen den
oberen und unteren Außenhüllen 1 und 2 an
jedem Punkt aufrechtzuerhalten, anstatt die Wölbung der Tragflächen in
Richtung von der Vorderkante zur Hinterkante zu steuern. Der Versuch,
auf die Tragflächenform des
Flügels
in der Richtung von der Vorderkante zur Hinterkante einzuwirken,
indem nur die Wölbung
der Rippen 3 verändert
wird, wird, wenn die Form der oberen und unteren Außenhüllen 1 und 2 nicht
auch angepaßt
wird, aller Wahrscheinlichkeit nach zur Bildung Luftwiderstand erzeugender
Falten führen, ohne
eine große
Wirkung auf die Gesamtform zu haben.
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Wie
zuvor diskutiert, sind die oberen und unteren Außenhüllen 1 und 2 aus
einzelnen Hüllenbahnen
aufgebaut. Eine dieser einzelnen Hüllenbahnen 1j ist
in 6 gezeigt. Die Form der oberen und unteren Außenhüllen 1 und 2 entlang
der Spannweite und von der Vorderkante zur Hinterkante und damit das
Tragflächenprofil
des Flügels
an jeder Zelle, wird größtenteils
bestimmt durch die Form, zu der jede einzelne Hüllenbahn 1a, 1b, 1c, 1d,
... 1j ... usw. geschnitten ist. Die Art, in der die Form
dieser einzelnen Hüllenbahnen
die Flügelform
beeinflußt,
wird später im
Einzelnen diskutiert.
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Jede Öffnung 6 ist
mit einem Ventil 11 versehen, wie in 3 gezeigt,
welches es erlaubt, daß Luft
in den Flügel
eintritt, welches aber verhindert, daß Luft aus einem aufgeblasenen
oder teilweise aufgeblasenen Flügel
austritt. Im Stand der Technik sind eine Reihe von Verfahren zum
Bereitstellen solcher Ventile bekannt. Die vorliegende Erfindung
verwendet eine Gewebehülle
oder einen Gewebeschlauch 11, durch die bzw. den Stauluft,
die durch die Öffnung 6 eintritt,
hindurchtreten kann, die bzw. der jedoch zusammenfällt und
die Öffnung 6 verschließt, wenn
der Druck innerhalb der Zelle größer ist
als der Druck an der Öffnung 6.
Weiterhin ist jeder dieser Schläuche 11 mit
einer Rückhaltekordel 12 versehen,
die verhindert, daß der
Schlauch sich umkrempelt und durch die Öffnung 6 nach außen tritt, wenn
der Innendruck innerhalb des Flügels
den Druck an der Öffnung 6 weit übersteigt,
beispielsweise während
eines Absturzes mit großer
Aufprallkraft.
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Die
obige Anordnung hat zahlreiche Vorteile, wie beispielsweise, daß sie ein
teilweises oder vollständiges
Aufblasen des Flügels
erlaubt, ehe ein Startversuch unternommen wird. Dies wird erreicht durch
Einsetzen der Auslaßdüse einer
Niederdruckpumpe mit hohem Volumen, wie z.B. einem umgekehrten tragbaren
Staubsauger, durch eine der Öffnungen 6 und
eines der Ventile 11. Ein Vor-Aufblasen des Flügels auf diese Weise ist besonders
vorteilhaft, weil es das Fliegen mit voller Kraft und unter völliger Kontrolle
erlaubt, sobald der Flügel
gestartet wird, statt daß der
Bediener den Flügel
halten muß,
während
dieser durch Stauluft aufgeblasen wird und während Kraft und Kontrolle weniger
als 100% betragen können.
Ganz gleich, ob ein Vor-Aufblasen durchgeführt wird oder nicht, findet
das Aufrechterhalten des Innendrucks gegen jegliches Ausströmen durch Stauluft
während
des Fliegens statt.
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Ein
weiterer Vorteil der Verwendung von Rückschlagventilen 11 an
den Öffnungen 6 besteht darin,
daß der
Flügel
schwimmen wird, wenn er im Wasser landet, und sich nicht in einem
Maße entleeren
wird, daß ein
erneutes Starten selbst nach einer beträchtlichen Zeitdauer unmöglich wird.
Indem die röhrenförmigen Ventile 11 so
ausgestaltet werden, daß sie
im Verhältnis
zur durchschnittlichen Abmessung des Flügels von seiner Vorderkante
zur Hinterkante eine signifikante Länge haben, und indem sie mit
Kordeln 12 locker an der oberen Außenhülle gehalten werden, wird die
Möglichkeit
eines Wassereintritts durch die Öffnungen 6 stark
reduziert, selbst wenn der Flügel
auf schwerer See mit der Vorderkante 4 nach unten orientiert
ist.
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Die
Ventile 11 verhindern auch im wesentlichen ein Entleeren
des Flügels
während
kurzer Zeiträume
mit sehr wenig Wind, wie sie manchmal bei Strömungsabnssen und beim Rückwärtsfliegen
auftreten. Das Rückwärtsfliegen
ist eine häufig
genutzte Art des Fliegens bei Ausführungsformen des Flügels mit
vier Leinen.
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Um
den Flügel
nach Gebrauch zu entleeren, kann ein starrer Schlauch oder ein starres
Rohr mit offenem Ende durch eine der Öffnungen 6 und eines der
Ventile 11 hindurchgeführt
werden. Dies sorgt für den
Durchtritt von Luft durch das Ventil 11, während die
Entleerung fortschreitet.
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Während die
bevorzugte Ausführungsform des
Flügels
eine abgeschlossene Vorderkante aufweist und das Aufblasen durch Öffnungen 6 und
Ventile 11 stattfindet, ist dies für die Erfindung nicht unbedingt
erforderlich. Es ist möglich,
daß der
Flügel
nur eine längliche Öffnung entlang
seiner Vorderkante 4 oder eine Reihe beabstandeter Öffnungen,
die entlang der Vorderkante 4 auf der Spannweite verteilt sind,
oder eine längliche Öffnung oder Öffnungen,
die mit einem feinen Netz bedeckt ist bzw. sind, aufweist. Eine
solche Anordnung ist ähnlich
der bei dem Flexifoil-Drachen, der in dem US-Patent Nr. 4,363,458
beschrieben ist. Diese alternativen Ausführungsformen werden wahrscheinlich
bei kleineren Flügeln
für den Gebrauch
bei nicht auf Zugkraft abzielenden Aktivitäten wie freizeitmäßigem Drachenfliegen
und insbesondere für
den Gebrauch durch Fluganfänger
verwendet, bei denen es wahrscheinlicher ist, daß sie Abstürze mit hoher Aufprallkraft
verursachen, die Drachen mit derart aufgeblasenen Hüllen zum
Platzen oder Zerreißen
bringen können,
wenn keine Öffnungen
vorhanden sind, die das schnelle Austreten von Luft erlauben, wenn
der Innendruck plötzlich
ansteigt. Auch ausgedehnte, nicht mit Ventilen versehene Öffnungen
erlauben ein schnelles Aufblasen bei geringem scheinbarem Wind ohne
die Notwendigkeit und Unbequemlichkeit, Zugang zu einer Ausrüstung zum
Aufpumpen haben zu müssen.
Dies kann das Starten für
Neulinge vereinfachen.
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Eine
Besonderheit des Flügels
der vorliegenden Erfindung besteht dann, daß er keine steifen oder halbsteifen
Holm- oder Gestängeteile
und keine Bridles bzw. Waagen in dem Abschnitt in der Mitte der
Spannweite des Flügels
beinhaltet. In einigen Ausführungsformen
dieser Erfindung mit sowohl zwei als auch vier Leinen sind die Flugleinen
direkt an dem Flügel
befestigt, und zwar an oder sehr nahe bei den Flügelspitzen 7 und 8.
Wenn ein Bridle- bzw. Waagensystem verwendet wird, sind die Bridle-Leinen nur
an oder in der Nähe
der Flügelspitzen 7 und 8 an dem
Flügel
befestigt.
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Durch
die Verfahren, die angewendet wurden, und die Merkmale oder Kombinationen
von Merkmalen, die benutzt wurden bei dem Versuch, solche Flügel auszugestalten,
bevor diese Erfindung gemacht wurde, wäre ein solcher Flügel nicht
auf praktische Weise für
die Zwecke von Zugdrachenfliegen oder freizeitmäßigem Drachenfliegen verwendbar
oder hätte
zumindest eine bedeutend schlechtere Leistung erbracht als der Flügel dieser
Erfindung.
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Die
vorliegende Erfindung hat eine Reihe von Merkmalen, die es dem Flügel erlauben,
seine in etwa halbkreisförmige
Form während
des Fliegens beizubehalten, ohne daß entweder Leinen oder Waagen
vorgesehen sind außer
denjenigen, die an den oder in der Nähe der Flügelspitzen 7 und 8 liegen, und
ohne jegliche steifen oder halbsteifen Gestängeteile.
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Um
Gleichgewicht und Steuerbarkeit aufrechtzuerhalten, damit der Flügel richtig
fliegt, sollte die Form des Flügels,
wie in 2 gezeigt, derart sein, daß das Druckzentrum der Tragfläche des
Flügels
während
des Fliegens an jedem Punkt auf der Spannweite auf oder in die Nähe einer
Leine A fällt, die
die Flügelspitzen 7 und 8 miteinander
verbindet. Diese Leine A ist die "Schwenkleine" des Flügels. Diese Schwenkleine A
verläuft
nicht notwendigerweise durch die Punkte hindurch, die von dem Schnittpunkt
der Flügelspitzen 7 und 8 mit
der Vorderkante 4 des Drachens definiert werden.
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Wenn
das Druckzentrum jeder Zelle nicht auf oder in der Nähe der Schwenkleine
A liegt, besteht die Tendenz, daß das resultierende Moment
der aerodynamischen Kräfte,
die auf diese Zelle einwirken, im Abstand zu der Schwenkleine A
den Anstellwinkel dieser Zelle entweder vergrößert oder verkleinert. Wenn
dieses Moment ausreichend groß ist
und/oder wenn das Tragflächenprofil
des Flügels
in Bezug auf die Bewegungsmerkmale seines Druckpunktzentrums bei
sich veränderndem
Anstellwinkel an diesem Punkt nicht ausreichend autostabil ist,
besteht die Tendenz, daß der
Flügel
an dieser Zelle instabil wird. Wenn die Destabilisierung an dieser
Zelle extrem ist oder einen beträchtlichen
Abschnitt der Spannweite des Flügels
beeinträchtigt,
könnte
sie den gesamten Flügel
destabilisieren.
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Der
obige Schwenkleineneffekt wird nun im Einzelnen beschrieben. Wenn
eine Zelle im Zentrum 20 der Spannweite in Bezug auf die
Schwenkleine A so plaziert würde,
daß das
Druckzentrum ihrer Tragfläche
bei dem Anstellwinkel, der während
des normalen Fliegens für
den Flügel
gilt, deutlich vor der Schwenkleine A läge, würde diese Zelle dazu neigen, ihren
Anstellwinkel relativ zu dem des Flügels allgemein zu vergrößern. Wäre dieser
Effekt stark genug oder würde
er auf eine Reihe benachbarter Zellen angewandt, so könnte dadurch
auch der Anstellwinkel des gesamten Flügels vergrößert werden, in einigen Fällen bis
zum Strömungsabrißpunkt,
was den Flügel dazu
bringen könnte,
nicht mehr weiter zu fliegen. Umgekehrt würde der Anstellwinkel der Zelle
aus dem obigen Beispiel, wenn diese so positioniert würde, daß ihr Druckzentrum
hinter der Schwenkleine A läge,
dazu neigen, kleiner zu werden, was den Flügel zum Anluven bringen würde. Wenn
dieser Effekt stark genug ist oder weniger stark ist, aber eine
Reihe von benachbarten Zellen in einem Bereich beeinträchtigt,
führt die
hieraus resultierende Destabilisierung oft zum Abstürzen von
Drachen.
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Wenn
eine Zelle in der Nähe
der Flügelspitzen 7 und 8,
d.h. in den äußeren Bereichen 21 und 22 der
Spannweite, so angeordnet ist, daß das Druckzentrum ihrer Tragfläche für den Anstellwinkel der
Flügelspitze
während
des normalen Fliegens deutlich zur Seite der Vorderkante 4 der
Schwenkleine A hin liegt, wird der relative Anstellwinkel dieser Zelle
dazu neigen, größer zu werden.
Wenn das Moment an der Schwenkleine A aus ihren aerodynamischen
Kräften
ausreichend ist, oder wenn eine Reihe benachbarter Zellen ebenfalls
auf ähnliche
Weise in Bezug auf die Schwenkleine A verlegt sind und/oder wenn
diese Vergrößerung des
Anstellwinkels der Zelle oder der Zellen das Zentrum des/der Druckpunkte(s)
der Zelle(n) in einen Bereich außerhalb des Bereichs bewegt,
in welchem sie sich selbst korrigieren, kann die Flügelspitze
durchsacken. Dies führt
zumindest dazu, daß das
Verhältnis
Auftrieb/Luftwiderstand für
den Flügel
unter dasjenige fällt,
das für Zugdrachen
wünschenswert
ist, oder, im schlimmsten Fall, daß der gesamte Flügel absackt
oder unkontrollierbar wird.
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Wenn
das oben genannte Druckzentrum der Zelle in der Flügelspitze
zur Seite der Hinterkante 5 der Schwenkleine A hin liegt,
kann die Flügelspitze durch ähnliche
Mechanismen zum Anluven gebracht werden, was den Effekt hat, daß der Flügel einklappt. Diese
Form der Destabilisierung kann für
den Bediener gefährlich
sein und es ist sehr schwierig, sie wieder zu beheben.
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Das
Tragflächenprofil
einer typischen Rippe 3 im Zentrum 20 der Spannweite
kann und sollte vorzugsweise tendenziell eher eine Standard-Tragflächenform
sein, die für
maximalen Auftrieb, wie er durch den Auftriebskoeffizienten gemessen
wird, und für
maximale Effizienz, d.h. das Verhältnis Auftrieb/Luftwiderstand,
optimiert ist, als ein völlig
reflexiver Abschnitt, wie er für
das korrekte Funktionieren von Flexifoil-Drachen verwendet wird
und notwendig ist, wie es in dem US-Patent 4,363,458 beschrieben ist.
Obwohl es möglich
ist, einen völlig
reflexiven Tragflächenprofilabschnitt
in diesem Bereich im Zentrum 20 der Spannweite zu verwenden,
haben solche Profile für
gewöhnlich
weder Auftriebskoeffizienten noch ein Verhältnis Auftrieb/Luftwiderstand,
die genauso gut sind wie bei herkömmlicheren Tragflächen. Völlig reflexive
Tragflächen
weisen keine gute Effizienz auf, wie sie durch das Verhältnis Auftrieb/Luftwiderstand
gemessen wird, wenn sie dazu gebracht werden, bei höheren Anstellwinkeln
zu fliegen, und sie neigen auch dazu, unerwünschte Strömungsabrißeigenschaften zu zeigen, weil
sie den Luftstrom über
ihre obere Oberfläche
bei höheren
Anstellwinkeln nicht gut halten.
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Es
ist ein Merkmal dieser Erfindung, daß die Tragflächenform
des Zentrums 20 der Spannweite in Bezug auf Stärke und
Effizienz wesentlich optimiert werden kann, selbst wenn der Flügel als
Ganzes wünschenswerte
Flugeigenschaften behält,
insbesondere in dem Sinne, daß er
gegenüber
einem Wind-Anluven beständig
ist. Nichtsdestotrotz können Zugdrachen,
die gemäß den Prinzipien
dieser Erfindung ausgestaltet sind, Tragflächenformen im Zentrum 20 der
Spannweite benutzen, die über
die hintere Hälfte
ihrer oberen Oberfläche 1 hinweg
eher eine ziemlich flache als eine deutlich konvexe Form und leicht
konvexe untere Oberflächen 2 verwenden. Dies
liegt daran, daß solche
Formen, obwohl sie tendenziell reflexiv sind, dennoch sehr akzeptable
Auftriebskoeffizienten und ein sehr akzeptables Verhältnis Auftrieb/Luftwiderstand
haben können,
während sie
auch eine besonders gute Beständigkeit
gegen Windverlust aufweisen, was für jene Zugdrachen wünschenswert
ist, die bei stürmischem
Wind und für extreme
Flugmanöver
eingesetzt werden. Die relativen Vorteile und Ausgestaltungskriterien
verschiedener Tragflächenprofile
liegen für
die angesprochenen Fachleute auf der Hand, so daß nur einige Aspekte davon
weiter diskutiert werden.
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Wenn
eine Standardform eines Tragflächenprofils,
die für
Auftriebskoeffizienten und Auftrieb/Luftwiderstand-Verhältnisse
optimiert wurde, wie oben beschrieben, für die Flügelspitzenabschnitte 21 und 20 eines
durch Stauluft aufgeblasenen Flügels
ohne über
die Spannweite verteilte steife oder halbsteife Gestänge oder
Waagen benutzt wird, wird der Flügel
seine in etwa halbkreisförmige
Form nicht durchgängig
halten, da die Flügelspitzenabschnitte 7 und 8 nach
innen einklap pen werden. Dies geschieht jedesmal dann, wenn der
Anstellwinkel der Spitzenabschnitte deutlich negativ wird, was eintritt,
wenn eine Drehung versucht wird oder wenn Schwankungen in der Richtung
des scheinbaren Windes auftreten, was naturgemäß selbst bei nur leicht stürmischem
Wind vorkommen kann. Das Verhältnis
zwischen Anstellwinkel und Druckzentrum ist bei solchen konventionellen
Tragflächenformen
derart, daß die
Folien bzw. Matten nicht in einer solchen Weise auf Veränderungen
ihres Anstellwinkels reagieren, daß ein positiver Anstellwinkel
gewahrt wird, wenn der Anstellwinkel sich aus dem positiven Bereich
heraus Null Grad nähert.
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Es
ist möglich,
die Gelegenheiten eines Einklappens der Flügelspitzenabschnitte eines
Flügels nach
innen zu minimieren, während
an den Spitzen nicht-reflexive Tragflächenprofile verwendet werden. Dies
wird erreicht, indem der Flügel
so konstruiert und zusammengesetzt wird, daß die Spitzen in der Standardeinstellung
für das
Fliegen einen großen
positiven Anstellwinkel von beispielsweise 15 Grad oder mehr haben.
Der bei einer solchen Lösung
erzeugte Luftwiderstand hat zur Folge, daß die Leistungsfähigkeit
des Flügels
in unerwünschtem
Maße verschlechtert
wird.
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Selbst
bei so hohen inhärenten
Anstellwinkeln der Flügelspitzen
von beispielsweise 15 Grad wird es gelegentlich vorkommen, daß sich die
scheinbare Windrichtung in ausreichendem Maße ändert, um ein Einklappen zu
verursachen. Um dieses Problem zu überwinden, wird in der Nähe der Flügelspitzen 7 und 8 ein
Tragflächenprofil
eingeführt,
das in Bezug auf Veränderungen
des Anstellwinkels nach unten zu niedrigeren und sogar zu negativen
Winkeln autostabil ist. Tragflächen
mit reflexivem Profil können
solche autostabilen Eigenschaften haben, so daß sie beispielsweise im äußeren Drittel
jedes Endes der Flügelspannweite
stufenweise eingeführt werden
könnten
und in den letzten paar Zellen in der Nähe jeder Flügelspitze 7 und 8 stark
reflexiv sein sollten. In der vorliegenden Ausführungsform, die zwanzig Zellen
aufweist, sind die letzten vier in der Nähe der Flügelspitzen 7 und 8 stark
reflexiv. Wenn die Zellen sich der Mitte 20 der Spannweite
des Flügels
nähern,
werden die Tragflächenprofile
weniger reflexiv.
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Ein
Beispiel eines reflexiven Tragflächenprofils
ist in 5 gezeigt. Sein Druckzentrum C, der Punkt, von
dem man sich vorstellen kann, daß alle aerodynamischen Kräfte durch
ihn wirken, liegt in der Nähe
der Vorderkante 4, wo er etwa für Anstellwinkel im Bereich
von Null bis +5 Grad gelten würde.
Reflexive Tragflächen
gehören
einer Klasse von Tragflächen
an, die in Reaktion auf Veränderungen
ihres Anstellwinkels mehr oder weniger autostabil sind, vorausgesetzt,
sie sind ausreichend frei von äußeren mechanischen
Beschränkungen,
so daß eine
Selbsteinstellung erfolgen kann. In Bezug auf ihre Verwendung bei
dem Flügel,
der Gegenstand dieser Erfindung ist, bedeutet autostabil, daß, wenn
der Winkel des scheinbaren Windes sich in irgendeiner Richtung um
wenige Grad verändert,
der Flügel
reagieren wird, indem er sich in einer Weise dreht, so daß der Anstellwinkel
der Tragfläche
zum scheinbaren Wind, der sie zurückstößt, wieder auf den Wert vor
der anfänglichen
Veränderung
eingestellt wird.
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Das
Merkmal, durch welches reflexive Tragflächen autostabil sind, besteht
darin, daß,
wenn ihr Anstellwinkel vergrößert wird,
ihr Druckzentrum reagiert, indem es sich in Richtung der Hinterkante
bewegt, und daß das
Druckzentrum sich nach vorne bewegt, wenn ihr Anstellwinkel verkleinert
wird. Viele Tragflächenformen
weisen dieses Merkmal im Bereich von Anstellwinkeln von +5 Grad
aufwärts
auf, doch sind sie unterhalb von etwa 5 Grad nicht autostabil; bei
diesem Winkel können
sie, wenn sie nicht zurückgehalten
werden, in einem katastrophalen, sich selbst erzeugenden Windverlust
einklappen. Reflexive Tragflächen
können
in einem größeren Bereich
von Anstellwinkeln autostabil sein, wie beispielsweise im Bereich
von –5
Grad bis +5 Grad, was für
diese Erfindung von entscheidender Bedeutung ist.
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In
dem in 5 gezeigten Beispiel einer reflexiven Tragfläche liegt
das Druckzentrum C in der Nähe
der Vorderkante 4, was in etwa die Stelle ist, an der es
bei Anstellwinkeln im Bereich von Null bis +5 Grad liegen würde. Erneut
bezugnehmend auf 2 kann man sehen, daß das Druckzentrum,
gekennzeichnet durch den Punkt C bei der Rippe 15, genau vor
der Schwenkleine A liegt. Der Flügel
gemäß der Erfindung
wird seine Form während
des Fliegens auf zufriedenstellende Weise beibehalten, wenn die Schwenkleine
A in jeder Zelle durch einen Punkt hindurchtritt, der innerhalb
des Bereichs liegt, in dem das Druckzentrum des Tragflächenprofils
dieser Zelle autostabil ist. Tatsächlich sind, da die vollständig aufgeblasene
Hülle,
die den Flügel
bildet, eine merkliche Drehsteifigkeit in Bezug auf die aerodynamischen
Kräfte
aufweist, die auf jede einzelne Zelle wirken, einige geringfügige Abweichungen
von dem obigen Schwenkleinenprinzip möglich, ohne das Funktionieren
des Flügels
insgesamt negativ zu beeinflussen.
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Eine
gewisse Abweichung kann aus verschiedenen untergeordneten Gründen wünschenswert
sein. Ein Grund besteht in der Positionierung von Zellen in Richtung
der Flügelspitzen
ein wenig vor ihrer optimalen Position, so daß ihr Anstellwinkel, gemessen
in einer Ebene in Flußrichtung
senkrecht zur unteren Außenhülle 2,
tendenziell größer ist
als der der mehr im Zentrum liegenden Zellen, die ebenfalls gemessen
wurden. Der Effekt hiervon liegt darin, das Risiko eines Einklappens
der Flügelspitzen
während
plötzlich
auftretender Veränderungen
der scheinbaren Windrichtung weiter zu reduzieren. Der geringfügige "Preis" hierfür ist ein
wenig mehr Luftwiderstand insgesamt, was in jedem Fall durch die
vergrößerte Spannweite
und somit die projizierte Fläche des
Flügels
insgesamt etwas ausgeglichen wird, was sich daraus ableitet, daß die Flügelspitzen 7 und 8 eine
größere Tendenz
nach außen
haben. Die Gesamtzugkraft des Flügels
wird daher leicht vergrößert, während das
Verhältnis
Auftrieb/Luftwiderstand nur marginal verkleinert wird, vorausgesetzt,
die Vergrößerung des
Anstellwinkels an den Spitzen ist nicht extrem. Die Nutzung dieser
Abweichung von der strengen Anwendung der Schwenkleinenregel ist
in 2 veranschaulicht, indem ein "nominales" Druckpunktzentrum hierfür gemäß 5 als
direkt vor, statt genau auf, der Schwenkleine A liegend gezeigt ist.
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Obwohl,
wie oben angedeutet, die aufgeblasene Hülle des Flügels, der Gegenstand dieser
Erfindung ist, eine merkliche Drehsteifigkeit aufweist, trifft dies
in Richtung der Mitte des Spannweitenabschnitts, wo jede Zelle von
jeder Seite begrenzt wird, mehr zu, während es in Richtung der Spitzen
weniger zutrifft, die sich daher ausreichend frei drehen können, um
zu erlauben, daß die
autostabilen Tragflächen,
die im Bereich der Flügelspitzen
verwendet werden, sich selbst einstellen.
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Ein
weiteres Merkmal dieser Ausführungsform
der Erfindung ist die Gleichmäßigkeit
des oberen Bereichs der Vorderkante 4 im Zentrum 20 der Spannweite
des Flügels.
In diesem Bereich Gleichmäßigkeit
zu erzeugen, ist besonders wichtig, um den Luftwiderstand zu reduzieren
und um das Beibehalten gebundener Strömung über die obere Oberfläche des
Flügels
hinweg zu unterstützen
bei Anstellwinkeln, die größer sind
als es möglich
wäre, wenn dieser
Bereich weniger gleichmäßig wäre. Dies
führt zu
einer wünschenswerten
Reduzierung der Neigung des Flügels
zu Strömungsabrissen,
was dazu benutzt werden kann, die Zugkraft des Flügels zu
verstärken,
ohne ihn zu vergrößern.
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Eine
verbesserte Gleichmäßigkeit
in diesem kritischsten Bereich wird erreicht, indem man veranlaßt, daß ein proportional
größerer Anteil
der Belastungen auf der Spannweite, die von den Außenhüllen getragen
werden, durch den Bereich der oberen Vorderkante 4 verläuft, und
dies wiederum wird erzielt, indem man den Schnitt der Hüllenbahnen,
z.B. 1j, die die Oberfläche
der oberen Außenhülle 1 ausmachen, im
Zentrum 20 der Spannweite anpaßt. Ein Beispiel dafür, wie dies
erreicht wird, ist in 6 gezeigt, die die Hüllenbahn 1j veranschaulicht.
Die Hüllenbahn 1j ist
so geschnitten, daß sie
zur Vorderkante 4, gezeigt durch die gestrichelte Linie 23,
hin schmäler
ist als sie es wäre,
wenn das Ziel darin bestanden hätte,
die Belastungen auf der Außenhülle der
Spannweite gleichmäßiger entlang
der Vorderkante zur Hinterkante zu verteilen. In diesem Fall wäre sie auf
die Form geschnitten worden, wie sie durch die durchgezogene Linie
gezeigt ist. In der gezeigten Ausführungsform sind die Hüllenbahnen
in der oberen Außenhülle in der
Nähe der
Flügelspitzen 7 und 8 nicht ähnlich geschnitten
wie die Hüllenbahn 1j,
da in diesem Bereich ein solches Straffen der oberen Vorderkante 4 das
Risiko zunehmen läßt, daß die Flügelspitzen 7 und 8 während des
Fliegens nach innen einklappen.
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Ein
weiteres vorteilhaftes Merkmal dieser Ausführungsform der Erfindung ist
das Ausgestalten der Bereiche der Flügelspitzen 7 und 8 in
der unteren Außenhülle 2 derart,
daß sie
eine konvexe Form annehmen, wenn sie von der Bedienerseite des Flügels aus
betrachtet werden, noch bevor das Aufblasen vollständig abgeschlossen
ist. Bis die Flügelspitzenabschnitte 21 und 22 vollständig zu
reflexiven Tragflächenformen
aufgeblasen worden sind, gibt es wenig, was der nach innen gerichteten
Kraft standhält, wie
sie durch die Spannung auf der Spannweitenkomponente der Flugleinen 9 und 10 und
durch gelegentliche Änderungen
des Scheinwindes, die dazu neigen, die Flügelspitzen 7 und 8 nach
innen zu pressen, auf die Flügelspitzen 7 und 8 aufgebracht
werden. Daher hat der Flügel
eine unerwünschte
Neigung, einzuklappen, ehe der Aufblasvorgang abgeschlossen ist.
Das Ausge stallen der unteren Außenhülle 2 in
den Flügelspitzenbereichen 21, 22 in
konvexer Form führt
dazu, daß die
Flügelspitzenbereiche 21 und 22 relativ
beständig
gegen ein Einklappen nach innen sind, und zwar noch bevor der Aufblasvorgang
vollständig
abgeschlossen ist. Dies liegt daran, daß solche konvexen Formen größere nach
außen
gerichtete aerodynamische Kräfte
erzeugen.
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Zusätzlich zu
der Ausgestaltung der unteren Außenhülle 2 in dieser Form
ist es auch wünschenswert,
daß die
Belastungen der Flugleinen 9 und 10 in erster
Linie durch die untere Außenhülle 2 statt
durch die obere Außenhülle 1 an
den Flügelspitzen 7 und 8 in
die Flügelhülle befördert werden.
Die übertragene Flugleinenbelastung
spannt die untere Außenhülle 2 in
den Flügelspitzenbereichen
zur gewünschten
konvexen Form an, zu der sie zugeschnitten wurden. Wenn die Flugleinenspannung
durch die obere Außenhülle 1,
die so geschnitten ist, daß sie
den oberen Teil des reflexiven Tragflächenprofils in den Flügelspitzenbereichen 21 und 22 bildet,
wenn sie vollständig
aufgeblasen ist, in die Flügelhülle übertragen
wurde, stellen die Flügelspitzenbereiche 21 und 22 eine Tragfläche in konkaver
Form dar, bis der Aufblasvorgang abgeschlossen ist. Dies könnte dazu
führen, daß die Flügelspitzen
beim geringsten Anlaß nach
innen einklappen.
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Ein
Beispiel dafür,
wie die untere Außenhülle 2 geschnitten
ist, so daß sie
in den Flügelspitzenbereichen 21 und 22 eine
konvexe Form annimmt, ist in 7 gezeigt.
Die Hüllenbahn 2a ist
so geschnitten, daß sie
an der Vorderkante 4 breit, im von der Vorderkante zur
Hinterkante verlaufenden zentralen Bereich schmaler und an der Hinterkante 5 wieder
breiter ist. In dieser Ausführungsform
sind alle Hüllenbahnen
der unteren Außenhülle in den
Flügelspitzenbereichen 21 und
22 zum Teil so geschnitten, wobei der Betrag der Verschmälerung bei
Hüllenbahnen, die
in Richtung der Flügelspitzen 7 und 8 liegen,
größer und
bei Hüllenbahnen,
die näher
am zentralen Abschnitt 20 liegen, kleiner ist.
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Ein
Beispiel dafür,
wie die Belastungen der Flugleinen 9 und 10 in
erster Linie durch die untere Außenhülle 2 in den Flügelspitzenbereichen 21 und 22 in
die Hülle
des Flügels übertragen
werden, ist in den 8 und 9 gezeigt.
Verstärkte
Streifen, 24 und 25 im Falle der Ausführungsform
nach 8 mit zwei Leinen und 34, 35, 36 und 37 im
Falle der Ausführungsform
nach 9 mit vier Leinen, sind in dem in der jeweiligen
Figur gezeigten Muster an der unteren Außenhülle 2 angebracht.
Um weiterhin sicherzustellen, daß die Flugleinenbelastungen
in erster Linie auf die untere Außenhülle 2 übertragen
werden, sind die beiden Hüllenbahnen
in der oberen Außenhülle, die
den Flügelspitzen 7 und 8 am
nächsten
liegen, an ihren an der Vorderkante 4 und der Hinterkante 5 liegenden
Enden voller geschnitten. Diese zusätzliche Fülle stellt, ohne gleichzeitig
die Tragflächenform
der Endzellen in unannehmbarem Ausmaß zu verzerren, sicher, daß Spannungsbelastungen
von dem Punkt aus, an dem die Flugleinen oder Bridle-Leinen an den Flügelspitzen 7 und 8 am
Flügel
angebracht sind, nicht direkt in die obere Außenhülle 1 weiterlaufen. Die
Spannungsbelastungen müssen
zuerst in die untere Außenhülle 2 durchgehen
und dann allmählich Zelle
für Zelle
in die obe re Außenhülle 1,
und zwar entlang der Vorderkante 4 und der Hinterkante 5 und mittels
der Rippen 3.
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Ein
weiteres Merkmal dieser Ausführungsform
der Erfindung besteht dann, daß die
Hüllenbahnen
in der oberen und unteren Außenhülle, die
den Flügelspitzen 7 und 8 am
nächsten
liegen, so geschnitten sind, daß ihre
Vorderkanten 4 um etwa 5% länger sind als sie es wären, wenn
ihr aerodynamisches Profil bei der Bestimmung ihrer Form das einzige
Kriterium wäre.
Dies wird getan, um zu verhindern, daß die Belastungen der vorderen
Flugleinen 9 und 10, wenn sie an den Flügelspitzen
in die Hülle eintreten,
durch die Vorderkante 4 und insbesondere durch die oberen
Bereiche 21 und 22 der Vorderkante an den Flügelspitzen
in das Zentrum 20 der Spannweite des Flügels übertragen werden, wo der größte Teil
der Zugkraft des Drachen erzeugt wird. Siehe 13. Spannungsbelastungen,
die vom zentralen Bereich 20 der Spannweite übertragen
werden, müssen
um etwa 90 Grad gedreht werden, ehe die Flugleinenlasten ihnen standhalten
können,
und dieser Richtungswechsel weist eine nach innen gerichtete Komponente
in den Schulterbereichen 38 und 39 auf, die, wenn
sie in den vier oder fünf
Zellen, die jeder Flügelspitze 7 und 8 am
nächsten
liegen, durch die Vorderkante geführt wird, dazu führen kann,
daß die
Vorderkantenabschnitte in diesem Bereich nach innen ziehen, was
ein Einklappen der Flügelspitzen
und somit des Flügels
verursachen kann. Es ist daher ein Ziel der Ausgestaltung und Formung der
Hüllenbahnen
in den Flügelspitzenbereichen 21 und 22 und
der Positionierung der Verstärkungen 24 und 25,
die die Flugleinenbelastungen in die Flügelhülle übertragen, die Spannungsbelastungen
auf der Spannweite von der Vorderkante in den Flügelspitzenbereichen so weit
wie möglich
entfernt zu halten, ohne daß es
in diesen Bereichen zu einer inakzeptablen Verzerrung der Tragflächenprofile
kommt.
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Ein
weiteres Merkmal dieser Ausführungsform
der Erfindung ist die Variation der Form der Vorderkanten 4 der
oberen Außenhülle 1 und
der unteren Außenhülle 2,
wenn jede separat flach ausgebreitet wird, bevor sie in den Flügel aufgenommen
wird. Insbesondere unter Bezug auf 15 weist
die obere Außenhülle 1 bedeutend
mehr Schwung nach hinten in Richtung der Spitzen auf als die untere
Außenhülle 2,
wie durch die gestrichelte Linie angedeutet ist. Wenn sie mit Rippen
zusammengesetzt und an den Hinterkanten 5 und Vorderkanten 4 miteinander verbunden
werden, um die Flügelhülle zu bilden,
wird es eine feste Restverdrehung geben, was zur Folge hat, daß an jeder
Flügelspitze 7 und 8 relativ
zum Zentrum 20 der Spannweite des Flügels ein positiver Anstellwinkel
bereitgestellt wird. Dies ist von großem Nutzen beim Verhindern
eines Einklappens der Flügelspitzen
nach innen bei Windgeschwindigkeitsbedingungen wie Strömungsabriß und wenig
scheinbarem Wind, bevor die aerodynamischen Kräfte, die durch die Reflexivität der Flügelspitzenprofile
erzeugt werden, bei dieser Aufgabe effektiver werden.
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Ein
weiteres Merkmal dieser Ausführungsform
der Erfindung besteht darin, daß die
Hüllenbahnen,
die im zentralen Querbereich die untere Außenhülle 2 bilden, etwas
breiter geschnitten sind als sie es normalerweise wären, um
der halbkreisförmigen Form
zu entsprechen, die der Flügel
während des Fliegens
annimmt. Umgekehrt sind die Hüllenbahnen,
die die obere Außenhülle 1 bilden,
in ihren zentralen Bereichen von der Vorderkante zur Hinterkante etwas
schmaler geschnitten. Das Ergebnis ist, daß, wenn der Drachen unbelastet
ist, die Flügelhülle dazu
neigt, aus ihrer Flugform heraus abzuflachen oder sich zu öffnen, was
vorteilhaft ist im Hinblick auf das Vorbereiten des Drachens für einen
erneuten Start, wobei jegliche Tendenz des Flügels, sich aufzurollen statt
sich zu öffnen,
Schwierigkeiten verursachen kann.
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Die
Wahl zwischen Ausführungsformen
dieser Erfindung mit zwei und vier Leinen ist in erster Linie eine
Auswahl gewünschter
Merkmale. Zweileiner-Flügel
haben weniger Leinen, die sich beim Starten und während des
Fliegens verheddern können, und
der geringere Luftwiderstand der Leinen, der sich aus der Verwendung
von nur zwei Flugleinen ergibt, führt entweder zu einer besseren
Auftriebsleistung oder zur Auswahl längerer Leinen für dieselbe
Auftriebsleistung in Bezug auf Ausführungsformen mit vier Leinen.
Ausführungsformen
mit vier Leinen erlauben eine schnellere Steuerung und weisen durch das
Verwenden der hinteren Leinen, um den Anstellwinkel des Flügels und
somit seine Zugkraft zu verändern,
ein Maß beinahe
augenblicklich erfolgender Kraftsteuerung auf. Wenn sie mit Flügelspitzen 7 und 8 ausgestaltet
werden, die in Bezug auf die Breite im Zentrum der Spannweite ausreichend
breit sind, können
sie auch rückwärts gestartet
und geflogen werden, was in vielen Situationen von Vorteil ist.
Mit diesen breiteren Flügelspitzen 7 und 8 kann
das Aufbringen von Belastung auf die hinteren Leinen, die für gewöhnlich als
Bremsen bezeichnet werden, durch Handhabung der Griffe oder der
Stange des Bedieners dazu führen,
daß die
Flügelspitzen 7 und 8 in Richtung
von der Vorderkante zur Hinterkante eine gewölbte oder konkave Form annehmen.
In einem Zwischenstadium zwischen nicht vorhandener Bremsleinenspannung
und einer Bremsleinenspannung, die ausreichend ist, um den Flügel abzubremsen,
kann diese von der Vorderkante zur Hinterkante verlaufende Wölbung dazu
führen,
daß die
Flügelspitzen
ein Anluven erleiden und der Flügel
einklappt. Es gibt eine Reihe von Möglichkeiten, diese unerwünschte Eigenschaft
zu verhindern.
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Ein
Verfahren besteht darin, die Hüllenbahnen
in der Flügelspitze
so zuzuschneiden, daß die
zu den Flügelspitzen 7 und 8 benachbarten
Zellen im Querschnitt ausreichend groß sind, so daß die am Ende
liegenden Zellen, wenn sie vollständig aufgeblasen sind, über eine
ausreichende Biegestärke
verfügen,
um dieser Wölbungstendenz
standzuhalten. Ein weiteres Verfahren besteht darin, eine steife
oder halbsteife Latte quer oder diagonal zu jeder Flügelspitze
oder in der Nähe
jeder Flügelspitze 7 und 8 anzubringen.
Ein weiteres Verfahren besteht darin, eine abgedichtete Blase an
jeder der Zellen in den Flügelspitzen
anzubringen, die durch Pumpen auf einen Druck aufgeblasen werden
kann, der größer ist
als der, der beim Aufblasen durch Stauluft erhältlich ist. Diese Lösung hat
die Vorteile, daß sie
die Abmessungen des Drachens beim Verpacken nicht vergrößert und
daß sie
etwas Restauftrieb bereitstellt in dem Fall, daß der Flügel sich durch Beschädigung oder aus
einem anderen Grund völlig
entleert, während
er im Wasser liegt. Schließlich
besteht ein weiteres Verfahren darin, die Spitze entlang ihrer Breite
mit mehreren Bridle-Leinen zu halten, die in einigem Ab stand von
der Spitze mit den Flugleinen zusammenlaufen, wobei der Abstand
ausreichend ist, so daß die
von der Vorderkante zur Hinterkante verlaufenden Komponenten der
Belastungen in diesen Bridle-Leinen nicht ausreichen, um die Flügelspitze
unter Druck einzuknicken, und zwar selbst in Abwesenheit von Latten
oder Blasen oder in nicht voll aufgeblasenem Zustand.
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Eine
Reihe geeigneter Bridle-Leinen für
die Flügelspitzen 7 und 8 sind
im Stand der Technik bekannt. Es ist natürlich möglich, für die Flugleinen eines Zweileiner-Flügels oder
nur für
die vorderen Leinen eines Vierleiner-Flügels mehrere konventionelle Bridle-Leinen
mit festen/starren Schenkeln zu verwenden, welche an verschiedenen
Stellen entlang der Flügelspitzen 7 und 8 befestigt
sind und mit den entsprechenden Flugleinen 9 und 10 in
einigem Abstand von dem Flügel
nach unten zusammenlaufen. Ein Nachteil dieses Systems besteht darin,
daß es die
Fähigkeit
des Flügels,
seinen Anstellwinkel durch Drehen um einen Punkt in der Nähe des Flügels selbst
zu modifizieren, was zur Folge hat, daß so aufgebaute Flügel die
unerwünschte
Neigung haben, "stehenzubleiben", wenn sie in einem
kleinen Winkel zur Richtung des tatsächlichen Windes fliegen. Systeme
mit zwei Bridle-Leinen,
die verwendet werden können,
um die Belastungen der Flugleinen auf die Flügelspitzen zu verteilen, während sie
bei Vierleiner-Flügeln
Veränderungen
der relativen Spannung auf den vorderen Leinen und den Bremsleinen
erlauben, sind bekannt. Eine ist die Crown- oder Bogenwaage, und
die andere ist die Kreuzwaage, doch beide sind nicht perfekt darin,
in Zwischenstufen zwischen voller Frontleinen- und voller Bremsleinenbelastung
eine ungewollte Wölbung
der Flügelspitzen zu
verhindem, und beide Systeme verursachen darüber hinaus die Strömungsabrißeigenschaften,
wie sie oben für
die Bridles mit fixierten Schenkeln beschrieben wurden.
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Eine
Waagenanordnung, die für
Ausführungsformen
dieser Erfindung mit zwei Leinen geeignet ist und vom Anmelder erfunden
wurde, ist in 10 gezeigt. Diese Waage erlaubt
es, daß die
Flügelspitzen 7 und 8 an
drei beabstandeten Punkten 40, 41 und 33 gehalten
werden, während
sie sich in Richtung des Anstellwinkels so verhalten, als ob es nur
einen Bridle-Punkt gäbe
und wobei 33 dabei die unerwünschten Strömungsabrißeigenschaften konventioneller
mehrschenkliger Waagen eliminiert. An der Leine 9 ist ein
Ring oder eine Rolle 28 etwa zwei Flügelspitzentiefen von der Spitze 7 entfernt
befestigt. Eine Leine 29 ist benachbart zur Vorderkante 4 an
der Spitze 7 angebracht, durch den Ring oder die Rolle 28 gezogen
und benachbart zur Hinterkante 5 an der Spitze 7 angebracht.
Idealerweise ist die Zugbahn der Leine 29 so gestaltet,
daß sie
eine Fortsetzung der Kanten 4 und 5 zu einer virtuellen
Spitze am Ort des Rings oder der Rolle 28 bildet. Weil
die Leine 29 sich frei durch den Ring oder die Rolle 28 bewegen
kann, unterstützt
die Waage die Spitze 7 gegen ein Einknicken unter Druckbelastungen,
erlaubt es dem Flügel
jedoch, um die Leine 9 herum zu verschwenken, als ob es
bei 33 nur einen einzigen Flugleinen-Anbringungspunkt gäbe. Ein
zusätzlicher
Vorteil dieser Anordnung sogar gegenüber Einpunktwaagen besteht
darin, daß es
durch Einstellen der relativen Länge
der Leine 29 und des Abstands zwischen dem Ring oder der
Rolle 28 und dem Punkt 33 möglich ist, die Flugeigenschaften
des Flügels
in Bezug auf den gewünschten
Grad der Reflexivität
der Flügelspitzen
abzustimmen und an geringfügige
seitliche Asymmetrien anzupassen.
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Eine
Waage, die für
Ausführungsformen
dieser Erfindung mit vier Leinen geeignet ist und von dem Anmelder
erfunden wurde, ist in 11 gezeigt. An jedem Ende dieser
Waage ist eine Leine 32 an den Flügelspitzen 7 oder 8 angebracht.
Die Anbringungspunkte sind zwischen den Anbringungspunkten der Flugleinen 9 und 26 gleichmäßig beabstandet.
Eine zweite Leine 30 ist zwischen den Flugleinen 9 und 26 befestigt
in einem Abstand von etwa viermal der Flügelspitzentiefe, an der die
Leinen 9 und 26 an dem Drachen befestigt sind.
Ein Ring oder eine Doppelrolle 31 verbindet die Leinen 30 und 32,
so daß die Spitze 7 gehalten
wird. Da der Ring oder die Rollen bei 31 eine Bewegung
der Leinen 30 und 32 relativ zueinander erlauben,
wird der Bediener in die Lage versetzt, vollständig auf der Frontleine 9 liegende
Belastung in vollständig
auf der Bremsleine 26 liegende Belastung zu übertragen,
während
in jeder Zwischenstufe die Spitze 7 gleichmäßig an den
Anbringungspunkten der Leine 32 gehalten wird. Diese Halterung
ist ausreichend, um ein Einklappen der Spitze zu verhindern, selbst
wenn der Flügel
nicht vollständig
aufgeblasen ist, vorausgesetzt, diese Anordnung ist richtig konstruiert.
Ein zusätzlicher
Vorteil dieser Anordnung gegenüber
Einpunktwaagen besteht darin, daß es durch Anpassen der Länge der
Leine 32 möglich
ist, die Flugeigenschaften des Flügels in Bezug auf den gewünschten
Grad der Flügelspitzenreflektivität abzustimmen
und an geringfügige
seitliche Asymmetrien anzupassen.
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Obwohl
der Flügel,
der Gegenstand dieser Erfindung ist, keine Versteifung und kein
Gestänge entlang
seiner Spannweite benötigt,
mag es gelegentlich wünschenswert
sein, einen voraufgeblasenen Schlauch um einen Abschnitt seiner
Vorderkante 4 herum zu verwenden, um zusätzliche
Beständigkeit gegen
ein Einklappen des Schulterbereichs beim Starten bereitzustellen,
wenn der Flügel
nicht vollständig
aufgeblasen ist. Dies ist insbesondere vorteilhaft beim Starten
aus dem Wasser, da es im Falle vollständiger Entleerung ein gewisses
Maß an
Restauftrieb liefert. Obwohl es möglich ist, daß der voraufgeblasene
Schlauch den gesamten Flügel überspannt,
wäre dies
nur in den Flügelspitzenabschnitten 21 und 22 notwendig.
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Weiterhin
können,
obwohl insgesamt zwei, drei, vier oder mehr Leinen verwendet werden
können,
um den Flügel
zu halten und zu steuern, alle diese Leinen an irgendeinem Punkt
zwischen dem Bediener und dem Drachen zu nur einer Flugleine zusammenlaufen.
Dem Bediener können
für das
Ausüben
von Kontrolle andere entfernte Mittel zur Verfügung stehen, wie z.B. ein Funk/Stellmechanismus. Eine
solche Anordnung kann insbesondere für größere Drachensegelanwendungen
vorteilhaft sein, weil sie die Verwendung einfacherer Windensysteme für das Entfalten
und Einholen des Drachens erlaubt.
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Außerdem kann
der Flügel,
der Gegenstand dieser Erfindung ist, zu mehreren oder übereinander bzw.
in "Stapeln" sowie einzeln geflogen
werden. Die besondere Ausführung
dieser Erfindung mit sehr wenigen oder ohne Bridle-Leinen macht
diese Flügel sehr
geeignet für
das Fliegen übereinander,
indem aufeinanderfolgende Flügel
so zusammengebaut werden können,
daß sie
die Form einer Leiter haben, ohne daß es notwendig ist, daß eine Verspannung durch
irgendeinen Teil der Hüllen
von Flügeln
weiter unten in dem "Stapel" hindurch verläuft. Stapel
von Drachen neigen eher dazu, sich während des Startens und zu anderen
Zeitpunkten zu verheddern als einzeln fliegende Drachen, doch ist
das Verändern der
Anzahl von Drachen in dem Stapel ein sehr zweckmäßiges Mittel, die Gesamtzugkraft
der Leinen an verschiedene Flügelstärken anzupassen.
Für den Bediener
kann es hierbei auch Kostenvorteile geben, da eine geringere Gesamtinvestition
in den Drachen getätigt
werden muß,
um einen gegebenen Windbereich abzudecken. Auch wird ein Stapel
kleinerer Drachen auf vorteilhafte Weise mit kleinerem Wendekreis
umdrehen können
als nur ein größerer Drachen bei
derselben Gesamtzugkraft.
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14 zeigt
eine Ansicht des Flügels
in Flugrichtung. Sie veranschaulicht die erforderliche Flügelform
an der Seite G und die Verzerrung der Vorderkante, die ein Einklappen 42 nach
innen auf der Seite H auslöst.
Die Flugleinenbelastung ist durch 43 und 44 angegeben
und die aerodynamischen Kräfte
auf dem Flügel
durch 45. Das Einklappen des Flügels wird ausgelöst durch
die Übertragung
von Auftriebskräften
aus dem Zentrum 20 der Spannweite auf die Flugleine durch
die Vorderkante 4, was durch langsames Fliegen verstärkt wird.
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Durch
eine Kombination von Konstruktionsmerkmalen wie oben beschrieben
war der Anmelder in der Lage, einen durch Stauluft aufgeblasenen
Flügel
herzustellen ohne Waagen bzw. Bridles auf der Spannweite des Flügels oder
ohne jegliches Gestänge
oder jegliche Versteifung zur Aufrechterhaltung der Spannweitenform
des Flügels
beim Fliegen. Der so konstruierte Flügel ist völlig selbsttragend und durch
Beherrschbarkeit, Kraft und Effizienz besonders beim Zugdrachensport,
beim freizeitmäßigen Drachenfliegen
und für
andere Zwecke einsetzbar. Nach bestem Wissen des Anmelders wurde
dies zuvor nicht erreicht, obwohl einige der oben beschriebenen
Konstruktionsmerkmale im Stand der Technik bekannt sind.
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Wo
in der vorstehenden Beschreibung auf spezifische Komponenten oder
Bestandteile der Erfindung mit bekannten Äquivalenten Bezug genommen
wurde, sollen solche Äquivalente
hierin enthalten sein, als seien sie im einzelnen aufgeführt worden.
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Obwohl
die Erfindung beispielhaft und unter Bezug auf mögliche Ausführungsformen beschrieben wurde,
versteht es sich, daß Modifikationen
und/oder Verbesserungen vorgenommen werden können, ohne vom Schutzumfang
der anhängenden
Ansprüche
abzuweichen.