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Die
vorliegende Erfindung betrifft eine Vorverkabelungsvorrichtung in
einer Verkabelungsanlage. Sie betrifft auch ein Verfahren zur Umsetzung
der vorgenannten Vorverkabelungsvorrichtung.
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Die
Erfindung gestattet eine, insbesondere auf dem Gebiet der Vorverkabelung
von Gebäuden, vorteilhafte
Anwendung mittels Vorverkabelungsröhren.
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Im
Allgemeinen erfolgt die Verkabelung eines Gebäudes nach vollständig genormten
Vorgaben (EN 50173-ISO 11801). Ein Hauptverteiler, meistens im Untergeschoß des Gebäudes befindlich,
verteilt die vertikalen Kabel zu den Etagenverteilern, auch Unterverteiler
genannt, und zwar durch die Versorgungsschächte. Darm bedienen die Etagenverteiler die
Anschlusspunkte zu den Büros
durch eine sogenannte horizontale Verkabelung. So ist der Hauptverteiler
der Anschlusspunkt zwischen den Kabeln des öffentlichen Versorgers und
den vertikalen Kabeln, während
die Etagenverteiler die vertikalen Kabel und die horizontalen Kabel
verbinden, sowie die verteilten Ringkabel und Vernetzungseinrichtungen.
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In
der Praxis wird die Anbindung der Anschlusspunkte in Verkabelungsanlagen
auf der Stufe der Etagenverteiler, wie z.B. Verkabelungsrahmen, realisiert.
Ein Verkabelungsrahmen ist ein Gestell dessen Abmaße standardisiert
sind. Er kann durch eine Tür
und Wände
verkleidet werden und wird dann als „Schrank" bezeichnet.
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Ein
Verkabelungsrahmen ist mit mehreren Mischtafeln ausgerüstet, von
denen einige die Eingangspunkte für die vertikalen Kabel sind,
während andere
die Abgangspunkte für
die horizontalen Kabel in Richtung Anschlusspunkte darstellen. Um
eine Einrichtung auf mehrere Anschlusspunkte zu verteilen, werden
Brücken,
z.B. mit einem Lichtwellenleiter, so verlegt, dass sie die verschiedenen
Mischtafeln (Platten, Einschübe...)
verbinden.
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Im
Fall einer Vorverkabelung oder einer Verkabelung sind alle Mischtafeln
im Rahmen angeordnet und alle horizontalen Kabel vorher, an der
Rückwand
des Rahmens, hinten an den Tafeln befestigt worden. Der Installateur
braucht dann später
nicht mehr einzugreifen. Die Verkabelung des Rahmens steht fest,
und die Verbindungen zu den Bestückungseinschüben erfolgen
ohne Schwierigkeit, je nach Bedarf, durch Brückenanordnungen und Brückendurchgänge auf
der Vorderseite des Rahmens.
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Der
Nachteil dieser Verfahrensweise der Vorverkabelung oder Verkabelung
ist, dass alle Mischtafeln und alle horizontalen Kabel von vornherein
in der Verkabelungsanlage installiert sein müssen, d.h. bevor sie wirklich
gebraucht werden, was beträchtliche
Kosten durch fest angelegtes Material bedeutet.
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Um
diesen Nachteil zu vermeiden, kann die Vorverkabelung durch Röhren erfolgen.
Die Anlage wird dann in zwei Phasen eingerichtet: In einer ersten Phase
erhält
sie alle Vorverkabelungsröhren,
die an den Mischtafeln im Voraus befestigt werden, später werden
in einer zweiten Phase die Kabel schrittweise und nach Bedarf installiert,
und zwar durch Einblasen durch die Vorverkabelungsröhren. Der
Vorteil dieser Verfahrensweise liegt darin, dass der vorherige Einbau
aller Kabel nicht erforderlich ist, was eine Reduktion der Anfangskosten
der Anlage zur Folge hat. Dagegen muss jedoch die Verkabelungsanlage
nichtsdestoweniger von vornherein mit allen Mischtafeln ausgerüstet sein,
was eine hohe Vorinvestition und eine Überdimensionierung der Anlage
bedeutet, denn der tatsächliche
Bedarf ist im Voraus nicht bekannt, da die Verkabelung nach Bedarf
durchgeführt wird.
Andrerseits muss man jederzeit Zugang zu den Vorverkabelungsröhren haben,
während
diese auf der Hinterseite der Mischtafeln befestigt sind, um die Kabel
nach und nach durch Einblasen in der Anlage installieren zu können. Es
müssen
also spezielle Einschübe
vorgesehen werden, z.B. von Typ Schieneneinschübe, was Mehrkosten der Anlage
bedingt. Außerdem
eignen sich die Schieneneinschübe
nicht für Röhren mit
einer gewissen Steifheit und/oder einem großen Durchmesser (z.B. 8mm außen), da
das Röhrenbündel dann
das Gleiten der Einschübe
zu blockieren droht. Auch könnten
die Röhren
verletzt oder gezwickt werden, was sie für ein späteres Einblasen unbrauchbar
machen würde.
Außerdem
hat die vorherige Befestigung der Vorverkabelungsröhren an den
Mischtafeln einen Mangel an Anpassungsfähigkeit bei der Verwaltung
der Kabel zur Folge, da die Anzahl der Tafelausgangsstecker auf
einen maximalen Wert (z.B. 24) festgelegt ist, auch die Anzahl der leeren
Röhren
ist festgelegt, während
die Anzahl der Leiter pro Röhre
variabel ist (z.B. 1 bis 8). Letztendlich bleiben die Anfangskosten
der Anlage beträchtlich,
denn alle Mischtafeln müssen
gleichzeitig mit den Vorverkabelungsröhren angebracht werden. Dies
ist besonders der Fall, wenn die Verkabelungsanlage nicht von hinten
erreichbar ist, wie das im Allgemeinen in alten Gebäuden der
Fall ist.
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Das
Dokument US-A-3689031 beschreibt eine Vorverkabelungsvorrichtung
vom Typ wie oben erwähnt.
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Deshalb
ist die technische Problemlösung durch
den Gegenstand der vorliegenden Erfindung, eine Vorverkabelungsvorrichtung
in einer Verkabelungsanlage bereitzustellen, die die Nachteile der
bekannten Vorverkabelungsmethode durch Röhren und insbesondere die erhöhten Kosten
der Anfangsinvestitionen durch die Vorinstallation aller Mischtafeln
aufhebt.
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Die
Lösung
des gestellten technischen Problems gemäß der vorliegenden Erfindung
wird durch die Vorverkabelungsvorrichtung erreicht, die die in Anspruch
5 aufgezählten
Eigenschaften aufweist.
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So
ermöglicht
die Vorverkabelungsvorrichtung gemäß der Erfindung eine andere
Organisation der Verkabelung, dergestalt, dass die Vorverkabelungsröhren unabhängig von
den Kabeln und den Mischtafeln verwaltet werden können. Wie
man weiter im Detail sehen wird, ist es dank dieser Erfindung möglich, die
Vorverkabelungsröhren
in der Anlage anzubringen, ohne vorher in die Mischtafeln investieren
zu müssen.
Die Kabel können
später
nach und nach zu den Mischtafeln geführt werden, die je nach Bedarf
angeschafft werden, um so eine optimale Nutzung der Tafeln bezüglich der
Kosten zu sichern.
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Die
Erfindung erleichtert also die Verwaltung der Röhren und der Verkabelung, sowie
den Arbeitsgang des Einblasens, wenn vorteilhafterweise die genannten
Vorverkabelungsröhren
auch Einblasröhren sind.
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Die
Ausführungsform
der Vorverkabelungsvorrichtung, die Gegenstand der Erfindung ist,
wird nach einem Verfahren durchgeführt, das gemäß dieser
Erfindung die in Anspruch 1 aufgezählten Schritte beinhaltet.
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In
einer besonderen Ausführungsform
des Verfahrens gemäß der Erfindung
wird das Einführen des
genannten Kabels durch Einblasen in eine Einblasröhre durchgeführt.
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Gemäß einer
vorteilhaften Realisierungsvariante beinhaltet die Vorverkabelungsvorrichtung
gemäß der Erfindung
wenigstens ein zweites Modul zum Verstauen, an dem die Anschlussröhren in
der Nähe
eines ersten Endes befestigt werden.
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In
diesem Fall wird gemäß der Erfindung
vorgesehen, dass der Schritt des Anschließens des genannten Kabels an
die Mischtafel einen ersten Schritt umfasst, der aus dem Einführen des
Kabels in eine Anschlussröhre
durch genanntes erstes Ende besteht, und genannte Anschlussröhre an der
Mischtafel mittels eines zweiten Endes befestigt wird. Das Einführen eines
Kabels erfolgt z.B. durch einfaches manuelles Schieben.
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Die
Beschreibung, die unter Bezugnahme auf die im Anhang befindlichen
Zeichnungen, die als nicht einschränkende Beispiele hinzugefügt wurden, folgen
wird, wird zu einem guten Verständnis
dafür führen, worauf
die Erfindung beruht und wie sie verwirklicht werden kann.
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1 ist
eine Seitenansicht eines Verkabelungsrahmens, der mit einer Vorverkabelungsvorrichtung
gemäß der Erfindung
ausgerüstet
ist.
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2 stellt
den, ebenfalls mit einem Modul zum Verstauen von Anschlussrohren
versehenen, Verkabelungsrahmen von 1 dar.
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3 ist
eine perspektivische Ansicht eines wie in 1 und 2 gezeigten
Moduls zum Verstauen.
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Die
Verkabelungsanlage, hier ein Verkabelungsrahmen, dargestellt in 1,
stellt z.B. einen Etagenverteiler eines Gebäudes dar, der bestimmt ist zum
Ziehen von Verteilerkabeln 10, insbesondere Lichtwellenleitern,
als horizontale Kabel bezeichnet, zwischen mindestens einer Mischtafel 21 (Einschub oder
Platte) und diversen Eingangspunkten auf der Etage, durch Doppelböden 31 und/oder
Kabelkanäle 32.
Die Mischtafel 21 ist durch eine Brücke 23, die auf der
Vorderseite des Rahmens montiert ist, an einen Bestückungseinschub 22 angeschlossen.
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In
der Ausführung
wie in 1 wird die Verkabelung mittels einer Vielzahl
von Vorverkabelungsröhren 40 durchgeführt, die
von vornherein im Innern des Rahmens montiert wurden, um die verschiedenen
Anschlusspunkte durch die Doppelböden 31 oder die Kabelkanäle 32 zu
bedienen. Diese Vorverkabelungsröhren 40 dienen
der Aufnahme von Verteilerkabeln 10, die nach und nach
und nur nach Bedarf durch die Röhren 40 eingeführt werden.
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Wie
aus 1 ersichtlich, ist der Verkabelungsrahmen mit
einer Vorverkabelungsvorrichtung ausgerüstet, die, außer den
Vorverkabelungsröhren 40 hier
zwei Module zum Verstauen 50 umfasst, an denen jede der
genannten Röhren 40 in
der Nähe
eines Endes 41 befestigt wird.
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3 zeigt
eine spezielle Ausführung
eines Moduls zum Verstauen 50, das eine Trageplatte 52 beinhaltet,
die an die senkrechten Träger
des Verkabelungsrahmens mittels Verbindungslaschen 53 befestigt
wird. Die Trägerplatte 52 weist
eine Neigung auf, die die Biegung der Vorverkabelungsröhren begrenzt,
die mit zwei Reihen Befestigungsmitteln 51, z.B. vom Typ
Clip, d.h. durch einfaches manuelles Drücken, an der Platte befestigt
sind. Diese Mittel 51 werden immer doppelt eingesetzt,
um die Fixierung der Röhren
während
des Einführens
der Kabel zu gewährleisten.
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Wenn
der Rahmen montiert wird, sind bereits alle Vorverkabelungsröhren 40 auf
dem/n Modul/en zum Verstauen 50 vorinstalliert. Dann wird
gemäß dem, der
Erfindung entsprechenden, Verfahren, eine Mischtafel 21 in
den Verkabelungsrahmen montiert. Ein Verteilerkabel 10 wird
danach in mindestens eine der Vorverkabelungsröhren 40 durch das
Ende 41 der Röhren,
die auf dem Modul zum Verstauen 50 befestigt sind, eingeführt. Zum
Schluss wird das Kabel 10 auf der hinteren Seite der Mischtafel 21 angeschlossen
und die Brücke 23 wird
zwischen der Tafel 21 und dem Bestückungseinschub 22 verlegt.
Die Verteilerkabel 10 werden so nach und nach bedarfsabhängig installiert,
dies gilt ebenso für
die Mischtafeln 21.
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Die
Erfindung eignet sich besonders für das Einblasen von Verteilerkabeln 10.
In einem solchen Fall ist es vorgesehen, dass die Vorverkabelungsröhren 40 Einblasröhren sind
und dass das Einführen der
Kabel durch Einblasen in genannte Einblasröhren erfolgen muss.
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Es
wird darauf hingewiesen, dass die Module zum Verstauen 50 den
Zugang zu allen Röhren 40 auf
der Vorderseite des Rahmens ermöglichen,
was daher das Einblasen erleichtert. Auch werden die eingeblasenen
Kabel 10 bis zur Tafel 21 auf einem immer zugänglichen
Weg geführt.
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3 zeigt,
dass die Module zum Verstauen 50 das Befestigen einer sehr
großen
Anzahl von Vorverkabelungsröhren 40 ermöglichen.
Die Anzahl der Module 50 ist der Anzahl der Röhren, die
die Verkabelung benötigt,
angepasst. Um die Vorverkabelungsvorrichtung, die Gegenstand dieser
Erfindung ist, noch wirtschaftlicher zu gestalten, ist es vorzuziehen,
die Module zum Verstauen nicht mit den zum Einblasen benötigten pneumatischen
Anschlüssen auszurüsten.
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2 zeigt
ein zweites Modul zum Verstauen 60, an dem die Anschlussröhren 70 in
der Nähe eines
ersten Endes 71 befestigt sind. Dieses zweite Modul zum
Verstauen 60 kann mit dem im Bild 3 gezeigten
Modul zum Verstauen 50 identisch sein und weist Schnellbefestigungsmittel 61 auf,
z.B. Clips, für die
Befestigung der Anschlussröhren 70.
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Die
genannten Anschlussröhren 70 dienen dem
Schutz der Verteilerkabel 10, insbesondere wenn es sich
um die empfindlichen Einblaskabel, zwischen dem Ausgang der Vorverkabelungsröhren 40 und
der Mischtafel 21, handelt. Zu diesem Zweck wird das Kabel 10,
nachdem es in die Röhre 40 eingeblasen
wurde, durch manuelles Schieben durch das erste Ende 71 in
die Anschlussröhre 70 eingeführt, das
am zweiten Modul 60 zum Verstauen befestigt ist, und genannte
Röhre 70 wird
selber durch das zweite Ende 72 an der Mischtafel 21 befestigt. Das
Kabel 10 wird danach an die Mischtafel 21 angeschlossen.