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Hintergrund der Erfindung
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Gebiet der Erfindung
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Die vorliegende Erfindung betrifft
ein alkalifreies Glas, genauer gesagt ein alkalifreies Glas, das
bei der Herstellung verschiedenster Anzeigevorrichtungen, wie z.
B. TFT-LCD's, und Fotomasken
verwendet werden kann.
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Stand der
Technik
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Gläser, die zur Herstellung von
Fernsehapparaten und Computersystemen usw. verwendet werden, umfassen
Gläser
für eine
Kathodenstrahlröhre
(CRT) und Gläser
für Dünnfilmtransistor-Flüssigkristalldisplays (TFT-LCD's) sowie für Fotomasken
und umfassen Glassubstrate für
eine Vielzahl von Anzeigevorrichtungen. Geschmolzenes Glas, ein
sogenannter "Glasspeisetropfen", wird unter Anwendung
von Druck- und Formverfahren zu einer Vorform verarbeitet, die dann
geschliffen und inspiziert wird, um das gewünschte Produkt zu erhalten.
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Gläser für TFT-LCD's und Fotomasken, die erst kürzlich entwickelt
wurden, werden unter spezifischen Bedingungen hergestellt, die sich
von den Bedingungen bei der Herstellung eines gewöhnlichen
Glases für eine
CRT unterscheiden. Die Bedingungen werden im Folgenden beschrieben.
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Ein Glas für eine TFT-LCD und für eine Fotomaske
sollte im Wesentlichen keine Alkalimetalloxide enthalten. Wenn ein
dünner
Metalloxidfilm auf einer Glasoberfläche gebildet wird, dringen
Alkalimetallionen in den dünnen
Film ein, wodurch die Eigenschaften des Films verschlechtert werden
und die Glasoberfläche
verformt wird.
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Es ist erforderlich, dass das Glas
für eine
TFT-LCD und für
eine Fotomaske eine vergleichsweise hohe untere Kühltemperatur
bzw. einen vergleichsweise hohen unteren Kühlpunkt (strain point) aufweist,
so dass die Verformung der Glasoberfläche minimiert wird, wenn der
dünne Film
gebildet wird.
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Ein Glas für eine TFT-LCD und für eine Fotomaske
sollte weiterhin gegen eine Vielzahl von Chemikalien ausreichend
chemisch beständig
sein.
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Da ein zunehmender Bedarf an integrierten
Produkten besteht, muss ein Glas für eine TFT-LCD und für eine Fotomaske
eine geringere Dichte und eine geringere Dicke aufweisen. Weiterhin
muss der thermische Ausdehnungskoeffizient (bzw. Wärmeausdehnungskoeffizient)
des Glases vergleichsweise gering sein, so dass eine ausreichende
Wärmebeständigkeit
sichergestellt wird.
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Herkömmliche Gläser für TFT-LCD's und für Fotomasken zeichnen sich
jedoch durch einen relativ geringen unteren Kühlpunkt von 593°C sowie durch
eine relativ hohe Dichte von 2,76 g/cm3 und
einen relativ hohen thermischen Ausdehnungskoeffizienten von 47 × 10–7/°C aus. Deshalb
können
diese Gläser
nicht als Gläser
für TFT-LCD's und Fotomasken
verwendet werden.
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Das Glas, das im US-Patent Nr. 4824808
beschrieben wird, wurde zur Verwendung in TFT-LCD's entwickelt, aber
es kann nicht als Glas für
eine TFT-LCD und für
eine Fotomaske verwendet werden, da der untere Kühlpunkt des Glases relativ
gering ist und unterhalb von 650°C
liegt. Das Glas, das im US-Patent Nr. 5116787 beschrieben wird,
kann nicht als Glas für
eine TFT-LCD und für
eine Fotomaske verwendet werden, da der thermische Ausdehnungskoeffizient
des Glases relativ hoch ist und oberhalb von 40–50 × 10–7/°C liegt,
obwohl die untere Kühltemperatur
des Glases oberhalb von 655°C
liegt.
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Zusammenfassung
der Erfindung
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Aufgabe der vorliegenden Erfindung
ist es, die Probleme des Standes der Technik zu lösen und
ein alkalifreies Glas bereitzustellen, das bei der Herstellung verschiedenster
Anzeigevorrichtungen, wie z. B. TFT-LCD's, und Fotomasken verwendet werden kann.
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Die vorliegende Erfindung stellt
ein alkalifreies Glas bereit, umfassend etwa 57 bis 61 Gew.-% SiO2, 16 bis 18 Gew.-% Al2O3, 8 bis 11 Gew.-% B2O3, 3 bis 4,5 Gew.-% CaO, 1 bis 5 Gew.-% SrO,
5 bis 8 Gew.-% BaO und 0,1 bis 3 Gew.-% ZnO, wobei das Glas im Wesentlichen
keine Alkalimetalloxide und MgO enthält.
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Es ist bevorzugt, dass die untere
Kühltemperatur
des alkalifreien Glases 660°C
oder mehr beträgt, dass
der thermische Ausdehnungskoeffizient des alkalifreien Glases 38 × 10–7/°C oder weniger
beträgt
und dass die Dichte des alkalifreien Glases 2,6 g/cm3 oder
weniger beträgt.
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Die vorliegende Erfindung sowie weitere
Aufgaben und Vorteile der Erfindung werden im Folgenden genauer
beschrieben.
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Das alkalifreie Glas entsprechend
der vorliegenden Erfindung umfasst etwa 57 bis 61 Gew.-% SiO2, 16 bis 18 Gew.-% Al2O3, 8 bis 11 Gew.-% B2O3, 3 bis 4,5 Gew.-% CaO, 1 bis 5 Gew.-% SrO,
5 bis 8 Gew.-% BaO und 0,1 bis 3 Gew.-% ZnO. Das Glas enthält im Wesentlichen
keine Alkalimetalloxide und MgO.
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Die Eigenschaften und die Mengen
der Bestandteile, die in dem erfindungsgemäßen alkalifreien Glas enthalten
sind, werden im Folgenden beschrieben.
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SiO2 bildet
das Netzwerk des alkalifreien Glases entsprechend der vorliegenden
Erfindung. Wenn der Gehalt an SiO2 unterhalb
von 57 Gew.-% liegt, sind die Dichte und der thermische Ausdehnungskoeffizient
des Glases zu hoch, und wenn der Gehalt an SiO2 oberhalb
von 61 Gew.-% liegt, hat das Glas eine zu hohe Viskosität bei hoher
Temperatur, so dass die Schmelzeigenschaften des Glases verschlechtert
werden und gleichzeitig eine Entglasung auftreten kann. Deshalb
liegt der Gehalt an SiO2 in dem Glas im
Bereich von 57 bis 61 Gew.-%.
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Al2O3 ist ein Bestandteil, der die thermische
Beständigkeit
des Glases verbessert, während
ein vergleichsweise hoher unterer Kühlpunkt sichergestellt wird.
Wenn der Gehalt an Al2O3 in
dem alkalifreien Glas unterhalb von 16 Gew.-% liegt, wird die thermische
Beständigkeit
des Glases nicht ausreichend verbessert, und wenn der Gehalt an
Al2O3 oberhalb von
18 Gew.-% liegt, hat das Glas eine zu hohe Viskosität bei hoher Tempera tur,
so dass die Schmelzeigenschaften des Glases verschlechtert werden
und gleichzeitig eine Entglasung auftreten kann. Deshalb liegt der
Gehalt an Al2O3 in
dem Glas im Bereich von 16 bis 18 Gew.-%.
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B2O3 dient als Flussmittel, welches das Schmelzen
des Glases unterstützt.
Wenn der Gehalt an B2O3 unterhalb
von 8 Gew.-% liegt, wird das Schmelzen des Glases nicht ausreichend
unterstützt,
und wenn der Gehalt an B2O3 oberhalb
von 11 Gew.-% liegt, wird die untere Kühltemperatur des Glases verringert,
wodurch die thermische Beständigkeit
des Glases verschlechtert wird.
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CaO ist ein Bestandteil, der das
Schmelzen des Glases unterstützt,
indem er die Viskosität
des Glases bei hoher Temperatur verringert. Wenn der Gehalt an CaO
unterhalb von 3 Gew.-% liegt, wird der zuvor genannte Effekt nicht
erzielt, und wenn der Gehalt an CaO oberhalb von 4,5 Gew.-% liegt,
wird der thermische Ausdehnungskoeffizient des Glases erhöht.
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SrO ist ein Bestandteil, der ähnlich wie
CaO wirkt. Wenn der Gehalt an SrO unterhalb von 1 Gew.-% liegt,
wird der zuvor genannte Effekt nicht erzielt, und wenn der Gehalt
an SrO oberhalb von 5 Gew.-% liegt, werden die thermische Beständigkeit
und die Dichte des Glases erhöht.
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BaO ist ein Bestandteil, der ähnlich wie
SrO wirkt. Wenn der Gehalt an BaO oberhalb von 8 Gew.-% liegt, werden
die Dichte und die thermische Beständigkeit des Glases erhöht. Wenn
das Glas mehr als 3 Gew.-% ZnO enthält, werden die Dichte und die
thermische Beständigkeit
des Glases erhöht.
Deshalb enthält das
Glas 5 bis 8 Gew.-% BaO und 0,1 bis 3 Gew.-% ZnO.
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Das alkalifreie Glas, das die zuvor
beschriebenen Bestandteile enthält,
zeichnet sich durch eine untere Kühltemperatur von 660°C oder mehr,
einen thermischen Ausdehnungskoeffizienten von 38 × 10–7/°C oder weniger
und eine Dichte von 2,6 g/cm3 oder weniger
aus. Deshalb ist es insbesondere als Glas für eine TFT-LCD und eine Fotomaske
geeignet. Dem erfindungsgemäßen alkalifreien
Glas können
weitere Bestandteile, wie z. B. As2O3, Sb2O3,
Cl2, SO3 usw., zugegeben
werden, welche die Eigenschaften des Glases verbessern.
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In der folgenden Tabelle 1 sind Beispiele
für Gläser entsprechend
der vorliegenden Erfindung angegeben.
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Die Proben 1 bis 5 sind Beispiele
für Gläser entsprechend
der vorliegenden Erfindung und die Proben 6 und 7 sind Vergleichsbeispiele.
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Der Gehalt an SrO in der Probe 6
beträgt
7 Gew.-% und liegt damit außerhalb
des Bereichs an SrO in dem Glas entsprechend der vorliegenden Erfindung.
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Die Probe 7 enthält 55,0 Gew.-% SiO2,
19,0 Gew.-% Al2O3,
5,0 Gew.-% CaO und 10,0 Gew.-% BaO; diese Werte liegen außerhalb
der Bereiche dieser Bestandteile in dem Glas entsprechend der vorliegenden Erfindung.
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Die Proben 1 bis 7 wurden hergestellt,
indem die in Tabelle 1 angegebenen Bestandteile in einen Platinschmelztiegel
gegeben und etwa 6 Stunden lang in einem elektrischen Ofen bei etwa
1700°C geschmolzen wurden,
und dann wurde unter Verwendung einer Kohlenstoffplatte eine Glasplatte
aus dem geschmolzenen Glas hergestellt.
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Nachdem die Glasplatte langsam abgekühlt worden
war, wurden die Dichte, der thermische Ausdehnungskoeffizient und
die untere Kühltemperatur
der Glasplatte gemessen.
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Die in Tabelle 1 angegebenen Ergebnisse
zeigen, dass sich die Proben 1 bis 5 durch untere Kühlpunkte
von oberhalb 660°C,
Wärmeausdehnungskoeffizienten
unterhalb von 38 × 10–7/°C und Dichten
unterhalb von 2,6 g/cm3 auszeichneten. Folglich
haben die Proben 1 bis 5 ausgezeichnete Eigenschaften als alkalifreie Gläser und
können
als Gläser
für TFT-LCD's und Fotomasken
verwendet werden.
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Die Vergleichsproben 6 und 7 können nicht
als Gläser
für TFT-LCD's und Fotomasken
verwendet werden, da sie vergleichsweise hohe Dichten und thermische
Ausdehnungskoeffizienten aufweisen.
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Wie zuvor beschrieben wurde, umfasst
das Glas entsprechend der vorliegenden Erfindung etwa 57 bis 61
Gew.-% SiO2, 16 bis 18 Gew.-% Al2O3, 8 bis 11 Gew.-%
B2O3, 3 bis 4,5
Gew.-% CaO, 1 bis 5 Gew.-% SrO, 5 bis 8 Gew.-% BaO und 0,1 bis 3
Gew.-% ZnO, wobei das Glas im Wesentlichen keine Alkalimetalloxide und
MgO enthält,
so dass das Glas ausgezeichnete Eigenschaften als alkalifreies Glas
aufweist.
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Deshalb kann das alkalifreie Glas
entsprechend der vorliegenden Erfindung als Glas für TFT-LCD's und Fotomasken
verwendet werden, sowie als Glas für verschiedenste Arten von
Anzeigevorrichtungen.
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Die vorliegende Erfindung wurde zuvor
anhand bevorzugter Ausführungsformen
genauer beschrieben; diese spezifischen Ausführungsformen können in
vielfältiger
Art und Weise modifiziert werden, ohne dass der Schutzumfang der
beiliegenden Patentansprüche
verlassen wird.