-
Die vorliegende Erfindung betrifft
den Bereich der digitalen Bildverarbeitung und insbesondere die
Verarbeitung eines Digitalbildes mit erweitertem Farbbereich und
dessen Bezahlung.
-
In digitalen Bildverarbeitungssystemen
gibt es zahlreiche Möglichkeiten,
Bilder in digitaler Form darzustellen. Dort gibt es nicht nur viele
verschiedene Formate von Digitaldateien, sondern auch eine große Vielzahl
unterschiedlicher Farbräume
und Farbcodierungen, die verwendbar sind, um die Farbe der Digitalbilder
anzugeben.
-
In einigen Fällen erfolgt die Farbcodierung
in einem so genannten geräteunabhängigen Farbraum, der
auch als CIELAB-Farbraum bekannt ist. In den vergangenen Jahren
ist dieser Farbraum intensiv genutzt worden, um die Farbe von Digitalbildern
in farbverwalteten digitalen Bildverarbeitungssystemen anzugeben.
In einigen Fällen
kann das Bild tatsächlich im
CIELAB-Farbraum gespeichert werden. Der Farbraum ist insbesondere
verwendbar, um Geräteprofile
anzubinden, die dann dazu dienen, die Farbeigenschaften verschiedener
Farbbildverarbeitungsgeräte,
wie Scanner, Drucker und CRT-Videobildschirme zu beschreiben Der
KODAK Photo YCC Color Interchange Space ist ein weiteres Beispiel
eines geräteunabhängigen Farbraums,
der zur Codierung von Digitalbildern verwendbar ist.
-
In anderen Fällen kann die Farbcodierung
in einem geräteabhängigen Farbraum
erfolgen. Hierfür sind
die Video-RGB- und CMYK-Farbräume
Beispiele. Wenn ein Farbbild in einem geräteabhängigen Farbraum codiert wird,
hat es die gewünschte
Farbdarstellung, wenn es auf der jeweiligen Ausgabevorrichtung dargestellt
wird, die diesem Farbraum zugeordnet ist. Der Vorteil eines geräteabhängigen Farbraums besteht
darin, dass das Bild auf dem Zielgerät ohne Weiteres angezeigt oder
gedruckt werden kann. Der Nachteil besteht darin, dass das Bild
notwendigerweise auf den Farbbereich des Zielgeräts begrenzt ist. Der Farbbereich
einer Bilderzeugungsvorrichtung betrifft den Bereich von Farben
und Leuchtdichtewerten, der von dem Gerät erzeugt werden kann. Wenn
das Zielgerät
einen begrenzten Dynamikbereich aufweist oder bestimmte gesättigte Farben
nicht reproduzieren kann, dann ist es nicht möglich, Farbwerte außerhalb
des Bereichs der Farben zu codieren, die auf dem Gerät erzeugbar
sind.
-
Eine Art von geräteabhängigem Farbraum, der zur Verwendung
als Speicher- und Manipulationsfarbraum für Digitalbilder weit verbreitet
ist, ist der Video-RGB-Farbraum. In der Praxis gibt es zahlreiche
verschiedene Video-RGB-Farbräume,
weil es viele verschiedene Arten von Video-RGB-Anzeigen gibt. Daher
entspricht eine bestimmte Menge von Video-RGB-Werten einer Farbe
an einer Videoanzeige und einer anderen Farbe an einer anderen Videoanzeige.
RGB ist historisch gesehen daher eine etwas mehrdeutige Farbdarstellung
aufgrund der Tatsache, dass sich die Farbwerte nicht einwandfrei
interpretieren lassen, es sei denn, die Eigenschaften der vorgesehenen
Videoanzeige sind bekannt. Dennoch wurden die Video-RGB-Farbräume zum
De-facto-Standard in vielen Anwendungen, weil die Erstellung, Anzeige
und Bearbeitung von Bildern an Videoanzeigen zentrale Schritte in
vielen digitalen Bildverarbeitungssystemen sind.
-
JB 11 331 622 A beschreibt ein Verfahren
zur Verarbeitung eines Digitalbildes mit erweitertem Farbbereich,
um das Digitalbild mit erweitertem Farbbereich in einem Speicherfarbraum
mit begrenztem Farbbereich darzustellen.
-
In jüngster Zeit gibt es Bemühungen,
einen bestimmten Video-RGB-Farbraum zu standardisieren, um die Mehrdeutigkeit
in der Interpretation der Farbwerte zu beseitigen (siehe IEC TC100
sRGB Normenentwurf). Ein derartiger vorgeschlagener Standardfarbraum
ist als „sRGB" bekannt. Dieser Farbraum
gibt eine bestimmte Menge von roten, grünen und blauen Grundfarben,
einen bestimmten Weißpunkt
und eine bestimmte Beziehung zwischen nicht linearem Codewert und
Lichtstärke an.
Gemeinsam definieren diese Werte eine Beziehung zwischen den digitalen
Codewerten und den entsprechenden geräteunabhängigen Codewerten.
-
Obwohl die Verwendung eines standardisierten
Video-RGB-Farbraums einen großen
Teil der Mehrdeutigkeit beseitigt, der normalerweise Video-RGB-Farbräumen zueigen
ist, ändert
das nichts an der Tatsache, dass dieser Farbraum in Bezug zu anderen
Ausgabevorrichtungen einen begrenzten Farbbereich besitzt. Zudem
hat jede Ausgabevorrichtung einen begrenzten Farbbereich in Bezug
zu der Originalszene. Eine Szene kann beispielsweise einen Leuchtdichte-Dynamikbereich
von 1000 : 1 oder mehr aufweisen, während eine typische Videoanzeige
oder ein Aufsichtsbild einen Dynamikbereich in der Größenordnung
von 100 : 1 aufweist. Bestimmte Bildertassungsvorrichtungen, wie
fotografischer Negativfilm, können
Dynamikbereiche von bis zu 8000 : 1 aufweisen. Auch wenn dies größer als
der Leuchtdichte-Dynamikbereich ist, der den meisten Szenen zugeordnet
ist, ist der zusätzliche
Dynamikbereich oft sinnvoll, um Belichtungsfehler, Lichtquellenschwankungen
usw. kompensieren zu können.
-
Um Bilder aus verschiedenen Quellen
in einer Video-RGB-Darstellung zu codieren, ist es erforderlich,
Informationen zu beseitigen, die außerhalb des Farbbereichs des
Video-RGB-Farbraums fallen. In einigen Fällen, beispielsweise, wenn
es wünschenswert
ist, die Darstellung von Farben in einer Originalszene oder der
durch ein fotografisches Negativ erfassten Farben zu codieren, muss
normalerweise eine große
Menge von Informationen aufgrund der großen Disparität in den
Dynamikbereichen beseitigt werden. Wenn ein Aufsichtsbild gescannt
und in einem Video-RGB-Farbraum gespeichert werden soll, ist es
notwendig, eine erhebliche Mengen von Informationen zu beseitigen,
und zwar aufgrund der Ungleichheiten in den Farbbereichen, obwohl
die Leuchtdichte-Dynamikbereiche recht ähnlich sind.
-
1 zeigt
beispielsweise einen Vergleich eines typischen Video-RGB-Farbbereichs 10 mit
einem typischen Aufsichtsdruck-Farbbereich 12. In diesem
Fall werden die Schnitte a*-b* der Farbbereiche im CIELAB-Raum bei
einer Leuchtdichte L* von 65 gezeigt. Die Farben, die innerhalb
der Grenze liegen, liegen in den Farb bereichen der jeweiligen Geräte, während die,
die außerhalb
der Grenze liegen, nicht reproduzierbar sind und daher als „farbbereichsexterne" Farben bezeichnet
werden. Wie in der Abbildung zu sehen, gibt es eine große Menge
von Farbwerten mit einem Wert b* von größer als 60, der auf dem Drucker
produzierbar ist, jedoch außerhalb des
Farbbereichs der Videoanzeige liegt. Wenn das Aufsichtsbild gescannt
und in einem Video-RGB-Farbraum abgelegt wird, ist es also nicht
möglich,
diese Farbinformationen zu codieren.
-
Die Differenz zwischen dem Video-RGB-Farbbereich
und den Farbbereichen der anderen Ausgabevorrichtungen und Bildquellen
stellt eine erhebliche Einschränkung
der Verwendbarkeit des Video-RGB-Farbraums dar. In vielen Fällen ist
jedoch der praktische Vorteil, das Bild in einem Farbraum speichern
zu können,
der zur direkten Anzeige an einem Computerbildschirm geeignet ist,
der überragende
Faktor bei der Ermittlung des bevorzugten Farbraums. Dies geht zulasten
von Anwendungen, die die erweiterten Farbbereichsinformationen nutzen
können,
die in einem Eingabebild möglicherweise
vorhanden gewesen sind. Eine der gravierendsten Einschränkungen
dieser Vorgehensweise betrifft die Fälle, in denen eine Modifikation
des Digitalbildes erfolgen soll. Um eine bessere Qualität des modifizierten
Bildes zu erzielen, ist es in diesem Fall häufig von Vorteil, die Informationen
zu nutzen, die bei Darstellung des Bildes in einem Video-RGB-Farbbereich
beseitigt werden müssen.
Wenn beispielsweise ein Bild abgedunkelt werden muss, weil das Originalbild überbelichtet
wurde, bewahrt das Video-RGB-Bild normalerweise nicht die Detailinformationen
in den Lichtern, die dazu benutzt werden könnten, das Bild abzudunkeln.
-
Der vorliegenden Erfindung liegt
die Aufgabe zugrunde, die Einschränkungen nach dem Stand der Technik
zur Verarbeitung eines Digitalbildes mit erweitertem Farbbereich
zu überwinden
und das verarbeitete Bild zu bezahlen.
-
Die Aufgabe wird durch ein Verfahren
zum Verarbeiten eines Digitalbildes mit erweitertem Farbbereich
gelöst,
um das Digitalbild mit erweitertem Farbbereich in einem Speicherfarbraum
darzustellen, der ein Digitalbild mit begrenztem Farbbe reich aufweist,
und zum Bezahlen des verarbeiteten Digitalbildes, wobei das Verfahren
folgende Schritte umfasst:
-
- a) Zusenden oder Genehmigen der Zusendung eines
Digitalbildes mit erweitertem Farbbereich durch einen Benutzer an
ein Entwicklungslabor, in dem das Digitalbild mit erweitertem Farbbereich verarbeitet
werden soll;
- b) Verarbeiten des Digitalbildes mit erweitertem Farbbereich
im Entwicklungslabor durch:
- i) Abgleichen der Farbwerte des Digitalbildes mit erweitertem
Farbbereich, so dass sie in den begrenzten Farbbereich passen, um
ein Digitalbild mit begrenztem Farbbereich zu bilden;
- ii) Darstellen des Digitalbildes mit begrenztem Farbbereich
im Speicherfarbenraum;
- iii) Bestimmen eines von mehreren Restbildern, die Unterschiede
zwischen dem Digitalbild mit erweitertem Farbbereich und dem Digitalbild
mit begrenztem Farbbereich darstellen; und
- iv) Zuordnen des einen Restbildes oder mehrerer Restbilder dem
im Speicherfarbenraum befindlichen Digitalbild mit begrenztem Farbbereich,
so dass das oder die zugeordnete(n) Restbilder) und das Digitalbild
mit begrenztem Farbbereich benutzt werden können, um ein wieder hergestelltes Digitalbild
mit erweitertem Farbbereich zu bilden;
- c) Bezahlen durch den Benutzer; und
- d) Versenden des verarbeiteten Digitalbildes mit erweitertem
Farbbereich an den Benutzer über ein
Kommunikationsnetz.
-
Die vorliegende Erfindung hat den
Vorteil, dass entweder das Digitalbild mit begrenztem Farbbereich
oder das Digitalbild mit erweitertem Farbbereich über ein
Kommunikationsnetz bereitgestellt werden kann.
-
Die vorliegende Erfindung hat den
Vorteil, dass ein Digitalbild in einem Farbbereich gespeichert werden
kann, der für
eine bestimmte Anwendung geeignet ist, während die mit dem Farbraum
verbundenen Farbbereichsbeschränkungen überwunden
werden, und dass ein Benutzer für
die Verarbeitung des Digitalbildes bequem zahlen kann.
-
Die vorliegende Erfindung hat zudem
den Vorteil, dass die Verwendung der erweiterten Farbbereichsinformationen
optional ist. Die Vorteile der Informationen über den erweiterten Farbraum
lassen sich von Anwendungen nutzen, die in der Lage sind, diese
Informationen zu verarbeiten, ohne bei Anwendungen, die diese wahlweisen
Informationen nicht benötigen
oder nicht in der Lage sind, sie zu verarbeiten, Einbußen bei
der Bildqualität
oder in der Berechnungsgeschwindigkeit hinnehmen zu müssen.
-
Die vorliegende Erfindung hat den
weiteren Vorteil, dass die Informationen über den erweiterten Farbbereich
verwendbar sind, um das Bild so zu modifizieren, dass in dem Bildmodifikationsprozess mehr
Einstellungsmöglichkeiten
zur Verfügung
stehen.
-
Das Bild kann gespeichert werden,
beispielsweise in einem Video-RGB-Farbraum, der zur schnellen und
komfortablen Anzeige an einem Computersystem ausgelegt ist, ohne
die potenzielle Qualität
des Bildes zu beeinträchtigen.
Dadurch kommt ein Benutzer in den Vorteil, dieses Bild verarbeiten
zu können
und für
ein derart verarbeitetes Bild über
ein Netz bezahlen zu können,
beispielsweise das Internet.
-
Die Erfindung wird im folgenden anhand
in der Zeichnung dargestellter Ausführungsbeispiele näher erläutert.
-
Es zeigen
-
1 eine
Kurve zum Vergleich der Farbbereiche einer typischen Videoanzeige
und eines typischen Aufsichtsbildes;
-
2 ein
Ablaufdiagramm zur Darstellung eines erfindungsgemäßen Verfahrens
zur Herstellung eines Digitalbildes mit begrenztem Farbbereich;
-
3 ein
Ablaufdiagramm zur Darstellung eines zweiten erfindungsgemäßen Verfahrens
zur Herstellung eines Digitalbildes mit begrenztem Farbbereich;
-
4 ein
Ablaufdiagramm zur Darstellung der Rekonstruktion eines Digitalbildes
mit erweitertem Farbbereich aus dem Digitalbild mit begrenztem Farbbereich
aus 2;
-
5 ein
Ablaufdiagramm zur Darstellung der Modifikation des Digitalbildes
mit begrenztem Farbbereich und der Restbilder gemäß der vorliegenden
Erfindung;
-
6 ein
Ablaufdiagramm zur Darstellung der Modifikation des Digitalbildes
mit erweitertem Farbbereich gemäß der vorliegenden
Erfindung;
-
7 ein
Ablaufdiagramm zur Darstellung der Speicherung der Informationen über die
gewünschten
Bildmodifikationen gemäß der vorliegenden
Erfindung;
-
8 ein
Ablaufdiagramm zur Darstellung der Verarbeitung des Digitalbildes
mit erweitertem Farbbereich gemäß der vorliegenden
Erfindung; und
-
9 eine
Konfiguration eines Kommunikationsnetzes zur praktischen Verwertung
der Erfindung.
-
2 zeigt
ein erfindungsgemäßes Verfahren
zur Speicherung eines Digitalbildes. Ein Digitalbild mit erweitertem
Farbbereich 20 weist Farbwerte auf, die außerhalb
des begrenzten Farbbereichs eines Speicherfarbraums liegen. Ein
Schritt zur Einstellung der Farbwerte 21 dient dazu, die
Farbwerte auf diejenigen zu begrenzen, die in den begrenzten Farbbereich
des Speicherfarbraums passen, um ein Digitalbild mit begrenztem
Farbbereich zu erstellen 22. Dann wird ein Schritt 23 zur
Darstellung des Bildes im Speicherfarbraum benutzt, um ein Speicherraum-Digitalbild 24 zu
erstellen. Ein Schritt 25 zur Berechnung des oder der Restbilder
wird benutzt, um ein oder mehrere Restbilder 26 zu bestimmen,
das bzw. die die Differenz zwischen dem Digitalbild mit erweitertem
Farbbereich und dem Digitalbild mit begrenztem Farbbereich darstellt
bzw. darstellen. Das Speicherraum-Digitalbild 24 und die
Restbilder 26 werden dann in einer Digitaldatei 28 mithilfe
eines Digitaldatei-Speicherschritts 27 gespeichert.
-
Ein wichtiger Aspekt der vorliegenden
Erfindung ist die Erstellung und Verwendung der Restbilder 26,
die die Differenz zwischen dem Digitalbild mit erweitertem Farbbereich
und dem Digitalbild mit begrenztem Farbbereich darstellen. Andere
Systeme nach dem Stand der Technik umfassen die Berechnung eines
Restbildes, jedoch keines umfasst die Berechnung einer Differenz
zwischen einem Digitalbild mit erweitertem Farbbereich und einem
Digitalbild mit begrenztem Farbbereich. Nishihara et al (US-A-4,903,317)
beschreiben die Berechnung eines Restbildes, das aus der Differenz
zwischen einem Originalbild und einem Bild ermittelt wurde, das
mithilfe einer verlustreichen Datenkompressionstechnik komprimiert
und anschließend
dekomprimiert wurde. Das Restbild stellt die Kompressionsartefakte
dar, die während
des Kompressions-/Dekompressionsvorgangs eingebracht worden sind.
Golin (US-A-5,122,873) beschreibt ebenfalls ein Verfahren zur Codierung
von Bildern unter Verwendung eines Restbildes. In diesem Fall betrifft
das Restbild die Differenz zwischen Bildern verschiedener Raumauflösung. Es
ist zudem bekannt, dass sich ein Restbild zwischen einem Digitalbild
mit hoher Genauigkeit und einem Digitalbild mit niedriger Genauigkeit
berechnen lässt.
In jedem dieser Fälle
haben die differenzierten Bilder identische Farbbereiche und Farbräume. Daher
würde keine
der Konfigurationen nach dem Stand der Technik die Speicherung der
Infor mationen über
den erweiterten Farbraum unterstützen,
wie sie in der vorliegenden Erfindung erforderlich ist.
-
Jeder der Schritte in 2 wird nachfolgend detailliert
erörtert.
Das Digitalbild mit erweitertem Farbbereich 20 kann zahlreiche
verschiedene Formen annehmen. Beispielsweise kann das Bild ein abgetastetes
fotografisches Aufsichtsbild sein, ein abgetastetes Negativ, ein
abgetastetes fotografisches Dia oder ein Bild aus einer Digitalkamera
usw. Je nach Bildquelle und nach der Bildverarbeitung, der das Bild
unterzogen worden ist, kann das Bild sehr verschiedene Farbbereiche
und Farbdarstellungen aufweisen. Bilder von abgetasteten fotografischen Negativen
und Bilder von Digitalkameras können Szeneninformationen
enthalten, die einen viel größeren Leuchtdichte-Dynamikbereich
besitzen als in vielen Speicherfarbräumen codierbar ist. In diesem
Fall ist der Leuchtdichte-Dynamikbereich einfach ein Aspekt des
Farbbereichs, der mit dem Bereich von darstellbaren Leuchtdichtewerten
in Beziehung steht.
-
Der Farbbereich eines Abbildungssystems ist
der Farbbereich, der darstellbar oder produzierbar ist. Da Farbe
ein im Wesentlichen dreidimensionales Phänomen ist, lassen sich die
Farbbereiche als ein dreidimensionaler Körper betrachten. Farbwerte,
die in diesem Körper
liegen, sind „farbbereichsinterne" Werte, während Farbwerte,
die außerhalb
dieses Körpers
liegen, „farbbereichsexterne" Werte sind. Ein Aspekt
des Farbbereichs ist der Leuchtdichte-Dynamikbereich des Systems.
Dies ist der Bereich relativer Leuchtdichtewerte, den das System
vom weißesten
Weiß bis
zum schwärzesten
Schwarz codieren kann. Ein weiterer Aspekt des Farbbereichs ist
der Bereich der Farbsättigungswerte,
der darstellbar ist, und zwar vom neutralen Ausgangswert bis zur
gesättigten
Farbe. Der Bereich der farbbereichsinternen Farbsättigungswerte
ist im Allgemeinen eine Funktion des Farbtons und der Helligkeit.
Die höchsten Farbsättigungswerte
lassen sich im Allgemeinen in Nähe
des Tons und der Helligkeit der primären und sekundären Farben
einer gegebenen Abbildungsvorrichtung oder eines Farbraums produzieren
(normalerweise rot, grün,
blau, blaugrün,
purpurrot und gelb).
-
Wenn das Bild ein abgetastetes fotografisches
Aufsichtsbild ist, dann ist der Farbbereich des Bildes im Allgemeinen
der Farbbereich des originalen fotografischen Aufsichtsmediums.
Wenn das Bild von einer Digitalkamera erfasst wurde, dann ist der Farbbereich
des Bildes im Allgemeinen der einer Originalszene, obwohl er durch
den Dynamikbereich des Kamerasensors und durch Linsenstreuung begrenzt
sein kann. Der Farbraum, in dem das Bild dargestellt wird, ist in
gewisser Weise von dem Farbbereich des Originalbildes unabhängig. Beispielsweise können die
Farbwerte für
eine abgetastete Fotografie als rohe Scanner-Codewerte dargestellt
werden, oder sie können
als geräteunabhängige Farbwerte nach
einem Farbraum, wie dem CIELAB-Farbraum, angegeben werden. Alternativ
hierzu lassen sich die Farbwerte in einem anderen Farbraum darstellen.
-
Für
viele Anwendungen ist es zweckmäßig, das
Digitalbild in einem bestimmten Speicherfarbraum zu speichern, anzuzeigen
und zu bearbeiten, der für
den dieser Anwendung zugewiesenen Arbeitsablauf gut geeignet ist.
Der gewählte
Speicherfarbraum ist häufig
ein geräteabhängiger Farbraum, der
einer von dem System benutzten gemeinsamen Ausgabevorrichtung oder
einem Medium zugeordnet ist. In vielen Fällen werden Video-RGB-Farbräume benutzt,
weil sie direkt an einem Computerbildschirm und ohne weitere Verarbeitung
angezeigt werden können.
Zudem sind viele Softwareanwendungen für die Bearbeitung der Bilder
an einem Computer im Video-RGB-Farbraum erhältlich. Der Farbbereich des Speicherfarbraums
ist häufig
kleiner als oder zumindest anders als der Farbraum des Digitalbilds
mit erweitertem Farbbereich 20. Im Allgemeinen wird es daher
Farben in dem Digitalbild mit erweitertem Farbbereich 20 geben,
die sich in dem Speicherfarbraum nicht darstellen lassen. Man denke
beispielsweise an den Fall, in dem das Digitalbild mit erweitertem
Farbbereich 20 ein abgetastetes fotografisches Aufsichtsbild
ist. Es gibt viele Farben in dem Farbbereich des Aufsichtsbildes,
die außerhalb
des Farbbereichs des Video-RGB-Farbraums fallen. Dies ist deutlich
in 1 zu sehen, die die
Schnitte durch einen typischen Video-RGB-Farbbereich 10 und
einen typischen Aufsichtsbild-Farbbereich 12 zeigt.
-
Informationen müssen daher beseitigt werden,
um die Farbwerte des Aufsichtsbildes in einem Video-RGB-Farbraum
oder in einem anderen Speicherraum mit begrenztem Farbbereich speichern
zu können.
In Verfahren nach dem Stand der Technik gehen die beseitigten Informationen
dauerhaft verloren und lassen sich nicht wiederherstellen. In der
vorliegenden Erfindung werden die beseitigten Informationen in einem
oder mehreren Restbildern gespeichert.
-
Der Schritt zur Einstellung der Farbwerte 21 dient
dazu, die Farbwerte des Digitalbildes mit erweitertem Farbbereich
in den begrenzten Farbbereich des Speicherraums einzupassen, der
ein Digitalbild mit begrenztem Farbbereich 22 bildet. In
diesem Schritt müssen
Informationen beseitigt werden, wenn Farbwerte, die außerhalb
des begrenzten Farbbereichs fallen, auf Farbwerte in dem begrenzten
Farbbereich abgebildet oder diesen zugeordnet werden. In einigen
Fällen
werden die Farbwerte für
die farbbereichsexternen Farben einfach „abgetrennt", d.h. sie werden
Farbwerten an der Oberfläche
des begrenzten Farbbereichs zugeordnet. In anderen Fällen lassen
sich ausgefeiltere Farbbereichs-Zuordnungsverfahren verwenden, um
den erweiterten Farbbereich auf den begrenzten Farbbereich zu komprimieren, ohne
eine harte „Trennfunktion" zu verwenden. Beispielsweise
lässt sich
die Farbsättigung
der Eingangsfarbwerte so skalieren, dass die meisten gesättigten
Farben in dem erweiterten Farbbereich den meisten gesättigten
Farben in dem begrenzten Farbbereich zugeordnet werden. Alternativ
hierzu ist ein Farbbereichs-Zuordnungsverfahren verwendbar, das darauf
ausgelegt ist, die Farbdarstellung so weit wie möglich zu erhalten. Unabhängig davon,
welche Farbbereichs-Zuordnungstechniken verwendet werden, kommt
es notwendigerweise zu einem Verlust von Informationen und zu einer
Verzerrung der Farbeigenschaften des Bildes.
-
In vielen Fällen enthält der erweiterte Farbbereich
Farbwerte, die höhere
Farbsättigungswerte enthalten
als in dem begrenzten Farbbereich darstellbar sind. In einigen Fällen kann
der erwreiterte Farbbereich auch einen größeren Leuchtdichte-Dynamikbereich
aufweisen, als in dem begrenzten Farbbereich darstellbar ist. In
dem Fall, in dem es notwendig ist, den Leuchtdichte-Dynamikbereich
des Bildes zu reduzieren, besteht ein Teil in der Implementierung
des Schrittes zur Einstellung der Farbwerte
21 typischerweise
darin, eine Tonwertfunktion anzuwenden. Die Tonwertfunktion ordnet
die Intensitäten
des Eingabebildes den Intensitäten
des Ausgabebildes zu und kann auf einen Leuchtdichtekanal des Bildes
angewandt werden oder alternativ auf jeden Farbkanal einer RGB-Farbdarstellung.
In einigen Anwendungen kann das verarbeitete Bild ein monochromes
Bild sein, beispielsweise ein Schwarzweiß-Bild. In diesem Fall lässt sich
die Tonwertfunktion auf die Leuchtdichtewerte des monochromen Bildes
anwenden.
-
In den Fällen, in denen das Digitalbild
mit erweitertem Farbbereich eine Darstellung der Farben in einer
Originalszene ist, umfasst der Schritt zur Einstellung der Farbwerte 21 typischerweise
die Bestimmung der reproduzierten Farbwerte, die die gewünschten
Sollfarben auf einer Ausgabe-Zielvorrichtung erzeugen wird. Die
optimalen Farbwiedergabesollwerte können beispielsweise angewandt
werden, um die gewünschten
Video-RGB-Sollfarben für
die Originalszenenfarben zu bestimmen. Der Prozess zur Umsetzung
der Originalszenen-Farbwerte in reproduzierte Sollfarbwerte wird
auch als „Rendering" des Bildes bezeichnet.
-
Sobald das Digitalbild mit begrenztem
Farbbereich 22 bestimmt worden ist, besteht der nächste Schritt
darin, das Bild unter Verwendung des Schritts 23 im Speicherfarbraum
darzustellen. Die Ausgabe dieses Schritts ist ein Speicherraum-Digitalbild 24. Dieser
Schritt umfasst normalerweise das Anwenden eines Gerätemodells
oder einer Farbraumumwandlung, um die Speicherraum-Farbwerte zu
ermitteln, die den abgestimmten Farbwerten des Digitalbildes mit
begrenztem Farbbereich 22 entsprechen. Wenn die abgestimmten
Farbwerte beispielsweise in Bezug auf den CIELAB-Farbraum angegeben worden sind, kann
ein Videoanzeige-Gerätemodell
benutzt werden, um die entsprechenden Video-RGB-Werte zu ermitteln,
die notwendig wären,
um die angegebenen, abgestimmten Farbwerte zu erzeugen.
-
Ein Schritt 25 zur Berechnung des
oder der Restbilder wird benutzt, um ein oder mehrere Restbilder 26 zu
bestimmen, die die Differenz zwischen dem Digitalbild mit erweitertem
Farbbereich 20 und dem Digitalbild mit begrenztem Farbbereich 22 darstellen. In
seiner einfachsten Form kann ein einzelnes Restbild 26 berechnet werden,
indem man einfach die abgestimmten Farbwerte des Digitalbildes mit
begrenztem Farbbereich 22 von den Eingabefarbwerten des Digitalbildes
mit erweitertem Farbbereich 20 subtrahiert. Das Restbild
würde dann
in Bezug auf den Farbraum verwendet, um diese Farbwerte darzustellen. Alternativ
hierzu können
die Farbwerte in einen anderen Raum umgesetzt werden, der zur Berechnung des
Restbildes dienlich wäre.
Es könnte
beispielsweise wünschenswert
sein, das Restbild in einen Farbraum umzusetzen, der zur Kompression
des Restbildes gut geeignet ist, oder der sich zur Verwendung in
der Wiederherstellung des Digitalbildes mit erweitertem Farbbereich
eignet.
-
Es gibt mehrere Gründe, warum
es vorteilhaft sein kann, mehrere Restbilder anstelle eines einzelnen
Restbildes zu speichern. Es könnte
beispielsweise wünschenswert
sein, in einem Restbild Restfehler zu speichern, die Leuchtdichtefehlern
zugeordnet sind, und in zusätzlichen
Restbilden Restfehler zu speichern, die Farbsättigungsfehlern zugeordnet sind.
Dies würde
einer Anwendung die Auswahl ermöglichen,
welche Arten von Restfehlern sie während der Bestimmung eines
rekonstruierten Digitalbildes mit erweitertem Farbbereich verwenden
sollte.
-
In einem anderen Fall kann eine Menge
aus mehreren Restbildern unterschiedlichen Untermengen aus Digitalbilden
mit erweitertem Farbbereich entsprechen. Beispielsweise kann ein
erstes Restbild den Dynamikbereich des Digitalbildes um einen festen
Betrag über
den Dynamikbereich erweitern, der dem Digitalbild mit begrenztem
Farbbereich zugeordnet ist. Ein zweites Restbild kann den Dynamikbereich
um einen zusätzlichen
Schritt über
den erweiterten Dynamikbereich erweitern, der dem ersten Restbild
zugeordnet ist. Auf diese Weise kann eine Anwendung, die das Digitalbild
mit erweitertem Farbbereich verwendet, nur die Restbilder verwenden,
die dem Betrag des erweiterten Dynamikbereichs zugeordnet sind,
der von der Anwendung benötigt
wird.
-
Ein anderer Grund, der für die Verwendung mehrerer
Restbilder spricht, betrifft die Fälle, in denen Restbilder in
so genannten Tags in der Digitaldatei gespeichert werden, die eine
begrenzte Größe aufweist.
In diesem Fall können
die Restbilddaten in kleinere Teile aufgeteilt werden, die in die
Grenzen dieser Größenbeschränkung passen.
Beispielsweise können
Restbilder für
Untermengen von Pixeln in dem Digitalbild mit erweitertem Farbbereich
bestimmt werden. Auf diese Weise lassen sich Restbilddaten als eine
Art Kacheln speichern.
-
Im Allgemeinen sollte das Digitalbild
mit erweitertem Farbbereich und das Digitalbild mit begrenztem Farbbereich 22 in
demselben Farbraum dargestellt werden, bevor Restbilder berechnet
werden, um die farbbereichsinternen Farben ohne Restfehler zu erhalten.
Da die meisten Bilder nur einen kleinen Bruchteil von Farbwerten
aufweisen, der außerhalb
des Farbbereichs liegt, werden die Restbilder von null dominiert
und lassen sich daher leicht komprimieren.
-
In den Fällen, in denen der Schritt
21 zur Einstellung der Farbwerte die Anwendung einer Transformation
umfasst, die die Farbwerte für
die Farben in dem (begrenzten Farbbereich modifiziert sowie die Farbwerte,
die außerhalb
des begrenzten Farbbereichs fallen, hätte das Restbild, das durch
die direkte Berechnung der Differenz zwischen den Eingabefarbwerten
des Digitalbildes mit erweitertem Farbbereich und den abgeglichenen
Farbwerten des Digitalbildes mit begrenztem Farbbereich 22 bestimmt
wird, eine größere Anzahl
von Werten, die ungleich null sind. Dies kann für die Fälle unerwünscht sein, in denen das Restbild
komprimiert werden soll. Das vorausgehende Beispiel, in dem das
Digitalbild mit erweitertem Farbbereich eine Darstellung der Originalszene
ist, und in dem der Schritt zur Einstellung der Farbwerte 21 das
Rendering der Farbwerte umfasst, um gewünschte Farbwerte für eine Ausgabezielvorrichtung
zu bestimmen, unterliegt im Allgemeinen diesem Problem. In diesem
Fall kann es wünschenswert
sein, eine zweite Rendering-Funktion an das Digitalbild mit erweitertem
Farbbereich anzulegen, um eine zweite Menge von Farbwerten zu bestimmen,
die für
eine weitere Ausgabevorrichtung wünschenswert sind, die einen
größeren Farbbereich hat
als die erste Ausgabezielvorrichtung hat. Wenn die zweite Rendering-Funktion
mit der ersten Rendering-Funktion im größten Teil des Farbbereichs
identisch wäre,
würde ein
Restbild, das sich anhand der Differenz zwischen dem ersten und
zweiten durch Rendering erzeugten Bild berechnet, wiederum vorwiegend
durch Nullwerte dominiert. In einem bevorzugten Ausfüh rungsbeispiel
der vorliegenden Erfindung kann die erste Rendering-Funktion ein
Bild erzeugen, das für
eine Videoanzeige optimiert ist, und die zweite Rendering-Funktion
kann ein Bild erzeugen, das für
eine hypothetische Ausgabevorrichtung mit einem idealisierten, großen Farbbereich
optimiert ist.
-
Sobald die Restbilder 26 berechnet
worden sind, sollten sie in gewisser Weise mit dem Speicherraum-Digitalbild 24 in
Beziehung gesetzt werden. Dies kann die Speicherung der Restbilder 26 in
einem Speicherpuffer umfassen, der einem zweiten Speicherpuffer
zugeordnet ist, der zur Speicherung des Speicherraum-Digitalbildes 24 verwendet
wird. Alternativ hierzu speichern viele Anwendungen die Bilddaten
in einer Digitaldatei 28 auf diversen digitalen Speichermedien,
wie einer Magnetplatte, einer optischen Platte oder einer PCMCIA-Karte
mithilfe eines Digitaldatei-Speicherschritts 27. In diesem
Fall können
das Speicherraum-Digitalbild 24 und die Restbilder 26 in
zwei verschiedenen Dateien oder in derselben Digitalbilddatei gespeichert
werden. In vielen Fällen
unterstützt
das zur Speicherung des Speicherraum-Digitalbildes 24 verwendete
Dateiformat den Gebrauch privater Bild-Tags. Beispielsweise unterstützen die
Dateiformate TIFF, EXIF und FlashPIX diese Art von Tags. Diese Tags
werden auch als Meta-Daten bezeichnet. In den Fällen, in denen Dateiformate
dieser Art verwendet werden, ist es praktisch, die Restbilddaten
in Form eines Restbild-Tags zu speichern. Anwendungen, die die Restbild-Tags nicht
nutzen können,
ignorieren diese Tags einfach und haben somit nur Zugang zum Speicherraum-Digitalbild 24.
Dagegen machen Anwendungen, die diese Restbild-Tags nutzen können, Gebrauch
von den Tags, um das Digitalbild mit erweitertem Farbbereich zu
rekonstruieren. Einige Dateiformate beschränken die Größe von Tags, weshalb die Komprimierung
des Restbildes für
diese Anwendungen wichtig ist.
-
Im weiteren Verlauf dieser Anmeldung
wird der Fall eines einzelnen Restbildes beschrieben. Es sei jedoch
darauf hingewiesen, dass das Verfahren ohne Weiteres auch die Verwendung
einer Menge aus mehreren Restbildern allgemein anwendbar ist.
-
3 zeigt
ein zweites Verfahren zur erfindungsgemäßen Speicherung eines Digitalbildes. Dieses
Ausführungsbeispiel
ist ähnlich
dem in 2 gezeigten,
unterscheidet sich jedoch in der Weise, in der Restbilder bestimmt
werden. In diesem zweiten Ausführungsbeispiel
wird das Restbild in Bezug zu den Codewerten des Speicherfarbraums
dargestellt. 3 zeigt
ein Digitalbild mit erweitertem Farbbereich 30, das Farbwerte
aufweist, die außerhalb
des begrenzten Farbbereichs eines Speicherfarbraums liegen. Ein
Schritt zur Einstellung der Farbwerte 31 wird benutzt,
um die Farbwerte auf die Werte zu begrenzen, die in den begrenzten
Farbbereich des Speicherfarbraums passen. Als nächstes wird ein Schritt zur
Darstellung des Bildes im Speicherfarbraum 32 benutzt,
um ein Digitalbild mit begrenztem Farbbereich 33 zu erzeugen.
Ein Schritt 34 zur Darstellung des Bildes im erweiterten Speicherfarbraum wird
auf das Originalbild angewandt, und ein Schritt 35 zur Berechnung
des Restbildes wird benutzt, um ein Restbild 36 zu bestimmen,
das die Differenz zwischen dem Digitalbild mit erweitertem Farbbereich und
dem Digitalbild mit begrenztem Farbbereich darstellt, wobei beide
nach dem Speicherfarbraum codiert sind. Das Digitalbild mit begrenztem
Farbbereich 33 und das Restbild 36 werden dann
in einer Digitaldatei 38 mittels eines Digitaldateispeicherschritts 37 gespeichert.
-
Da die meisten Schritte in dem zweiten
Verfahren mit den entsprechenden Schritten im ersten Verfahren identisch
sind, werden nur die abweichenden Schritte detailliert erläutert. Der
Hauptunterschied zwischen den beiden Verfahren besteht darin, dass
das Restbild in diesem Fall in Bezug auf die Speicherfarbraum-Farbwerte
berechnet wird. Das originale Digitalbild mit erweitertem Farbbereich muss
daher in den Speicherfarbraum zusätzlich zu dem Digitalbild mit
begrenztem Farbbereich transformiert werden. Dies erfolgt durch
den Schritt 34 zur Darstellung des Bildes im erweiterten Speicherfarbraum.
Das Problem besteht darin, dass der Speicherfarbraum normalerweise
nur einen begrenzten Farbbereich besitzt. Wenn der Speicherfarbraum
beispielsweise ein Video-RGB-Farbraum ist, dann kann der Farbbereich
des Speicherfarbraums auf den Farbbereich der Videoanzeige begrenzt
werden. Um das originale Digitalbild mit erweitertem Farbbereich in
dem Speicherfarbraum darzustellen, ist es daher notwendig, eine
erweiterte Version des Speicherfarbraums zu definieren, die nicht
den begrenzten Farbbereich vorgibt. Beispielsweise codieren 24-Bit-Video-RGB-Farbräume normalerweise
die Farbwerte als ganzzahlige Codewerte im Bereich von 0 bis 255. Um
eine Codierung der Farben außerhalb
des Farbbereichs der Videoanzeige zu ermöglichen, kann das originale
Digitalbild mit erweitertem Farbbereich in einem erweiterten Speicherraum
dargestellt werden, in dem die Codewerte auch Werte außerhalb
des Bereichs von 0 bis 255 annehmen können. Dies würde die
Codierung von Farben mit höheren
Farbsättigungswerten
sowie höheren
Leuchtdichte-Dynamikbereichswerten ermöglichen, die direkt in dem
Speicherfarbraum codiert werden können. Nachdem sowohl das Digitalbild
mit begrenztem Farbbereich als auch das Digitalbild mit erweitertem
Farbbereich in Bezug auf den Speicherfarbraum dargestellt worden ist,
wird das Restbild 36 wie zuvor durch Berechnen einer Differenz
zwischen den beiden Bildern berechnet.
-
Das Ergebnis aus der Anwendung des
erfindungsgemäßen Verfahrens
ist sowohl die Erzeugung eines Digitalbildes mit begrenztem Farbbereich
in einem Speicherfarbraum als auch eines zugehörigen Restbildes, das das Digitalbild
mit begrenztem Farbbereich in Korrelation mit einem Digitalbild
mit erweitertem Farbbereich stellt. Wie zuvor erörtert, ist das Digitalbild
mit begrenztem Farbbereich im Allgemeinen gut zur Anzeige an einer
Zielausgabevorrichtung, wie einer Videoanzeige, geeignet. Ein Vorteil dieses
Ansatzes besteht darin, dass Systeme, die das Restbild nicht nutzen
können,
in der Lage sind, das Bild direkt anzuzeigen und zu bearbeiten,
ohne dass Nachteile in Bezug auf die Bildqualität oder Berechnung entstehen,
wie dies nach dem Stand der Technik der Fall ist, wo nur das Digitalbild
mit begrenztem Farbbereich gespeichert wird. Die Informationen,
die normalerweise beseitigt worden wären, werden jetzt in dem Restbild
gespeichert und stehen zur Verwendung durch Systeme zur Verfügung, die diese
Informationen nutzen können.
In diesem Fall wird das Digitalbild mit begrenztem Farbbereich extrahiert,
und das Restbild aus der Digitaldatei wird benutzt, um ein Digitalbild
mit erweitertem Farbbereich zu rekonstruieren.
-
4 zeigt
ein Beispiel zur Rekonstruktion eines Digitalbildes mit erweitertem
Farbbereich aus dem Digitalbild mit begrenztem Farbbereich und dem Restbild.
Die Eingabe zu diesem Prozess ist eine Digitaldatei mit erweitertem
Farbbereich 40, die ein Digitalbild mit begrenztem Farbbereich
und ein wie zuvor beschrieben erstelltes Restbild enthält. Ein Schritt
41 zum Extrahieren von Daten aus der Digitaldatei wird benutzt,
um das Digitalbild mit begrenztem Farbbereich 42 und das
Restbild 43 zu extrahieren. Ein Schritt 44 zur Rekonstruktion
des Digitalbildes mit erweitertem Farbbereich wird dann verwendet,
um ein rekonstruiertes Digitalbild mit erweitertem Farbbereich 45 zu
erzeugen, indem das Digitalbild mit begrenztem Farbbereich 42 und
das Restbild 43 miteinander kombiniert werden. Der Schritt
44 zur Rekonstruktion des Digitalbildes mit erweitertem Farbbereich umfasst
normalerweise die Kombination des Digitalbildes mit begrenztem Farbbereich 42 und
des Restbildes 43.
-
Das rekonstruierte Digitalbild mit
erweitertem Farbbereich lässt
sich für
viele verschiedene Zwecke nutzen. Beispielsweise kann es verwendet
werden, um ein Digitalbild zu erzeugen, das zur Anzeige an einer
Ausgabevorrichtung geeignet ist, deren Farbbereich von dem begrenzten
Farbbereich des Digitalbildes mit begrenztem Farbbereich 42 in
der Digitaldatei 40 abweicht. Dies ermöglicht die Erstellung eines
optimalen Aufsichtsbildes aus dem originalen Digitalbild mit erweitertem
Farbbereich, anstatt eines Aufsichtsbildes, das durch Einschränkungen
des Speicherfarbraums beschränkt
ist.
-
Die Informationen in dem erweiterten
Farbbereich sind insbesondere während
der Anwendung einer Modifikation des Digitalbildes nützlich. 5 zeigt ein Verfahren zur
Modifikation eines Digitalbildes mit erweitertem Farbbereich gemäß der vorliegenden
Erfindung. Die Eingabe zu diesem Prozess ist eine Digitaldatei mit
erweitertem Farbbereich 40, die ein Digitalbild mit begrenztem
Farbbereich und ein wie zuvor beschrieben erstelltes Restbild enthält. Wie
in 4 wird ein Schritt
41 zum Extrahieren von Daten aus der Digitaldatei benutzt, um das
Digitalbild mit begrenztem Farbbereich 42 und das Restbild 43 zu
extrahieren. Eine oder mehrere gewünschte Bildmodifikationen 50 werden
dann zur Anwendung auf das Bild angegeben. Das Digitalbild mit begrenztem Farbbereich 42 wird
dann mithilfe eines Schritts 51 zur Modifikation des Digitalbildes
mit begrenztem Farbbereich in Abhän gigkeit von den gewünschten Bildmodifikationen 50 modifiziert,
um ein modifiziertes Digitalbild mit begrenztem Farbbereich 53 zu
erzeugen. Das Restbild 43 wird dann ebenfalls mithilfe eines
Schritts 52 zur Modifikation des Restbildes in Abhängigkeit
von den gewünschten
Bildmodifikationen 50 modifiziert, um ein modifiziertes
Restbild 54 zu erzeugen. Das modifizierte Digitalbild mit
begrenztem Farbbereich 53 und das modifizierte Restbild 54 stellen
gemeinsam ein modifiziertes Digitalbild mit erweitertem Farbbereich
dar, das in einer modifizierten Digitaldatei 55 gespeichert
werden kann. Alternativ hierzu ist das modifizierte Digitalbild
verwendbar, um ein Bild auf einem Digitaldrucker oder einer anderen
Form einer Bildanzeigevorrichtung zu erzeugen. Das modifizierte
Digitalbild lässt
sich auch an einen entfernten Ort zur Speicherung oder zur Druckausgabe
an diesem Ort übertragen.
Verfahren zum Übertragen
des modifizierten Digitalbildes können die Verwendung einer Computernetzverbindung oder
eines mit einer Telefonleitung verbundenen Modems umfassen.
-
Es gibt viele verschiedene Arten
gewünschter
Bildmodifikationen 50, die auf das Digitalbild anwendbar
sind. Beispielsweise gibt es zahlreiche Modifikationsmöglichkeiten
der Farb- und Tonreproduktion, die auf ein Bild anwendbar sind.
In einigen Fällen
ist es wünschenswert,
die Farbbalance des Bildes einzustellen. In anderen Fällen ist
es wünschenswert,
die Dichte des Bildes derart einzustellen, dass ein dunkleres oder
ein helleres Bild entsteht. Andere Modifikationsmöglichkeiten
der Farb- und Tonreproduktion können Änderungen
an Kontrast, Farbton oder Farbsättigung
des Bildes umfassen. In einigen Fällen ist es zudem wünschenswert,
die Farb- und Tonreproduktionseigenschaften für eine bestimmte Ausgabevorrichtung
zu optimieren. Die vorliegende Erfindung ist insbesondere sehr gut
geeignet, um Modifikationen der Farb- und Tonreproduktionseigenschaften
des Bildes vorzunehmen, weil es die in dem Restbild gespeicherten
erweiterten Farbbereichsinformationen ermöglichen, Änderungen ohne Qualitätseinbußen durchzuführen. Es
sei beispielsweise auf den Fall hingewiesen, in dem festgestellt
wird, dass das Originalbild überbelichtet
ist. In diesem Fall würden
die Lichterinformationen in dem Digitalbild mit begrenztem Farbbereich
während
der Abstimmung des Bildes (Rendering) auf den begrenzten Farbbereich
abgeschnitten werden müssen.
Diese Lichterinfor mationen würden
in dem Restbild jedoch erhalten bleiben. Wenn das Bild abgedunkelt
werden soll, um die Überbelichtung
zu kompensieren, können
die Informationen in dem Restbild benutzt werden, um ein modifiziertes
Digitalbild zu ermitteln, das die Lichterdetails wiederherstellt.
-
Andere Arten der Bildmodifikation,
die auf ein Digitalbild anwendbar sind, umfassen räumliche
Bildmodifikationen. Beispiele für
räumliche
Bildmodifikationen sind Zoomen, Beschneiden, Rauschunterdrückung und
Schärfeoptimierung
des Bildes. Das Zoomen eines Bildes umfasst das Vergrößern oder
Verkleinern des Bildes. Das Beschneiden eines Bildes umfasst die
Auswahl einer Untermenge eines Bildes. Das Verfahren zur Rauschunterdrückung umfasst
im Allgemeinen die Reduzierung der Bildkörnigkeit oder des Bildrauschens
durch Glätten
des Bildes in flachen Bereichen des Bildes. Die Schärfeoptimierung eines
Bildes umfasst normalerweise die Anwendung einer räumlichen
Faltung auf das Bild, um die visuelle Schärfe von Kanten in dem Bild
zu erhöhen.
Es gibt zahlreiche weitere Bildmodifikationen, wie sie in üblichen
Bildbearbeitungs-Softwareprogrammen, wie dem weit verbreiteten Programm
Adobe Photoshop, zu finden sind.
-
In einigen Fällen könnte eine einfache Bildmodifikation
wünschenswert
sein, während
es in anderen Fällen
wünschenswert
sein könnte,
das Bild mehreren Modifikationen zu unterziehen. So könnte es
beispielsweise wünschenswert
sein, das Bild abzudunkeln, eine Untermenge des Bildes auszuschneiden
und dann die Schärfe
des Bildes zu optimieren. Je nach Art der gewünschten Modifikationen ist
es möglich,
die Modifikationen gleichzeitig anzuwenden, oder es kann notwendig
sein, sie nacheinander anzuwenden.
-
Modifikationen des Digitalbildes
können
vom Benutzer interaktiv angegeben werden, wie im Falle eines vom
Benutzer einstellbaren Helligkeitsknopfes. In diesem Fall wird eine
Vorabansicht des Bildes im Allgemeinen an einer Videoanzeige angezeigt,
und der Benutzer kann über
eine bereitgestellte Benutzeroberfläche seine gewünschten
Modifikationen angeben. Bildmodifikationen lassen sich auch durch Anwendung
eines automatischen Algorithmus auf das Digitalbild festlegen.
-
Beispielsweise kann ein „Szenenbalance-Algorithmus" verwendet werden,
um die beste Farbbalance und Dichte für ein Bild abzuschätzen. Alternativ hierzu
ist ein automatischer Schärfeoptimierungs-Algorithmus
verwendbar, um die optimale Schärfe
für ein
Bild abzuschätzen.
-
In einigen Fällen steht während des
Schritts zur Angabe der gewünschten
Bildmodifikationen nur das Digitalbild mit begrenztem Farbbereich
zur Verfügung.
Es sei beispielsweise ein Fall angenommen, in dem sich das Digitalbild
mit begrenztem Farbbereich in einem Video-RGB-Farbraum befindet,
der zur Anzeige an einem Computerbildschirm geeignet ist. Bestimmte
Softwareanwendungen sind darauf ausgelegt, dieses Video-RGB-Bild
mithilfe einer interaktiven Benutzeroberfläche zu manipulieren. Die Benutzeroberfläche kann
es dem Benutzer ermöglichen, einen
Schieberegler für
die Farbbalance zu bedienen, um die bevorzugte Farbbalance einzustellen. Nachdem
die bevorzugte Farbbalance eingestellt worden ist, kann diese Information
verwendet werden, um das Digitalbild mit erweitertem Farbbereich wie
zuvor beschrieben zu modifizieren. Desgleichen kann der Benutzer
interaktiv die gewünschten
Zoom- und Ausschnittsparameter basierend auf dem Digitalbild mit
begrenztem Farbbereich festlegen, worauf diese Änderungen auf das Digitalbild
mit erweitertem Farbbereich angewandt werden können. In einigen Fällen können sogar
automatische Algorithmen, die zur Abschätzung der optimalen Bildmodifikationen dienen,
derart ausgelegt werden, dass sie auf ein Digitalbild mit begrenztem
Farbbereich anwendbar sind. Ein Szenenbalance-Algorithmus ist beispielsweise
auf ein Digitalbild mit begrenztem Farbbereich anwendbar, und die
resultierenden Bildmodifikationen können dann auf das Digitalbild
mit erweitertem Farbbereich angewandt werden. Auch wenn das Digitalbild
mit begrenztem Farbbereich nicht in dem zur Vorabansicht verwendeten
Farbraum gespeichert wird, kann es notwendig oder nützlich sein,
eine Benutzeroberfläche
zur Verfügung
zu stellen, über
die sich die gewünschten
Bildmodifikationen bestimmen lassen, indem man eine Vorabansicht
manipuliert, die sich aus dem Digitalbild mit begrenztem Farbbereich
ermittelt.
-
6 zeigt
ein weiteres Ausführungsbeispiel der
vorliegenden Erfindung. In diesem Fall werden ein Digitalbild mit
begrenztem Farbbereich 42 und ein Restbild 43 benutzt,
um ein rekonstruiertes Digitalbild mit erweitertem Farbbereich 45 zu
erstellen, wie zuvor mit Bezug auf 4 beschrieben
wurde. Die gewünschten
Bildmodifikationen 61 werden dann benutzt, um unter Verwendung
eines Schritt zur Modifikation eines rekonstruierten Digitalbildes
mit erweitertem Farbbereich 60 ein modifiziertes Digitalbild
mit erweitertem Farbbereich 62 zu erstellen. Das modifizierte
Digitalbild mit erweitertem Farbbereich 62 ist dann verwendbar,
um ein modifiziertes Digitalbild mit begrenztem Farbbereich 63 und
ein modifiziertes Restbild 64 mithilfe derselben zuvor
beschriebenen Verfahren zu bestimmen. Das modifizierte Digitalbild mit
begrenztem Farbbereich 63 und das modifizierte Restbild 64 können dann
optional in einer modifizierten Digitaldatei 65 gespeichert
werden. Das Verfahren unterscheidet sich von dem in 5 gezeigten insofern, als dass die gewünschten
Bildmodifikationen auf das modifizierte Digitalbild mit erweitertem Farbbereich 62 angewandt
werden, anstatt unabhängig
voneinander auf das nicht miteinander verbundene Digitalbild mit
begrenztem Farbbereich 42 und das Restbild 43.
In den Fällen,
in denen komplexe Bildmodifikationen, wie eine Schärfeoptimierung
oder Farb- oder Farbtonanpassung erwünscht sind, wird es in vielen
Fällen
sinnvoller sein, diesen Weg zu wählen.
In anderen Fällen,
wie bei Zoom- oder Ausschneidevorgängen, wäre es notwendig, die zusätzlichen
Schritte zu durchlaufen, die mit der Ausbildung des rekonstruierten
Bildes verbunden sind.
-
7 zeigt
ein weiteres Ausführungsbeispiel der
vorliegenden Erfindung. Ein Digitalbild mit begrenztem Farbbereich 42 und
ein Restbild 43 werden aus einer Digitaldatei 40 mithilfe
eines Schritts 41 zum Extrahieren von Daten aus der Digitaldatei
extrahiert, wie zuvor mit Bezug auf 4 beschrieben. In
diesem Fall werden eine oder mehrere gewünschte Bildmodifikationen 70 auf
das Digitalbild mit begrenztem Farbbereich 42 mithilfe
eines Schritts 71 zur Modifikation des Digitalbildes mit begrenztem Farbbereich
angewandt, um ein modifiziertes Digitalbild mit begrenztem Farbbereich 72 zu
erstellen. Ein wahlweiser Schritt 73 zur Vorabansicht des modifizierten
Bildes wird in vielen Fällen
sinnvoll sein, damit der Benutzer entscheiden kann, ob das Bild
optimalen Modifikationen unterzogen worden ist. Sobald die gewünschten
optimalen Bildmodifikationen festgelegt worden sind, werden Informationen über die
Modifikationen 74 der Digitaldatei 40 hinzugefügt, um eine
modifi zierte Digitaldatei 75 zu erzeugen. Die Informationen über die
Modifikationen 74 können
eine Liste der Operationen umfassen, die auf das Bild angewandt
wurden, oder eine Parametermenge, die die Wirkung der Modifikationen
beschreibt. Dieser Ansatz ist beispielsweise dann sinnvoll, wenn
das Originalbild in einer unmodifizierten Form so lange wie möglich erhalten
bleiben soll. In einem anderen Fall kann die Digitaldatei an einem
entfernten Ort liegen, wobei nur eine Version mit niedriger Auflösung des Digitalbildes
mit begrenztem Farbbereich auf eine lokale Arbeitsstation heruntergeladen
werden kann, die zur Bestimmung der Bildmodifikationen dient. Es wäre dann
nur erforderlich, die Informationen über die Modifikationen 74 an
den entfernten Ort zu senden anstatt eines modifizierten Bildes
mit hoher Auflösung.
In diesem Fall kann es wünschenswert
sein, eine Version mit niedriger Auflösung des Restbildes an den
Bearbeitungsort zu senden, die auch zur Vorabansicht der Bildmodifikationen
verwendbar ist.
-
8 zeigt
ein Ablaufdiagramm für
ein bevorzugtes Ausführungsbeispiel
der vorliegenden Erfindung worin die verarbeiteten Digitalbilder
mit erweitertem Farbbereich auf einem Netzserver gespeichert werden,
so dass sie über
ein digitales Kommunikationsnetz bereitgestellt werden können. Zunächst werden
ein oder mehrere Digitalbilder mit erweitertem Farbbereich 80 von
einem Benutzer an einen Verarbeitungsort gesendet. In einem Ausführungsbeispiel
der vorliegenden Erfindung erfolgt dies durch den Benutzer, indem
dieser fotografische Negative an den Verarbeitungsort übergibt,
und zwar entweder per Post oder indem er die Negative an den Verarbeitungsort
ausliefert. Die Negative können
bereits entwickelt oder noch nicht entwickelt sein. Die Negative
würden
dann, falls notwendig, entwickelt und dann zum Erzeugen von Digitalbildern
mit erweitertem Farbbereich 80 abgetastet. Alternativ hierzu könnten die
Digitalbilder mit erweitertem Farbbereich 80 direkt von
dem Benutzer angeliefert werden, und zwar entweder über ein
Kommunikationsnetz oder auf einem computerlesbaren Speichermedium,
wie einer Magnetplatte, einer CDROM oder einer PCMCIA-Karte. Die
Digitalbilder mit erweitertem Farbbereich 80 könnten aus
einer Digitalkamera stammen oder alternativ hierzu von Abtastungen
konventioneller fotografischer Materialien, wie Aufsichtsbildern, Dias
oder Negati ven. Die Digitalbilder mit erweitertem Farbbereich 80 könnten auch
von einem computererstellten Bild stammen.
-
Als nächstes wird jedes Digitalbild
mit erweitertem Farbbereich 80 mithilfe eines Schritts
81 zur Verarbeitung des Digitalbildes mit begrenztem Farbbereich
verarbeitet, um ein Digitalbild mit begrenztem Farbbereich 82 zu
erzeugen sowie ein oder mehrere zugehörige Restbilder 83,
so dass die zugehörigen Restbilder 83 und
das Digitalbild mit begrenztem Farbbereich 82 derart angepasst
werden, dass sie zur Bildung eines rekonstruierten Digitalbildes
mit erweitertem Farbbereich verwendbar sind. Gemeinsam umfassen
das Digitalbild mit begrenztem Farbbereich 82 und das oder
die Restbilder 83 ein verarbeitetes Digitalbild mit erweitertem
Farbbereich 84. Wie zuvor beschrieben, kann das verarbeitete
Digitalbild mit erweitertem Farbbereich 84 in einer einzelnen
Digitaldatei unter Verwendung von Meta-Daten-Tags oder in mehreren
Digitalbilddateien gespeichert werden.
-
Ein Bezahlungsschritt 85 wird
benutzt, um die Bezahlung durch den Benutzer zu erhalten. Dieser
Schritt kann über
eine Bartransaktion erfolgen oder durch den Schritt 86 zum Erhalten
eines Zahlungskennzeichners. Der Zahlungskennzeichner kann beispielsweise
Informationen über
ein Konto enthalten, von dem die Zahlung elektronisch abgebucht
werden kann. Alternativ hierzu kann der Zahlungskennzeichner ein
Kreditkartenkonto enthalten, dem die Zahlung belastet werden kann.
Weitere Formen von Zahlungskennzeichnern sind ebenfalls möglich, wie
Schecks usw. In einem Ausführungsbeispiel
der vorliegenden Erfindung stellt der Benutzer den Zahlungskennzeichner über ein
digitales Kommunikationsnetz bereit, wie dem Internet.
-
Zuletzt wird ein Schritt 87 zum Speichern
des Bildes auf einem Netzserver benutzt, um dem Benutzer das verarbeitete
Digitalbild mit erweitertem Farbbereich 84 über ein
digitales Kommunikationsnetz bereit zu stellen. Beispiele eines
digitalen Kommunikationsnetzes umfassen das Internet und ein lokales Netz
(LAN). In einem Ausführungsbeispiel
der vorliegenden Erfindung wird das verarbeitete Digitalbild mit
erweitertem Farbbereich 84 dem Benutzer an einer bestimmten
Internet-Adresse bereitgestellt. Der Benutzer kann mit einem Kennwort
versehen werden, damit er Zugriff auf das verarbeitete Digitalbild mit
erweitertem Farbbereich 84 hat, oder das verarbeitete Digitalbild
mit erweitertem Farbbereich 84 kann alternativ hierzu öffentlich
verfügbar
gemacht werden. In einem weiteren Ausführungsbeispiel der vorliegenden
Erfindung kann das verarbeitete Digitalbild mit erweitertem Farbbereich 84 zu
einem Ort übertragen
werden, der vom Benutzer über
das digitale Kammunikationsnetz bezeichnet wird. Beispielsweise
könnte
das verarbeitete Digitalbild mit erweitertem Farbbereich 84 per
E-Mail versendet werden, oder es könnte über ein Dateiübertragungsprotokoll (FTP
/ File Transfer Protocol) übertragen
werden.
-
9 zeigt
ein Ausführungsbeispiel
der vorliegenden Erfindung, in dem der Zugriff auf die verarbeiteten
Digitalbilder mit erweitertem Farbbereich über ein digitales Kommunikationsnetz
erfolgt, beispielsweise über
das Internet. In diesem Fall befindet sich eine Bilddatenbank 90 auf
einem Netzserver 92. Die Bilddatenbank 90 wird
benutzt, um verarbeitete Digitalbilder mit erweitertem Farbbereich 94 zu
speichern, die mithilfe der zuvor beschriebenen Verfahren zur Erzeugung
von Digitalbildern mit begrenztem Farbbereich und zugehörigen Restbildern
verarbeitet worden sind. Der Netzserver 92 ist mit einem
Kommunikationsnetz 95 verbunden. Das Kommunikationsnetz 95 kann
beispielsweise das Internet oder ein lokales Netz sein. Ein Benutzer
verwendet einen Prozessor 96, um über das Kommunikationsnetz 95 auf den
Netzserver 92 zuzugreifen. Der Prozessor 96 kann
ein Personal Computer sein oder alternativ hierzu ein Computer in
einem Einzelhandelsgeschäft usw.
Der Prozessor würde üblicherweise
einen Monitor 98 benutzen, um darauf Vorabansichten der
Bilder und Informationen für
den Benutzer darzustellen. Der Benutzer kann eine oder mehrere Eingabevorrichtungen 100 verwenden,
um Anweisungen an den Prozessor 96 zu geben. Beispiele
derartiger Eingabevorrichtungen umfassen eine Tastatur, eine Maus,
einen Trackball, ein Sensorfeld oder einen Sensorbildschirm. An
den Prozessor kann ein Drucker 102 angeschlossen sein,
um den Benutzer mit Druckausgaben zu versehen. Alternativ hierzu
könnte
ein entfernter Drucker auch über
das Kommunikationsnetz zugänglich
sein. Ein Kartenlesegerät 104 kann
an den Prozessor 96 angeschlossen sein, um Konteninformationen
von einer Kredit karte oder einer Scheckkarte als Teil des Schritts
86 zum Erhalten eines Zahlungskennzeichners zu lesen, wie bereits
zuvor besprochen wurde.
-
An das Kommunikationsnetz können weitere Netzserver
angeschlossen werden. Man bedenke beispielsweise den Fall, in dem
ein Benutzer eine Zahlung über
das Internet tätigt.
Eine Möglichkeit,
die der Benutzer wählen
könnte,
um einem Dienstanbieter einen Zahlungskennzeichner bereitzustellen, wäre die Mitteilung
einer gültigen
Kreditkartennummer. Der Dienstanbieter würde dann auf eine Benutzerkonten-Datenbank 106 auf
einem Netzserver 108 zugreifen, um die entsprechende Zahlung
abzubuchen, die dann einem von dem Dienstanbieter angegebenen Konto
gutgeschrieben würde,
indem auf eine Dienstanbieter-Kontendatenbank 110 zugegriffen
wird, die sich auf einem anderen Netzserver 112 befindet.
Nachdem die Zahlung übertragen
worden ist, würde
der Dienstanbieter dem Benutzer Zugang zu dem verarbeiteten Digitalbild
mit erweitertem Farbbereich 94 gewähren, das in der Bilddatenbank 90 gespeichert
ist. Das verarbeitete Digitalbild mit erweitertem Farbbereich 94 kann
dann benutzt werden, um beispielsweise optimale Aufsichtsbilder
auf einem Drucker zu erzeugen, der einen anderen Farbbereich als
das Digitalbild mit begrenztem Farbbereich besitzt, oder um gewünschte Bildmodifikationen anzuwenden,
wie die mit Bezug auf 5, 6 und 7 beschriebenen. Um diese Dienste wahrzunehmen
ist vom Benutzer ggf. eine zusätzliche
Zahlung erforderlich.
-
Ein Computerprogrammprodukt kann
ein oder mehrere computerlesbare Speichermedien an verschiedenen
Verarbeitungsorten umfassen, auf denen jeweils ein Computerprogramm
gespeichert ist, um sämtliche
Schritte der vorliegenden Erfindung durchzuführen.
-
Jedes computerlesbare Speichermedium kann
beispielsweise folgendes umfassen: magnetische Speichermedien, wie
Magnetplatten (z.B. Disketten) oder Magnetband; optische Speichermedien, wie
optische Platte, optisches Band oder maschinenlesbarer Code; Halbleiterspeichervorrichtungen,
wie RAM (Random Access Memory) oder ROM (Read Only Memory) oder
jede andere physische Vorrichtung oder jedes andere Medium, das
zur computerlesbaren Speicherung geeignet ist.
-
Weitere Merkmale der Erfindung sind
nachfolgend aufgeführt.
-
Verfahren, das den Schritt des Anwendens einer
gewünschten
Bildmodifikation auf das verarbeitete Digitalbild mit erweitertem
Farbbereich umfasst.
-
Verfahren, worin der Speicherfarbraum
ein Video-RGB-Farbraum ist.
-
Verfahren, das zudem den Schritt
der Vorabansicht des Digitalbildes durch Darstellen des Digitalbildes
mit begrenztem Farbbereich in dem Speicherfarbraum an einer Videoanzeige
umfasst.
-
Verfahren, worin das Digitalbild
mit erweitertem Farbbereich eine Darstellung der Farben in einer Originalszene
ist.
-
Verfahren, worin das Digitalbild
mit begrenztem Farbbereich durch Rendering der Farben der Originalszene
bestimmbar ist, um Farbwerte zu erzeugen, die für eine bestimmte Ausgabevorrichtung erwünscht sind.
-
Verfahren, worin das Digitalbild
mit erweitertem Farbbereich einen größeren Leuchtdichten-Dynamikbereich
als das Digitalbild mit begrenztem Farbbereich besitzt.
-
Verfahren, worin der Schritt des
Einsteilens der Farbwerte des Digitalbildes mit erweitertem Farbbereich
zur Bestimmung des Digitalbildes mit begrenztem Farbbereich das
Anwenden einer Tonskalenfunktion zur Reduzierung des Leuchtdichten-Dynamikbereichs des
Bildes umfasst.
-
Verfahren, worin die gewünschte Bildmodifikation
interaktiv vom Benutzer angegeben wird.
-
Verfahren, worin die gewünschte Bildmodifikation
durch Anwenden eines automatischen Algorithmus auf das Digitalbild
bestimmt wird.
-
Verfahren, worin die gewünschte Bildmodifikation
das Anwenden modifizierter Farbreproduktionssollwerte auf das Bild
umfasst.
-
Verfahren, worin eine zusätzliche
Zahlung erfolgt, um die gewünschte
Bildmadifikation anzuwenden.