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Technisches Gebiet
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Diese
Erfindung betrifft ein Protein mit hochaffiner Cholintransporter-Aktivität, ein Gen,
welches dieses Protein codiert, und die Verwendung derselben.
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Stand der Technik
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Das
autonome Nervensystem, das sich auf die Organe innerhalb eines Körpers erstreckt
und die grundlegendsten Funktionen eines lebenden Organismus, einschließlich Energiemetabolismus,
Kreislauf, Atmung und Fortpflanzung, zusammen mit dem Endokrinsystem
reguliert, ist in das sympathische und das parasympathische Nervensystem
unterteilt. Alle autonomen Nervenfasern mit Ausnahme von postganglionären Fasern
des Sympathikusnervs, Bewegungsnervenfasern und dehnbaren Fasern
von Schweißdrüsen/Blutgefäßen im Sympathikusnerv
sind cholinerg, und Acetylcholin ist für die Funktion des autonomen
Nervs und des Bewegungsnervs unerläßlich. Es ist bekannt, daß das cholinerge
Neuron, welches auch im Gehirn beobachtet wird, für die erkennende
Funktion des Gehirns wichtig ist und daß es nach dem Einsetzen von
Alzheimer'scher Krankheit
degeneriert. Im cholinergen Neuron wird, da die Fähigkeit
zur Biosynthese von Cholin fehlt, Cholin, ein Acetylcholin-Abbauprodukt,
durch einen hochaffinen Cholintransporter an den präsynaptischen
Terminalen in eine Zelle aufgenommen, um erneut für die Synthese
von Acetylcholin verwendet zu werden. Die hochaffine Cholinaufnahme
ist ein die Geschwindigkeit beschränkender Schritt bei der Synthese
von Acetylcholin, und es wird angenommen, daß sie die Effizienz der Synapsenübertragung
reguliert (J. Neurochem. 18, 781–798, 1971, Science 178, 626–628, 1972,
Biochem. Biophys. Acta 291, 564–575,
1973, Mol. Pharmacol. 9, 630–639, 1973,
J. Pharmacol. Exp. Ther. 192, 86–94, 1975, J. Neurochem. 30,
15–21,
1978, J. Neurochem. 44, 11–24, 1985,
J. Neurochem. 60, 1191–1201,
1993, J. Neurochem. 20, 581–593,
1973, Eur. J. Pharmacol. 102, 369–370, 1984). Bislang wurden
die meisten cDNAs von Transportern für große Neurotransmitter isoliert,
eine cDNA des hochaffinen Cholintransporters, der physiologisch
wichtig ist, wurde jedoch nicht identifiziert.
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Beschreibung der Erfindung
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Bisher
wurde die Existenz eines Proteins, welches im cholinergen Neuron
liegt und die Funktion der Aufnahme von Cholin, einem Vorläufer von
Acetylcholin, in eine Zelle hat, zwar erwartet, jedoch waren die
molekularen Eigenschaften dieses Proteins, eines hochaffinen Cholintransporters,
unbekannt. Ein Ziel der vorliegenden Erfindung besteht darin, ein
physiologisch wichtiges Protein, welches hochaffine Cholintransporter-Aktivität besitzt,
ein Gen, welches das Protein codiert, und ein Screeningverfahren
für einen
Promotor der hochaffinen Cholintransporter-Aktivität unter
Verwendung des Proteins, des Gens und dergleichen bereitzustellen.
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Die
Erfinder haben umfangreiche Forschung betrieben, um das oben genannte
Ziel zu erreichen: Mit Informationen zum Genomprojekt (Science 282,
2012–2018,
1998) wurden Na+-abhängige
Transporter-cDNAs, die aus der genomischen Sequenz eines Nematoden
(C. elegans) erwartet wurden, nacheinander kloniert, und die hochaffine
Cholinaufnahmeaktivität
jeder cDNA wurde in dem Oozyten-Expressionssystem von Xenopus untersucht,
und die cDNA von hochaffinem Nematoden-Cholintransporter (cho-1)
wurde auf Basis der obigen Untersuchung identifiziert, dann wurden
homologe Moleküle
(CHT1) aus Rattenrückenmark
unter Verwendung der Homologie einer Rasensequenz zu der cDNA als
Index kloniert. Diese CHT1 besaßen
keine Homologie zu Neurotransmittertransportern (J. Neurochem. 71,
1785–1803,
1998), sie besaßen
jedoch 20 bis 25% Homologie zu Molekülen, die zur Familie der Na+-abhängigen
Glucosetransporter gehören
(Nature 330, 379–381,
1987).
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Northern-Blot-Analyse
ergab, daß Transkripte
von CHT1 nur in Rückenmark,
basalem Vorderhirn, Corpus striatum und Hirnstamm bestätigt wurden
und daß CHT
in cholinergen Neuronen exprimiert zu werden schienen. Dementsprechend
wurden CHT1 in Oozyten von Xenopus exprimiert. Als Ergebnis wurde
eine Cholinaufnahmeaktivität
beobachtet, die Na+-abhängig ist und vollständig durch
Hemicholinium-3 inhibiert wird. Diese Ergebnisse deuten darauf hin,
daß CHT1
hochaffine Cholintransporter-Aktivität besitzen. Des weiteren haben
die Erfinder von einem Menschen und von einer Maus abgeleitete Cholintransporter-cDNAs
kloniert und deren Basensequenzen bestimmt und haben bestätigt, daß deren
Expressionsprodukte eine hochaffine Cholinaufnahmeaktivität aufweisen.
Die vorliegende Erfindung wurde somit fertiggestellt.
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Die
vorliegende Erfindung betrifft ein DNA-Molekül, welches ein Protein codiert,
das eine durch SEQ ID NO: 6 repräsentierte
Aminosäuresequenz
umfaßt,
oder (b) ein Protein codiert, welches eine Aminosäuresequenz
umfaßt,
wobei in der durch SEQ ID NO: 6 repräsentierten Aminosäuresequenz
eine Aminosäure
deletiert, substituiert oder hinzugefügt ist, und hochaffine Cholintransporter-Aktivität besitzt
(Anspruch 1), ein DNA-Molekül,
welches eine durch SEQ ID NO: 5 oder deren komplementäre Sequenz
repräsentierte
Rasensequenz hat (Anspruch 2), von einem Menschen abgeleitete DNA,
die mit DNA, welche ein Gen nach Anspruch 1 umfaßt, unter stringenten Bedingungen
hybridisiert und ein Protein mit hochaffiner Cholintransporter-Aktivität codiert
(Anspruch 3), ein Protein, welches eine durch SEQ ID NO: 6 repräsentierte
Aminosäuresequenz
umfaßt
(Anspruch 4), ein Protein, welches eine Aminosäuresequenz umfaßt, wobei
in der durch SEQ ID NO: 6 repräsentierten
Aminosäuresequenz
eine Aminosäure
deletiert, substituiert oder hinzugefügt ist, und welches die Aktivität eines
humanen hochaffinen Cholintransporters aufweist (Anspruch 5).
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Die
vorliegende Erfindung betrifft weiterhin ein Fusionsprotein, welches
erzeugt wird durch das Exprimieren einer cDNA, die Fusionsproteine
von einem oben aufgeführten
Protein mit hochaffiner Cholintransporter-Aktivität und einem
Markerprotein und/oder einer Peptidmarkierung codiert (Anspruch
6).
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Die
vorliegende Erfindung betrifft weiterhin einen Antikörper, der
spezifisch an ein Protein, wie oben ausgeführt, mit der Aktivität eines
hochaffinen Cholintransporters bindet (Anspruch 7). Der Antikörper kann
ein monoklonaler Antikörper
sein (Anspruch 8).
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Die
vorliegende Erfindung betrifft auch eine Wirtszelle, in welche ein
DNA-Molekül,
wie oben ausgeführt,
eingebracht wurde (Anspruch 9). In der Wirtszelle kann die endogene
DNA, die ein Protein mit hochaffiner Cholintransporter-Aktivität codiert,
durch Mutation inaktiviert sein (Anspruch 10).
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Die
vorliegende Erfindung betrifft weiterhin ein nicht-menschliches
Tier, in dem es die Funktion eines Gens, welches ein Protein, wie
oben ausgeführt,
exprimiert, gibt.
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Die
vorliegende Erfindung betrifft weiterhin ein Verfahren zur Herstellung
einer Zelle mit hochaffiner Cholintransporter-Aktivität, welches
gekennzeichnet ist durch das Einbringen des Gens oder der DNA, wie oben
ausgeführt,
in eine Zelle, deren endogenes DNA-Molekül, welches ein Protein mit
hochaffiner Cholintransporter-Aktivität codiert, durch Mutation inaktiviert
ist (Anspruch 12), das Verfahren zur Herstellung einer Zelle mit
hochaffiner Cholintransporter-Aktivität nach Anspruch 12, wobei das
DNA-Molekül
in ein Chromosom der Zelle integriert ist, so daß die Zelle stabile hochaffine
Cholintransporter-Aktivität
zeigt (Anspruch 13).
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Die
vorliegende Erfindung betrifft auch ein Verfahren zum Screenen eines
Promotors oder eines Suppressors von hochaffiner Cholintransporter-Aktivität, gekennzeichnet
durch Messen/Evaluieren der hochaffinen Cholintransporter-Aktivität des Proteins,
wie oben ausgeführt,
mit hochaffiner Cholintransporter-Aktivität in der Gegenwart eines potentiellen
Promotors/Suppressors (Anspruch 14), ein Verfahren zum Screenen
eines Promotors oder eines Suppressors von hochaffiner Cholintransporter-Aktivität oder von
hochaffiner Cholintransporter-Expression, dadurch gekennzeichnet,
daß das
Verfahren die Stufen umfaßt,
bei denen man eine Zellmembran oder eine Zelle, die in vitro ein
Protein mit einer hochaffinen Cholintransporter-Aktivität exprimiert,
mit einem potentiellen Promotor/Suppressor in Kontakt bringt und
jede Veränderung
in der Aktivität und/oder
der Expression eines Proteins, wie oben definiert, in der Zellmembran
oder der Zelle in der Gegenwart des potentiellen Promotors/Suppressors
mißt/evaluiert
(Anspruch 15). In dem Screeningverfahren kann die Zellmembran oder
die Zelle, die ein Protein mit hochaffiner Cholintransporter-Aktivität exprimiert,
die Wirtszelle, wie oben definiert, sein (Anspruch 16), und das
Protein mit hochaffiner Cholintransporter-Aktivität kann ein
rekombinantes Protein sein (Anspruch 17); ein Verfahren zum Screenen
eines Promotors oder eines Suppressors von hochaffiner Cholintransporter-Aktivität oder von
hochaffiner Cholintransporter-Expression kann dadurch gekennzeichnet
sein, daß es
die Stufen umfaßt,
bei denen man eine Zelle, die von einer Maus, wie oben definiert,
erhalten wurde, in vitro in der Gegenwart eines potentiellen Promotors/Suppressors
kultiviert und jede Veränderung
in der Aktivität
und/oder der Expressionsmenge eines Proteins mit hochaffiner Cholintransporter-Aktivität in der
Zelle in der Gegenwart des potentiellen Promotors/Suppressors mißt/evaluiert
(Anspruch 18).
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Die
vorliegende Erfindung betrifft weiterhin einen medizinischen Bestandteil,
dadurch gekennzeichnet, daß er
für eine
medizinische Behandlung eines Patienten verwendet wird, der der
Erhöhung
der Aktivität
oder der Verstärkung
der Expression eines hochaffinen Cholintransporters bedarf, und
dadurch, daß er
das Protein, wie oben definiert, als eine aktive Komponente enthält (Anspruch
19).
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Die
vorliegende Erfindung betrifft des weiteren ein Diagnoseverfahren
für Erkrankungen,
die mit der Expression oder der Aktivität eines hochaffinen Cholintransporters
in Verbindung stehen, wobei das Verfahren umfaßt, daß man:
eine genomische
DNA-, RNA- oder cDNA-Sequenz, die einen hochaffinen Cholintransporter
codiert, aus einer Blut-, Urin-, Speichel- oder Gewebeprobe aus
einem Patienten erhält,
die
aus der Probe erhaltene genomische DNA-, RNA- oder cDNA-Sequenz
mit einer DNA-Sequenz, die das oben definierte Protein codiert,
vergleicht und
jede Mutation in der aus der Probe erhaltenen
Sequenz detektiert, wobei die Mutation in der aus der Probe erhaltenen
Sequenz das Vorliegen einer Erkrankung, die mit der Expression oder
der Aktivität
eines hochaffinen Cholintransporters in Verbindung steht, in dem
Patienten anzeigt (Anspruch 20).
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Die
Erfindung betrifft auch eine Diagnosesonde für die Alzheimer'sche Krankheit, welche
einen Teil eines Antisense-Stranges von DNA oder RNA, welche das
Protein, wie oben definiert, codiert, umfaßt, wobei dieser Teil wenigstens
20 Basen umfaßt
(Anspruch 21), und ein Diagnosemittel für die Alzheimer'sche Krankheit, dadurch
gekennzeichnet, daß es
die Diagnosesonde, wie oben definiert, und/oder den Antikörper, wie oben
definiert, enthält
(Anspruch 22).
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Kurze Erläuterung der Zeichnungen
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1 ist
eine Ansicht, die das Ergebnis von [3H]-Cholinaufnahme
von Oozyten von Xenopus gemäß der vorliegenden
Erfindung zeigt, in die Nematoden-cho-1 (C48D1.3-cRNA) oder Wasser
injiziert wurde.
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2 ist
eine Ansicht, die das Ergebnis der Auswirkung von Na+ auf
die Cholinaufnahme von Oozyten von Xenopus gemäß der vorliegenden Erfindung
zeigt, in die Nematoden-cho-1 (C48D1.3-cRNA) oder Wasser injiziert
wurde.
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3 ist
eine Ansicht, die das Ergebnis der HC3-induzierten Inhibition der
Cholinaufnahme von Oozyten von Xenopus gemäß der vorliegenden Erfindung
zeigt, in die Nematodencho-1 (C48D1.3-cRNA) oder Wasser injiziert
wurde.
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4 ist
eine Ansicht, die Aminosäuresequenzen
von Ratten-CHT1 bzw. Nematoden-CHO-1
gemäß der vorliegenden
Erfindung zeigt.
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5 ist
eine Ansicht, die die Verteilung von Neuronen, die cho-1::gfp gemäß der vorliegenden
Erfindung exprimieren, im Nervensystem von Nematoden zeigt.
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6 ist
eine Ansicht, die den Stammbaum der Familie der Na+-abhängigen Glucosetransporter
zeigt.
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7 ist
eine Ansicht, die die erwartete Topologie von Ratten-CHT1 gemäß der vorliegenden
Erfindung zeigt.
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8 ist eine Ansicht, die das Ergebnis der
Northern-Blot-Analyse eines CHT1-mRNA-Transkripts in Rattengewebe gemäß der vorliegenden
Erfindung zeigt.
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9 ist
eine Ansicht, die das Ergebnis einer in situ-Hybridisierungsanalyse
eines CHT1-Transkripts in einem Rattengehirn gemäß der vorliegenden Erfindung
zeigt.
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10 ist
eine Ansicht, die das Ergebnis einer in situ-Hybridisierungsanalyse
eines CHT1-Transkripts in einem Rückenmark gemäß der vorliegenden
Erfindung zeigt.
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11 ist
eine Ansicht, die das Ergebnis der [3H]-Cholinaufnahme
von Oozyten von Xenopus gemäß der vorliegenden
Erfindung zeigt, in die CHT1-cRNA gemäß der vorliegenden Erfindung
oder Wasser injiziert wurde.
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12 ist
eine Ansicht, die die Auswirkung der Cholinkonzentration auf die
Cholinaufnahme in CHT1 gemäß der vorliegenden
Erfindung zeigt.
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13 ist
eine Ansicht, die das Ergebnis der HC3-induzierten Inhibition der
Cholinaufnahme von CHT1 gemäß der vorliegenden
Erfindung zeigt.
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14 ist
eine Ansicht, die das Ergebnis von Na+-
und Cl–-abhängiger Cholinaufnahme
von CHT1 gemäß der vorliegenden
Erfindung zeigt.
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15 ist
eine Ansicht, die das Ergebnis der [3H]-HC3-Bindung
an die Membran, hergestellt aus COS7-Zellen, in die CHT1-cDNA gemäß der vorliegenden
Erfindung oder VektorpcDNA 3.1 separat eingebracht wurde, zeigt.
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16 ist
eine Ansicht, die das Ergebnis der Sättigungsanalyse von spezifischer
[3H]-HC3-Bindung an
die Membran, hergestellt aus COS7-Zellen, in die CHT1-cDNA gemäß der vorliegenden
Erfindung oder Vektor-pcDNA 3.1 separat eingebracht wurde, zeigt.
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17 ist
eine Ansicht, die das Ergebnis der Verdrängung von spezifischer [3H]-HC3-Bindung
durch HC3 gemäß der vorliegenden
Erfindung, Cholin (Cho) und Acetylcholin (ACh) zeigt.
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Bester Ausführungsmodus der Erfindung
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Die
cDNA von hochaffinem Nematoden-Cholintransporter, die in SEQ ID
NO: 1 beschrieben ist, kann erhalten werden, indem man jede cRNA,
hergestellt aus Kandidaten-cDNAs voller Länge, von denen erwartet wird,
daß sie
ein Mitglied der Familie der Na+-abhängigen Transporter
gemäß dem C.
elegans-Genomprojekt sind, in Oozyten von Xenopus injiziert und
die Cholinaufnahme untersucht. Die hochaffine Aufnahme von Cholin
in Gehirn-Synaptosomen von Säugern
wurde durch 1 μM
Hemicholinium-3 (HC3)(Ki = 10–100
nM) vollständig
inhibiert, während
die niedrigaffine Aufnahme von Cholin, das in allen Zellen verteilt
ist, nur durch HC3 in höherer
Konzentration (Ki = 50 μM)
inhibiert wurde. Daher kann die Empfindlichkeit gegenüber 1 μM HC3 als Kriterium
für die
hochaffine Cholinaufnahme während
des Verfahrens verwendet werden. Beispielsweise ist es möglich, die
Identifizierung, die Expression und die Lage eines Objektgens aus
der Kandidaten-cDNA eines Nematoden (C. elegans) wie folgt zu bestätigen.
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Es
wurde herausgefunden, daß bei
dem Vorgang der hochaffinen Cholinaufnahme cDNA, die dem Gen, welches
als C48D1.3 erwartet wird, entspricht, eine signifikante Cholinaufnahme
fördert,
die durch 1 μM HC3
inhibiert wird. 1 zeigt das Ergebnis der [3H]-Cholinaufnahme von Oozyten von Xenopus,
in die C48D1.3-cRNA oder Wasser injiziert wurde. In 1 zeigen
die ausgefüllten
und die leeren Säulen
die Cholinaufnahme in Abwesenheit bzw. in Gegenwart von 1 μM HC3, und
jede Säule
zeigt einen Mittelwert ± SEM (n
= 6 bis 8 Oozyten). 2 zeigt die Auswirkung von Na+ auf die Cholinaufnahme, und die ausgefüllten Säulen zeigen
die Cholinaufnahme, gemessen in der Standardlösung ([Na+]
= 100 mM), die leeren Säulen
zeigen die Cholinaufnahme in Abwesenheit von Na+ (Na+ wurde durch Li+ ersetzt).
Zusätzlich
zeigt 3 die Inhibition der Cholinaufnahme, die durch
HC3 induziert wird. Auf Basis der oben genannten 2 und 3 wird
angenommen, daß die
Aufnahme von Na+ abhängig ist und daß der Ki
von HC3 50 nM beträgt.
Der cDNA-Klon wurde mit cho-1 (hochaffiner Cholintransporter-1)
bezeichnet.
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Durch
Vergleichen einer Rasensequenz von cDNA mit derjenigen des Genoms
wurde herausgefunden, daß das
cho-1-Gen 9 Exons umfaßt.
Ein aus einer Rasensequenz von cDNA von cho-1 erwartetes Protein enthält 576 Aminosäurereste
(siehe 4), und dieses Protein, das durch SEQ ID NO: 2
repräsentiert
wird, kann durch ein übliches
Verfahren erzeugt werden. Als die verfügbare Datenbank durchsucht
wurde, zeigten die Aminosäuresequenzen
von cho-1 eine schwache, jedoch signifikante Homologie zu Mitgliedern
der Familie der Na+-abhängigen Glucosetransporter.
Hydrophobe Analyse und Vergleich mit anderen Transportern deuten darauf
hin, daß es
eine Zwölffach-Transmembranregion
gibt (siehe 7).
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Dann
wurde, um Zellen zu identifizieren, die cho-1 im Nervensystem eines
Nematoden (C. elegans) exprimieren, ein Gen eines grünen fluoreszierenden
Proteins (GFP), welches mit einer Region 5,1 kb stromaufwärts von
dem cho-1-Gen fusioniert war, in einen Nematoden eingebracht, und
die Verteilung der Neuronen, die cho-1::gfp exprimierten, wurde
untersucht. Eine Fotografie von L1-Larven, die cho-1::gfp-Reporter-DNA
an der Außenseite
des Chromosoms aufweisen, ist als 5 gezeigt
(Maßstabsbalken,
50 μm).
In 5 zeigt die Pfeilspitze einen Nervenring. In der
Bauchganglienkette wird GFP nur im cholinergen Bewegungsnerv exprimiert,
einige der DA-, DB-Nervenzellen exprimieren GFP jedoch nicht, was
möglicherweise darauf
zurückzuführen ist,
daß die
Reporter-DNA an der Außenseite
des Chromosoms Defekte aufweist. Dies stützt den Gedanken, daß cho-1
ein hochaffiner Cholintransporter des cholinergen Neurons ist.
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Die
cDNA von hochaffinem Cholintransporter von Ratten, die in SEQ ID
NO: 3 beschrieben ist, kann beispielsweise durch ein Verfahren hergestellt
werden, welches die Stufen umfaßt,
bei denen man auf homologe cho-1-Moleküle von Wirbeltieren achtet
und die Datenbank mit Aminosäuresequenzen,
die von cho-1 erwartet werden, durchsucht und einen Kandidaten (Gen-Bank-Hinterlegungsnummer:
AQ 316435) in der humanen Genomic Survey Sequence (GSS) identifiziert,
cDNA-Fragmente aus Rattenrückenmark-cDNA
mittels PCR mit degenerierten Primern auf Basis von Homologie von
Rasensequenzen zwischen der DNA des menschlichen Genoms und cho-1
vervielfältigt,
eine Rattenrückenmark-cDNA-Bibliothek
mit diesem Fragment screent, und es wurde ein positiver cDNA-Klon
erhalten. Ein Protein mit 580 Aminosäureresten, welches 51% Identität und 70% Ähnlichkeit
zu cho-1 zeigt, wurde aus der Rasensequenz des längsten Leserahmens erwartet
(siehe 4). Dieser Ratten-cDNA-Klon wurde mit CHT1 bezeichnet.
In 4 sind alle Aminosäuresequenzen von Ratten-CHT1
und Nematoden-CHO-1 gezeigt, und die identischen und die ähnlichen
Reste sind vor einem schwarzen Hintergrund bzw. einem grauen Hintergrund
gezeigt. Die erwartete Transmembranregion I–XII ist unterstrichen. Dieses
durch SEQ ID NO: 4 repräsentierte
Protein kann durch ein übliches
Verfahren erzeugt werden.
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Die
oben genannte Aminosäuresequenz
von CHT1 ist in signifikantem Maße homolog zu Mitgliedern der
Familie der Na+-abhängigen Glucosetransporter (20
bis 25%). Der Stammbaum der Familie der Na+-abhängigen Glucosetransporter,
der durch das Neighbour-Joining-Verfahren unter Verwendung des Programms CLUSTALW
vom National Institute of Genetics (Mishima, Japan) erzeugt wurde,
ist in 6 gezeigt. In 6 ist der
Prozentanteil an identischen Aminosäuren, die in jedem Protein
enthalten sind, zu Ratten-CHT1 auf der rechten Seite gezeigt. Dagegen
wurde keine Homologie zu einem Hefe-Cholintransporter (J. Biol.
Chem. 265, 15996–16003,
1990), einem Creatintransporter, über den ursprünglich als
ein hochaffiner Cholintransporter berichtet wurde (Biochem. Biophys.
Res. Commun. 198, 637–645,
1994), und anderen Neurotransmittertransportern beobachtet.
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Es
wird angenommen, daß die
erwartete Topologie von CHT1 im wesentlichen die gleiche ist wie
die von Nematoden-CHO-1. 7 zeigt die erwartete Topologie
von Ratten-CHT1. In 7 zeigen die ausgefüllten Kreise
die identischen Reste, die schattierten Kreise zeigen hochgradig
konservierte Reste, und die leeren Kreise zeigen nicht-ähnliche
Reste. Die Verzweigungen zeigen die erwarteten Glycosylierungsstellen.
P in den Kreisen zeigt die erwarteten Teile von Phosphorylierung,
die durch Proteinkinase C induziert wird.
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Als
nächstes
wurde die Verteilung der CHT1-mRNA-Expression mittels Northern-Blot-Analyse und in situ-Hybridisierung
untersucht. Die Expression von Transkripten mit einer Länge von
etwa 5 kb wurde mittels Northern-Blot-Analyse mit verschiedenen
Geweben von Ratten bestätigt. 8 zeigt das Ergebnis der Northern-Blot-Analyse
eines mRNA-Transkripts von CHT1 in Rattengewebe, und die Länge der
Standard-RNA (0,24 bis 9,5 kb; GIBCO BRL) ist auf der linken Seite
gezeigt. Wie in 8 gezeigt, wurde eine
Fülle von
Transkripten in basalem Vor derhirn, Hirnstamm und Rückenmark
bestätigt,
und wenig Transkripte wurden im Corpus striatum bestätigt. Von
diesen Geweben ist bekannt, daß sie
cholinerge Neuronen enthalten. Dagegen wurde in anderen Regionen
des Gehirns oder in nicht zu den Nervensystemen gehörenden Geweben
kein Transkript beobachtet.
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In Übereinstimmung
mit diesen Ergebnissen bestätigte
die in situ-Hybridisierung die Expression von CHT1-mRNA in Zellgruppen
von cholinergen Hauptneuronen, einschließlich Corpus striatum, Zellpopulationen im
basalen Vorderhirn und im Vorderhorn in Rückenmark. Die 9 und 10 (Maßstabsbalken,
1 mm) zeigen Mikrofotografien von Schnitten im Hellfeld, die mit
einer Digoxigenin-markierten Antisense-cRNA-Sonde hybridisiert waren.
Diese Mikrofotografien beziehen sich auf die in situ-Hybridisierungsanalyse
von CHT1-Transkripten in Rattenhirn und -rückenmark. 9 zeigt,
daß mRNA-Transkripte
von CHT1 in vertikalen und horizontalen Gliedern des Diagonalbands
(VDB, HDB), im medialen Septumkern (MS), im Caudatus und Putamen
(Cpu) und im olfaktorischen Tuberkel (Tu) detektiert wurden. 10 zeigt,
daß eine
Expression im Vorderhorn (VH) in Rückenmark beobachtet wurde.
Weiterhin zeigte der benachbarte Schnitt, der mit einer Sonde von
Vesikel-Acetylcholintransporter hybridisiert war, im wesentlichen
die gleiche Verteilung. Diese Verteilung der Expression ist im wesentlichen
die gleiche wie die berichtete Verteilung der Cholinacetyl-Gruppen-Transferase
oder des Vesikel-Acetylcholintransporters. Diese Ergebnisse zeigen,
daß die
Expression von CHT1-mRNA auf cholinerge Neuronen beschränkt ist.
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Als
nächstes
wurde die Cholinaufnahme von CHT1 unter Verwendung von Oozyten von
Xenopus untersucht. Die Cholinaufnahme der Oozyten, in die CHT1-cRNA
injiziert worden war, betrug das 2- bis 4-fache derjenigen von Kontrollen,
in die Wasser injiziert worden war. 11 zeigt
das Ergebnis der [3H]-Cholinaufnahme von
Oozyten von Xenopus, in die CHT1-cRNA oder Wasser injiziert worden
war. In 11 zeigen die leeren bzw. die
ausgefüllten
Säulen
die Cholinaufnahme in den Standardlösungen, die 100 mM NaCl oder
LiCl enthielten, und jede Säule
zeigt einen Mittelwert ± SEM
(n = 6 bis 8 Oozyten). Die Auswirkung der Cholinkonzentration auf
die Cholinaufnahme ist in 12 gezeigt.
In 12 wurde die Cholinaufnahme von Oozyten, in die
Wasser injiziert worden war, von derjenigen von Oozyten, in die
cRNA injiziert worden war, subtrahiert, um die durch CHT1 induzierte
Cholinaufnahme auszurechnen, und die Cholinaufnahme wurde in eine
Michaelis-Menten-Kurve eingepaßt.
Wie in 12 gezeigt, gab es bei der Cholinaufnahme
von CHT1 eine Sättigung,
wenn die Cholinkonzentration stieg (Km = 2,2 ± 0,2 μM, n = 3). Der Km der endogenen
Cholinaufnahme der Kontrolle ist größer als 10 μM.
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Das
Ergebnis der HC3-induzierten Inhibition der Cholinaufnahme ist in 13 gezeigt. 13 zeigt, daß die Cholinaufnahme
von CHT1 durch 0,1 μM
HC3 (Ki = 2–3
nM) vollständig
inhibiert wird, wohingegen 10 μM
HC3 nur eine leichte Inhibition in der Kontrolle induzierten. Wie
in 14 gezeigt, wurde die Zonenabhängigkeit der Cholinaufnahme
von CHT1 untersucht, und es wurde herausgefunden, daß sie sowohl
von Cl– abhängig ist
als auch von Na+ abhängig ist. Die ausgefüllten und
die leeren Säulen
zeigen die Cholinaufnahme von Oozyten, in die Wasser bzw. cRNA injiziert
worden war (100 mM NaCl in der Standardlösung sind durch 100 mM jedes
Salzes ersetzt), wie in der Figur gezeigt. Diese Ergebnisse deuten
darauf hin, daß CHT1
die von der hochaffinen Cholinaufnahme in den Gehirn-Synaptosomen
erwarteten Charakteristika (hohe Affinität für Cholin, hohe Empfindlichkeit
gegenüber
HC3 und Na+-Cl–-Abhängigkeit)
aufweist (J. Neurochem. 27, 93–99,
1976).
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Zusätzlich wurde
die [3H]-HC3-Bindungsaktivität von Membranen,
hergestellt aus COS7-Zellen,
in die CHT1-cDNA bzw. ein Vektor (Kontrolle) eingebracht worden
war, untersucht. Das Ergebnis ist in 15 gezeigt.
Wie in 15 gezeigt, wurde eine Na+-abhängige
[3H]-HC3-Bindung
in einer Membran einer Zelle, in der CHT1 exprimiert wurde, nicht
jedoch in einer Kontrollmembran beobachtet. Anschließend wurde
eine Sättigungsanalyse
auf spezifische [3H]-HC3-Bindung durchgeführt. Wie in 16 gezeigt,
wurde die Dissoziationsgleichgewichtskonstante (Kd) auf 1,6 ± 0,2 μM (n = 3)
geschätzt.
Dieser Wert war ähnlich
demjenigen, über den
in Gehirn-Synaptosomen
berichtet wurde (J. Neurochem. 60, 1191–1201, 1993, Life Sci. 35,
2335–2343, 1984,
Brain Res. 348, 321–330,
1985). Des weiteren wurde die Verdrängung von spezifischer [3H]-HC3-Bindung durch HC3, Cholin (Cho) und
Acetylcholin (Ach) untersucht. Acetylcholin wurde in Gegenwart von
1 μM Physostigmin
gemessen. Das Ergebnis ist in 17 gezeigt. 17 zeigt,
daß eine
spezifische [3H]-HC3-Bindung verdrängt wurde,
wenn die Konzentration von Cholin wenigstens um das etwa 10-fache
niedriger war als die von Acetylcholin. Diese Ergebnisse zeigen,
daß CHT1
eine HC3-Bindungsstelle sowie auch ein hochaffiner Cholintransporter
ist.
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Die
cDNA von humanem hochaffinem Cholintransporter gemäß der vorliegenden
Erfindung, die durch SEQ ID NO: 5 repräsentiert wird, kann beispielsweise
wie folgt hergestellt werden: Eine Datenbanksuche wurde mit der
Aminosäuresequenz
von Nematoden- (C. elegans) CHO-1 durchgeführt, um eine Sequenz eines spezifischen
DNA-Fragments des menschlichen Genoms mit signifikanter Homologie
zu finden (R-107P12, ein Klon der humanen Genomic Survey Sequence;
GenBank-Hinterlegungsnummer: AQ316435), genspezifische Primer für PCR wurden
auf Basis einer Rasensequenz des DNA-Fragments hergestellt, 5'-RACE (rasche Vervielfältigung
von cDNA-Enden) und 3'-RACE
wurden unter Verwendung von Marathon-ReadyTM-cDNA (Clontech) von
menschlichem Gesamthirn zusammen mit einem angebundenen Adapterprimer
durchgeführt,
das erhaltene PCR-Produkt wurde für die PCR in einen Klonierungsvektor
kloniert, und die Rasensequenz der eingebrachten DNA wurde bestimmt.
Zusätzlich
wird eine aus dieser Sequenz erwartete Aminosäuresequenz durch SEQ ID NO:
6 repräsentiert.
Ein Protein mit der Aktivität
eines humanen hochaffinen Cholintransporters, das durch SEQ ID NO:
6 repräsentiert
wird, kann unter Verwendung eines üblichen Verfahrens auf Basis
der in SEQ ID NO: 5 gezeigten DNA-Sequenzinformation erzeugt werden.
-
Beispiele
eines Proteins mit hochaffiner Cholintransporter-Aktivität gemäß der vorliegenden
Erfindung umfassen ein von natürlichen
Materialien abgeleitetes Protein und ein rekombinantes Protein.
Zusätzlich
zu dem durch SEQ ID NO: 6 repräsentierten
Protein, welches oben spezifisch beschrieben wird, ist auch ein
Protein umfaßt,
welches eine Aminosäuresequenz
hat, wobei in der durch SEQ ID NO: 6 repräsentierten Aminosäuresequenz
eine Aminosäure
deletiert, substituiert oder hinzugefügt ist, und welches hochaffine
Cholintransporter-Aktivität
aufweist. Diese Proteine können
durch bekannte Verfahren hergestellt werden. Des weiteren umfassen
Beispiele eines Gens oder einer DNA, das bzw. die ein Protein mit
hochaffiner Cholintransporter-Aktivität gemäß der vorliegenden
Erfindung codiert, zusätzlich
zu dem bzw. der durch SEQ ID NO: 5 repräsentierten Gen bzw. DNA, das
bzw. die oben spezifisch beschrieben wird, ein Gen oder eine DNA,
das bzw. die ein Protein codiert, welches eine Aminosäuresequenz
umfaßt,
wobei in der durch SEQ ID NO: 6 repräsentierten Aminosäuresequenz
eine Aminosäure
deletiert, substituiert oder hinzugefügt ist, und welches hochaffine Cholintransporter-Aktivität besitzt,
und DNA, die ein Protein codiert, welches mit dem Gen oder der DNA
unter stringenten Bedingungen hybridisiert und hochaffine Cholintransporter-Aktivität aufweist.
Diese Gene und DNAs können
mittels bekannter Verfahren hergestellt werden.
-
Cholinerge
Neuronen spielen eine überaus
wichtige Rolle für
das Lernen und das Gedächtnis.
Eine Schädigung
dieser Neuronen korreliert mit der Schwere von Demenz. Es wird angenommen,
daß der
die Geschwindigkeit beschränkende
Schritt bei der Acetylcholinsynthese die Aufnahme von Cholin ist
und seine Aktivität
durch die neurale Aktivität
oder verschiedene Arten von Stimuli gesteuert wird. Im Gehirn von
Patienten, die an der Alzheimer'schen
Krankheit leiden, werden eine Überfunktion
von hochaffiner Cholinaufnahme und HC3-Bindungsaktivität beobachtet
(Trends Neurosci. 15, 117–122,
1992, Ann. NY Acad. Sci. 777, 197–204, 1996, J. Neurochem. 69,
2441–2451,
1997). Das Klonieren des Gens oder der DNA, das bzw. die ein Protein mit
hochaffiner Cholintransporter-Aktivität codiert, und des Proteins
mit hochaffiner Cholintransporter-Aktivität ist wichtig für die Aufklärung des
molekularen Mechanismus des hochaffinen Cholintransporters und für die Entwicklung
neuer Therapien für
die Alzheimer'sche
Krankheit.
-
Das
Fusionsprotein der vorliegenden Erfindung bezeichnet eine Substanz,
die erzeugt wird, indem man ein Protein von einem Menschen, welches
hochaffine Cholintransporter-Aktivität besitzt, an ein Markerprotein
und/oder eine Peptidmarkierung bindet. Als das Markerprotein kann
jedes herkömmlicherweise
bekannte Markerprotein verwendet werden, und spezifische Beispiele
sind alkalische Phosphatase, die Fc-Region eines Antikörpers, HRP
und GFP. Herkömmlicherweise
bekannte Peptidmarkierungen, wie die Myc-Markierung, die His-Markierung,
die FLAG-Markierung
und die GST-Markierung, werden als spezifische Beispiele der Peptidmarkierung
gemäß der vorliegenden
Erfindung beispielhaft beschrieben. Die Fusionsproteine können durch
ein übliches
Verfahren erzeugt werden und eignen sich für die Reinigung eines Proteins
mit hochaffiner Cholintransporter-Aktivität unter Verwendung der Affinität zwischen
Ni-NTA und der His-Markierung, für
die Detektion eines Proteins mit hochaffiner Cholintransporter-Aktivität, für die Quantifizierung
eines Antikörpers
gegen ein Protein mit hochaffiner Cholintransporter-Aktivität und als
ein diagnostischer Marker für
die Alzheimer'sche
Krankheit und als Reagens für
die experimentelle Forschung auf dem betreffenden Gebiet.
-
Als
ein Antikörper,
der spezifisch an ein Protein mit hochaffiner Cholintransporter-Aktivität gemäß der vorliegenden
Erfindung bindet, werden ein immunspezifischer Antikörper, wie
ein monoklonaler Antikörper,
ein polyklonaler Antikörper,
ein chimärer
Antikörper,
ein einzelstrangiger Antikörper,
ein humanisierter Antikörper und
dergleichen konkret beispielhaft angegeben. Obwohl diese Antikörper durch
ein übliches
Verfahren mit dem oben genannten Protein mit hochaffiner Cholintransporter-Aktivität als Antigen
erzeugt werden können, ist
hiervon ein monoklonaler Antikörper
aufgrund seiner Spezifität
eher bevorzugt. Der Antikörper,
der spezifisch an ein Protein mit hochaffiner Cholintransporter-Aktivität bindet,
wie ein monoklonaler Antikörper
oder dergleichen, eignet sich beispielsweise für die Diagnose der Alzheimer'schen Krankheit und
für die
Aufklärung des
molekularen Mechanismus eines hochaffinen Cholintransporters.
-
Ein
Antikörper
gegen ein Protein mit hochaffiner Cholintransporter-Aktivität wird entwikkelt,
indem man Fragmente, die das Protein mit hochaffiner Cholintransporter-Aktivität oder dessen
Epitop enthalten, oder Zellen, die das Protein an der Oberfläche der
Membran exprimieren, gemäß dem üblichen
Protokoll an Tiere (vorzugsweise unter Ausschluß von Menschen) verabreicht.
Beispielsweise kann ein monoklonaler Antikörper durch ein beliebiges Verfahren
hergestellt werden, welches Antikörper, die durch kultivierte
Materialien von kontinuierlichen Zellinien erstellt werden, hervorbringt,
wie z. B. das Hybridom-Verfahren (Nature 256, 495–497, 1975),
das Triom-Verfahren, das humane B-Zell-Hybridom-Verfahren (Immunology
Today 4, 72, 1983) und das EBV-Hybridom-Verfahren (MONOCLONAL ANTIBODIES
AND CANCER THERAPY, S. 77–96, Alan
R. Liss, Inc., 1985).
-
Um
einen einzelstrangigen Antikörper
gegen das oben genannte Protein mit hochaffiner Cholintransporter-Aktivität gemäß der vorliegenden
Erfindung zu entwickeln, kann das Verfahren zur Herstellung einzelstrangiger
Antikörper
(
US-Patent Nr. 4,946,778 )
verwendet werden. Weiterhin ist es möglich, transgene Mäuse, andere
Säugetiere
oder dergleichen zu verwenden, um einen humanisierten Antikörper zu
exprimieren und die Klone, die ein Protein mit hochaffiner Cholintransporter-Aktivität exprimieren,
mit den oben genannten Antikörpern
zu isolieren und zu identifizieren und das Polypeptid mittels Affinitätschromatographie
zu reinigen. Ein Antikörper
gegen ein Protein mit hochaffiner Cholintransporter-Aktivität könnte insbesondere
für die
Diagnose und die medizinische Behandlung der Alzheimer'schen Krankheit und
dergleichen verwendet werden.
-
Diese
Erfindung betrifft eine Wirtszelle, die ein Expressionssystem enthält, welches
das Protein mit hochaffiner Cholintransporter-Aktivität exprimieren
kann. Das Gen, welches ein Protein mit hochaffiner Cholintransporter-Aktivität codiert,
kann durch eine Anzahl von Verfahren, die in vielen standardmäßigen Laborhandbüchern, wie
z. B. von Davis et al. (BASIC METHODS IN MOLECULAR BIOLOGY, 1986)
und von Sambrook et al. (MOLECULAR CLONING: A LABORATORY MANUAL,
2. Aufl., Cold Spring Harbor Laborstory Press, Cold Spring Harbor,
NY, 1989), beschrieben sind, in eine Wirtszelle eingebracht werden.
Beispiele dieser Verfahren umfassen Calciumphosphattransfektion,
DEAE-Dextran-vermittelte Transfektion, Transvektion, Mikroinjekti on,
kationische lipidvermittelte Transfektion, Elektroporation, Transduktion,
Scrape Loading, ballistische Einbringung und Infektion. Beispiele
der Wirtszellen umfassen bakterielle prokaryotische Zellen, wie
Escherichia coli, Streptomyces, Bacillus subtilis, Streptococcus,
Staphylococcus und dergleichen, Pilzzellen, wie Hefe, Aspergillus
und dergleichen, Insektenzellen, wie Drosophila S2, Spodoptera Sf9
und dergleichen, und Tier- oder Pflanzenzellen, wie L-Zellen, CHO-Zellen,
COS-Zellen, HeLa-Zellen,
C127-Zellen, BALG/c3T3-Zellen (einschließlich mutanter Stämme, die
Dihydrofolatreductase-defizient, Thymidinkinase-defizient oder dergleichen
sind), BHK21-Zellen, HEK293-Zellen, Bowes-Melanom-Zellen und dergleichen.
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Als
Expressionssystem genügt
jedes Expressionssystem, das ein Protein mit hochaffiner Cholintransporter-Aktivität exprimieren
kann. Beispiele des Expressionssystems umfassen Expressionssysteme,
abgeleitet von Chromosom, Episom und Virus, beispielsweise Vektoren,
abgeleitet von bakteriellem Plasmid, Hefeplasmid, Papovavirus-artigem
SV40, Vacciniavirus, Adenovirus, Windpockenvirus, Pseudorabies-Virus
oder Retrovirus, Vektoren, abgeleitet von Bakteriophagen, Transposon
und Kombinationen davon, beispielsweise Vektoren, abgeleitet von
genetischen Faktoren von Plasmid und von Bakteriophagen, wie Cosmid
oder Phagemid. Diese Expressionssysteme können eine regulatorische Sequenz
enthalten, die nicht nur als Promotor, sondern auch als Steuerung
der Expression dient.
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Eine
Wirtszelle, die das oben genannte Expressionssystem enthält, eine
Zellmembran der Wirtszelle und ein Protein mit hochaffiner Cholintransporter-Aktivität, welches
durch Kultivieren der Wirtszelle erhalten werden kann, können in
dem Screeningverfahren der vorliegenden Erfindung verwendet werden,
wie es nachfolgend beschrieben wird. Beispielsweise kann das Verfahren
von F. Pietri-Rouxel et al. (Eur. J. Biochem., 247, 1174–1179, 1997)
oder dergleichen als das Verfahren zum Erhalten von Zellmembranen
verwendet werden, und der Öffentlichkeit
bekannte Verfahren, einschließlich
Ammoniumsulfat- oder Ethanolpräzipitation,
Säureextraktion,
Anionen- oder Kationenaustauschchromatographie,
Phosphozellulosechromatographie, hydrophobe Wechselwirkungschromatographie,
Affinitätschromatographie,
Hydroxylapatitchromatographie und Lectinchromatographie, vorzugsweise
Hochgeschwindigkeits-Flüssigchromatographie,
können
verwendet werden, um das Protein mit hochaffiner Cholintransporter-Aktivität aus kultiviertem
Zellmaterial aufzunehmen und zu reinigen. Die für die Affinitätschromatographie
verwendeten Säulen
sind insbesondere Säulen,
an die ein Proteinantikörper
mit Anti-hochaffiner Cholintransporter-Aktivität gebunden ist, oder, falls
eine normale Peptidmarkierung zu dem hochaffinen Cholintransporter
hinzugefügt
wird, es handelt sich um Säulen,
an die Materialien gebunden sind, welche Affinität für die Peptidmarkierung besitzen.
Proteine mit hochaffiner Cholintransporter-Aktivität können unter Verwendung dieser
Säulen
erhalten werden.
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In
der vorliegenden Erfindung bedeutet das nicht-menschliche Tier,
bei dem die Funktion eines Gens, welches ein Protein mit hochaffiner
Cholintransporter-Aktivität
codiert, auf seinem Chromosom defizient ist, ein nicht-menschliches
Tier, worin ein Teil des Gens oder das gesamte Gen, welches ein
Protein mit hochaffiner Cholintransporter-Aktivität codiert,
auf dem Chromosom durch Genmutation, wie Disruption, Defizienz,
Substitution usw. inaktiviert ist und die Funktion des Exprimierens
eines Proteins mit hochaffiner Cholintransporter-Aktivität verlorengeht.
Zusätzlich
bedeutet ein nicht-menschliches Tier, welches die Funktion eines
Gens, das ein Protein mit hochaffiner Cholintransporter-Aktivität auf seinem
Chromosom überexprimiert,
ein nicht-menschliches
Tier, welches eine größere Menge
eines Proteins mit hochaffiner Cholintransporter-Aktivität produziert,
als es bei einem nicht-menschlichen Tier vom Wildtyp der Fall ist.
Obwohl spezifische Beispiele eines nicht-menschlichen Tiers gemäß der vorliegenden
Erfindung Nagetiere, wie Mäuse,
Ratten und dergleichen, umfassen, ist ein nicht-menschliches Tier
gemäß der vorliegenden
Erfindung nicht auf diese Tiere beschränkt.
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Homozygote
nicht-menschliche Tiere, die gemäß dem Mendel'schen Verhältnis erzeugt
wurden, umfassen einen defizienten Typ oder einen überexprimierenden
Typ für
ein Protein mit hochaffiner Cholintransporter-Aktivität und deren
Wildtyp-Wurfgeschwister, und es ist möglich, präzise Vergleichsexperimente
auf individueller Ebene durchzuführen,
indem man die defizienten Typen, die überexprimierenden Typen und
die Wildtyp-Wurfgeschwister dieser homozygoten nicht-menschlichen
Tiere gleichzeitig verwendet. Somit ist es bevorzugt, Tiere derselben
Spezies, vorzugsweise die Wurfgeschwister, als die nicht-menschlichen
Tiere vom Wildtyp zu verwenden, mit anderen Worten, die nicht-menschlichen
Tiere, bei denen die Funktion eines Gens, welches ein Protein mit
hochaffiner Cholintransporter-Aktivität codiert, auf ihrem Chromosom
defizient ist oder die dieses überexprimieren,
gemeinsam z. B. in dem im folgenden beschriebenen Screening gemäß der vorliegenden
Erfindung zu verwenden. Das Verfahren zur Erzeugung der nicht-menschlichen
Tiere, bei denen die Funktion eines Gens, welches ein Protein mit
hochaffiner Cholintransporter-Aktivität codiert, auf ihrem Chromosom
defizient ist oder die dieses überexprimieren,
wird unten anhand eines Beispiels von Knockout-Mäusen und transgenen Mäusen mit
einem Protein mit hochaffiner Cholintransporter-Aktivität erläutert.
-
Beispielsweise
kann eine Maus, in der die Funktion eines Gens, welches ein Protein
mit hochaffiner Cholintransporter-Aktivität codiert, auf ihrem Chromosom
defizient ist, mit anderen Worten, eine Knockout-Maus eines Proteins
mit hochaffiner Cholintransporter-Aktivität auf ihrem Chromosom, kann
wie folgt erzeugt werden. Ein Gen, welches ein Protein mit hochaffiner
Cholintransporter-Aktivität
codiert, wird unter Verwendung eines aus einer Maus-Genbibliothek
erhaltenen Genfragments mit einem Verfahren wie PCR gescreent. Das
gescreente Gen, welches ein Protein mit hochaffiner Cholintransporter-Aktivität codiert,
wird mit einem viralen Vektor oder dergleichen subkloniert und mittels
DNA-Sequenzierung spezifiziert. Ein Zielvektor wird erzeugt, indem
man das gesamte Gen oder einen Teil eines Gens dieses Klons, welches
ein Protein mit hochaffiner Cholintransporter-Aktivität codiert,
durch eine pMC1-neo-Genkassette oder dergleichen ersetzt und ein
Diphtherie-Toxin A-(DT-A-)Fragmentgen, ein Herpes simplex-Virus-Thymidinkinase-(HSV-tk-)Gen oder
andere solche Gene an der 3'-terminalen
Seite einbringt.
-
Der
so erzeugte Zielvektor wird linearisiert und mittels Elektroporation
oder dergleichen in ES-Zellen eingebracht, um die homologe Rekombination
zu induzieren. Die ES-Zellen, in denen die homologe Rekombination
durch ein Antibiotikum, wie G418, Ganciclovir (GANC) oder dergleichen,
induziert wird, werden aus den homologen Rekombinanten ausgewählt. Es
ist bevorzugt, mittels Southern-Blot oder dergleichen zu bestätigen, ob
die ausgewählten
ES-Zellen die Rekombinanten des Objekts sind. Eine chimäre Maus
wird erzeugt, indem man einen Klon der bestätigten ES-Zellen in eine Blastozyste
einer Maus mikroinjiziert und dann die Blastozyste in eine Empfängermaus
transplantiert. Eine heterozygote Maus kann erhalten werden, indem
man die chimäre
Maus mit einer Wildtyp-Maus kreuzt, und eine Knockout-Maus eines
Proteins mit hochaffiner Cholintransporter-Aktivität gemäß der vorliegenden
Erfindung kann erzeugt werden, indem man die heterozygoten Mäuse kreuzt.
Es ist möglich,
zu bestätigen,
ob eine Knockout-Maus
eines Proteins mit hochaffiner Cholintransporter-Aktivität erzeugt
wurde, indem man beispielsweise RNA aus der durch dieses Verfahren
erhaltenen Maus isoliert und sie mittels Northern-Blot-Analyse oder
dergleichen untersucht oder indem man die Expression der Maus mittels
Western-Blot-Analyse oder dergleichen untersucht.
-
Die
transgenen Mäuse
eines Proteins mit hochaffiner Cholintransporter-Aktivität können in
den folgenden Verfahren erzeugt werden. Ein Transgen wird erzeugt,
indem man Hühner-β-Actin, Maus-Neurofilament, SV40
oder andere solche Promotoren und Kaninchen-β-Globin, SV40 oder andere solche
Poly A oder Introns mit cDNA, die ein Protein mit hochaffiner Cholintransporter-Aktivität codiert,
fusioniert. Das Transgen wird in den Pronukleus eines befruchteten
Eis einer Maus mikroinjiziert, und die erhaltene Eizelle wird kultiviert
und dann in den Eileiter einer Empfängermaus transplantiert. Nach
Züchten
des Empfängertiers
werden Babymäuse,
die die obige cDNA aufweisen, unter den von dem Empfängertier
geborenen Mäusen
ausgewählt.
So können
transgene Mäuse
erzeugt werden. Die Babymaus, die cDNA aufweist, kann ausgewählt werden,
indem man rohe DNA aus einem Schwanz oder dergleichen einer Maus
extrahiert und dann Verfahren wie Punkthybridisierung unter Verwendung
des eingebrachten Gens, welches ein Protein mit hochaffiner Cholintransporter-Aktivität codiert,
als Sonde oder ein PCR-Verfahren
unter Verwendung eines spezifischen Primers und dergleichen durchführt.
-
Zusätzlich können Zellen,
die für
die Gentherapie von Alzheimer'scher
Krankheit und dergleichen geeignet sind, unter Verwendung eines
vollständigen
Gens oder einer vollständigen
DNA oder eines Teils davon, das bzw. die ein Protein mit hochaffiner
Cholintransporter-Aktivität
gemäß der vorliegenden
Erfindung codiert, hergestellt werden. Ein Beispiel eines Verfahrens
zur Herstellung dieser Zellen gemäß der vorliegenden Erfindung
umfaßt
ein Verfahren, bei dem das vollständige Gen oder die vollständige DNA
oder ein Teil davon gemäß der vorliegenden
Erfindung in eine Zelle, bei der die Funktion eines Gens, welches
ein Protein mit hochaffiner Cholintransporter-Aktivität codiert,
auf ihrem Chromosom defizient ist, mittels Transfektion oder dergleichen
eingebracht wird, um eine Zelle mit hochaffiner Cholintransporter-Aktivität zu erhalten.
Als Zelle mit hochaffiner Cholintransporter-Aktivität ist es
insbesondere bevorzugt, eine Zelle zu verwenden, worin das Gen oder die
DNA in ein Chromosom integriert ist und die stabile hochaffine Cholintransporter-Aktivität zeigt.
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Unter
Verwendung des oben genannten Gens oder der DNA, das bzw. die ein
Protein mit hochaffiner Cholintransporter-Aktivität codiert,
eines Proteins mit hochaffiner Cholintransporter-Aktivität, eines Fusionsproteins, erzeugt
durch Kombinieren eines Proteins mit hochaffiner Cholintransporter-Aktivität und eines
Markerproteins und/oder einer Peptidmarkierung, eines Antikörpers gegen
ein Protein mit hochaffiner Cholintransporter-Aktivität, einer
Wirtszelle, die ein Expressionssystem, welches ein Protein mit hochaffiner
Cholintransporter-Aktivität
exprimieren kann, enthält,
einer Zelle mit hochaffiner Cholintransporter-Aktivität oder dergleichen
wird es möglich,
ein pharmazeutisches Material, welches für die Behandlung von Symptomen
wie bei der Alzheimer'schen
Krankheit oder dergleichen geeignet ist, mit anderen Worten, ein
Material, welches die Aktivität
oder die Expression eines hochaffinen Cholintransporters fördert oder
unterdrückt,
zu screenen.
-
Beispiele
solcher Screeningverfahren umfassen die folgenden: ein Verfahren,
bei dem die hochaffine Cholintransporter-Aktivität des oben genannten Proteins
mit hochaffiner Cholintransporter-Aktivität gemäß der vorliegenden Erfindung
in der Gegenwart eines Subjektmaterials gemessen/evaluiert wird,
ein Verfahren, bei dem eine Zellmembran oder eine Zelle, die ein
Protein mit hochaffiner Cholintransporter-Aktivität gemäß der vorliegenden
Erfindung exprimiert, in der Gegenwart eines Subjektmaterials in
vitro kultiviert wird und die Aktivität und/oder die Expressionsmenge
eines Proteins mit hochaffiner Cholintransporter-Aktivität in der
Zelle gemessen/evaluiert wird, und ein Verfahren, bei dem ein Subjektmaterial
an das nicht-menschliche Tier, bei dem die Funktion eines Gens,
welches ein Protein mit hochaffiner Cholintransporter-Aktivität codiert,
auf seinem Chromosom defizient ist oder das dieses überexprimiert,
und/oder ein nicht-menschliches
Tier vom Wildtyp verabreicht wird und dann die Aktivität und/oder
die Expressionsmenge eines Proteins mit hochaffiner Cholintransporter-Aktivität gemäß der vorliegenden
Erfindung gemessen/evaluiert wird. Als die Zellmembran oder die
Zelle können
eine Zelle, wie eine Primärkulturzelle,
erhalten von dem nicht-menschlichen Tier, bei dem die Funktion eines
Gens, welches ein Protein mit hochaffiner Cholintransporter-Aktivität codiert,
auf seinem Chromosom defizient ist oder das dieses überexprimiert,
oder einem nicht-menschlichen Tier vom Wildtyp usw., eine Wirtszelle,
die ein Expressionssystem enthält,
welches ein Protein mit hochaffiner Cholintransporter-Aktivität gemäß der vorliegenden
Erfindung exprimieren kann, eine Zelle mit hochaffiner Cholintransporter-Aktivität gemäß der vorliegenden
Erfindung und Zellmembranen dieser Zellen spezifisch beispielhaft
genannt werden.
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Die
Screeningverfahren mit dem Subjektmaterial und dem Protein mit hochaffiner
Cholintransporter-Aktivität
werden nun anhand von Beispielen spezifisch erläutert, jedoch sind die Screeningverfahren
der vorliegenden Erfindung nicht auf diese Beispiele beschränkt. Zellen,
die ein Protein mit hochaffiner Cholintransporter-Aktivität exprimieren,
werden in der Gegenwart eines Subjektmaterials kultiviert, und die
Steigerung oder Verringerung der Menge eines Proteins mit hochaffiner
Cholintransporter-Aktivität,
die nach einer bestimmten Zeitdauer des Kultivierens auf der Zelloberfläche exprimiert
wird, kann mittels ELISA oder einem anderen solchen Verfahren mit
einem Antikörper,
der spezifisch an ein Protein mit hochaffiner Cholintransporter-Aktivität gemäß der vorliegenden
Erfindung bindet, immunochemisch detektiert werden, oder sie kann
unter Verwendung von Unterdrückung
oder Förderung
der mRNA-Expression als ein Index evaluiert werden. Die mRNA kann
mittels Verfahren wie DNA-Chip, Northern-Hybridisierung oder dergleichen
detektiert werden. Darüber
hinaus kann mit einer Zelle, in die ein Gen, worin Luciferase oder
ein anderes solches Reportergen mit dem abstromigen Ende des Promotors
eines Gens, welches einen hochaffinen Cholintransporter codiert, verknüpft ist,
eingebracht wird, die Unterdrückung
oder die Förderung
der Expression eines Gens, welches ein Protein mit hochaffiner Cholintransporter-Aktivität codiert,
induziert durch ein Subjektmaterial, detektiert werden, indem man
die Aktivität
des Reportergens als Index verwendet.
-
Ein
medizinischer Bestandteil, welcher ein Subjektmaterial, das ein
Protein mit hochaffiner Cholintransporter-Aktivität enthält, ein
Material, welches die Aktivität
oder die Expression eines Proteins mit hochaffiner Cholintransporter-Aktivität fördert, oder
ein Material, welches die Aktivität oder Expression eines Proteins mit
hochaffiner Cholintransporter-Aktivität unterdrückt, als aktive Komponente
umfaßt,
kann für
die medizinische Behandlung eines Patienten, der der Förderung
der Aktivität
oder der Expression eines Proteins mit hochaffinem Cholintransporter
bedarf, verwendet werden, oder als ein medizinischer Bestandteil,
welcher für
die medizinische Behandlung eines Patienten, der der Unterdrückung der
Aktivität
oder der Expression eines Proteins mit hochaffiner Cholintransporter-Aktivität bedarf,
verwendet werden. Da ein Protein mit hochaffiner Cholintransporter-Aktivität an vielen
biologischen Funktionen, einschließlich vieler pathologischer
Funktionen, beteiligt ist, wird erwartet, daß eine Verbindung, die ein
Protein mit hochaffiner Cholintransporter-Aktivität stimulieren
kann, und eine Verbindung, die die Funktion dieses Proteins inhibieren
kann, als Pharmazeutika verwendet werden können.
-
Als
das Material, welches die Aktivität oder die Expression eines
Proteins mit hochaffiner Cholintransporter-Aktivität fördert oder
unterdrückt,
kann jedes Material verwendet werden, solange es an ein Protein
mit hochaffiner Cholintransporter-Aktivität bindet oder auf ein aufstromiges
signalübertragendes
Molekül
einwirkt und dann die Aktivität
oder die Expression eines Proteins mit hochaffiner Cholintransporter-Aktivität fördert oder
die Aktivität
oder die Expression des Proteins selbst inhibiert/antagonisiert.
Spezifische Beispiele umfassen einen Antikörper, einen Liganden eines
Proteins mit hochaffiner Cholintransporter-Aktivität, ein Fragment dieses
Proteins und ein dieses Fragment codierendes Oligonukleotid, und
diese Materialien können
als Pharmazeutika für
die Behandlung, Prävention
oder dergleichen von Symptomen, wie sie im Falle von Alzheimer'scher Krankheit oder
anderer solcher Erkrankungen beobachtet werden, verwendet werden,
jedoch ist ihre Verwendung nicht auf die obigen Beispiele beschränkt.
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Die
vorliegende Erfindung betrifft auch ein Diagnoseverfahren für Erkrankungen,
die mit der Aktivität oder
der Expression eines Proteins mit hochaffiner Cholintransporter-Aktivität in Verbindung
stehen, wobei das Verfahren das Vergleichen einer DNA-Sequenz, die
ein Protein mit hochaffiner Cholintransporter-Aktivität in einer
Probe codiert, mit einer DNA-Sequenz, die ein Protein mit hochaffiner
Cholintransporter-Aktivität
gemäß der vorliegenden
Erfindung codiert, umfaßt.
Der mutante Typ von DNA, die ein Protein mit hochaffiner Cholintransporter-Aktivität codiert,
kann durch Auffinden von genmutierten Individuen auf DNA-Ebene detektiert
werden, und dies ist geeignet für
die Diagnose von Erkrankungen, die durch eine Unterexpression, überexpression oder
mutante Expression eines Proteins mit hochaffiner Cholintransporter-Aktivität verursacht
werden. Spezifische Beispiele einer Probe der Detektion umfassen
Zellen von Versuchssubjekten, beispielsweise genomische DNA, RNA
oder cDNA, erhalten aus der Biopsie von Blut, Urin, Speichel, Gewebe
oder dergleichen, jedoch ist die Probe nicht auf diese Beispiele
beschränkt.
Es ist auch möglich,
die Probe zu verwenden, wenn sie mittels PCR oder anderen solchen
Verfahren vervielfältigt
wurde. Defizienz- und Insertionsmutation von Rasensequenzen können anhand
der Größenveränderung
des vervielfältigten
Produkts, die im Vergleich zum normalen Genotyp beobachtet wird,
detektiert werden, und eine Punktmutation kann durch Hybridisieren
von vervielfältigter
DNA mit einem markierten Gen, welches ein Protein mit hochaffiner
Cholintransporter-Aktivität codiert,
identifiziert werden. Somit kann eine Diagnose oder Beurteilung
von Symptomen, die im Falle der Alzheimer'schen Krankheit oder anderer solcher
Erkrankungen beobachtet werden, durch Detektieren der Mutation eines
Gens, welches ein Protein mit hochaffiner Cholintransporter-Aktivität codiert,
vorgenommen werden.
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Die
vorliegende Erfindung betrifft weiterhin eine Diagnosesonde für Erkrankungen,
die Symptome ähnlich
denjenigen von Alzheimer'scher
Krankheit oder dergleichen zeigen, wobei die Sonde einen Teil eines Antisense-Stranges
von DNA oder RNA, die ein Protein der vorliegenden Erfindung codiert,
wobei der Teil wenigstens 20 Basen umfaßt, aufweist, und ein Diagnosemittel
für Erkrankungen,
die Symptome ähnlich
denjenigen von Alzheimer'scher
Krankheit zeigen, wobei das Mittel die Diagnosesonde und/oder einen
Antikörper, welcher
spezifisch an ein Protein mit hochaffiner Cholintransporter-Aktivität gemäß der vorliegenden
Erfindung bindet, enthält.
-
Um
ein Diagnosemittel für
Symptome ähnlich
denjenigen von Alzheimer'scher
Krankheit herzustellen, welches die Sonde und/oder einen Antikörper, welcher
spezifisch an ein Protein mit hochaffiner Cholintransporter-Aktivität gemäß der vorliegenden
Erfindung bindet, als aktive Komponenten enthält, ist es bevorzugt, die Sonde
in einem geeigneten Puffer oder sterilisiertem Wasser zu lösen, um
zu verhindern, daß die
Sonde abgebaut wird. Des weiteren ist es auch möglich, Erkrankungen, die Symptome ähnlich denjenigen
von Alzheimer'scher
Krankheit zeigen, zu diagnostizieren, indem man Verfahren einsetzt,
die diese Diagnosemittel verwenden, wie beispielsweise Immunfärbung (Dev.
Biol. 170, 207–222,
1995, J. Neurobiol. 29, 1–17,
1996), in situ-Hybridisierung
(J. Neurobiol. 29, 1–17,
1996), in situ-PCR oder dergleichen.
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Experimentelle
Verfahren oder dergleichen der oben genannten verschiedenen Experimente
werden nun unten ausführlicher
beschrieben.
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(Klonieren von hochaffiner Cholintransporter-cDNA)
-
Die
Kandidaten-cDNA von hochaffinem Nematoden-Cholintransporter wurde
unter Verwendung von Reverse-Transkription-PCR und 3'-RACE aus Poly(A)+RNA
eines Nematodengemischs aus verschiedenen Entwicklungsstadien isoliert.
Der MarathonTM-cDNA-Vervielfältigungskit
(Clontech) wurde gemäß seinem
Protokoll verwendet. Ein Primer für die Sense-Richtung der PCR
wurde an einem provisorischen Translationsinitiationspunkt eines
vorhergesagten Gens auf Basis einer DNA-Rasensequenz, erhalten aus
dem C. elegans-Genomprojekt, hergestellt. Das vervielfältigte PCR-Produkt
wurde in die Ncol-Stelle (Glättung)
und die Notl-Stelle eines modifizierten pSPUTK-Vektors (Stratagene)
subkloniert, und die Basensequenz der eingebrachten DNA wurde bestimmt.
CHT1-cDNA der Ratte wurde unter Verwendung des positiven cDNA-Selektionssystems
GeneTrapper (GIBCO Bio-Rad Laborstory: GIBCO BRL) gemäß seinem
Protokoll aus einer Rattenrückenmark-cDNA-Bibliothek
isoliert. Der verwendete Primer wurde aus der Rasensequenz eines
cDNA-Fragments, erhalten durch degenerierte PCR, hergestellt. Die
erhaltenen cDNA-Klone wurden analysiert. Daraus wurden positive
Klone ausgewählt
und in pSPUTK-Vektor
und pcDNA3.1+-Vektor (Invitrogen Corporation) subkloniert.
-
(Expression in Oozyten von Xenopus)
-
In
der Gegenwart des cap-Analogons wurde cRNA in vitro mit SP6- oder
T7-RNA-Polymerase
synthetisiert. 20 bis 30 ng mit cap versehene RNA wurden in Oozyten
(Stadium V bis VI) von Xenopus mikroinjiziert. Die Aufnahme wurde
im wesentlichen auf die gleiche Weise gemessen, wie es zuvor beschrieben
wurde (Nature 360, 467–471,
1992). Zwei oder drei Tage nach der Injektion von RNA wurde Cholinaufnahme
für 30
bis 60 Min. mit Oozyten (6 bis 8) in 0,75 ml Standardlösung (0,01
bis 1 μM
[3H]-Cholin, 100 mM NaCl, 2 mM KCl, 1 mM
MgCl2, 1 mM CaCl2,
10 mM HEPES, 5 mM Tris: pH 7,4) durchgeführt. Die Oozyten, bei denen
die Aufnahme abgeschlossen war, wurden mit 10% SDS gelöst, und
die Menge an [3H] wurde unter Verwendung
eines Flüssigszintillationszählers gemessen.
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(GFP-Expressionskonstrukt)
-
Das
transkriptionale Fusionskonstrukt von cho-1::gfp wurde durch PCR
auf die gleiche Weise erzeugt, wie es zuvor beschrieben wurde (Gene
212, 127–135,
1998). Ein Gen, welches ein grünes
fluoreszierendes Protein (GFP) codiert, das sich an der abstromigen
Seite einer Signalsequenz für
die nukleare Lokalisation (NLS) befindet, wurde in eine Position
3 Reste stromabwärts
von dem cho-1-Translationsinitiationspunkt eingebracht, so daß der Leserahmen
angepaßt
war. NLS und das gfp-Gen wurden aus dem pPD104.53-Vektor vervielfältigt. Um
die aufstromige 5,1 kb-Region des cho-1-Translationsinitiationspunkts
herzustellen, wurde ein PCR-Primer
verwendet, der so ausgestaltet war, daß er die ersten 3 Aminosäurereste
von cho-1 umfaßte. Durch
das gleiche Verfahren wie zuvor beschrieben (EMBO J. 10, 3959–3970, 1991)
wurden rol-6 (su1006)-Marker und erzeugte DNA gleichzeitig in Gonaden
eines Nematoden injiziert.
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(Northern-Blot-Analyse)
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6 μg Poly(A)+RNA,
hergestellt aus verschiedenen Geweben von Ratten, wurden mittels
Formaldehyd-Agaroseelektroforese abgetrennt und auf eine Nylonmembran überführt, dann
mit einem CHT1-cDNA-Fragment, welches mit [32P]
markiert worden war, durch das Random-Priming-Verfahren in Hybridisierungslösung (Lösung, die
eine Endkonzentration von 50% Formamid, 5x SSPE, 5x Denhardt'sche Lösung, 0,5%
SDS, 100 μg/ml
Lachssperma-DNA enthält)
bei 42°C
für 16
Stunden hybridisiert. Die Nylonmembran wurde unter Endbedingungen
(0,1x SSPE, 0,1% SDS: 65°C)
gewaschen, und dann wurde Autoradiographie für 7 Tage mit einem Verstärkerfolie
durchgeführt.
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(In situ-Hybridisierung)
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Das
mit Digoxigenin markierte Antisense-Transkript wurde in vitro synthetisiert.
Alkalische Hydrolyse wurde für
die Transkripte wiederholt, bis ihre mittlere Länge so hergestellt war, daß sie 200
bis 400 b betrug. Kryomikrotomschnitte von frischem eingefrorenem
Gewebe (10 bis 20 μm)
wurden verwendet. Hybridisierung wurde mit einer markierten cRNA-Sonde
(etwa 1 μg/ml),
gelöst
in 1x Denhardt'scher
Lösung
[Lösung,
die eine Endkonzentration von 50 mM Tris-HCl (pH 8,0), 2,5 mM EDTA,
0,3 mM NaCl, 50% Formamid, 10% Dextransulfat, 1 mg/ml E. coli-tRNA
enthält],
bei 45°C
für 20
Stunden durchgeführt.
Dann wurden die Schnitte zweimal in 2x SSC/50% Formamid bzw. einmal
in 1x SSC/50% Formamid bei 45°C
gewaschen. Die hybridisierte Sonde wurde unter Verwendung eines
Anti-Digoxigenin-Fab-Fragments (Boehringer-Mannheim) und NBT/BCIP-Substrat
sichtbar gemacht. Die Schnitte wurden für 24 bis 48 Stunden in Substratlösung zur
Reaktion gebracht.
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(Bindungstest)
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[3H]-Hemicholinium-3 (HC3; 128 Ci/mmol) wurde
von NEN Life Science Products erhalten. Entweder pcDNA3.1-CHT1 oder
pcDNA3.1 wurde jeweils in COS7-Zellen transient exprimiert. TransFast-Reagens
(Promega) wurde eingebracht und gemäß dem Protokoll verwendet.
Membrane wurden durch die folgenden Stufen hergestellt: Homogenisieren
von Zellen in 0,32 M Saccharose, Zentrifugieren der Zellen für 1 Stunde
bei 200.000 g und Suspendieren des Präzipitats. Der Bindungstest
wurde im wesentlichen auf die gleiche Weise durchgeführt, wie
es zuvor beschrieben wurde. Die spezifische Bindungsmenge wurde
berechnet, indem man die nichtspezifische Bindungsmenge, bestimmt
in der Gegenwart von 10 μM
HC3, von der Bindungsmenge insgesamt subtrahierte. Der Kd-Wert wurde
durch Analysieren der spezifischen [3H]-HC3-Bindungsmenge aus Daten
eines Sättigungsbindungstests
mit nicht-linearer Approximation berechnet.
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Industrielle Anwendbarkeit
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Die
vorliegende Erfindung ermöglicht
es, ein Protein mit hochaffiner Cholintransporter-Aktivität, welches
physiologisch wichtig ist, und eine dieses Protein codierende Gen-DNA
bereitzustellen. Zusätzlich
wird es unter Verwendung des Proteins und der Gen-DNA möglich, Materialien
zu screenen, die für
die Prävention oder
Behandlung von Alzheimer'scher
Krankheit geeignet sind, und Zellen herzustellen, die für die Gentherapie
geeignet sind. SEQUENZPROTOKOLL