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HINTERGRUND DER ERFINDUNG
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Gebiet der Erfindung
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Diese
Erfindung bezieht sich allgemein auf Verfahren (als solche nicht
beansprucht) zur Behandlung, Inhibierung oder Prävention von Restenose bei einem
menschlichen Subjekt, das sich einer Angioplastie unterzogen hatte,
durch Verabreichen einer therapeutisch wirksamen Menge an Eplerenon.
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Beschreibung des Standes der
Technik
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Eine
Gefäßverletzung
kann das Resultat einer Vielzahl von Ursachen sein, einschließlich elektiver
und Notfall-Operationen, Trauma, Aneurysma, Ischämie, Infarkt und dergleichen.
Medizinische Eingriffe, z.B. perkutane transluminale Koronarangioplastie
("PTCA"), bei der Behandlung
von Patienten mit arteriosklerotischer Koronarerkrankung resultieren üblicherweise
in einer Gefäßverletzung.
Eine arterielle Verletzung infolge von PTCA löst Heilungsprozesse aus, die
außerdem
zu pathogenen Ereignissen führen
können,
welche eine konstriktive Remodellierung der Arterien verursachen.
Die konstriktive Remodellierung wird als ein Hauptbeitrag zu Restenose
nach PTCA angesehen und resultiert in einer Lumenverengung und einer
Verringerung des Blutflusses durch den Bereich, der von der äußeren elastischen
Gefäßmembran
(Tunica elastica externa) umfasst wird. Mintz et al., Circulation,
Bd. 94, S. 35-43 (1996). Andere Studien unter Verwendung von Schweinemodellen
von PTCA haben diese Beobachtung bestätigt und berichten, dass ein
später
luminaler Verlust den luminalen Verlust, der einer Neointimabildung,
welche mit dem normalen Heilungsprozess verbunden ist, zugeschrieben
wird, wesentlich übersteigt.
Andersen et al., Circulation, Bd. 93, S. 1716-1724 (1996).
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Restenose
resultiert im Allgemeinen aus einer komplexen Post-Verletzungsfolge
von Ereignissen, die durch Neointima-Hyperplasie gekennzeichnet
sind und eine Aktivierung von Monozyten, Makrophagen und glatten
Muskelzellen und eine Migration in die Subintima involvieren. Als
Reaktion auf verschiedene Phytokine proliferieren glatte Muskelzellen
und bilden übermäßiges Bindegewebe
und extrazelluläre
Matrix. Im klinischen Bereich wird dieses Problem durch Verwendung
von endolumenalen Stents, welche diesem konstriktiven Prozess mechanisch
entgegenwirken, oder durch Arzneitherapien, z.B. Verabreichung von
Heparin, verringert. Restenose tritt allerdings trotz des Stents
oder der Arzneimitteltherapie in erster Linie durch einen Prozess
des übermäßigen Neointima-Wachstums
während
der Gefäßheilung
auf. Serruys et al., N. Engl. J. Med., Bd. 331, S. 489-495 (1994).
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Die
Rolle der glatten Muskelzellen bei der Restenose wurde in Tiermodellen
beschrieben. Clowes et al., J. Cardiovasc. Pharmacol., Bd. 14 (Erg.
6), S. S12-15 (1989). In ähnlicher
Weise wurde auch die Rolle von glatten Muskelzellen bei der Restenose
bei Menschen beschrieben. Austin et al., J. Am. Coll. Cardiol.,
Bd. 6, S. 369-75 (1985). Die Zellen der glatten Muskeln sekretieren
Kollagen, welches ein Hauptbestandteil der extrazellulären Matrix
ist und mit dem konstriktiven Remodellierungsprozess von Arterien,
die einer Angioplastie unterworfen waren, assoziiert ist. Lafont
et al., Circulation, Bd. 100, S. 1109-1115 (1999). Außerdem beschrieben
Meyers et al., J. Steroid Biochem., Bd. 14, S. 1157-1168 (1981),
dass Mineralocorticoid-Rezeptoren an den Zellen des glatten Muskels
vorliegen.
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Die
Rolle des Mineralocorticoids Aldosteron bei der Pathogenese der
Neointima-Verdickung
nach PTCA war Gegenstand verschiedener Tierstudien. Nach Berichten
wird bei Kaninchen eine Neointima-Verdickung nach Ballondenudation
durch Aldosteron stimuliert und durch den Aldosteron-Rezeptor-Inhibitor
Spironolacton bei einer täglichen
Dosierung von 50 mg/kg Körpergewicht
reduziert. Van Belle et al., Cardiovascular Res., Bd. 29, S. 27-32
(1995). Es wurde auch berichtet, dass eine in vivo-Verabreichung
von Spironolacton in einem Chorioallantois-Membran ("CAM")-Assay eine durch
basischen Fibroblasten-Wachstumsfaktor (bFGF) induzierte Angiogenese
bei Kaninchen inhibiert. Klauber et al., Circulation, Bd. 94, S.
2566-2571 (1996).
Es wurde außerdem
beschrieben, dass Spirolacton in vitro (1) bFGF und Gefäßendothel-Wachstumsfaktor-stimulierte
Kapillarendothel-Zellproliferation inhibiert; (2) bFGF-stimulierte Kapillarendothel-Zellchemotaxis
inhibiert und (3) avaskuläre
Zonen verursacht, wenn es auf Hühner-CAM
gegeben wird. Klauber et al., Circulation, Bd. 94, S. 2566-2571
(1996).
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Rodriguez
et al., Rev. Med. Chil., Bd. 125, S. 643-652 (1997), beschrieben,
dass eine Spironolacton-Behandlung für sechs Monate nach akutem
Myokardinfarkt die ventrikuläre
Funktion positiv beeinflusste, wie es durch eine verbesserte Ejektionsfraktion
bewiesen wird.
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Die
Involvierung des Angiotensin-umwandelnden Enzyms ("ACE") bei der Restinose
wurde in der Literatur ebenfalls beschrieben. ACE ist in der Gefäßinnenhaut
(Tunica intima) und Subintima von normalen und verletzten Gefäßwänden vorhanden.
Es wird angenommen, dass Angiotensin II die Freisetzung von PDGF, MDGF
und FDGF, Cytokinen, die als Stimulatoren des Zellwachstums des
glatten Muskels und der Proliferation in vitro bekannt sind, stimuliert.
Es wurde beschrieben, dass eine direkte Blockade der Umwandlung
von Angiotensin I in Angiotensin II durch Behandlung mit dem ACE-Inhibitor
Captopril die Proliferation von Zellen der glatten Muskeln und die
Restenose nach Angioplastie in einem Schweineorgan-Kulturmodell von
Koronararterien in vitro wirksam inhibiert. Wilson et al., "Angiotensin II receptor
antagonists prevent neointimal proliferation in a porcine coronary
artery organ culture model",
Cardiovasc. Res., Bd. 42(3), S. 761-772 (Juni 1999).
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Eine
ACE-Inhibierung, ausschließlich
einer Strömung,
vermindert die proliferative Restenose nicht. Darüber hinaus
ist ACE ein Sekretagogum für
Angiotensin II. Dennoch waren Inhibitoren der Proliferation der Zellen
der glatten Muskeln bei der Prävention
der Restenose meist nicht erfolgreich. Currier et al., J. Am. Coll. Cardiol.,
Bd. 25, S. 515-520 (1995). In ähnlicher
Weise hatte auch ein Blockade von ACE allein durch Cilazapril beim
Menschen im MERCATOR-Versuch keinen signifikanten Einfluss. Yamabe
et al., Coron. Artery Dis., Bd. 6(7), S. 573-579 (Juli 1995).
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Die
Mechanismen und potentielle Behandlungen für Restenose wurden in experimentellen
Modellen einer Ballondenudation bei Ratten und Kaninchen untersucht.
Es wurde beschrieben, dass ACE-Inhibitoren Restenose nach Ballondenudation
bei Ratten verringern. Powell et al., Science, Bd. 245, S. 186-188
(1989). Es wurde auch berichtet, dass ACE-Inhibitoren Restenose
nach einer Ballondenudation bei Kaninchen verringern. J. Am. Coll.
Cardiol., Bd. 23, S. 395A. Eine neointimale Verdickung und eine
Proliferation der Zellen der glatten Muskeln nach Ballondenudation
wird nach Berichten durch Angiotensin II-Verabreichung verstärkt. Daemen
et al., Circ. Res., Bd. 68, S. 450-456 (1991).
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Behandlungsvorgaben,
die eine Verabreichung von ACE-Inhibitoren bei Patienten kurz nach
Myokardinfarkt verwenden, haben nach Berichten die Mortalität verringert.
Cody, Arch. Intern. Med., Bd. 154, S. 2029-2036 (1994). Hyperaldosteronismus
wurde auch mit Myokardinfarkt in Verbindung gebracht. Denis et al., Arch.
Mal. Cœur
Vaiss, 77 Spec Nr. 35-40 (1984). Bluthochdruck kann zu einer Gefäßschädigungs-Erkrankung,
assoziiert mit glomerulären
und vaskulären
Läsionen,
die für
eine thrombotische Mikroangiopathie charakteristisch sind, (ihren.
ACE-Inhibitoren oder Spironolacton verringerten Proteinurie und
maligne nephrosklerotische Läsionen
bei diesen Tieren merklich. Rocha et al., Hypertension, Bd. 33 (1
Pt 2), S. 232-7 (Jan. 1999).
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Eine
Gefäßschädigung,
die aus Hypertonie resultiert, kann auch zu einer Endorganschädigung,
einschließlich
Schlaganfall, Herzhypertrophie, Nierendysfunktion, Glomerulosklerose
und/oder Gefäßhypertrophie
(ihren. In einem Tiermodell mit für Schlaganfall anfälligen,
spontan hypertensiven Ratten reduzierten Angiotensin I-Rezeptor-Antagonisten
(z.B. Candesartan, Cilexetil, Losartan) die Inzidenz von Schlaganfall
und Nierenschädigung
selbst bei Dosen, die keine Wirkung auf den Blutdruck hatten, und
verhinderten wirksam die assoziierten Zunahmen bei TGF-betal und
extrazellulären
Matrixkomponenten (Fibronectin, Kollagen Typ I, III und IV und Laminin).
Nishikawa, Hum. Hypertens., Bd. 12(5), S. 301-309 (Mai 1998).
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Es
gibt auch einen Beweis in Tiermodellen, der nahe legt, dass eine
ACE-Inhibierung bei der Verringerung der Arterienschädigung durch
experimentelle Hyperlipidämie
wirksam ist. Lee et al., Vasc. Med., Bd. 1(2), S. 109-113 (1996).
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Eine
Strahlentherapie kann eine Gefäßschädigung und
eine Kollagenablagerung bewirken. In einem Bericht über eine
Studie bei Ratten, die eine Gesamtkörperbestrahlung nach syngenem
Knochenmarktransplantat erhielten, gab es eine deutliche Verringerung
bei der glomerulären,
tubulären,
vaskulären
und interstitiellen Schädigung
bei Captopril-behandelten Tieren, wobei nur eine milde fokale tubuläre interstitielle
Schädigung
und nur milde Fibrose zu sehen waren. Es gab auch eine Verringerung
bei der Arteriolenwandverdickung, dem Lumenverschluss und der Kollagenablagerung
bei bestrahlten, mit Captopril behandelten Tieren. Cohen et al.,
Lab. Invest., Bd. 75(3), S. 349-360 (Sept. 1996).
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ZUSAMMENFASSUNG DER ERFINDUNG
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Die
Erfindung stellt die Verwendung von Eplerenon für die Herstellung einer pharmazeutischen
Zusammensetzung zur Behandlung, Inhibierung oder Prävention
von Restenose, die aus einer Angioplastie eines Blutgefäßes bei
einem menschlichen Subjekt resultiert, bereit, wobei die Zusammensetzung
Eplerenon in einer Menge, um eine tägliche Dosis im Bereich von
0,5 mg bis 500 mg zu verabreichen, enthält.
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Die
Erfindung stellt auch einen Stent bereit, der Eplerenon umfasst.
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Darüber hinaus
stellt die Erfindung die Verwendung von Eplerenon für die Herstellung
eines Stents zur Behandlung, Inhibierung oder Prävention von Restenose eines
Blutgefäßes bei
einem menschlichen Subjekt bereit.
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Andere
Aspekte der Erfindung werden im Folgenden deutlich und teilweise
aufgeführt.
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KURZE BESCHREIBUNG DER ZEICHNUNGEN
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1 zeigt
Querschnitte, gefärbt
mit Masson-Trichrom mit Orchein von Koronar-(oberes Bild) und zirkumflexen iliakalen
(untere Bilder) Arterien 28 Tage nach einer Angioplastie. Das rechte
untere Bild zeigt die kleinen Frakturen (siehe Pfeile), die in der
inneren elastischen Lamina der angioplastierten zirkumflexen iliakalen
Arterien auftreten (nur bei hoher Vergrößerung sichtbar). Die innere
bzw. interne elastische Lamina ("IEL"), die äußere bzw.
externe elastische Lamina ("EEL") und andere Laminae
sind schwarz gefärbt.
L gibt das Lumen an, M die Media und I die Neointimaläsion.
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2 zeigt
graphisch für
die Koronararterie (1) den Gefäßbereich,
definiert durch EEL, (2) den Lumenquerschnittsbereich, (3) den Intimabereich
und (4) das Verhältnis
Intimabereich/Gefäßbereich
(IA/VA) 28 Tage nach Angioplastie bei Tieren, die Spironolacton,
Eplerenon, Aldosteron oder keine Behandlung (Placebo) erhielten.
Die Resultate sind Mittelwerte ± SEM. * gibt P < 0,05 ausgehend
von einer Gruppe ohne Behandlung (Kontrolle) an.
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3 zeigt
Mikrophotographien von Koronararterien 28 Tage nach einer Angioplastie,
welche die Dichte von Kollagen (grün) und Elastin (dunkelblau/schwarz)
in unterschiedlichen Regionen der Koronararterien von Tieren veranschaulichen,
welche keine Behandlung (Placebo), Eplerenon oder Aldosteron erhielten. Pfeile
identifizieren die EEL jedes Gefäßschnitts
und A stellt die Adventitia, IEL die interne elastische Lamina, M
die Media und L das Lumen dar.
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4A zeigt den Kollagengehalt in der (1)
Neointima, (2) Media und (3) Adventitia 28 Tage nach Angioplastie
von Koronararterien von Tieren, die Aldosteron, keine Behandlung
(Placebo), Eplerenon oder Spironolacton erhielten. Die Resultate
bedeuten Mittelwerte ± SEM.
* gibt P < 0,05
ausgehend von einer Gruppe ohne Behandlung (Kontrolle) an.
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4B zeigt den Elastingehalt in der (1)
Neointima, (2) Media und (3) Adventitia 28 Tage nach Angioplastie
für verschiedene
Regionen von Koronararterien aus derselben Gruppe von Tieren wie 4A. Die Resultate sind Mittelwerte ± SEM.
* gibt P < 0,05
ausgehend von einer Gruppe ohne Behandlung (Kontrolle) an.
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DETAILLIERTE BESCHREIBUNG DER BEVORZUGTEN
AUSFÜHRUNGSFORMEN
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Die
vorliegende Erfindung bezieht sich auf Verfahren (als solche nicht
beansprucht) zur Behandlung, Inhibierung oder Prävention einer pathogenen Veränderung,
die aus einer Gefäßverletzung
bei einem Subjekt resultiert, nämlich
Restenose, resultierend aus Angioplastie. Die Verfahren umfassen
eine Verabreichung eines Aldosteron-Antagonisten, nämlich Eplerenon,
an ein Säugersubjekt,
das für
eine pathogene Veränderung, die
aus einer Gefäßverletzung
resultiert, anfällig
ist oder an dieser leidet, wobei der Aldosteron-Antagonist in einer
Menge verabreicht wird, die bei der Unterdrückung der pathogenen Veränderung
therapeutisch wirksam ist.
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Der
Ausdruck "Gefäßverletzung" bzw. "vaskuläre Verletzung", wie er in dieser
Anmeldung verwendet wird, umfasst eine Schädigung am Gefäßsystem
eines Subjekts, resultierend aus und sekundär zu z.B. Trauma oder Operation,
im Unterschied zu einer Schädigung
am Gefäßsystem,
resultierend lediglich aus einer arteriosklerotischen oder atherosklerotischen
Gefäßerkrankung.
Gefäßverletzung
kann auch z.B. aus einem Infarkt resultieren. Wenn es eine Unterbrechung
des Blutstroms, z.B. einen Thrombus, gibt, kann eine Ischämie aus
der Unterbrechung des Blutstroms zu Nekrose führen. Eine Reihe von ventrikulären Remodelierungs-
und kardiovaskulären
Ereignissen können
daraus folgen, die Mechanismen involvieren, die einer Restenose
zugrunde liegen, nämlich
Proliferation der Zellen der glatten Muskeln und zelluläre Matrixproduktion.
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Der
Ausdruck "pathogene
Veränderung,
die aus einer Gefäßverletzung
resultiert" umfasst
eine Veränderung
des Gefäßsystems,
die üblicherweise
nicht mit der Änderung
assoziiert ist, die mit dem normalen Heilungsprozess assoziiert
ist, der für
die Restauration und Reparatur des Gefäßsystems notwendig ist, oder
die diese überschreitet.
Pathogene Veränderungen
sind im Allgemeinen konstruktiver Natur und können z.B. in einer Verminderung
des Bereichs bzw. der Fläche
resultieren, der/die von der äußeren elastischen
Lamina einer Arterie umfasst wird. Beispiele für pathogene Veränderungen
können
Lumenverengung, restriktive Neointimabildung, Gefäßkollagenakkumulierung,
Migration und Proliferation von Zellen der glatten Muskeln und extrazelluläre Matrixproduktion
umfassen.
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Der
Ausdruck "Trauma" umfasst eine physikalische
Verletzung oder Wunde, die durch äußere Kraft oder Gewalt verursacht
wurde, einschließlich
einer Verletzung, die aus einem Kraftfahrzeugunfall, einem Suizidversuch,
einem Fall, Verbrennungen oder Amputation resultiert.
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Der
Ausdruck "Chirurgie" bzw. "Operation" wird entsprechend
seiner normalen Bedeutung verwendet und sollte breit interpretiert
werden. Er umfasst eine Operation bzw. Chirurgie, z.B. Angioplastie,
arterielle Resektion, Geweberekonstruktion, Gewebetransplantat,
einschließlich
Venen-, Arterien- und prothetischer Materialien, Behandlung von
Frakturen und anderer Schädigung
an Knochen, Reparatur von arteriovenösen Fisteln und digitale Replantation.
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Der
Ausdruck "Angioplastie" umfasst die Veränderung
der Struktur eines Gefäßes, entweder
durch Erweitern des Gefäßes unter
Verwendung eines Ballons im Inneren des Lumens oder durch ein anderes
chirurgisches Verfahren. Der Ausdruck "Angioplastie" umfasst perkutane transluminale Koronarangioplastie.
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Der
Ausdruck "Subjekt", wie er hierin verwendet
wird, umfasst einen Säuger,
vorzugsweise einen Menschen, der Gegenstand der Behandlung, der
Beobachtung oder des Experiments war.
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Der
Ausdruck "Behandlung" umfasst jedes Verfahren,
jede Handlung, jede Anwendung, Therapie oder jede Vorgehensweise,
bei dem/der ein Säuger,
insbesondere ein Mensch, einem medizinischen Hilfsmittel unterworfen
wird, und zwar mit dem Ziel, den Zustand des Säugers direkt oder indirekt
zu verbessern.
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Der
Ausdruck "Prävention" umfasst entweder
das Verhindern des Einsetzens einer klinisch evidenten pathologischen
Veränderung,
die aus einer Gefäßverletzung
resultiert, vollständig,
oder Verhindern des Einsetzens eines vorklinisch evidenten Zustands
einer Veränderung,
die aus einer Gefäßverletzung
bei einem Subjekt resultiert. Dieser Ausdruck umfasst die prophylaktische
Behandlung eines Subjekts mit dem Risiko einer Entwicklung einer
pathologischen Veränderung,
die aus einer Gefäßverletzung
resultiert, einschließlich Restenose.
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Der
Ausdruck "Inhibierung" bzw. "Inhibieren" umfasst eine Verlangsamung
oder ein Stoppen des Fortschreitens bzw. der Progression einer klinisch
evidenten pathologischen Veränderung,
die aus einer Gefäßverletzung
resultiert, vollständig,
oder Verlangsamen oder Stoppen der Progression des Einsetzens eines
vorklinisch evidenten Zustands einer pathologischen Veränderung,
die aus einer Gefäßverletzung
bei einem Subjekt resultiert.
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Der
Ausdruck "therapeutisch
wirksam" qualifiziert
die Menge des Aldosteron-Antagonisten, die das Ziel einer Verbesserung
beim Zustand oder bei der Störung
erreichen wird, während
nachteilige Nebenwirkungen, die typischerweise mit alternativen
Therapien assoziiert sind, vermieden werden.
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Der
Ausdruck "pharmazeutisch
annehmbar" wird
hierin adjektivisch verwendet, um zu bezeichnen, dass das modifizierte
Nomen zur Verwendung in einem pharmazeutischen Produkt geeignet
ist. Pharmazeutisch annehmbare Kationen umfassen Metallionen und
organische Ionen. Bevorzugtere Metallionen umfassen geeignete Alkalimetallsalze,
Erdalkalimetallsalze und andere physiologisch annehmbare Metallionen.
Beispiele für
Ionen umfassen Aluminium, Calcium, Lithium, Magnesium, Kalium, Natrium
und Zink in ihren üblichen Wertigkeiten.
Bevorzugte organische Ionen umfassen protonierte tertiäre Amine
und quaternäre
Ammoniumkationen, einschließlich
Trimethylamin, Diethylamin, N,N-Dibenzylethylendiamin, Chlorprocain,
Cholin, Diethanolamin, Ethylendiamin, Meglumin (N-Methylglucamin)
und Procain. Beispiele für
pharmazeutisch annehmbare Säuren
umfassen Salzsäure,
Bromwasserstoffsäure,
Phosphorsäure,
Schwefelsäure,
Methansulfonsäure, Essigsäure, Ameisensäure, Weinsäure, Maleinsäure, Äpfelsäure, Citronensäure, Isocitronensäure, Bernsteinsäure, Milchsäure, Gluconsäure, Glucuronsäu re, Brenztraubensäure, Oxalessigsäure, Fumarsäure, Propionsäure, Asparaginsäure, Glutaminsäure und
Benzoesäure.
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Der
Ausdruck "Restenose" umfasst das Wiederauftreten
eines Stenosezustandes im Gefäßsystem
eines Subjekts, insbesondere das Wiederauftreten eines Stenosezustands,
der durch Angioplastie behandelt wurde.
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Der
Ausdruck "extrazelluläre Matrix" umfasst die extrazellulären Komponenten,
die durch Zellen des glatten Muskels und Fibroblasten-artige Zellen
mesenchymalen Ursprungs gebildet werden, die in erster Linie Fibronectin,
Kollagen, Elastin und Laminin umfassen.
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Der
Ausdruck "konstriktive
Remodelierung" umfasst
eine luminale Verengung einer Arterie, die in einer pathophysiologischen
Reaktion auf eine kontrollierte Arterienverletzung resultiert, die
die Proliferation von Zellen der glatten Muskeln und die Migration
in die Subintima und die Bildung von Matrix involviert.
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Der
Ausdruck "restriktive
Neointima-Bildung" umfasst
eine luminale Verengung eines Blutgefäßes, die in einer pathophysiologischen
Reaktion auf eine Gefäßverletzung
resultiert, ungeachtet des zugrunde liegenden Mechanismus.
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Die
vaskuläre
Verletzung ist eine Verletzung an einem Gefäß, z.B. einer Arterie, vorzugsweise
einer Koronararterie oder einer Lungenarterie. Spezifischer ist
die Verletzung an einer Koronararterie und im Wesentlichen durch
Angioplastie verursacht und im Wesentlichen im Auftreten von Restenose
resultierend.
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In
einer Ausführungsform,
in der die Gefäßverletzung
eine Verletzung an einer Arterie ist, wird das Eplerenon in einer
wirksamen Menge verabreicht, um über
einen Zeitraum von wenigstens einem Monat, bevorzugter wenigstens
etwa 6 Monaten, nach Auftreten der Verletzung das Verhältnis von
Intimabereich zu Gefäßbereich
der verletzten Arterie an der Stelle der maximalen Verletzung unter
etwa 0,37, bevorzugter unter etwa 0,35, noch bevorzugter unter etwa
0,33, noch bevorzugter unter etwa 0,31 und noch bevorzugter unter
etwa 0,30 zu halten. Die verletzte Arterie ist in dieser Ausführungsform
vorzugsweise eine Koronararterie, die als Resultat einer Angioplastie
substantiell verletzt wurde.
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Die
Wirksamkeit der vorliegenden Erfindung ist typischerweise ausgeprägter, wenn
die Schwere der Gefäßverletzung
zunimmt. Für
arterielle Verletzungen, die unter Verwendung des "gap"-Winkels eines Verletzungsvorgangs
analysiert werden können,
wie es bei Andersen et al., "Remodeling
Rather Than Neointimal Formation Explains Luminal Narrowing After
Deep Vessel Wall Injury: Insights From A Porcine Coronary (Re)stenosis
Model", Circulation,
Bd. 93, S. 1716-1724 (1996), ausgeführt ist, ist die arterielle
Verletzung vorzugsweise eine, die einen "gap"-Verletzungswinkel
an der Stelle der maximalen Verletzung an der Arterie hat, der wenigstens
etwa 10°,
vorzugsweise wenigstens etwa 20°,
bevorzugter wenigstens etwa 30°,
noch bevorzugter wenigstens etwa 40° und noch bevorzugter wenigstens
etwa 50° ist.
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Die
vorliegende Erfindung ist für
menschliche Subjekte wie auch Säuger-Begleittiere,
exotische Tiere und Nutztiere anwendbar. Das Subjekt ist vorzugsweise
ein Säuger,
z.B. ein Mensch, ein Hund, eine Katze oder ein Pferd, und ist am
bevorzugtesten ein Mensch.
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Ohne
eine Bindung an eine bestimmte Theorie oder einen bestimmten Mechanismus
eingehen zu wollen, wird angenommen, dass Aldosteron-Antagonisten
die extrazelluläre
Matrixproduktion in verletzten Gefäßen verringern und die Neointima-Verdickung
nach einer Angioplastie verzögern
oder verhindern.
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Aldosteron-Antagonisten
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Der
Ausdruck "Aldosteron-Antagonist" umfasst ein Mittel
oder eine Verbindung oder eine Kombination von zwei oder mehr solchen
Mitteln oder Verbindungen, das/die der Wirkung von Aldosteron entgegenwirkt/entgegenwirken.
Solche Mittel und Verbindungen, z.B. Mespirenon, können die
Wirkung von Aldosteron durch einen Vorrezeptor-Mechanismus antagonisieren.
Andere Mittel und Verbindungen, z.B. Eplerenon und Spironolacton,
fallen im Allgemeinen in eine Klasse, die als Aldosteron-Rezeptor-Antagonisten
bekannt ist, und die an Aldosteron-Rezeptoren binden, wie sie typischerweise
in Nierentubuli gefunden werden, und verhindern eine natürliche Ligandenaktivierung
von Postrezeptorereignissen.
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Der
Ausdruck "Spirolacton-Typ" soll eine Struktur
charakterisieren, die eine Lactongruppierung an einen Steroidkern,
typischerweise am Steroid-"D"-Ring, durch eine
Spiro-Bindungskonfiguration
gebunden umfasst. Eine Unterklasse von Aldosteron-Antagonisten-Verbindungen des
Spirolacton-Typs besteht aus Epoxy-steroidalen Aldosteron-Antagonisten-Verbindungen, z.B.
Eplerenon. Eine andere Unterklasse von Antagonisten-Verbindungen
des Spirolacton-Typs besteht aus nicht-Epoxy-steroidalen Aldosteron-Antagonisten-Verbindungen,
z.B. Spironolacton.
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Die
Epoxy-steroidalen Aldosteron-Antagonisten-Verbindungen, die in dem
Verfahren der vorliegenden Erfindung eingesetzt werden, haben im
Allgemeinen einen steroidalen Kern, der mit einer Gruppierung vom Epoxy-Typ
substituiert ist. Der Ausdruck Gruppierung "vom Epoxy-Typ" soll eine Gruppierung umfassen, die dadurch
gekennzeichnet ist, dass sie ein Sauerstoffatom als Brücke zwischen
zwei Kohlenstoffatomen hat; Beispiele dafür umfassen die folgenden Gruppierungen:
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Der
Ausdruck "steroidal", wie er in dem Begriff "Epoxy-steroidal" verwendet wird,
bezeichnet einen Kern, der durch eine Cyclopenten-Phenanthren-Gruppierung
bereitgestellt wird, die die herkömmlichen Ringe "A", "B", "C" und "D" hat.
Die Gruppierung vom Epoxy-Typ kann an einer beliebigen bindbaren
oder substituierbaren Position an den Cyclopenten-Phenanthren-Kern
gebunden sein, d.h., an einen der Ringe des steroidalen Kerns kondensiert bzw.
fusioniert sein, oder die Gruppierung kann an ein Ringglied des
Ringsystems substituiert sein. Der Ausdruck "Epoxy-steroidal" soll einen steroidalen Kern umfassen,
der eine oder eine Vielzahl von Gruppierungen des Epoxy-Typs daran
gebunden hat.
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Epoxy-steroidale
Aldosteron-Antagonisten umfassen eine Familie von Verbindungen,
die eine Epoxy-Gruppierung an den "C"-Ring
des steroidalen Kerns fusioniert haben. 20-Spiroxan-Verbindungen werden durch das
Vorliegen einer neuen α,11α-substituierten
Epoxy-Gruppierung
charakterisiert. Die Verbindungen 1 bis 11 unten sind typische 9α,11α-Epoxy-steroidale Verbindungen.
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Diese
Epoxysteroide können
durch Verfahren hergestellt werden, die bei Grob et al.,
US-Patent Nr. 4 559 332 beschrieben
werden. Zusätzliche
Verfahren für
die Herstellung von 9,11-Epoxy-steroidalen
Verbindungen und ihren Salzen sind bei Ng et al.,
WO 97/21 720 und Ng et al.,
WO 98/25948 offenbart.
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TABELLE
I: Aldosteron-Rezeptor-Antagonist
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TABELLE
I: Aldosteron-Rezeptor-Antagonist
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TABELLE
I: Aldosteron-Rezeptor-Antagonist
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Die
Verbindung Eplerenon (auch bekannt als Epoxymexrenon) ist Verbindung
1, wie sie oben gezeigt wurde. Eplerenon ist ein Aldosteron-Rezeptor-Antagonist
und hat eine höhere
Spezifität
für Aldosteron-Rezeptoren
als z.B. Spironolacton. Die Auswahl von Eplerenon als Aldosteron-Antagonist
im erfindungsgemäßen Verfahren
ist dahingehend nützlich,
dass bestimmte Nebenwirkungen reduziert werden, z.B. Gynäkomastie, die
bei Verwendung von Aldosteron-Antagonisten,
die weniger Spezifität
haben, auftritt.
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Nicht-Epoxy-steroidale
Aldosteron-Antagonisten umfassen eine Familie von Verbindungen des
Spironolacton-Typs, die durch Formel I definiert werden:
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Niederalkylreste
umfassen verzweigte und unverzweigte Gruppen, vorzugsweise Methyl,
Ethyl und n-Propyl.
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Spezifische
Verbindungen von Interesse für
die Formel I sind die Folgenden:
7α-Acetylthio-3-oxo-4,15-androstadien-[17(β-1')-spiro-5']perhydrofuran-2'-on;
3-Oxo-7α-propionylthio-4,15-androstadien-[17(β-1')-spiro-5']perhydrofuran-2'-on;
6β,7β-Methylen-3-oxo-4,15-androstadien-[17(β-1')-spiro-5']perhydrofuran-2-on;
15α,16α-Methylen-3-oxo-4,7α-propionylthio-4-androsten-[17(β-1')-spiro-5']perhydrofuran-2'-on;
6β,7β,15α,16α-Dimethylen-3-oxo-4-androsten-[17(β-1')-spiro-5']perhydrofuran-2'-on;
7α-Acetylthio-15β,16β-methylen-3-oxo-4-androsten-[17(β-1')-spiro-5']perhydrofuran-2'-on;
15β,16β-Methylen-3-oxo-7β-propionylthio-4-androsten-[17(β-1')-spiro-5']perhydrofuran-2'-on und
6β,7β,15β,16β-Dimethylen-3-oxo-4-androsten-[17(β-1')-spiro-5']perhydrofuran-2'-on.
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Verfahren
zur Herstellung von Verbindungen der Formel I sind im
US-Patent Nr. 4 129 564 von Wiechert
et al., erteilt am 12. Dezember 1978, beschrieben.
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Eine
andere Familie von nicht-Epoxy-steroidalen Verbindungen von Interesse
wird durch die Formel II definiert:
worin R
1 C
1-3-Alkyl oder C
1-3-Acyl
ist und R
2 H oder C
1-3-Alkyl
ist.
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Spezifische
Verbindungen von Interesse innerhalb der Formel II sind die Folgenden:
1α-Acetylthio-15β,16β-methylen-7α-methylthio-3-oxo-17α-pregn-4-en-21,17-carbolacton und
15β,16β-Methylen-1α,7α-dimethylthio-3-oxo-17α-pregn-4-en-21,17-carbolacton.
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Verfahren
zur Herstellung der Verbindungen der Formel II sind im
US-Patent Nr. 4 789 668 von Nickisch
et al., das am 6. Dezember 1988 erteilt wurde, beschrieben.
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Noch
eine andere Familie von nicht-Epoxy-steroidalen Verbindungen von
Interesse wird durch eine Struktur der Formel III definiert:
worin R Niederalkyl ist,
wobei bevorzugte Niederalkylgruppen Methyl, Ethyl, Propyl und Butyl
sind. Spezifische Verbindungen von Interesse umfassen:
3β,21-Dihydroxy-17α-pregna-5,15-dien-17-carbonsäure-γ-lacton;
3β,21-Dihydroxy-17α-pregna-5,15-dien-l7-carbonsäure-γ-lacton-3-acetat;
3β,21-Dihydroxy-17α-pregn-5-en-17-carbonsäure-γ-lacton;
3β,21-Dihydroxy-17α-pregn-5-en-17-carbonsäure-γ-lacton-3-acetat;
21-Hydroxy-3-oxo-17α-pregn-4-en-17-carbonsäure-γ-lacton;
21-Hydroxy-3-oxo-17α-pregna-4,6-dien-17-carbonsäure-γ-lacton;
21-Hydroxy-3-oxo-17α-pregna-1,4-dien-17-carbonsäure-γ-lacton;
7α-Acylthio-21-hydroxy-3-oxo-17α-pregn-4-en-17-carbonsäure-γ-lacton und
7α-Acetylthio-21-hydroxy-3-oxo-17α-pregn-4-en-17-carbonsäure-γ-lacton.
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Verfahren
zur Herstellung der Verbindungen der Formel III sind im
US-Patent Nr. 3 257 390 von
Patchett, das am 21. Juni 1966 erteilt wurde, beschrieben.
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Noch
eine andere Familie von nicht-Epoxy-steroidalen Verbindungen von
Interesse wird durch die Formel IV dargestellt:
worin E' ausgewählt ist aus der Gruppe, bestehend
aus Ethylen-, Vinylen- und (Niederalkanoyl)thioethylen-Resten, E'' ausgewählt ist aus der Gruppe, bestehend
aus Ethylen-, Vinylen-, (Niederalkanoyl)thioethylen- und (Niederalkanoyl)thiopropylen-Resten;
R ein Methylrest ist, außer
wenn E' und E'' Ethylen- bzw. (Niederalkanoyl)thioethylen-Reste
sind, in welchem Fall R ausgewählt
ist aus der Gruppe, bestehend aus Wasserstoff und Methylresten;
und die Wahl von E' und
E'' so ist, dass wenigstens
ein (Niederalkanoyl)thio-Rest vorhanden ist.
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Eine
Familie von nicht-Epoxy-steroidalen Verbindungen der Formel IV wird
durch die Formel V dargestellt:
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Eine
Verbindung der Formel V ist 1-Acetylthio-17α-(2-carboxyethyl)-17β-hydroxy-androst-4-en-3-on-lacton.
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Noch
eine andere Familie von nicht-Epoxy-steroidalen Verbindungen der
Formel IV wird durch die Formel VI dargestellt:
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Verbindungen
der Formel VI umfassen die Folgenden:
7α-Acetylthio-17α-(2-carboxyethyl)-17β-hydroxy-androst-4-en-3-on-lacton;
7β-Acetylthio-17α-(2-carboxyethyl)-17β-hydroxy-androst-4-en-3-on-lacton;
1α,7α-Diacetylthio-17α-(2-carboxyethyl)-17β-hydroxy-androsta-4,6-dien-3-on-lacton;
7α-Acetylthio-17α-(2-carboxyethyl)-17β-hydroxy-androsta-1,4-dien-3-on-lacton;
7α-Acetylthio-17α-(2-carboxyethyl)-17β-hydroxy-19-norandrost-4-en-3-on-lacton
und
7α-Acetylthio-17α-(2-carboxyethyl)-17β-hydroxy-6α-methylandrost-4-en-3-on-lacton.
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In
den Formeln IV-VI soll der Ausdruck "Alkyl" lineare und verzweigte Alkylreste umfassen,
die ein bis etwa acht Kohlenstoffatome enthalten. Der Ausdruck "(Niederalkanoyl)thio" umfasst Reste der
Formel Niederalkyl
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Von
besonderem Interesse ist die Verbindung Spironolacton, die die folgende
Struktur und den folgenden Formelnamen hat:
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"Spironolacton": 17-Hydroxy-7α-mercapto-3-oxo-17α-pregn-4-en-21-carbonsäure-γ-lactonacetat.
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Verfahren
zur Herstellung von Verbindungen der Formeln IV-VI sind im
US-Patent Nr. 3 013 012 von Cella
et al., das am 12. Dezember 1961 erteilt wurde, beschrieben. Spironolacton
wird von G.D. Searle & Co., Skokie,
Illinois, unter der Marke "ALDACTONE" in Tablettendosierungsform
mit Dosen von 25 mg, 50 mg und 100 mg pro Tablette verkauft.
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Dosierungen und Therapieregime
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Die
Menge an Aldosteron-Antagonist (d.h. Eplerenon), die verabreicht
wird, und das Therapieregime bzw. Dosierungsregime für die Verfahren
dieser Erfindung hängen
von einer Vielzahl von Faktoren, einschließlich des Alters, Gewichts,
Geschlechts und des medizinischen Zustands des Subjekts, der Schwere
der Erkrankung, dem Verabreichungsweg und der Verabreichungshäufigkeit
ab und können
so im weiten Rahmen variieren. Eine tägliche Dosis, die einem Subjekt
verabreicht wird, von etwa 0,001 bis 30 mg/kg Körpergewicht, vorzugsweise zwischen
etwa 0,05 und etwa 20 mg/kg/Körpergewicht,
bevorzugter zwischen etwa 0,01 und etwa 15 mg/kg Körpergewicht,
noch bevorzugter zwischen etwa 0,05 und etwa 10 mg/kg Körpergewicht
und am bevorzugtesten zwischen etwa 0,01 und 5 mg/kg Körpergewicht,
kann zweckmäßig sein.
Die Menge an Aldosteron-Antagonist, die einem menschlichen Subjekt
verabreicht wird, reicht von 0,5 bis 500 mg, und bevorzugter von
1 bis 100 mg. Von der vorliegenden Erfindung wird in spezifischer
Weise eine tägliche
Dosis an Aldosteron-Antagonist umfasst, die bei einem Subjekt keine
wesentliche diuretische Wirkung hat. Die tägliche Dosis kann in einer
Dosis bis zu vier Dosen pro Tag verabreicht werden.
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Insbesondere
wenn die Gefäßverletzung
hauptsächlich
auf einer Operation resultiert, kann es günstig sein, mit der Verabreichung
des Aldosteron-Antagonisten z.B. vor der Operation zu beginnen und
die Verabreichung des Aldosteron-Antagonisten nach der Operation
für einen
ausreichenden Zeitraum fortzusetzen. Eine derartige Vorbehandlung
des Subjekts mit dem Aldosteron-Antagonisten ist insbesondere wünschenswert,
wenn der Aldosteron-Antagonist verabreicht wird, um die Restenose
einer Arterie zu behandeln, zu inhibieren oder zu verhindern, die
im Wesentlichen aus einer Angioplastie dieser Arterie resultiert.
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Dosierung auf der Basis von natriuretischen
Peptiden und PIIINP
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Die
natriuretischen Peptide sind eine Gruppe von strukturell ähnlichen,
aber genetisch verschiedenen Peptiden, die unterschiedliche Wirkungen
bei der kardiovaskulären,
renalen und endokrinen Homöostase
haben. Atriales natriuretisches Peptid ("ANP")
und natriuretisches Hirnpeptid (brain natriuretic peptide ("BNP")) stammen aus myokardialen
Zellen, und natriuretisches Peptid vom C-Typ ("CNP")
stammt aus dem Endothelium. ANP und BNP binden an den natriuretischen
Peptid-A-Rezeptor ("NPR-A"), der über 3',5'-cyclisches Guanosinmonophosphat
("cGMP") Natriurie, Vasodilation,
Renininhibierung, Antimitogenese und lusitrope Eigenschaften vermittelt.
Erhöhte
Level an natriuretischem Peptid im Blut, insbesondere erhöhte Blut-BNP-Level, werden
im Allgemeinen bei Subjekten nach einer Gefäßverletzung, z.B. akuter Myokardinfarkt,
beobachtet und bleiben für
längere
Zeit nach dem Infarkt erhöht.
Uusimaa et al., "Plasma
vasoactive peptides alter acute myocardial infarction in relation
to left ventricular dysfunction",
Int. J. Cardiol., Bd. 69(1), S. 5-14 (30. April 1999).
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Der
extrazelluläre
Matrixumsatz ist eine der Determinanten von vaskulärem konstriktiven
Remodelieren und kann überwacht
werden, indem der Blutlevel des Pro-Kollagen-Typ III-Amino-terminalen
Propeptids ("PIIINP") gemessen wird.
Bei kongestivem Herzversagen ist der extrazelluläre Matrixumsatz z.B. eine Hauptdeterminante
der Herzremodelierung, der diastolischen Funktion und des Pumpvermögens.
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Dementsprechend
kann eine Dosierung des Aldosteron-Antagonisten auf der Basis der
Messung der Blutkonzentrationen eines oder mehrere von PIIINP, ANF,
ANP und/oder BNP bestimmt und eingestellt werden. Eine Abnahme beim
Blut-PIIINP-Level im Vergleich zum Basislinien-PIIINP-Level vor
Verabreichung des Aldosteron-Antagonisten zeigt z.B. eine Abnahme
beim extrazellulären
Matrixumsatz an und stellt daher eine Korrelation mit der Inhibierung
der vaskulären
konstriktiven Remodelierung bereit. In ähnlicher Weise können die
Blutlevel von ANF, ANP und/oder BNP mit den entsprechenden Basislinien-Leveln
vor Verabreichung des Aldosteron-Antagonisten verglichen werden,
um die Wirksamkeit des vorliegenden Verfahrens zu bestimmen.
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Pharmazeutische Zusammensetzungen
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Der
Aldosteron-Antagonist (d.h. Eplerenon) kann in Form einer pharmazeutischen
Zusammensetzung verabreicht werden. Zur oralen Verabreichung kann
die pharmazeutische Zusammensetzung z.B. in Form einer Tablette,
Kapsel, Suspension oder Flüssigkeit
sein. Die pharmazeutische Zusammensetzung kann vorzugsweise in der
Form einer Dosierungseinheit hergestellt sein, die eine bestimmte
Menge des aktiven Ingredienz enthält. Beispiele für solche
Dosierungseinheiten sind Tabletten oder Kapseln. Das aktive Ingredienz kann
auch durch Injektion als eine Zusammensetzung verabreicht werden,
in der z.B. Kochsalzlösung,
Dextrose oder Wasser als ein geeigneter Träger verwendet werden können.
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Andere
Formulierungen können
in der Form einer topischen Salbe oder Creme oder eines Suppositoriums
sein, die/das die aktiven Ingredientien in einer Gesamtmenge von
z.B. 0,075 bis 30 Gew.-%, vorzugsweise 0,2 bis 20 Gew.-% und am
bevorzugtesten 0,4 bis 15 Gew.-% enthält. Bei Formulierung in einer
Salbe können
die aktiven Ingredientien entweder mit einer paraffinischen oder
mit einer mit Wasser mischbaren Salbengrundlage verwendet werden.
Alternativ können
die aktiven Ingredientien in einer Creme mit einer Öl-in-Wasser-Cremegrundlage
formuliert werden. Wenn es gewünscht
wird, kann die wässrige
Phase der Cremegrundlage z.B. wenigstens 30 Gew.-% eines mehrwertigen
Alkohols, z.B. Propylenglykol, Butan-1,3-diol, Mannt, Sorbit, Glycerin,
Polyethylenglykol und Gemische davon, enthalten. Die topische Formulierung
kann wünschenswerterweise
eine Verbindung umfassen, die die Absorption oder Penetration des
aktiven Ingredienz durch die Haut oder andere betroffene Bereiche
verstärkt.
Beispiele für
solche dermalen Penetrationsverstärker umfassen Dimethylsulfoxid
und verwandte Analoga.
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Der
Aldosteron-Antagonist kann auch durch eine transdermale Vorrichtung
verabreicht werden. Vorzugsweise wird eine topische Verabreichung
unter Verwendung eines Pflasters entweder vom Reservoir- oder vom
porösen
Membran-Typ oder einer festen Matrixvarietät erreicht. In jedem Fall wird
der Wirkstoff kontinuierlich aus dem Reservoir oder den Mikrokapseln
durch eine Membran in den für
den Wirkstoff permeablen Kleber abgegeben, der mit der Haut oder
der Schleimhaut des Empfängers
in Kontakt ist. Wenn der Wirkstoff durch die Haut absorbiert wird,
wird ein kontrollierter und vorbestimmter Strom des Wirkstoffs an
den Empfänger
verabreicht. Im Fall von Mikrokapseln kann das Einkapselungsmittel
auch als Membran fungieren.
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Die Ölphase der
Emulsionen dieser Erfindung kann aus bekannten Ingredientien in
bekannter Weise aufgebaut sein. Obgleich die Phase nur einen Emulgator
umfassen kann, kann sie ein Gemisch aus wenigstens einem Emulgator
mit einem Fett oder einem Öl
oder mit beiden, einem Fett und einem Öl, umfassen. Vorzugsweise ist
ein hydrophiler Emulgator zusammen mit einem lipophilen Emulgator,
der als Stabilisator wirkt, enthalten. Es ist auch bevorzugt, sowohl
ein Öl
als auch ein Fett zu verwenden. Der Emulgator (die Emulgatoren)
mit oder ohne Stabilisator(en) bildet (bilden) das sogenannte emulgierende
Wachs, und das Wachs bildet zusammen mit dem Öl und Fett die sogenannte emulgierende
Salbengrundlage, die die dispergierte Ölphase der Cremeformulierungen
bildet. Emulgatoren und Emulsionsstabilisatoren, die zur Verwendung
in der Formulierung der vorliegenden Erfindung geeignet sind, umfassen
unter anderem Tween 60, Span 80, Cetostearylalkohol, Myristylalkohol,
Glycerylmonostearat und Natriumlaurylsulfat.
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Die
Wahl geeigneter Öle
oder Fette für
die Formulierung basiert auf der Erreichung der gewünschten kosmetischen
Eigenschaften, da die Löslichkeit
der aktiven Verbindung in den meisten Ölen, die wahrscheinlich in
pharmazeutischen Emulsionsformulierungen zu verwenden sind, sehr
niedrig ist. Die Creme sollte vorzugsweise ein nicht-fettiges, nicht-Flecken-bildendes
und ein waschbares Produkt mit einer geeigneten Konsistenz, um ein
Auslecken aus Tuben oder anderen Behältern zu vermeiden, sein. Geradkettige
oder verzweigtkettige, mono- oder dibasische Alkylester, z.B. Diisoadipat,
Isocetylstearat, Propylenglykoldiester von Kokosnussfettsäuren, Isopropylmyristat,
Decyloleat, Isopropylpalmitat, Butylstearat, 2-Ethylhexylpalmitat
oder eine Mischung von verzweigtkettigen Estern können verwendet
werden. Diese können
in Abhängigkeit
von den verlangten Eigenschaften allein oder in Kombination eingesetzt
werden. Alternativ können
Lipide mit hohem Schmelzpunkt, z.B. weißes Weichparaffin, und/oder
flüssiges
Paraffin oder andere Mineralöle
verwendet werden.
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Zu
therapeutischen Zwecken wird der Aldosteron-Antagonist üblicherweise
mit einem Adjuvans oder mehreren Adjuvantien, das/die für den angegebenen
Verabreichungsweg geeignet ist/sind, kombiniert. Bei Verabreichung
per os kann die Verbindung mit Lactose, Saccharose, Stärkepulver,
Celluloseestern von Alkansäuren,
Cellulosealkylestern, Talk, Stearinsäure, Magnesiumstearat, Magnesiumoxid,
Natrium- und Calciumsalzen von Phosphor- und Schwefelsäuren, Gelatine,
Akaziengummi bzw. Gummi arabicum, Natriumalginat, Polyvinylpyrrolidon
und/oder Polyvinylalkohol vermischt werden und dann zur zweckmäßigen Verabreichung tablettiert
oder eingekapselt werden. Solche Kapseln oder Tabletten können eine
Formulierung zur kontrollierten Freisetzung enthalten, wie sie in
einer Dispersion einer aktiven Verbindung in Hydroxypropylmethylcellulose
bereitgestellt werden kann. Formulierungen zur parenteralen Verabreichung
können
in der Form von wässrigen
oder nicht-wässrigen
isotonischen sterilen Injektionslösungen oder -suspensionen sein.
Diese Lösungen und
Suspensionen können
aus sterilen Pulvern oder Granulaten hergestellt werden, die einen
oder mehrere der Träger
oder Verdünnungsmittel
haben, die zur Verwendung in Formulierungen zur oralen Verabreichung beschrieben
wurden. Die festen Zustandsformen von Eplerenon können in
Wasser, Polyethylenglykol, Propylenglykol, Ethanol, Maisöl, Baumwollsamenöl, Erdnussöl, Sesamöl, Benzylalkohol,
Natriumchlorid und/oder verschiedenen Puffer gelöst werden. Andere Adjuvantien
und Verabreichungsmodi sind auf dem pharmazeutischen Gebiet gut
und umfangreich bekannt.
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Kombinationstherapien
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Andere
aktive Ingredientien oder andere Therapien können in Kombination mit der
Verabreichung des Aldosteron-Antagonisten (d.h. Eplerenon) verabreicht
werden. Beispielsweise umfasst eine konventionelle Behandlung von
Restenose, die aus Angioplastie resultiert, Therapien, z.B. Exposition
der Arterie an der Verletzungsstelle gegenüber einer Strahlungsquelle,
um ein restriktives Neointima-Wachstum zu inhibieren, und Einsetzen
eines endoluminalen Stents an der Angioplastiestelle. Eine Verabreichung
des Aldosteron-Antagonisten kann in Kombination mit einer dieser
konventionellen Behandlungen oder mit mehreren dieser konventionellen
Behandlungen durchgeführt
werden, wenn dies erwünscht
ist.
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Der
Aldosteron-Antagonist kann z.B. in Kombination mit Exposition der
Arterie an der Verletzungsstelle gegenüber einer Strahlungsquelle,
um restriktives Neointima-Wachstum zu verhindern, verabreicht werden. Obgleich
Strahlungsmonotherapie eingesetzt wurde, um eine Restenose nach
Angioplastie zu verhindern, beschreiben Powers et al., Int. J. Radiat.
Oncol. Biol., Bd. 45(3), S. 753-759 (1. Okt. 1999), Resultate einer
Studie, die ein Hundemodell involviert, die anzeigen, dass adventitiale
Fibrose bei Erhöhung
der Strahlungsdosis zunimmt und zu einer nachteiligen späten vaskulären Remodellierung
beitragen kann.
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Die
vorgeschlagene Kombinationstherapie würde die Verwendung von Strahlungsdosierungen
unter den konventionellen monotherapeutischen Strahlungsdosierungen
erlauben und würde
in weniger Nebenwirkungen oder nachteiligen Wirkungen im Vergleich
zu einer Strahlungsmonotherapie führen.
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In
einer anderen Ausführungsform
umfasst der Stent selbst den Aldosteron-Antagonisten und wird als Träger eingesetzt,
um eine lokale Abgabe des Aldosteron-Antagonisten an das verletzte
Gefäß durchzuführen. Der
Aldosteron-Antagonist ist auf der Oberfläche des Stents aufgetragen,
adsorbiert, fixiert oder vorhanden oder ist in anderer Weise in
oder an der Matrix des Stents vorhanden, und zwar entweder alleine
oder in Kombination mit anderen Wirkstoffen und pharmazeutisch annehmbaren
Trägern,
Adjuvantien und Bindemitteln. Der Stent umfasst den Aldosteron-Antagonisten
vorzugsweise in Form einer Extended-Release-Zusammensetzung, die
für eine
Freisetzung des Antagonisten über
einen verlängerten
Zeitraum sorgt.
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Zusätzliche
typische Kombinationstherapien umfassen die Verabreichung von anderen
Wirkstoffen, die in der Behandlung von Zuständen und Störungen, die mit dem kardiovaskulären System
in Verbindung stehen, verwendet werden, in Kombination mit den Aldosteron-Antagonisten, die
in den erfindungsgemäßen Verfahren
verwendet werden. Die Wirkstoffe, die mit dem Aldosteron-Antagonisten
verabreicht werden, können z.B.
die Wirkstoffe umfassen, die ausgewählt sind aus der Gruppe, bestehend
aus Renininhibitoren, Angiotensin-I-Antagonisten, Angiotensin-II-Antagonisten,
Inhibitoren des Angiotensin-umwandelnden Enzyms, Diuretika, die
keinen wesentlichen Aldosteron-Antagonisten-Effekt haben, und Retinoesäure. Der
Ausdruck "Kombinationstherapie" (oder "Co-Therapie"), wenn er für Wirkstoffkombinationen
verwendet wird, soll die Verabreichung jedes Mittels in sequenzieller
Art in einem Regime, das die günstigen
Wirkungen der Wirkstoffkombination bereitstellen wird, umfassen
und soll auch die Coverabreichung dieser Mittel in einer im Wesentlichen gleichzeitigen
Weise umfassen, z.B. in einer einzelnen Kapsel oder Injektion, die
ein festgelegtes Verhältnis dieser
Wirkstoffe hat, oder in mehreren getrennten Kapseln oder Injektionen
für jedes
Mittel.
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Der
Ausdruck "Angiotensin-II-Antagonisten" umfasst z.B. solche
Angiotensin-II-Antagonisten,
die in
WO 96/40257 beschrieben
sind.
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Der
Ausdruck "Inhibitor
des Angiotensin-umwandelnden Enzyms" ("ACE-Inhibitor") soll ein Mittel
oder eine Verbindung oder eine Kombination aus zwei oder mehr Mitteln
oder Verbindungen mit der Fähigkeit,
die enzymatische Umwandlung der Decapeptid-Form von Angiotensin
("Angiotensin I") zu der vasokonstriktiven Octapeptid-Form
von Angiotensin ("Angiotensin
II") teilweise oder
vollständig
zu blockieren, umfassen. Eine Blockierung der Bildung von Angiotensin
II kann die Regulierung des Flüssigkeits-
und Elektrolytgleichgewichts, des Blutdrucks und des Blutvolumens
durch Entfernung der primären
Wirkungen von Angiotensin II beeinträchtigen. Unter diese primären Wirkungen
von Angiotensin II fallen Stimulation der Synthese und Sekretion
von Aldosteron-Rezeptor durch die Nebennierenrinde und Erhöhung des
Blutdrucks durch direkte Konstriktion des glatten Muskels der Arteriolen.
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Beispiele
für ACE-Inhibitoren,
die in der Kombinationstherapie eingesetzt werden können, umfassen die
folgenden Verbindungen: AB-103, Ancovenin, Benazeprilat, BRL-36378,
BW-A575C, CGS-13928C, CL-242817, CV-5975, Equaten, EU-4865, EU-4867,
EU-5476, Foroxymithin, FPL 66564,
FR-900456 , Hoe-065,
I5B2, Indolapril, Ketomethylharnstoff-Verbindungen, KRI-1177, KRI-1230, L-681176,
Libenzapril, MCD, MDL-27088, MDL-27467A,
Moveltipril, MS-41, Nicotianamin, Pentopril, Phenacein, Pivopril,
Rentiapril, RG-5975,
RG-6134, RG-6207, RGH-0399, ROO-911, RS-10085-197, RS-2039, RS 5139,
RS 86127, RU-44403, S-8308, SA-291, Spiraprilat, SQ-26900, SQ-28084,
SQ-28370, SQ-28940, SQ-31440, Synecor, Utibapril, WF-10129, Wy-44221,
Wy-44655, Y-23785, Yissum P-0154, Zabicipril, Asahi Brewery AB-47,
Alatriopril, BMS 182657, Asahi Chemical C-111, Asahi Chemical C-112,
Dainippon DU-1777, Mixanpril, Prentyl, Zofenoprilat, 1-(-(1-Carboxy-6-(4-piperidinyl)hexyl)amino)-1-oxopropyloctahydro-1H-indol-2-carbonsäure, Bioproject
BP1.137, Chiesi CHF 1514, Fisons FPL-66564, Idrapril, Marion Merrell
Dow MDL-100240, Perindoprilat und Servier S-5590, Alacepril, Benazepril,
Captopril, Cilazapril, Delapril, Enalapril, Enalaprilat, Fosinopril, Fosinoprilat,
Imidapril, Lisinopril, Perindopril, Quinapril, Ramipril, Saralasinacetat,
Temocapril, Trandolapril, Ceranapril, Moexipril, Quinaprilat und
Spirapril.
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Eine
Gruppe von ACE-Inhibitoren von besonderem Interesse besteht aus
Alacepril, Benazepril, Captopril, Cilazapril, Delapril, Enalapril,
Enalaprilat, Fosinopril, Fosinoprilat, Imidapril, Lisinopril, Perindopril,
Quinapril, Ramipril, Saralasinacetat, Temocapril, Trandolapril,
Ceranapril, Moexipril, Quinaprilat und Spirapril.
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Viele
dieser ACE-Inhibitoren sind im Handel verfügbar. Beispielsweise wird ein
hochbevorzugter ACE-Inhibitor, Captopril, von E.R. Squibb & Sons, Inc., Princeton,
N.J., jetzt Teil von Bristol-Myers-Squibb, unter der Marke "CAPOTEN" in einer Tablettendosierungsform
in Dosen von 12,5 mg, 50 mg und 100 mg pro Tablette verkauft. Enalapril
oder Enalaprilmaleat und Lisinopril sind zwei weitere hochbevorzugte
ACE-Inhibitoren, die von Merck & Co,
West Point, Pa, verkauft werden. Enalapril wird unter der Marke "VASOTEC" in Tablettendosierungsform
mit Dosen von 2,5 mg, 5 mg, 10 mg und 20 mg pro Tablette verkauft.
Lisinopril wird unter der Marke "PRINIVIL" in Tablettendosierungsform
in Dosen von 5 mg, 10 mg, 20 mg und 40 mg pro Tablette verkauft.
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Das
Diuretikum kann aus verschiedenen bekannten Klassen, z.B. Thiaziden
und verwandten Sulfonamiden, Kalium-sparenden Diuretika, Schleifendiuretika
und organischen Quecksilberdiuretika, ausgewählt werden. Beispiele für Thiazide
sind Bendroflumethiazid, Benzthiazid, Chlorthiazid, Cyclothiazid,
Hydrochlorthiazid, Hydroflumethiazid, Methylclothiazid, Polythiazid
und Trichlormethiazid. Beispiele für mit Thiaziden verwandte Sulfonamide
sind Chlorthalidon, Quinethazon und Metolazon. Beispiele für Kalium-sparende
Diuretika sind Triameteren und Amilorid. Beispiele für Schleifendiuretika,
d.h. Diuretika, die im aufsteigenden Schenkel der Henle-Schleife
der Niere wirken, sind Furosemid und Ethinacrylsäure. Beispiele für organische Quecksilberdiuretika
sind Mercaptomerinnatrium, Merethoxyllin, Procain und Mersalyl mit
Theophyllin.
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Das
folgende Beispiel enthält
eine detaillierte Beschreibung des Verfahrens der vorliegenden Erfindung.
Diese detaillierte Beschreibung fällt in den Rahmen der Erfindung
und dient zur beispielhaften Erläuterung.
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BEISPIEL 1
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Tiere, chirurgische Verfahren und Wirkstoffbehandlungen
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Geschlechtsreife
männliche
Boston-Minischweine (26-40 Wochen alt, 40-60 kg) wurden von der
Monash University, Clayton, Australien, erhalten. Jedem Schwein
wurde eine Verletzung an einem oder zwei Koronararterienzweig(en)
und einem oder zwei iliakalen Arterienzweig(en) zugefügt. Die
verletzten iliakalen Arterien waren der rechte und/oder linke rekurrente
zirkumflexe Zweig der äußeren iliakalen
Arterie, der eine ähnliche
Größe wie die
Koronararterien hat (etwa 2,5 bis 3,0 mm Durchmesser). Zwei der
drei Hauptkoronoarzweige (die rechte Koronararterie, die linke vordere
absteigende Koronararterie und die linke zirkumflexe Koronararterie)
wurden bei jedem Schwein dilatiert, außer wenn Schwierigkeiten durch
schlechte Kathetereinpassung oder Arrhythmien auftraten.
-
Allen
Tieren wurden 300 mg Aspirin pro Tag oral, beginnend 7 Tage vor
den Anfangseingriffen, verabreicht, und diese Verabreichung wurde
für die
Dauer der Studie fortgesetzt. Verapamil (120 mg per os, Knoll, Lane
Cove, Australien) wurde im 12-stündigen
Zeitraum vor der Operation verabreicht. Unmittelbar vor der Operation
erhielten die Schweine eine Vormedikation von Acepromazin (0,1 mg/kg
i.m., Delta, Hornsby, Australien) und Atropinsulfat (1,2 mg i.m.,
Delta West, Bentley, Australien). Die Anästhesie wurde mit Propofol (150-200
mg i.v., ICI, Melbourne, Australien) induziert und dann mit inhaliertem
Isofluoran (Abbott, Kurnell, Australien) aufrecht erhalten.
-
An
den Schweinen wurde eine subkutane transluminale Angioplastie durchgeführt, wobei
ein 8F JL4-Führungskatheter
durch eine in die Arteria carotis communis eingesetzte Scheide nach
intravenösem
Heparin (15.000 Einheiten, Fissons, Thornleigh, Australien) verwendet
wurde. Nach der intraarteriellen Verabreichung von Glyceryltrinitrat
(200 μg,
Fissons, Thornleigh, Australien) wurde eine Angiographie unter Verwendung
von Ioxaglate (Hexabrix, Mallinckrodt, Notting Hill, Australien)
als Kontrastmittel durchgeführt.
Die Aufzeichnung wurde für
die Koronararterien in linker vorderer schräger Ansicht (25°) und in
gerader Ansicht für die
iliakalen Gefäße durchgeführt.
-
Die
Arterien wurden dann unter Verwendung von Standardkathetern für die humane
Angioplastie (Semicompliant, 20 mm Länge), die bezüglich der
vom Hersteller spezifizierten Ballongröße mit einem Ballon:Arterien-Verhältnis von
1,3-1,5:1 überdimensioniert
waren, verletzt. Der Ballonkatheter wurde für 30 Sekunden auf 10 Atmosphären inflatiert,
und zwar mit drei getrennten Inflationen, die durch einminütige Reperfusionszeiträume getrennt
waren, und zwar sowohl bei den Koronargefäßen als auch bei den iliakalen
Gefäßen. Um die
verletzten Segmente beim "Ernten" der Gefäße leicht
zu identifizieren, wurde das proximalste Segment jeder Arterie verletzt.
Unmittelbar vor dem Töten
wurde eine Angiographie unter Anästhesie
bei den Koronar- und iliakalen Arterien 28 Tage später durchgeführt, um
zu bestätigen,
dass die angioplastierten Gefäße offen geblieben
waren.
-
Bei
vier Gruppen von Schweinen, jede Gruppe enthielt sechs Schweine,
wurde eine Angioplastie durchgeführt.
Die erste Gruppe war eine Kontrollgruppe, die nicht behandelt wurde
(Kontrolle). Die zweite Gruppe erhielt 100 mg/Tag Eplerenon oral
am Morgen. Die dritte Gruppe erhielt 200 mg/Tag Spironolacton in zwei
aufgeteilten oralen Dosen. Die vierte Gruppe erhielt 400 μg/Tag Aldosteron
durch kontinuierliche subkutane Infusion. Die Behandlung mit Eplerenon
und Spironolacton begann 7 Tage vor der Angioplastie und wurde dann
für weitere
28 Tage nach der Angioplastie fortgesetzt. Die Aldosteron-Infusion
wurde erreicht, indem zwei osmotische Minipumpen subkutan zur Zeit
der Angioplastie eingesetzt wurden. Die Aldosteron-Infusion wurde für 28 Tage
fortgesetzt.
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Gefäßisolierung
und -verarbeitung zur Histologie
-
Die
Tiere wurden anästhesiert,
heparinisiert und dann 28 Tage nach Angioplastie mit Ketamin und Pentobarbiton
getötet.
Nachdem die Aorta, die Herz- und iliakalen Gefäße freigelegt worden waren,
wurden die Koronararterie und die zirkumflexe iliakale Arterie für fünf Minuten
mit 4% Formalin in Phosphat-gepufferter Salzlösung ("PBS";
pH 7,4) bei 100 bis 150 mmHg perfundiert. Für die Perfusion der Koronargefäße wurde
die Aorta abgeklemmt und die rechten atrialen Anhängsel wurden
bei Beginn der Infusion von Formalin durch eine in die Aorta insertierte
Kanüle
eingeschnitten.
-
Für die Perfusion
der zirkumflexen Arterie wurden die distale Aorta, die inneren iliakalen
Arterien und die äußeren iliakalen
Arterien distal zu dem rekurrenten zirkumflexen Zweig ligiert, um
die rekurrente zirkumflexe iliakale Arterie zu isolieren. Dann wurde
eine Kanüle
in die distale Aorta zur Infusion der Formalin-gepufferten Kochsalzlösung eingeführt. Um
das Gefäßbett zu
drainieren, wurde ein Einschnitt in der unteren Vena cava gemacht.
Nach der Perfusion wurde die Fixierung der Gefäße sorgfältig ausgeschnitten, von nicht-vaskulärem Gewebe
gereinigt und vor dem Prozessieren zur Histologie in 4% Formalin
in PBS gelagert.
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Die
durch das Angioplastie-Verfahren beeinträchtigten Gefäßsegmente
wurden senkrecht zu der Längsachse
der Arterien in 3 mm-Intervallen quer geschnitten. Alle Arteriensegmente
wurden in Ethanol und Xylol dehydratisiert, der Reihe nach in Paraffin
eingebettet, dann geschnitten (4 μm)
und mit Hämatoxylin-Eosin
und Masson-Trichrom-Färbung
mit Orcein gefärbt.
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Analyse der Gefäßverletzung
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Alle
3 mm-Reihensegmente der Koronar-Arterien und der zirkumflexen iliakalen
Arterien wurden der Reihe nach untersucht, und die Stelle, an der
die Verletzung am schwersten war und Intima/Neointima am größten waren,
identifiziert. Diese Regionen wurden dann für alle nachfolgenden histologischen
Messungen verwendet, um die Wirkungen der verschiedenen Behandlungen
auf die Heilung von angioplastierten Arterien zu analysieren.
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Der
Grad der Verletzung, die durch Angioplastie in den Koronararterien
induziert worden war, wurde unter Verwendung des "gap"-Winkels der Verletzung
nach dem Verfahren von Andersen et al., "Remodeling Rather Than Neointimal Formation
Explains Luminal Narrowing After Deep Vessel Wall Injury: Insights
From A Porcine Coronary (Re)stenosis Model", Circulation, Bd. 93, S. 1716-1724
(1996), klassifiziert. Dieses Verfahren involvierte die Messung
des Teils des Umfangs der Arterie in Grad in dem die Tunica media
abgerieben war und die Adventitia freigelegt war. Die Seiten des "gap"-Winkels wurden von
der Mitte des Volumens aus gezogen. Die Mitte des Lumens wurde zu
Zwecken dieses Experiments als der Schnittpunkt der zwei Linien, die
senkrecht zueinander gezogen waren, definiert, wobei das Volumen
in vier gleiche Bereiche bzw. Flächen geteilt
wurde. Der "gap"-Winkel wurde direkt
mit einem Winkelmesser gemessen, wobei eine Verletzungsbewertung
von 360° eine
vollständige
Umfangsverletzung anzeigt. Die Verletzung an den zirkumflexen iliakalen Arterien
wurde hauptsächlich
als viele kleine Frakturen in der inneren elastischen Lamina ("gap"-Winkel kleiner als
5°) sichtbar,
und diese waren selten mit einer Dissektion der Media verbunden.
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Morphometrische Messungen/Kollagen- und
Elastindichte
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Bereiche
bzw. Flächen
der Adventitia, Media, Neointima und des Lumens sowie die Gefäßgröße wurden
gemessen, indem Bilder der Schnitte auf eine Digitalisiertafel (Complot
Series 7000, Bausch und Lomb) projiziert wurden, die äußeren Umgrenzungslinien
der Adventitia, Media, Neointima und des Gefäßes nachgezeichnet wurden,
dann die relevanten Flächen
bzw. Bereiche durch Planimetrie mit geeigneter Software, z.B. die
Software, die bei Wong et al., "Angiotensin-Converting
Enzyme Inhibition Abolishes Medial Smooth Muscle PDGF-AB Biosynthesis
And Attenuates Cell Proliferation In Injured Carotid Arteries", Circulation, Bd.
96, S. 1631-1640 (1997) und Schneider et al., "Probucol Decreases Neointimal Formation
In A Swine Model Of Coronary Artery Balloon Injury", Circulation, Bd.
88, S. 628-637 (1993), beschrieben ist, berechnet wurden. Die Adventitia
wurde zu Zwecken dieses Experiments als die Fläche bzw. der Bereich zwischen
der äußeren elastischen
Lamina ("EEL") und den periadventitialen
Geweben (Myokard- und Fettgewebe) definiert. Die Gefäßgröße wurde
zu Zwecken dieses Experiments als der durch die äußere elastische Lamina umschriebene
Bereich bzw. die durch die externe elastische Lamina umschriebene
Fläche
definiert. Die Mediafläche
bzw. der Mediabereich wurde zu Zwecken dieses Experiments als die
Region zwischen der äußeren elastischen
Lamina und der inneren elastischen Lamina ("IEL")
definiert. Wenn die innere elastische Lamina fehlte, wurde die Fläche bzw.
der Bereich zwischen der äußeren elastischen
Lamina und Resten von Mediagewebe (d.h., gut organisierte Zellen
des glatten Muskels mit intervenierenden elastischen Fasern) stattdessen
bei der Bestimmung des Mediabereichs bzw. der Mediafläche verwendet.
Die Neointimafläche
wurde zu Zwecken dieses Experiments als die Region zwischen dem
Lumen und der inneren elastischen Lamina definiert. Wenn die innere elastische
Lamina fehlte, wurde der Bereich bzw. die Fläche zwischen dem Lumen und
den Resten an medialem Gewebe oder der äußeren elastischen Lamina stattdessen
zur Bestimmung des Neointimabereichs bzw. der Neointimafläche verwendet.
Der Lumenbereich bzw. die Lumenfläche wurde zu Zwecken dieses
Experiments als die Region definiert, die von der Intima/Neointima-Lumen-Grenze
umschrieben wird.
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Kollagen,
das mit den Gefäßen verbunden
war, wurde unter Verwendung der Masson-Trichrom-Färbung gemäß dem Verfahren, das bei Burke
et al., "Selective
Antagonism Of The ETA Receptor Reduces Neointimal
Hyperplasia After Balloon-Induced Vascular Injury In Pigs", J Cardiovasc Pharmacol.,
Bd. 30, S. 33-41, 1997, ausgeführt
ist, grün
gefärbt.
Elastin, das mit den Gefäßen verbunden
war, wurde mit Orcein nach dem Verfahren, das bei Lafont et al., "Endothelial Dysfunction
And Kollagen Accumulation. Two Independent Factors For Restenosis
And Constrictive Remodeling After Experimental Angioplasty", Circulation, Bd.
100, S. 1109-1115
(1999), beschrieben ist, schwarz gefärbt.
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Der
Beitrag, der durch Kollagen und Elastin zu den verschiedenen regionalen
Bereichen der verletzten Koronararterien geleistet wurde, wurde
dann unter Verwendung eines Bildgebungssystems mit angeschlossenem
Computer (Optimus Bioscan 2, Thomas Optical Measurement System,
Inc.) bestimmt, wobei die Teilbereiche von Grün und Schwarz in den Masson-Trichrom- und Orcein-gefärbten Schnitten
gemessen wurden, wie es vorher oben beschrieben wurde und wie es
außerdem
bei Young et al., "Mineralocorticoids,
Hypertension And Cardiac Fibrosis", J. Clin. Invest., Bd. 93, S. 2578-2583
(1994), beschrieben ist. Farbschwellenwerte wurden auf die gewonnenen
Bilder angewendet, um so nur die grün (Kollagen)-gefärbten und
schwarz (Elastin)-gefärbten
Bereiche zu detektieren.
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Statistische Analyse
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Daten
werden unten für
die Koronar- oder zirkumflexen iliakalen Arterien, die in jeder
experimentellen Gruppe untersucht wurden, angegeben und sind als
Mittelwerte ± SEM
angege ben. Die Signifikanz der Differenzen zwischen Gruppen wurde
unter Verwendung einer einfachen Varianzanalyse (One-Way-ANOVA)
analysiert, nachdem unter Verwendung des Kolmogorov-Smirnov-Tests
(Sigmastat, Jandel Scientific) auf Normalität getestet wurde, und zwar
gemäß Ward et
al., "Inhibition
Of Protein Tyrosine Kinase Attenuates Increases In Expression Of
Transforming Growth Factor-Beta Isoforms And Their Receptors Following
Arterial Injury", Arterioscler
Thromb. Vasc. Biol., Bd. 17, S. 2461-2470 (1997). Post hoc-Analysen
verwendeten den Newman-Keuls-Test. Daten, die beim Test auf "Normalität" ausschieden, wurden
durch nicht-parametrische Varianzanalyse analysiert. Wenn Differenzen
zwischen Gruppen detektiert wurden, wurde der Rangsummentest von
Mann-Whitney eingesetzt, um ihre Signifikanz gemäß Kimura et al., "Remodeling Of Human
Coronary Arteries Undergoing Coronary Angioplasty Or Atherectomy", Circulation, Bd.
96, S. 475-83 (1997), zu bestimmen.
-
Durch Angioplastie in Koronararterien
und iliakalen Arterien induzierte Verletzung
-
Die
Dosen an Eplerenon, Spironolacton und Aldosteron wurden während des
Untersuchungszeitraums gut toleriert, was durch das allgemeine Wohlbefinden
der Tiere und ihrer Futteraufnahme angezeigt wurde.
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Alle
Koronararteriensegmente, die 28 Tage nach der Angioplastie gesammelt
und analysiert worden waren, wiesen eine Unterbrechung bzw. eine
Disruption der inneren elastischen Lamina zusammen mit einer Lazeration
der Media und einem Freiliegen der inneren elastischen Lamina auf,
wie es in
1 gezeigt ist. Tabelle 1 gibt
die Verletzungs-Bewertungen, ausgedrückt als "gap-Winkel", an den Stellen der maximalen Verletzung
in Koronararterien von Tieren aus den verschiedenen Behandlungsgruppen,
an. Die Resultate sind als Mittelwerte ± SEM ausgedrückt. TABELLE
BEHANDLUNGSGRUPPE | GAP-WINKEL
(GRADE) |
Kontrolle
(Vehikel) | 116 ± 18 |
Spironolacton
* | 111 ± 9 |
Eplerenon | 91 ± 19 |
Aldosteron
* | 137 ± 19 |
-
Wie
in Tabelle 1 gezeigt ist, liegt der Grad der arteriellen Verletzung
an den Koronararterien, die durch das Angioplastieverfahren induziert
wurde und unter Verwendung der gap-Winkel beurteilt wurde, im Bereich von
91° ± 19° bis 137° ± 19° in den vier
Gruppen (P > 0,05),
der Mittelwert war etwa 114°.
-
Eine
Analyse der zirkumflexen iliakalen Arterien zeigte ebenfalls, dass
der Verletzungslevel unter den Kontroll-, Eplerenon-, Spironolacton-
und Aldosteron-Behandlungsgruppen ähnlich, aber weniger schwer
war. In den zirkumflexen iliakalen Arterien gab es nur ein geringes Auftreten
von Lazeration der Media und ein geringes Freiliegen der EEL, wie
es in 1 gezeigt ist. Dagegen wurden viele kleine Frakturen
(gap-Winkel < 5°) in der
inneren elastischen Lamina beobachtet.
-
Dementsprechend
war die Verletzung, die durch das Angioplastieverfahren zugefügt wurde,
welches eine identische Ballonübergröße und identische
Druckinflation involvierte, bei den Koronargefäßen extensiver als bei den
iliakalen Gefäßen, wobei
diese Beurteilung auf dem beobachteten Grad der Fraktur der inneren elastischen
Lamina und der Lazeration der Media basierte. Diese Differenz beim
Beurteilungslevel kann in der Folge zu unterschiedlichen Heilungsreaktionen
für die
zwei Gefäßtypen resultieren.
-
Eplerenon und Remodelierung
von verletzten Koronararterien
-
Die
Gesamtgrößen der
angioplastierten Koronararterien, wie sie durch den Bereich definiert
sind, der von der äußeren elastischen
Lamina umgeben ist, waren 28 Tage nach Angioplastie bei den mit
Eplerenon behandelten Tieren im Vergleich zu den unbehandelten (Kontroll-)Tieren
etwa 30% größer. Die
Lumenquerschnittsflächen
der angioplastierten Koronararterien waren bei den mit Eplerenon
behandelten Tieren im Vergleich zu den unbehandelten (Kontroll-)Tieren
etwa 60% größer. Bei
den mit Eplerenon behandelten Tieren wurde nur eine geringe Verringerung
bei der entwickelten Neointima beobachtet. Folglich war das errechnete Neointimabereich/Gefäßbereich-Verhältnis (P < 0,05 ab Kontrolle)
bei den mit Eplerenon behandelten Tieren im Vergleich zu den unbehandelten
(Kontroll-)Tieren wesentlich verringert. Diese experimentellen Resultate, die
eine Erhöhung
beim IA/VA-Verhältnis
zusammen mit einer Vergrößerung des
Lumens und der Gesamtgefäßgröße der heilenden
Koronararterien einen Monat nach Angioplastie zeigen, weisen darauf
hin, dass Eplerenon die konstriktive Remodelierung von Koronararterien
abschwächt.
-
Die
Resultate für
die mit Spironolacton behandelten Tiere waren qualitativ ähnlich,
aber weniger ausgeprägt
als die, die bei mit Eplerenon behandelten Tieren beobachtet wurden.
Höhere
Dosen an Spironolacton (d.h., Dosen über 200 mg täglich) wurden
wegen der schlechten Toleranz der Schweine gegenüber den höheren Dosen nicht getestet.
-
Die
Gefäßquerschnittsfläche bzw.
der Gefäßquerschnittsbereich
und die Größe des Lumens
bei mit Aldosteron behandelten Tieren waren 28 Tage nach der Angioplastie ähnlich oder
geringfügig
kleiner als die entsprechenden Werte, die von den unbehandelten
(Kontroll-)Tieren erhalten wurden. Die Neointima-Querschnittsfläche und
das Verhältnis
Intimabereich/Gefäßbereich
waren bei den mit Aldosteron behandelten Tieren größer als
bei den unbehandelten (Kontroll-)Tieren, allerdings waren die Differenzen
bei diesen Werten für die
Probengruppe statistisch nicht signifikant. Dementsprechend legen
diese Resultate nahe, dass eine Erhöhung der Konzentrationen an
zirkulierendem Aldosteron die Struktur der Heilung von angioplastierten
Koronararterien nicht wesentlich beeinträchtigt.
-
Die
obigen Resultate sind in 2 spezifisch dargestellt.
-
Aldosteron-Antagonisten und
angioplastierte iliakale Arterien
-
Eine
Behandlung der Tiere entweder mit Eplerenon oder Spironolacton in
den spezifizierten Dosen schien Gefäßbereich, Lumenbereich oder
Intimabereich bei verletzten zirkumflexen iliakalen Arterien im
Vergleich zu den unbehandelten (Kontroll-)Tieren auf der Basis der
Messungen, die 28 Tage nach Angioplastie bei der getesteten Probengruppe
erhalten wurden, nicht zu beeinträchtigen. Die Größe der Intima
war bei den verletzten zirkumflexen iliakalen Arterien der mit Aldosteron
behandelten Tiere im Vergleich zu den unbehandelten (Kontroll-)Tieren
vergrößert. Dieser
Effekt spiegelte sich in einer geringen Reduzierung der Gefäßlumen-Querschnittsfläche und
einer Erhöhung
des Verhältnisses
IA/VA wider, obgleich diese Veränderungen
für die
Probengruppe statistisch nicht signifikant waren.
-
Tabelle
2 gibt die Resultate an, die für
die angioplastierten zirkumflexen iliakalen Arterien erhalten wurden,
wobei 28 Tage nach Angioplastie Messungen bei Tieren durchgeführt wurden,
die Spironolacton, Eplerenon, Aldosteron oder keine Behandlung (Placebo)
erhielten.
-
Tabelle
2 gibt (1) den Gefäßbereich
bzw. die Gefäßfläche, wie
sie durch die äußere elastische
Lamina definiert wird, (2) die Lumenquerschnittsfläche bzw.
den Lumenquerschnittsbereich, (3) den Intimabereich bzw. die Intimafläche und
(4) das Verhältnis
Intimabereich/Gefäßbereich
(IA/VA) an. Die Resultate sind als Mittelwert ± SEM ausgedrückt. TABELLE 2
BEHANDLUNGSGRUPPE | GEFÄSSBEREICH
(x 106 μm2) | LUMENBEREICH (x
106 μm2) | INTIMABEREICH (x
106 μm2) | VERHÄLTNIS IA/VA |
Kontrolle
(Vehikel) | 1,52 ± 0,27 | 0,77 ± 0,24 | 0,13 ± 0,02 | 0,096 ± 0,021 |
Spironolacton
** | 1,43 ± 0,14 | 0,64 ± 0,14 | 0,12 ± 0,02 | 0,089 ± 0,013 |
Eplerenon | 1,69 ± 0,14 | 0,71 ± 0,15 | 0,15 ± 0,01 | 0,090 ± 0,010 |
Aldosteron
** | 1,63 ± 0,13 | 0,53 ± 0,07 | 0,24 ± 0,05* | 0,144 ± 0,025 |
- *P < 0,05
von der Kontrolle (Vehikel)
- ** zum Vergleich
-
Eplerenon und Kollagen in
angioplastierten Koronararterien
-
Der
Kollagengehalt in der Neointima und der Media der verletzten Arterien
war bei den mit Eplerenon behandelten Tieren im Vergleich zu den
unbehandelten (Kontroll-)Tieren deutlich niedriger. Siehe 3 und 4A. Der Kollagengehalt in der Neointima
und der Media war jeweils etwa 65% niedriger als der Wert, der für die angioplastierten
Gefäße von unbehandelten
Kontrolltieren gemessen wurde. In ähnlicher Weise war der Kollagengehalt
in der Neoadventitia bei den mit Eplerenon behandelten Tieren niedriger
als bei den unbehandelten (Kontroll-)Tieren, obgleich diese Differenz
kleiner war als die bei der Neointima und der Media beobachtete.
-
Eine
Materialverringerung beim Kollagengehalt der Neointima und der Media
für die
mit Spironolacton behandelten Tiere im Vergleich zu den unbehandelten
(Kontroll-)Tieren wurde bei den getesteten Spironolacton-Dosierungsleveln
nicht beobachtet. Siehe 4A. Es wurde
jedoch eine kleine Verringerung beim neoadventitialen Kollagengehalt
bei den mit Spironolacton behandelten Tieren beobachtet.
-
Die
Media-Kollagendichte war bei den mit Aldosteron behandelten Tieren
etwa 75% größer als
bei den unbehandelten (Kontroll-)Tieren. Bei den mit Aldosteron
behandelten Tieren wurden geringere Zunahmen bei der Kollagendichte
(etwa 15%) für
die Neointima und die Neoadventitia im Vergleich zu den unbehandelten (Kontroll-)Tieren
beobachtet.
-
Aldosteron-Antagonisten und
Elastingehalt in Koronararterien
-
Der
Elastingehalt war in der Media der angioplastierten Koronararterien
am höchsten
und in der Neoadventitia am niedrigsten. Siehe 4B.
Die Behandlung mit Eplerenon, Spironolacton und Aldosteron schienen
den Elastingehalt in den unterschiedlichen Regionen dieser Gefäße in den
getesteten Probengruppen nicht zu beeinträchtigen.
-
Zusammenfassung der Resultate
-
Erhöhte Aldosteronlevel
schienen minimale Wirkungen auf die Struktur von angioplastierten
Koronararterien zu haben, obgleich bei der zirkumflexen iliakalen
Arterie eine Erhöhung
der Neointimagröße beobachtet
wurde. Im Bett der zirkumflexen iliakalen Arterien schienen jedoch
weder Eplerenon noch Spironolacton die Lumenverengung durch Verhindern
einer konstriktiven Remodellierung oder Neointimabildung in der Probengruppe
bei den getesteten Dosierungen signifikant zu beeinflussen. Ohne
eine Bindung an einen bestimmten Mechanismus eingehen zu wollen,
wird die Hypothese aufgestellt, dass diese differenzielle Antwort der
verletzten Koronar- und zirkumflexen iliakalen Arterien mit den
unterschiedlichen Verletzungen, die durch die Angioplastie in den
zwei Gefäßtypen beigebracht
wurden, in Verbindung steht, wobei jede Verletzung eine unterschiedliche
Heilungsreaktion hervorruft. In den zirkumflexen iliakalen Arterien
involvierte die Schädigung kleine
Frakturen in der inneren elastischen Lamina, und als Konsequenz
involviert eine Neointimabildung wahrscheinlich in erster Linie
die Migration und Proliferation von Zellen des glatten Muskels.
Dagegen wurden bei den Koronararterien immer große Frakturen in der inneren
elastischen Lamina zusammen mit Dissektion der Media beobachtet.
Als Folge tragen Zellen des glatten Muskels und adventitiale Fibroblasten
zu der Neointima und zu Änderungen
in der Gefäßstruktur
innerhalb der äußeren elastischen
Lamina bei. Da die embryonalen Ursprünge von Zellen des glatten
Muskels in den Koronararterien ebenfalls einzigartig sind, könnten Unterschiede
in ihren Eigenschaften auch zu differenziellen Reaktionen auf Eplerenon
beitragen. Kurz ausgedrückt,
die Studienresultate zeigen, dass Eplerenon bei der Verringerung
der Kollagenakkumulation in diesen Arterien bei den getesteten Dosen
wirksam war; denn eine Kollagenakkumulation ist bei der konstriktiven
Remodellierung von angioplastierten Koronararterien impliziert.