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Gegenstand
der vorliegenden Erfindung ist die Behandlung von Krebserkrankungen.
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HINTERGRUND DER ERFINDUNG
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Krebs
umfasst eine Gruppe maligner Neoplasmen, die in zwei Kategorien
unterteilt werden können: Karzinome,
die eine Vielzahl der in den Kliniken beobachteten Fälle umfassen,
und andere weniger häufig
vorkommende Krebserkrankungen, zu denen Leukämie, Lymphome, Tumoren des
Zentralnervensystems und Sarkome gehören. Karzinome haben ihren
Ursprung in den Epithelgeweben, während sich Sarkome aus Bindegeweben
und den Strukturen entwickeln, die ihren Ursprung in Mesodermgeweben
haben. Sarkome können zum
Bespiel die Muskulatur oder Knochen befallen und in Knochen, Harnblase,
Nieren, Leber, Lunge, Ohrspeicheldrüse oder Milz auftreten.
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Krebs
ist invasiv und tendiert zur Metastasierung an neuen Stellen. Er
breitet sich direkt in die umgebenden Gewebe aus und kann auch über die
Lymph- und Kreislaufsysteme disseminiert werden. Für Krebs stehen
viele Behandlungen zur Verfügung,
einschließlich
Chirurgie und Bestrahlung für
die lokalisierte Erkrankung, und Arzneimittel. Die Wirksamkeit der
verfügbaren
Behandlungen für
viele Krebstypen ist jedoch begrenzt, und neue, verbesserte Behandlungsformen,
die klinische Vorteile aufweisen, werden benötigt. Dies trifft besonders
auf die Patienten zu, die mit einer fortgeschrittenen und/oder metastasierenden
Erkrankung zur Behandlung kommen. Dies trifft auch auf die Patienten
zu, die bei progressiver Erkrankung ein Rezidiv erleiden, nachdem
sie zuvor mit gut eingeführten
Therapien behandelt wurden, für
die eine Weiterbehandlung mit der gleichen Therapie aufgrund dessen,
dass sie therapierefraktär
geworden sind oder aufgrund von Limitationen bei der Verabreichung
der Therapien wegen der damit einhergehenden Toxizitäten größtenteils
nicht wirksam ist.
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Chemotherapie
spielt eine signifikante Rolle bei der Krebsbehandlung, wie sie
zur Behandlung von fortgeschrittenen Krebserkrankungen mit Fernmetastasen
erforderlich und oft für
die Tumorreduktion vor der Chirurgie hilfreich ist, und es wurden
viele auf verschiedenen Wirkmechanismen basierende Antikrebspräparate entwickelt.
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Dehydrodidemnin
B, nun als Aplidin bekannt, bildet den Gegenstand von
WO91/04985 .
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Weitere
Informationen über
Aplidin sind beispielsweise zu finden in:
- Jimeno, J., „Exploitation
of marine microorganisms and invertebrates: Anticancer drugs from
marine origin", IBC
Conf. Discov. Drugs from Nat. Novel Approaches New Sources (8.-9.
Dez., London) 1994.
- Faircloth, G. et al., „Dehydrodidemnin
B (DDM) a new marine derived anticancer agent (MDA) with activity against
experimental tumour models",
9. NCI-EORTC Symp. New Drugs Cancer Ther. (12.-15. März, Amsterdam)
1996, Abst. 111.
- Sakai, R. et al., „Structure-activity
relationships of the didemnins",
Journal of Medicinal Chemistry 1996, 39 (14): 2819.
- Urdiales, J. L. et al., „Antiproliferative
effect of dehydrodidemnin B DDB), a depsipeptide isolated from Mediterranean
tunicates", Cancer
Letters 1996, 102(1-2): 31.
- Faircloth, G. et al., „Preclinical
characterization of aplidine (APD), a new marine anticancer depsipeptide
(MADEP)", Proc.
Amer. Assoc. Cancer Res. 1997, 38: Abst. 692.
- Depenbrock, H. et al., „In
vitro activity of aplidine, a new marine-derived anti-cancer compound,
an freshly explanted clonogenic human tumour cells and haematopoietic
precursor cells",
British Journal of Cancer 1998,78(6): 739.
- Faircloth, G. et al., „Aplidine
(aplidine) is a novel marine-derived depsipeptide with in vivo antitumour
activity", Proc.
Amer. Assoc. Cancer Res. 1998, 39: Abst. 1551.
- Faircloth, G. et al., „Preclinical
development of aplidine, a novel marine-derived agent with potent
antitumour activity",
10. NCI-EORTC Symp. New Drugs Cancer Ther. (16.-19. Juni, Amsterdam)
1998, Abst. 129.
- Mastbergen, S. C. et al., „Cytotoxicity
and neurocytoxicity of aplidine, a new marine anticancer agent evaluated using
in vitro assays",
10. NCI-EORTC Symp. New Drugs Cancer Ther. (16.-19. Juni, Amsterdam)
1998, Abst. 131.
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In
präklinischen
Studien wies Aplidin eine dosisabhängige zytotoxische Aktivität gegen
die beiden Epithel-ähnlichen
Zelllinien, CT-1 und CT-2, und die humane Kolonkrebs-Zelllinie,
HT-29, auf. Die proliferativste Linie, CT-2, war die empfindlichste
gegen Aplidin. Außerdem
verminderte die Verbindung die Ornithindecarboxylase-Aktivität in allen
drei Zelllinien (Lobo C., Garcia-Pozo S. G., et al. Effect of dehydrodidemnin
B an human colon carcinoma cell lines. Anticancer Research. 17:
333-336, Jan.-Feb. 1997). In einer ähnlichen Studie inhibierten
50 nmol/l Aplidin das Wachstum der Brustkrebs-Zelllinien MDA-MB231
und MCF-7 um 17 bzw. 47 %.
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In
den behandelten Zellen wurde eine signifikante Zunahme des Spermidins
und Spermins beobachtet (Gomez-Fabre P. M., De Pedro E., et al.), „Polyamine
contents of human breast cancer cells treated with the cytotoxic
agents chlorpheniramine and dehydrodidemnin B" (Cancer Letters, 113:141-144, 26. Feb.
1997). Die durchflusszytometrische Analyse zeigte, dass Aplidin
scheinbar keine Zellzyklus-Pertubationen
induzierte (Erba E., Balconi G., et al. Cell cycle phases pertubations
induced by new natural marine compounds. Annals of Oncology, 7 (Suppl.
1: 82, 1996). In Mäusen
war Aplidin mit einer optimalen Dosis von 160 μg/kg gegen implantierte P388-Leukämie und
B16-Melanome aktiv. Im Gegensatz zu Didemnin B, war Aplidin in sc-implantierten
Lewis-Lungenkarzinomen aktiv (Faircloth G., Rinehart K., et al.
Dehydrodidemnin B a new marine derived anticancer agent with activity
against experimental tumour models. Annals of Oncology, 7 (Suppl.
1): 34,1996).
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Die
kontinuierliche Exposition gegenüber
niedrigen Aplidin-Konzentrationen inhibierte das Wachstum einer
Anzahl von Tumorzelllinien, einschließlich des Nicht-Hodgkin-Lymphoms
(NHL), Melanoms und der Brust-, Melanom-, Ovarial- und nicht kleinzelligen
Lungenkrebserkrankungen. Die Größenordnung
der Wirkung war abhängig
von der Expositionszeit und schien bei nicht myelotoxischen Konzentrationen
erreichbar zu sein. Die nicht kleinzelligen Lungenkrebs-, Brustkrebs-
und Melanomzelllinien waren empfindlich gegen eine kontinuierliche
Exposition gegenüber
Aplidin bei Konzentrationen von > 0,001 μmol/l. Aplidin
wies eine ähnliche
Toxizität
auf Doxorubicin gegen klonogene hämatopoetische Stammzellen auf
(Depenbrock H., Peter R., et al. In vitro activity of aplidine,
a new marine-deived anti-cancer compound, an freshly explanted clonogenic
human tumour cells and haematopoietic precursor cells. British Journal
of Cancer. 78: 739-744, Nr. 6, Sep. 1998).
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Aplidin
wies eine signifikante Aktivität
gegen humane Krebs-Xenotransplantate tragende Mäuse auf Bei einer maximal tolerierten
Dosis von 2,1 mg/kg führte
Aplidin bei einigen Tieren mit einem Verhältnis von behandeltem Tumor/Kontrolltumor
(T/C) von 9 % zu nahezu kompletten Remissionen. Bei 1,25 mg/kg wurde eine
signifikante Aktivität
gegen Magentumoren (T/C 14 %) gesehen, und bei Prostatatumoren wurde
auch eine Wachstumsinhibition beobachtet (T/C 25 %) (Faircloth G.,
Grant W., et al. Preclinical development of aplidine, a novel marine-derived
agent with potent antitumour activity. Annals of Oncology, 9 (Suppl.
2): 34, 1998).
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ZUSAMMENFASSUNG DER ERFINDUNG
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Es
wurden Verfahren zur Behandlung humaner Patienten mit Aplidin entwickelt,
die zur klinischen Besserung führen.
Gegenstand der Erfindung ist die Anwendung nach Anspruch 1.
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Beispiele
pharmazeutischer Zusammensetzungen schließen Flüssigkeiten (Lösungen,
Suspensionen oder Emulsionen) in geeigneter Zusammensetzung zur
intravenösen
Verabreichung ein, und sie können
die reine Verbindung oder die reine Verbindung in Kombination mit
jedwedem Träger
oder anderen pharmakologisch aktiven Verbindungen enthalten.
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Die
Aplidin-Verbindung kann mit anderen Arzneimitteln zur Bereitstellung
einer Kombinationstherapie verwendet werden. Die anderen Arzneimittel
können
einen Teil der gleichen Zusammensetzung bilden oder als eine getrennte
Zusammensetzung zur gleichzeitigen Verabreichung oder zu einer anderen
Zeit bereitgestellt werden. Die Identität des anderen Arzneimittels
ist nicht besonders eingeschränkt
und zu geeigneten Kandidaten gehören
die folgenden:
- a) Arzneimittel mit antimitotischen
Wirkungen, besonders diejenigen, die auf zytoskelettale Elemente
abgezielt sind, einschließlich
Mikrotubulus-Modulatoren, wie zum Beispiel Taxanpräparate (wie
Taxol, Paclitaxel, Taxoter, Docetaxel), Podophylotoxine oder Vincaalkaloide
(Vincristin, Vinblastin);
- b) Antimetabolitpräparate
(wie zum Beispiel 5-Fluoruracil, Cytarabin, Gemcitabin, Purinanaloga,
wie zum Beispiel Pentostatin, Methotrexat);
- c) Alkylierungsmittel oder Stickstoffsenfe (wie zum Beispiel
Nitrosoharnstoffe, Cyclophosphamid oder Ifosphamid);
- d) Arzneimittel, welche die DNA targetieren, wie zum Beispiel
die Anthracyclinpräparate
Adriamycin, Doxorubicin, Pharmorubicin oder Epirubicin;
- e) Arzneimittel, die Topoisomerasen targetieren, wie zum Beispiel
Etoposid;
- f) Hormone und Hormonagonisten oder -antagonisten, wie zum Beispiel
Estrogene, Antiestrogene (Tamoxifen und verwandte Verbindungen)
und Androgene, Flutamid, Leuprorelin, Goserelin, Cyprotron oder
Octreotid;
- g) Arzneimittel, die die Signaltransduktion in Tumorzellen targetieren,
einschließlich
Antikörper-Derivate, wie
zum Beispiel Herceptin;
- h) Alkylierungspräparate,
wie zum Beispiel Platinmittel (cis-Platin, Carboplatin, Oxaliplatin,
Paraplidineatin) oder Nitrosoharnstoffe;
- i) Arzneimittel, die potenziell auf Tumormetastasen einwirken,
wie zum Beispiel Matrix-Metalloproteinase-Inhibitoren;
- j) Gentherapie und Antisense-Mittel;
- k) Antikörper-Therapeutika;
- l) andere bioaktive Verbindungen mariner Herkunft, insbesondere
Kahalalid F oder die Ecteinascidine, wie zum Beispiel et-743;
- m) Mittel zum Schutz der Skelettmuskulatur, wie zum Beispiel
Carnitin-Supplemente;
- o) andere Arzneimittel, die die Nebenwirkungen von Aplidin bekämpfen, wie
zum Beispiel Antiemetika;
- p) allgemeinere Arzneimittel, welche zulassen, dass Aplidin
bei der empfohlenen Dosis verabreicht werden kann und die die Toxizität behandeln.
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Es
wurde des weiteren festgestellt, dass Aplidin die Expression des
für den
Rezeptor des Vascular Endothelial Growth Factors (VEGF) kodierenden
Gens (FLT1) schwerwiegend inhibiert.
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Außerdem wurde
festgestellt, dass Aplidin die Produktion des VEGF-Proteins selbst
durch Tumorzellen schwerwiegend inhibiert.
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Die
VEGF-Sekretion durch eine Zellmasse, insbesondere eine Tumorzellmasse,
führt zur
de novo-Vaskularisierung
(Angiogenese), die zur Bildung neuer Blutgefäße in Richtung der Zellmasse
führt und
ein Kapillarnetz etabliert, das fähig ist, sie mit Irrigation
für ihre
beibehaltene Proliferation zu versorgen. Es wird erwartet, dass
diese Wirkungen, insbesondere die nachgewiesene Abschaffung der
Produktion von VEGF durch Tumorzellen, die Fähigkeit der Tumorzellen schwerwiegend
inhibiert, eine Angiogenese herbeizuführen. Außerdem wird VEGF von einigen
hämatopoetischen
Tumorzellen (wie zum Beispiel humanen Leukämiezellen MOLT4) direkt als
ein Wachstumsfaktor benötigt.
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Folglich
kann vorhergesagt werden, dass Aplidin eine Inbibitorwirkung auf
die de novo-Vaskularisierung
wachsender Primärtumoren
oder Metastasen ausüben
kann, wobei es folglich das Wachstum der Tumoren inhibiert, von
denen bekannt ist, dass sie zum Wachstum Vaskularisierung benötigen. Aplidin
sollte auch auf hämatopoetische
Tumoren einwirken.
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Außerdem ist
bekannt, dass Aplidin die Kalziumkanalfunktion in Zellen moduliert.
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Harnblasentumoren
stellen einen Tumortyp dar, wobei der Rezeptor des Epithelial Growth
Factors (EGF) überexprimiert
wird, was zur Upregulation von VEGF und dem VEGF-Rezeptor fährt. Es
besteht die Annahme, dass die Bindung von VEGF an seinen Rezeptor
zur Stimulierung des Zellwachstums mittels vorübergehender lokaler Kalziumionen-Veränderungen
unter anderen Mechanismen zum Signalisieren führt. Es wird erwartet, dass
eine die VEGF-Wirkung inhibierende Verbindung auf solche Tumoren
inhibitorisch wirkt.
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Es
wurde experimentell festgestellt, dass Aplidin gemäß der Prädiktion
eine ausgesprochen hohe Aktivität
gegen den humanen Harnblasenkrebs aufweist (was in einigen Tiermodellen
zu kompletten Remissionen führt).
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Es
kann vorhergesagt werden, dass Aplidin aufgrund seiner Wirkungen
auf eine große
Anzahl von Tumoren über
ein breites Antitumoraktivitätsspektrum
verfügt.
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Die
Wirkung von VEGF ist relevanter, weil sie eine Inhibition neuer
Blutgefäße beinhaltet.
Zusätzlich zu
den Wirkungen auf Blutgefäße benötigten bestimmte
Tumoren zum Zellwachstum (d. h. Leukämie, Lymphome, Harnblasentumoren
und Ovarialtumoren) VEGF direkt.
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Demzufolge
wurde an ein Verfahren zur Behandlung eines Tumors gedacht, das
vom angiogenetischen Vorgang abhängig
ist, das die Verabreichung von Aplidin beinhaltet. Gegenstand der
Erfindung ist weiter die Bereitstellung eines Verfahrens zum Herstellen
eines Inhibitors der Krebsinvasion oder von Krebsmetastasen, das
das Beimischen einer wirksamen Dosis von Aplidin mit einem pharmazeutisch
verträglichen
Träger umfasst.
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Insbesondere
wird an Verfahren zur Behandlung von Störungen der Angiogenese, wie
zum Beispiel eine Neoplasie, einschließlich Metastasen gedacht.
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Das
Ansprechen von Krebspatienten wurde in klinischen Studien mit Aplidin
beobachtet, wobei die Nützlichkeit
des Behandlungsverfahrens nachgewiesen wurde.
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Klinische
Phase I-Studien und die pharmakokinetische Analyse weisen darauf
hin, dass Aplidin ein positives therapeutisches Fenster mit einer
behandelbaren Toxizität
im Bereich der Dosierung bietet, die zur klinischen Wirksamkeit
bei der Behandlung von Krebspatienten erforderlich ist.
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Aplidin
wird als ein steriles lyophilisiertes Produkt, das aus Aplidin und
Hilfsstoffen in einer für
die therapeutische Anwendung angemessenen Formulierung besteht,
geliefert und gelagert.
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Solubilisiertes
Aplidin zeigt unter Wärme-
und Lichtstress-Testbedingungen einen erheblichen Abbau, und es
wurde eine lyophilisierte Dosierungsform entwickelt, siehe
WO99/42125 . In einer zurzeit
bevorzugten Ausführungsform
wurde das Gefriertrocknen einer Lösung von 500 mg/ml Aplidin
in 40 % (v/v) tert-Butanol in Wasser für Injektionszwecke (WfI), die
25 mg/ml D-Mannitol als Füllstoff
enthält,
durchgeführt.
Es wurde festgestellt, dass der Prototyp, der 500 mg Aplidin und
25 mg D-Mannitol als Füllstoff
pro Durchstichfläschchen enthält, die
optimale Formulierung hinsichtlich der Löslichkeit, der Länge des
Lyophilisierungszyklus und der Dosierungsanforderungen in den klinischen
Studien darstellt. Es wurde ermittelt, dass die optimale Rekonstitutionslösung 15/15/70
% (v/v/v) Cremaphor EL/Ethanol/Wasser für Injektionszwecke (CEW) darstellt.
Sowohl das rekonstituierte Produkt als auch die Verdünnungen
(bis zu 1:100 v/v) des rekonstituierten Produkts mit physiologischer
Kochsalzlösung
schien nach der Herstellung mindestens 24 Stunden stabil zu sein.
Die bisher zur Verfügung
stehenden Haltbarkeitsdaten zeigen, dass die Formulierung mindestens
ein Jahr stabil ist, wenn sie bei 4 °C im Dunkeln gelagert wird.
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Die
Herstellung der Infusionslösung
wird auch unter aseptischen Bedingungen durch Entnahme des rekonstituierten
Lösungsvolumens
hergestellt, das der für
jeden Patienten berechneten Dosierung entspricht, und das erforderliche
rekonstituierte Lösungsvolumen
wird langsam in einen Infusionsbeutel oder eine Infusionsflasche
injiziert, der/die zwischen 100 und 1000 ml 0,9 %iges Natriumchlorid
enthält,
wonach das Ganze durch langsames manuelles Schütteln homogenisiert wird. Die
Aplidin-Infusionslösung
sollte so bald wie möglich,
innerhalb von 48 Stunden nach der Herstellung, intravenös verabreicht
werden. PVC- und Polyethylen-Infusionssysteme ebenso wie klares
Glas stellen bevorzugte Behältnis-
und Schlauchmaterialien dar.
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Die
Verabreichung erfolgt in Zyklen. Dosisverzögerungen und/oder Dosisreduktionen
und Anpassungen des Dosierungsschemas werden gegebenenfalls in Abhängigkeit
von der Behandlungstoleranz des individuellen Patienten vorgenommen,
insbesondere werden für
Patienten mit höher
als im Normbereich liegenden Serumspiegeln von Lebertransaminasen
oder alkalischer Phosphatase, oder Bilirubin Dosisreduktionen empfohlen.
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Die
empfohlene Dosis (RD) stellt die Höchstdosis dar, die an einen
Patienten sicher verabreicht werden kann, die nach den durch das
National Cancer Institut (USA) festgelegten Common Toxicity Criteria
eine tolerierbare, behandelbare und reversible Toxizität hervorruft,
wobei bei nicht mehr als 2 von 6 Patienten irgendwelche dosislimitierenden
Toxizitäten
(DLT) auftreten dürfen.
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Die
Richtlinien für
die Krebstherapie verlangen zum Erreichen einer maximalen Wirksamkeit
häufig
die Verabreichung von Chemotherapeutika bei der höchsten sicheren
Dosis, bei der die Toxizität
behandelbar ist (DeVita, V. T. Jr., Hellman, S. and Rosenberg, S.
A., Cancer: Principles and Practice of Oncology, 3. Auf., 1989, Lipincott,
Philadelphia).
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Die
DLT für
Aplidin wurden in klinischen Studien ermittelt. In diesen Studien
wurde eine empfohlene Dosis für
verschiedene Arten der Dosierungsprotokolle festgelegt.
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Aplidin
kann in einer Dosierung bei oder unter der empfohlenen Dosis (RD)
sicher verabreicht werden.
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Die
erfindungsgemäßen Therapiepläne für Infusionen
sind wie folgt:
24-stündige
Infusion, wöchentlich über eine
Anzahl von Wochen, z. B. 3 Wochen, gefolgt von einwöchigem Aussetzen;
24-stündige Infusion,
zweiwöchentlich;
1-stündige Infusion,
wöchentlich
für 3 Wochen,
alle 4 Wochen;
Insbesondere die intravenöse Infusion kann als eine 24-stündige Infusion,
einmal wöchentlich
für 3 Wochen, alle
4 Wochen durchgeführt
werden. Mehr Daten werden in den Beispielen 3, 4, 10 und 11 gegeben.
Eine empfohlene Dosis von 3750 μg/m2/Woche × 3
scheint angemessen zu sein. Dieses Protokoll wurde geändert und die
Patienten werden nun unter einem anderen Schema behandelt, das möglich zu
sein scheint: 3-stündige Infusion
alle 2 Wochen ohne Aussetzen. Siehe Beispiel 11. In der Studie zur
zweiwöchentlichen
24-stündigen Verabreichung
werden die Patienten bei 7000 μg/m2/2Wochen behandelt. Siehe Beispiele 6, 13
und 16. Patienten, die in die Studie bei 1 h/Woche × 3 alle
4 Wochen aufgenommen wurden, werden mit Dosen bis zu 3600 μg/m2/Woche × 3
Wochen behandelt. Siehe Beispiele 12 und 15. Wenn Aplidin in Kombination
mit anderen Therapeutika angewendet wird, müssen die Dosierungen beider
Mittel gegebenenfalls angepasst werden.
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Zuvor
wurden die berichteten wichtigsten biologischen Responses auf die
Verabreichung von Aplidin in Tieren oder in vitro-Modellen beobachtet,
von denen bekannt ist, dass sie, was ihre Nützlichkeit bei der Prädiktion
des Ansprechen in humanen Patienten oder in humanen Patienten im
experimentellen Umfeld anbelangt, wo ein wirksames, sicheres Behandlungsverfahren
nicht verfügbar
war, bekanntlich ungenau sind (entweder es handelte sich bei der
verwendeten Dosierung um eine toxische Dosis, die signifikant über die
empfohlene Dosis hinausgehend erhöht oder das Verabreichungsschema
nicht angemessen war).
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In
klinischen Studien unter Verwendung des erfindungemäßen Verfahrens
wurden bei Patienten unter der RD angemessene Plasmaspiegel und
am wichtigsten, objektiv messbare Responses, die Evidenz des klinischen
Vorteils für
Patienten nachwiesen, erreicht.
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Die
Definitionen der Toxizitäten
für Patienten
werden aus den WHO-Kriterien übernommen
und die Responses unter Befolgung der WHO-Responsekriterien bestimmt.
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Objektive
Responses wurden bei Patienten mit fortgeschrittenen und/oder metastasierenden
Krebserkrankungen erhalten, die gegenüber vorherigen Behandlungen
therapierefraktär
sind, welche die in den Beispielen beschriebenen einschlossen.
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Insbesondere
die Behandlung mit diesem Verfahren hat bei Krebspatienten mit fortgeschrittener und/oder
metastasierender Erkrankung, die eine progressive Erkrankung aufwiesen,
nachdem sie zuvor mit etablierten Therapien behandelt wurden, Responses
gezeigt.
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Bin
bevorzugtes Verfahren beinhaltet deshalb die Identifikation von
Krebspatienten, die wegen Krebs behandelt wurden, insbesondere Patienten,
die eine Chemotherapie erhalten haben und ihre Behandlung mit Aplidin.
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BESCHREIBUNG DER ZEICHNUNGEN
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1 zeigt
die unter Verwendung von Mikroarrays beobachtete Verminderung der
flt-1-Expression, die
mittels RT-PCR-Analyse bestätigt
wurde.
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2 zeigt
die durch Aplidin in MOLT-4-Zellen induzierte Verminderung der flt-1-mRNA.
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3a und 3b zeigen
die autokrine Schleife von VEGF-Flt-1 in MOLT-4-Zellen und die Wirkung von
Aplidin.
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4 zeigt,
dass Aplidin die VEGF-Sekretion aus MOLT-4-Zellen blockiert.
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5 zeigt
die Aplidin-induzierte Blockade der VEGF-Sekretion.
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6 zeigt
eine starke Verminderung der VEGF-mRNA-Spiegel in MOLT-4-Zellen.
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7 zeigt,
dass Aplidin die Aktivität
des in MOLT-4-Zellen transfizierten VEGF-Promotors nicht vermindert.
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8 zeigt,
dass Aplidin die Bindung von HIF-1- und AP-1-Transkriptionsfaktoren
an ihren im VEGF-Promotor vorliegenden Konsensus-DNA-Sequenzen nicht
blockiert.
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9 zeigt,
dass Aplidin die Bindung des HIF-1-Transkriptionsfaktors an ihren
im VEGF-Promotor vorliegenden Konsensus-DNA-Sequenzen nicht blockiert.
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10a und 10b zeigen,
dass dem Kulturmedium von MOLT-4-Zellen zugefügter VEGF die Aktivität niedriger
Aplidin-Konzentrationen geringgradig reduzierte, während bei
hohen Konzentrationen keine Wirkung eintrat.
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11 zeigt,
dass Aplidin zur Reduktion der Sekretion von VEGF aus der humanen
Ovarialkrebslinie IGROV-1 fähig
ist.
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12 zeigt,
dass Aplidin die mRNA-Spiegel von VEGF auch in der humanen Ovarialkrebslinie
IGROV-1 reduziert.
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13 zeigt,
dass sich Aplidin nicht auf die Promotor-Aktivität von VEGF auswirkt, die anhand
des Luciferase/Renilla-Reportergensystems gemessen wird.
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14 zeigt
ein Verhältnis
zwischen Dosis und AUC.
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15a und 15b zeigen
die Aktivität
bei medullärem
Schilddrüsenkrebs:
CEA-Spiegel.
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BEISPIELE
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BEISPIEL 1 (VERGLEICHSBEISPIEL)
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GENEXPRESSIONSPROFIL IN MIT DER MARINEN
VERBINDUNG APLIDIN BEHANDELTEN HUMANEN MOLT4-LEUKÄMIEZELLEN
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Die
frühen
Veränderungen
der durch Aplidin in MOLT-4-Zellen induzierten Genexpression wurden
unter Verwendung von cDNA-Expressionsarrays (Atlas Human Cancer,
Clontech) bewertet. MOLT-4-Zellen wurden eine Stunde mit Aplidin-Konzentrationen
behandelt, die das Wachstum um 50 % inhibieren, und die Gesamt-RNA
wurde 0, 1, 6 und 24 Stunden nach dem Arzneimittel-Washout isoliert.
Die Filter wurden mit gleichen Mengen von mit 32P
markierter cDNA hybridisiert. Die Analyse der Ergebnisse wurde unter
Verwendung der ATLAS IMAGE 1.0 Software durchgeführt. Veränderungen der Genexpression
um mehr als das 2fache wurden als signifikante Veränderungen
der RNA-Expression angesehen und anschließend durch die PCR bestätigt. Eine
deutliche zeitabhängige
Reduktion der Expression von VEGF-RI (flt-1) wurde beobachtet und
auf dem RNA-Niveau mittels PCR und auf dem Protein-Niveau mittels
Western Blotting bestätigt.
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BEISPIEL 2 (VERGLEICHSBEISPIEL)
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KORRELATION VON SELEKTIVEN ANTITUMOR-AKTIVITÄTEN DER
MARINEN VERBINDUNG APLIDIN UNTER VERWENDUNG VERSCHIEDENER MODELLSYSTEME
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Zur
Bereitstellung der Basis für
weitere klinische Arbeiten wurden verschiedene Modellsysteme bewertet.
Selektive Antitumor-Aktivitäten
wurden gegen zwei histologisch verschiedene solide Tumoren, humane Magen-
und Prostatakarzinome, gesehen. Eine potente in vitro-Aktivität gegen
primäre
Magentumorproben oder Hs746T-Magentumorzellen ist mit IC
50-Werten von 146 bzw. 450 pM evident. Eine
weniger potente, aber nicht weniger selektive IC
50-Aktivität von 3,4
nM wurde gegen PC-3-Prostatatumorzellen bestimmt. Die in vitro-Aktivitäten wurden
bei nackten Nagetieren unter Verwendung von subkutan (sc) implantierten
Tumorfragmenten oder Hohlfasern (HF), die die Tumorzellen enthalten,
bewertet. TABELLE 1. OPTIMALE DOSIS UND IN VIVO-AKTIVITÄTEN VON
APLIDIN
Tumor | Linie | Therapieplan | sc-Modell | Tier | Dosis (mg/kg) | Aktivität (% T/C) |
Magen | MRI-H254 | qd9.ip | Xenotransplantat | Maus | 2,1 | 19
% |
| | | | | 1,05 | 17
% |
Tumor | Linie | Therapieplan | sc-Modell | Tier | Dosis (mg/kg) | Aktivität (% T/C) |
| | q4dx3.ip | Xenotransplantat | Maus | 1,25 | 18
% |
| | 24
h.iv-Inf. | HF | Ratte | 0,7 | 20
% |
Prostata | PC-3 | qd9.ip | Xenotransplantat | Maus | 1,25 | 25
% |
| | | | | 0,62 | 30
% |
| | q4dx3.ip | Xenotransplantat | Maus | 2,10 | 34
% |
| | | | | 1,05 | 38
% |
| | 24
h.iv-Inf. | HF | Ratte | 0,70 | 31
% |
| | 5
Tage, iv-Inf. | HF | Ratte | 0,70 | 33
% |
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Optimale
Aktivitäten
wurden in xenotransplantierten Magentumoren (17-20 %) und Prostatatumoren (25-38
%) nach der ip-Verabreichung beobachtet. Follow-up-Studien machten
den Gebrauch von Ratten für iv-Infusionen
erforderlich. Mit dieser Variation führte ein 24-stündiges iv-Infusionsschema ähnliche
Aktivitäten gegen
HF-Magentumorzellen (20 %) und HF-Prostatatumorzellen (31 %) herbei.
Bei Anwendung eines 5-tägigen
iv-Infusionschemas wurde auch Zytotoxizität gegen HF-Prostatatumorzellen
(33 %) festgestellt. Die erweiterten in vivo-Bewertungen zeigen
nicht nur, dass eine starke relative Korrelation zum zytotoxischen
Profil in vitro, sondern auch eine starke Korrelation mit in vivo-Modellen
besteht, die zum Charakterisieren der Tumorselektivität verwendet
wurden, die Aplidin als einen Kandidaten für die klinische Entwicklung
identifizierten.
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BEISPIEL 3
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EINE PHASE I- UND PHARMAKOKINETISCHE STUDIE
ZU APLIDIN, DAS ALS EINE WÖCHENTLICHE 24-STÜNDIGE INFUSION
AN PATIENTEN MIT FORTGESCHRITTENEN SOLIDEN TUMOREN VERABREICHT WURDE
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In
vivo-Studien ließen
erkennen, dass die in vivo-Aktivität durch Verlängerung
der Infusionsdauer zunahm. In dieser Studie wurden 16 Patienten
behandelt. Patientenmerkmale: medianes Alter von 55 Jahren, medianer
PS (Performance Status) 1, männlich/weiblich
11/5, wobei es sich bei den Tumortypen um folgende handelte: Kopf
und Hals 5, Nieren 2, Kolon 3, Rektum 2, Sarkom 1 und Melanome 3,
die alle mit Chemotherapie vorbehandelt waren (Median 2 Linien).
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Aplidin
wurde als eine 24-stündige
Infusion in den folgenden Dosen (DL) verabreicht: 133 (3 Patienten),
266 (3 Patienten), 532 (3 Patienten), 1000 (3 Patienten), 2000 (3
Patienten) und 3000 (1 Patient) μg/m2/Woche × 3
alle 28 Tage.
-
Es
wurden keine dosislimitierenden Toxizitäten (DLT) beobachtet. Berichtet
wurden nur milde nicht hämatologische
Toxizitäten,
die aus Übelkeit
G 1, Mukositis G 1 und Asthenie G 1 bestanden. Eine Phlebitis am Infusionsarm
trat häufig
auf und war konzentrationsabhängig.
Eine pharmakokinetische Analyse wurde bei allen Patienten durchgeführt, die
Plasmaspiegel bei den Dosen von 1000 μg/m2/Woche
und 2000 μg/m2/Woche zeigten, die der aktiven in vitro-Konzentration
(1 ng/ml) entsprachen. Bei einer Dosis von 532 μg/m2/Woche wurde
bei einem vorbehandelten Patienten mit fortgeschrittenem Melanom
eine klinische Besserung beobachtet.
-
BEISPIEL 4
-
PHASE I- UND PHARMAKOKINETISCHE (PK) STUDIE
ZU APLIDIN (APL) UNTER VERWENDUNG EINES 24-STÜNDIGEN, WÖCHENTLICHEN SCHEMAS
-
Bisher
wurden in dieser Phase I-Studie 25 Patienten (medianes Alter von
58 Jahren, medianer ECOG-Performance-Status 1) mit fortgeschrittenen,
vorbehandelten soliden Tumoren oder Lymphomen behandelt. Unter Einsatz
eines Schemas von APL 24 Stunden wöchentlich × 3, gefolgt von einwöchigem Aussetzen,
wurden die folgenden Dosen getestet: 133 (n – 3 Patienten), 266 (3), 532
(3), 1000 (3), 2000 (3), 4500 (3) und 3750 μg/m2/Woche
(3). Mit 60 verabreichten Zyklen (180 Infusionen) waren alle Patienten
auf Toxizität auswertbar.
Die maximal tolerierte Dosis betrug 4500 ng/m2/Woche × 3 mit
einer Muskeltoxizität
des Grades (G) 3 (anhand der Biopsie eine erwiesene Muskelatrophie
Typ II); CPK G4 und Transaminitis G3, mit dosislimitierenden Toxizitäten bei
2 bzw. 4 Patienten. Unwohlsein G2 wurde bei den meisten Patienten
beobachtet und Erbrechen G2/3 bei ≥ 2000 μg/m2, Phlebitis trat häufig auf, war aber konzentrationsabhängig. Von
allen Patienten wurden Proben für
die PK-Analyse mittels LC/MS/MS gewonnen. Vorläufige Daten deuten auf eine umfangreiche
Gewebsverteilung, eine lange Eliminationshalbwertzeit (t ½) von
10-24 h und Plasmaspiegel von > 1
ng/ml (was in vitro für
aktiv steht). Ein Patient mit einem fortgeschrittenen Melanom, das
gegen DTIC/Interferon therapierefraktär ist, wies eine klinische
Besserung auf, die > 30
Wochen aufrechterhalten wurde. Diese Studie zur wöchentlichen
Infusion weist die Möglichkeit
und Aktivität
eines dosisdichten APL-Schemas nach. Die neuromuskuläre Toxizität ist, wie
erwartet, dosislimitierend. Die mögliche empfohlene Dosis von 3750 μg/m2/Woche × 3
wird beurteilt.
-
BEISPIEL 5
-
KLINISCHE PHARMAKOKINETIK (PK) VON APLIDIN
(APL) BEI PATIENTEN MIT SOLIDEN TUMOREN UND NICHT-HODGKIN-LYMPHOMEN
-
Vier
intravenöse
Schemata werden in der Phase I bewertet: Wöchentliche 24-stündige Infusion,
zweiwöchentliche
24-stündige
Infusion und an 5 konsekutiven Tagen eine 1-stündige Infusion alle drei Wochen.
Die APL-Blutkonzentrationen werden mittels Flüssigkeitschromatographie-Tandem-Massenspektrometrie
analysiert. Die initialen Ergebnisse zeigen eine Akkumulation in
den Blutzellen und eine Plasma-PK, die durch eine umfangreiche Verteilung
(Verteilungsvolumen, das gewöhnlich über 200
l/m2 hinausgeht) und Eliminationshalbwertzeiten
in der Größenordnung
von 10 bis 24 Stunden gekennzeichnet ist. Ein offenes 2-Kompartimentmodell
ist nach der 24-stündigen
Infusion auf angemessene Weise an die meisten Profile angepasst.
Für 1-stündige Infusionen
stellt ein 3-Kompartimentmodell in den meisten Fällen ein bessere Anpassung
bereit. Es ist bekannt, das die erhaltenen Plasmaspiegel in vitro
aktiv sind. Die Bewertung zusätzlicher
Patienten und ein Vergleich der Plasma-PK läuft zurzeit.
-
BEISPIEL 6
-
VORLÄUFIGE
ERGEBNISSE VON EINER PHASE I- UND PHARMAKOKINETISCHEN STUDIE ZU
APLIDIN, VERABREICHT ALS EINE 24-STÜNDIGE INFUSION, ALLE 2 WOCHEN
BEI PATIENTEN MIT SOLIDEN TUMOREN UND NICHT-HODGKIN-LYMPHOMEN
-
Aplidin
wird alle 2 Wochen als eine 24-stündige Infusion verabreicht.
Die Anfangsdosis betrug 200 μg/m2/Tag und die Dosiseskalierung wurde bisher
bis einschließlich
400, 800, 1600 und 3200 μg/m2/Tag fortgeführt. Es wurden insgesamt 18
Patienten aufgenommen (M/W: 7/11, medianes Alter von 52 Jahren,
OMS 0/1: 10/8). Bisher wurde keine dosislimitierende Toxizität beobachtet.
Unter den auswertbaren Patienten bestand die Toxizität aus milder Übelkeit/Erbrechen
Grad I-II, Asthenie Grad I-II und [Muskel]-Krämpfen, die während oder
sofort nach der Infusion auftreten. Bei den bewerteten Dosen wurde
keine neuromuskuläre
Toxizität berichtet.
Ein Patient mit fortgeschrittenem Lungenkrebs und dokumentierter
Tumorprogression bei einer Dosis von 1600 μg/m2 entwickelte
eine hämolytische
Anämie
und Thrombozytopenie, die wahrscheinlich nicht als mit dem Prüfarzneimittel
im Zusammenhang stehend erachtet wurde. Die initiale pharmakokinetische
Analyse zeigte, dass das Arzneimittel umfangreich verteilt wird
und Blutkonzentrationen. Ein offenes 2-Kompartimentmodell ist auf
angemessene Weise an die meisten Plasmakonzentrationsprofile angepasst.
Die terminale Halbwertzeit liegt im Allgemeinen in der Größenordnung
von 10-24 h. Eine klinische Besserung wurde bei einem Patienten
mit einem Nicht-Hodgkin-Lymphom
gesehen. Die Aufnahme von Patienten zur Bestimmung der dosislimitierenden
Toxizität
und der in den Phase II-Studien zu empfehlenden Dosis läuft zurzeit.
-
BEISPIEL 7 (VERGLEICHSBEISPIEL)
-
GENEXPRESSIONSPROFIL BEI MIT DER MARINEN
VERBINDUNG APLIDIN BEHANDELTEN HUMANEN LEUKÄMISCHEN MOLT4-ZELLEN
-
In
der vorliegenden Studie wurden die frühen Veränderungen der durch Aplidin
in MOLT-4-Zellen
unter Verwendung der cDNA-Expressionsarrays (Atlas Human Cancer,
Clontech) induzierten Genexpression bewertet. MOLT-4-Zellen wurden
eine Stunde mit Aplidin-Konzentrationen behandelt, die das Wachstum
um 50 % inhibieren und die Gesamt-RNA wurde 0, 1, 6 und 24 Stunden
nach dem Arzneimittel-Washout isoliert. Die Filter wurden mit gleichen
Mengen von mit
32P-markierter cDNA hybridisiert.
Die Analyse der Ergebnisse wurde unter Verwendung der ATLAS IMAGE
1.0 Software durchgeführt.
Veränderungen
der Genexpression, die um das 2fache größer waren, wurden als signifikante
Veränderungen
der RNA-Expression angesehen und wurden anschließend anhand der PCR bestätigt. Es
wurde eine deutliche zeitabhängige
Reduktion der Expression von VEGF-RI (flt-1) beobachtet und auf
RNA-Niveau anhand der PCR und anhand des Western Blotting auf Protein-Niveau
bestätigt.
Ob die Downregulierung von flt-1 an der zytotoxischen und Antitumor-Wirkung
von Aplidin beteiligt ist, wird zurzeit untersucht. Auch die Charakterisierung
der Expression von anderen Genen, die nach der Exposition gegenüber Aplidin
downreguliert zu sein scheinen, wird derzeit durchgeführt. QUANTITATIVE VERÄNDERUNGEN DER DURCH APLIDIN
IN MOLT-4-ZELLEN INDUZIERTEN GENEXPRESSION
Gen | 1
Stunde | 6
Stunden | 24
Stunden |
| | | |
B-RAF | – | +2,0 | +2,6 |
FLT-1 | –1,5 | –5,0 | –3,4 |
FMS | – | +2,7 | +2,1 |
ETR | +2,7 | – | – |
DNA-PK | – | +3,0 | +3,8 |
PLK-1 | – | +3,0 | +4,4 |
-
Die
unter Mikroarrays beobachtete Verminderung der flt-1-Expression
wurde anhand der RT-PCR-Analyse bestätigt, siehe 1.
-
Unter
Verwendung von RNase-Protektion wurde die durch 20 nM Aplidin in
MOLT-4-Zellen induzierte Verminderung der flt-1-mRNA quantifiziert,
siehe 2.
-
3a und 3b zeigen
die autokrine Schleife von VEGF-Flt-1 in MOLT-4-Zellen und die Wirkung von
Aplidin in der autokrinen Schleife von VEGF-Flt-1.
-
Aplidin
blockiert die Sekretion von VEGF aus MOLT-4-Zellen, siehe 4.
Die Zellen wurden eine Stunde mit 20 nM Aplidin behandelt. Das im
Medium sezernierte VEGF wurde anhand des ELISA am Ende der Behandlung
und nach 6- und 24-stündiger
Inkubation in arzneimittelfreiem Medium gemessen.
-
Die
Aplidin-induzierte Blockade der VEGF-Sekretion ist konzentrationsabhängig und
kann bereits bei 5 nM beobachtet werden, siehe 5.
-
Unter
Verwendung von RNase-Protektion wurde nach 20 nM Aplidin eine starke
Verminderung der VEGF-mRNA-Spiegel in MOLT-4-Zellen beobachtet,
siehe 6.
-
Die
Aplidin-Dosis vermindert nicht die Aktivität des in MOLT-4-Zellen transfizierten
VEGF-Promotors, siehe 7.
Die Zellen wurden mit dem VEGF-Promotor (der die ersten 1000 Basen
stromaufwärts
vom Startpunkt überspannt),
der mit dem Luciferase-Reportergen verknüpft ist und mit einem Kontrollplasmid,
das das Renilla-Reportergen enthält,
transfiziert. Die Zellen wurden dann mit verschiedenen Aplidin-Konzentrationen behandelt
und die Luciferase-Aktivität
wurde nach 24 Stunden gemessen und mit der Renilla-Aktivität verglichen.
-
Aplidin
blockiert nicht die Bindung der HIF-1- und AP-1-Transkriptionsfaktoren
an ihre Konsensus-DNA-Sequenzen, die im VEGF-Promotor vorliegen,
siehe 8. Nukleare Extrakte wurden 60 min mit verschiedenen
Aplidin-Konzentrationen und markierten Oligonuldeotiden inkubiert.
Unter Verwendung des Gelretardierungsassays wurde die Bindung von
HIF-1 oder AP-1 überwacht.
-
Aplidin
blockiert nicht die Bindung des HIF-1-Transkriptionsfaktors an ihre
im VEGF-Promotor vorliegenden Konsensus-DNA-Sequenzen, siehe 9.
Die aus den mit verschiedenen Aplidin-Konzentrationen behandelten Zellen erhaltenen
nukleären
Extrakte, wurden 60 min mit markierten Oligonukleotiden inkubiert. Unter
Verwendung des Gelretardierungsassays wurde die Bindung von HIF-1 überwacht.
-
VEGF
(10 ng/ml), der dem Kulturmedium von in 10 % FCS kultivierten MOLT-4-Zellen
zugefügt
wurde, reduzierte geringgradig die Aktivität niedriger Aplidin-Konzentrationen,
während
er bei hohen Konzentrationen ohne Wirkung ist, siehe 10a, 10b.
-
Aplidin
ist auch zur Reduktion der Sekretion von VEGF aus der humanen Ovarialkrebslinie
IGROV-1 fähig,
siehe 11.
-
Aplidin
reduziert die mRNA-Spiegel von VEGF auch in der humanen Ovarialkrebslinie
IGROV-1, siehe 12.
-
Aplidin
wirkt sich nicht auf die Promotoraktivität von VEGF aus, die unter Verwendung
des Luciferase-/Renilla-Reportergensystems gemessen wird, siehe 13.
-
BEISPIEL 8 (VERGLEICHSBEISPIELE)
-
APLIDIN BLOCKIERT DIE VEGF-SEKRETION UND
DIE AUTOKRINE SCHLEIFE VON VEGF/VEGF-R1 IN EINER HUMANEN LEUKÄMIEZELLLINIE
-
Es
wurde festgestellt, dass Aplidin in der humanen Leukämiezelllinie
MOLT-4 eine starke Apoptose induziert. In der Mikroarray-Analyse
der gleichen Zelllinie traten Veränderungen der Expression von
verschiedenen Genen frühzeitig
nach der Behandlung auf. Unter diesen wurde gefunden, dass der VEGF-RI
(flt-1) durch die Armeimittelbehandlung downreguliert wurde, und
seine Downregulierung wurde anhand der Northem- und Western Blotting-Analyse
bestätigt.
Weitere Studien zeigten, dass die Behandlung des gleichen Zellsystems mit
der Verbindung zu einer starken Reduzierung der VEGF-Sekretion im Medium
führte.
Die Verminderung der VEGF-Sekretion wurde mit einer Verminderung
der mRNA, die für
VEGF in mit Aplidin behandelten MOLT-4-Zellen kodiert, in Verbindung
gebracht. Bei dem Versuch, den Mechanismus abzuklären, über den
Aplidin die VEGF-Sekretion blockiert, wurde festgestellt, dass die
Verbindung die Halbwertzeit von VEGF-mRNA nicht verändert. Auf ähnliche
Weise veränderte
Aplidin unter Verwendung des Elektromobilitäts-Verschiebungsassays nicht
die Fähigkeit
der beiden Transkriptionsfaktoren, HIF-1 und AP-1, an ihre im Promotor
von VEGF vorliegende entsprechende Konsensussequenz zu binden und
verminderte nicht die Transkription von VEGF, wenn ein VEGF-Promotor-Luciferasekonstrukt
in transitorischen Transfektionsexperimenten verwendet wurde. Die
verminderte Sekretion von Aplidin wurde mit einer erhöhten intrazellulären Akkumulation
von VEGF assoziiert, was stark darauf hinweist, dass die Verbindung über eine
Blockade der Sekretion von VEGF wirken könnte. Die simultane Behandlung
von MOLT-4-Zellen mit niedrigen Konzentrationen von Aplidin und
VEGF heben teilweise die Aktivität
von Aplidin auf, was darauf hindeutet, dass das Arzneimittel seine
Aktivität
in diesem Zellsystem durch Blockade der autokrinen Schleife von
VEGF/VEGF-RI teilweise ausüben
könnte.
-
BEISPIEL 9 (VERGLEICHSBEISPIEL)
-
IN VITRO-SICHERHEITSPROFIL VON APLIDIN,
EINEM MARINEN NATÜRLICHEN
PRODUKT MIT CHEMOTHERAPEUTISCHEM POTENZIAL
-
Unter
Verwendung des in vitro Zytotoxizitätsassays CellTiter96 (MTS,
Promega) weist Aplidin wenig hepatische (AML-12) oder kardiale Toxizität (H9 c2
(2-1); LD50 von 1 μM) auf. Im Gegensatz dazu ist
Aplidin sehr toxisch für
die Skelettmuskulatur (L8) und Nierenzellen (NRK-52E) (LD50 von 0,1 nM), von intermediärer Toxizität für myelogene
Stammzellen (FDC-P1, LD50 von 0,1 μM) in enger Übereinstimmung
mit den klinischen Toxizitätsdaten.
Die dosislimitierende Toxizität
bei Menschen stellt faktisch die Skelettmuskelatrophie dar.
-
Aplidin
weist bei höheren
in vitro-Konzentrationen Neurotoxizität auf. Unter Verwendung einer
Fluoreszenz-Viabilitätsfärbung (Ethidium
Homodimer und Calcein-AM, Molekülsonden)
gekoppelt mit der Immunzytochemie wurde beobachtet, dass ca. 1 μM Aplidin
für Hirnzellen
(sowohl Neuronen als auch Astrozyten) und Motoneuronen (Cholinacetyltransferase
positiv) im Rückenmark,
aber nicht die Substanz P-positiven sensorischen Neuronen toxisch
ist. Die Sensitivität
gegen Motoneuronen könnte
dabei helfen, die beobachtete Muskelatrophie Typ II (wie vorhergesagt)
bei einer kleinen Patientengruppe zu erklären, bei denen die AUC-Konzentration
des Arzneimittels aufgrund der verminderten Exkretion erhöht ist.
-
BEISPIEL 10
-
KLINISCHE UND PHARMAKOKINETISCHE PHASE
I-STUDIE ZU APLIDIN, EINEM NEUEN MARINEN DIDEMNIN, VERABREICHT ALS
EINE WÖCHENTLICHE
24-STÜNDIGE
INFUSION
-
Es
wurde eine Phase-I-Studie unter Anwendung einer 24-stündigen Infusion,
wöchentlich × 3, gefolgt von
einwöchigem
Aussetzen durchgeführt.
Es wurden 32 Patienten (medianes Alter von 58 Jahren, medianer ECOG
1) mit fortgeschrittenen, vorbehandelten soliden Tumoren behandelt.
Sie erhielten 64 Zyklen (Median/Patient: 2 (1-6)) über 8 Dosen:
133 (3 Patienten), 266 (3 Patienten), 532 (3 Patienten), 1000 (3
Patienten), 2000 (3 Patienten), 3000 (3 Patienten), 4500 (4 Patienten)
and 3750 μg/m2/Woche (10 Patienten). Zwei von 3 auswertbaren
Patienten wiesen bei 4500 μg/m2/Woche eine DLT auf reversible neuromuskuläre Toxizität Grad (G)
4 (Biopsie zur Prävention
einer Muskelatrophie Typ II) und CK-Erhöhung G4 (1 Patient), und vorübergehende
Transaminitis G3 (1 Patient). Zu anderen Toxizitäten gehörten: Unwohlsein G1-2 (die
meisten mit ≥ 3000 μg/m2/Woche behandelten Patienten), Muskelkrämpfe, Erbrechen
G1-2 (spricht auf Antiemetika an) und Reaktion an der Injektionsstelle
(sehr häufig
und konzentrationsabhängig).
Von allen Patienten wurden Proben für die PK-Analyse anhand eines
LC/MS/MS-Verfahrens gewonnen. Die Pharmakokinetik verlauft linear
und die Profile passen zu einem offenen 2-Kompartiment-Modell. Das
Arzneimittel weist eine umfangreiche Gewebsverteilung (Vss = 611
l), hohe Clearance (0,47 l/min) und eine Eliminationshalbwertzeit
(t ½)
von 18,8 Stunden auf. Aufrechterhaltene Plasmaspiegel > 1 ng/ml (in vitro
aktiv) wurden bei Dosen von ≥ 3000 μg/m2 erhalten. Ein Patient mit fortgeschrittenem
Melanom, das gegen DTIC/Interferon therapierefraktär war, wies eine über > 30 Wochen aufrechterhaltene
definitive klinische Besserung auf. Vier weitere Patienten wiesen ≥ 4 Monate
geringgradige Responses oder eine stabile Erkrankung auf. Schlussfolgernd
lasst sich sagen, dass es sich bei den DLT aufgrund des verabreichten
Aplidins unter einem wöchentlichen
Infusionsschema um reversible Muskeltoxizität und Transaminitis handelte,
die bei einer MTD von 4500 μg/m2/Woche beobachtet wurden. Die empfohlene
Dosis für
künftige
Studien, 3750 μg/m2/Woche × 3,
die durch einen Zentralvenenkatheter verabreicht wird, ist möglich und
geht mit einer milden Toxizität
einher.
-
BEISPIEL 11
-
KLINISCHE UND PHARMAKOKINETISCHE PHASE
I-STUDIE ZU APLIDIN, EINEM NEUEN MARINEN DIDEMNIN, VERABREICHT ALS
WÖCHENTLICHE
24-STÜNDIGE
INFUSION
Patientenmerkmale | | | |
Patientenzahl | 35 | Tumortyp | |
Geschlecht
(männlich/weiblich) | 23/12 | Kolorektal | 12 |
Medianes
Alter, Jahre | 56,5
(29-74) | Niere | 6 |
(Bereich) | | | |
ECOG-Performance Status | | Kopf
und Hals | 5 |
0 | 12 | Melanom | 4 |
1 | 18 | Magen | 2 |
2 | 5 | Brust | 1 |
Vorherige
Strahlentherapie | | Lunge | 1 |
Vorherige
Chemotherapie | | Weichteile | 1 |
| | Sarkom | |
Keine | 4 | Lymphom | 1 |
1
Regime | 9 | Schilddrüse | 1 |
2
Regime | 12 | C.
unbekannten Ursprungs | 1 |
3 ≥ Regime | 10 | | |
Sitz
der Erkrankung | | | |
1 | 14 | | |
2 | 12 | | |
≥ 3 | 9 | | |
ZAHL DER IN DIE STUDIE AUFGENOMMENEN PATIENTEN
Dosishöhe | Dosis
(μg/m2(Woche) | Patientenzahl | Zahl
der Zyklen (Bereich) |
I | 133 | 3 | 9(1-6) |
II | 266 | 3 | 9(2,5) |
III | 532 | 3 | 10(2-6) |
IV | 1000 | 3 | 7(1-4) |
V | 2000 | 3 | 6(2-2) |
VI | 3000 | 3 | 4(1-2) |
VII | 4500 | 4 | 5(1-2) |
VIII | 3750 | 13 | 21+(1-4) |
Insgesamt | | 35 | 71+ |
SCHWERWIEGENDSTE TOXIZITÄTEN PRO
PATIENT
Dosishöhe | | I | II | III | IV | V | VI | VII (MTD) | VIII (RD) |
Patientenzahl | | 3 | 3 | 3 | 3 | 3 | 3 | 4 | 13 |
Übelkeit | G2 | | | | | 1 | | | 2 |
| G3 | | | | | | 1 | | |
Asthenie | G2 | | | 1 | | | 1 | 1 | 3 |
| G3 | | | | | | 1 | | |
Reaktion
an der Injektionsstelle | | | 1 | | 1 | 1 | 1 | 1 | 3 |
| G2 | | | | | | | | |
Myositis | G3 | | | | | | | 1 | |
CPK-Erhöhung | G4 | | | | | | | 1 | |
Transaminitis | G3 | | | | | | | 1 | 2 |
| G4 | | | | | | | | 1 |
Überempfindlichkeit | G3 | | | | | | | | 1 |
-
ANTITUMORAKTIVITÄT
-
- Patient Nr. 008 – (Madrid)
Stark vorbehandeltes, nicht messbares metastasierendes Melanom,
es wurden eine klinische Besserung und ein Schrumpfen des Tumors
beobachtet. Eine Biopsie von einer der metastasierenden Läsionen ließ keinen
Hinweis auf residuales Tumorgewebe erkennen.
- Patient Nr. 032 – (Madrid)
Nierenkarzinom; 20 %ige Schrumpfung des Tumors.
- Patient Nr. 034 – (Madrid)
Medulläres
Schilddrüsenkarzinom.
Klinische Besserung und stabile Erkrankung (SD) bei Lymphangitis
der Lunge. Abnahme des CEA-Markers.
-
PHARMAKOKINETIK
-
Die
Plasma-Aplidinkonzentrationen wurden anhand der Flüssigkeitschromatographie-Tandem-Massenspektrometrie
mit einem Quantifizierungslimit von 0,25 ng/ml und einem breiten
linearen Bereich von bis zu 16,00 ng/ml bestimmt.
-
Insgesamt
wurden bis zu 24 Stunden nach Beendigung der Infusion 15 Proben
entnommen.
-
DOSISLINEARE PHARMAKOKINETIK
-
- Hoher Cl-Median ((Quartile) 0,47 (0,40-0,56) l/min) und
Variabilität
zwischen Patienten (Variationskoeffizient der Clearance (Cl), 45
%).
- Intermediäre
bis lange Halbwertzeit (t ½)
(Median (Quartile) 18,8 (15,3-25,4) h)
- Umfangreiche Verteilung mit supraphysiologischem Verteilungsvolumen
- (Vss) (Median (Quartile) 611 (434-733)1)
- Blutzellenakkumulation (2- bis 8fach im Vergleich zum Plasma)
- Die Profile passen zu einem offenen 2-Kompartiment-Modell
-
14 zeigt
das Verhältnis
zwischen Dosis und AUC.
-
SCHLUSSFOLGERUNGEN
-
Bei
den DLT von unter diesem Schema verabreichtem Aplidin handelte es
sich um reversible Muskeltoxizität
und Transaminitis, die bei der MTD von 4500 μg/m2/Woche × 3 beobachtet
wurden.
-
Die
für künftige Studien
empfohlene Dosis von 3750 μg/m2/Woche × 3
ist möglich
und ist von einer milden Toxizität
(hauptsächlich
milder Asthenie) begleitet. Phlebitis am Infusionsarm trat häufig auf
ist konzentrationsabhängig
und mittels Verabreichung durch einen Zentralvenenkatheter vermeidbar.
-
Es
wurde keine hämatologische
Toxizität
beobachtet.
-
Die
PK ist gekennzeichnet durch Dosislinearität, eine relativ lange Verweilzeit
der Verbindung im Körper
und eine umfangreiche Verteilung. Potenziell aktive Plasmaspiegel
werden ab 2000 μg/m2 erreicht.
-
Eine
zusätzliche
Phase I-Studie zur Untersuchung einer 3-stündigen iv-Infusion, alle zwei
Wochen, läuft
zurzeit. Anfangsdosis 3000 μg/m2, alle 2 Wochen.
-
BEISPIEL 12
-
PHASE I-STUDIE ZU APLIDIN ALS EINE WÖCHENTLICH
VERABREICHTE 1-STÜNDIGE
INTRAVENÖSE INFUSION
AN PATIENTEN MIT FORTGESCHRITTENEN SOLIDEN TUMOREN UND LYMPHOMEN
-
Erwachsene
Patienten mit fortgeschrittener Krankheit, PS < 3, und angemessener Organfunktion
werden zur Teilnahme als geeignet gehalten; die Patienten erhalten
Aplidin, wöchentlich × 3, alle
4 Wochen. Es wurden 24 Patienten mit soliden Tumoren aufgenommen:
Medianes (m) Alter von 55 Jahren, medianer ECOG = 1, 15/24 Patienten
wurden mit ≥ 2
Behandlungszyklen behandelt. Es wurden sieben Dosen (DL) von 133 μg/m2/Woche bis 2700 μg/m2/Woche
beurteilt: 102 Infusionen sind auf Toxizität (Tox) auswertbar. Es wurde
keine hämatologische
Toxizität
berichtet, Erbrechen, das der Prophylaxe bedurfte wurde ab 800 μg/m2/Woche beobachtet. Bei 2700 μg/m2/Woche (4 Patienten) wies 1 Hyperbilirubinämie G3 auf
die für
dosislimitierend gehalten wurde, und deshalb wird die Dosis von
2700 μg/m2/Woche erweitert. Von allen Patienten werden
für die PK-Analyse
(LC-ESI-MS/MS) Proben entnommen; die Kinetiken verlaufen linear,
der Median von Vss beträgt =
308 l/m2, die Cl ist hoch Median = 0,60
l/min und der Median der Eliminationshalbwertzeit beträgt = 14,2
Stunden. Plasmaspiegel von > 1
ng/ml 24 Stunden nach der Infusion sind ab 1800 μg/m2/Woche
erreichbar. Frühe Hinweise
auf Aktivität
wurden beim Magenkrebs bemerkt (1 Patient bei 1200 μg/m2). Ein Patient mit fortgeschrittenem Nierenkrebs,
der gegen VBL-IFN therapierefraktär ist, wies eine anhaltende
objektive Response (PR der Lungenmetastasen und SD bei peritonealer
Erkrankung) bei einer Dosis von 2700 μg/m2/Woche
auf. Aplidin scheint in pharmakologisch angemessenen Dosen klinisch
möglich
zu sein.
-
BEISPIEL 13
-
PHASE I- UND PHARMAKOKINETISCHE STUDIE
ZU APLIDIN, VERABREICHT ALS EINE 24-STÜNDIGE KONTINUIERLICHE
INFUSION ALLE ZWEI WOCHEN (Q2W) BEI PATIENTEN MIT SOLIDEM TUMOR
UND LYMPHOMEN
-
Aplidin
wurde an folgende Patienten verabreicht: mit solidem Tumor/NHL als
eine 24-stündige
Infusion/q2w an 35 Patienten (Median: Alter = 51/ECOG = 1) mit solidem
Tumor (32 Patienten) oder NHL (3 Patienten). 23/35 Patienten wurden
zuvor ≥ 3
vorherigen Chemotherapielinien ausgesetzt. Es wurden neun Dosen (200-7000 μg/m2/Woche/q2w) und 65 Zyklen (120 Infusionen)
verabreicht. Es wurde keine hämatologische
Toxizität
berichtet. Die Toxizität
bestand aus Asthenie G2-3 und Erbrechen bei 9-2 Patienten bzw. 12-1
Patienten. Übelkeit/Erbrechen
G3 (≥ 5000 μg/m2) wurde effizient behandelt und dann mit
4HT3-Regimen verhindert. Es wurde keine kardiale Toxizität berichtet.
Bei einer Dosis von 5000 μg/m2/Woche/q2w litten zwei Patienten vorübergehend
an Muskelkrämpfen
mit reversiblen CPK-MM-Erhöhungen
G3. Unter 9 bei 6000 μg/m2/Woche behandelten Patienten trat bei 3
Patienten nach der dritten Aplidin-Injektion eine CPK-MM- und Aldolase-Erhöhung auf.
Die CPK-Erhöhungen
waren G1-2 und bei 2 Patienten nicht symptomatisch, aber eine CPK-Erhöhung G3
mit Muskelschmerzen G3 und Verlust der Muskelstärke (DLT) wurde bei einem Patienten
berichtet. Diese war mit keinen Folgeerscheinungen reversibel. Eine
Muskelbiospie zeigte keine signifikante Nekrose der Myozyten. Die
ultrastrukturelle elektronenmikroskopische Untersuchung zeigte keine
morphologische Veränderung
der Mitochondrien, aber einen Verlust der dicken Myosinfilamente.
Vier Patienten wurden bei 7000 μg/m2/q2w aufgenommen. Die pharmakokinetische
Analyse (LC-ESI/MS/MS) zeigte, dass die AUC-Zunahme mit einem großen Vss
= 5391/m2, einer hohen Clearance (332 ml/mm.m2) und einer langen terminalen Halbwertzeit
(15-35 h) linear verläuft.
Die Plasmakonzentrationen 24 Stunden nach Beendigung der Infusion
bei Dosen von ≥ 3000 μg/m2/q2w sind mit effizienten in vitro-Konzentrationen
(< 1 ng/ml) vergleichbar.
Aktivität wurde
bei NHL (1/3 Patienten), medullärem
Schilddrüsen-
(2/2 Patienten), Nieren-(1/5
Patienten), und neuroendokrinem Krebs (1 Patient) beobachtet. Die
mechanistische Hypothese und präventive
Strategien gegen die Muskeltoxizität werden zurzeit bewertet.
-
BEISPIEL 14 (VERGLEICHSBEISPIEL)
-
MIKROARRAY-ASSAY
-
Für diese
Experimente wurde die humane Leukämie-Zelllinie MOLT-4 verwendet.
Die MOLT-4-Zellen wurden
eine Stunde mit 20 nM Aplidin behandelt. Die Gesamt-RNA wurde am
Ende der Behandlung und 6 und 24 Stunden nach Erholung in arzneimittelfreiem
Medium extrahiert.
-
5 μg Gesamt-RNA
wurden in Anwesenheit von 32P-dATP retrotanskribiert
in cDNA. Gleiche Mengen radioaktiver Sonden wurden an Atlas Human
Cancer Microarrays (Clontech) hybridisiert. Nach dem Waschen wurden
die Filter exponiert und die Ergebnisse unter Verwendung der Atlas
Image Software analysiert. Es wurde nur ein Genexpressionsunterschied
von größer als
das 2fache zwischen behandelten und unbehandelten Zellen berücksichtigt.
Die RT-PCR- und Northern-Analysen wurden zur Bestätigung der
Veränderungen
in der Genexpression, die mit den Mikroarrays ermittelt wurden,
durchgeführt.
-
ERGEBNISSE
-
Die
Aplidin-Behandlung führte
so früh
wie eine Stunde nach der Behandlung zu signifikanten Veränderungen
der Genexpression. Nach 6- und 24-stündiger Erholung in arzneimittelfreiem
Medium wurde die Expression einer erhöhten Anzahl von Genen beobachtet.
-
Am
Ende der Behandlung wurden die signifikantesten Veränderungen
in der Expression des „early" Responsegens ETR
und im VEGF-RI/flt-1-Gen beobachtet, die durch Behandlung erhöht bzw.
vermindert wurden.
-
Die
ETR-Spiegel gingen nach 6 und 24 Stunden auf normale Spiegel zurück, während die
Spiegel von flt-1 nach 6 und 24 Stunden weiter abnahmen.
-
Aplidin
induzierte auch eine Zunahme der B-RAF- und Fms-Spiegel, die 6 Stunden
nach Erholung in arzneimittelfreiem Medium deutlich beobachtet werden
konnte.
-
Die
in diesen Genen beobachteten Veränderungen
wurden entweder durch die RT-PCR- oder Northern Blot-Analyse bestätigt.
-
Anhand
der Mikroarray-Analyse wurden Unterschiede in der Genexpression
(noch nicht anhand der RT-PCR bestätigt) für andere Gene, wie zum Beispiel
PLK-1, beobachtet.
-
BEISPIEL 15
-
PHASE I-STUDIE ZU APLIDIN, VERABREICHT
ALS EINE 1-STÜNDIGE
WÖCHENTLICHE
IV-INFUSION BEI PATIENTEN MIT FORTGESCHRITTENEN SOLIDEN TUMOREN
UND NICHT-HODGKIN-LYMPHOMEN
-
ARZNEIMITTEL-VERABREICHUNG Aplidin wurde 1-stündig, wöchentlich × 3, alle vier Wochen verabreicht.
PATI | ENTENMERKM | ALE | |
Patientenzahl | 30 | Tumortyp | |
Medianes
Alter, Jahre (Bereiche) | 53,5
(36-75) | Kolorektal | 8 |
ECOG-Performance Status | | Lunge | 5 |
0 | 2 | Magen | 4 |
1 | 21 | Niere | 3 |
2 | 5 | Kopf
und Hals | 3 |
Vorherige
Strahlentherapie | 10 | Melanom | 2 |
Vorherige
Chemotherapie (Zahl | | Ovar | 2 |
der
Regime) | | | |
1 | 10 | Gallenwege | 1 |
2 | 10 | Ösophagus | 1 |
≥ 3 | 8 | Pankreas | 1 |
IN DIE STUDIE AUFGENOMMENE PATIENTEN UND
DOSISESKALIERUNG
Dosishöhe | Dosis
(μg/m2/Woche) | Patientenzahl | Zykluszahl(Bereich) |
I | 133 | 3 | 5(1-2) |
II | 266 | 3 | 5(1-2) |
III | 532 | 3 | 5(1-2) |
IV | 800 | 3 | 6(2-2) |
V | 1200 | 4 | 7(1-2) |
VI | 1800 | 4 | 7(1-2) |
VII | 2700 | 8 | 12(1-2+) |
VIII | 3600 | 2 | 3(1-2+) |
Insgesamt | | | |
* Definition
eines Zyklus: 3 konsekutive wöchentliche
Infusionen mit einwöchigem
Aussetzen |
SCHWERWIEGENDSTE TOXIZITÄTEN PRO
PATIENT
Dosis (wöchentlich ×3) | 133 | 266 | 532 | 800 | 1200 | 1800 | 2700 | 3600 |
Patientenzahl | 3 | 3 | 3 | 3 | 4 | 4 | 8 | 2 |
Übelkeit/Erbrechen G2 | – | – | – | 3 | – | 3 | 2 | – |
Reaktion an
der Injektionsstelle | – | 1 | – | 1 | 1 | 1 | 3 | – |
G2 | | | | | | | | |
Asthenie G2(G3) | – | – | 1 | 1(1) | 3 | 2 | 1(1) | – |
Myalgie G2(G3) | – | – | – | – | (1) | – | – | 1 |
CPK-Erhöhung G1 | – | – | – | 1 | – | – | – | 1 |
Transaminitis G2(G3) | 1 | – | (1) | 1 | – | 1 | 1(4)(1) | – |
Bilirubin G3 | – | – | – | – | – | – | 1(1)(2) | – |
Alk. Phosphatase G2(G3) | – | (1) | – | – | – | 1 | (1)(2) | – |
Hypertonie G1(G3) | (1) | – | – | 1 | – | – | – | – |
(1)ein Patient mit Hepatitis C; 2 Fälle reversibel
zum Tag 8 und 1 DLT |
(2)DLT |
-
CHARAKTERISIERUNG DER BERICHTETEN
DOSISLIMITIERENDEN TOXIZITÄT
-
- Patient Nr. 28 – (Edinburgh)
mit einem Ösophagus-Adenokarzinom
(keinen Lebermetastasen), das bei 2700 μg/m2 wöchentlich
behandelt wurde, wies eine verzögerte
Erholung der Leberenzym-Zunahme auf (AST G3; Bilirubin G3; ALP G3),
wodurch die wöchentliche
Verabreichung von weiteren Dosen ausgeschlossen wurde.
-
HINWEISE AUF AKTIVITÄT
-
- Patient Nr. 16 – (Edinburgh)
mit einem Magen-Adenokarzinom, das primär gegen FAM therapierefraktär war. Eine
geringgradige Besserung der Lymphknotenmassen in der Umgebung der
kleinen Magenkurvatur, des Truncus coeliacus und der Pelvis mit
Aplidin bei 1200 μg/m2 wöchentlich
(3600 μg/m2).
- Patient Nr. 23 – (Barcelona)
mit Nierenkarzinom und Lungenknoten als der Hauptkrankheitsort,
das gegen VBL + αIFN
und liposomales Doxorubicin primär
therapierefraktär
war. Partielle Remission der Lungenknoten und klinische Besserung
mit Rückbildung
der Atemnot nach 2 Infusionen mit Aplidin bei 2700 μg/m2 wöchentlich (8100
ng/m2).
- Patient Nr. 29 – (Barcelona)
mit Nierenkarzinom. Klinische Besserung nach 3 Infusionen bei der
Bewertung einer supraklavikulären
Adenopathie. Ausstehende Bewertung nach dem 2. Zyklus.
-
PHARMAKOKINETISCHE DATEN
-
- Dosislineare PK bis zur aktuellen Dosis von 2700 μg/m2.
- Wichtige Variabilität
zwischen den Patienten: Variationskoeffizient der Cl, 33 %.
- Relativ hohe Plasma-Cl: Median (Quartile) 329 (288-407 ml/min/m2).
- Intermediäre
t ½ :
Median (Quartile) 15,8 (13,3-19,5) n.
- Umfangreiche Verteilung: Median (Quartile) Vss, 345 (220-398)
l/m2
- Vorläufige
kompartimentelle Analyse: Die Profile stellen die beste Anpassung
mittels eines 3-Kompartiment-Modells der ersten Ordnung mit einer
sehr schnellen initialen Phase (mediane Halbwertzeit 0,04 Stunden),
gefolgt von einer intermediären
Phase (mediane Halbwertzeit 1,4 Stunden) und einer längeren terminalen
Phase (mediane Halbwertzeit 20,7 Stunden) dar.
-
SCHLUSSFOLGERUNGEN
-
Diese
laufende Studie deutet darauf hin, dass als eine 1-stündige Infusion
wöchentlich
mit einwöchigem
Aussetzen verabreichtes Aplidin bis zu einer Dosis von 3600μg/m2 jede Woche klinisch möglich ist. Eine Knochenmarktoxizität wurde
nicht berichtet Das Erbrechen war durch die prophylaktische Gabe
von Antiemetika behandelbar. Muskeltoxizität, die aus Muskelschwäche und
erhöhter
CK bestand, wurde bei einem mit 3600 [μg/m2]
behandelten Patienten gesehen. Lebertoxizität bei der höchsten untersuchten Dosis wurde
bei mehreren Patienten berichtet, obwohl es sich bei einem Patienten
um eine DLT handelte. Die pharmakokinetischen Informationen deuten
darauf hin, dass potenziell therapeutische Spiegel im Plasma von
Patienten erreicht werden können,
die beginnend mit 1200 μg/m2 behandelt werden.
-
Die
Möglichkeit
von 3600 μg/m2 jede Woche (Dosishöhe VIII) wird untersucht.
-
BEISPIEL 16
-
Eine
Phase I- und pharmakokinetische Studie zu Aplidin, verabreicht als
eine 24-stündige
kontinuierliche Infusion alle zwei Wochen bei Patienten mit soliden
Tumoren und Nicht-Hodgkin-Lymphomen. PATIENTENMERKMALE
Patientenzahl | 43 | Tumortyp | |
Medianes
Alter, Jahre (Bereiche) | 52(18-71) | Lunge | 6 |
ECOG-Performance Status | | Kolorektal | 8 |
0 | 19 | Niere | 5 |
1 | 21 | Brust | 4 |
2 | 2 | Pankreas | 4 |
Vorherige
Strahlentherapie | 27 | Lymphom | 3 |
Vorherige
Chemotherapie (Anzahl der | | Ovar | 2 |
Regime) | | | |
1 | 7 | Schilddrüse | 3 |
2 | 5 | Knochen | 1 |
≥3 | 29 | Melanom
Prostata Uterus Mesotheliom Magen | 1
1 1 1 1 |
| | Weitere | 2 |
IN DIE STUDIE AUFGENOMMENE PATIENTEN UND
DOSISESKALIERUNG
Dosishöhe | Dosis | Patientenzahl | Zykluszahl |
| (μg/m2/2 Wochen) | | (Bereich) |
I | 200 | 3 | 5(1-3) |
I | 400 | 3 | 6(2-2) |
III | 800 | 3 | 9(2-4) |
IV | 1600 | 6 | 11(1-2) |
V | 3200 | 3 | 5(1-2) |
VI | 4000 | 3 | 8(2-4) |
VII | 5000 | 3 | 6(2-2) |
VIA | 6000 | 12 | 26(1-6+) |
IX | 7000 | 7 | 12(1-4+) |
Insgesamt | | | |
*Definition
des Zyklus: 2 zweiwöchentliche
Infusionen | |
SCHWERWIEGENDSTE TOXIZITÄTEN PRO
PATIENT
Dosis | 200 | 400 | 800 | 1600 | 3200 | 4000 | 5000 | 6000 | 7000 |
Patientenzahl | 3 | 3 | 3 | 6 | 3 | 3 | 3 | 12 | 7 |
Übelkeit/ | 2 | 1 | – | 4 | (1) | 2 | 1 | 2 | 1 |
Erbrechen G2(G3) | | | | | | | | | |
Flushing
G1 | – | – | 1 | – | 1 | 1 | – | – | 1 |
Asthenie G2(G3) | – | 2 | – | 2(1) | 1 | 1 | (1) | 6 | 2 |
Muskelkrämpfe | – | – | 2 | 1 | 2 | 2 | 2 | 1 | – |
G1+G2 | | | | | | | | | |
Muskelschmerzen
G1 | – | – | – | – | (1) | 2 | 1 | 1(2) | 1 |
(G2) | | | | | | | | | |
Muskelschwäche | – | – | – | – | – | – | 1 | 1(1) | – |
G1(G2) | | | | | | | | | |
CPK-Erhöhung | – | – | – | – | – | – | (1)[1] | 1(1) | 1 |
(G2)(G3)[G4] | | | | | | | | | |
Transaminitis | 1 | – | – | (1) | – | – | 1 | – | 1 |
Transaminitis G2 | 1 | – | – | (1) | – | – | 1 | – | 1 |
(G3) | | | | | | | | | |
Hypertonie G2 | – | 1 | – | – | – | – | – | – | – |
Neutropenie G4 | – | – | – | – | – | – | – | – | 1 |
Schmerzen, | – | – | – | – | – | 2 | – | – | – |
Zentralkatheter
G2 | | | | | | | | | |
-
CHARAKTERISIERUNG DER MUSKELTOXIZITÄT (DLT)
-
- Patient Nr. 27 – Männlicher
Patient mit medullärem
Schilddrüsenkarzinom,
behandelt bei 6000 μg/m2 wöchentlich,
wies eine symptomatische CPK G3 mit Muskelschmerzen G2 auf. Die
Toxizität
bildete sich innerhalb von 3 Wochen nach Absetzen der Behandlung
zurück.
-
Bei
3 Patienten (5000 und 6000 μg/m2) fanden sich geringgradige Erhöhungen der
CPK (≥ G2),
bestehend aus CPK MM-Erhöhung
(Muskel) mit keiner signifikanten Erhöhung von CPK MB (Herz). Es
wurde eine parallel laufende Erhöhung
des Aldolase-Spiegels beobachtet. Anzeichen einer Besserung durch
Anwendung von Carnitin-Supplementen als Schutzmittel der Skelettmuskulatur
werden berichtet. Bei 2 Patienten wurden Muskelbiopsien durchgeführt; E/M:
partielles Verschwinden der dicken Filamente des Myosins.
-
PHARMAKOKINETISCHE DATEN
-
Aplidin
scheint (im Rahmen der durch den kleinen Stichprobenumfang auferlegten
Einschränkungen) ein
dosislineares PK-Profil aufzuweisen.
- Relativ hohe Plasma-Cl:
Medianwert (Quartile) 252 (192-415 ml/min/m2)
- Hohe Cl-Variabilität
zwischen den Patienten (Variationskoeffizient der Cl 62 %).
- Intermediäre
bis lange t ½ mit
einem Medianwert (Quartile) von 23,8 (15,7-35,0 h).
- Breite Verteilung, Median (Quartile) von Vss von 413 (274-638
l/m2).
- Vorläufige
kompartimentelle Analyse: Plasmaprofile stellen die beste Anpassung
mittels eines 2-Kompartiment-Modells der ersten Ordnung mit einer
schnellen initialen (mediane Halbwertzeit 0,64 h) und einer längeren terminalen
Phase (mediane Halbwertzeit 25,8 Stunden) dar.
-
BEZIEHUNG DER APLIDIN-MYOTOXIZITÄT ZUR PHARMAKOKINETIK
-
Die
Muskeltoxizität
ist nur bei hohen Dosen und Expositionen nach einer 24-stündigen Infusion
aufgetreten.
-
Die
Cmax-Werte sind nach einer 1-stündigen Infusion
bereits höher
als die nach der 24-stündigen
Infusion. Folglich kann eine Cmax-Beziehung
ausgeschlossen werden.
-
Die
AUC-Werte bei den Patienten mit Myotoxizität sind hoch, stellen aber nicht
die Maximalwerte dar.
-
Sie
wirkte sich auf Patienten mit hohen, aufrechterhaltenen Plasmakonzentrationen
von Aplidin aus. Die 3 Patienten mit einer eindeutigen Muskeltoxizität wiesen
nach einer 24-stündigen
Infusion eine über
44 Stunden hinausgehende t ½ im
Vergleich zu einer medianen t ½ von
25,8 Stunden auf.
-
15a und 15b zeigen
die Aktivität
bei medullärem
Schilddrüsenkrebs:
CEA-Spiegel
-
SCHLUSSFOLGERUNGEN
-
Arzneimittel-induzierte
Muskelveränderungen
(von denen erwartet wird, dass sie eine dosislimitierende Toxizität darstellen),
die beginnend mit der Dosishöhe
Nummer III (1800 μg/m2 bis 5000 μg/m2)
berichtet werden, stellen bei 6000 μg/m2 (1/9
Patienten) eine dosislimitierende Toxizität dar.
-
Eine
Antitumor-Aktivität
wurde auch bei Patienten mit NIL und Nierenkarzinom bemerkt.
-
Die
Studie untersucht nun die Möglichkeit
von 6000-7000 μg/m2 alle 2 Wochen unter Anwendung von Carnitin-Supplementen
als Mittel zum Schutz der Skelettmuskulatur.