-
TECHNISCHES GEBIET
-
Die
vorliegende Erfindung betrifft generell ein neues, von Humanzellen
exprimiertes Protein. Insbesondere betrifft die vorliegende Erfindung
ein neues Gen, das einen Rezeptor kodiert, der als „Zcytor14" bezeichnet wird,
sowie Nukleinsäuremoleküle, die
Zcytor14-Polypeptide kodieren.
-
STAND DER TECHNIK
-
Zytokine
sind lösliche,
kleine Proteine, die eine Vielfalt von biologischen Wirkungen vermitteln,
u. a. die Regelung des Wachstums und die Differenzierung vieler
Zelltypen (siehe z. B. Arai et al., Annu. Rev. Biochem. 59:783 (1990);
Mosmann, Curr. Opin. Immunol. 3:311 (1991); Paul and Seder, Cell
76:241 (1994)). Proteine der Zytokingruppe sind u. a. Interleukine,
Interferone, Colony-Stimulating-Faktoren,
Tumornekrosefaktoren und andere regulatorische Moleküle. So ist
z. B. humanes Interleukin-17 ein Zytokin, das die Expression von
Interleukin-6, intrazellulärem
Adhäsionsmolekül 1, Interleukin-8,
Granulocyte-Macrophage-Colony-Stimulating-Faktor
und Prostaglandin E2-Expression stimuliert und eine Rolle bei der
präferenziellen
Reifung von hämatopoetischen
CD34+ Vorläufern
in Neutrophilen spielt (Yao et al., J. Immunol. 155:5483 (1995);
Fossiez et al., J. Exp. Med. 183:2593 (1996)).
-
Zytokinbindende
Rezeptoren setzen sich normalerweise aus einem oder mehreren integrierten
Membranproteinen zusammen, die das Zytokin mit hoher Affinität binden
und dieses Bindungsereignis durch die zytoplasmischen Teile bestimmter
Rezeptoruntereinheiten auf die Zelle umsetzen. Zytokinrezeptoren
wurden auf Basis der Ähnlichkeiten
in ihren extrazellulären
ligandbindenden Domänen
in mehrere Klassen eingeteilt. So gehören beispielsweise die Rezeptorketten,
die für
die Bindung und/oder Umsetzung der Wirkung von Interferonen zuständig sind,
basierend auf einer charakteristischen extrazellulären 200-Reste-Domäne zur Familie
der Zytokinrezeptoren Typ II.
-
Die
nachgewiesenen in-vivo-Aktivitäten
der Zytokine und ihrer Rezeptoren verdeutlichen das klinische Potenzial
von und den Bedarf für
andere Zytokine, Zytokinrezeptoren, Zytokinagonisten und Zytokinantagonisten.
-
Die
Datenbank EMBL (Online) EBI; 16. November 1998, XP002154807, bietet
einen humanen 399bp cDNA-Klon mit der Bezeichnung „gk39g09.x1
NCI_CGAP_Co8 Homo sapiens cDNA clone".
-
Die
vorliegende Erfindung bietet ein isoliertes Polypeptid, welches
eine Sequenz von Aminosäureresten
umfasst, die mindestens 90 % identisch mit eine Aminosäuresequenz
ist, die aus einer Gruppe ausgewählt wurde,
die Folgendes umfasst: (a) Aminosäurereste 21 bis 452 der SEQ
ID-NR:2, (b) Aminosäurereste
21 bis 435 der SEQ ID-NR:10, (c) Aminosäurereste 21 bis 677 der SEQ
ID-NR:2 und (d) Aminosäurereste
1 bis 692 der SEQ ID-NR:2.
-
Eine
beispielhafte Nukleotidsequenz, die Zcytor14 kodiert, wird von SEQ
ID-NR:1 geboten. Das kodierte Polypeptid hat folgende Aminosäurensequenz:
-
Somit
kodiert das Zcytor14-Gen ein Polypeptid der 692 Aminosäuren. Merkmale
des Zcytor14 umfassen eine putative Signalsequenz (Aminosäurereste
1 bis 20 der SEQ ID-NR:2), eine extrazelluläre Domäne (Aminosäurereste 21 bis 452 der SEQ
ID-NR:2), eine Transmembrandomäne
(Aminosäurereste
453 bis 473 der SEQ ID-NR:2)
und eine intrazelluläre
Domäne
(welche die Aminosäurereste
474 bis 677 der SEQ ID-NR:2 umfasst).
-
Ein
variantes Zcytor14-Protein, das als „Zcytor14-1" bezeichnet wird,
wurde identifiziert und hat die folgende Aminosäurensequenz: EEPRNASLQA
RGVGPGAGPG
AGDGT (SEQ ID-NR:5). Eine beispielhafte Nukleotidsequenz, welche
dieses Polypeptid kodiert, wird durch SEQ ID-NR:4 bereitgestellt.
-
Eine
Sequenzanalyse zeigte, dass Zcytor14-1 eine gekürzte Form des Rezeptorpolypeptids
ist. Das bedeutet, dass im Zcytor14-1 die Aminosäurereste 1-113 der SEQ ID-NR:2
fehlen. SEQ ID-NR:10 bietet eine Aminosäurensequenz eines Zcytor14-1-Polypeptids,
welches den N-terminalen Teil des Zcytor14 umfasst.
-
Ein
Vergleich der Zcytor14- und Zcytor14-1-Aminosäurensequenzen weist auch darauf
hin, dass die zwei Polypeptide alternativ gespleißte Varianten
darstellen. Die Aminosäurensequenz
von Zcytor14 umfasst ein Segment mit 17 Aminosäuren (Aminosäurereste
339 bis 355 der SEQ ID-NR:2), welches im Zcytor14-1 fehlt, während beim
Zcytor14, nach der Aminosäure
479, ein Segment mit 13 Aminosäuren
fehlt, welches im Zcytor14-1 vorhanden ist (Aminosäurereste
350 bis 362 der SEQ ID-NR:5). Ein Polypeptid, das beide Aminosäurensegmente
enthält,
wird durch SEQ ID-NR:11 geboten, wogegen die SEQ ID-NR:12 die Aminosäurensequenz
eines Polypeptids bietet, in dem die 13- und 17-Aminosäurensequenzen
fehlen.
-
Das
Zcytor14-Gen befindet sich im Chromosom 3p25-3p24. Wie unten erläutert, ist
diese Region mit verschiedenen Störungen und Krankheiten verbunden.
-
Northern-Analysen
zeigen eine starke Expression des Zcytor14-Gens in Schilddrüsen-, Nebennieren-, Prostata-
und Lebergewebe sowie eine geringere Expression in Herz-, Dünndarm-,
Magen- und Tracheagewebe. Im Gegensatz dazu besteht nur wenig oder
gar keine Expression in Gehirn, Plazenta, Lunge, Skelettmuskulatur,
Nieren, Speicheldrüse,
Milz, Thymus, Hoden, Eierstock, Kolon, periphere Leukozyten, Wirbelsäule, Lymphknoten
und Knochenmark. Diese Beobachtungen zeigen, dass Zcytor14-Sequenzen
differenziert zwischen verschiedenen Geweben eingesetzt werden können.
-
Wie
unten beschrieben, bietet die vorliegende Erfindung isolierte Polypeptide,
welche eine Aminosäurensequenz
umfassen, die mindestens 70 %, mindestens 80 % oder mindestens 90
% identisch mit einer Referenzaminosäurensequenz ist, die aus einer
Gruppe ausgewählt
wurde, die Folgendes umfasst: (a) Aminosäurenreste 21 bis 452 der SEQ
ID-NR:2, (b) Aminosäurenreste
21 bis 435 der SEQ ID-NR:10, (c) Aminosäurenreste 21 bis 677 der SEQ
ID-NR:2 und (d) Aminosäurenreste
1 bis 692 der SEQ ID-NR:2, wobei das isolierte Polypeptid spezifisch
an einen Antikörper
bindet, welcher spezifisch an ein Polypeptid bindet, das entweder
die Aminosäurensequenz
der SEQ ID-NR:2 oder die Aminosäurensequenz
der SEQ ID-NR:10 umfasst. Beispielhafte Polypeptide sind u. a. ein
Polypeptid, das die Aminosäurensequenz
der SEQ ID-NR:2, SEQ ID-NR:10, SEQ ID-NR:11 oder SEQ ID-NR:12 umfasst.
-
Die
vorliegende Erfindung bietet auch isolierte Polypeptide, die eine
extrazelluläre
Domäne
umfassen, dadurch gekennzeichnet, dass die extrazelluläre Domäne entweder
die Aminosäurereste
21 bis 452 der Aminosäurensequenz
der SEQ ID-NR:2 oder die Aminosäurereste
21 bis 435 der Aminosäurensequenz
SEQ ID-NR:10 umfasst.
Solche Polypeptide können
des Weiteren eine transmembrane Domäne umfassen, die in einer Carboxyl-terminalen
Position relativ zur extrazellulären
Domäne
sitzt, dadurch gekennzeichnet, dass die transmembrane Domäne die Aminosäurereste
453 bis 473 der SEQ ID-NR:2 umfasst. Diese Polypeptide können auch
eine intrazelluläre
Domäne
umfassen, die in einer Carboxyl-terminalen Position relativ zur
transmembranen Domäne
sitzt, dadurch gekennzeichnet, dass die intrazelluläre Domäne entweder
die Aminosäurereste 474
bis 677 der SEQ ID-NR:2 oder die Aminosäurereste 457 bis 673 der SEQ
ID-NR:10 umfasst und optional eine sekretorische Signalsequenz,
welche in einer Amino-terminalen Position relativ zur extrazellulären Domäne sitzt,
dadurch gekennzeichnet, dass die sekretorische Signalsequenz die
Aminosäurereste
1 bis 20 der Aminosäurensequenz
der SEQ ID-NR:2 umfasst.
-
Die
vorliegende Erfindung umfasst auch variante Zcytor14-Polypeptide,
dadurch gekennzeichnet, dass die Aminosäurensequenz des varianten Polypeptids
eine Identität
mit der Aminosäurensequenz
der SEQ ID-NR:2 teilt, die aus der Gruppe mit mindestens 70 % Identität, mindestens
80 % Identität,
mindestens 90 % Identität,
mindestens 95 % Identität
oder mehr als 95 % Identität
ausgewählt
wurde, wobei eine Differenz zwischen der Aminosäurensequenz des varianten Polypeptids
und der Aminosäurensequenz
der SEQ ID-NR:2 auf eine oder mehrere konservative Aminosäuresubstitionen
zurückzuführen ist.
-
Die
vorliegende Erfindung bietet des Weiteren Antikörper und Antikörperfragmente,
die spezifisch an solche Polypeptide binden. Beispielhafte Antikörper umfassen
polyklonale Antikörper,
murine monoklonale Antikörper,
aus murinen monoklonalen Antikörpern
gewonnene humanisierte Antikörper
und humane monoklonale Antikörper.
Beispielhafte Antikörperfragmente
umfassen F(ab')2, F(ab)2, Fab', Fab, Fv, scFv und
minimale Erkennungseinheiten. Die vorliegende Erfindung bietet des
Weiteren Zusammensetzungen, die einen Träger und ein Peptid, Polypeptid,
Antikörper
oder einen in diesem Patent beschriebenen antiidiotypischen Antikörper umfassen.
-
Die
vorliegende Erfindung bietet auch isolierte Nukleinsäuremoleküle, die
ein Zcytor14-Polypeptid kodieren, dadurch gekennzeichnet, dass das
Nukleinsäuremolekül aus der
Gruppe gewählt
wird, die Folgendes umfasst: (a) ein Nukleinsäuremolekül, das die Nukleotidsequenz
der SEQ ID-NR:3 umfasst, (b) ein Nukleinsäuremolekül, das eine Aminosäurensequenz
kodiert, welche entweder die Aminosäurereste 21 bis 677 der SEQ
ID-NR:2 oder die Aminosäurereste
21 bis 673 der SEQ ID-NR:10 umfasst und (c) ein Nukleinsäuremolekül, das im
Anschluss an strenge Waschbedingungen hybridisiert bleibt an einem
Nukleinsäuremolekül, das die
Nukleotidsequenz der Nukleotide 214 bis 2184 der SEQ ID-NR:1 umfasst,
oder das Komplement der Nukleotiden 214 bis 2184 der SEQ ID-NR:1.
Beispielhafte Nukleinsäuremoleküle sind
u. a. jene, bei denen jede Differenz zwischen der vom Nukleinsäuremolekül kodierten
Aminosäurensequenz
(c) und der entsprechenden Aminosäurensequenz der SEQ ID-NR:2
aufgrund einer konservativen Aminosäuresubstition auftritt. Die
vorliegende Erfindung zieht des Weiteren isolierte Nukleinsäuremoleküle in Betracht,
welche die Nukleotide 214 bis 2184 der SEQ ID-NR:1 oder Nukleotide 154 bis 2184 der
SEQ ID-NR:1 umfassen.
-
Die
vorliegende Erfindung umfasst auch Vektoren und Expressionsvektoren,
die solche Nukleinsäuremoleküle enthalten.
Solche Expressionsvektoren können
einen Transkriptionspromoter und einen Transkriptionsterminator
umfassen, dadurch gekennzeichnet, dass der Promoter mit dem Nukleinsäuremolekül funktionell
verknüpft
ist und das Nukleinsäuremolekül mit dem
Transkriptionsterminator funktionell verknüpft ist. Die vorliegende Erfindung
umfasst des Weiteren rekombinante Wirtszellen und rekombinanten
Viren, die diese Vektoren und Expressionsvektoren umfassen. Beispielhafte
Wirtszellen sind u. a. Bakterien-, Hefe-, Pilz-, Insekten-, Säugetier-
und Pflanzenzellen. Solche Expressionsvektoren umfassende rekombinante
Wirtszellen können
verwendet werden, um Zcytor14-Polypeptide zu produzieren, indem
die rekombinanten Wirtszellen, die den Expressionsvektor umfassen
und das Zcytor14-Protein produzieren, kultiviert werden, und optional durch
Isolierung des Zcytor14-Proteins aus den kultivierten rekombinanten
Wirtszellen.
-
Des
Weiteren bietet die vorliegende Erfindung pharmazeutische Zusammensetzungen
mit einem pharmazeutisch annehmbaren Träger und mindestens einem solchen
Expressionsvektor oder einem solche Expressionsvektoren umfassenden
rekombinanten Virus. Die vorliegende Erfindung umfasst des Weiteren pharmazeutische
Zusammensetzungen mit einem pharmazeutisch annehmbaren Träger und
einem in diesem Patent beschriebenen Polypeptid.
-
Die
vorliegende Erfindung zieht auch Methoden für die Erkennung der Gegenwart
von Zcytor14-RNA in einer biologischen Probe in Betracht, welche
folgende Schritte umfasst: (a) Kontaktierung einer Zcytor14-Nukleinsäureprobe
unter hybridisierten Bedingungen mit entweder (i) aus der biologischen
Probe isolierten Test-RNA-Molekülen oder
(ii) aus den isolierten RNA-Molekülen synthetisierten Nukleinsäuremolekülen, dadurch
gekennzeichnet, dass die Probe eine Nukleotidsequenz aufweist, welche
einen Teil der Nukleotidsequenz der SEQ ID-NR:1 oder deren Komplement
umfasst, und (b) Erkennung der Bildung von Hybriden der Nukleinsäureprobe
und entweder den Test-RNA-Molekülen
oder den synthetisierten Nukleinsäuremolekülen, dadurch gekennzeichnet,
dass die Gegenwart der Hybride die Gegenwart von Zcytor14-RNA in
der biologischen Probe anzeigt.
-
Die
vorliegende Erfindung bietet des Weiteren Methoden für die Erkennung
der Gegenwart des Zcytor14-Polypeptids in einer biologischen Probe,
die folgende Schritte umfasst: (a) Kontaktierung der biologischen
Probe mit einem Antikörper
oder einem Antikörperfragment,
das spezifisch an ein Pollypeptid bindet, welches die Aminosäurensequenz
der SEQ ID-NR:2 umfasst, dadurch gekennzeichnet, dass die Kontaktierung
unter Bedingungen erfolgt, die das Binden des Antikörpers oder
Antikörperfragments
an die biologische Probe erlauben und (b) Erkennung jedes gebundenen
Antikörpers
oder gebundenen Antikörperfragments.
Ein solcher Antikörper
oder ein solches Antikörperfragment
kann des Weiteren einen erkennbaren Label umfassen, welcher aus
einer Gruppe gewählt
wird, die Radioisotop, Fluoreszenzlabel, Chemilumineszenzlabel,
Enzymlabel, Biolumineszenzlabel und kolloidales Gold umfasst.
-
Die
vorliegende Erfindung bietet auch Kits für die Durchführung dieser
Erkennungsmethoden. Ein Kit für
die Erkennung der Zcytor14-Genexpression kann z. B. einen Behälter mit
einem Nukleinsäuremolekül umfassen,
dadurch gekennzeichnet, dass das Nukleinsäuremolekül aus der Gruppe gewählt wird,
die Folgendes umfasst: (a) ein Nukleinsäuremolekül mit der Nukleotidsequenz
der Nukleotide 214 bis 2184 der SEQ ID-NR:1, (b) ein Nukleinsäuremolekül mit dem
Komplement der Nukleotide 214 bis 2184 der Nukleotidsequenz der
SEQ ID-NR:1, (c) ein Nukleinsäuremolekül, das ein
Fragment von (a) ist und mindestens acht Nukleotide umfasst, und
(d) ein Nukleinsäuremolekül, das ein
Fragment von (b) ist und mindestens acht Nukleotide umfasst. Ein solches
Kit kann auch einen zweiten Behälter
umfassen, der eines oder mehrere Reagenzien enthält, welche die Gegenwart des
Nukleinsäuremoleküls anzeigen
können.
Andererseits kann ein Kit für
die Erkennung des Zcytor14-Proteins einen Behälter umfassen, welcher einen
Antikörper
oder ein Antikörperfragment
enthält,
das spezifisch an ein Polypeptid bindet, das die Aminosäurensequenz
der SEQ ID-NR:2 umfasst.
-
Die
vorliegende Erfindung zieht auch antiidiotypische Antikörper oder
antiidiotypische Antikörperfragmente
in Betracht, die spezifisch an einen Antikörper oder ein Antikörperfragment
binden, welcher/welches spezifisch an ein Polypeptid mit der Aminosäurensequenz
der SEQ ID-NR:2 oder SEQ ID-NR:10 bindet.
-
Die
vorliegende Erfindung bietet auch isolierte Nukleinsäuremoleküle, welche
eine Nukleotidsequenz umfassen, die eine Zcytor14 sekretorische
Signalsequenz kodieren, und eine Nukleotidsequenz, welche ein biologisch
aktives Polypeptid kodiert, dadurch gekennzeichnet, dass die Zcytor14
sekretorische Signalsequenz eine Aminosäurensequenz der Reste 1 bis
20 der SEQ ID-NR:2 umfasst. Beispielhafte biologisch aktive Polypeptide
sind u. a. Faktor VIIa, Proinsulin, Insulin, Follicle-Stimulating-Hormon,
Gewebe-Plasminogenaktivator, Tumornekrosefaktor, Interleukin, Colony-Stimulating-Faktor,
Interferon, Erythropoietin und Thrombopoietin. Des Weiteren bietet
die vorliegende Erfindung Fusionsproteine, welche eine Zcytor14
sekretorische Signalsequenz und ein Polypeptid umfassen, dadurch
gekennzeichnet, dass die Zcytor14 sekretorische Signalsequenz eine
Aminosäurensequenz
der Reste 1 bis 20 der SEQ ID-NR:2 umfasst.
-
Die
vorliegende Erfindung zieht des Weiteren isolierte Nukleinsäuremoleküle in Betracht,
welche eine extrazelluläre
Zcytor14-Domäne
kodieren, dadurch gekennzeichnet, dass die extrazelluläre Domäne entweder die
Aminosäurereste
21 bis 452 der SEQ ID-NR:2 oder die Aminosäurereste 21 bis 435 der SEQ
ID-NR:10 umfasst. Die vorliegende Erfindung umfasst auch isolierte
Polypeptide, die entweder Aminosäurereste
21 bis 452 der SEQ ID-NR:2 oder Aminosäurereste 21 bis 435 der SEQ
ID-NR:10, spezifisch an solche Polypeptide bindende Antikörper und
antiidiotypische Antikörper,
die spezifisch an solche Antikörper
binden, umfassen.
-
Die
vorliegende Erfindung bietet auch Fusionsproteine, welche eine Zcytor14
extrazelluläre
Domäne und
eine Immunglobulin-Untereinheit umfassen, dadurch gekennzeichnet,
dass die Zcytor14 extrazelluläre Domäne entweder
die Aminosäurereste
21 bis 452 der SEQ ID-NR:2 oder die Aminosäurereste 21 bis 435 der SEQ
ID-NR:10 umfasst. Bei solchen Fusionsproteinen kann die Immunglobulin-Untereinheit eine
konstante Region schwerer Immunglobulinketten sein, wie z. B. ein
humanes Fc-Fragment. Die vorliegende Erfindung umfasst
des Weiteren isolierte Nukleinsäuremoleküle, welche
die Fusionsproteine kodieren.
-
Diese
und weitere Aspekte der Erfindung werden unter Bezugnahme auf die
folgende detaillierte Beschreibung verdeutlicht.
-
2. Definitionen
-
In
der nachfolgenden Beschreibungen werden bestimmte Begriffe häufig verwendet.
In den folgenden Definition werden diese Begriffe zum Zweck eines
besseren Verständnisses
der Erfindung erklärt.
-
Im
Sinne dieser Schrift bezieht sich „Nukleinsäure" oder „Nukleinsäuremolekül" auf Polynukleotide, wie z. B. Deoxyribonukleinsäure (DNA)
oder Ribonukleinsäure
(RNA), Oligonukleotide, durch Polymerase-Kettenreaktion (PCR) generierte
Fragmente und durch Ligation, Spaltung, Endonuklease-Aktivität und Exonuklease-Aktivität generierte
Fragmente. Nukleinsäuremoleküle können aus
Monomeren bestehen, welche natürlich
auftretende Nukleotide (z. B. DNA und RNA) oder Analoge der natürlich auftretenden
Nukleotide (z. B. α-Enantiomerformen
der natürlich
auftretende Nukleotide) oder eine Kombination beider sind. Modifizierte
Nukleotide können Änderungen
in den Zuckeruntereinheiten und/oder in Pyrimidin- oder Purinbasis-Untereinheiten
aufweisen. Zuckeränderungen
sind z. B. der Austausch einer oder mehrerer Hydroxylgruppen gegen
Halogene, Alkylgruppen, Amine und Azidogruppen, oder die Zucker-Untereinheiten
können
als Ether oder Ester funktionalisiert werden. Des Weiteren kann
die gesamte Zuckeruntereinheit gegen sterisch und elektronisch ähnliche
Strukturen ausgetauscht werden, wie z. B. Aza-Zucker und carbocyclische Zuckeranaloge.
Beispiele für
Modifizierungen in einer Basisuntereinheit sind u. a. alkylierte
Purine und Pyrimidine, azylierte Purine oder Pyrimidine oder andere
bekannte heterocyclische Substitutionen. Nukleinsäuremonomere
können
durch Phosphodiesterbindungen oder Analoge solcher Verbindungen
verknüpft
werden. Analoge der Phosphodiesterbindungen sind u. a. Phosphorthioat,
Phosphordithioat, Phosphorselenoat, Phosphordiselenoat, Phosphoranilothioat,
Phosphoranilidat, Phosphoramidat u. ä. Der Begriff „Nukleinsäuremolekül" umfasst auch die
so genannten „Peptidnukleinsäuren", welche natürlich auftretende
oder modifizierte an ein Polyamidrückgrat haftende Nukleinsäurebasen
umfassen. Nukleinsäuren
können
entweder einsträngig
oder zweisträngig
sein.
-
Der
Begriff „Komplemente
eines Nukleinsäuremoleküls" bezeichnet ein Nukleinsäuremolekül, das eine
komplementäre
Nukleotidsequenz und umgekehrte Ausrichtung im Vergleich zu einer
Referenz-Nukleotidsequenz aufweist. Die Sequenz 5' ATGCACGGG 3' ist beispielsweise
komplementär
zu 5' CCCGTGCAT
3'.
-
Der
Begriff „Contig" bezeichnet ein Nukleinsäuremolekül, das eine
durchgängige
Strecke einer mit einem anderen Nukleinsäuremolekül identischen oder komplementären Sequenz
aufweist. Man sagt, dass durchgängige
Sequenzen eine gegeben Strecke eines Nukleinsäuremoleküls entweder in seiner Gesamtheit oder
entlang eine Teilstrecke des Nukleinsäuremoleküls „überlappen".
-
Der
Begriff „degenerierte
Nukleotidsequenz" bezeichnet
eine Sequenz von Nukleotiden, die eine oder mehrere degenerierte
Codone umfasst im Vergleich zu einem Polypeptid-kodierenden Referenznukleinsäuremolekül. Degenerierte
Codone enthalten verschiedene Nukleotiddrillinge, kodieren jedoch
den gleichen Aminosäurerest
(d. h. sowohl GAU- als auch GAC-Drillinge kodieren Asp).
-
Der
Begriff „Strukturgen" bezieht sich auf
ein Nukleinsäuremolekül, das in
eine Boten-RNA (mRNA) transkribiert wird, welche dann in eine Sequenz
von Aminosäurecharakteristiken
eines spezifischen Polypeptids translatiert wird.
-
Ein „isoliertes
Nukleinsäuremolekül" ist ein Nukleinsäuremolekül, das nicht
in die Genom-DNA eines Organismus integriert ist. Ein DNA-Molekül, das einen
Wachstumsfaktor kodiert, der von einer Genom-DNA einer Zelle getrennt
wurde, ist z. B. ein isoliertes DNA-Molekül. Ein weiteres Beispiel für ein isoliertes
Nukleinsäuremolekül ist ein
chemisch synthetisiertes Nukleinsäuremolekül, das nicht in das Genom eines
Organismus integriert ist. Ein Nukleinsäuremolekül, das aus einer bestimmten
Spezies isoliert wurde, ist kleiner als das komplette DNA-Molekül eines
Chromosoms dieser Spezies.
-
Ein „Nukleinsäuremolekülkonstrukt" ist ein ein- oder
zweisträngiges
Nukleinsäuremolekül, das durch menschlichen
Eingriff modifiziert wurde und Segmente von Nukleinsäure enthält, die
in einer Kombination und Anreihung angeordnet sind, die in der Natur
nicht existiert.
-
„Lineare
DNA" bezeichnet
nicht-kreisförmige
DNA-Moleküle
mit freien 5'- und
3'-Enden. Lineare
DNA kann aus geschlossenen kreisförmigen DNA-Molekülen, z. B. Plasmiden, durch
enzymatische Verdauung oder physische Störung präpariert werden.
-
„Komplementäre DNA (cDNA)" ist ein einsträngiges DNA-Molekül, das durch
das Reverse Transkriptase-Enzym aus einer mRNA-Vorlage gebildet
wird. Normalerweise wird für
die Einleitung der Reverse-Transkription ein Primer eingesetzt,
der komplementär
zu Teilen der mRNA ist. Fachkundige Personen verwenden auch den
Begriff „cDNA" zur Bezeichnung
eines doppelsträngigen
DNA-Moleküls,
bestehend aus einem einsträngigen
DNA-Molekül
und dessen komplementären
DNA-Strang. Der Begriff „cDNA" bezieht sich auch
auf einen, aus einer RNA-Vorlage synthetisierten Klon eines cDNA-Moleküls.
-
Ein „Promoter" ist eine Nukleotidsequenz,
welche die Transkription eines Strukturgens steuert. Normalerweise
befindet sich ein Promoter in der nicht-kodierenden 5'-Region eines Gens,
proximal zum transkriptionellen Start eines Strukturgens.
-
Sequenzelemente
innerhalb von Promotern, die in der Einleitung der Transkription
aktiv sind, werden oft durch Consensus-Nukleotidsequenzen charakterisiert.
Diese Promoterelemente umfassen RNA-Polymerase-bindende Stellen,
TATA-Sequenzen, CAAT-Sequenzen, differenzierungsspezifische Elemente
(DSEs; McGehee et al., Mol. Endocrinol. 7:551 (1993)), zyklische
AMP-Response-Elemente (CREs), Serum-Response-Elemente (SREs; Treisman, Seminars
in Cancer Biol. 1:47 (1990)), Glucocorticoid-Response-Elemente (GREs)
und bindende Stellen für
andere Transkriptionsfaktoren, wie z. B. CRE/ATF (O'Reilly et al., J.
Biol. Chem. 267:19938 (1992)), AP2 (Ye et al., J. Biol. Chem. 269:25728
(1994)), SP1, cAMP-Response-Element-bindendes
Protein (CREB; Loeken, Gene Expr. 3:253 (1993)) und Oktamer-Faktoren (siehe allgemein Watson
et al., eds., Molecular Biology of the Gene, 4. Ausgabe (The Benjamin/Cummings
Publishing Company, Inc. 1987) und Lemaigre and Rousseau, Biochem.
J. 303:1 (1994)). Wenn es sich bei dem Promoter um einen induzierbaren
Promoter handelt, erhöht
sich die Transkriptionsrate als Reaktion auf einen Induktor. Im Gegensatz
dazu wird die Transkriptionsrate nicht durch einen Induktor reguliert,
wenn es sich um einen konstitutiven Promoter handelt. Reprimierbare
Promoter sind ebenfalls bekannt.
-
Ein „Kernpromoter" enthält die für die Promoter-Funktion
notwendigen Nukleotidsequenzen, einschließlich TATA-Box und den Start
der Transkription. Im Sinne dieser Definition kann ein Kernpromoter
in Abwesenheit der spezifischen Sequenzen, welche die Aktivität verstärken oder
gewebespezifische Aktivität
vermitteln können,
eine erkennbare Aktivität
haben oder auch nicht.
-
Ein „regulatorisches
Element" ist eine
Nukleotidsequenz, welche die Aktivität eines Kernpromoters moduliert.
Ein regulatorisches Element kann z. B. eine Nukleotidsequenz enthalten,
die an zelluläre
Faktoren bindet, welche die Transkription exklusiv oder präferenziell
in bestimmten Zellen, Geweben oder Organellen aktiviert. Diese Arten
von regulatorischen Elementen sind normalerweise mit Genen verbunden,
die auf eine „zellspezifische", „gewebespezifische" oder „organellspezifische" Weise exprimiert
werden. Ein Zcytor14-Promoter sollte z. B. die Expression eines
funktionell verknüpften
Gens in größerem Maße in Schilddrüsen-, Nebennieren-,
Prostata- und Lebergewebe stimulieren als in Nieren-, Bauchspeicheldrüsen- oder
Milzgewebe.
-
Ein „Verstärker" ist eine Art eines
regulatorischen Elements, das die Effizienz der Transkription erhöhen kann,
unabhängig
von der Entfernung oder Ausrichtung des Verstärkers relativ zur Startstelle
der Transkription.
-
„Heterologe
DNA" bezieht sich
auf ein DNA-Molekül
oder eine Population von DNA-Molekülen, die innerhalb einer gegebenen
Wirtszelle nicht natürlich
auftreten. Einer bestimmten Wirtszelle gegenüber heterologe DNA-Moleküle können aus
der Wirtszellenspezies abgeleitete DNA enthalten (d. h. endogene
DNA), wenn die Wirts-DNA mit Nicht-Wirts-DNA (d. h. exogene DNA)
kombiniert ist. Ein DNA-Molekül
mit einem Nicht-Wirts-DNA-Segment, das ein funktionell mit einem
Wirts-DNA-Segment verknüpftes
Polypeptid kodiert, welches einen Transkriptionspromoter umfasst,
wird z. B. als heterologes DNA-Molekül angesehen. Ein heterolages
DNA-Molekül
kann dagegen auch ein endogenes Gen umfassen, welches mit einem
exogenen Promoter funktionell verknüpft ist. Als weiteres Beispiel
wird ein DNA-Molekül
mit einem Gen, welches von einer wildtypischen Zelle abgeleitet
wurde, als heterologe DNA angesehen, wenn das DNA-Molekül in eine
mutante Zelle eingeführt
wird, in der das wildtypische Gen fehlt.
-
Ein „Polypeptid" ist ein Polymer
der Aminosäurereste,
das durch Peptidverbindungen angefügt wird, ob natürlich oder
synthetisch produziert. Polypeptide mit weniger als 10 Aminosäureresten
werden generell als „Peptide" bezeichnet.
-
Ein „Protein" ist ein Makromolekül, das eine
oder mehrere Polypeptidketten umfasst. Ein Protein kann auch Nicht-Peptid-Komponenten
umfassen, wie z. B. Kohlenhydratgruppen. Kohlenhydrate und andere Nicht-Peptid-Substituenten
können
einem Protein durch die Zelle, die das Protein produziert, zugefügt werden, und
sie unterscheiden sich je nach Zelltyp. Proteine werden in dieser
Schrift in Bezug auf ihre Aminosäuren-Backbone-Strukturen
definiert; Substituenten wie Kohlenhydratgruppen werden generell
nicht spezifiziert, können
aber trotzdem vorhanden sein.
-
Ein
Peptid oder Polypeptid, das von einem Nichtwirts-DNA-Molekül kodiert
wird, ist ein „heterologes" Peptid oder Polypeptid.
-
Ein „integriertes
genetisches Element" ist
ein Segment der DNA, das in ein Chromosom einer Wirtszelle integriert
wurde, nachdem das Element durch menschliche Manipulation in die
Zelle eingeführt
wurde. Die erfindungsgemäßen integrierten
genetischen Elemente werden hauptsächlich aus linearisierten Plasmiden
gewonnen, welche durch Elektroporation oder andere Methoden in die
Zellen eingeführt
werden. Integrierte genetische Elemente werden von der ursprünglichen
Wirtszelle an deren Nachkommen weitergeleitet.
-
Ein „Klonierungsvektor" ist ein Nukleinsäuremolekül, wie z.
B. ein Plasmid, Cosmid oder Bakteriophage mit der Fähigkeit
zur autonomen Replikation in eine Wirtszelle. Klonierungsvektoren
enthalten normalerweise eine oder eine kleine Anzahl von Restriktionsendonuklease-Erkennungsstellen,
welche die Einfügung
eines Nukleinsäuremoleküls auf bestimmbare
Weise ohne Verlust einer notwendigen biologischen Funktion des Vektors
erlauben, sowie Nukleotidsequenzen, die ein Markengen kodieren,
das sich für
die Verwendung zur Identifizierung und Auswahl der mit dem Klonierungsvektor
transformierten Zellen eignet. Markergene umfassen normalerweise
Gene, welche Tetracyclinresistenz oder Ampicillinresistenz bieten.
-
Ein „Expressionsvektor" ist ein Nukleinsäuremolekül, das ein
Gen kodiert, welches in eine Wirtszelle exprimiert wird. Normalerweise
umfasst ein Expressionsvektor einen Transkriptionspromoter, ein
Gen und einen Transkriptionsterminator. Die Genexpression wird meistens
unter die Kontrolle eines Promoters gesetzt und ein solches Gen
wird als „mit
dem Promoter funktionell verknüpft" bezeichnet. Auf ähnliche
Weise sind ein regulatorisches Element und ein Kernpromoter funktionell
verknüpft,
wenn das regulatorische Element die Aktivität des Kernpromoters moduliert.
-
Ein „rekombinanter
Wirt" ist eine Zelle,
die ein heterologes Nukleinsäuremolekül enthält, wie
z. B. einen Klonierungsvektor oder Expressionsvektor. In dem vorliegenden
Zusammenhang ist ein rekombinanter Wirt beispielsweise eine Zelle,
die Zcytor14 zu einem Expressionsvektor produziert. Im Gegensatz
dazu kann Zcytor14 durch eine Zelle produziert werden, welche eine
natürliche
Quelle für
Zcytor14 ist und die keinen Expressionsvektor enthält.
-
„Integrative
Transformanten" sind
rekombinante Wirtszellen, in denen sich die heterologe DNA in die genomische
DNA der Zellen integriert hat.
-
Ein „Fusionsprotein" ist ein von einem
Nukleinsäuremolekül exprimiertes
Hybridprotein, das Nukleotidsequenzen von mindestens zwei Genen
umfasst. Ein Fusionsprotein kann z. B. mindestens einen Teil eines Zcytor14-Polypeptid umfassen,
welches mit einem Polypeptid fusioniert ist, das an eine Affinitätsmatrix
bindet. Ein solches Fusionsprotein liefert ein Mittel zur Isolierung
großer
Mengen von Zcytor14 unter Verwendung der Affinitätschromatographie.
-
Der
Begriff „Rezeptor" bezeichnet ein zellverbundenes
Protein, das an ein bioaktives Molekül, einen so genannten „Liganden", bindet. Diese Wechselwirkung überträgt die Wirkung
des Liganden auf die Zelle. Rezeptoren können membrangebunden, zytosolisch
oder nukleär,
monomer (z. B. TSH-Rezeptor, betaadrenerger Rezeptor) oder multimer
(z. B. PDGF-Rezeptor, Wachstumshormonrezeptor, IL-3-Rezeptor, GM-CSF-Rezeptor,
G-CSF-Rezeptor, Erythropoietinrezeptor und IL-6-Rezeptor) sein.
Membrangebundene Rezeptoren sind durch eine Multidomänenstruktur
gekennzeichnet, welche eine extrazelluläre ligandbindende Domäne und eine
intrazelluläre
Effektordomäne,
die normalerweise an der Signaltransduktion beteiligt ist, umfasst.
Bei bestimmten membrangebundenen Rezeptoren befinden sich die extrazelluläre ligandbindende
Domäne
und die intrazelluläre
Effektordomäne
in separaten Polypeptiden, welche den kompletten funktionellen Rezeptor umfassen.
-
Die
Bindung des Liganden an den Rezeptor resultiert generell in einer
Konformationsveränderung
im Rezeptor, welche die Wechselwirkung zwischen der Effektordomäne und anderen
Molekül(en)
in der Zelle verursacht, was wiederum zu einer Veränderung
des Stoffwechsels in der Zelle führt.
Die oft mit Wechselwirkungen zwischen Rezeptor und Ligand verknüpften Stoffwechselereignisse
sind u. a. Gentranskription, Phosphorylierung, Dephosphorylierung,
Erhöhung
der zyklischen AMP-Produktion, Mobilisierung von zellulärem Kalzium,
Mobilisierung der Membranlipide, Zelladhäsion, Hydrolyse von Inositollipiden
und Hydrolyse von Phospholipiden.
-
Der
Begriff „sekretorische
Signalsequenz" bezeichnet
eine DNA-Sequenz,
die ein Peptid (ein „sekretorisches
Peptid") kodiert,
das als Komponente eines größeren Polypeptids
das größere Polypeptid
durch einen sekretorischen Signalweg einer Zelle leitet, in dem
es synthetisiert wird. Das größere Polypeptid
wird meistens gespalten, um das sekretorische Peptid während des
Transportes durch den sekretorischen Signalweg zu entfernen.
-
Ein „isoliertes
Polypeptid" ist
essenziell frei von kontaminierenden zellulären Komponenten, wie Kohlenhydrat,
Lipid oder andere proteinartige Unreinheiten des natürlichen
Polypeptids. Eine Präparation
des isolierten Polypeptids enthält
normalerweise das Polypeptide in einer hochreinen form, d. h. mindestens
ca. 80 % rein, mindestens ca. 90 % rein, mindestens ca. 95 % rein,
mehr als 95 % rein oder mehr als 99 % rein. Eine Möglichkeit
zum Aufzeigen, dass eine bestimmte Proteinpräparation ein isoliertes Polypeptid
enthält,
ist das Erscheinen eines einzelnen Bandes nach der Natriumdodecylsulfat(SDS)-Polyacrylamidgel-Elektrophorese der
Proteinpräparation
und Coomassie Brilliant-Blaufärbung
des Gels. Der Begriff „isoliert" schließt jedoch nicht
die Gegenwart des gleichen Polypeptids in alternativen physischen
Formen aus, wie z. B. Dimere oder alternativ glykosylierte oder
derivatisierte Formen.
-
Die
in dieser Schrift verwendeten Begriffe „aminoterminal" und „carboxylterminal" bezeichnen die Positionen
innerhalb der Polypeptide. Wenn im Zusammenhang angebracht, werden
diese Begriffe in Bezug auf eine bestimmte Sequenz oder einen Anteil
eines Polypeptids verwendet, um die Nähe oder relative Position zu
bezeichnen. Zum Beispiel eine bestimmte Sequenz carboxylterminal
zu einer Referenzsequenz innerhalb eines Polypeptids, befindet sich
proximal zum Carboxylterminus der Referenzsequenz, liegt aber nicht
unbedingt am Carboxylterminus des kompletten Polypeptids.
-
Der
Begriff „Expression" bezieht sich auf
die Biosynthese eines Genprodukts. Im Fall eines Strukturgens betrifft
die Expression z. B. die Transkription des Strukturgens in mRNA
und die Translation von mRNA in eines oder mehrere Polypeptide.
-
Der
Begriff „Spleißvariante" bezeichnet alternative
Formen des von einem Gen transkribierten RNA. Spleißvarianten
entstehen auf natürlichem
Wege durch die Verwendung von alternativen Spleißstellen innerhalb eines transkribierten
RNA-Moleküls, oder
weniger häufig
zwischen separat transkribierten RNA-Molekülen, und können dazu führen, dass mehrere mRNA von
dem gleichen Gen transkribiert werden. Spleißvarianten können Polypeptide
kodieren, die eine veränderte
Aminosäuresequenz
aufweisen. Der in dieser Schrift verwendete Begriff Spleißvariante
wird auch zur Bezeichnung eines Polypeptids verwendet, das durch
eine Spleißvariante
eines von einem Gen transkribierten mRNA kodiert wird.
-
Im
Sinne dieser Schrift beinhaltet der Begriff „Immunmodulator" Zytokine, Stammzellenwachstumsfaktoren,
Lymphotoxine, costimulierende Moleküle, hämatopoetische Faktoren und
synthetische Analoge dieser Moleküle.
-
Der
Begriff „Komplement-/Antikomplement-Paar" bezeichnet nicht-identische Untereinheiten,
die ein nicht-kovalent verbundenes, stabiles Paar unter den entsprechenden
Bedingungen bilden. Biotin und Avidin (oder Streptavidin) sind z.
b. prototypische Mitglieder eines Komplement-/Antikomplement-Paares.
Weitere beispielhafte Komplement-/Antikomplement-Paare sind u. a.
Rezeptor/Ligand-Paare, Antikörper/Antigen-(oder
Hapten oder Epitop) Paare, Sense/Antisense-Polynukleotid-Paare u. ä. Wenn eine
anschließende Dissoziation
des Komplement-/Antikomplement-Paares
wünschenswert
ist, sollte das Komplement-/Antikomplement-Paar vorzugsweise eine
Bindungsaffinität
von weniger als 109 M–1 aufweisen.
-
Ein „antiidiotypischer
Antikörper" ist ein Antikörper, der
an die variable Regionsdomäne
eines Immunglobulins bindet. In diesem Zusammenhang bindet ein antiidiotypischer
Antikörper
an die variable Region eines Anti-Zcytor14-Antikörpers und somit imitiert ein
antiidiotypischer Antikörper
ein Epitop von Zcytor14.
-
Ein „Antikörperfragment" ist ein Teil eines
Antikörpers,
wie z. B. F(ab')2, F(ab)2, Fab', Fab u. ä. Ein Antikörperfragment
bindet unabhängig
von der Struktur an das gleiche Antigen, das durch den intakten
Antikörper erkannt
wird. Ein monoklonales Anti-Zcytor14-Antikörperfragment bindet z. B. an
ein Epitop von Zcytor14.
-
Der
Begriff „Antikörperfragment" beinhaltet auch
ein synthetisches oder ein gentechnisch verändertes Polypeptid, das an
ein bestimmtes Antigen bindet, wie z. B. Polypeptide bestehend
aus der variablen Region der leichten Kette, „Fv"-Fragmente bestehend aus variablen Regionen
der schweren und leichten Kette, rekombinante Einzelkettenpolypeptidmoleküle, in denen
leichte und schwere variable Regionen durch einen Peptid-Linker
(„scFv-Proteine") verbunden sind,
und minimale Erkennungseinheiten bestehend aus den Aminosäureresten,
welche die hypervariable Region imitieren.
-
Ein „chimärer Antikörper" ist ein rekombinantes
Protein, das die variablen Domänen
und komplementäritätsbestimmenden
Regionen enthält,
die aus einem Nagetierantikörper
gewonnen wurden, während
der Rest des Antikörpermoleküls aus einem
humanen Antikörper
gewonnen wurde.
-
„Humanisierte
Antikörper
sind rekombinante Proteine, in denen murine komplementäritätsbestimmende
Regionen eines monoklonalen Antikörpers von schweren und leichten
variablen Ketten des murinen Immunglobins in eine humane variable
Domäne
transferiert wurden.
-
Im
Sinne dieser Schrift ist ein „therapeutischer
Wirkstoff" ein Molekül oder Atom,
das auf eine Antikörperuntereinheit
konjugiert wird, um ein für
die Therapie nutzbares Konjugat zu produzieren. Beispiele von therapeutischen
Wirkstoffen sind u. a. Arzneimittel, Toxine, Immunmodulatoren, Chelatoren,
Boronverbindungen, photoaktive Wirkstoffe oder Farbstoffe und Radioisotopen.
-
Im
Sinne dieser Schrift ist ein „erkennbarer
Label" ein Molekül oder Atom,
das auf eine Antikörperuntereinheit
konjugiert werden kann, um ein für
die Diagnose nutzbares Molekül
zu produzieren. Beispiele von erkennbaren Labeln sind u. a. Chelatoren,
photoaktive Wirkstoffe, Radioisotopen, Fluoreszenzwirkstoffe, paramagnetische
Ionen oder andere Markeruntereinheiten.
-
Der
in dieser Schrift verwendete Begriff „Affinitäts-Tag" bezeichnet ein Polypeptidsegment, das
an ein zweites Polypeptid angefügt
werden kann, um die Reinigung oder Erkennung des zweiten Polypeptids
zu bewirken oder Stellen für
das Anfügen
des zweiten Polypeptids an ein Substrat bereitzustellen. Grundsätzlich kann
jedes Peptid oder Protein, für
das ein Antikörper
oder ein anderer spezifischer bindender Agenzien verfügbar ist,
als Affinitäts-Tag
verwendet werden. Affinitäts-Tags
umfassen ein Polyhistidin-Trakt, Protein A (Nilsson et al., EMBO
J. 4:1075 (1985); Nilsson et al., Methods Enzymol. 198:3 (1991)),
Glutathion-S-Transferase (Smith and Johnson, Gene 67:31 (1988)),
Glu-Glu-Affinitäts-Tag
(Grussenmeyer et al., Proc. Natl. Acad. Sci. USA 82:7952 (1985)),
Substanz P, FLAG-Peptid (Hopp et al., Biotechnology 6:1204 (1988)),
streptavidinbindendes Peptid oder andere Antigenepitope oder bindende
Domäne.
Siehe allgemein Ford et al., Protein Expression and Purification 2:95
(1991). Affinitäts-Tag-kodierende
DNA-Moleküle
sind im Fachhandel erhältlich (z.
B. Pharmacia Biotech, Piscataway, NJ).
-
Ein „nackter
Antikörper" ist ein vollständiger Antikörper, im
Gegensatz zu einem Antikörperfragment, der
nicht mit einem therapeutischen Wirkstoff konjugiert ist. Nackte
Antikörper
umfassen sowohl polyklonale als auch monoklonale Antikörper sowie
bestimmte rekombinante Antikörper,
wie z. B. chimäre
und humanisierte Antikörper.
-
Im
Sinne dieser Schrift umfasst der Begriff „Antikörperkomponente" sowohl einen vollständigen Antikörper als
auch ein Antikörperfragment.
-
Ein „Immunkonjugat" ist ein Konjugat
einer Antikörperkomponente
mit einem therapeutischen Wirkstoff oder erkennbaren Label.
-
Im
Sinne dieser Schrift bezieht sich der Begriff „Antikörperfusionsprotein" auf ein rekombinantes
Molekül,
das eine Antikörperkomponente
und eine Zcytor14-Polypeptidkomponente umfasst. Beispiele eines
Antikörperfusionsproteins
sind u. a. ein Protein, das eine extrazelluläre Zcytor14-Domäne
und entweder eine Fc-Domäne
oder eine antigenbindende Region umfasst.
-
Ein „Zielpolypeptid" oder ein „Zielpeptid" ist eine Aminosäurensequenz,
die mindestens ein Epitop umfasst, und das auf eine Zielzelle exprimiert
wird, wie z. B. eine Tumorzelle oder eine Zelle, die ein Antigen
gegen ein infektiöses
Agens trägt.
T-Zellen erkennen Peptidepitopen, die von einem großen Histokompatibilitätskomplexmolekül an ein
Zielpolypeptid oder Zielpeptid präsentiert werden und normalerweise
die Zielzelle lysieren oder andere Immunzellen zur Stelle der Zielzelle
rekrutieren und dadurch die Zielzelle abtöten.
-
Ein „antigenes
Peptid" ist ein
Peptid, das an ein großes
Histokompatibilitätskomplexmolekül bindet,
um einen MHC-Peptidkomplex zu bilden, welcher von einer T-Zelle
erkannt wird, wodurch nach Präsentation
an die T-Zelle eine zytotoxische Lymphozytenreaktion induziert wird.
Antigene Peptide sind somit fähig,
an ein entsprechendes großes
Histokompatibilitätskomplexmolekül zu binden
und eine zytotoxische T-Zellenreaktion zu induzieren, wie z. B.
Zelllyse oder spezifische Zytokinfreisetzung gegen die Zielzelle,
welche das Antigen bindet oder exprimiert. Das antigene Peptid kann
im Zusammenhang mit einem großen
Histokompatibilitätskomplexmolekül der Klasse
I oder II an eine antigenpräsentierende
Zelle oder eine Zielzelle gebunden werden.
-
In
Eukaryoten katalysiert die RNA-Polymerase II die Transkription eines
Strukturgens, um mRNA zu produzieren. Es kann ein Nukleinsäuremolekül konstruiert
werden, das eine RNA-Polymerase-II-Vorlage enthält, in der das RNA-Trankcript
eine Sequenz aufweist, die komplementär zur Sequenz eines spezifischen mRNA
ist. Das RNA-Transkript wird als „Antisense-RNA" bezeichnet, und
ein Nukleinsäuremolekül, das eine Antisense-RNA
kodiert, wird als „Antisense-Gen" bezeichnet. Antisense-RNA-Moleküle können an
mRNA-Moleküle
binden, was eine Hemmung der mRNA-Translation zur Folge hat.
-
Ein „Antisense-Oligonukleotid
spezifisch für
Zcytor14" oder ein „Zcytor14-Antisense-Oligonukleotid" ist ein Oligonukleotid
mit einer Sequenz, die fähig
ist, (a) einen stabilen Triplex mit einem Teil des Zcytor14-Gens
zu bilden, oder (b) einen stabilen Duplex mit einem Teil des mRNA-Transkripts
des Zcytor14-Gens zu bilden.
-
Ein „Ribozym" ist ein Nukleinsäuremolekül, das ein
katalytisches Zentrum enthält.
Der Begriff umfasst RNA-Enzyme, selbstspleißende RNA, selbstspaltende
RNA und Nukleinsäuremoleküle, welche
diese katalytischen Funktionen ausführen. Ein Nukleinsäuremolekül, das ein
Ribozym kodiert, wird als „Ribozym-Gen" bezeichnet.
-
Eine „externe
Führungssequenz" ist ein Nukleinsäuremolekül, welches
das endogene Ribozym, RNase P, an eine bestimmte Spezies der intrazellulären mRNA
leitet, was die Spaltung der mRNA durch RNase P zur Folge hat. Ein
Nukleinsäuremolekül, das eine
externe Führungssequenz
kodiert, wird als „externes
Führungssequenz-Gen" bezeichnet.
-
Der
Begriff „variantes
Zcytor14-Gen" bezieht
sich auf Nukleinsäuremoleküle, welche
ein Polypeptid kodieren, dessen Aminosäurensequenz eine Modifizierung
der SEQ ID-NR:2 ist. Solche Varianten beinhalten natürlich auftretende
Polymorphismen der Zcytor14-Gene sowie synthetische Gene, die konservative
Aminosäurensubstitutionen
der Aminosäurensequenz
SEQ ID-NR:2 enthalten. Weitere variante Formen der Zcytor14-Gene
sind Nukleinsäuremoleküle, die
Insertionen oder Deletionen der hier beschriebenen Nukleotidsequenzen
enthalten. Ein variantes Zcytor14-Gen kann z. B. die Bestimmung
identifiziert werden, ob das Gen unter strengen Bedingungen mit
einem Nukleinsäuremolekül hybridisiert,
das die Nukleotidsequenz der SEQ ID-NR:1 oder deren Komplement enthält.
-
Alternativ
können
variante Zcytor14-Gene durch einen Sequenzvergleich identifiziert
werden. Zwei Aminosäurensequenzen
haben „100
% Aminosäurensequenz-Identität", wenn die Aminosäurereste
der zwei Aminosäurensequenzen
bei einem Alignment für
maximale Übereinstimmung
gleich sind. Auf ähnliche
Weise haben zwei Nukleotidsequenzen „100 % Nukleotidsequenz-Identität", wenn die Nukleotidreste
der zwei Nukleotidsequenzen bei einem Alignment für maximale Übereinstimmung
gleich sind. Sequenzvergleiche können unter Verwendung
standardmäßiger Softwareprogramme
durchgeführt
werden, z. B. mit den in der LASERGENE Bioinformatics Computing
Suite enthaltenen Programmen. Diese Suite wird von DNASTAR (Madison, Wisconsin)
hergestellt. Andere Methoden für
den Vergleich von zwei Nukleotid- oder Aminosäurensequenzen durch die Bestimmung
des optimalen Alignments sind fachkundigen Personen bekannt (siehe
z. B. Peruski and Peruski, The Internet and the New Biology: Tools
for Genomic and Molecular Research (ASM Press, Inc. 1997), Wu et
al. (eds.), „Information
Superhighway and Computer Databases of Nucleic Acids and Proteins", in Methods in Gene
Biotechnology, Seiten 123-151 (CRC Press, Inc. 1997) und Bishop
(ed.), Guide to Human Genome Computing, 2. Ausgabe (Academic Press,
Inc. 1998)). Bestimmte Methoden für die Bestimmung der Sequenzidentität sind unten
beschrieben.
-
Unabhängig von
der jeweiligen Methode, die für
die Identifizierung eines varianten Zcytor14-Gens oder varianten
Zcytor14-Polypeptids verwendet wird, ist ein variantes Gen oder
ein von einem varianten Gen kodiertes Polypeptid funktionell durch
seine Fähigkeit
zur spezifischen Bindung an einen Anti-Zcytor14-Antikörper gekennzeichnet.
-
Der
in dieser Schrift verwendete Begriff „Allelvariante" bezeichnet jede
der zwei oder mehreren alternativen Formen eines Gens, das denselben
chromosomalen Locus belegt. Allelvariationen entstehen auf natürliche Weise
durch Mutation und können
zu phänotypischen
Polymorphismen innerhalb von Population führen. Genmutationen können stille
Mutationen sein (keine Veränderung
im kodierten Polypeptid) oder sie können Polypeptide mit veränderter
Aminosäurensequenz
kodieren. Der in dieser Schrift verwendete Begriff Allelvariante
wird auch zur Bezeichnung eines von einer Allelvariante eines Gens
kodierten Proteins verwendet.
-
Der
Begriff „Ortholog" bezeichnet ein aus
einer Spezies gewonnenes Polypeptid oder Protein, welches das funktionelle
Gegenstück
eines Polypeptids oder Proteins aus einer anderen Spezies ist. Sequenzunterschiede
unter Orthologen sind das Resultat der Speziation.
-
„Paraloge" sind eindeutige
aber strukturell verwandte Proteine, die aus Organismen erzeugt
wurden. Man nimmt an, dass Paraloge durch Genduplizierung entstehen.
So sind z. B. α-Globin, β-Globin und
Myoglobin Paraloge von einander.
-
Die
vorliegende Erfindung umfasst funktionelle Fragmente der Zcytor14-Gene.
Im Sinne dieser Erfindung ist ein „funktionelles Fragment" eines Zcytor14-Gens
ein Nukleinsäuremolekül, das einen
Teil eines Zcytor14-Polypeptids kodiert, welches eine der hier beschriebenen
Domänen
ist oder mindestens spezifisch an einen Anti-Zcytor14-Antikörper bindet.
-
Aufgrund
der Ungenauigkeit von standardmäßigen Analysemethoden
sind Molekulargewichte und Polymerlängen als ungefähre Werte
zu verstehen. Wenn ein solcher Wert als „ungefähr" X oder „ca." X angegeben wird, ist der genannte
Wert X mit einer Genauigkeit von ± 10 % zu verstehen.
-
3. Produktion von Zcytor14-Genen
-
Nukleinsäuremoleküle, die
ein humanes Zcytor14-Gen kodieren, können durch Screenen einer humanen
cDNA- oder genomischen Bibliothek unter Verwendung von auf der SEQ
ID-NR:1 oder SEQ ID-NR:4 basierenden Polynukleotidproben gewonnen
werden. Dieses sind etablierte Standardmethoden.
-
So
kann beispielsweise ein Nukleinsäuremolekül, das ein
humanes Zcytor14-Gen kodiert aus einer cDNA-Bibliothek isoliert
werden. In diesem Fall ist der erste Schritt die Präparation
der cDNA-Bibliothek durch die Isolierung der RNA aus einem Gewebe,
wie z. B. Schilddrüsen-,
Nebennieren-, Prostata- oder Lebergewebe, wozu die aus dem Stand
der Technik bekannten Methoden eingesetzt werden RNA-Isolierungsmethoden müssen generell
eine Methode zum Brechen der Zellen, ein Mittel zur Hemmung der
RNase-gesteuerten Degradierung der RNA und eine Methode zum Trennen
der RNA von der DNA sowie von Protein und Polysaccharidverunreinigungen
bereitstellen. Die Gesamt-RNA kann z. B. isoliert werden durch Einfrieren
des Gewebes in Flüssigstickstoff,
Mahlen des gefrorenen Gewebes mit einem Mörser und Stößel zur Lysierung der Zellen,
Extraktion des gemahlenen Gewebes mit einer Lösung aus Phenl/Chloroform zum
Entfernen der Proteine und Trennen der RNA von den restlichen Unreinheiten
durch selektive Ausfällung
mit Lithiumchlorid (siehe z. B. Ausubel et al. (eds.), Short Protocols
in Molecular Biology, 3. Ausgabe, S. 4-1 bis 4-6 (John Wiley & Sons 1995) ["Ausubel (1995)"]; Wu et al., Methods
in Gene Biotechnology, S. 33-41 (CRC Press, Inc. 1997) ["Wu (1997)"]).
-
Alternativ
kann die Gesamt-RNA isoliert werden durch Extraktion von gemahlenem
Gewebe mit Guanidiniumisothiocyanat, Extraktion mit organischen
Solvens und Trennen der RNA von Verunreinigungen mittels Differenzialzentrifugation
(siehe z. B. Chirgwin et al., Biochemistry 18:52 (1979); Ausubel
(1995) S. 4-1 to 4-6; Wu (1997) S. 33-41).
-
Für die Konstruktion
einer cDNA-Bibliothek muss Poly(A)+ RNA
aus eine Gesamt-RNA-Präparation isoliert
werden. Poly(A)+ RNA kann unter Verwendung
der Standardtechnik von Oligo(dT)-Cellulosechromatographie aus der
Gesamt-RNA isoliert werden (siehe z. B. Aviv and Leder, Proc. Nat'l Acad. Sci. USA
69:1408 (1972); Ausubel (1995),. S. 4-11 bis 4-12).
-
Doppelsträngige cDNA-Moleküle werden
aus Poly(A)+ RNA synthetisiert, wozu die
aus dem Stand der Technik bekannten Methoden verwendet werden (siehe
z. B. Wu (1997), S. 41-46). Des Weiteren können im Handel erhältliche
Kits für
die Synthetisierung von zweisträngigen
cDNA-Molekülen
verwendet werden. Solche Kits sind z. B. erhältlich von Life Technologies,
Inc. (Gaithersburg, MD), CLONTECH Laboratories, Inc. (Palo Alto,
CA), Promega Corporation (Madison, WI) und STRATAGENE (La Jolla,
CA).
-
Für die Konstruktion
einer cDNA-Bibliothek eignen sich verschiedene Klonierungsvektoren.
Eine cDNA-Bibliothek kann z. B. in einem aus einem Bakteriophagen
abgeleiteten Vektor präpariert
werden, z. B. ein λgt10-Vektor.
Siehe z. B. Huynh et al., „Constructing
and Screening cDNA Libraries in λgt10
and λgt11", in DNA Cloning:
A Practical Approach Vol. I, Glover (ed.), S. 49 (IRL Press, 1985);
Wu (1997) S. 47-52.
-
Alternativ
können
doppelsträngige
cDNA-Moleküle
in einen Plasmidvektor eingefügt
werden, z. B. in einen PBLUESCRIPT-Vektor (STRATAGENE; La Jolla,
CA), einen LAMDAGEM-4 (Promega Corp.) oder andere im Handel erhältliche
Vektoren. Geeignete Klonierungsvektoren sind auch von the American
Type Culture Collection (Manassas, VA).
-
Zur
Amplifikation der klonierten cDNA-Moleküle wird die cDNA-Bibliothek unter
Verwendung von Standardmethoden in einen prokaryotischen Wirt eingefügt. Eine
cDNA-Bibliothek kann z. B. in kompetente E. coli DH5-Zellen eingefügt werden,
die z. B. von Life Technologies, Inc. (Gaithersburg, MD) erhältlich sind.
-
Eine
humane Genombibliothek kann durch die aus dem Stand der Technik
bekannten Mittel präpariert werden
(siehe z. B. Ausubel (1995), S. 5-1 bis 5-6; Wu (1997) S. 307-327).
Genomische DNA kann isoliert werden durch Lysieren des Gewebes mit
dem Detergens Sarkosyl, Verdauung des Lysats mit Proteinase K, Entfernung
unlöslicher
Verunreinigungen aus dem Lysat durch Zentrifugation, Ausfällung der
Nukleinsäure
aus dem Lysat unter Verwendung von Isopropanol und Aufreinigung
der resuspendierten DNA auf einem Cesiumchlorid-Density-Gradienten.
-
DNA-Fragmente,
die sich für
die Produktion einer genomischen Bibliothek eignen, können durch
zufälliges
Abscheren der genomischen DNA oder partielle Verdauung der genomischen
DNA mit Restriktionsendonukleasen gewonnen werden. Genomische DNA-Fragmente
können
in einen Vektor, wie z. B. einen Bakteriophagen- oder Cosmidvektor,
eingefügt
werden unter Verwendung konventioneller Methoden, wie z. B. die Verwendung
von Restriktionsenzymverdauung, um geeignete Termini zu erhalten,
sowie die Verwendung einer alkalinen Phosphatasebehandlung zur Vermeidung
einer unerwünschten
Verbindung der DNA- Moleküle und Ligation
mit entsprechenden Ligasen. Methoden für diese Art der Manipulation
sind aus dem Stand der Technik bekannt (siehe z. B. Ausubel (1995),
S. 5-1 bis 5-6; Wu (1997), S. 307-327).
-
Alternativ
können
humane genomische Bibliotheken aus Handelsquellen bezogen werden,
z. B. von Research Genetics (Huntsville, AL) und American Type Culture
Collection (Manassas, VA).
-
Ein
Bibliothek, die cDNA oder genomische Klone enthält, kann mit einer oder mehreren
Polynukleotidproben basierend auf SEQ ID-NR:1 oder SEQ ID-NR:4,
gescreent werden, wozu Standardmethoden verwendet werden können (siehe
z. B. Ausubel (1995), S. 6-1 bis 6-11).
-
Nukleinsäuremoleküle, die
ein humanes Zcytor14-Gen kodieren, können auch unter Verwendung
der Polymerase-Kettenreaktion (PCR) mit Oligonukleotidprimern, die
Nukleotidsequenzprimer enthalten, welche auf den hier beschriebenen
Nukleotidsequenzen des Zcytor14-Gens basieren, gewonnen werden.
Generelle Methoden für
das Screenen von Bibliotheken mit PCR sind z. B. beschrieben in
Yu et al., „Use
of the Polymerase Chain Reaction to Screen Phage Libraries", in Methods in Molecular
Biology, Vol. 15: PCR Protocols: Current Methods and Applications,
White (ed.), S. 211-215 (Humana Press, Inc. 1993). Methoden für die Verwendung
der PCR zum Isolieren verwandter Gene sind z. B. beschrieben in
Preston, „Use
of Degenerate OligoNukleotid Primers and the Polymerase Chain Reaction
to Clone Gene Family Members" in
Methods in Molecular Biology, vol. 15: PCR Protocols: Current Methods
and Applications, White (ed.), S. 317-337 (Humana Press, Inc. 1993).
-
Anti-Zcytor14-Antikörper, die
wie unten beschrieben produziert werden, können auch zur Isolierung von
DNA-Sequenzen verwendet werden, die humane Zcytor14-Gene aus den
cDNA-Bibliotheken kodieren. Der Antikörper kann z. B. verwendet werden,
um λgt11-Expressionsbibliotheken
zu screenen, oder der Antikörper
kann für
das Immunscreening nach der Hybridauswahl und Translation verwendet
werden (siehe z. B. Ausubel (1995), S. 6-12 bis 6-16; Margolis et
al., „Screening λ expression
libraries with antibody and protein probes" in DNA Cloning 2: Expression Systems,
2. Ausgabe, Glover et al. (eds.), S. 1-14 (Oxford University Press
1995)).
-
Alterativ
kann ein Zcytor14-Gen durch die Synthetisierung von Nukleinsäuremolekülen unter
Verwendung gegenseitig startender langer Oligonukleotide und der
hier beschriebenen Nukleotidsequenzen gewonnen werden (siehe z.
B. Ausubel (1995), S. 8-8 bis 8-9). Etablierte Methoden, bei denen
die Polymerase-Kettenreaktion verwendet wird, ermöglichen
die Synthetisierung von DNA-Molekülen mit einer Mindestlänge von zwei
Kilobasen (Adang et al., Plant Molec. Biol. 21:1131 (1993), Bambot
et al., PCR Methods and Applications 2:266 (1993), Dillon et al., „Use of
the Polymerase Chain Reaction for the Rapid Construction of Synthetic
Genes", in Methods
in Molecular Biology, Vol. 15: PCR Protocols: Current Methods and
Applications, White (ed.), S. 263-268, (Humana Press, Inc. 1993),
und Holowachuk et al., PCR Methods Appl. 4:299 (1995)).
-
Die
erfindungsgemäßen Nukleinsäuremoleküle können auch
mit „Genmaschinen" synthetisiert werden,
unter Verwendung von Protokollen wie die Phosphoramiditmethode.
Wenn für
eine Anwendung chemisch synthetisierte doppelsträngige DNA erforderlich ist,
wie z. B. für
die Synthese eines Gens oder Genfragments, dann wird jeder komplementäre Strang
separat hergestellt. Die Produktion von kurzen Genen (60 bis 80
Basenpaaren) ist ein technisch unkomplizierter Vorgang und kann
durch die Synthetisierung der komplementären Stränge und deren anschließendes Alignment
erreicht werden. Für
die Produktion von längeren
Genen (>300 Basenpaaren)
müssen
jedoch eventuell spezielle Strategien eingesetzt werden, da die
Koppelungseffizienz jedes Zyklus während der chemischen DNA-Synthese
nur selten 100 % beträgt.
Zur Bewältigung
dieses Problems werden synthetische Gene (doppelsträngig) in
modularer Form aus einsträngigen
Fragmenten mit einer Länge
von 20 bis 100 Nukleotiden zusammengesetzt. Für Untersuchungen der Polynukleotidsynthese
siehe z. B. Glick and Pasternak, Molecular Biotechnology, Principles
and Applications of Recombinant DNA (ASM Press 1994), Itakura et
al., Annu. Rev. Biochem. 53:323 (1984), und Climie et al., Proc.
Nat'l Acad. Sci.
USA 87:633 (1990).
-
Die
Sequenz eines Zcytor14 cDNA oder Zcytor14 genomischen Fragments
kann unter Verwendung von Standardmethoden bestimmt werden. Die
hier offen gelegten Zcytor14-Polynukleotidsequenzen können auch
als Proben oder Primer für
die Klonierung von 5' nicht-kodierenden
Regionen eines Zcytor14-Gens verwendet werden. Promoterelemente
aus einem Zcytor14-Gen könnten
verwendet werden, um die Expression von heterologen Genen z. B.
in Schilddrüsengewebe
von transgenen Tiere oder mit Gentherapie behandelte Patienten zu
steuern. Die Identifizierung der genomischen Fragmente, die einen
Zcytor14-Promoter oder ein regulatorisches Element enthalten, kann
mit etablierten Methoden erzielt werden, z. B. durch Deletionsanalyse (siehe
allgemein Ausubel (1995)).
-
Die
Klonierung von 5' Flankensequenzen
ermöglicht
auch die Produktion von Zcytor14-Proteinen durch „Genaktivierung", wie im US-Patent
Nr. 5.641.670 offen gelegt. Kurz gefasst, die Expression eines endogenen
Zcytor14-Gens in eine Zelle wird verändert, indem in den Zcytor14-Lokus
ein DNA-Konstrukt eingeführt
wird, das mindestens eine Zielsequenz, eine regulatorische Sequenz,
ein Exon und eine ungepaarte Splice-Donor-Site umfasst. Die Zielsequenz
ist eine nicht-kodierende Zcytor14 5' Sequenz, welche die homologe Rekombination
des Konstrukts mit dem endogenen Zcytor14-Lokus erlaubt, wobei die
Sequenzen innerhalb des Konstrukts mit der endogenen Zcytor14-kodierenden
Sequenz funktionell verknüpft
werden. Auf diese Weise kann ein endogener Zcytor14-Promoter durch
andere regulatorische Sequenzen ersetzt oder ergänzt werden, um eine verbesserte,
gewebespezifische oder anderweitig regulierte Expression zu bieten.
-
4. Produktion von Zcytor14-Genvarianten
-
Die
vorliegende Erfindung bietet eine Vielfalt von Nukleinsäuremolekülen, einschließlich DNA-
und RNA-Moleküle,
welche die hier offen gelegten Zcytor14-Polypeptide kodieren. Fachkundigen
Personen ist bewusst, dass angesichts der Degeneration des genetischen
Codes eine beachtliche Sequenzvariation unter den Polynukleotidmolekülen möglich ist.
SEQ ID-NR:3 ist eine degenerierte Nukleotidsequenz, die alle Nukleinsäuremoleküle umfasst,
die das Zcytor14-Polypeptid der SEQ ID-NR:2 kodieren. Fachkundigen
Personen ist bewusst, dass die degenerierte Sequenz von SEQ ID-NR:3
auch alle RNA-Sequenzen liefert, die SEQ ID-NR:2 kodieren, indem
U gegen T ausgetauscht wird. Die vorliegende Erfindung zieht somit
Zcytor14-Polypeptid-kodierende Nukleinsäuremoleküle in Betracht, welche Nukleotid
154 bis Nukleotid 2229 der SEQ ID-NR:1 und deren RNA-Äquivalenzen umfassen. Auf ähnliche
Weise liefert die degenerierte Zcytor14-1-Sequenz von SEQ ID-NR:6 auch alle RNA-Sequenzen,
die SEQ ID-NR:5 kodieren, indem U gegen T ausgetauscht wird.
-
In
Tabelle 1 sind die in SEQ ID-NR:3 and 6 verwendeten einstelligen
Buchstabencodes zur Bezeichnung der degenerierten Nukleotid-Positionen
aufgeführt. „Auflösungen" sind die mit einem
Buchstabencode bezeichneten Nukleotide. „Komplement" ist der Code für das(die)
Komplement-Nukleotid(e). Beispiel: Der Code Y bezeichnet entweder
C oder T, und sein Komplement R bezeichnet A oder G, wobei A komplementär zu T und
G komplementär
zu C ist.
-
-
Die
in SEQ ID-NR:3 und 6 verwendeten degenerierten Codone, die alle
für eine
gegebene Aminosäure möglichen
Codone umfassen, sind in Tabelle 2 aufgeführt.
-
-
Fachkundigen
Personen ist bewusst, dass bei der Bestimmung eines degenerativen
Codons, das für die
möglichen
alle aminosäurekodierenden
Codone repräsentativ
ist, eine leichte Zweideutigkeit auftreten kann. Ein degeneratives
Codon für
Serin (WSN) kann z. B. unter bestimmten Umständen Arginin (AGR) kodieren,
und das degenerative Codon für
Arginin (MGN) kann unter bestimmten Umständen Serin (AGY) kodieren.
Eine ähnliche
Beziehung besteht zwischen Codonen, die Phenylalanin und Leucin
kodieren. Bestimmte Polynukleotide, die zur degenerativen Sequenz
gehören,
können
somit variante Aminosäurensequenzen
kodieren, die fachkundige Person kann jedoch solche variante Sequenzen
durch Bezugnahme auf die Aminosäurensequenzen
der SEQ ID-NR:2, 5 und 10 bis 12 leicht erkennen. Variante Sequenzen
lassen sich wie in dieser Schrift beschrieben leicht auf ihre Funktionalität prüfen.
-
Unterschiedliche
Spezies können
einen „präferenziellen
Codongebrauch" aufzeigen.
Siehe allgemein Grantham et al., Nucl. Acids Res. 8:1893 (1980),
Haas et al. Curr. Biol. 6:315 (1996), Wain-Hobson et al., Gene 13:355
(1981), Grosjean and Fiers, Gene 18:199 (1982), Holm, Nuc. Acids
Res. 14:3075 (1986), Ikemura, J. Mol. Biol. 158:573 (1982), Sharp
and Matassi, Curr. Opin. Genet. Dev. 4:851 (1994), Kane, Curr. Opin.
Biotechnol. 6:494 (1995) und Makrides, Microbiol. Rev. 60:512 (1996).
In Sinne diese Schrift bezieht sich der Begriff „präferenzieller Codongebrauch" auf einen Fachbegriff,
der sich auf die Proteintranslationscodone bezieht, die am häufigsten
in den Zellen einer bestimmten Spezies verwendet werden und somit
eine Bevorzugung einer oder mehrere Code, die jede Aminosäure kodieren
(siehe Tabelle 2) darstellen. Die Aminosäure Threonin (Thr) kann z.
b. von ACA, ACC, ACG oder ACT kodiert werden, doch in Säugetierzellen
ist ACC das am häufigsten
verwendete Codon; in andern Spezies, z. B. in Insektenzellen, Hefe,
Viren oder Bakterien, können
andere Thr-Codone die präferenziellen
Codone sein. Präferenzielle
Codone für
eine bestimmte Spezies können durch
eine Vielfalt der aus dem Stand der Technik bekannten Methoden in
das erfindungsgemäße Polynukleotid
eingefügt
werden. Die Einführung
von präferenziellen
Codonsequenzen in rekombinante DNA kann beispielsweise die Produktion
des Proteins verstärken,
indem die Proteintranslation innerhalb eines bestimmten Zelltyps
oder einer Spezies effizienter gemacht wird. Deshalb dienen die
in SEQ ID-NR:5 und 6 offen gelegten Codonsequenzen als Vorlage für die Optimierung
der Polynukleotidexpression in verschiedene Zelltypen und Spezies,
die im Stand der Technik häufig
verwendet werden und hier offen gelegt sind. Die Sequenzen, die bevorzugte
Codone enthalten, können
wie hier beschrieben für
die Expression in verschiedene Spezies optimiert und auf ihre Funktionalität geprüft werden.
-
Die
vorliegende Erfindung bietet des Weiteren variante Polypeptide und
Nukleinsäuremoleküle, welche
die Gegenstücke
von anderen Spezies (Orthologe) repräsentieren. Diese Spezies umfassen
ohne Eingrenzung Säugetiere,
Vögel,
Amphibien, Reptilien, Fische, Insekten und andere Wirbeltiere sowie
wirbellose Tierarten. Von besonderem Interesse sind Zcytor14-Polypeptide
aus anderen Säugetierspezies,
einschließlich Maus,
Schwein, Schaf, Rind, Hund, Katze, Pferd und anderen Primatenpolypeptiden.
Orthologe der humanen Zcytor14 können
unter Verwendung der erfindungsgemäßen Informationen und Kompositionen
in Kombination mit konventionellen Klonierungmethoden kloniert werden.
Zcytor14-cDNA kann
beispielsweise unter Verwendung der mRNA aus einem Gewebe- oder
Zelltyp, der das hier offen gelegte Zcytor14 exprimiert, kloniert
werden. Geeignete mRNA-Quellen können
identifiziert werden, indem Northern Blots mit Sonden aus den hier
offen gelegten Sequenzen beprobt werden. Anschließend wird
aus der mRNA einer positiven Gewebe- oder Zelllinie eine Bibliothek
erstellt.
-
Eine
Zcytor14-kodierende cDNA kann dann unter Anwendung verschiedener
Methoden isoliert werden, wie z. B. durch Probing mit einer kompletten
oder partiellen humanen cDNA oder mit einem oder mehreren Sätzen von
degenerierten Sonden basierend auf den offen gelegten Sequenzen.
Eine cDNA kann auch unter Verwendung der Polymerase-Kettenreaktion
mit Primern, die aus den hier offen gelegten repräsentativen humanen
Zcytor14-Sequenzen konstruiert wurden, kloniert werden. In einer
weiteren Methode kann die cDNA-Bibliothek verwendet werden, um Wirtszellen
zu transformieren oder transfektieren, und die Expression der cDNA
von Interesse kann dann mit einem Antikörper gegen das Zcytor14-Polypeptid
erkannt werden.
-
Fachkundigen
Personen ist bewusst, dass die in SEQ ID-NR:1 offen gelegte Sequenz
ein Einzelallel des humanen Zcytor14 darstellt und dass Allelvarianten
und alternative Spleißung
auftreten können.
Allelvarianten dieser Sequenz können
durch cDNA-Probing oder Genombibliotheken von verschiedenen Personen
gemäß den Standardverfahren
kloniert werden. Allelvarianten der hier offen gelegten Nukleotidsequenzen,
einschließlich
derer mit stummen Mutationen und jener, bei denen Mutationen in
Aminosäurensequenz-Veränderungen
resultieren, liegen im Umfang der vorliegenden Erfindung, ebenso
wie Proteine, die Allelvarianten der hier offen gelegten Aminosäurensequenzen
sind. cDNA-Moleküle,
die aus alternativ gespleißten
mRNA generiert werden, welche die Eigenschaften des Zcytor14-Polypeptids
erhalten, sind im Umfang der vorliegenden Erfindung enthalten, ebenso
wie Polypeptide, die von solchen cDNA und mRNA kodiert werden. Allelvarianten und
Spleißvarianten
dieser Sequenzen können
durch cDNA-Probing oder Genombibliotheken von verschiedenen Personen
gemäß den Standardverfahren
kloniert werden.
-
Innerhalb
bestimmter Ausführungsbeispiele
dieser Erfindung können
die isolierten Nukleinsäuremoleküle unter
strengen Bedingungen zu Nukleinsäuremolekülen hybridisiert,
welche die hier offen gelegten Nukleotidsequenzen enthalten. Solche
Nukleinsäuremoleküle können z.
B. unter strengen Bedingungen zu Nukleinsäuremolekülen hybridisiert werden, die
Nukleotidsequenz der SEQ ID-NR:1 enthalten, zu Nukleinsäuremolekülen, die
die Nukleotidsequenz der Nukleotide 154 bis 2229 der SEQ ID-NR:1
enthalten, oder zu Nukleinsäuremolekülen, die
eine zur SEQ ID-NR:1 komplementär
Nukleotidsequenz enthalten, oder zu Nukleotiden 154 bis 2229 der
SEQ ID-NR:1. Generell sind die gewählten strengen Bedingungen
ungefähr
5 °C niedriger als
der thermale Schmelzpunkt (Tm) für die spezifische
Sequenz bei einem festgelegten ionischen Stärkewert und pH-Wert. Tm ist die Temperatur (unter der festgelegten
ionischen Stärke
und dem pH-Wert), bei der 50 % der Zielsequenz auf eine perfekt übereinstimmende
Probe hybridisiert werden.
-
Ein
Paar Nukleinsäuremoleküle, wie
z. B. DNA-DNA, RNA-RNA und DNA-RNA, können hybridisieren, wenn die
Nukleotidsequenzen einen bestimmten Grad von Komplementarität aufweisen.
Hybride können
nicht übereinstimmende
Paare im Doppelhelix tolerieren, aber die Stabilität des Hybrids
wird durch den Grad der Nichtübereinstimmung
beeinflusst. Die Tm des nicht-übereinstimmenden
Hybrids nimmt für
jede Basenpaar-Nichtübereinstimmung
von 1-1,5 % um 1°C
ab. Durch eine Variierung der Strenge der Hybridisierungsbedingungen
kann der Grad der Nichtübereinstimmung
im Hybrid kontrolliert werden. Der Grad der Strenge erhöht sich
mit dem Anstieg der Hybridisierungstemperatur und die ionische Stärke des
Hybridisierungspuffers verringert sich. Strenge Hybridisierungsbedingungen
umfassen Temperaturen von ca. 5-25 °C unter der Tm des Hybrids
und einen Hybridisierungspuffer mit bis zu 1 M Na+.
Ein höherer
Strengegrad bei niedrigeren Temperaturen kann durch Zugabe von Formamid
erzielt werden, welches die Tm des Hybrids
um ca. 1°C
für jedes
1 % Formamid in der Pufferlösung
reduziert. Generell umfassen solche strengen Bedingungen Temperaturen von
20-70 °C
und einen Hybridisierungspuffer mit bis zu 6x SSC und 0-50 % Formamid.
Ein höherer
Strengegrad kann bei Temperaturen von 40-70 °C und einem Hybridisierungspuffer
mit bis zu 4x SSC und 0-50 % Formamid erreicht werden. Hochstrenge
Bedingungen umfassen normalerweise Temperaturen von 42-70 °C und einen
Hybridisierungspuffer mit bis zu 1x SSC und 0-50 % Formamid. Verschiedene
Strengegrade können während der
Hybridisierung und Wäsche
eingesetzt werden, um eine maximale spezifische Bindung an die Zielsequenz
zu erzielen. Normalerweise werden die Wäschen nach der Hybridisierung
mit zunehmenden Strengegraden durchgeführt, um nicht-hybridisierte
Polynukleotidproben aus den hybridisierten Komplexen zu entfernen.
-
Die
obigen Bedingungen sind als Richtlinie gedacht und fachkundige Personen
haben die Fähigkeiten, diese
Bedingungen für
die Verwendung mit einem bestimmten Polypeptidhybrid anzupassen.
Die Tm für
eine spezifische Zielsequenz ist die Temperatur (unter der festgelegten
Bedingungen), bei der 50 % der Zielsequenz auf eine perfekt übereinstimmende
Probe hybridisiert werden. Diese Bedingungen, die sich auf die Tm auswirken, sind u. a. die Größe und der
Basenpaarinhalt der Polynukleotidprobe, die ionische Stärke der
Hybridisierungslösung
und die Gegenwart von destabilisierenden Agenzien in der Hybridisierungslösung. Aus dem
Stand der Technik sind zahlreiche Gleichungen für die Berechnung der Tm bekannt und spezifisch für DNA, RNA
und DNA-RNA-Hybride und Polynukleotidprobesequenzen verschiedener
Längen
(siehe z. B. Sambrook et al., Molecular Cloning: A Laboratory Manual,
Zweite Ausgabe (Cold Spring Harbor Press 1989); Ausubel et al.,
(eds.), Current Protocols in Molecular Biology (John Wiley and Sons,
Inc. 1987); Bergen and Kimmel (eds.), Guide to Molecular Cloning
Techniques, (Academic Press, Inc. 1987); und Wetmur, Crit. Rev. Biochem.
Mol. Biol. 26:227 (1990)). Sequenzanalysensoftware wie z. B. OLIGO
6.0 (LSR; Long Lake, MN) und Primery Premier 4.0 (Premier Biosoft
International; Palo Alto, CA) sowie Internet-Sites sind für die Analyse
einer gegebenen Sequenz und Berechnung der Tm basierend
auf benutzerdefinierten Kriterien verfügbar. Solche Programme können auch
eine gegeben Sequenz unter definierten Bedingungen und analysieren
und geeignete Probesequenzen identifizieren. Normalerweise wird
die Hybridisierung von längeren
Polynukleotidsequenzen mit >50
Basenpaaren bei Temperaturen von etwa 20-25 °C unter der berechneten Tm.durchgeführt. Bei kleineren Proben mit <50 Basenpaaren wird
die Hybridisierung meistens bei Tm oder
5-10 °C
darunter durchgeführt.
Dadurch wird die maximale Hybridisierungsrate für DNA-DNA und DNA-RNA Hybride
ermöglicht.
-
Die
Länge der
Polynukleotidsequenz beeinflusst die Rate und Stabilität der Hybridbildung.
Kleinere Probesequenzen mit <50
Basenpaaren erreichen sehr schnell das Gleichgewicht mit komplementären Sequenzen,
bilden jedoch weniger stabile Hybride. Inkubationszeiten von Minuten
bis Stunden können
zum Erreichen der Hybridbildung verwendet werden. Längere Probesequenzen
erreichen das Gleichgewicht langsamer, bilden aber auch bei niedrigen
Temperaturen stabilere Komplexe. Inkubationen können über Nacht oder länger dauern.
Generell werden Inkubationen für
einen Zeitraum durchgeführt,
der dem Dreifachen der berechneten Cot-Zeit entspricht. Die Cot-Zeit – die Zeit,
die bis zur Reassoziation der
-
Polynukleotidsequenzen
notwendig ist – kann
mit den aus dem Stand der Technik bekannten Methoden für eine bestimmte
Sequenz berechnet werden.
-
Die
Basenpaarzusammensetzung der Polynukleotidsequenz wirkt sich auf
die thermische Stabilität des
Hybridkomplexes aus und beeinflusst dadurch die Wahl der Hybridisierungstemperatur
und der ionischen Stärke
des Hybridisierungspuffers. A-T-Paare sind weniger stabil als G-C-Paare
in natriumchloridhaltigen wässrigen
Lösungen.
Deshalb gilt: je höher
der G-C-Gehalt, desto stabiler ist das Hybrid. Eine gleichmäßige Verteilung
der G- und C-Rest innerhalb der Sequenz trägt ebenfalls positiv zur Hybridstabilität bei. Zusätzlich kann
die Basenpaarzusammensetzung manipuliert werden, um die Tm einer gegebenen Sequenz zu verändern. So
kann z. B. 5-Methyldeoxycytidin gegen Deoxycytidin und 5-Bromodeoxuridin gegen
Thymidin ausgetauscht werden, um die Tm zu
erhöhen,
wogegen 7-deazz-2'-Deoxyguanosin
gegen Guanosin ausgetauscht werden kann, um die Abhängigkeit
von der Tm zu reduzieren.
-
Die
ionische Konzentration des Hybridisierungspuffers wirkt sich ebenfalls
auf die Stabilität
des Hybrids aus. Hybridisierungspuffer enthalten generell Blockeragenzien,
wie z. B. Denhardt's
Solution (Sigma Chemical Co., St. Louis, Mo.), denaturierte Lachsspermien-DNA,
tRNA, Milchpulver (BLOTTO), Heparin oder SDS und eine Na+-Quelle wie z. B. SSC (1x SSC: 0,15 M Natriumchlorid,
15 mM sNatriumcitrat) oder SSPE (1x SSPE: 1,8 M NaCl, 10 mM NaH2PO4, 1 mM EDTA,
pH 7,7). Hybridisierungspuffer enthalten normalerweise 10 mM bis
1 M Na+. Die Zugabe von destabilisierenden
oder denaturierenden Agenzien, wie z. B. Formamid, Tetralkylammoniumsalze,
Guanidiniumkationen oder Thiocyanatkationen in der Hybridisierungslösung verändert die Tm eines Hybrids. Normalerweise wird Formamid
mit einer Konzentration bis zu 50 % verendet, damit die Inkubationen
bei praktischeren und niedrigeren Temperaturen durchgeführt werden
können.
Formamid reduziert auch nicht-spezifischen Hintergrund, wenn RNA-Proben
verwendet werden.
-
So
kann beispielsweise ein Nukleinsäuremolekül, das ein
variantes Zcytor14-Polypeptid kodiert, mit einem Nukleinsäuremolekül hybridisiert
werden, das die Nukleotidsequenz der SEQ ID-NR:1 (oder deren Komplement)
enthält,
bei 42 °C über Nacht
hybridisiert werden in einer Lösung
mit 50 % Formamid, 5x SSC, 50 mM Natriumphosphat (pH 7,6), 5x Denhardt's Solution (100x
Denhardt's Solution:
2 % (Gewicht/Volumen) Ficoll 400, 2 % (Gewicht/Volumen) Polyvinylpyrrolidon
und 2 % (Gewicht/Volumen) Rinderserumalbumin), 10 % Dextransulfat
und 20 μg/ml
denaturierte abgescherte Lachsspermien-DNA. Jede fachkundige Person
kann Variationen dieser Hybridisierungsbedingungen entwickeln. Die
Hybridisierungsmischung kann beispielsweise bei einer höheren Temperatur,
wie z. B. bei ca. 65 °C,
in einer formamidfreien Lösung
inkubiert werden. Des Weiteren sind vorgemischte Hybridisierungslösungen im
Handel erhältlich
(z. B. EXPRESSHYB Hybridization Solution von CLONTECH Laboratories,
Inc.), die gemäß den Herstelleranweisungen
verwendet werden.
-
Nach
der Hybridisierung können
die Nukleinsäuremoleküle unter
strengen oder hoch-strengen Bedingungen gewaschen werden, um nicht-hybridisierte
Nukleinsäuremoleküle zu entfernen.
Typische strenge Waschbedingungen umfassen das Waschen in einer
Lösung
aus 0,5x–2x
SSC mit 0,1 % Natriumdodecylsulfat (SDS) bei 55-65 °C. Das heißt, Nukleinsäuremoleküle, die
ein variantes Zcytor14-Polypeptid kodieren, hybridisieren unter
strengen Waschbedingungen mit einem Nukleinsäuremolekül, das Nukleotidsequenzen aus SEQ
ID-NR:1 (oder deren Komplement) enthält, wobei die Strenge der Waschbedingungen
0,5x–2x
SSC mit 0,1 % SDS bei 55-65 °C,
einschließlich
0,5x SSC mit 0,1 % SDS bei 55 °C
oder 2xSSC mit 0,1 % SDS bei 65 °C
entspricht. Die fachkundige Person kann leicht äquivalente Bedingungen entwickeln,
z. B. durch Substitution von SSPE gegen SSC in der Waschlösung.
-
Typische
hoch-strenge Waschbedingungen umfassen das Waschen in einer Lösung aus
0,1x-0,2x SSC mit 0,1 % Natriumdodecylsulfat (SDS) bei 50-65 °C. Das heißt, Nukleinsäuremoleküle, die
ein variantes Zcytor14-Polypeptid kodieren, hybridisieren unter
strengen Waschbedingungen mit einem Nukleinsäuremolekül, das eine Nukleotidsequenz
aus SEQ ID-NR:1 (oder deren Komplement) enthält, wobei die Strenge der Waschbedingungen
0,1x-0,2x SSC mit 0,1 % SDS bei 50-65 °C, einschließlich 0,1x SSC mit 0,1 % SDS
bei 50°C
oder 0,2x SSC mit 0,1 % SDS bei 65 °C entspricht.
-
Die
vorliegende Erfindung bietet auch isolierte Zcytor14-Polypeptide,
die eine im Wesentlichen ähnliche
Sequenzidentität
aufweisen wie die Polypeptide der SEQ ID-NR:2 oder deren Orthologen.
Der hier verwendete Begriff „im
Wesentlichen ähnliche
Sequenzidentität" bedeutet, dass Polypeptide
eine Sequenzidentität
von mindestens 70 %, mindestens 80 %, mindestens 90 %, mindestens
95 % oder mehr als 95 % zu den Sequenzen in SEQ ID-NR:2 oder deren
Orthologen aufweisen.
-
Die
vorliegende Erfindung zieht auch Zcytor14-variante Nukleinsäuremoleküle in Betracht,
die unter Verwendung von zwei Kriterien identifiziert werden können: die
Bestimmung der Ähnlichkeit
zwischen den kodierten Polypeptiden und den Aminosäuresequenzen
aus SEQ ID-NR:2 und einem Hybridisierungs-Assay (wie oben beschrieben).
Solche Zcytor14-Varianten umfassen Nukleinsäuremoleküle, die (1) unter strengen Waschbedingungen
mit einem Nukleinsäuremolekül hybridisieren,
das die Nukleotidsequenz aus SEQ ID-NR:1 (oder deren Komplement)
enthält,
wobei die Strenge der Waschbedingungen 0,5x-2x SSC mit 0,1 % SDS
bei 55-65 °C
entspricht, und (2) die ein Polypeptid kodieren, das mindestens
70 %, mindestens 80 %, mindestens 90 %, mindestens 95 % oder mehr
als 95 % Sequenzidentität
mit der Aminosäuresequenz
von SEQ ID-NR:2 aufweist. Solche Zcytor14-Varianten umfassen Nukleinsäuremoleküle, die
(1) unter strengen Waschbedingungen mit einem Nukleinsäuremolekül hybridisieren,
das die Nukleotidsequenz aus SEQ ID-NR:1 (oder deren Komplement)
enthält,
wobei die Strenge der Waschbedingungen 0,1x-0,2x SSC mit 0,1 % SDS
bei 50-65 °C
entspricht, und (2) die ein Polypeptid kodieren, das mindestens
70 %, mindestens 80 %, mindestens 90 %, mindestens 95 % oder mehr
als 95 % Sequenzidentität
mit der Aminosäuresequenz
von SEQ ID-NR:2 aufweist.
-
Die
prozentuale Sequenzidentität
wird durch konventionelle Methoden bestimmt. Sie zum Beispiel Altschul
et al., Bull. Math. Bio. 48: 603-616, (1986) und Henikoff and Henikoff,
Proc. Natl. Acad. Sci. USA 89:10915-10919, (1992). Kurz zusammengefasst,
es werden zwei Aminosäuresequenzen
aliniert, um die Alignment-Scores
zu optimieren, wobei 10 Strafpunkte für das Einfügen einer Lücke (Gap Opening Penalty), 1
Strafpunkt für
die Erweiterung einer Lücke
(Gap Extension Penalty) und die „BLOSUM 62" Scoring-Matrix von Henikoff and Henikoff
(ibid.) wie in Tabelle 3 gezeigt verwendet werden (Aminosäuren sind
mit ihren standardmäßigen Buchstabencodes
aufgeführt).
Die prozentuale Identität
wird dann wie folgt kalkuliert: ([Gesamtzahl identischer Übereinstimmungen]/[Länge der
längeren
Sequenz plus die Anzahl der in die längere Sequenz eingefügten Lücken für das Alignment
der zwei Sequenzen])(100).
-
-
Fachkundigen
Personen ist bewusst, dass für
das Alignment von zwei Aminosäuresequenzen
viele etablierte Algorithmen zur Verfügung stehen. Der „FASTA" Ähnlichkeit-Suchalgorithmus
von Pearson and Lipman ist eine geeignete Protein-Alignmentmethode
für die
Prüfung
der Identitätsebene
zwischen der hier offen gelegten Aminosäuresequenz und der Aminosäuresequenz
einer putativen Zcytor14-Variante.
Der FASTA-Algorithmus wird beschrieben von Pearson and Lipman, Proc.
Nat'l Acad. Sci.
USA 85:2444 (1988) und Pearson, Meth. Enzymol. 183:63 (1990). Kurz
zusammengefasst, FASTA charakterisiert zuerst die Sequenzähnlichkeit durch
Identifizierung der Regionen, die von der Abfragesequenz (z. B.
SEQ ID-NR:2) gemeinsam verwendet werden, und einer Testsequenz,
welche entweder die höchste
Dichte von Identitäten
(wenn die ktup-Variable 1 ist) oder Identitätspaare (wenn ktup=2) aufweisen,
ohne konservative Aminosäuresubstitutionen,
-insertionen oder -deletionen zu berücksichtigen. Die zehn Regionen
mit der höchsten
Identitätsdichte
werden dann durch einen Vergleich der Ähnlichkeit aller gepaarter
Aminosäuren
neu bewertet, wozu eine Aminosäuresubstitutionsmatrix
verwendet wird, und die Enden der Regionen werden „zugeschnitten", so dass sie nur
noch die Reste enthalten, die zum höchsten Score beitragen. Wenn
mehrere Regionen mit Scores über
dem „Abgrenzwert" auftreten (berechnet
durch eine festgelegte Formel basierend auf der Länge der
Sequenz und des ktup-Wertes), werden die ursprünglichen zugeschnittenen Regionen
geprüft,
um zu bestimmen, ob die Regionen zur Bildung eines angefähren Alignments
mit Lücken
verbunden werden können.
Schließlich
werden die Regionen der zwei Aminosäuresequenzen mit dem höchsten Score
aliniert, wozu eine Modifizierung des Needleman-Wunsch-Sellers Algorithmus
(Needleman and Wunsch, J. Mol. Biol. 48:444 (1970); Sellers, SIAM J.
Appl. Math. 26:787 (1974)) verwendet wird, welche Insertionen und
Deletionen von Aminosäuren
erlaubt. Illustrative Parameter für die FASTA-Analyse sind: ktup=1,
Strafpunkte für
das Einfügen
einer Lücke=10,
Strafpunkte für
die Erweiterung einer Lücke=1
und Substitutionsmatrix=BLOSUM62. Diese Parameter können durch
Modifizierung der Scoring-Matrix-Datei („SMATRIX"), wie in Anhang 2 von Pearson, Meth.
Enzymol. 183:63 (1990) erklärt,
in ein FASTA-Programm eingefügt
werden.
-
FASTA
kann auch zur Bestimmung der Sequenzidentität von Nukleinsäuremolekülen verwendet
werden, wobei das oben offen gelegte Verhältnis Anwendung findet. Für Nukleotidsequenzvergleiche
kann der ktup-Wert im Bereich von eins bis sechs, vorzugsweise im
Bereich von drei bis sechs liegen und am besten drei betragen, mit
anderen Parametern wie oben beschrieben.
-
Die
vorliegende Erfindung umfasst Nukleinsäuremoleküle, die ein Polypeptid kodieren,
das im Vergleich zu einer hier offen gelegten Aminosäurensequenz
eine konservative Aminosäurenveränderung
aufweist. Es können
z. B. Varianten erhalten werden, die eine oder mehrere Aminosäuresubstitionen
der SEQ ID-NR:2 enthalten, wobei eine alkyle Aminosäure gegen
eine alkyle Aminosäure
in einer Zcytor14-Aminosäurensequenz
ausgetauscht wird, eine aromatische Aminosäure wird gegen eine aromatische
Aminosäure
in einer Zcytor14-Aminosäurensequenz
ausgetauscht, eine schwefelhaltige Aminosäure wird gegen eine schwefelhaltige
Aminosäure
in einer Zcytor14-Aminosäurensequenz
ausgetauscht, eine hydroxyhaltige Aminosäure wird gegen eine hydroxyhaltige
Aminosäure
in einer Zcytor14-Aminosäurensequenz
ausgetauscht, eine saure Aminosäure
wird gegen eine saure Aminosäure
in einer Zcytor14-Aminosäurensequenz
ausgetauscht, eine basische Aminosäure wird gegen eine basische
Aminosäure
in einer Zcytor14-Aminosäurensequenz
ausgetauscht oder eine dibasische Monocarboxylaminosäure wird
gegen eine dibasische Monocarboxylaminosäure in einer Zcytor14-Aminosäurensequenz
ausgetauscht. Unter den allgemeinen Aminosäuren ist z. B. eine „konservative
Aminosäuresubstition" eine Substitution
unter Aminosäuren
innerhalb jeder der folgenden Gruppen: (1) Glycin, Alanin, Valin,
Leucin und Isoleucin, (2) Phenylalanin, Tyrosin und Tryptophan,
(3) Serin und Threonin, (4) Aspartat und Glutamat, (5) Glutamin
und Asparagin und (6) Lysin, Arginin und Histidin.
-
Die
BLOSUM62-Tabelle ist eine Aminosäuresubstitutionsmatrix,
die aus ca. 2.000 lokalen multiplen Alignments von Proteinsequenzsegmenten
abgeleitet ist und hoch-konservierte Regionen von mehr als 500 Gruppen
verwandter Proteine darstellt (Henikoff and Henikoff, Proc. Nat'l Acad. Sci. USA
89:10915 (1992)). Demgemäß können die
BLOSUM62-Substitutionsfrequenzen verwendet werden, um die konservativen
Aminosäuresubstitutionen
zu definieren, die in die erfindungsgemäßen Aminosäuresequenzen eingefügt werden können. Es
ist zwar möglich,
Aminosäuresubstitionen
ausschließlich
auf Basis der chemischen Eigenschaften zu konstruieren (wie oben
erläutert),
doch der Begriff „konservative
Aminosäuresubstitution" bezieht sich vorzugsweise
auf eine Substitution, die durch einen BLOSUM62-Wert größer als –1 dargestellt
wird. Eine Aminosäuresubstitution
ist beispielsweise konservativ, wenn die Substitution durch einen
BLOSUM62-Wert von 0, 1, 2 oder 3 gekennzeichnet ist. Gemäß diesem
System sind bevorzugte konservative Aminosäuresubstitionen durch einen
BLOSUM62-Wert von mindestens 1 gekennzeichnet (z. B. 1, 2 oder 3),
während
bevorzugtere konservative Aminosäuresubstitionen
durch einen BLOSUM62-Wert von mindestens 2 gekennzeichnet sind (z.
B. 2 oder 3).
-
Bestimmte
Varianten von Zcytor14 sind dadurch gekennzeichnet, dass sie mindestens
70 %, mindestens 80 %, mindestens 90 %, mindestens 95 % oder mehr als
95 % Sequenzidentität
mit der entsprechenden Aminosäurensequenz
(z. B. SEQ ID-NR:2)
aufweisen, wobei die Variation in der Aminosäurensequenz aufgrund von einer
oder mehreren konservativen Aminosäuresubstitionen vorliegt.
-
Konservative
Aminosäureveränderungen
in einem Zcytor14-Gen können
durch Substitution des Nukleotids gegen das in SEQ ID-NR:1 zitierte
Nukleotid eingeführt
werden. Solche „konservative
Aminosäure"-Varianten können erhalten
werden z. B. durch oligonukleotid-gesteuerte Mutagenese, Linker-Scanning-Mutagenese, Mutagenese
unter Verwendung der Polymerase-Kettenreaktion u. ä. (siehe
Ausubel (1995) auf den Seiten 8-10 bis 8-22; und McPherson (ed.),
Directed Mutagenesis: A Practical Approach (IRL Press 1991)). Ein variantes
Zcytor14-Polypeptid
kann durch die Fähigkeit
zur spezifischen Bindung an Anti-Zcytor14-Antikörpern identifiziert werden.
-
Die
erfindungsgemäßen Proteine
können
auch nicht natürlich
auftretende Aminosäurereste
enthalten. Nicht natürlich
auftretende Aminosäuren
sind u. a. ohne Eingrenzung trans-3-Methylprolin, 2,4-Methanoprolin, cis-4-Hydroxyprolin,
trans-4-Hydroxyprolin,
N-Methylglycin, allo-Threonin, Methylthreonin, Hydroxyethylcystein,
Hydroxyethylhomocystein, Nitroglutamin, Homoglutamin, Pipecolinsäure, Thiazolidincarbonsäure, Dehydroprolin,
3- und 4-Methylprolin, 3,3-Dimethylprolin, tert-Leucin, Norvalin,
2-Azaphenylalanin, 3-Azaphenylalanin, 4-Azaphenylalanin und 4-Fluorphenylalanin.
Für die
Einbindung nicht natürlich
auftretender Aminosäurereste
in Proteine sind mehrere Methoden aus dem Stand der Technik bekannt.
Es kann z. B. ein in-vitro-System eingesetzt werden, wobei sinnentstellende
(Nonsense) Mutationen mittels chemischen aminoazylierten Suppressor-tRNAs
unterdrückt
werden. Methoden für
die Synthese von Aminosäuren
und aminoacylierende tRNA sind aus dem Stand der Technik bekannt.
Die Transkription und Translation von Nonsense-Mutationen enthaltenden
Plasmiden wird in einem zellfreien System durchgeführt, das
ein E. coli S30 Extrakt und im Fachhandel erhältliche Enzyme und andere Reagenzien
enthält.
Die Proteine werden durch Chromatographie gereinigt. Siehe z. B.
Robertson et al., J. Am. Chem. Soc. 113:2722 (1991), Ellman et al.,
Methods Enzymol. 202:301 (1991), Chung et al., Science 259:806 (1993)
und Chung et al., Proc. Nat'l
Acad. Sci. USA 90:10145 (1993).
-
In
einer zweiten Methode wird die Translation in Xenopus Oocyten durch
Mikroinjektion der mutierten mRNA und chemisch aminoazylierte Suppressor-tRNAs durchgeführt (Turcatti
et al., J. Biol. Chem. 271:19991 (1996)). In einer dritten Methode
werden E. coli-Zellen in Abwesenheit einer natürlichen Aminosäure, die
zu ersetzen ist (z. B. Phenylalanin) und in Gegenwart der gewünschten
nicht natürlich
auftretenden Aminosäure(n)
(z. B. 2-Azaphenylalanin, 3-Azaphenylalanin, 4- Azaphenylalanin oder 4-Fluorphenylalanin)
kultiviert. Die nicht natürlich
auftretende Aminosäure
wird anstelle ihres natürlichen
Gegenstückes
in das Protein eingebunden. Siehe Koide et al., Biochem. 33:7470
(1994). Natürlich
auftretende Aminosäurereste
können
durch chemische Modifizierung in-vitro in nicht natürlich auftretende
Spezies konvertiert werden. Chemische Modifizierungen können mit
stellenspezifischen Mutagenesen kombiniert werden, um den Bereich
von Substitutionen zu erweitern (Wynn and Richards, Protein Sci.
1:395 (1993)).
-
Eine
begrenzte Anzahl nicht-konservativer Aminosäuren, nicht durch den genetischen
Code kodierter Aminosäuren,
nicht natürlich
auftretender Aminosäuren
und unnatürlicher
Aminosäuren
kann für Zcytor14-Aminosäurereste
substituiert werden.
-
Essenzielle
Aminosäuren
in den erfindungsgemäßen Polypeptiden
können
unter Verwendung der aus dem Stand der Technik bekannten Verfahren
identifiziert werden, wie z. B. ortsspezifische Mutagenese oder Alaninscanning-Mutagenese (Cunningham
and Wells, Science 244:1081 (1989), Bass et al., Proc. Nat'l Acad. Sci. USA
88:4498 (1991), Coombs and Corey, „Site-Directed Mutagenesis
and Protein Engineering",
in Proteins: Analysis and Design, Angeletti (ed.), S. 259-311 (Academic
Press, Inc. 1998)). Bei der letzteren Methode werden einzelne Alaninmutationen
an jedem Rest im Molekül
eingefügt
und die resultierenden mutierten Moleküle werden auf biologische Aktivität geprüft, um die
für die
Aktivität
des Moleküls
wichtigen Aminosäurereste zu
identifizieren. Siehe auch Hilton et al., J. Biol. Chem. 271:4699
(1996).
-
Obwohl
die Sequenzanalyse zur weiteren Definition der Zcytor14-ligandbindenden Region
verwendet werden kann, können
die bei der Zcytor14-Bindungsaktivität maßgeblichen
Aminosäuren
auch durch eine physische Analyse der Struktur unter Verwendung
von Methoden wie kernmagnetische Resonanz, Kristallographie, Elektronendiffraktion
oder Fotoaffinitätsmarkierung
in Verbindung mit der Mutation von putativen Kontaktstellen-Aminosäuren bestimmt
werden. Siehe z. B. de Vos et al., Science 255:306 (1992), Smith
et al., J. Mol. Biol. 224:899 (1992) und Wlodaver et al., FEBS Lett.
309:59 (1992).
-
Multiple
Aminosäuresubstitutionen
können
unter Verwendung bekannter Mutagenese- und Screening-Methoden durchgeführt und
geprüft
werden, wie z. B. durch die von Reidhaar-Olson and Sauer (Science 241:53
(1988)) oder Bowie and Sauer (Proc. Nat'l Acad. Sci. USA 86:2152 (1989)) offen
gelegten Methoden. Kurz gefasst, diese Autoren legen Methoden offen
für die
gleichzeitige Randomisierung von zwei oder mehreren Positionen in
einem Polypeptid, Auswahl für
das funktionelle Polypeptid und anschließende Sequenzierung der mutagenisierten
Polypeptide zur Bestimmung des Spektrums zulässiger Substitutionen an jeder
Position. Weitere anwendbare Methoden sind Phage-Display, (z. B.
Lowman et al., Biochem. 30:10832 (1991), Ladner et al., US-Patentnr.
5.223.409, Huse, Internationale Publikation Nr. WO 92/06204 und
Region-Directed Mutagenesis (Derbyshire et al., Gene 46:145 (1986)
und Ner et al., DNA 7:127, (1988)). Des Weiteren kann mit Biotin
oder FITC markiertes Zcytor14 für
die Expressionsklonierung verwendet werden.
-
Varianten
der offen gelegten Zcytor14-Nukleotid und Polypeptidsequenzen können durch
DNA-Shuffling generiert werden, wie von Stemmer, Nature 370:389
(1994), Stemmer, Proc. Nat'l
Acad. Sci. USA 91:10747 (1994) und Internationale Publikation Nr.
WO 97/20078. offen gelegt. Kurz gefasst, die Generierung der varianten
DNA-Moleküle
erfolgt durch homologe in-vitro Rekombination durch Zufallsfragmentierung
einer Parental-DNA gefolgt von der Reassemblierung unter Verwendung
der PCR und resultiert in zufällig
eingeführte
Punktmutationen. Diese Methode kann modifiziert werden durch die
Verwendung einer Familie von Parental-DNA-Molekülen, wie z. B. Allelvarianten
der DNA-Moleküle
von verschiedenen Spezies, um weitere Variabilität in den Prozess einzuführen. Die
Selektion oder das Screening für
die gewünschte
Aktivität,
gefolgt von weiteren Iterationen der Mutagenese und ein Assay liefern
eine rapide „Entwicklung" der Sequenzen, indem für die wünschenswerten
Mutationen selektiert und gleichzeitig gegen unerwünschte Veränderungen
selektiert wird.
-
Die
hier offen gelegten Mutagenesemethoden können mit hochleistungsfähigen automatischen
Screeningmethoden kombiniert werden, um die Aktivität von klonierten,
mutagenisierten Polypeptiden in Wirtszellen zu finden. Mutagenisierte
DNA-Moleküle,
die biologisch aktive Polypeptide kodieren oder Polypeptide, die
an den Anti-Zcytor14-Antikörper
binden, können
unter Verwendung moderner Geräte
aus den Wirtszellen gewonnen und schnell sequenziert werden. Diese
Methoden ermöglichen
die schnelle Bestimmung der Bedeutung einzelner Aminosäurereste
in einem Polypeptid von Interesse und können auf Polypeptide mit unbekannter Struktur
angewandt werden.
-
Die
vorliegende Erfindung umfasst auch „funktionelle Fragmente" der Zcytor14-Polypeptide
und Nukleinsäuremoleküle, die
solche funktionellen Fragmente kodieren. Routinemäßige Deletionsanalysen
der Nukleinsäuremoleküle können durchgeführt werden,
um funktionelle Fragmente eines Nukleinsäuremoleküls zu erhalten, welches ein
Zcytor14-Polypeptid kodiert. Beispielsweise können DNA-Moleküle, welche die Nukleotidsequenz
der SEQ ID-NR:1 aufweisen, mittels Bal31-Nuklease verdaut werden, um eine Serie
von verschachtelten (nested) Deletionen zu erhalten. Die Fragmente
werden dann in dem entsprechenden Lese-Frame in Expressionsvektoren
eingefügt
und die exprimierten Polypeptide werden isoliert und auf ihre Fähigkeit zum
Binden an Anti-Zcytor14-Antikörper
geprüft.
Eine Alternative zur Exonuklease-Verdauung ist die Verwendung der
Oligonukleotid-gesteuerten Mutagenese zur Einführung von Deletionen oder Stopp-Codonen,
um die Produktion eines gewünschten
Fragments zu spezifizieren. Alternative können bestimmte Fragmente eines Zcytor14-Gens
mittels Polymerase-Kettenreaktion synthetisiert werden.
-
Beispielsweise
wurden Studien über
die Kürzung
an einem oder beiden Termini von Interferonen von Horisberger and
Di Marco, Pharmac. Ther. 66:507 (1995) zusammengefasst. Weitere
Beispiele für
Beschreibungen von Standardmethoden für die funktionelle Analyse
sind Treuter et al., Molec. Gen. Genet. 240:113 (1993), Content
et al., „Expression
and preliminary deletion analysis of the 42 kDa 2-5A synthetase
induced by human interferon",
in Biological Interferon Systems, Proceedings of ISIR-TNO Meeting
on Interferon Systems, Cantell (ed.), Seiten 65-72 (Nijhoff 1987),
Herschman, "The
EGF Receptor," in
Control of Animal Cell Proliferation, Vol. 1, Boynton et al., (eds.)
Seiten 169-199 (Academic Press 1985), Coumailleau et al., J. Biol.
Chem. 270:29270 (1995); Fukunaga et al., J. Biol. Chem. 270:25291
(1995); Yamaguchi et al., Biochem. Pharmacol. 50:1295 (1995) und
Meisel et al., Plant Molec. Biol. 30:1 (1996).
-
Ein
Beispiel eines funktionellen Fragments eines Zcytor14-Polypeptids
ist eine lösliche
Form des Zcytor14, in der eine transmembrane Domäne fehlt. Beispielhafte lösliche Zcytor14-Formen
umfassen Polypeptide, welche die Aminosäurereste 1 bis 452 der SEQ
ID-NR:2, Aminosäurereste
21 bis 452 der SEQ ID-NR:2,
Aminosäurereste
1 bis 435 der SEQ ID-NR:10 oder Aminosäurereste 21 bis 435 der SEQ
ID-NR:10 enthalten.
-
Die
vorliegende Erfindung umfasst auch funktionelle Fragmente eines
Zcytor14-Gens, das im Vergleich zu einer hier offen gelegten Aminosäurensequenz
Aminosäurenveränderungen
aufweist. Ein variantes Zcytor14-Gen kann auf Basis der Struktur
identifiziert werden, indem die Ebene der Identität mit den
offen gelegten und oben erläuterten
Nukleotid- und Aminosäurensequenzen
bestimmt wird. Ein alternativer Ansatz zur Identifizierung eines
varianten Gens auf Basis der Struktur ist die Bestimmung, ob ein
Nukleinsäuremolekül, das ein
potenzielles variantes Zcytor14-Gen
kodiert, an ein Nukleinsäuremolekül hybridisiert
werden kann, das eine Nukleotidsequenz wie z. B. die SEQ ID-NR:1
oder 4 enthält.
-
Polypeptidfragmente
oder Peptide, die einen Epitop-tragenden Anteil eines Zcytor14-Polypeptids,
wie hier beschrieben, umfassen, werden ebenfalls bereitgestellt.
Solche Fragmente oder Peptide können
ein „immunogenes Epitop" umfassen, welches
Teil eines Proteins ist, das eine Antikörperreaktion auslöst, wenn
das gesamte Protein als Immunogen verwendet wird. Immunogene Epitoptragende
Peptide können
mittels Standardmethoden identifiziert werden (siehe z. B. Geysen
et al., Proc. Nat'l
Acad. Sci. USA 81:3998 (1983)).
-
Im
Gegensatz dazu können
Polypeptidfragmente oder Peptide ein „antigenes Epitop" umfassen, welches
eine Region eines Proteinmoleküls
ist, an das ein Antikörper
spezifisch binden kann. Bestimmte Epitope bestehen aus einer linearen
oder durchgehenden Strecke von Aminosäuren und die Antigenität solcher
Epitope wird nicht durch denaturierende Agenzien unterbrochen. Aus
dem Stand der Technik ist bekannt, dass relativ kurze synthetische
Peptide, welche Epitope eines Proteins imitieren, für die Stimulation
der Produktion von Antikörpern
gegen das Protein verwendet werden können (siehe z. B. Sutcliffe
et al., Science 219:660 (1983)). Dementsprechend sind antigene Epitop-tragende
Peptide und Polypeptide der vorliegenden Erfindung nützlich für die Aufzucht
von Antikörpern,
die mit den hier beschriebenen Polypeptiden binden.
-
Antigene
Epitop-tragende Peptide und Polypeptide können mindestens vier bis zehn
Aminosäuren, mindestens
zehn bis fünfzehn
Aminosäuren
oder etwa 15 bis etwa 30 Aminosäuren
einer hier offen gelegten Aminosäurensequenz
enthalten. Solche Epitop-tragende Peptide und Polypeptide können durch
Fragmentierung eines Zcytor14-Polypeptids oder durch chemische Peptidsynthese
wie hier beschrieben produziert werden. Des Weiteren können Epitope
mittels Phage-Display aus randomisierten Peptidbibliotheken selektiert werden
(siehe z. B. Lane and Stephen, Curr. Opin. Immunol. 5:268 (1993)
und Cortese et al., Curr. Opin. Biotechnol. 7:616 (1996)). Standardmethoden
für die
Identifizierung von Epitopen und Produktion von Antikörpern aus
kleinen Peptiden, die ein Epitop umfassen, sind z. B. beschrieben
von Mole, „Epitope
Mapping", in Methods
in Molecular Biology, Vol. 10, Manson (ed.), Seiten 105-116 (The
Humana Press, Inc. 1992), Price, „Production and Characterization
of Synthetic Peptide-Derived Antibodies", in Monoclonal Antibodies: Production, Engineering,
and Clinical Application, Ritter and Ladyman (eds.), Seiten 60-84
(Cambridge University Press 1995) und Coligan et al. (eds.), Current
Protocols in Immunology, Seiten 9.3.1-9.3.5 und Seiten 9.4.1-9.4.11 (John
Wiley & Sons
1997).
-
Für jedes
Zcytor14-Polypeptid, einschließlich
Varianten und Fusionsproteine, kann eine fachkundige Person unter
Verwendung der Informationen aus den Tabellen 1 und 2 oben jederzeit
eine diesen Varianten kodierende voll degenerierte Polynukleotidsequenz
generieren. Fachkundige Personen können des Weiteren Standardsoftware
verwenden, um Zcytor14-Varianten auf Basis der hier beschriebenen
Nukleotid- und Aminosäurensequenzen
zu entwickeln. Demgemäß kann ein
computer-lesbarer, mit einer Datenstruktur kodierter Datenträger bereitgestellt
werden, der mindestens eine der folgenden Sequenzen aufweist: SEQ
ID-NR:1, SEQ ID-NR:2, SEQ ID-NR:3, SEQ ID-NR:4, SEQ ID-NR:5, SEQ-NR:6,
SEQ ID-NR:8, SEQ ID-NR:9, SEQ ID-NR:10, SEQ ID-NR:11 und SEQ ID-NR:12.
Geeignete Formen von computer-lesbaren Datenträgern sind Magnetträger und
optisch-lesbare Datenträger.
Beispiele für
Magnetträger
sind u. a. Festplatte bzw. Festplattenlaufwerk, RAM-Chip, Diskette,
Digital Linear Tape (DLT-Laufwerk), Disk-Cache und ZIP-Diskette. Optisch lesbare
Datenträger
sind z. B. Compact Discs (z. B. CD-ROM-Laufwerk), CD-Rewritable (RW) und CD-Recordable
(CD-R) sowie Digital-Versatile/Video-Discs
(DVD) (z. B. DVD-ROM, DVD-RAM und DVD+RW).
-
6. Produktion von Zcytor14-Polypeptiden
-
Die
erfindungsgemäßen Polypeptide,
einschließlich
Gesamt-Polypeptide, funktionelle Fragmente und Fusionsproteine können in
rekombinanten Wirtszellen mittels konventioneller Methoden produziert
werden. Für
die Expression eines Zcytor14-Gens muss ein das Polypeptid kodierendes
Nukleinsäuremolekül funktionell
mit regulatorischen Sequenzen verknüpft werden, welche die transkriptionelle
Expression in einen Expressionsvektor steuern, und dann in eine
Wirtszelle eingefügt
werden. Zusätzlich
zu transkriptionellen regulatorischen Sequenzen, wie z. B. Promoter
und Enhancer, können
Expressionsvektoren auch translatorische regulatorische Sequenzen
und ein Markengen enthalten, welches für die Auswahl der Zellen, die
den Expressionsvektor tragen, geeignet ist.
-
Expressionsvektoren,
die sich für
die Produktion eines fremden Proteins in eukaryotische Zellen eignen,
enthalten normalerweise (1) prokaryotische DNA-Elemente, die für einen bakteriellen Replikationsursprung
und antibiotische Resistenzmarker kodieren, um das Wachstum und
die Selektion des Expressionsvektors in einem bakteriellen Wirt
zu liefern; (2) eukaryotische DNA-Elemente, welche die Initiierung
der Transkription steuern, z. B. einen Promoter; und (3) DNA-Elemente,
welche die Verarbeitung der Transkripte steuern, wie z. B. eine
Transkriptionsterminierungs-/Polyadenylierungssequenz. Wie oben
besprochen können
Expressionsvektoren auch Nukleotidsequenzen enthalten, welche eine
sekretorische Sequenz kodieren, die das heterologe Polypeptid in
den sekretorischen Signalweg einer Wirtszelle leitet. Ein Zcytor14-Expressionsvektor kann
z. B. ein Zcytor14-Gen und eine aus einem sekretierten Gen abgeleitete
sekretorische Sequenz umfassen.
-
Erfindungsgemäße Zcytor14-Proteine
können
in Säugetierzellen
exprimiert werden. Beispiele für
geeignete Säugetierwirtszellen
sind u. a. Nierenzellen von afrikanischen grünen Meerkatzen (Vero; ATCC
CRL 1587), humane embryonische Nierenzellen (293-HEK; ATCC CRL 1573),
Baby-Hamster-Nierenzellen (BHK-21, BHK-570; ATCC CRL 8544, ATCC
CRL 10314), Nierenzellen vom Hund (MDCK; ATCC CCL 34), chinesische
Hamstereierstockzellen (CHO-K1; ATCC CCL61; CHO DG44 (Chasin et
al., Som. Cell. Molec. Genet. 12:555, 1986)), Rattennebennierenzellen
(GHI; ATCC CCL82), HeLa S3-Zellen (ATCC CCL2.2), Rattenhäpatomzellen
(H-4-II-E; ATCC
CRL 1548) SV40-transformierte Affennierenzellen (COS-1; ATCC CRL
1650) und Mausembryozellen (NIH-3T3; ATCC CRL 1658).
-
Für einen
Säugetierwirt
können
die transkriptionellen und translatorischen regulatorischen Signale
aus viralen Quellen abgeleitet werden, z. B. Adenovirus, Bovine
Papilloma Virus, Simian-Virus o. ä., in denen die regulatorischen
Signale mit einem bestimmten Gen verbunden sind, welches einen hohen
Expressionsgrad aufweist. Geeignete transkriptionelle und translatorische
Sequenzen können
auch aus Säugetiergenen
gewannen werden, wie z. B. Actin, Collagen, Myosin und Metallothionein.
-
Transkriptionelle
regulatorische Sequenzen umfassen eine Promoterregion, die für die Initiierung
der RNA-Synthese ausreicht. Geeignete eukaryotische Promoter sind
u. a. die Promoter des Maus-Metallothionein-I-Gens (Hamer et al.,
J. Molec. Appl. Genet. 1:273 (1982)), der TK-Promoter des Herpes-Virus
(McKnight, Cell 31:355 (1982)), der frühe SV40-Promoter (Benoist et
al., Nature 290:304 (1981)), der Rous Sarcoma Virus-Promoter (Gorman
et al., Proc. Nat'l
Acad. Sci. USA 79:6777 (1982)), der Cytomegalovirus-Promoter (Foecking
et al., Gene 45:101 (1980)) und der Mausbrustdrüsentumorvirus-Promoter (siehe
allgemein Etcheverry, „Expression
of Engineered Proteins in Mammalian Cell Culture" in Protein Engineering: Principles
and Practice, Cleland et al. (eds.), S. 163-181 (John Wiley & Sons, Inc. 1996)).
-
Alternativ
kann ein prokaryotischer Promoter, wie der Bakteriophage T3 RNA-Polymerasepromoter verwendet
werden, um die Zcytor14-Genexpression in Säugetierzellen zu steuern, wenn
der prokaryotische Promoter von einem eukaryotischen Promoter reguliert
wird (Zhou et al., Mol. Cell. Biol. 10:4529 (1990), and Kaufman
et al., Nucl. Acids Res. 19:4485 (1991)).
-
Ein
Expressionsvektor kann mittels verschiedener Standardmethoden in
Wirtszellen eingefügt
werden, u. a. durch Kalziumphosphattransfektion, liposomvermittelte
Transfektion, Mikroprojektil-vermittelte Abgabe, Elektroporation
u. ä. Die
transfektierten Zellen können
selektiert und propagiert werden, um rekombinante Wirtszellen bereitzustellen,
welche den stabil in das Wirtszellengenom integrierten Expressionsvektor
umfassen. Methoden für
das Einfügen
von Vektoren in eukaryotische Zellen sowie Methoden für die Selektion
solcher stabiler Transformanten mittels eines dominanten selektierbaren
Markers werden u. a. von Ausubel (1995) und Murray (ed.), Gene Transfer
and Expression Protocols (Humana Press 1991) beschrieben.
-
Ein
geeigneter selektierbarer Marker ist z. B. ein Gen mit Resistenz
gegen das Antibiotikum Neomycin. Die Selektion wird in diesem Fall
in Gegenwart eines Neomycin-Arzneimittels, wie z. B. G-418 o. ä., durchgeführt. Selektionssysteme
können
auch verwendet werden, um den Expressionsgrad des Gens von Interesse zu
erhöhen;
ein Prozess, der als „Amplifizierung" bezeichnet wird.
Zur Amplifizierung werden Transfektanten in Gegenwart einer geringen
Konzentration des selektiven Agens kultiviert und anschließend wird
die Menge des selektiven Agens erhöht, um für die Zellen, die hohe Konzentrationen
der in die Gene eingeführten
Produkte erzeugen, zu selektieren. Ein geeigneter amplifizierbarer
selektierbarer Marker ist Dihydrofolatreduktase, welche Resistenz
gegen Methotrexat überträgt. Andere
Arzneimittelresistenz-Gene (z. B. Hygromycin-Resistenz, Multiple
Arzneimittelresistenz, Puromycinacetyltransferase) können ebenfalls
verwendet werden. Alternative Marker, die einen veränderten
Phänotyp
einführen,
wie z. B. grün
fluoreszierendes Protein oder Zelloberflächenproteine, wie CD4, CD8,
I MHC Klasse I oder plazentale alkalische Phosphatase, können verwendet
werden, um transfektierte Zellen von nicht-transfektierten Zellen
mittels FACS-Sortierung oder Magnetic Bead Separation-Technologie
auszusortieren.
-
Zcytor14-Polypeptide
können
auch durch kultivierte Säugetierzellen
unter Verwendung eines viralen Abgabesystems produziert werden.
Exemplarische Viren für
diesen Zweck sind Adenovirus, Herpesvirus, Vacciniavirus und Adeno-Assoziierter Virus
(AAV). Das Adenovirus, ein doppelsträngiges DNA-Virus, ist derzeit der
am besten untersuchte Gentransfervektor für die Abgabe von heterologer
Nukleinsäure
(siehe Becker et al., Meth. Cell Biol. 43:161 (1994), and Douglas
and Curiel, Science & Medicine
4:44 (1997)). Vorteile des Adenovirussystems sind u. a., dass dieses
System relativ große
DNA-Einsätze
aufnehmen; in einem hohen Titer wachsen; einen weiten Bereich von
Säugetierzelltypen
infizieren kann und mit einer großen Anzahl erhältlicher Vektoren,
die verschieden Promoter enthalten, verwendet werden kann.
-
Durch
die Deletion von Teilen des Adenovirusgenoms können größere Einsätze (bis zu 7 kb) heterologer
DNA aufgenommen werden. Diese Einsätze können durch direkte Ligation
oder durch homologe Rekombination mit einem cotransfektierten Plasmid
in die virale DNA eingebunden werden. Eine Option ist die Deletion
des essenziellen E1-Gens aus dem viralen Vektor, was dazu führt, dass
keine Replikation möglich
ist, außer
wenn das E1-Gen von der Wirtszelle bereitgestellt wird. Mit dem
Adenovirusvektor infizierte humane 293-Zellen (ATCC-Nr. CRL-1573,
45504, 45505) können
z. B. als adhärente
Zellen oder in einer Suspensionskultur bei relativ hoher Zelldichte
gezüchtet
werden, um signifikante Mengen Protein zu erzeugen (siehe Garnier
et al., Cytotechnol. 15:145 (1994)).
-
Zcytor14
kann auch in andere höhere
Eukaryonten exprimiert werden, wie z. B. Vogel-, Pilz, Insekten-, Hefe-
oder Pflanzenzellen. Das Baculovirussystem bietet ein effizientes
Mittel für
die Einfügung
klonierter Zcytor14-Gene in Insektenzellen. Geeignete Expressionsvektoren
basieren auf dem Autographa californica multiplen nukleären Polyhedrosevirus
(AcMNPV) und enthalten bekannte Promoter wie Drosophila Heat Shock
Protein (hsp) 70 Promoter, Autographa californica Nuclear Polyhedrosevirus
Sofortiger/Früher
Gen-Promoter (ie-1) und Verzögerter/Früher 39K-Promoter,
Baculovirus p10 Promoter und Drosophila Metallothionein Promoter.
Eine zweite Methode zur Herstellung eines rekombinanten Baculovirus
verwendet ein Transposon-Basis-System, das von Luckow (Luckow, et
al., J. Virol. 67:4566 (1993)) beschrieben wurde. Dieses System
nutzt Transfervektoren und wird im BAC-to-BAC Kit (Life Technologies,
Rockville, MD) verkauft. Dieses System nutzt einen Transfervektor,
PFASTBAC (Life Technologies), der ein Tn7-Transposon enthält, um die Zcytor14-Polypeptid-kodierende
DNA in ein Baculovirusgenom zu bewegen, das in E. coli als ein großes Plasmid
namens „Bacmid" erhalten wird. Siehe
Hill-Perkins and Possee, J. Gen. Virol. 71:971 (1990), Bonning,
et al., J. Gen. Virol. 75:1551 (1994) und Chazenbalk und Rapoport,
J. Biol. Chem. 270:1543 (1995). Des Weiteren können Transfervektoren eine
In-Frame-Fusion mit der DNA beinhalten, welche ein Epitop-Tag am
C- oder N-Terminus des exprimierten Zcytor14-Polypeptids exprimiert,
z. B. ein Glu-Glu-Epitop-Tag (Grussenmeyer et al., Proc. Nat'l Acad. Sci. 82:7952
(1985)). Mittels einer aus dem Stand der Technik bekannten Methode
wird ein das Zcytor14-Gen enthaltender Transfervektor in E. coli
transformiert und für
Bacmide gescreent, welche ein unterbrochenes, für rekombinantes Baculovirus
indikatives lacZ-Gen
enthalten. Die Bacmid-DNA, die das rekombinante Baculovirusgenom
enthält,
wird dann mittels bekannter Methoden isoliert.
-
Der
als Beispiel verwendete PFASTBAC-Vektor kann jedoch in einem wesentlichen
Maß modifiziert werden.
Der Polyhedrinpromoter kann entfernt und durch den Baculovirus-Basisproteinpromoter
(auch als Pcor, p6.9 oder MP-Promoter bekannt) substituiert werden,
welcher früher
in der Baculovirusinfektion exprimiert wurde und sich als vorteilhaft
für die
Expression sekretierter Proteine erwiesen hat (siehe z. B. Hill-Perkins
and Possee, J. Gen. Virol. 71:971 (1990), Bonning, et al., J. Gen.
Virol. 75:1551 (1994) und Chazenbalk and Rapoport, J. Biol. Chem.
270:1543 (1995). In solchen Transfervektorkonstruktionen kann eine
kurze oder lange Version des Basisproteinpromoters verwendet werden.
Des Weiteren können
Transfervektoren konstruiert werden, welche die nativen sekretorischen
Zcytor14-Signalsequenzen durch die aus Insektenproteinen gewonnenen
sekretorischen Signalsequenzen ersetzen. So kann z. B. eine sekretorische
Signalsequenz aus der Ecdysteroid-Glucosyltransferase (EGT), Honigbiene
Melittin (Invitrogen, Carlsbad, CA) oder Baculovirus gp67 (PharMingen,
San Diego, CA) in Konstrukten verwendet werden, um die native sekretorische
Zcytor14-Signalsequenz zu ersetzen.
-
Das
rekombinante Virus oder Bacmid wird zur Transfektion der Wirtszellen
verwendet. Geeignete Insektenwirtszellen sind u. a. Zelllinien,
die aus IPLB-Sf-21, einer Spodoptera frugiperda Pupa-Eierstockzelllinie wie
z. B. Sf9 (ATCC CRL 1711), Sf21AE und Sf21 (Invitrogen Corporation;
San Diego, CA) sowie Drosophila Schneider-2-Zellen und die HIGH
FIVEO-Zelllinie (Invitrogen) aus Trichoplusia ni (US-Patentnr. 5.300.435)
gewonnen werden. Im Handel erhältliche
serumfreie Medien werden zum Züchten
und Erhalten der Zellen verwendet. Geeignete Medien sind Sf900 IITM (Life Technologies) oder ESF 921TM (Expression Systems) für die Sf9-Zellen; und Ex-cellO405TM (JRH Biosciences, Lenexa, KS) oder Express
FiveOTM (Life Technologies) für die T.
ni-Zellen. Wenn ein rekombinantes Virus verwendet wird, werden die
Zellen normalerweise von einer Inokulationsdichte von ca. 2-5 × 105 Zellen auf eine Dichte von 1-2 × 106 Zellen gezüchtet und zu diesem Zeitpunkt
wird dann ein rekombinanter Virenbestand bei einer Multiplizität der Infektion
(MOI) von 0,1 bis 10, am typischsten nahe 3, hinzugefügt.
-
Etablierte
Methoden für
die Produktion von rekombinanten Proteinen in Baculovirussystemen
werden von Bailey et al., „Manipulation
of Baculovirus Vectors" in
Methods in Molecular Biology, Volume 7: Gene Transfer and Expression
Protocols, Murray (ed.), S. 147-168 (The Humana Press, Inc. 1991)
von Patel et al., „The baculovirus
expression system" in
DNA Cloning 2 beschrieben: Expression Systems, 2. Ausgabe, Glover
et al. (eds.), S. 205-244 (Oxford University Press 1995), von Ausubel
(1995), S. 16-37 bis 16-57, von Richardson (ed.), Baculovirus Expression
Protocols (The Humana Press, Inc. 1995) und von Lucknow „Insect
Cell Expression Technology" in
Protein Engineering: Principles and Practice, Cleland et al. (eds.),
S. 183-218 (John Wiley & Sons,
Inc. 1996).
-
Funguszellen,
einschließlich
Hefezellen, können
ebenfalls für
die Expression der hier beschriebenen Gene verwendet werden. Hefespezies
von besonderem Interesse in diesem Zusammenhang sind u. a. Saccharomyces
cerevisiae, Pichia pastoris und Pichia methanolica. Geeignete Promoter
für die
Expression in Hefe umfassen Promoter von GAL1 (Galactose), PGK (Phosphoglyceratkinase),
ADH (Alkoholdehydrogenase), AOX1 (Alkoholoxidase), HIS4 (Histidinoldehydrogenase) u. ä. Viele
Hefeklonierungsvektoren wurden entwickelt und sind allgemein verfügbar. Zu
diesen Vektoren gehören
u. a. YIp-basische Vektoren wie YIp5, YRp-Vektoren wie YRp17, YEp-Vektoren
wie YEp13 und YCp-Vektoren wie YCp19. Methoden für die Transformation von S.
cerevisiae-Zellen mit exogener DNA und die Produktion rekombinanter
Polypeptide daraus wurden offen gelegt z. B. von Kawasaki, US-Patentnr. 4.599.311;
Kawasaki et al., US-Patenter. 4.931.373; Brake, US-Patentnr. 4.870.008;
Welch et al., US-Patentnr. 5.037.743; und Murray et al., US-Patentnr.
4.845.075. Die transformierten Zellen werden nach Phänotyp ausgewählt, der
durch den selektierbaren Marker, meistens Arzneimittelresistenz
oder Fähigkeit
zum Wachsen in Abwesenheit eines bestimmten Nährstoffes (z. B. Leucin), bestimmt
wird. Ein geeignetes Vektorsystem für die Verwendung in Saccharomyces
cerevisiae ist das POT1-Vektorsystem, das von Kawasaki et al. (US-Patentnr.
4.931.373) offen gelegt wurde und das die Selektion von transformierten
Zellen nach Wachstum in glukosehaltigem Medium ermöglicht.
Weitere geeignete Promoter und Terminatoren für die Verwendung in Hefe sind
u. a. jene aus glykolytischen Enzymgenen (siehe z. B. Kawasaki,
US-Patentnr. 4.599.311; Kingsman et al., US-Patentnr. 4.615.974;
und Bitter, US-Patentnr. 4.977.092) und Alkoholdehydrogenase-Gene.
Siehe auch US-Patentnr.
4.990.446, 5.063.154, 5.139.936 und 4.661.454.
-
Transformationssysteme
für andere
Hefen, einschließlich
Hansenula polymorpha, Schizosaccharomyces pombe, Kluyveromyces lactis,
Kluyveromyces fragilis, Ustilago maydis, Pichia pastoris, Pichia
methanolica, Pichia guillermondii und Candida maltosa sind aus dem
Stand der Technik bekannt. Siehe z. B. Gleeson et al., J. Gen. Microbiol.
132:3459 (1986) and Cregg, US-Patentnr. 4.882.279. Aspergilluszellen
können
gemäß den Methoden
von McKnight et al., US-Patentnr. 4.935.349 verwendet werden. Methoden
für die
Transformation von Acremonium chrysogenum wurden von Sumino et al.,
US-Patentnr. 5.162.228 offen gelegt. Methoden für die Transformation von Neurospora
wurden von Lambowitz, US-Patentnr.
4.486.533 offen gelegt.
-
Die
Verwendung von Pichia methanolica als Wirt für die Produktion von rekombinanten
Proteinen wurde von Raymond, US-Patenten Nr. 5.716.808, Raymond,
US-Patentnr. 5.736.383, Raymond et al., Yeast 14:11-23 (1998) und
in den Internationalen Publikationen WO 97/17450, WO 97/17451, WO
98/02536 und WO 98/02565 offen gelegt. DNA-Moleküle für die Verwendung in der Transformation
von P. methanolica wird generell als doppelsträngige, kreisförmige Plasmide
präpariert,
die vorzugsweise vor der Transformation linearisiert werden. Für die Polypeptidproduktion
in P. methanolica wird bevorzugt, dass Promoter und Terminator im Plasmid
aus einem P. methanolica-Gen wie P. methanolica-Alkohol-Utilizing
Gen (AUG1 oder AUG2) stammen. Andere nützliche Promoter sind Gene
aus Dihydroxyacetonsynthase (DHAS), Formatdehydrogenase (FMD) und
Catalase (CAT). Zur Ermöglichung
der Integration der DNA in das Wirtschromosom wird bevorzugt, dass
das gesamte Expressionssegment des Plasmids an beiden Enden von
Wirts-DNA-Sequenzen umgeben ist. Ein geeigneter selektierbarer Marker
für die
Verwendung in Pichia methanolica ist ein P. methanolica ADE2 Gen,
welches Phosphoribosyl-5-Aminoimidazolcarboxylase
(AIRC; EC 4.1.1.21) kodiert und welches das Wachstum von ade2-Wirtszellen
in Abwesenheit von Adenin erlaubt. Für groß angelegte industrielle Prozesse, wo
eine Minimierung der Methanolverwendung wünschenswert ist, können Wirtszellen
verwendet werden, in denen beide Methanol-Utilization-Gene (AUG1
und AUG2) deletiert werden. Für
die Produktion von sekretierten Proteinen werden Wirtszellen mit
einem Mangel an Vacuolarprotease-Genen (PEP4 und PRB1) bevorzugt. Für die Einfügung von
plasmidhaltiger DNA, die ein Polypeptid von Interesse kodiert, in
P. methanolica-Zellen wird Elektroporation eingesetzt. P. methanolica-Zellen
können
durch Elektroporation transformiert werden, wozu ein exponenziell
abbauendes, pulsiertes elektrisches Feld mit einer Feldstärke von
2,5 bis 4,5 kV/cm, vorzugsweise etwa 3,75 kV/cm, und eine Zeitkonstante
(t) von 1 bis 40 Millisekunden, vorzugsweise etwa 20 Millisekunden,
verwendet werden.
-
Expressionsvektoren
können
auch in Pflanzenprotoplaste, intaktes Pflanzengewebe oder isolierte Pflanzenzellen
eingefügt
werden. Methoden für
die Einführung
von Expressionsvektoren in Pflanzengewebe sind u. a. direkte Infektion
oder Co-Kultivierung des Pflanzengewebes mit Agrobacterium tumefaciens,
Mikroprojektilvermittelter Abgabe, DNA-Injektion, Elektroporation
u. ä. Siehe
z. B. Horsch et al., Science 227:1229 (1985), Klein et al., Biotechnology
10:268 (1992) und Miki et al., „Procedures for Introducing
Foreign DNA into Plants" in
Methods in Plant Molecular Biology and Biotechnology, Glick et al.
(eds.), S. 67-88 (CRC Press, 1993).
-
Alternativ
können
Zcytor14-Gene in prokaryotische Wirtszellen exprimiert werden. Geeignete
Promoter für
die Verwendung zur Expression der Zcytor14-Polypeptide in einen
prokaryotischen Wirt sind fachkundigen Personen bekannt und sie
umfassen Promoter mit der Fähigkeit
zur Erkennung von T4-, T3-, Sp6- und T7-Polymerasen, die PR- und PL-Promoter
aus dem Bakteriophagen Lambda, die Promoter trp, recA, Heat-Shock,
lacUV5, tac, lpp-lacSpr, phoA und lacZ Promoter aus E. coli, Promoter
aus B. subtilis, Promoter der Bakteriophagen aus Bacillus, Streptomyces-Promoter,
int-Promoter aus dem Bakteriophagen Lambda, bla-Promoter aus pBR322
und CAT Promoter aus dem Chloramphenicolacetyltransferasegen. Prokaryotische Promoter
wurden von Glick, J. Ind. Microbiol. 1:277 (1987), Watson et al.,
Molecular Biology of the Gene, 4. Ausgabe (Benjamin Cummins 1987)
und von Ausubel et al. (1995) untersucht.
-
Beispielhafte
prokaryotische Wirte umfassen E. coli und Bacillus subtilus. Geeignete
Stränge
von E. coli umfassen BL21(DE3), BL21(DE3)pLysS, BL21(DE3)pLysE,
DH1, DH4I, DH5, DH5I, DH5IF',
DH5IMCR, DH10B, DH10B/p3, DH11S, C600, HB101, JM101, JM105, JM109,
JM110, K38, RR1, Y1088, Y1089, CSH18, ER1451 und ER1647 (siehe z.
B. Brown (ed.), Molecular Biology Labfax (Academic Press 1991)).
Geeignete Stränge
von Bacillus subtilus umfassen BR151, YB886, MI119, MI120 und B170
(siehe z. B. Hardy, „Bacillus Cloning
Methods" in DNA
Cloning: A Practical Approach, Glover (ed.) (IRL Press 1985)).
-
Bei
der Expression eines Zcytor14-Polypeptids in Bakterien wie E. coli
kann das Polypeptid im Zytoplasma erhalten werden, typisch als unlösliches
Granulat oder es kann durch eine bakterielle Sekretionssequenz an
den periplasmischen Raum geleitet werden. Im ersteren Fall werden
die Zellen lysiert und das Granular wird zurückgewonnen und z. B. mittels
Guanidinisothiocyanat oder Harnstoff denaturiert. Das denaturierte
Polypeptid kann dann erneut gefaltet und durch Verdünnung des
Denaturierungsmittels dimerisiert werden, z. B. durch Dialyse gegen
eine Lösung
aus Harnstoff und einer Kombination aus reduziertem und oxidiertem Gluthation,
gefolgt von eine Dialyse gegen eine gepufferte Kochsalzlösung. Im
letzteren Fall kann das Polypeptid in einer löslichen und funktionellen Form
aus dem periplasmischen Raum zurückgewonnen
werden, indem die Zellen unterbrochen werden (z. B. durch Ultraschall
oder osmotischen Schock), um den Inhalt des periplasmischen Raums
freizusetzen und das Protein zurückzugewinnen,
wobei der Bedarf für
eine Denaturierung und erneute Faltung vermieden wird.
-
Methoden
für die
Expression von Proteinen in prokaryotische Wirte sind fachkundigen
Personen bekannt (siehe z. B. Williams et al., „Expression of foreign proteins
in E. coli using plasmid vectors and purification of specific polyclonal
Antikörper" in DNA Cloning 2:
Expression Systems, 2. Ausgabe, Glover et al. (eds.), S. 15 (Oxford
University Press 1995), Ward et al., „Genetic Manipulation and
Expression of Antibodies" in
Monoclonal Antibodies: Principles and Applications, S. 137 (Wiley-Liss, Inc. 1995)
und Georgiou, „Expression
of Proteins in Bacteria" in
Protein Engineering: Principles and Practice, Cleland et al. (eds.),
Seite 101 (John Wiley & Sons,
Inc. 1996)).
-
Standardmethoden
für das
Einfügen
von Expressionsvektoren in Bakterien-, Hefe-, Insekten- und Pflanzenzellen
werden beispielsweise von Ausubel (1995) bereitgestellt.
-
Allgemeine
Methoden für
die Expression und Wiedergewinnung von Fremdprotein, das durch ein
Säugetierzellsystem
produziert wurde, werden beispielsweise von Etcheverry, „Expression
of Engineered Proteins in Mammalian Cell Culture" in Protein Engineering: Principles
and Practice, Cleland et al. (eds.), S. 163 (Wiley-Liss, Inc. 1996)
bereitgestellt. Standardmethoden für die Rückgewinnung von Protein, das
durch ein Bakteriensystem produziert wurde, wird z. B. von Grisshammer
et al., „Purification
of over-produced proteins from E. coli cells" in DNA Cloning 2: Expression Systems,
2. Ausgabe, Glover et al. (eds.), S. 59-92 (Oxford University Press
1995) bereitgestellt. Etablierte Methoden für die Isolierung rekombinanter
Proteine aus einem Baculovirussystem wurden von Richardson (ed.),
Baculovirus Expression Protocols (The Humana Press, Inc. 1995) beschrieben.
-
Alternativ
können
die erfindungsgemäßen Polypeptide
durch exklusive Festphasensynthese, partielle Festphasemethoden,
Fragmentkondensation oder klassische Lösungssynthese synthetisiert
werden. Diese Synthesemethoden sind aus dem Stand der Technik bekannt
(siehe z. B. Merrifield, J. Am. Chem. Soc. 85:2149 (1963), Stewart
et al., „Solid
Phase Peptide Synthesis" (2.
Ausgabe), (Pierce Chemical Co. 1984), Bayer and Rapp, Chem. Pept.
Prot. 3:3 (1986), Atherton et al., Solid Phase Peptide Synthesis:
A Practical Approach (IRL Press 1989), Fields and Colowick, „Solid-Phase
Peptide Synthesis",
Methods in Enzymology Volume 289 (Academic Press 1997), und Lloyd-Williams
et al., Chemical Approaches to the Synthesis of Peptides and Proteins
(CRC Press, Inc. 1997)). Variationen in gesamtchemischen Synthesestrategien,
wie z. B. „native chemische
Ligation" und „exprimierte
Proteinligation" sind
ebenfalls Standardmethoden (siehe z. B. Dawson et al., Science 266:776
(1994), Hackeng et al., Proc. Nat'l Acad. Sci. USA 94:7845 (1997), Dawson,
Methods Enzymol. 287: 34 (1997), Muir et al. Proc. Nat'l Acad. Sci. USA
95:6705 (1998), und Severinov and Muir, J. Biol. Chem. 273:16205
(1998)).
-
Erfindungsgemäße Peptide
und Polypeptide umfassen mindestens sechs, mindestens neun oder
mindestens 15 durchgängige
Aminosäurereste
der SEQ ID-NR:2, SEQ ID-NR:5, SEQ ID-NR:10, SEQ ID-NR:11 oder SEQ
ID-NR:12. Die vorliegende Erfindung umfasst z. B. Polypeptide, die
15 durchgängige
Aminosäuren aus
folgenden Aminosäurensequenzen
umfassen bzw. aus diesen bestehen: Aminosäurereste 21 bis 452 der Aminosäurensequenz
der SEQ ID-NR:2, Aminosäurereste
21 bis 435 der Aminosäurensequenz
der SEQ ID-NR:10, Aminosäurereste
474 bis 677 der SEQ ID-NR:2
oder Aminosäurereste
457 bis 673 der SEQ ID-NR:10. In bestimmten Ausführungsbeispielen der Erfindung
umfassen die Polypeptide 20, 30, 40, 50, 100 oder mehr durchgängige Reste
dieser Aminosäurensequenzen.
Als Beispiel umfasst die vorliegende Erfindung Polypeptide, welche
30 oder 40 durchgängige
Aminosäuren
der folgenden Aminosäurensequenzen
umfassen bzw. aus diesen bestehen: Aminosäurereste 21 bis 452 der Aminosäurensequenz
der SEQ ID-NR:2, Aminosäurereste
21 bis 435 der Aminosäurensequenz
der SEQ ID-NR:10, Aminosäurereste
474 bis 677 der SEQ ID-NR:2 oder Aminosäurereste 457 bis 673 der SEQ
ID-NR:10. Nukleinsäuremoleküle, die
solche Peptide und Polypeptide kodieren, sind als Primer und Proben
der Polymerase-Kettenreaktion nützlich.
-
7. Produktion der Zcytor14-Fusionsproteine
und Konjugate
-
Eine
generelle Klasse der Zcytor14-Analoge sind Varianten mit einer Aminosäurensequenz,
die eine Mutation der hier offen gelegten Aminosäurensequenz ist. Eine andere
Klasse von Zcytor14-Analogen wird wie unten beschrieben durch antiidiotypische
Antikörper
und Fragmente davon bereitgestellt. Des Weiteren können rekombinante
Antikörper,
die antiidiotypische variable Domänen enthalten, als Analoge
verwendet werden (siehe z. B. Monfardini et al., Proc. Assoc. Am.
Physicians 108:420 (1996)). Da die variablen Domänen des antiidiotypischen Zcytor14-Antikörpers Zcytor14
imitieren, können
diese Domänen
eine Zcytor14-bindende Aktivität
bereitstellen. Methoden für
die Produktion von antiidiotypischen katalytischen Antikörpern sind
fachkundigen Personen bekannt (siehe z. B. Joron et al., Ann. N
Y Acad. Sci. 672:216 (1992), Friboulet et al., Appl. Biochem. Biotechnol.
47:229 (1994) und Avalle et al., Ann. N Y Acad. Sci. 864:118 (1998)).
-
Ein
weiterer Ansatz für
die Identifizierung von Zcytor14-Analogen ist die Verwendung von
kombinatorischen Bibliotheken. Methoden für die Konstruktion und das
Screening von Phage-Display- und anderen kombinatorischen Bibliotheken
werden z. B. von Kay et al., Phage Display of Peptides and Proteins
(Academic Press 1996), Verdine, US-Patentnr. 5.783.384, Kay, et.
al., US-Patentnr. 5.747.334 und Kauffman et al., US-Patentnr. 5.723.323
beschrieben.
-
Zcytor14-Polypeptide
können
sowohl in-vivo als auch in-vitro verwendet werden. Es kann z. B.
eine lösliche
Form des Zcytor14 einem Zellkulturmedium zugegeben werden, um die
Wirkungen des von den kultivierten Zellen produzierten Zcytor14-Liganden
zu hemmen.
-
Fusionsproteine
von Zcytor14 können
verwendet werden, um Zcytor14 in einen rekombinanten Wirt zu exprimieren
und das produzierte Zcytor14 zu isolieren. Bestimmte Zcytor14-Fusionsproteine
finden wie unten beschrieben auch in der Diagnose und Therapie Anwendung.
Ein Fusionsproteintyp umfasst ein Peptid, das ein Zcytor14-Polypeptid
aus einer rekombinanten Wirtszelle leitet. Um ein Zcytor14-Polypeptid in den
sekretorischen Signalweg einer eukaryotischen Wirtszelle zu leiten, ist
im Zcytor14-Expressionsvektor eine sekretorische Signalsequenz (auch
als Signalpeptid, Leitsequenz, Präpro-Sequenz oder Präsequenz
bekannt) vorgesehen. Während
die sekretorische Signalsequenz aus dem Zcytor14 abgeleitet werden
kann, besteht auch die Möglichkeit,
eine geeignete Signalsequenz aus einem anderen sekretierten Protein
abzuleiten oder de novo zu synthetisieren. Die sekretorische Signalsequenz
ist mit der Zcytor14-kodierenden Sequenz funktionell verknüpft, d.
h. die zwei Sequenzen sind im korrekten Lese-Frame verbunden und
so positioniert, dass sie das neu synthetisierte Polypeptid in den
sekretorischen Signalweg der Wirtszelle leiten. Sekretorische Signalsequenzen
werden generell am 5'-Ende
der Nukleotidsequenz positioniert, welche das Polypeptid von Interesse
kodiert, obwohl bestimmte Signalsequenzen auch an anderer Stelle
in der Nukleotidsequenz von Interesse positioniert sein können (siehe
z. B. Welch et al., US-Patentnr. 5.037.743; Holland et al., US-Patentnr. 5.143.830).
-
Obwohl
die sekretorische Signalsequenz von Zcytor14 oder ein anderes von
Säugetierzellen
produziertes Protein (z. B. Gewebeplasminogenaktivator-Signalsequenz wie
z. B. in US-Patentnr. 5.641.655 beschrieben) für die Expression von Zcytor14
in rekombinante Säugetierwirte
nützlich
ist, wird eine Hefesignalsequenz für die Expression in Hefezellen
bevorzugt. Beispiele für
geeignete Hefesignalsequenzen sind die aus Hefe-Mating-Phermon-Alphafaktor
(durch das MFα1-Gen
kodiert), Invertase (durch das SUC2-Gen kodiert) oder Säurephosphatase
(durch das PHO5-Gen kodiert) gewonnenen Sequenzen. Siehe z. B. Romanos
et al., „Expression
of Cloned Genes in Yeast" in
DNA Cloning 2: A Practical Approach, 2. Ausgabe, Glover and Hames
(eds.), S. 123-167 (Oxford University Press 1995).
-
In
Bakterienzellen ist es oft wünschenswert,
ein heterologes Protein als ein Fusionsprotein zu exprimieren, um
die Toxizität
zu verringern, die Stabilität
zu erhöhen
und die Rückgewinnung
des exprimierten Proteins zu verbessern. Zcytor14 kann z. B. als
ein Fusionsprotein exprimiert werden, das ein Glutathion-S-Transferasepolypeptid
umfasst. Glutathion-S-Transfereasefusionsproteine sind normalerweise
löslich
und auf immobilisierten Gluthationsäulen leicht aus E. coli-Lysaten aufzureinigen.
In ähnlichen
Ansätzen
kann ein Zcytor14-Fusionsprotein, das ein maltosebindendes Proteinpolypeptid
umfasst, mit einer Amyloseharzsäule isoliert
werden, während
ein Fusionsprotein, welches das C-Terminusende eines gekürzten Protein-A-Gens umfasst,
mit IgG-Sepharose aufgereinigt werden. Etablierte Methoden für die Expression
eines heterologen Polypeptids als ein Fusionsprotein in eine Bakterienzelle
werden z. B. von Williams et al., „Expression of Foreign Proteins
in E. coli Using Plasmid Vectors and Purification of Specific Polyclonal
Antibodies" in DNA
Cloning 2: A Practical Approach, 2. Ausgabe, Glover and Hames (Eds.),
S. 15-58 (Oxford University Press 1995) beschrieben. Des Weiteren
sind Expressionssysteme im Handel erhältlich. Das PINPOINT Xa Proteinaufreinigungssystem
(Promega Corporation; Madison, WI) bietet z. B. eine Methode für die Isolierung
eines Fusionsproteins, das ein Polypeptid umfasst, welches während der
Expression mit einem Avidin-haltigen Harz biotinyliert wird.
-
Für die Isolierung
heterologer Polypeptide, die entweder von prokaryotischen oder von
eukaryotischen Zellen exprimiert werden, nützliche Peptid-Tags sind u. a. Polyhistidin-Tags
(welche eine Affinität
für Nickelchelatharz
aufweisen), c-myc-Tags, Calmodulin-bindendes Protein (isoliert mit
Calmodulinaffinitätschromatographie),
Substanz P, der RYIRS-Tag (welcher an den Anti-RYIRS-Antikörper bindet),
der Glu-Glu-Tag und der FLAG-Tag (welcher an den Anti-FLAG Antikörper bindet).
Siehe z. B. Luo et al., Arch. Biochem. Biophys. 329:215 (1996),
Morganti et al., Biotechnol. Appl. Biochem. 23:67 (1996) und Zheng
et al., Gene 186:55 (1997). Nukleinsäuremoleküle, die solche Peptide-Tags
kodieren, werden z. B. von Sigma-Aldrich Corporation (St. Louis,
MO) angeboten.
-
Die
vorliegende Erfindung zieht auch die Verwendung der in den erfindungsgemäßen Zcytor14-Polypeptiden
enthaltenen sekretorischen Signalsequenz für die Leitung anderer Polypeptide
in den sekretorischen Signalweg in Betracht. Ein Signalfusionspolypeptid
kann hergestellt werden, wobei eine von den Aminosäurereste
1 bis 20 der SEQ ID-NR:2 abgeleitete sekretorische Signalsequenz
mittels der aus dem Stand der Technik bekannten sowie der hier offen
gelegten Methoden mit einem anderen Polypeptid funktionell verknüpft wird. Die
in den erfindungsgemäßen Fusionspolypeptiden
enthaltene sekretorische Signalsequenz wird vorzugsweise aminoterminal
an ein weiteres Peptid fusioniert, um weitere Peptide in den sekretorischen
Signalweg zu leiten. Für
solche Konstrukte gibt es zahlreiche aus dem Stand der Technik bekannte
Anwendungen. Diese neuen sekretorischen Signalsequenzfusionskonstrukte
können
z. B. die Sekretion einer aktiven Komponente eines normalerweise
nicht-sekretierten Proteins, wie z. B. einem Rezeptor, steuern.
Solche Fusionen können transgenen
Tieren oder in einem kultivierten rekombinanten Wirt verwendet werden,
um Peptide durch den sekretorischen Signalweg zu leiten. In Bezug
auf das Letztere umfassen beispielhafte Polypeptide pharmazeutisch
aktive Moleküle
wie Faktor VIIa, Proinsulin, Insulin, Follicle-Stimulating-Hormon,
Gewebeplasminogenaktivator, Tumornekrosefaktor, Interleukine (z.
B. Interleukin-1 (IL-1), IL-2, IL-3, IL-4, IL-5, IL-6, IL-7, IL-8,
IL-9, IL-10, IL-11, IL-12, IL-13, IL-14, IL-15, IL-16, IL-17 und
IL-18), Colony-Stimulating-Faktoren (z. B. Granulocyt-Colony-Stimulating-Faktor
und Granulocytmakrophagen-Colony-Stimulating-Faktor), Interferone
(z. B. Interferon-α,
-β, -γ, -ω, -δ, -ε und -τ), den Stammzellwachstumsfaktor mit
der Bezeichnung „S1-Faktor", Erythropoietin
und Thrombopoietin. Die in den erfindungsgemäßen Fusionspolypeptiden enthaltene
Zcytor14 sekretorische Signalsequenz wird vorzugsweise aminoterminal
an ein weiteres Peptid fusioniert, um weitere Peptide in den sekretorischen
Signalweg zu leiten. Fusionsproteine mit einer Zcytor14 sekretorischen
Signalsequenz können
unter Verwendung von Standardmethoden konstruiert werden.
-
Eine
weitere Form des Fusionsproteins umfasst ein Zcytor14-Polypeptid
und eine konstante Region schwerer Immunglobulinketten, typischerweise
ein Fc-Fragment,
welches zwei oder drei konstante Regionsdomänen und eine Hinge-Region,
aber keine variable Region enthält.
Chang et al., US-Patentnr. 5.723.125 beschreiben beispielsweise
ein Fusionsprotein, das ein humanes Interferon und ein humanes Immunglobulin-Fc-Fragment
umfasst. Der C-Terminus des Interferons ist durch eine Peptidlinker-Untereinheit
mit dem N-Terminus des Fc-Fragments verknüpft. Ein Beispiel eines Peptidlinkers
ist ein Peptid, das hauptsächlich
eine gegen T-Zellen inerte Sequenz umfasst, die immunologisch inert
ist. Ein beispielhafter Peptidlinker hat die Aminosäurensequenz:
GGSGG SGGGG SGGGG S (SEQ ID-NR:7). In diesem Fusionsprotein ist
eine humane γ4-Kette,
die in Lösung
stabil ist und wenig oder keine komplementaktivierende Aktivität aufweist,
eine bevorzugte Fc-Untereinheit. Demgemäß zieht die vorliegende Erfindung
auch ein Zcytor14-Fusionsprotein in Betracht, das eine Zcytor14-Untereinheit
und ein humanes Fc-Fragment umfasst, dadurch gekennzeichnet, dass der
C-Terminus der Zcytor14-Untereinheit über einen Peptidlinker, wie
z. B. ein Peptid mit der Aminosäurensequenz
der SEQ ID-NR:7 mit dem N-Terminus des Fc-Fragments verbunden ist.
Die Zcytor14-Untereinheit kann ein Zcytor14-Molekül oder ein
Fragment davon sein. Ein Fusionsprotein kann z. B. ein Fragment
des Zcytor14 umfassen, das die extrazelluläre Domäne (z. B. ein löslicher
Zcytor14-Rezeptor) und ein Fc-Fragment (z. B. ein humanes Fc-Fragment)
enthält.
-
In
einer anderen Variation umfasst ein Zcytor14-Fusionsprotein eine
IgG-Sequenz, eine kovalent mit dem Aminoterminusende der IgG-Sequenz
verbundene Zcytor14-Untereinheit und ein Signalpeptid, das kovalent
mit dem Aminoterminus der Zcytor14-Untereinheit verbunden ist, dadurch
gekennzeichnet, dass die IgG-Sequenz die folgenden Elemente in der
folgenden Reihenfolge enthält:
eine Hinge-Region, eine CH
2-Domäne und eine
CH
3-Domäne.
Demgemäß fehlt
in der IgG-Sequenz eine CH
1-Domäne. Die
Zcytor14-Untereinheit zeigt wie hier beschrieben eine Zcytor14-Aktivität an, wie
z. B. die Fähigkeit
zum Binden an einen Zcytor14-Liganden. Dieser generelle Ansatz für die Produktion
von Fusionsproteinen, die sowohl Antikörper- als auch Nicht-Antikörper-Anteile
enthalten, wurde von LaRochelle et al.,
EP 742830 (WO 95/21258) beschrieben.
-
Fusionsproteine,
welche eine Zcytor14-Untereinheit und eine Fc-Untereinheit umfassen, können z.
B. als in-vitro-Assay-Tool verwendet werden. Die Gegenwart eines
Zcytor14-Liganden in einer biologischen Probe kann z. B. unter Verwendung
eines Zcytor14-Immunglobulinfusionsproteins erkannt werden, in dem
die Zcytor14-Untereinheit zum Binden des Liganden und ein Makromolekül, wie z.
B. ein Protein-A- oder Anti-Fc-Antikörper, zum Binden des Fusionsproteins
an einen festen Träger
verwendet wird. Solche Systeme können
zum Identifizieren von Agonisten und Antagonisten eingesetzt werden,
die eine Bindung des Zcytor14-Liganden an seinen Rezeptor hindern.
-
Weitere
Beispiele von Antikörperfusionsproteinen
sind u. a. Polypeptide mit einer Antigen-bindenden Domäne und einem
Zcytor14-Fragment, das eine Zcytor14 extrazelluläre Domäne enthält. Solche Moleküle können für das Targeting
bestimmter Gewebe für
die Zcytor14-bindende Aktivität
verwendet werden.
-
Die
vorliegende Erfindung bietet des Weiteren eine Vielfalt anderer
Polypeptidfusionen. So kann (können)
z. B. eine biologische Funktion übertragende
Domäne(n)
ganz oder teilweise zwischen dem erfindungsgemäßen Zcytor14 gegen die funktionell
gleichwertige(n) Domäne(n)
eines anderen Mitglieds der Zytokinrezeptorfamilie ausgetauscht
werden. Polypeptidfusionen können
in rekombinante Wirtszellen exprimiert werden, um eine Vielfalt
von Zcytor14-Fusionsanalogen
zu produzieren. Ein Zcytor14-Polypeptid kann an zwei oder mehrere
Untereinheiten oder Domänen,
wie z. B. ein Affinitäts-Tag
zur Aufreinigung und eine Targeting-Domäne, fusioniert werden. Polypeptidfusionen
können
auch eine oder mehrere Spaltstellen, insbesondere zwischen Domänen, umfassen.
Siehe z. B. Tuan et al., Connective Tissue Research 34:1 (1996).
-
Fusionsproteine
können
durch die den fachkundigen Personen bekannten Methoden präpariert
werden, indem jede Komponente des Fusionsproteins präpariert
und diese dann chemisch konjugiert werden. Alternativ kann ein Polynukleotid,
das beide Komponenten des Fusionsproteins im richtigen Lese-Frame
kodiert, unter Verwendung bekannter Methoden generiert und anhand
der hier beschriebenen Methoden exprimiert werden. Generelle Methoden
für enzymatische
und chemische Spaltung der Fusionsproteine sind z. B. von Ausubel
(1995) S. 16-19 bis 16-25
beschrieben.
-
Zcytor14-Polypeptide
können
zum Identifizieren und Isolierungen der Zcytor14-Liganden verwendet werden.
Die Zcytor14 extrazelluläre
Domäne
(z. B. Aminosäurereste
1 bis 452, oder 21 bis 452 der SEQ ID-NR:2) und andere Formen eines
löslichen
Zcytor14-Rezeptors sind für
diese Methoden besonders nützlich. Die
erfindungsgemäßen Proteine
und Peptide können
z. B. auf einer Säule
immobilisiert und zum Binden der Liganden aus einer biologischen
Probe verwendet werden, die die Säule gefahren wird (Hermanson
et al. (eds.), Immobilized Affnity Ligand Techniques, S. 195-202
(Academic Press 1992)).
-
Die
Aktivität
eines Zcytor14-Polypeptids kann durch ein auf Silizium basierendes
Biosensormikrophysiometer beobachtet werden, welches die extrazelluläre Azidifizierungsrate
oder Protonexkretion in Verbindung mit der Rezeptorbindung und die
anschließenden
physiologischen zellulären
Reaktionen misst. Ein exemplarisches Gerät ist das CYTOSENSOR Microphysiometer,
das von Molecular Devices, Sunnyvale, CA, hergestellt wird. Eine
Vielzahl von zellulären
Reaktionen, wie Zellproliferation, Ionentransport, Energieproduktion,
inflammatorische Reaktion, regulatorische und Rezeptoraktivierung
u. ä. können durch
diese Methode gemessen werden (siehe z. B. McConnell et al., Science
257:1906 (1992), Pitchford et al., Meth. Enzymol. 228:84 (1997),
Arimilli et al., J. Immunol. Meth. 212:49 (1998), Van Liefde et
al., Eur. J. Pharmacol. 346:87 (1998)). Das Mikrophysiometer kann
für die
Analyse eukaryotischer, prokaryotischer, adhärenter oder nicht-adhärenter Zellen
verwendet werden. Durch die Messung extrazellulärer Azidifizierungsveränderungen über einen
Zeitraum im Zellmedium misst das Mikrophysiometer direkt die zellulären Reaktionen
auf verschiedene Stimuli, einschließlich Agonisten, Liganden oder
Antagonisten von Zcytor14.
-
Das
Mikrophysiometer kann für
die Messung der Reaktionen einer Zcytor14-exprimierenden eukaryotischen
Zelle im Vergleich zu einem Kontrolleukaryont, der das Zcytor14-Polypeptid
nicht exprimiert, verwendet werden. Geeignete Zellen, die auf Zcytor14-modulierende
Stimuli ansprechen sind u. a. rekombinante Wirtszellen, die einen
Zcytor14-Expressionsvektor enthalten, und Zellen, die Zcytor14 auf
natürliche
Weise exprimieren. Die extrazelluläre Azidifizierung bietet einen
Maßstab
für eine
Zcytor14-modulierte zelluläre
Reaktion. Des Weiteren kann dieser Ansatz für die Identifizierung von Liganden,
Agonisten und Antagonisten des Zcytor14-Liganden verwendet werden.
Ein Molekül
kann z. B. als ein Agonist des Zcytor14-Liganden identifiziert werden
durch die Bereitstellung von Zellen, die ein Zcytor14-Polypeptid
exprimieren, Kultivierung eines ersten Anteils der Zellen in Abwesenheit
einer Testverbindung, Kultivierung eines zweiten Anteils der Zellen
in Gegenwart einer Testverbindung und Bestimmung, ob der zweite
Anteil im Vergleich zum ersten Anteil eine zelluläre Reaktion
zeigt.
-
Alternativ
kann ein Festphasensystem verwendet werden, um einen Zcytor14-Liganden
oder Agonisten oder Antagonisten eines Zcytor14-Liganden zu identifizieren.
Ein Zcytor14-Polypeptid- oder Zcytor14-Fusionsprotein kann z. B.
auf die Oberfläche
eines Rezeptorchips eines im Handel erhältlichen Biosensorinstruments (BIACORE,
Biacore AB; Uppsala, Schweden) immobilisiert werden. Die Verwendung
dieses Instruments wurde von Karlsson, J. Immunol. Methods 145:229
(1991) und Cunningham and Wells, J. Mol. Biol. 234:554 (1993) offen
gelegt.
-
Kurz
gefasst wird ein Zcytor14-Polypeptid oder Fusionsprotein unter Verwendung
der Amin- oder Sulfhydrilchemie kovalent an Dextranfasern befestigt,
die innerhalb einer Flusszelle an Goldfilm haften. Durch die Zelle
wird dann eine Testprobe geführt.
Wenn in der Probe ein Ligand vorhanden ist, bindet dieser an das
immobilisierte Polypeptid oder Fusionsprotein und verursacht dadurch
eine Veränderung
des Refraktionsindex des Mediums, was als eine Veränderung
der Oberflächen-Plasmonresonanz
des Goldfilms registriert wird. Dieses System ermöglicht die
Bestimmung von Ein- und Aus-Raten, aus denen die Bindungsaffinität berechnet und
die Stoichiometrie der Bindung beurteilt werden kann. Dieses System
kann auch für
die Untersuchung von Antikörper-Antigen-Wechselwirkungen
und Wechselwirkungen anderer Komplement-/Antikomplement-Paare verwendet
werden.
-
Die
Zcytor14-bindende Domäne
kann des Weiteren durch eine physische Analyse der Struktur unter Verwendung
von Methoden wie kernmagnetische Resonanz, Kristallographie, Elektronendiffraktion
oder Fotoaffinitätsmarkierung
in Verbindung mit der Mutation von putativen Kontaktstellen-Aminosäuren der Zcytor14-Ligandagonisten bestimmt
werden. Siehe z. B. de Vos et al., Science 255:306 (1992), Smith
et al., J. Mol. Biol. 224:899 (1992) und Wlodaver et al., FEBS Lett.
309:59 (1992).
-
Die
vorliegende Erfindung zieht auch chemisch modifizierte Zcytor14-Zusammensetzungen
in Betracht, in denen ein Zcytor14-Polypeptid mit einem Polymer
verknüpft
ist. Beispielhafte Zcytor14-Polypeptide sind lösliche Polypeptide, in denen
eine funktionelle transmembrane Domäne fehlt. Das Polymer ist normalerweise
wasserlöslich,
so dass das Zcytor14-Konjugat nicht in einem wässrigen Umfeld ausgefällt wird,
wie z. B. in einem physiologischen Umfeld. Ein geeignetes Polymer
ist z. B. ein modifiziertes Polymer, das nur eine reaktive Gruppe
enthält,
wie z. B. einen aktiven Ester für
die Azylierung oder ein Aldehyd für die Alkylierung. Auf diese
Weise kann der Grad der Polymerisierung kontrolliert werden. Ein
Beispiel eines reaktiven Aldehyds ist Polyethylenglycolpropionaldehyd
oder Mono-(C1-C10)-Alkoxy oder Aryloxyderivative (siehe z. B. Harris,
et al., US-Patentnr. 5.252.714). Das Polymer kann vernetzt oder
unvernetzt sein. Des Weiteren kann eine Mischung aus Polymeren für die Produktion
der Zcytor14-Konjugate verwendet werden.
-
Für Therapiezwecke
verwendete Zcytor14-Konjugate können
pharmazeutisch akzeptable wasserlösliche Polymeruntereinheiten
enthalten. Geeignete wasserlösliche
Polymere sind u. a. Polyethylenglycol (PEG), Monomethoxy-PEG, Mono-(C1-C10)-Alkoxy-PEG,
Aryloxy-PEG, Poly-(N-Vinylpyrrolidon)-PEG, Tresylmonomethoxy-PEG,
PEG-Propionaldehyd, bis-Succinimidylcarbonat-PEG, Propylenglycolhomopolymere,
ein Polypropylenoxid/Ethylenoxid-Copolymer, polyoxyethylierte Polyole
(z. B. Glycerol), Polyvinylalkohol, Dextran, Cellulose oder andere
kohlehydratbasische Polymere. Geeignete PEG können ein Molekulargewicht von
etwa 600 bis etwa 60.000, einschließlich z. B. 5.000, 12.000,
20.000 und 25.000 haben. Ein Zcytor14-Konjugat kann auch eine Mischung
solcher wasserlöslicher
Polymere umfassen.
-
Ein
Beispiel eines Zcytor14-Konjugats umfasst eine Zcytor14-Untereinheit und
eine Polyalkyloxiduntereinheit, die am N-Terminus der Zcytor14-Untereinheit haftet.
PEG ist ein geeignetes Polyalkyloxid. Zcytor14 kann beispielsweise
mit PEG, dem so genannten Pegylierungsprozess, modifiziert werden.
Für die
Pegylierung von Zcytor14 kann jede der aus dem Stand der Technik
bekannten Pegylierungsreaktionen verwendet werden (siehe z. B.
EP 0 154 316 , Delgado et
al., Critical Reviews in Therapeutic Drug Carrier Systems 9:249 (1992),
Duncan and Spreafico, Clin. Pharmacokinet. 27:290 (1994) und Francis
et al., Int J Hematol 68:1 (1998)). Die Pegylierung kann z. B. durch
eine Azylierungsreaktion oder durch eine Alkylierungsreaktion mit einem
reaktiven Polyethylenglycolmolekül
durchgeführt
werden. In einem alternativen Ansatz werden die Zcytor14-Konjugate
durch Kondensation eines aktivierten PEG gebildet, wobei eine terminale
Hydroxy- oder Aminogruppe des PEG gegen einen aktivierten Linker
ausgetauscht wurde (siehe z. B. Karasiewicz et al., US-Patentnr.
5.382.657).
-
Die
Pegylierung durch Azylierung erfordert normalerweise die Reaktion
eines aktiven Esterderivats des PEG mit einem Zcytor14-Polypeptid.
Ein Beispiel eines aktivierten PEG-Esters ist ein zu N-Hydroxysuccinimid
esterifiziertes PEG. Im Sinne dieser Schrift umfasst der Begriff „Azylierung" die folgenden Arten
von Verknüpfungen
zwischen Zcytor14 und einem wasserlöslichen Polymer: Amid, Carbamat,
Urethan u. ä.
Methoden für
die Präparation
von Pegyliertem Zcytor14 durch Azylierung umfassen normalerweise
die folgenden Schritte: (a) Reaktion eines Zcytor14-Polypeptid mit
PEG (wie z. B. einem reaktiven Ester eines Aldehydderivats des PEG)
unter Bedingungen, bei denen eine oder mehrere PEG-Gruppen an Zcytor14
haften, und (b) Gewinnung des/der Reaktionsprodukte/s. Die optimalen
Reaktionsbedingungen für
Azylierungsreaktionen werden generell basierend auf bekannten Parametern
und den gewünschten
Ergebnissen bestimmt. Je größer das PEG-zu-Zcytor14-Verhältnis, desto
höher ist
der prozentuale Anteil des polypegylierten Zcytor14-Produktes.
-
Das
Produkt der Pegylierung durch Azylierung ist normalerweise ein polypegyliertes
Zcytor14-Produkt, dadurch gekennzeichnet, dass die Lysin-ε-Aminogruppen über eine
azylverknüpfende
Gruppe pegyliert werden. Ein Beispiel einer verbindenden Verknüpfung ist
ein Amid. Das resultiertende Zcytor14 ist normalerweise mindests
95 % mono-, di-, oder tri-pegyliert, obwohl je nach den vorliegenden
Reaktionsbedingungen einige Spezien mit höheren Pegylierungsgraden gebildet
werden können.
Pegylierte Spezies können
unter Verwendung standardmäßiger Aufreinigungsmethoden,
wie z. B. Dyalise, Ultrafiltration, Ionenaustauschchromatographie,
Affinitätschromatographie
u. ä.,
von nichtkonjugierten Zcytor14-Polypeptiden getrennt werden.
-
Die
Pegylierung durch Alkylierung umfasst generell die Reaktion eines
terminalen Aldehydderivats des PEG mit Zcytor14 in Gegenwart eines
Reduktors. PEG-Gruppen werden vorzugsweise über eine -CH2-NH-gruppe
am Polypeptid befestigt.
-
Die
Derivatisierung durch reduktive Alkylierung zur Erzeugung eines
monopegylierten Produktes nutzt die differenzielle Reaktivität von verschiedenen
Typen primärer
Aminogruppen, die für
die Derivatisierung zur Verfügung
stehen. Die Reaktion wird normalerweise bei einem pH-Wert durchgeführt, der
die Nutzung der pKa-Differenzen zwischen den ε-Aminogruppen der Lysinreste
und der α-Aminogruppe des N-Terminusrestes des
Proteins zulässt.
Durch diese selektive Derivatisierung kann die Befestigung eines
wasserlöslichen
Polymers, das eine reaktive Gruppe wie Aldehyd enthält, an ein
Protein kontrolliert werden. Die Konjugation mit dem Polymer erfolgt
prädaminant
am N-Terminus des Proteins und ohne wesentliche Modifizierung anderer reaktiver
Gruppen, wie Aminogruppen der lysinseitigen Kette. Die vorliegende
Erfindung liefert eine im Wesentlichen homogene Präparation
der Zcytor14-Monopolymerkonjugate.
-
Die
reduktive Alkylierung zur Erzeugung einer im Wesentlichen homogenen
Population des monopolymeren Zcytor14-Konjugatmoleküls kann
die folgenden Schritte umfassen: (a) Reaktion eines Zcytor14-Polypeptids
mit einem reaktiven PEG unter reduktiven Alkylierungsbedingungen
bei einem pH-Wert, der die selektive Modifizierung der α-Aminogruppe
am Aminoterminus von Zcytor14 erlaubt, und (b) Gewinnung der/des Reaktionsprodukte/s.
Der für
die reduktive Alkylierung verwendete Reduktor sollte in wässriger
Lösung
stabil und vorzugsweise fähig
sein, nur die im Anfangsprozess der reduktiven Alkylierung gebildete
Schiffbase zu reduzieren. Bevorzugte Reduktoren sind u. a. Natriumborhydrid,
Natriumcyanborhydrid, Dimethylaminboran, Trimethylaminboran und
Pyridinboran.
-
Für eine im
Wesentlichen homogene Population der monopolymeren Zcytor14-Konjugate
sind reduktive Alkylierungsreaktionsbedingungen notwendig, die eine
selektive Befestigung der wasserlöslichen Polymeruntereinheit
an den N-Terminus des Zcytor14 zulassen. Solche Reaktionsbedingungen
umfassen generell pKa-Differenzen
zwischen den Lysinaminogruppen und der α-Aminogruppe am N-Terminus. Der pH-Wert
wirkt sich ebenfalls auf das zu verwendende Polymer-zu-Protein-Verhältnis aus.
Bei einem niedrigeren pH-Wert wird generell eine größere Menge
Polymer gegenüber
dem Protein gewünscht,
da bei einer weniger reaktiven N-Terminus-α-Gruppe mehr
Polymer benötigt
wird, um optimale Bedingungen zu erreichen. Ist der pH-Wert höher muss
das Polymer-zu-Zcytor14-Verhältnis
kleiner sein, da mehr reaktive Gruppen verfügbar sind. Der pH-Wert fällt normalerweise
in den Bereich 3-9 oder 3-6.
-
Ein
weiterer zu berücksichtigender
Faktor ist das Molekulargewicht des wasserlöslichen Polymers. Je höher das
Molekulargewicht des Polymers, desto geringer ist die Anzahl der
am Protein haftenden Polymermoleküle. Für Pegylierungsreaktionen ist
das typische Molekulargewicht etwa 2 kDa bis etwa 100 kDa, etwa
5 kDa bis etwa 50 kDa oder etwa 12 kDa bis etwa 25 kDa. Das molare
Verhältnis
zwischen wasserlöslichem
Polymer und Zcytor14 liegt generell im Bereich 1:1 bis 100:1. Das
molare Verhältnis
zwischen wasserlöslichen Polymers
und Zcytor14 ist normalerweise 1:1 bis 20:1 für die Polypegylierung und 1:1
bis 5:1 für
die Monopegylierung.
-
Allgemeine
Methoden für
die Produktion von Konjugaten, die ein Polypeptid und wasserlösliche Polymeruntereinheiten
umfassen, sind aus dem Stand der Technik bekannt. Siehe z. B. Karasiewicz
et al., US-Patentnr. 5.382.657, Greenwald et al., US-Patentnr. 5.738.846,
Nieforth et al., Clin. Pharmacol. Ther. 59:636 (1996), Monkarsh
et al., Anal. Biochem. 247:434 (1997)).
-
Die
vorliegende Erfindung zieht auch Zusammensetzungen in Betracht,
die eines der hier beschriebenen Peptide oder Polypeptide enthalten.
Solche Zusammensetzungen können
des Weiteren einen Träger
umfassen. Als Träger
kann ein konventionelles organisches oder anorganisches Trägermaterial
verwendet werden. Beispiele für
Trägermaterial
sind Wasser, Pufferlösung,
Alkohol, Propylenglycol, Macrogol, Sesamöl, Maisöl u. ä.
-
8. Isolierung von Zcytor14-Polypeptiden
-
Die
erfindungsgemäßen Polypeptide
können
auf eine Reinheit von mindestens ca. 80 %, mindestens ca. 90 %,
mindestens ca. 95 % oder sogar auf eine Reinheit von mehr als 95
% in Bezug auf kontaminierende Makromoleküle, insbesondere andere Proteine
und Nukleinsäuren,
sowie völlige
Freiheit von infektiösen
und pyrogenen Stoffen aufgereinigt werden. Die erfindungsgemäßen Polypeptide
können
auch auf einen pharmazeutisch reinen Zustand von mehr als 99,9 %
aufgereinigt werden. In bestimmten Präparationen ist ein aufgereinigtes
Polypeptid im Wesentlichen frei von anderen Polypeptiden, insbesondere
von anderen Polypeptiden tierischen Ursprungs.
-
Fraktionierung
und/oder konventionelle Aufreinigungsmethoden können verwendet werden, um Zcytor14-Präparationen,
die frei von natürlichen
Quellen sind (z. B. Prostata- oder Schilddrüsengewebe), synthetische Zcytor14-Polypeptide
und rekombinante Zcytor14-Polypeptide und Fusions-Zcytor14-Polypeptide, die
von rekombinanten Wirtszellen gereinigt sind, zu erhalten. Generell
kann eine Ammoniumsulfat-Ausfällung und
Säure-
oder chaotrope Extraktion für
die Fraktionierung der Proben verwendet werden. Beispielhafte Aufreinigungsschritte
umfassen u. a. Hydroxyapatit, Größenausschluss,
FPLC- und Reverse-Phase-High-Performance-Flüssigchromatographie.
Geeignete Chromatographiemedien sind u. a. derivatisiertes Dextrans,
Agarose, Cellulose, Polyacrylamid, Spezialsiliziumdioxid u. ä. PEI-,
DEAE-, QAE- und Q-Derivate werden bevorzugt. Beispielhafte Chromatographiemedien
sind u. a. mit Phenyl-, Butyl- oder Octylgruppen derivatisierte
Medien, wie z. B. Phenyl-Sepharose FF (Pharmacia), Toyopearl Butyl
650 (Toso Haas, Montgomeryville, PA), Octyl-Sepharose (Pharmacia)
u. ä.;
oder Polyacrylharze, wie z. B. Amberchrom CG 71 (Toso Haas) u. ä. Geeignete
feste Träger
sind u. a. Glasperlen, siliziumdioxidbasische Harze, Celluloseharze,
Agaroseperlen, vernetzte Agaroseperlen, Polystyrolperlen, vernetzte
Polyacrylamidharze u. ä.,
die unter den vorgesehenen Einsatzbedingungen nicht löslich sind.
Diese Träger
können
mit reaktiven Gruppen modifiziert werden, die eine Anhaftung der
Proteine durch Aminogruppen, Carboxylgruppen, Sulfhydrylgruppen,
Hydroxylgruppen und/oder Kohlenhydratuntereinheiten erlauben.
-
Beispiele
für diese
koppelnde Chemie sind u. a. Cyanogenbromid-Aktivierung, N-hydroxysuccinimid-Aktivierung,
Epoxid-Aktivierung, Sulfhydryl-Aktivierung,
Hydrazid-Aktivierung und Carboxyl- und Aminoderivate für Carbodiimidkopplungschemie.
Diese und andere feste Medien sind aus dem Stand der Technik bekannt
und weit verbreitet im Einsatz und im Fachhandel erhältlich.
Die Wahl einer bestimmten Methode für die Polypeptidisolierung
und -aufreinigung ist eine Sache des routinemäßigen Designs und wird zum
Teil durch die Eigenschaften des gewählten Trägers bestimmt. Siehe z. B.
Affinity Chromatography: Principles & Methods (Pharmacia LKB Biotechnology
1988) und Doonan, Protein Purification Protocols (The Humana Press
1996).
-
Weitere
Variationen in der Zcytor14-Isolierung und Aufreinigung können von
fachkundigen Personen erstellt werden. Ein Anti-Zcytor14-Antikörper, der
wie unten beschrieben gewonnen wird, kann z. B. für die Isolierung
großer
Mengen Protein durch Immunaffinitätsaufreinigung verwendet werden.
-
Die
erfindungsgemäßen Polypeptide
können
ebenfalls durch Ausnutzung bestimmter Eigenschaften isoliert werden.
Immobilisierte Metallionenadsorptions-(IMAC)-Chromatographie kann beispielsweise
für die Aufreinigung
histidinreicher Proteine, einschließlich der Proteine mit Polystidin-Tags,
verwendet werden. Kurz gefasst, es wird ein Gel mit divalenten Metallionen
aufgeladen, um ein Chelat zu bilden (Sulkowski, Trends in Biochem.
3:1 (1985)). Histidinreiche Proteine werden auf dieser Matrix mit
je nach dem verwendeten Metallion unterschiedlichen Affinitäten adsorbiert
und durch kompetitive Elution, Senkung des pH-Wertes oder Verwendung
starker chelatbildender Stoffe eluiert. Andere Methoden der Aufreinigung
umfassen Aufreinigung der glycosylierten Proteine durch Lectinaffinitätschromatographie
und Ionenaustauschchromatographie (M. Deutscher, (ed.), Meth. Enzymol.
182:529 (1990)). Innerhalb von weiteren Ausführungsbeispielen der Erfindung können eine
Fusion des Polypeptids von Interesse und ein Affinitäts-Tag (z.
B. maltosebindendes Protein, eine Immunglobulindomäne) konstruiert
werden, um die Aufreinigung zu ermöglichen.
-
Zcytor14-Polypeptide
oder Fragmente davon können
auch durch chemische Synthese, wie oben beschrieben, präpariert
werden. Zcytor14-Polypeptide können
Monomere oder Multimere sein; glycosyliert oder nicht-glycosyliert;
pegyliert oder nicht-pegyliert; und können einen ersten Methioninaminosäurerest
enthalten oder nicht enthalten.
-
9. Produktion von Antikörpern gegen
Zcytor14-Proteine
-
Antikörper gegen
Zcytor14 können
z. B. unter Verwendung des Produktes eines Zcytor14-Expressionsvektors
oder Zcytor14-Isolierung aus einer natürlichen Quelle als ein Antigen
gewonnen werden. Besonders nützliche
Anti-Zcytor14-Antikörper „binden
spezifisch" an Zcytor14.
Antikörper
werden als spezifisch bindend angesehen, wenn der Antikörper mindestens
eine der zwei folgenden Eigenschaften aufweist: (1) der Antikörper bindet
an Zcytor14 mit einem Grenzwert der Bindungsaktivität, und (2)
der Antikörper
weist keine signifikante Kreuzreaktion mit den mit Zcytor14 verwandten
Polypeptiden auf.
-
In
Bezug auf die erste Eigenschaft sind Antikörper spezifisch bindend, wenn
sie mit einer Bindungsaffinität
(Ka) von 106 M–1 oder
höher,
vorzugsweise 107 M–1 oder
höher,
noch besser 108 M–1 oder
höher und
am besten 109 M–1 oder
höher an
ein Zcytor14-Polypeptid, -Peptid oder -Epitop binden. Die Bindungsaffinität eines Antikörpers lässt sich
von der fachkundigen Person leicht bestimmen, z. B. durch eine Scatchard-Analyse (Scatchard,
Ann. NY Acad. Sci. 51:660 (1949)). In Bezug auf die zweite Eigenschaft
weisen Antikörper
keine signifikante Kreuzreaktion mit verwandten Polypeptidmolekülen auf,
wenn sie z. B. unter Verwendung einer standardmäßigen Western-Blot-Analyse
Zcytor14 erkennen, aber keine der derzeit bekannten Polypeptide. Beispiele
von bekannten verwandten Polypeptiden sind u. a. Zytokinrezeptoren.
-
Anti-Zcytor14-Antikörper können unter
Verwendung von antigenen epitoptragenden Zcytor14-Peptiden und -Polypeptiden
produziert werden. Erfindungsgemäße antigene
epitoptragende Peptide und Polypeptide enthalten eine Sequenz von
mindestens neun oder zwischen 15 und etwa 30 Aminosäuren aus
der SEQ ID-NR:2 oder einer anderen hier offen gelegten Aminosäurensequenz.
Jedoch Peptide oder Polypeptide, die einen größeren Anteil einer erfindungsgemäßen Aminosäurensequenz
umfassen, von 30 bis 50 Aminosäuren oder
jede beliebige Länge
bis zur gesamten inklusiven Aminosäurensequenz eines erfindungsgemäßen Polypeptids
sind ebenfalls nützlich
für die
Induktion von Antikörpern,
die an Zcytor14 binden. Es ist wünschenswert, dass
die Aminosäurensequenz
des epitoptragenden Peptids so ausgewählt wird, dass eine substanzielle
Löslichkeit
in wässrigen
Lösungsmitteln
ermöglicht
wird (d. h. die Sequenz umfasst relativ hydrophile Reste, während hydrophobe
Reste vorzugsweise vermieden werden). Des Weiteren können auch
Aminosäurensequenzen,
die Prolinreste enthalten, für
die Antikörperproduktion
wünschenswert
sein.
-
Zur
Darstellung wird die Identifizierung potenzieller antigener Stellen
im Zcytor14 unter Verwendung der Jameson-Wolf-Methode angeführt (Jameson
and Wolf, CABIOS 4:181, (1988)), die durch das PROTEAN-Programm
(Version 3.14) von LASERGENE (DNASTAR; Madison, WI) implementiert
wurde. Bei dieser Analyse wurden Standardparameter verwendet.
-
Die
Jameson-Wolf-Methode wird zur Vorhersage potenzieller antigener
Bestimmungsfaktoren verwendet, wozu sechs Hauptsubroutinen für die Vorhersage
der Proteinstruktur kombiniert werden. Kurz gefasst: Die Hopp-Woods-Methode,
Hopp et al., Proc. Nat'l
Acad. Sci. USA 78:3824 (1981) wurde anfangs verwendet, um Aminosäurensequenzen
zu identifizieren, die Bereiche der größten lokalen Hydrophilizität darstellen
(Parameter: sieben Reste gemittelt). Im zweiten Schritt wurde die
Emini-Methode, Emini et al., J. Virology 55:836 (1985), verwendet,
um die Oberflächenwahrscheinlichkeiten
zu berechnen (Parameter: Oberflächenentscheidungsgrenze
(0,6) = 1). Als Drittes wurde die Karplus-Schultz- Methode, Karplus
and Schultz, Naturwissenschaften 72:212 (1985), verwendet, um die
Rückgradketten-Flexibilität vorherzusagen
(Parameter: Flexibilitätsgrenze
(0,2) = 1). Im vierten und fünften
Schritt der Analyse wurden sekundäre Strukturvorhersagen auf die
Daten angewandt unter Einsatz der Methoden von Chou-Fasman, Chou, „Prediction
of Protein Structural Classes from Amino Acid Composition", in Prediction of
Protein Structure and the Principles of Protein Conformation, Fasman
(ed.), S. 549-586 (Plenum Press 1990) und Garnier-Robson, Garnier
et al., J. Mol. Biol. 120:97 (1978) (Chou-Fasman Parameter: Anordnungstabelle
= 64 Proteine; α-Regionsgrenze
= 103; β-Regionsgrenze
= 105; Garnier-Robson Parameter: α und β Entscheidungskonstanten
= 0). In der sechsten Subroutine wurden Flexibilitätsparameter
und Hydropathie/Solvens-Accessibility-Faktoren kombiniert, um einen Oberflächenkonturwert
zu bestimmen, der als „Antigener
Index" bezeichnet
wird. Schließlich
wurde eine Spitzenverbreiterungsfunktion auf den antigenen Index
angewandt, wodurch die Hauptoberflächenspitzen durch Hinzufügung von
20, 40, 60 oder 80 % des jeweiligen Spitzenwertes verbreitert wurden,
um der zusätzlichen freien
Energie, die aus der Mobilität
der Oberflächenregionen
relative zu den internen Regionen abgeleitet wird, Rechnung zu tragen.
Diese Kalkulation wurde jedoch nicht auf Hauptspitzen angewandt,
die in einer Helixregion sitzen, da Helixregionen zu einer geringeren
Flexibilität
neigen.
-
Die
Ergebnisse dieser Analyse weisen darauf hin, dass die folgenden
Aminosäurensequenzen
der SEQ ID-NR:2 geeignete antigene Peptide liefern würden: Aminosäuren 26
bis 33 („antigenes
Peptid 1"), Aminosäuren 41
bis 46 („antigenes
Peptid 2"), 74 bis
81 („antigenes
Peptid 3"), Aminosäuren 95
bis 105 („antigenes
Peptid 4"), Aminosäuren 109
bis 119 („antigenes
Peptid 5"), Aminosäuren 95
bis 119 („antigenes
Peptid 6"), Aminosäuren 178
bis 185 („antigenes
Peptid 7"), Aminosäuren 200
bis 206 („antigenes
Peptid 8"), Aminosäuren 231
bis 238 („antigenes
Peptid 9"), Aminosäuren 231
bis 241 („antigenes
Peptid 10"), Aminosäuren 264 bis
270 („antigenes
Peptid 11"), Aminosäuren 274
bis 281 („antigenes
Peptid 12"), Aminosäuren 317
bis 324 („antigenes
Peptid 13"), Aminosäuren 357
bis 363 („antigenes
Peptid 14"), Aminosäuren 384
bis 392 („antigenes
Peptid 15"), Aminosäuren 398
bis 411 („antigenes
Peptid 16"), Aminosäuren 405
bis 411 („antigenes
Peptid 17"), Aminosäuren 423
bis 429 („antigenes
Peptid 18"), und
Aminosäuren
434 bis 439 („antigenes
Peptid 19"). Die
vorliegende Erfindung zieht auch die Verwendung eines der antigenen
Peptide 1 bis 19 für
die Generierung von Antikörper
gegen Zcytor14 in Betracht. Die vorliegende Erfindung zieht des
Weiteren Polypeptide in Betracht, die mindestens eines der antigenen
Peptide 1 bis 19 enthalten.
-
Polyklonale
Antikörper
gegen das rekombinante Zcytor14-Protein oder gegen aus natürlichen
Quellen isoliertes Zcytor14 kann unter Verwendung der aus dem Stand
der Technik bekannten Methoden präpariert werden. Siehe z. B.
Green et al., „Production
of Polyclonal Antisera",
in Immunochemical Protocols (Manson, ed.), S. 1-5 (Humana Press
1992) und Williams et al., „Expression
of foreign proteins in E. coli using plasmid vectors and purification
of specific polyclonal Antikörper" in DNA Cloning 2:
Expression Systems, 2. Ausgabe, Glover et al. (eds.), S. 15 (Oxford
University Press 1995). Die Immunogenität eines Zcytor14-Polypeptids
kann durch die Verwendung eines Adjuvans, wie Alum (Aluminiumhydroxid)
oder ein komplettes oder nicht-komplettes Freund-Adjuvans erhöht werden.
Für die
Impfung nützliche
Polypeptide sind u. a. auch Fusionspolypeptide, wie z. B. Fusionen
von Zcytor14 oder einem Teil davon mit einem Immunglobulinpolypeptid
oder mit einem maltosebindenden Protein. Das Polypeptid-Immunogen
kann ein Gesamtmolekül
oder ein Teil davon sein. Wenn der Polypeptidteil „Hapten-ähnlich" ist, kann dieser
Teil vorteilhaft für
die Impfung mit einem makromolekulären Träger (z. B. Keyhole-Limpet-Hämocyanin
(KLH), Bovine Serum Albumin (BSA) oder Tetanustoxoid) verbunden
oder verknüpft
werden.
-
Obwohl
polyklonale Antikörper
normalerweise in Tieren gezüchtet
werden, wie z. B. in Pferden, Rindern, Hunden, Hühnern, Ratten, Mäusen, Kaninchen,
Meerschweinchen, Ziegen oder Schafen, kann ein erfindungsgemäßer Anti-Zcytor14-Antikörper auch
aus einem subhumanen Primaten-Antikörper gewonnen werden. Generelle
Methoden für
die Züchtung
diagnostisch und therapeutisch nützlicher
Antikörper
in Pavianen sind z. B. in Goldenberg et al., Internationale Patentpublikation
Nr. WO 91/11465 und in Losman et al., Int. J. Cancer 46:310 (1990)
beschrieben.
-
Alternativ
kann ein monoklonaler Anti-Zcytor14-Antikörper generiert werden. Monoklonale
Nagetierantikörper
gegen spezifische Antigene können
mit den aus dem Stand der Technik bekannten Methoden gewonnen werden
(siehe z. B. Kohler et al., Nature 256:495 (1975), Coligan et al.
(eds.), Current Protocols in Immunology, Vol. 1, S. 2.5.1-2.6.7
(John Wiley & Sons
1991) [„Coligan"), Picksley et al., „Production
of monoclonal antibodies against proteins expressed in E. coli" in DNA Cloning 2:
Expression Systems, 2. Ausgabe, Glover et al. (eds.), S. 93 (Oxford
University Press 1995)).
-
Kurz
gefasst: Monoklonale Antikörper
können
gewonnen werden durch die Injektion von Mäusen mit einer Zusammensetzung,
die ein Zcytor14-Genprodukt umfasst, Verifizierung der Gegenwart
der Antikörperproduktion
durch Entfernen einer Serumprobe, Entfernen der Milz zur Gewinnung
der B-Lymphozyten, Fusionierung der B-Lymphozyten mit Myelomzellen
für die
Erzeugung von Hybridomen, Klonierung der Hybridome, Auswahl positiver
Klone, die den Antikörper
gegen das Antigen produzieren, Kultivierung der Klone, die den Antikörper gegen
das Antigen produzieren, und Isolierung der Antikörper aus
den Hybridomkulturen.
-
Des
Weiteren kann ein erfindungsgemäßer Anti-Zcytor14-Antikörper aus
einem humanen monoklonalen Antikörper
gewonnen werden. Humane monoklonale Antikörper werden aus transgenen
Mäusen
gewonnen, die gentechnisch verändert
wurden, um spezifische humane Antikörper als Reaktion auf einen
Antigen-Challenge zu produzieren. Bei dieser Methode werden Elemente
des humanen schweren und leichten Kettenlokus in die aus embryonischen
Stammzelllinien gewonnenen Mausstränge eingefügt, die gezielte Unterbrechungen
der endogenen schweren und leichten Kettenloki enthalten. Die transgenen
Mäuse können für humane
Antigene spezifischen humanen Antikörper synthetisieren und die
Mäuse können für die Produktion von
humanen Antikörper-sekretierenden
Hybridomen verwendet werden. Methoden für die Gewinnung von humanen
Antikörpern
aus transgenen Mäusen
sind z. B. beschrieben in Green et al., Nature Genet. 7:13 (1994), Lonberg
et al., Nature 368:856 (1994) und Taylor et al., Int. Immun. 6:579
(1994).
-
Monoklonale
Antikörper
können
unter Einsatz verschiedener etablierter Methoden aus Hybridomkulturen
isoliert und aufgereinigt werden. Solche Isolierungsmethoden umfassen
Affinitätschromatographie
mit Protein-A-Sepharose, Größenausschluss-Chromatographie
und Ionenaustauschchromatographie (siehe z. B. Coligan, S. 2.7.1-2.7.12
und S. 2.9.1-2.9.3; Baines et al., „Purification of Immunoglobulin
G (IgG)" in Methods in
Molecular Biology, Vol. 10, S. 79-104 (The Humana Press, Inc. 1992)).
-
Für bestimmte
Verwendungszwecke kann es wünschenswert
sein, Anti-Zcytor14-Antikörperfragmente zu
präparieren.
Solche Antikörperfragmente
können
z. B. durch proteolytische Hydrolyse des Antikörpers gewonnen werden. Antikörperfragmente
können
durch Pepsin- oder Papainverdauung des gesamten Antikörper unter
Verwendung konventioneller Methoden gewonnen werden. Antikörperfragmente
können
beispielsweise durch enzymatische Spaltung des Antikörpers mit
Pepsin produziert werden, um ein 5S-Fragment mit der Bezeichnung
F(ab')2 zu
gewinnen. Dieses Fragment kann unter Verwendung eines Thiolreduzierenden
Agens erneut gespalten werden, um monovalente 3.5S-Fab'-Fragmente zu produzieren.
Optional kann die Spaltreaktion unter Verwendung einer Blockierungsgruppe
für die
aus der Spaltung von Disulfidverknüpfungen resultierenden Sulfhydrylgruppen
durchgeführt
werden. Alternativ erzeugt eine enzymatische Spaltung unter Verwendung
von Pepsin direkt zwei monovalente Fab-Fragmente und ein Fc-Fragment. Diese Methoden
sind z. B. beschrieben in Goldenberg, US-Patentnr. 4.331.647, Nisonoff
et al., Arch Biochem. Biophys. 89:230 (1960), Porter, Biochem. J.
73:119 (1959), Edelman et al., in Methods in Enzymology Vol. 1,
S. 422 (Academic Press 1967) und Coligan, S. 2.8.1-2.8.10 und 2.10.-2.10.4.
-
Andere
Methoden zum Spalten von Antikörpern,
wie z. B. die Trennung der schweren Ketten, um monovalente Leichtkettenfragmente
zu bilden, die weitere Spaltung der Fragmente, oder andere enzymatische, chemische
oder genetische Methoden können
ebenfalls verwendet werden, vorausgesetzt, die Fragmente binden
an das Antigen, das von dem intakten Antikörper erkannt wird.
-
Fv-Fragmente
können
z. B. ein Assoziation der VH- und VL-Ketten umfassen. Diese Assoziation kann nicht-kovalent
sein, wie von Inbar et al., Proc. Nat'l Acad. Sci. USA 69:2659 (1972) beschrieben.
Alternativ können
die variablen Ketten durch eine intermolekulare Disulfidbindung
oder Vernetzung durch Chemikalien wie Glutaraldehyd verknüpft werden
(siehe z. B. Sandhu, Crit. Rev. Biotech. 12:437 (1992)).
-
Die
Fv-Fragmente können
VH- und VL-Ketten
umfassen, welche durch einen Peptidlinker verbunden sind. Diese
einkettigen antigenbindenden Proteine (scFv) werden durch die Konstruktion
eines Strukturgens präpariert,
das DNA-Sequenzen umfasst, die VH- und VL-Domänen
kodieren, welche durch ein Oligonukleotid verbunden sind. Das Strukturgen
wird in einen Expressionsvektor eingefügt, welcher anschließend in
eine Wirtszelle wie z. B. E. coli eingefügt wird. Die rekombinanten
Wirtszellen synthetisieren eine einzelne Polypeptidkette, wobei
ein Linkerpeptid die zwei V-Domänen überbrückt. Methoden
für die
Produktion der scFvs sind z. B. beschrieben in Whitlow et al., Methods:
A Companion to Methods in Enzymology 2:97 (1991) (siehe auch Bird
et al., Science 242:423 (1988), Ladner et al., US-Patentnr. 4.946.778,
Pack et al., Bio/Technology 11:1271 (1993) und Sandhu, supra).
-
So
können
beispielsweise zur Gewinnung eines scFV Lymphozyten in vitro an
das Zcytor14-Polypeptid ausgesetzt und Antikörper-Displaybibliotheken in
Phage oder ähnlichen
Vektoren ausgewählt
werden (z. B. durch die Verwendung eines immobilisierten oder markierten
Zcytor14-Proteins oder -Peptids). Polypeptidekodierende Gene, die
potenzielle Zcytor14-Polypeptid-bindende Domänen aufweisen, können durch
Screening von randomisierten auf Phage angezeigten (Phage-Display)
Peptidbibliotheken oder auf Bakterien, wie E. coli, erhalten werden.
Polypeptidekodierende Nukleotidsequenzen können auf verschiedene Weisen
erhalten werden, z. B. durch randomisierte Mutagenierung und randomisierte
Polynukleotidsynthese. Die randomisierten Peptid-Display-Bibliotheken
können
verwendet werden, um für
Peptide zu screenen, welche mit einem bekannten Ziel interagieren,
das ein Protein oder Polypeptid sein kann, wie z. B. ein Ligand
oder Rezeptor, ein biologisches oder synthetisches Makromolekül oder organische
oder anorganische Substanzen. Methoden für die Erzeugung und das Screening
solcher randomisierter Peptid-Display-Bibliotheken sind aus dem Stand der Technik
bekannt (Ladner et al., US-Patentnr. 5.223.409; Ladner et al., US-Patentnr.
4.946.778; Ladner et al., US-Patentnr. 5.403.484 und Ladner et al.,
US-Patentnr. 5.571.698 und Kay et al., Phage Display of Peptides and
Proteins (Academic Press, Inc. 1996))) und randomisierte Peptid-Display-Bibliotheken und
Kits zum Screening solcher Bibliotheken sind im Handel erhältlich,
z. B. von CLONTECH Laboratories, Inc. (Palo Alto, CA), Invitrogen
Inc. (San Diego, CA), New England Biolabs, Inc. (Beverly, MA), and
Pharmacia LKB Biotechnology Inc. (Piscataway, NJ). Randomisierte
Peptid-Display-Bibliotheken können
mittels der hier offen gelegten Zcytor14-Sequenzen gescreent werden,
um Proteine zu identifizieren, die an Zcytor14 binden.
-
Eine
weitere Form eines Antikörperfragments
ist ein Peptid, das für
eine einzelne komplementäritätsbestimmende
Region (CDR) kodiert. CDR-Peptide („minimale Erkennungseinheiten") können durch
die Konstruktion von Genen gewonnen werden, die CDR eines Antikörpers von
Interesse kodieren. Solche Gene werden z. B. präpariert durch die Verwendung
der Polymerase-Kettenreaktion für
die Synthetisierung der variablen Region der RNA von Antikörper produzierenden
Zellen (siehe z. B. Larrick et al., Methods: A Companion to Methods
in Enzymology 2:106 (1991), Courtenay-Luck, „Genetic Manipulation of Monoclonal
Antibodies" in Monoclonal
Antibodies: Production, Engineering and Clinical Application, Ritter
et al. (eds.), S. 166 (Cambndge University Press 1995) und Ward
et al., „Genetic
Manipulation and Expression of Antibodies" in Monoclonal Antibodies: Principles
and Applications, Birch et al., (eds.), S. 137 (Wiley-Liss, Inc.
1995)).
-
Des
Weiteren kann ein erfindungsgemäßer Anti-Zcytor14-Antikörper aus
einem „humanisierten" monoklonalen Antikörper gewonnen
werden. Humanisierte monoklonale Antikörper werden durch die Übertragung
muriner komplementäritätsbestimmender
Regionen von schweren und leichten variablen Ketten des murinen
Immunglobins in eine humane variable Domäne produziert. Typische Reste
des humanen Antikörpers werden
dann in Framework-Regionen der murinen Gegenstücke substituiert. Durch die
Verwendung von aus humanisierten monoklonalen Antikörpern abgeleiteten
Antikörperkomponenten
werden die mit der Immunogenizität
von murinen konstanten Regionen verbundenen potenziellen Probleme
vermieden. Generelle Methoden für
die Klonierung von murinen Immunglobulin-variablen Domänen sind
z. B. beschrieben in Orlandi et al., Proc. Nat'l Acad. Sci. USA 86:3833 (1989). Methoden
für die
Produktion von humanisierten monoklonalen Antikörpern sind z. B. beschrieben
in Jones et al., Nature 321:522 (1986), Carter et al., Proc. Nat'l Acad. Sci. USA 89:4285
(1992), Sandhu Crit. Rev. Biotech. 12:437 (1992), Singer et al.,
J. Immun. 150:2844 (1993), Sudhir (ed.), Antibody Engineering Protocols
(Humana Press, Inc. 1995), Kelley, „Engineering Therapeutic Antibodies" in Protein Engineering:
Principles and Practice, Cleland et al. (eds.), S. 399-434 (John
Wiley & Sons,
Inc. 1996) und Queen et al., US-Patentnr. 5.693.762 (1997).
-
Polyklonale
antiidiotypische Antikörper
können
präpariert
werden, indem Tiere unter Verwendung standardmäßiger Verfahren mit Anti-Zcytor14-Antikörper oder
Antikörperfragmenten
geimpft werden. Siehe z. B. Green et al., „Production of Polyclonal
Antisera" in Methods
In Molecular Biology: Immunochemical Protocols, Manson (ed.), S.
1-12 (Humana Press 1992). Siehe auch Coligan, S. 2.4.1-2.4.7. Alternativ
können
monoklonale antiidiotypische Antikörper unter Verwendung von anti-Zcytor14-Antikörper oder
Antikörperfragmenten
als Immungene mit den oben beschriebenen Methoden präpariert
werden. Als weitere Alternative können humanisierte antiidiotypische
Antikörper
oder subhumane antiidiotypischee Primatenantikörper mit den oben beschriebenen
Methoden präpariert
werden. Methoden für
die Produktion von antiidiotypischen Antikörpern sind z. B. beschrieben
in Irie, US-Patentnr. 5.208.146, Greene, et. al., US-Patentnr. 5.637.677
und Varthakavi and Minocha, J. Gen. Virol. 77:1875 (1996).
-
10. Verwendung von Zcytor14-Nukleotidsequenzen
zur Erkennung der Genexpression und Genstruktur
-
Nukleinsäuremoleküle können für die Erkennung
der Expression eines Zcytor14-Gens in eine biologische Probe verwendet
werden. Bestimmte Probenmoleküle
sind u. a. doppelsträngige
Nukleinsäuremoleküle, welche
die Nukleotidsequenz der SEQ ID-NR:1, SEQ ID-NR:4 oder einen Teil
davon umfassen, sowie einsträngige
Nukleinsäuremoleküle mit dem
Komplement der Nukleotidsequenz der SEQ ID-NR:1, SEQ ID-NR:4 oder eines
Teils davon. Probenmoleküle
können
DNA, RNA, Oligonukleotide u. ä.
sein. Der hier verwendete Begriff „Teil" oder „Anteil" bezieht sich auf mindestens acht Nukleotide
bis zu mindestens 20 oder mehr Nukleotide. Bestimmte Proben binden
an Regionen des Zcytor14-Gens, die eine geringe Sequenzähnlichkeit
mit den vergleichbaren Regionen in anderen Zytokinrezeptorgenen
haben.
-
In
einem Basisassay wird ein einsträngiges
Probenmolekül
mit RNA inkubiert, welche aus einer biologischen Probe isoliert
wurde, wobei die Bedingungen für
Temperatur und ionische Stärke
so ausgewählt
werden, dass die Basenpaarung zwischen den Proben- und Ziel-Zcytor14-RNA-Spezies
gefördert
wird. Nach der Trennung der ungebundenen Probe aus den hybridisierten
Molekülen
wird die Hybridenmenge erkannt.
-
Etablierte
Hybridisierungsmethoden der RNA-Erkennung sind u. a. Northern-Analyse
und Dot/Slot-Blot-Hybridisierung (siehe z. B. Ausubel (1995), S.
4-1 bis 4-27 und Wu et al. (eds.), „Analysis of Gene Expression
at the RNA Level" in
Methods in Gene Biotechnology, S. 225-239 (CRC Press, Inc. 1997)).
Nukleinsäureproben
können
mit Radioisotopen wie 32P oder 35S
erkennbar markiert werden. Alternativ kann Zcytor14-RNA durch eine
nicht-radioaktive Hybridisierungsmethode erkannt werden (siehe z.
B. Isaac (ed.), Protocols for Nucleic Acid Analysis by Nonradioactive
Probes (Humana Press, Inc. 1993)). Die nichtradioaktive Erkennung
wird normalerweise durch eine enzymatische Konvertierung von chromogenen
oder chemilumineszenten Substraten erzielt. Beispielhafte nicht-radioaktive
Untereinheiten sind u. a. Biotin, Fluoreszein und Digoxigenin.
-
Zcytor14-Oligonukleotidproben
sind auch für
die in vivo-Diagnose nützlich.
Mit 18F-Label markierte Oligonukleotide
können
beispielsweise einem Probanden verabreicht und durch Positronemissionstomographie visualisiert
werden (Tavitian et al., Nature Medicine 4:467 (1998)).
-
Zahlreiche
Diagnoseverfahren nutzen die Polymerase-Kettenreaktion (PCR), um
die Ansprechempfindlichkeit der Erkennungsmethoden zu erhöhen. Standardmethodene
für die
Durchführung
der PCR sind aus dem stand der Technik bekannt (siehe generell Mathew
(ed.), Protocols in Human Molecular Genetics (Humana Press, Inc.
1991), White (ed.), PCR Protocols: Current Methods and Applications
(Humana Press, Inc. 1993), Cotter (ed.), Molecular Diagnosis of
Cancer (Humana Press, Inc. 1996), Hanausek and Walaszek (eds.),
Tumor Marker Protocols (Humana Press, Inc. 1998), Lo (ed.), Clinical
Applications of PCR (Humana Press, Inc. 1998) und Meltzer (ed.),
PCR in Bioanalysis (Humana Press, Inc. 1998)).
-
PCR-Primer
können
so konzipiert werden, dass der Teil des Zcytor14-Gens amplifiziert wird, der eine geringe
Sequenzähnlichkeit
mit den vergleichbaren Regionen in anderen Proteinen, wie z. B.
anderen Zytokinrezeptorproteinen, hat.
-
Eine
Variation der PCR für
diagnostische Assays ist die Reverse Transkriptase-PCR (RT-PCR).
Bei der RT-PCR-Methode wird RNA aus einer biologischen Probe isoliert,
durch reversierte Transkription in cDNA umgeschrieben und die cDNA
wird mit Zcytor14-Primern inkubiert (siehe z. B. Wu et al. (eds.), „Rapid
Isolation of Specific cDNAs or Genes by PCR" in Methods in Gene Biotechnology, S.
15-28 (CRC Press, Inc. 1997)). Anschließend wird die PCR durchgeführt und
die Produkte werden unter Verwendung der Standardmethoden analysiert.
-
RNA
wird beispielsweise unter Verwendung des oben beschriebenen Guanidiniumthiocyanat-Zelllyseverfahren
aus der biologischen Probe isoliert. Alternativ kann eine Festphasenmethode
verwendet werden, um mRNA aus dem Zelllysat zu isolieren. Das Priming
einer reversierte Transkriptionsreaktion kann mit der isolierten
RNA erfolgen, wozu zufällige
Oligonukleotide, kurze Homopolymere der dT, oder Zcytor14-Antisenseoligomere
verwendet werden. Oligo-dT-Primer bieten den Vorteil, dass verschiedene
mRNA-Nukleotidsequenzen amplifiziert werden, die Kontrollzielsequenzen
liefern können.
Zcytor14-Sequenzen werden unter Verwendung von zwei Oligonukleotid-Flankenprimern,
die normalerweise 20 Basen lang sind, durch die Polymerase-Kettenreaktion
amplifiziert.
-
Für die Erkennung
der Produkte der PCR-Amplifizierung stehen verschiedene Ansätze zur
Verfügung. Die
PCR-Produkte können
z. B. durch Elektrophorese fraktioniert und durch Ethidiumbromidfärbung visualisiert
werden. Alternativ können
die fraktionierten PCR-Produkte auf eine Membran transferiert, mit
einer erkennbar markierten Zcytor14-Probe hybridisiert und durch
Autoradiographie untersucht werden. Weitere alternative Ansätze umfassen
die Verwendung von mit Digoxigenin-Label markierten Deoxyribonukleinsäuretriphosphaten
zur Bereitstellung der Chemilumineszenzerkennung und der C-TRAK
kolorimetrische Assay.
-
Ein
weiterer Ansatz für
die Erkennung der Zcytor14-Expression ist die Cycling Probe Technologie (CPT),
bei der ein einsträngiges
DNA-Ziel an einen Überschuss
der chimären
DNA-RNA-DNA-Probe bindet, um einen Komplex zu bilden, der RNA-Teil
mit RNAase H gespalten und die Gegenwart der gespaltenen chimären Probe
erkannt wird (siehe z. B. Beggs et al., J. Clin. Microbiol. 34:2985
(1996), Bekkaoui et al., Biotechniques 20:240 (1996)). Alternative
methoden für
die Erkennung von Zcytor14-Sequenzen umfassen die Verwendung von
Methoden wie auf Nukleinsäuresequenz
basierende Amplifizierung, kooperative Amplifizierung der Vorlagen
durch Kreuzhybridisierung und die Ligasekettenreaktion (siehe z.
B. Marshall et al., US-Patentnr. 5.686.272 (1997), Dyer et al.,
J. Virol. Methods 60:161 (1996), Ehricht et al., Eur. J. Biochem.
243:358 (1997) und Chadwick et al., J. Virol. Methods 70:59 (1998)).
Fachkundigen Personen sind weitere Standardmethoden bekannt.
-
Zcytor14-Proben
und Primer können
auch für
die Erkennung und Lokalisierung der Zcytor14-Genexpression in Gewebeproben
verwendet werden. Methoden für
eine solche in-situ Hybridisierung sind aus dem Stand der Technik
bekannt (siehe z. B. Choo (ed.), In Situ Hybridization Protocols
(Humana Press, Inc. 1994), Wu et al. (eds.), „Analysis of Cellular DNA
or Abundance of mRNA by Radioactive In Situ Hybridization (RISH)", in Methods in Gene
Biotechnology, S. 259-278
(CRC Press, Inc. 1997) und Wu et al. (eds.), „Localization of DNA or Abundance of
mRNA by Fluorescence In Situ Hybridization (RISH)" in Methods in Gene
Biotechnology, S. 279-289 (CRC Press, Inc. 1997)). Verschiedene
weitere diagnostische Ansätze
sind aus dem Stand der Technik bekannt (siehe z. B. Mathew (ed.),
Protocols in Human Molecular Genetics (Humana Press, Inc. 1991), Coleman
and Tsongalis, Molecular Diagnostics (Humana Press, Inc. 1996) und
Elles, Molecular Diagnosis of Genetic Diseases (Humana Press, Inc.,
1996)). Geeignete Testproben umfassen Blut, Urin, Speichel, Gewebebiopsien
und Autopsiematerial.
-
Das
Zcytor14-Gen befindet sich im humanen Chromosom 3p25-3p24. Diese
Region steht mit verschiedenen Krankheiten in Verbindung, u. a.
Xeroderma pigmentosum, Marfan-ähnliche
Bindegewebeerkrankung, Kardiomyopathie, Diabetes mellitus, Fanconi-Anämie, Nierenzellkarzinom,
Marfan-Syndrom, Von-Hippel-Lindau-Syndrom und Blepharophimose. Des Weiteren
sind Mutationen der Zytokinrezeptoren mit bestimmten Krankheiten
verbunden. Polymorphismen der Zytokinrezeptoren sind z. B. mit pulmonaler
Alveolarproteinose, familiärem
periodischen Fieber und Erythroleukämie verbunden. Die Zcytor14-Nukleotidsequenzen
können
somit in auf Verknüpfungen
basierenden Tests für
verschiedene Krankheiten und für
die Bestimmung, ob die Chromosomen eines Probanden eine Mutation
im Zcytor14-Gen aufweisen, verwendet werden. Erkennbare chromosomale
Aberrationen des Zcytor14-Gen-Lokus
umfassen ohne Eingrenzung Aneuploidie, Veränderungen der Genkopieanzahl,
Insertionen, Deletionen, Veränderungen
und Neuanordnungen der Restriktionsstelle. Von besonderem Interesse
sind genetische Veränderungen,
die ein Zcytor14-Gen deaktivieren.
-
Mit
dem Zcytor14-Lokus in Verbindung stehende Abenationen können unter
Verwendung der erfindungsgemäßen Nukleinsäuremoleküle erkannt
werden, indem molekulare Gentechniken eingesetzt werden, wie z.
B. Restriktionsfragmentlängenpolymorphismus-(RFLP)-Analyse,
Short Tandem Repeat (STR) Analyse unter Einsatz von PCR-Techniken,
Amplification-Refractory Mutation System-Analyse, einsträngige Anordnungspolymorphismuserkennung,
RNase-Spaltungsmethoden,
Denaturierende Gradienten Gel Elektrophorese, Fluoreszenzgestützte Mismatch-Analyse
und andere genetische Analysetechniken, die aus dem Stand der Technik
bekannt sind (siehe z. B. Mathew (ed.), Protocols in Human Molecular
Genetics (Humana Press, Inc. 1991), Marian, Chest 108:255 (1995),
Coleman and Tsongalis, Molecular Diagnostics (Human Press, Inc. 1996),
Elles (ed.) Molecular Diagnosis of Genetic Diseases (Humana Press,
Inc. 1996), Landegren (ed.), Laboratory Protocols for Mutation Detection
(Oxford University Press 1996), Birren et al. (eds.), Genome Analysis,
Vol. 2: Detecting Genes (Cold Spring Harbor Laboratory Press 1998),
Dracopoli et al. (eds.), Current Protocols in Human Genetics (John
Wiley & Sons
1998), und Richards and Ward, „Molecular
Diagnostic Testing" in
Principles of Molecular Medicine, S. 83-88 (Humana Press, Inc. 1998)).
-
Der
Protein-Truncation-Test eignet sich ebenfalls für die Erkennung der Deaktivierung
eines Gens, wobei translationsterminierende Mutationen nur Teile
des kodierten Proteins produzieren (siehe z. B. Stoppa-Lyonnet et
al., Blood 91:3920 (1998)). Bei diesem Ansatz wird die RNA aus einer
biologischen Probe isoliert und zu cDNA synthetisiert. Durch PCR
wird dann die Zcytor14-Zielsequenz amplifiziert und ein RNA-Polymerasepromoter,
eine Translationsstartsequenz und ein In-Frame-ATG-Drilling eingefügt. Die
PCR-Produkte werden unter Verwendung einer RNA-Polymerase transkribiert und die Transkriptionen
werden mit einem T7-gekoppelten Retikulozytenlysatsystem in vitro
translatiert. Die Translationsprodukte werden dann durch SDS-PAGE fraktioniert,
um die Länger
der Translationsprodukte zu bestimmen. Der Protein-Truncation-Test
ist z. B. beschrieben in Dracopoli et al. (eds.), Current Protocols
in Human Genetics, S. 9.11.1-9.11.18 (John Wiley & Sons 1998).
-
Die
vorliegende Erfindung zieht auch Kits für die Durchführung diagnostischer
Assays für
die Zcytor14-Genexpression oder die Erkennung von Mutationen im
Zcytor14-Gen in Betracht. Solche Kits umfassen Nukleinsäureproben
wie z. B. doppelsträngige
Nukleinsäuremoleküle, welche
die Nukleotidsequenz der SEQ ID-NR:1, SEQ ID-NR:4 oder einen Teil
davon umfassen, sowie einsträngige
Nukleinsäuremoleküle mit dem
Komplement der Nukleotidsequenz der SEQ ID-NR:1, SEQ ID-NR:4 oder
eines Teils davon. Probenmoleküle
können
DNA, RNA, Oligonukleotide u. ä.
sein. Die Kits können
auch Nukleinsäureprimer
für die
Durchführung
der PCR umfassen.
-
Ein
solches Kit kann alle notwendigen Elemente für die Durchführung eines
der oben beschriebenen diagnostischen Nukleinsäure-Assays umfassen. Ein Kit
umfasst mindestens einen Behälter
einer Zcytor14-Probe oder Primers. Das Kit kann auch einen zweiten
Behälter
umfassen, der eines oder mehrere Reagenzien enthält, welche die Gegenwart der
Zcytor14-Sequenzen anzeigen können.
Beispiele für
solche Indikatorreagenzien sind u. a. erkennbare Labels wie radioaktive
Labels, Fluorchrome, Chemilumineszenzagenzien u. ä. Ein Kit
kann auch Mittel umfassen, die dem Benutzer vermittelen, dass die
Zcytor14-Proben und Primer für
die Erkennung der Zcytor14-Genexpression
verwendet werden. Schriftliche Anweisungen können z. B. aussagen, dass die
beiliegenden Nukleinsäuremoleküle für die Erkennung
eines Nukleinsäuremoleküls, das
Zcytor14 kodiert, oder eines Nukleinsäuremoleküls mit einer Nukleotidsequenz,
die komplementär
zu einer Zcytor14-kodierenden Nukleotidsequenz ist, verwendet werden
können.
Das schriftliche Material kann entweder direkt auf einem Behälter angebracht
oder in Form einer Packungsbeilage bereitgestellt werden.
-
11. Verwendung von Anti-Zcytor14-Antikörper zur
Erkennung von Zcytor14
-
Die
vorliegende Erfindung zieht auch die Verwendung der Zcytor14-Antikörper für das in
vitro Screenen biologischer Proben auf die Gegenwart des Zcytor14
in Betracht. In einer Art des in vitro Assays werden Anti-Zcytor14-Antikörper in
einer Flüssigphase
verwendet. Die Gegenwart von Zcytor14 in einer biologischen Probe
kann z. B. durch Mischen der biologischen Probe mit einer Spurenmenge
von markiertem Zcytor14 und einem Anti-Zcytor14-Antikörper unter
Bedingungen, die eine Bindung zwischen Zcytor14 und seinen Antikörpern fördert, geprüft werden.
Komplexe von Zcytor14 und Anti-Zcytor14 in der Probe können aus
der Reaktionsmischung getrennt werden, indem der Komplex mit einem
immobilisierten Protein kontaktiert wird, das an den Antikörper bindet,
wie z. B. ein Fc-Antikörper
oder Staphylococcus Protein A. Die Konzentration von Zcytor14 in
der biologischen Probe ist invers proportional zur Menge des markierten
an den Antikörper
gebundenen Zcytor14 und in direkter Beziehung zur Menge des freien
markierten Zcytor14. Geeignete biologische Proben umfassen Blut,
Urin, Speichel, Gewebebiopsien und Autopsiematerial.
-
Alternativ
können
in vitro Assays durchgeführt
werden, bei denen Anti-Zcytor14-Antikörper an
einen Festphasenträger
gebunden wird. Antikörper
können
z. B. an ein Polymer wie Aminodextran befestigt werden, um den Antikörper mit
einem unlöslichen
Träger,
wie z. B. eine polymerbeschichtete Perle, eine Platte oder einen
Tubus, zu verknüpfen.
Andere geeignete in vitro Assays sind fachkundigen Personen bekannt.
-
In
einem weiteren Ansatz können
Anti-Zcytor14-Antikörper
verwendet werden, um Zcytor14 in Gewebeschnitten zu erkennen, die
aus einer Biopsieprobe präpariert
wurden. Eine solche immunchemische Erkennung kann verwendet werden,
um die relative Reichlichkeit von Zcytor14 und die Verteilung von
Zcytor14 in dem untersuchten Gewebe zu bestimmen. Allgemeine Immunchemiemethoden
sind aus dem Stand der Technik bekannt (siehe z. B. Ponder, „Cell Marking
Techniques and Their Application" in
Mammalian Development: A Practical Approach, Monk (ed.), S. 115-38
(IRL Press 198, Coligan S. 5.8.1-5.8.8, Ausubel (1995) S. 14.6.1 bis
14.6.13 (Wiley Interscience 1990) und Manson (ed.), Methods In Molecular
Biology, Vol. 10: Immunochemical Protocols (The Humana Press, Inc.
1992)).
-
Die
immunchemische Erkennung kann durchgeführt werden, indem eine biologische
Probe mit einem Anti-Zcytor14-Antikörper und anschließend mit
einem erkennbar markierten, an den Antikörper bindenden Molekül kontaktiert
wird. Ein erkennbar markiertes Molekül kann z. B. eine Antikörperuntereinheit
umfassen, die an Anti-Zcytor14-Antikörper bindet. Alternativ kann
der Anti-Zcytor14-Antikörper
mit Avidin/Streptavidin (oder Biotin) konjugiert werden und das
erkennbare mit Label markierte Molekül kann Biotin (oder Avidin/Streptavidin)
umfassen. Fachkundigen Personen sind zahlreiche weitere Standardmethoden
bekannt.
-
Alternativ
kann ein Anti-Zcytor14-Antikörper
mit einem erkennbaren Label konjugiert werden, um ein Anti-Zcytor14-Immunkonjugat
zu bilden. Geeignete erkennbare Label sind u. a. ein Radioisotop,
ein Fluoreszenz-Label, ein Chemilumineszenz-Label, ein Enzym-Label,
ein Biolumineszenz-Label oder kolloidales Gold. Methoden zur Herstellung
und Erkennung solcher erkennbar markierter Immunkonjugate sind aus
dem Stand der Technik bekannt und unten genauer beschrieben.
-
Das
erkennbare Label kann ein Radioisotop sein, das durch Autoradiographie
erkannt wird. Besonders gut geeignete Isotopen für den Zweck der vorliegenden
Erfindung sind 3H, 125I 131I, 35S und 14C.
-
Anti-Zcytor14-Immunkonjugate
können
auch mit einer Fluoreszenzverbindung markiert werden. Die Gegenwart
eines mit einem Fluoreszenz-Label
markierten Antikörpers
wird bestimmt, indem das Immunkonjugat an Licht mit der entsprechenden
Wellenlänge
ausgesetzt und die resultierende Fluoreszenz erkannt wird. Fluoreszenz-Label-Verbindungen
umfassen Fluoreszenzeinisothiocyanat, Rhodamin, Phycoerytherin,
Phycocyanin, Allophycocyanin, o-Phthalaldehyd und Fluorescamin.
-
Alternativ
kann ein Anti-Zcytor14-Immunkonjugat durch Koppelung eines Antikörpers an
eine Chemilumineszenzverbindung erkennbar markiert werden. Die Gegenwart
des mit dem Chemilumineszenz-Label markierten Immunkonjugate wird
durch Erkennung der Gegenwart der im Verlauf der chemischen Reaktion entstehenden
Lumineszenz bestimmt. Beispiele für Chemilumineszenz-Label-Verbindungen
sind u. a. Luminol, Isoluminol, ein aromatischer Acridiniumester,
ein Imidazol, ein Acridiniumsalz und ein Oxalatester.
-
Auf ähnliche
Weise kann eine Bioluminiszenzverbindung für die Markierung der erfindungsgemäßen Anti-Zcytor14-Immunkonjugate
verwendet werden. Biolumineszenz ist eine Art der Chemilumineszenz,
die in biologischen System auftritt, wobei ein katalytisches Protein
die Effizienz der Chemiluminiszenzreaktion erhöht. Die Gegenwart eines Biolumineszenzproteins
wird durch die Erkennung der Gegenwart von Lumineszenz bestimmt.
Für die
Markierung geeignete Biolumineszenzverbindungen sind u. a. Luciferin,
Luciferase und Aequorin.
-
Alternativ
können
Anti-Zcytor14-Immunkonjugate durch Verknüpfung eines Zcytor14-Antikörpers mit einem
Enzym erkennbar markiert werden. Wird das Anti-Zcytor14-Enzymkonjugar
in Gegenwart des entsprechenden Substrats inkubiert, reagiert die
Enzymuntereinheit mit dem Substrat, um eine chemische Untereinheit
zu produzieren, die z. B. durch spektrophotometrische, fluorometrische
oder visuelle Mittel erkannt werden kann. Beispiele für Enzyme,
die sich für
die erkennbare Markierung von polyspezifischen Immunkonjugaten eignen,
sind u. a. β-Galactosidase,
Glucoseoxidase, Peroxidase und alkaline Phosphatase.
-
Der
fachkundigen Person sind weitere geeignete Labels bekannt, die zum
Zweck der vorliegenden Erfindung verwendet werden können. Die
Bindung der Markeruntereinheiten an Anti-Zcytor14-Antikörper kann unter
Verwendung der aus dem Stand der Technik bekannten Standardmethoden
erreicht werden. Typische Methoden in dieser Hinsicht sind beschrieben
in Kennedy et al., Clin. Chim. Acta 70:1 (1976), Schurs et al., Clin.
Chim. Acta 81:1 (1977), Shih et al., Int'l J. Cancer 46:1101 (1990), Stein et
al., Cancer Res. 50:1330 (1990) und Coligan, supra.
-
Die
Praktikalität
und Vielseitigkeit der immunchemischen Erkennung kann des Weiteren
durch Anti-Zcytor14-Antikörper
verbessert werden, die mit Avidin, Streptavidin und Biotin konjugiert
wurden (siehe z. B. Wilchek et al. (eds.), „Avidin-Biotin Technology", Methods In Enzymology, Vol. 184 (Academic
Press 1990) und Bayer et al., „Immunochemical
Applications of Avidin-Biotin Technology", in Methods In Molecular Biology, Vol. 10,
Manson (ed.), S. 149-162 (The Humana Press, Inc. 1992).
-
Methoden
für die
Durchführung
von Immunoassays sind aus dem Stand der Technik bekannt. Siehe z.
B. Cook and Self, „Monoclonal
Antibodies in Diagnostic Immunoassays", in Monoclonal Antibodies: Production,
Engineering, and Clinical Application, Ritter and Ladyman (eds.),
S. 180-208, (Cambridge University Press, 1995), Perry, „The Role
of Monoclonal Antibodies in the Advancement of Immunoassay Technology", in Monoclonal Antibodies:
Principles and Applications, Birch and Lennox, (eds.), S. 107-120
(Wiley-Liss, Inc. 1995) und Diamandis, Immunoassay (Academic Press,
Inc. 1996).
-
Die
vorliegende Erfindung zieht auch Kits für die Durchführung eines
immunologischen diagnostischen Assays für die Zcytor14-Genexpression
in Betracht. Ein solches Kit umfasst mindestens einen Behälter eines Zcytor14-Antikörpers oder
Antikörperfragments.
Das Kit kann auch einen zweiten Behälter umfassen, der eines oder
mehrere Reagenzien enthält,
welche die Gegenwart der Zcytor14-Antikörper oder Antikörperfragmente
anzeigen können.
Beispiele für
solche Indikatorreagenzien sind u. a. erkennbare Label wie ein radioaktives
Label, ein Fluoreszenz-Label, ein Chemilumineszenz-Label, ein Enzym-Label,
ein Biolumineszenz-Label, kolloidales Gold u. ä. Ein Kit kann auch Mittel
umfassen, die dem Benutzer vermittelen, dass die Zcytor14-Antikörper oder
Antikörperfragmente
für die
Erkennung des Zcytor14-Proteins
verwendet werden. Schriftliche Anweisungen können z. B. darauf hinweisen,
dass der beiliegende Antikörper
or das beiliegende Antikörperfragment
für die
Erkennung von Zcytor14 verwendet werden kann. Das schriftliche Material
kann entweder direkt auf einem Behälter angebracht oder in Form
einer Packungsbeilage bereitgestellt werden.
-
12. Therapeutische Verwendungen der Polypeptide
mit Zcytor14-Aktivität
-
Die
vorliegende Erfindung umfasst die Verwendung von Proteinen, Polypeptiden
und Peptiden, die Zcytor14-Aktivität aufweisen (z. B. Zcytor14-Polypeptiden (z.
B. lösliche
Formen von Zcytor14), Zcytor14-Analogen (z. B. antiidiotypische
Anti-Zcytor14-Antikörper)
und Zcytor14-Fusionsproteinen) an einem Probanden, bei dem ein Mangel
an diesem Polypeptid vorliegt. Im Gegensatz dazu können Zcytor14-Antagonisten
(z. B. Anti-Zcytor-14-Antikörper)
verwendet werden, um einen Probanden mit einem Zcytor14-Überschuss
zu behandeln.
-
Zcytor14
hat beispielsweise eine Aminosäurensequenz,
die Ähnlichkeiten
mit dem humanen Interleukin-17-Rezeptor aufweist. In Studien wurde
nachgewiesen, dass Interleukin-17 eine sehr wichtige Rolle bei der Einleitung
und Erhaltung einer inflammatorischen Reaktion spielt (siehe z.
B. Jovanovic et al., J. Immunol. 160:3513 (1998)). Des Weiteren
wurde nachgewiesen, dass Interleukin-17 die Produktion von inflammatorischen
Mediation durch Synoviozyten aktiviert, und dass Interleukin-17
zum proinflammatorischen Muster, das für rheumatoide Arthritis charakteristisch
ist, beiträgt
(Chabaud et al., J. Immunol. 161:409 (1998); Chabaud et al., Arthritis
Rheum. 42:963 (1999)). Demgemäß können Polypeptide
mit Zcytor14-Aktivität (z. B.
Zcytor14-Polypeptide, funktionelle Fragmente von Zcytor14 inklusive
ein löslicher
Zcytor14-Rezeptor, antiidiotypische Anti-Zcytor14-Antikörper etc.)
für die
Behandlung von Entzündungen
sowie mit Entzündungen
verbundenen Krankheiten wie z. B. rheumatoide Arthritis, verwendet
werden.
-
Die
Dosis des verabreichten Zcytor14 (oder Zcytor14-Analogs oder Fusionsproteins)
hängt von
verschiedenen Faktoren ab, wie z. B. dem Alter, Gewicht, der Größe, dem
Geschlecht, Allgemeinzustand und Anamnese des Patienten. Normalerweise
ist es wünschenswert,
dem Empfänger
eine Dosis des Zcytor14- Polypeptids
zu verabreichen, die im Bereich von etwa 1 pg/kg bis 10 mg/kg (Menge
des Wirkstoffes/Körpergewicht
des Patienten) liegt, obwohl durch die vorliegenden Umstände bedingt
auch niedrigere oder höhere
Dosen gegeben werden können.
-
Die
Verabreichung eines Zcytor14-Polypeptids an einen Patienten kann
intravenös,
intraarteriell, intraperitoneal, intramuskulär, subkutan, intrapleural,
intrathekal, durch Perfusion über
einen regionalen Katheter oder durch direkte intraläsional Injektion
erfolgen. Bei der Gabe von therapeutischen Proteinen per Injektion kann
die Verabreichung durch eine Dauerinfusion oder durch einen Bolus
oder mehrere Bolen erfolgen.
-
Weitere
Verabreichungswege sind u. a. oral, Schleimhaut, pulmonal und transkutan.
Die orale Gabe eignet sich für
Polyestermikrosphären,
Zeinmikrosphären,
Proteinoidmikrosphären,
Polycyanoacrylatmikrosphären
und Lipidbasische Systeme (siehe z. B. DiBase and Morrel, „Oral Delivery
of Microencapsulated Proteins",
in Protein Delivery: Physical Systems, Sanden and Hendren (eds.),
S. 255-288 (Plenum Press 1997)). Die Machbarkeit einer intranasalen
Gabe ist durch einen solchen Insulinverabreichungsweg exemplifiziert
(siehe z. B. Hinchcliffe and Illum, Adv. Drug Deliv. Rev. 35:199
(1999)). Trockene oder flüssige
Zcytor14-haltige Partikel können
präpariert
und mithilfe von Trockenpulverdispergierern, Flüssigaerosolgeneratoren oder
Zerstäubern
inhaliert werden (z. B. Pettit and Gombotz, TIBTECH 16:343 (1998);
Patton et al., Adv. Drug Deliv. Rev. 35:235 (1999)). Dieser Ansatz
ist im AERX Diabetes Management System dargestellt, wobei ein handgehaltenes
elektronisches Inhalationsgerät,
das aerosolisiertes Insulin in die Lungen abgibt, verwendet wird. In
Studien wurde nachgewiesen, dass Proteine mit einer Größe bis zu
48.000 kDa mithilfe von niederfrequentem Ultraschall in therapeutischen
Konzentrationen über
die Haut abgegeben wurden, was die Machbarkeit der transkutanen
Gabe zeigt (Mitragotri et al., Science 269:850 (1995)). Die transdermale
Gabe unter Verwendung von Elektroporation bietet ein weiteres Mittel
für die
Verabreichung eines Moleküls
mit Zcytor14-bindender Aktivität
(Potts et al., Pharm. Biotechnol. 10:213 (1997)).
-
Eine
pharmazeutische Verbindung, die ein Protein, Polypeptid oder Peptid
mit Zcytor14-bindender Aktivität
umfasst, kann gemäß den bekannten
Methoden für
die Präparation
pharmazeutisch geeigneter Verbindungen formuliert werden, wobei
die therapeutischen Proteine in einer Mischung mit einem pharmazeutisch akzeptierbaren
Träger
kombiniert werden. Eine Verbindung hat einen „pharmazeutisch akzeptierbaren
Träger", wenn die Verabreichung
von einem empfangenden Patienten vertragen werden kann. Sterile
phosphatgepufferte Kochsalzlösung
ist z. B. ein pharmazeutisch akzeptierbarer Träger. Andere geeignete Träger sind aus
dem Stand der Technik bekannt. Siehe z. B. Gennaro (ed.), Remington's Pharmaceutical
Sciences, 19. Ausgabe (Mack Publishing Company 1995).
-
Zum
Zweck der Therapie werden Moleküle
mit Zcytor14-bindender Aktivität
und ein pharmazeutisch akzeptierbarer Träger einem Patienten in einer
therapeutisch wirksamen Menge verabreicht. Eine Kombination aus
einem Protein, Polypeptid oder Peptide mit Zcytor14-bindender Aktivität und einem
pharmazeutisch akzeptierbaren Träger
wird als in einer „therapeutisch
wirksamen Menge" verabreicht
angesehen, wenn die verabreichte Menge physiologisch signifikant
ist. Ein Wirkstoff ist physiologisch signifikant, wenn seine Gegenwart eine
erkennbare Veränderung
in der Physiologie des empfangenden Patienten bewirkt. Ein Wirkstoff,
der für die
Behandlung von Entzündungen
verwendet wird, ist z. B. physiologisch signifikant, wenn seine
Gegenwart die inflammatorische Reaktion lindert.
-
Eine
pharmazeutische Verbindung, die Zcytor14 (oder einen Zcytor14-Analog oder ein Fusionsprotein) umfasst,
kann in flüssiger
Form, in einem Aerosol oder in fester Form bereitgestellt werden.
Füllige
Formen sind beispielweise injizierbare Lösungen und orale Suspensionen.
Beispiele für
feste Formen sind Kapseln, Tabletten und kontrollierte Freisetzungsformen
(Controlled-Release). Beispiele für die letztere Form sind miniosmotische
Pumpen und Implantate (Bremer et al., Pharm. Biotechnol. 10:239
(1997); Ranade, „Implants
in Drug Delivery",
in Drug Delivery Systems, Ranade and Hollinger (eds.), S. 95-123
(CRC Press 1995); Bremer et al., „Protein Delivery with Infusion
Pumps", in Protein
Delivery: Physical Systems, Sanders and Hendren (eds.), S. 239-254
(Plenum Press 1997); Yewey et al., „Delivery of Proteins from
a Controlled Release Injectable Implant", in Protein Delivery: Physical Systems,
Sanders and Hendren (eds.), S. 93-117 (Plenum Press 1997)).
-
Liposome
bieten ein Mittel für
die intravenöse,
intraperitoneale, intrathekale, intramuskuläre, subkutane Verabreichung
oder orale Gabe, Inhalation oder intranasale Gabe von therapeutischen
Polypeptiden an einen Patienten. Liposome sind mikroskopische Vesikel
mit einer oder mehreren Lipid-Bilayer-Membranen, die wässrige Kompartemente
umgeben (siehe generell Bakker-Woudenberg et al., Eur. J. Clin.
Microbiol. Infect. Dis. 12 (Suppl. 1):S61 (1993), Kim, Drugs 46:618
(1993) und Ranade, „Site-Specific
Drug Delivery Using Liposomes as Carriers", in Drug Delivery Systems, Ranade and
Hollinger (eds.), S. 3-24 (CRC Press 1995)). Die Zusammensetzung
der Liposome ist der von zellulären
Membranen ähnlich
und folglich können
Liposome sicher und biologisch abbaubar verabreicht werden. Je nach
der verwendeten Präparationsmethode
können
Liposome unilamellar oder multilamellar sein und können verschiedene
Durchmesser von 0,02 μm
bis über
10 μm aufweisen.
In Liposome können
viele verschiedene Agenzien eingekapselt werden: hydrophobe Agenzienpartition
in den Bilayers und hydrophile Agenzienpartition innerhalb des/der
wässrigen
Innenraums/Innenräume
(siehe z. B. Machy et al., Liposomes In Cell Biology And Pharmacology
(John Libbey 1987) und Ostro et al., American J. Hosp. Pharm. 46:1576
(1989)). Des Weiteren ist es möglich,
die therapeutische Verfügbarkeit
des eingekapselten Wirkstoffes durch variierende Limpsomgröße, Anzahl
von Bilayers, Lipidzusammensetzung sowie Ladungs- und Oberflächencharakteristik
der Liposome zu kontrollieren.
-
Liposome
adsorbieren praktisch auf jeden Zelltyp und setzen den eingekapselten
Wirkstoff langsam frei. Alternativ kann absorbiertes Liposom von
den Zellen, die phagozytisch sind, endozytosiert werden. Der Endozytose
folgt ein intralysosomaler Abbau der liposomalen Lipide und die
Freisetzung der eingekapselten Wirkstoffe (Scherphof et al., Ann.
N. Y. Acad. Sci. 446:368 (1985)). Nach der intravenösen Verabreichung
werden kleine Liposome (0,1 bis 1,0 μm) normalerweise von den Zellen
des Retikuloendothelialsystems aufgenommen, die sich prinzipiell
in der Lever und Milz befinden, wogegen die Liposome mit einer Größe über 3,0 μm in der
Lunge abgesetzt werden. Diese präferenzielle
Aufnahme von kleineren Liposomen durch das Retikuloendothelialsystem
wurde für
die Abgabe von chemotherapeutischen Wirkstoffen an Makrophagen und
Tumoren der Leber verwendet.
-
Das
Retikuloendothelialsystem kann durch mehrere Methoden umgangen werden,
u. a. durch Sättigung
mit großen
Dosen von Liposompartikeln oder selektive Makrophagendeaktivierung
durch pharmakologische Mittel (Claassen et al., Biochim. Biophys.
Acta 802:428 (1984)). Des Weiteren zeigte die Integration von Glycolipid-
oder Polyethelenglycol-derivatisierten Phospholipiden in Liposommembrane
eine signifikant reduzierte Aufnahme in das Retikuloendothelialsystem
(Allen et al., Biochim. Biophys. Acta 1068:133 (1991); Allen et
al., Biochim. Biophys. Acta 1150:9 (1993)).
-
Liposome
können
auch präpariert
werden, um auf bestimmte Zellen oder Organe abzuzielen, indem die
Phospholipidzusammensetzung variiert wird oder Rezeptoren oder Liganden
in die Liposome eingefügt werden.
Liposome, die mit einem hohen Gehalt eines nicht-ionischen Tensids
präpariert
werden, wurden z. B. für
die Abzielung auf die Leber verwendet (Hayakawa et al., Japanese
Patent 04-244,018; Kato et al., Biol. Pharm. Bull. 16:960 (1993)).
Für die
Präparation
dieser Formulierungen wurden Sojabohnen-Phospatidylcholin, α-Tocopherol
und ethoxyliertes hydrogeniertes Rizinusöl (HCO-60) in Methanol gemischt,
die Mischung bei Unterdruck konzentriert und dann mit Wasser rekonstituiert.
Eine liposomals Formulierung von Dipalmitoylphosphatidylcholin (DPPC)
mit einer aus Sojabohnen gewonnenen Sterylglucosidmischung (SG)
und Cholesterin (Ch) zielt nachweisbar ebenfalls auf die Leber ab
(Shimizu et al., Biol. Pharm. Bull. 20:881 (1997)).
-
Alternativ
können
verschiedene Targeting-Liganden an die Liposomoberfläche gebunden
werden, wie z. B. Antikörper,
Antikörperfragmente,
Kohlenhydrate, Vitamine und Transportproteine. Liposome können z.
B. mit vernetzten Galactosyl-Lipidderivaten modifiziert werden,
um auf Asialoglycoproteinrezeptoren (Galactose) abzuzielen, welche
exklusiv auf die Oberfläche
von Leberzellen exprimiert werden (Kato and Sugiyama, Crit. Rev.
Ther. Drug Carrier Syst. 14:287 (1997); Murahashi et al., Biol.
Pharm. Bull.20:259 (1997)). Auf ähnliche Weise
haben Wu et al., Hepatology 27:772 (1998) nachgewiesen, dass die
Markierung der Liposome mit Asialofetuin eine verkürzte Liposomplasma-Halbwertszeit
zur Folge hatte und die Aufnahme von mit Asialofetuin markierten
Liposomen durch Hepatozyten wesentlich verbesserte. Andererseits
kann die hepatische Ansammlung von Lipasomen, die vernetzte Galactosyl-Lipidderivate
umfassen, durch eine Präinjektion
von Asialofetuin gehemmt werden (Murahashi et al., Biol. Pharm.
Bull.20:259 (1997)). Polyaconitylierte Humanserumalbumin-Liposome
bieten einen weiteren Ansatz für
das Targeting der Liposome auf die Leberzellen (Kamps et al., Proc.
Nat'l Acad. Sci.
USA 94:11681 (1997)). Des Weiteren beschreiben Geho, et al. US-Patentnr.
4.603.044, ein hepatocytgesteuertes Liposomvesikel-Abgabesystem,
das Spezifität
für die
mit spezialisierten metabolischen Zellen der Leber verbundenen hepatobiliären Rezeptoren
aufweist.
-
In
einem allgemeineren Ansatz für
das Gewebe-Targeting werden Target-Zellen im Voraus mit biotinyliertem
Antikörper
markiert, der für
einen von der Target-Zelle exprimierten Liganden spezifisch ist
(Harasym et al., Adv. Drug Deliv. Rev. 32:99 (1448)). Nach der Plasmaelimination
der freien Antikörper
werden mit Streptavidin konjugierte Liposome verabreicht. In ein
weiteren Ansatz werden die Targeting-Antikörper direkt an den Liposomen
befestigt (Harasym et al., Adv. Drug Deliv. Rev. 32:99 (1998)).
-
Polypeptide
mit Zcytor14-bindender Aktivität
können
unter Verwendung der Standardmethoden für die Mikroeinkapselung von
Protein innerhalb der Liposome eingekapselt werden (siehe z. B.
Anderson et al., Infect. Immun. 31:1099 (1981), Anderson et al.,
Cancer Res. 50:1853 (1990) und Cohen et al., Biochim. Biophys. Acta
1063:95 (1991), Alving et al. „Preparation
and Use of Liposomes in Immunological Studies", in Liposome Technology, 2. Ausgabe,
Vol. III, Gregoriadis (ed.), S. 317 (CRC Press 1993), Wassef et
al., Meth. Enzymol. 149:124 (1987)). Wie oben erwähnt, können therapeutisch
nützliche
Liposome eine Vielfalt von Komponenten enthalten. Liposome können z.
B. Lipidderivate von Poly(ethylenglycol) umfassen (Allen et al.,
Biochim. Biophys. Acta 1150:9 (1993)).
-
Abbaubare
Polymermikrosphären
wurden entwickelt, um die hohen systemischen Konzentration von therapeutischen
Proteinen aufrechtzuerhalten. Mikrosphären werden aus abbaubaren Polymeren
präpariert, wie
z. B. Poly(lactid-coglycolid) (PLG), Polyanhydride, Poly(orthoester),
nicht biologisch abbaubare Ethylvinylacetatpolymere, in denen die
Proteine in den Polymeren eingefangen sind (Gombotz and Pettit,
Bioconjugate Chem. 6:332 (1995); Ranade, „Role of Polymers in Drug
Delivery", in Drug
Delivery Systems, Ranade and Hollinger (eds.), S. 51-93 (CRC Press
1995); Roskos and Maskiewicz, „Degradable
Controlled Release Systems Useful for Protein Delivery", in Protein Delivery:
Physical Systems, Sanders and Hendren (eds.), S. 45-92 (Plenum Press
1997); Bartus et al., Science 281:1161 (1998); Putney and Burke,
Nature Biotechnology 16:153 (1998); Putney, Curr. Opin. Chem. Biol.
2:548 (1998)). Mit Polyethylenglycol (PEG) beschichtete Nanosphären können ebenfalls
Träger
für die
intravenöse
Verabreichung von therapeutischen Proteinen bieten (siehe z. B. Gref
et al., Pharm. Biotechnol. 10:167 (1997)).
-
Die
vorliegende Erfindung zieht auch chemisch modifizierte Polpeptide
mit Zcytor14-bindender Aktivität
und Zcytor14-Antagonisten in Betracht, in denen, wie oben erläutert, ein
Polypeptid mit einem Polymer verknüpft ist.
-
Andere
Dosierungsformen können
von fachkundigen Personen konzipiert werden, wie z. B. von Ansel and
Popovich, Pharmaceutical Dosage Forms and Drug Delivery Systems,
5. Ausgabe (Lea & Febiger
1990), Gennaro (ed.), Remington's
Pharmaceutical Sciences, 19. Ausgaben (Mack Publishing Company 1995)
und Ranade and Hollinger, Drug Delivery Systems (CRC Press 1996)
gezeigt.
-
Die
pharmazeutischen Zusammensetzungen können z. B. als Kit bereitgestellt
werden, das einen Behälter
umfasst, welcher ein Polypeptid mit einer Zcytor14 extrazellulären Domäne oder
einen Zcytor14-Antagonisten enthält
(z. B. einen Antikörper
oder ein Antikörperfragment,
das an ein Zcytor14-Polypeptid bindet). Therapeutische Polypeptide
können
in Form einer injizierbaren Lösung
für Einzel-
oder Mehrfachdosen oder als steriles Pulver, das vor der Injektion
rekonstituiert wird, bereitbestellt werden. Alternativ kann ein
solches Kit einen Trockenpulverdispergierer, einen Flüssigaerosolgenerator
oder Zerstäuber
für die
Verabreichung eines therapeutischen Polypeptids enthalten. Ein solches
Kit kann auch schriftliche Informationen zu den Indikationen und
zum Gebrauch der pharmazeutischen Zusammensetzung enthalten. Des
Weiteren können
solche Informationen eine Aussage beinhalten, dass die Zcytor14-Zusammensetzung
bei Patienten mit bekannter Überempfindlichkeit
auf Zcytor14 kontraindiziert ist.
-
13. Therapeutische Verwendungen der Zcytor14-Nukleotidsequenzen
-
Die
vorliegende Erfindung umfasst die Verwendung von Zcytor14-Nukleotidsequenzen
für die
Bereitstellung von Zcytor14 an Patienten, die eine solche Behandlung
benötigen.
Des Weiteren kann ein therapeutischer Expressionsvektor bereitbestellt
werden, der die Zcytor14-Genexpression hemmt, wie z. B. ein Antisense-Molekül, ein Ribozym
oder ein externes Führungssequenzmolekül.
-
Es
gibt zahlreiche Ansätze
für die
Einfügung
eines Zcytor14-Gens in einen Probanden, u. a. die Verwendung von
rekombinanten Wirtszellen, welche Zcytor14 exprimieren, Abgabe einer
nackten Nukleinsäure, welche
Zcytor14 kodiert, Verwendung eines kationischen Lipidträgers mit
einem Nukleinsäuremolekül, das Zcytor14
kodiert und die Verwendung von Viren, die Zcytor14 exprimieren,
wie z. B. rekombinante Retroviren, rekombinante Adeno-Assoziierte
Viren, rekombinante Adenoviren und rekombinante Herpes-Simplex-Viren (siehe
z. B. Mulligan, Science 260:926 (1993), Rosenberg et al., Science
242:1575 (1988), LaSalle et al., Science 259:988 (1993), Wolff et
al., Science 247:1465 (1990), Breakfield and Deluca, The New Biologist
3:203 (1991)). In einem ex vivo Ansatz werden die Zellen z. B. von
einem Probanden isoliert, mit einem Vektor transfektiert, der ein
Zcytor14-Gen exprimiert, und dann in den Probanden transplantiert.
-
Um
die Expression eines Zcytor14-Gens zu bewirken, wird ein Expressionsvektor
konstruiert, in dem eine das Zcytor14-Gen kodierende Nukleotidsequenz
mit einem Kernpromoter funktionell verknüpft ist und optional ein regulatorisches
Element enthalten ist, das die Gentranskription kontrolliert. Die
allgemeinen Voraussetzungen eines Expressionsvektors sind oben beschrieben.
-
Alternativ
kann ein Zcytor14-Gen unter Verwendung rekombinanter Virusvektoren
gewonnen werden, z. B. Adenovirusvektoren (z. B. Kass-Eisler et
al., Proc. Nat'l
Acad. Sci. USA 90:11498 (1993), Kolls et al., Proc. Nat'l Acad. Sci. USA
91:215 (1994), Li et al., Hum. Gene Ther. 4:403 (1993), Vincent
et al., Nat. Genet. 5:130 (1993) und Zabner et al., Cell 75:207
(1993)), Adenovirus-Assoziierte Virusvektoren (Flotte et al., Proc.
Nat'l Acad. Sci.
USA 90:10613 (1993)), Alphaviren wie Semliki Forest Virus und Sindbis
Virus (Hertz and Huang, J. Vir. 66:857 (1992), Raju and Huang, J.
Vir. 65:2501 (1991), and Xiong et al., Science 243:1188 (1989)),
Herpesvirusvektoren (z. B. US-Patentnr. 4.769.331, 4.859.587, 5.288.641
und 5.328.688), Parvovirusvektoren (Koering et al., Hum. Gene Therap.
5:457 (1994)), Pockenvirusvektoren (Ozaki et al., Biochem. Biophys.
Res. Comm. 193:653 (1993), Panicali and Paoletti, Proc. Nat'l Acad. Sci. USA
79:4927 (1982)), Pockenviren wie Canarypox-Virus oder Vaccinia-Virus
(Fisher-Hoch et al., Proc. Nat'l
Acad. Sci. USA 86:317 (1989) und Flexner et al., Ann. N. Y. Acad.
Sci. 569:86 (1989)) und Retroviren (z. B. Baba et al., J. Neurosurg
79:729 (1993), Ram et al., Cancer Res. 53:83 (1993), Takamiya et
al., J. Neurosci. Res 33:493 (1992), Vile and Hart, Cancer Res. 53:962
(1993), Vile and Hart, Cancer Res. 53:3860 (1993) und Anderson et
al., US-Patentnr. 5.399.346). In verschiedenen Ausführungsbeispielen
können
entweder die Virusvektoren selbst oder ein Viruspartikel, der den
Virusvektor enthält,
in den unten beschriebenen Methoden und Zusammensetzungen verwendet
werden.
-
Als
Beispiel eines Systems ist z. B. das Adenovirus, ein doppelsträngiges DNA-Virus
ein gut charakterisierter Gentransfervektor für die Abgabe eines heterologen
Nukleinsäuremoleküls (siehe
Untersuchung von Becker et al., Meth. Cell Biol. 43:161 (1994);
Douglas and Curiel, Science & Medicine
4:44 (1997)). Das Adenovirussystem bietet mehrere Vorteile, u. a.:
(i) die Fähigkeit
zur Aufnahme relativ große
DNA-Einsätze,
(ii) die Fähigkeit
zur Züchtung
in einem hohen Titer, (iii) die Fähigkeit zur Infektion eines
weiten Bereichs von Säugetierzelltypen
und (iv) die Fähigkeit
zur Verwendung mit einer großen
Anzahl erhältlicher
Vektoren, die ubiquitäre,
gewebespezifische und regulierbare Promoter enthalten. Da Adenoviren
im Blutstrom stabil sind, können sie
außerdem
durch intravenöse
Injektion verabreicht werden.
-
Unter
Verwendung von Adenovirusvektoren, bei denen Teile des Adenvirusgenoms
deletiert wurden, können
diese Einsätze
durch direkte Ligation oder durch homologe Rekombination mit einem
cotransfektierten Plasmid in die virale DNA eingebunden werden.
In einem exemplarischen System wird das essenzielle E1-Gen aus dem
viralen Vektor deletiert und das Virus wird nicht replizieren, außer das
E1-Gen wird von der Wirtszelle geliefert. Wenn intakten Tieren intravenös verabreicht,
zielt das Adenovirus primär
auf die Leber ab. Obwohl ein adenovirales Abgabesystem mit einer
E1-Gendeletion in den Wirtszellen nicht repliziert werden kann,
exprimiert und verarbeitet das Gewebe der Wirtszelle ein kodiertes
heterologes Protein. Wirtszellen sekretieren auch das heterologe
Protein, wenn das entsprechende Gen eine sekretorische Signalsequenz
umfasst. Sekretierte Proteine treten von dem Gewebe, das das heterologe
Gen exprimiert (z. B. die stark vaskularisierte Leber), in den Kreislauf
ein.
-
Des
Weiteren können
adenovirale Vektoren, die verschiedene Deletionen von viralen Genen
enthalten, für
den Versuch verwendet werden, die Immunantworten auf den Vektor
zu reduzieren oder zu eliminieren. Solche Adenoviren weisen E1-Deletion
auf und enthalten außerdem
Deletionen von E2A oder E4 (Lusky et al., J. Virol. 72:2022 (1998);
Raper et al., Human Gene Therapy 9:671 (1998)). Des Weiteren führt die
Deletion von E2b Berichten nach zur Reduzierung der Immunantworten
(Amalfitano et al., J. Virol. 72:926 (1998)). Durch die Deletion
des gesamten Adenovirusgenoms können
sehr große
Einsätze
heterologer DNA aufgenommen werden. Die Generierung so genannter „gutless" Adenoviren, bei
denen alle viralen Gene entfernt wurden, sind besonders vorteilhaft
für das
Einfügen
großer
Einsätze
heterologer DNA (siehe Yeh. and Perricaudet, FASEB J. 11:615 (1997)).
-
Hochtiterbestände von
rekombinanten Viren, die zur Expression eines therapeutischen Gens
fähig sind,
können
unter Verwendung der Standardmethoden aus infizierten Säugetierzellen
gewonnen werden. Rekombinantes Herpes-Simplex-Virus kann in Vero-Zellen
präpariert
werden gemäß der Beschreibung
von Brandt et al., J. Gen. Virol. 72:2043 (1991), Herold et al.,
J. Gen. Virol. 75:1211 (1994), Visalli and Brandt, Virology 185:419
(1991), Grau et al., Invest. Ophthalmol. Vis. Sci. 30:2474 (1989),
Brandt et al., J. Virol. Meth. 36:209 (1992) und Brown and MacLean
(eds.), HSV Virus Protocols (Humana Press 1997).
-
Alternativ
kann ein Expressionsvektor, der ein Zcytor14-Gen umfasst, durch
Lipofektion unter Verwendung von Liposomen in vivo in die Zellen
eines Probanden eingefügt
werden. Synthetische kationische Lipide können verwendet werden, um Liposome
für die
in vivo Transfektion eine Marker-kodierenden Gens zu präparieren
(Felgner et al., Proc. Nat'l
Acad. Sci. USA 84:7413 (1987); Mackey et al., Proc. Nat'l Acad. Sci. USA 85:8027
(1988)). Die Verwendung der Lipofektion für die Einführung exogener Gene in spezifische
Organe in-vivo hat bestimmte praktische Vorteile. Liposome können verwendet
werden, um die Transfektion an bestimmte Zelltypen zu leiten, was
beispielsweise besonders vorteilhaft in einem Gewebe mit zellulärer Heterogenität, wie z.
B. Pankreas, Leber, Niere und Gehirn, wäre. Lipide können zum
Zweck des Targeting chemisch an andere Moleküle gekoppelt werden. Target-Peptide
(z. B. Hormone oder Neurotransmitter), Proteine wie z. B. Antikörper oder
Nicht-Peptid-Moleküle
können
chemisch an Liposome gekoppelt werden.
-
Elektroporation
ist eine weitere Alternative für
einen Verabreichungsweg. Aihara and Miyazaki, Nature Biotechnology
16:867 (1998) haben z. B. die Verwendung von in vivo Elektroporation
für einen
Gentransfer in einen Muskel nachgewiesen.
-
In
einem alternativen Ansatz zur Gentherapie kann ein therapeutisches
Gen eine Zcytor14-Antisense-RNA kodieren, welche die Expression
von Zcytor14 hemmt. Geeignete Sequenzen für Antisensemoleküle können aus
den hier offen gelegten Nukleotidsequenzen des Zcytor14 gewonnen
werden.
-
Alternativ
kann ein Expressionsvektor konstruiert werden, in dem ein regulatorisches
Element mit einer ein Ribozym kodierenden Nukleotidsequenz funktionell
verknüpft
ist. Ribozyme können
für die
Expression von Endonukleaseaktivität konzipiert werden, die auf
eine bestimmte Zielsequenz in einem mRNA-Molekül gerichtet ist (siehe z. B.
Draper and Macejak, US-Patentnr. 5.496.698, McSwiggen, US-Patentnr.
5.525.468, Chowrira and McSwiggen, US-Patentnr. 5.631.359 und Robertson
and Goldberg, US-Patentnr. 5.225.337). In Verbindung mit der vorliegenden
Erfindung umfassen Ribozyme Nukleotidsequenzen, die an Zcytor14-mRNA binden.
-
In
einem weiteren Ansatz können
Expressionsvektoren konstruiert werden, in denen ein regulatorisches
Element die Produktion von RNA-Transkripten leitet, die zur Förderung
von RNase P-vermittelter Spaltung der Zcytor14-Genkodierenden mRNA-Moleküle leitet.
Bei diesem Ansatz kann eine externe Führungssequenz konstruiert werden
für die
Leitung des endogenen Ribozym, RNase P, an eine bestimmte Spezies
von intrazellulärer
mRNA, welche anschließend
von dem zellulären
Ribozym gespalten wird (siehe z. B. Altman et al., US-Patentnr.
5.168.053, Yuan et al., Science 263:1269 (1994), Pace et al., Internationale
Publikation Nr. WO 96/18733, George et al., Internationale Publikation
Nr. WO 96/21731, und Werner et al., Internationale Publikation Nr.
WO 97/33991). Eine externe Führungssequenz
umfasst vorzugsweise eine zehn bis fünfzehn Nukleotidsequenz komplementär zur Zcytor14-mRNA
und eine 3'-NCCA
Nukleotidsequenz, wobei N vorzugsweise ein Purin ist. Die externen
Führungssequenztrariskripte
binden an die Ziel-mRNA-Spezies durch Bildung eines Basenpaares
zwischen der mRNA und den komplementären externen Führungssequenzen,
wodurch die Spaltung der mRNA durch RNase P an dem Nukleotid, das
sich am 5'-Ende
der Basenpaarregion befindet, gefördert wird.
-
Die
Dosis einer Zusammensetzung aus einem therapeutischen Vektor mit
einer Zcytor14-Nukleotidsequenz, wie z. B. ein rekombinantes Virus,
hängt von
verschiedenen Faktoren ab, wie z. B. dem Alter, Gewicht, der Größe, dem
Geschlecht, Allgemeinzustand und Anamnese des Patienten. Geeignete
Verabreichungswege für
therapeutische Vektoren sind u. a. intravenöse Injektion, intraarterielle
Injektion, intraperitoneale Injektion, intramuskuläre Injektion,
intratumorale Injektion und Injektion in eine Kavität, die einen
Tumor enthält.
Wie von Horton et al., Proc. Nat'l
Acad. Sci. USA 96:1553 (1999) dargestellt, wurde nachgewiesen, dass
die intramuskuläre
Injektion von Plasmid-DNA-kodierendem Interferon-α potente
Antitumorwirkungen auf primären und
metastasierenden Tumoren in einem Mausmodell produziert wurden.
-
Eine
Verbindung, die Virusvektoren, nicht-virale Vektoren oder eine Kombination
aus viralen und nicht-viralen Vektoren der vorliegenden Erfindung
umfasst, kann gemäß den bekannten
Methoden für
die Präparation
pharmazeutisch geeigneter Verbindungen formuliert werden, wobei
die Vektoren oder Viren in einer Mischung mit einem pharmazeutisch
akzeptierbaren Träger
kombiniert werden. Wie oben erwähnt,
wird eine Verbindung wie eine phosphatgepufferte Kochsalzlösung als „pharmazeutisch
akzeptierbarer Träger" anerkannt, wenn
die Verabreichung von einem empfangenden Patienten vertragen werden
kann. Andere geeignete Träger
sind aus dem Stand der Technik bekannt (siehe z. B. Remington's Pharmaceutical
Sciences, 19th Ed. (Mack Publishing Co. 1995), und Gilman's the Pharmacological
Basis of Therapeutics, 7th Ed. (MacMillan Publishing Co. 1985)).
-
Zum
Zweck der Therapie werden ein therapeutischer Genexpressionsvektor
oder ein rekombinantes Virus, das einen solchen Vektor umfasst,
und ein pharmazeutisch akzeptierbarer Träger einem Patienten in einer
therapeutisch wirksamen Menge verabreicht. Eine Kombination aus
einem Expressionsvektor (oder Virus) und einem pharmazeutisch akzeptierbaren
Träger
wird als in einer „therapeutisch
wirksamen Menge" verabreicht
angesehen, wenn die verabreichte Menge physiologisch signifikant
ist. Ein Wirkstoff ist physiologisch signifikant, wenn seine Gegenwart
eine erkennbare Veränderung
in der Physiologie des empfangenden Patienten bewirkt. Ein Wirkstoff,
der für
die Behandlung von Entzündungen
verwendet wird, ist z. B. physiologisch signifikant, wenn seine
Gegenwart die inflammatorische Reaktion lindert.
-
Wenn
der mit einem therapeutischen Genexpressionsvektor oder einem rekombinanten
Virus behandelte Proband ein Mensch ist, ist die Therapie vorzugsweise
eine somatische Zellgentherapie. Das bedeutet, dass die bevorzugte
Behandlung eines Menschen mit einem therapeutischen Genexpressionsvektor
oder einem rekombinanten Virus keine Einfügung eines Nukleinsäuremoleküls in die
Zellen beinhaltet, die Teil einer humanen Keimbahn bilden können, die
auf nachfolgende Generation übertragen
werden kann (d. h. humane Keimbahngentherapie).
-
14. Produktion von transgenen
Mäusen
-
Transgene
Mäuse können entwickelt
werden, um das Zcytor14-Gen in alle Gewebe oder unter der Kontrolle
eines gewebespezifischen oder gewebepräferenziellen regulatorischen
Elements zu überexprimieren.
Diese Überproduktion
von Zcytor14 kann verwendet werden, um den aus der Überexpression
resultierenden Phänotyp
zu charakterisieren, und die transgenen Mäuse können als Modell für menschliche
Krankheiten, die durch einen Überschuss
an Zcytor14 verursacht werden, dienen. Transgene Mäuse, die
Zcytor14 überexprimieren,
können
auch Bioreaktoren für
die Produktion von Zcytor14, wie lösliches Zcytor14, in der Milch
oder im Blut von größeren Tieren
modellieren. Methoden für
die Produktion von transgenen Mäusen
sind aus dem Stand der Technik bekannt (siehe z. B. Jacob, „Expression
and Knockout of Interferons in Transgenic Mice", in Overexpression and Knockout of
Cytokines in Transgenic Mice, Jacob (ed.), S. 111-124 (Academic
Press, Ltd. 1994), Monastersky and Robl (eds.), Strategies in Transgenic
Animal Science (ASM Press 1995) und Abbud and Nilson, „Recombinant
Protein Expression in Transgenic Mice", in Gene Expression Systems: Using Nature
for the Art of Expression, Fernandez and Hoeffler (eds.), S. 367-397
(Academic Press, Inc. 1999)).
-
Eine
Methode für
die Produktion einer transgenen Maus, die ein Zcytor14-Gen exprimiert,
beginnt z. B. mit erwachsenen, fruchtbaren männlichen Mäusen (Studs) (B6C3f1, 2-8 Monate
alt (Taconic Farms, Germantown, NY), vasektomisierten männlichen
Mäusen
(Duds) (B6D2f1, 2-8Monate alt, (Taconic Farms)), präpubeszenten
fruchtbaren weiblichen Mäusen
(Donors) (B6C3f1, 4-5 Wochen, (Taconic Farms)) und erwachsenen fruchtbaren
weiblichen Mäusen
(Recipients) (B6D2f1, 2-4 Monate, (Taconic Farms)). Die Donors werden
eine Woche akklimatisiert und erhalten dann eine Injektion von ca.
8 IE/Maus Pregnant Mare Serum Gonadotrophin (Sigma Chemical Company;
St. Louis, MO) I.P. und 46-47 Stunden später 8 IU/Maus Human Chorionic
Gonadotropin (hCG (Sigma)) I.P., um eine Superovulation einzuleiten.
Donors werden anschließen an
Hormoninjektionen mit den Studs gepaart. Die Ovulation tritt generell
innerhalb von 13 Stunden nach der hCG-Injektion ein. Die Kopulation wird durch
die Gegenwart eines Vaginalplugs am Morgen nach der Paarung bestätigt.
-
Die
befruchteten Eier werden unter einem chirurgischen Mikroskop gewonnen.
Die Oviducts werden gewonnen und die Eier werden in Urinanalyse-Objektträger, die
Hyaluronidase (Sigma) enthalten, freigesetzt. Die Eier werden einmal
in der Hyalwonidase und zweimal in Whitten W640 Medium gewaschen
(siehe Beschreibungen z. B. von Menino and O'Claray, Biol. Reprod. 77:159 (1986)
und Dienhart and Downs, Zygote 4:129 (1996)), das mit 5 % CO2, 5 % O2 und 90
% N2 bei 37 °C inkubiert wurde. Anschließend werden
die Eier bis zur Mikroinjektion bei 37 °C/5 % CO2 in
einem Inkubator aufbewahrt.
-
Zehn
bis zwanzig Mikrogramm Plasmid-DNA, welches eine Zcytor14-kodierende Sequenz
umfasst, werden linearisiert, gel-aufgereinigt und in 10 mM Tris-HCl (pH 7.4), 0.25
mM EDTA (pH 8.0) mit einer Endkonzentration von 5-10 Nanogramm pro
Mikroliter für
die Mikroinjektion resuspendiert. Die Zcytor14-kodierenden Sequenzen können z.
B. ein Polypeptid kodieren, das die Aminosäurereste 21 bis 452 der SEQ
ID-NR:2 umfasst.
-
Plasmid-DNA
wird in die geernteten Eier mikroinjiziert, welche in einem Tropfen
W640-Medium, das von warmem CO2-equilibriertem
Mineralöl überlagert
ist, enthalten sind. Die DNA wird in eine Injektionsnadel aufgezogen
(aus einem ID von 0,75 mm und AD von 1 mm Borsilikatglaskapillar)
und in die einzelnen Eier injiziert. Jedes Ei wird mit der Injektinsnadel
in einen oder beide Haploid pronuclei durchstochen.
-
Picoliter
der DNA werden in die Pronuclei injiziert und die Injektionsnadel
wird zurückgezogen,
ohne mit den Nucleoli in Kontakt zu kommen. Das Verfahren wird wiederholt,
bis alle Eier injiziert wurden. Die erfolgreich mikroinjizierten
Eier werden in eine Organgewebekulturplatte mit vorbelüftetem W640-Medium übertragen
und bei 37 °C/5
% CO2 im Inkubator aufbewahrt.
-
Am
nächsten
Tag werden zweizellige Embryos in die pseudoschwangeren Recipients
transferiert. Die Recipients werden durch die Gegenwart von Kopulationsplugs
nach der Kopulation mit vasektomisierten Duds identifiziert. Die
Recipients werden anästhetisiert
und auf der dorsalen linken Seite rasiert und unter ein chirurgisches
Mikroskop transferiert. Es wird eine kleine Inzision in die Haut
und durch die Muskelwand in der Mitte des Abdomenbereichs, der vom
Brustkorb, Sattel und Hinterbein umgeben ist, halbwegs zwischen
Knie und Milz hergestellt. Die Reproduktionsorgane werden auf ein
kleines chirurgisches Abdecktuch exteriorisiert. Das Fettpolster
wird auf dem chirurgischen Abdecktuch ausgestreckt und ein Baby-Serrefine
(Roboz, Rockville, MD) wird am Fettpolster befestigt und über den
Rücken
der Maus gehängt,
um ein Zurückrutschen
der Organe zu verhindern.
-
Mit
einer feinen Transferpipette, die Mineralöl enthält, gefolgt von abwechselnd
W640 und Luftblasen, werden 12-17 gesunde zweizellige Embryos von
der Injektion des Vortages in den Recipient transferiert. Die geschwollene
Ampulla wird lokalisiert und der Oviduct wird zwischen Ampulla und
Bursa gehalten, und mit einer 28 g-Nadel wird nahe an der Bursa
der Oviduct angeritzt, wobei darauf zu achten ist, dass Ampulla
oder Bursa nicht eingerissen werden.
-
Die
Pipette wird in die eingeritzte Kerbe im Oviduct transferiert und
die Embryos werden hinein geblasen, wobei die erste Luftblase aus
der Pipette entweichen muss. Das Fettpolster wird sanft in das Peritoneum geschoben,
sodass die Reproduktionsorgane hineingleiten können. Die Peritonealwand wird
mit einer Naht geschlossen und die Wunde wird mit einer Wundklammer
verschlossen. Die Mäuse
erholen sich mindestens vier Stunden lang bei 37 °C in einem
Objekmäger-Wärmegerät.
-
Die
Recipients werden in Paaren in Käfige
zurück
gebracht für
eine Gestationszeit von 19-21 Tagen. Nach der Geburt werden 19-21
Tage postpartum vor der Entwöhnung
erlaubt. Die frisch entwöhnten
Mäuse werden
nach Geschlecht sortiert, in separate geschlechtsspezifische Käfige gesetzt,
und es wird eine 0,5 cm Biopsie (für die Genotypisierung) mit
einer sauberen Schere vom Schwanz abgeschnitten.
-
Die
genomische DNA wird unter Verwendung z. B. eines QIAGEN DNEASY Kits,
das nach Herstelleranweisung verwendet wird, aus den Schwanzschnitten
präpariert.
Die genomische DNA wird durch PCR unter Verwendung von Primern,
die für
die Amplifizierung eines Zcytor14-Gens oder eines selektierbaren
Marker-Gens, das in das gleiche Plasmid eingefügt wurde, analysiert. Nachdem
die Transgenität
der Tiere bestätigt
wurde, werden sie durch Platzierung eines transgenen Weibchens mit
einem wildtypischen Männchen, oder
eines transgenen Männchens
mit einem wildtypischen Weibchen in einen Inzuchtstrang zurückversetzt. Nach
der Geburt und Entwöhnung
der Jungen (Pups) werden die Geschlechter getrennt und ihre Schwänze werden
für die
Genotypisierung beschnitten.
-
Zur
Prüfung
auf eine Expression eines Transgens in einem lebenden Tier wird
eine partielle Hepatektomie durchgeführt. Es wird eine chirurgische
Präparation
des oberen Abdomenbereichs, direkt unter dem Zyphoidfortsatz durchgeführt. Unter
Verwendung steriler Methoden wird unter dem Sternum eine 1,5-2 cm
große Inzision
hergestellt und der links-laterale Leberlappen wird exteriorisiert.
Mit 4-0-Seide wird der untere Lappen abgebunden und außerhalb
der Körperhöhle befestigt.
Die Abbindung wird durch eine atraumatische Klammer gehalten, während eine
zweite Schlaufe von resorbierbarem Dexon (American Cyanamid; Wayne,
N.J.) priximal zur ersten Anbindung gelegt wird. Es wird ein distaler
Schnitt zur Dexon-Anbindung hergestellt und etwa 100 mg des exzidierten
Lebergewebes wird in eine sterile Petrischale gelegt. Der exzidierte
Leberschnitt wird in ein 14 ml Polypropylenröhrchen mit rundem Boden transferiert
und in Flüssigstickstoff
schockgefroren und dann auf Trockeneis gelagert. Die Operationsstelle
wird durch Naht und Wundklammern verschlossen und der Tierkäfig wird
24 Stunden postoperativ auf eine 37 °C warme Wärmedecke gestellt. Das Tier
wird täglich
postoperativ überprüft und die
Wundklammer werden 7-10 Tage nach der Operation entfernt. Die Expressionskonzentration
der Zcytor14 mRNA wird bei jeder transgenen Maus unter Verwendung
eines RNA-Lösungshybridisierungs-Assay oder Polymerase-Kettenreaktion
untersucht.
-
Neben
der Produktion von transgenen Mäusen,
die Zcytor14 überexprimieren,
ist auch die Entwicklung von transgenen Mäusen mit abnormal niedriger
oder keiner Expression des Gens nützlich. Solche transgenen Mäuse sind
nützliche
Modelle für
Krankheiten, die mit einem Zcytor14-Mangel verbunden sind. Wie oben
besprochen, kann die Zcytor14-Genexpression durch Verwendung von
Antisensegenen, Ribozymgenen oder externen Führungssequenzgenen gehemmt
werden. Zur Produktion von transgenen Mäusen, die das Zcytor14-Gen unterexprimieren
werden solche hemmenden Sequenzen auf die Zcytor14-mRNA gerichtet.
Methoden für
die Produktion transgener Mäuse,
die eine abnormal niedrige Expression eines bestimmten Gens aufweisen,
sind aus dem Stand der Technik bekannt (siehe z. B. Wu et al., „Gene Underexpression
in Cultured Cells and Animals by Antisense DNA and RNA Strategies", in Methods in Gene
Biotechnology, S. 205-224 (CRC Press 1997)).
-
Ein
alternativer Ansatz für
die Produktion von transgenen Mäusen
mit wenig oder keiner Zcytor14-Genexpression ist die Generierung
von Mäusen,
bei denen mindestens ein normales Zcytor14-Allel gegen ein funktionsunfähiges Zcytor14-Gen
ausgetauscht wird. Eine Methode zur Konzipierung eines funktionsunfähigen Zcytor14-Gens ist die Einfügung eines
anderen Gens, wie z. B. eines selektierbaren Markergens, in ein Nukleinsäuremolekül, das Zcytor14
kodiert. Standardmethoden für
die Produktion dieser so genannten „Knockout"-Mäuse
sind aus dem Stand der Technik bekannt (siehe z. B. Jacob, „Expression
and Knockout of Interferons in Transgenic Mice", in Overexpression and Knockout of
Cytokines in Transgenic Mice, Jacob (ed.), S. 111-124 (Academic
Press, Ltd. 1994) und Wu et al., „New Strategies for Gene Knockout", in Methods in Gene
Biotechnology, S. 339-365 (CRC Press 1997)).
-
Die
vorliegende Erfindung, die hier nur generell beschrieben ist, wird
durch Bezugnahme auf das folgende Beispiel verständlicher gemacht, wobei dieses
Beispiel lediglich zur besseren Darstellung dient und die Erfindung
in keiner Weise einschränken
soll.
-
BEISPIEL 1
-
Expression des Zcytor14-Gens
-
Northern-Analysen
wurden unter Verwendung von Human Multiple Tissue Blots (CLONTECH
Laboratories, Inc., Palo Alto, CA) durchgeführt. Es wurden zwei Proben
aus gelaufgereinigten PCR-Produkten generiert. Die erste Probe wurde
unter Verwendung von ZC21798 (5' CGG
CGT GGT GGT CTT GCT CTT 3';
SEQ ID-NR:8) and
ZC21808 (5' TCC
CGT CCC CCG CCC CAG GTC 3';
SEQ ID-NR:9) als Primer hergestellt. Die Probe wurde unter Verwendung
des Multiprime Labeling Kits von Amersham (Arlington Heights, IL)
gemäß Herstelleranweisungen
durch ein radioaktives Label markiert. Die Probe wurde mit einer
NUCTRAP Push Column (STRATAGENE, La Jolla, CA) aufgereinigt. EXPRESSHYB
(CLONTECH) Lösung
wurde für
die Prähybridisierung
und Hybridisierungslösungen
für die
Northern Blots verwendet. Die Hybridisierung erfolgte über Nacht
bei 65 °C.
Nach der Hybridisierung wurden die Blots jeweils 30 Minuten wie
folgt in Lösungen
gewaschen, die 0,1 % SDS und SSC enthielten: zweimal in 2xSSC bei
Raumtemperatur, dreimal in 0,1x SSC bei 50 °C, einmal in 0,1x SSC bei 55 °C und einmal
in 0,1x SSC bei 65°C.
Die Ergebnisse zeigten, dass das Zcytor14-Gen stark in Schilddrüsen-, Nebennieren-,
Prostata- und Lebergewebe und in einem geringeren Maß in Herz-,
Dünndarm-,
Magen- und Tracheagewebe exprimiert wird. Im Gegensatz dazu besteht
nur wenig oder gar keine Expression in Gehirn, Plazenta, Lunge,
Skelettmuskulatur, Nieren, Speicheldrüse, Milz, Thymus, Hoden, Eierstock,
Kolon, periphere Leukozyten, Wirbelsäule, Lymphknoten und Knochenmark. SEQUENZAUFFÜHRUNG