DE60015375T2 - Endoskop mit variabler blickrichtung - Google Patents
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Description
- Die vorliegende Erfindung betrifft eine verbesserte Schwenkprisma-Anordnung zum Variieren der Sichtrichtung in einem Boreskop oder Endoskop.
- Boreskope und Endoskope sind bekannte Vorrichtungen zum optischen Erfassen von Merkmalen an entfernten oder unzugänglichen Stellen, wie beispielsweise in einer komplexen Maschinenanlage oder im menschlichen Körper. Viele solcher Vorrichtungen sind mit einem drehbaren Prisma (einem so genannten „Schwenkprisma") am distalen Ende der Vorrichtung versehen, um eine kontinuierlich variable Sichtrichtung vorzusehen. Typischerweise liegt der maximal zu erzielende Variationsbereich der Sichtrichtung bei ungefähr 70° und es ist in der Regel erforderlich, verschiedene Sichtinstrumente für das Vor- und Zurückschauen vorzusehen. Ein Endoskop mit zwei drehbaren Prismen zur Erweiterung des Variationsbereiches der Sichtrichtung ist aus WO-A-9942028 bekannt.
- Die vorliegende Erfindung sieht eine Vorrichtung zur Verwendung als Boreskop oder Endoskop vor, umfassend ein Rohr mit einem proximalen Ende und einem distalen Ende; eine Sichtöffnung am distalen Ende; Mittel am Rohr zum Empfangen eines Bildes eines durch die Sichtöffnung betrachteten Felds zur Übertragung zu einer Sichtvorrichtung, wobei das Bildempfangsmittel eine Längsachse definiert; einen ersten Reflektor mit einer in 45° zur Längsachse angebrachten und lateral dazu versetzten reflektierenden Fläche, und angebracht zur Rotation um eine Rotationsachse, welche orthogonal zur Längsachse ist und diese schneidet und welche das Zentrum der reflektierenden Oberfläche schneidet; einen zweiten Reflektor mit einer in 45° zur Längsachse angebrachten reflektierenden Fläche und von der Längsachse derart geschnitten, dass in die Sichtöffnung gelangendes Licht von dem ersten Reflektor zu dem zweiten Reflektor und von dem zweiten Reflektor in das Bildempfangsmittel reflektiert wird; ferner umfassend Mittel zum Beleuchten des betrachteten Felds, umfassend Mittel zum Übertragen von Licht zu einem dritten Reflektor am distalen Ende des Rohrs und mit einer bezüglich des ersten Reflektors symmetrisch um die Längsachse angebrachten reflektierenden Fläche und synchron mit dem ersten Reflektor um die Rotationsachse drehbar.
- Das Mittel zum Empfangen eines Bildes kann eine Vielzahl von Linsen zum Übermitteln des Bildes von dem distalen zu dem proximalen Ende des Rohrs umfassen. In diesem Fall kann die Sichtvorrichtung am proximalen Ende des Rohrs eine Okularvorrichtung umfassen.
- Alternativ kann das Mittel zum Empfangen des Bildes eine Bild-zu-Video-Umwandlungsvorrichtung umfassen. In diesem Fall kann die Sichtvorrichtung einen Bildschirm zum Darstellen eines Videobildes umfassen.
- Das Mittel zum Übertragen von Licht umfasst geeigneterweise ein Bündel optischer Fasern und wenigstens einen Lichtleiter und/oder wenigstens ein Rechtwinkel-Prisma.
- Bei einer Ausführungsform umfasst das Mittel zum Übertragen von Licht drei Rechtwinkel-Prismen.
- Das Mittel zum Übertragen von Licht kann ein Rechtwinkel-Prisma umfassen, welches derart angebracht ist, dass seine Hypotenusenseite an die Rückseite der ersten reflektierenden Fläche angrenzt.
- Bei der Vorrichtung umfassen einer oder mehrere der ersten, zweiten und dritten Reflektoren typischerweise ein Rechtwinkel-Prisma.
- Die Vorrichtung kann darüber hinaus Mittel zum Verhindern der Rotation des gesehenen Bildes umfassen, wenn der erste Reflektor um die Rotationsachse rotiert.
- Wenn das Bildempfangsmittel eine Bild-zu-Video-Umwandlungsvorrichtung umfasst, kann diese zum synchronen Rotieren mit dem ersten Reflektor angebracht sein, um eine Rotation des gesehenen Bildes zu verhindern.
- Alternativ kann das Mittel zum Verhindern der Rotation des gesehenen Bildes ein Dove-Prisma, ein Doppel-Dove-Prisma oder ein Pechan-Prisma umfassen.
- In diesem Fall umfasst die Vorrichtung vorzugsweise auch Mittel zum Korrigieren der von dem rotationsverhindernden Prisma/den rotationsverhindernden Prismen erzeugten Inversion des Bildes.
- Das Mittel zum Korrigieren der Inversion des Bildes kann auch ein Dove-Prisma, ein Doppel-Dove-Prisma oder ein Pechan-Prisma umfassen.
- Die Erfindung wird nun beispielhaft im Detail beschrieben, mit Bezug zu den beiliegenden Zeichnungen, für die gilt:
- Die
1a –1c zeigen schematische Darstellungen einer Schwenkprisma-Anordnung nach dem Stand der Technik am distalen Ende eines Boreskops oder Endoskops; -
2 ist eine schematische Darstellung einer Schwenkprisma-Anordnung gemäß einer Ausführungsform der vorliegenden Erfindung; -
3 ist eine schematische Darstellung der Schwenkprisma-Anordnung aus1 , welche ferner Mittel zum Vorsehen einer gerichteten Beleuchtung umfasst; -
4 ist eine schematische Darstellung einer Lichtleiter-Anordnung zum Umlenken von Licht um 90°; -
5 ist eine schematische Darstellung der Anordnung aus3 mit weiteren Details der gerichteten Beleuchtung; - Die
6a –6c sind schematische Darstellungen einer praktischen Ausführungsform der vorliegenden Erfindung; - Die
7a –7c zeigen Anordnungen zum Korrigieren der Bildrotation; und -
8 ist eine schematische Darstellung einer Anordnung wie in2 , welche auch ein Retrofokus-Linsensystem umfasst. -
1a ist eine schematische Darstellung einer üblichen Schwenkprisma-Anordnung an der distalen Spitze eines Boreskops oder Endoskops10 . Ein Rechtwinkel-Prisma12 reflektiert das Licht, welches durch ein Sichtfenster14 in einen optischen Zug16 zur Übertragung zum proximalen Ende des Sichtinstruments10 (oder durch eine Bildlinse direkt zu einer Bild-zu-Video-Umwandlungsvorrichtung, wie beispielsweise einen CCD-Chip, zur Übertragung zu einem Videobildschirm) empfangen wird. Die Sichtrichtung (DOV) ist der Winkel zwischen der Längsachse L, definiert durch die bildempfangenden Elemente in dem Sichtinstrument10 , welches, wie dargestellt, ein Linsenrelais sein kann, welches einen optischen Zug16 bildet, oder eine Bild-zu-Video-Umwandlungsvorrichtung, wie beispielsweise ein CCD-Chip, und der Sichtsachse V, welche das Zentrum des Lichtfeldes (FOV) definiert. In1a beträgt die Sichtrichtung 90°. Das Prisma12 ist jedoch für eine Rotation um eine Achse r orthogonal zur Ebene des Papiers drehbar angebracht, so dass es wie in den1b und1c gezeigt geneigt werden kann, um die Sichtrichtung zu ändern. - Der Bereich der durch einen solchen Mechanismus erreichbaren DOV-Variation ist im Wesentlichen durch die Größe des Prismas
12 in Bezug zu dem Abdruck der optischen Strahlen durch das Prisma12 begrenzt (wobei unter dem Abdruck der optischen Strahlen der von dem Bündel aus Lichtstrahlen belegte Bereich auf einer gegebenen Oberfläche zu verstehen ist). Wird das Prisma12 geneigt, ist die Winkelverschiebung der DOV doppelt so groß wie die tatsächliche winklige Richtungsänderung des Prismas12 . Wenn das Prisma rotiert, verschiebt sich daher der Abdruck der optischen Strahlen auf der Eingangsseite13 des Prismas und wird irgendwann durch die Kanten des Prismas12 abgeschnitten. - Um den Abdruck der optischen Strahlen am Prisma
12 zu minimieren, ist das optische System üblicherweise derart konstruiert, dass die Eintrittspupille des Systems an oder in der Nähe der gespiegelten Fläche15 des Prismas12 angeordnet ist. Die Eintrittspupille eines optischen Systems ist das Bild der begrenzenden Öffnung, gesehen im Objektraum. Bei einem Boreskop oder Endoskop ist die Eintrittspupille üblicherweise der Teil des Systems, bei dem die optischen Strahlen die geringste Strahlfläche belegen. Die Größe der Eintrittspupille bestimmt die von dem System erfasste Lichtmenge und steht in Bezug zu der maximalen Bildhelligkeit und/oder der von dem Sichtinstrument präsentierten Bildgröße. Es besteht ein Zusammenhang zwischen den grundsätzlichen Konstruktionsparametern des Sichtinstruments, d. h. der Größe der Eintrittspupille, der Größe des Prismas, dem Sichtfeld und dem DOV-Variationsbereich (manchmal als „Schwenkbereich" bezeichnet). Im Allgemeinen nimmt der erzielbare Schwenkbereich für eine gegebene Größe eines Prismas12 ab, wenn das Sichtfeld oder die Größe der Eintrittspupille zunehmen. - Eine erste Ausführungsform der vorliegenden Erfindung, welche einen größeren DOV-Variationsbereich erzielt, ist schematisch in
2 dargestellt. In diesem Fall sind zwei Reflektoren18 ,20 , wie beispielsweise zwei Rechtwinkel-Prismen mit Spiegelbeschichtungen an ihren Hypotenusenseiten vorgesehen. Das erste Prisma18 ist für eine Rotation um eine Achse R vorgesehen, welche in der Ebene des Papiers liegt, und die reflektierende Hypotenusenseite22 des Prismas18 in einem Winkel von 45° und an ihrem Mittelpunkt schneidet. Das zweite Prisma20 ist fest. Auf diese Weise wird von dem ersten Prisma18 empfangenes Licht von seiner Hypotenusenseite22 in das zweite Prisma20 reflektiert und von der Hypotenusenseite24 des zweiten Prismas20 in den optischen Zug16 (oder die Bildlinse oder den CCD-Chip etc.) des Sichtinstruments10 reflektiert. - Die gezeigte Anordnung sieht ein Vorwärtssehen, d.h. eine DOV von 0° vor. Wird jedoch das erste Prisma
18 um die Achse R gedreht, dann drehen sich die DOV (gemessen in einer Ebene orthogonal zu der Ebene des Papiers) und die Richtung der durch die Eingangsseite26 des Prismas18 empfangenen Lichtstrahlen aus der Ebene des Papiers um exakt den gleichen Winkel heraus, um den sich das Prisma18 selbst dreht. Auf diese Weise ändert sich die Strahlfläche der optischen Strahlen durch das Prisma18 nicht, wenn das Prisma18 rotiert. - Daher wird bei dieser Anordnung der Schwenkbereich nicht mehr wesentlich durch die Größe des Prismas
18 begrenzt, welches nun nur groß genug sein muss, um die Größe der Eintrittspupille und das gewünschte Sichtfeld aufzunehmen. Der erreichbare Schwenkbereich wird nun nur durch die mechanische Anordnung und mögliche Behinderungen an der Spitze des Sichtinstruments10 begrenzt. - Die Schwenkprisma-Anordnung gemäß der vorliegenden Erfindung ermöglicht eine sehr viel größere DOV-Variation als bei üblichen Sichtinstrumenten. Beispielsweise kann ein Bereich von 0°-120° leicht erreicht werden, wodurch mit einem einzelnen Sichtinstrument sowohl vorwärts als auch seitlich geblickt werden kann.
- Für die Verwendung eines Boreskops oder Endoskops ist es jedoch in den meisten Umgebungen erforderlich, das Sichtfeld (FOV) zu beleuchten. Typischerweise ist ein Bündel optischer Fasern im Sichtinstrument vorgesehen, um Licht von einer Lichtquelle am proximalen Ende zum distalen Ende des Sichtinstruments zu übertragen, wohin es aus einer Beleuchtungsöffnung in der Nähe der Sichtöffnung projiziert wird. Verändert sich die DOV, kann das Sichtfeld aus dem Beleuchtungsfeld hinaus fallen. Übliche Schwenkprisma-Sichtinstrumente überwinden dieses Problem durch Splitten des Bündels optischer Fasern in eine Reihe von Zweigen und durch Lenken jedes Zweigs zum Projizieren von Licht auf unterschiedliche Teile des DOV-Bereichs. Je größer der DOV-Bereich ist, desto geringer ist jedoch die Lichtintensität der in jedem Bereich vorgesehenen Beleuchtung, und die entsprechende Helligkeit des betrachteten Bildes nimmt ab.
- Gemäß der vorliegenden Erfindung kann diese Einschränkung durch Variieren der Beleuchtungsrichtung vermieden werden, so dass diese immer mit der Sichtrichtung übereinstimmt.
-
3 ist eine schematische Darstellung einer Ausführungsform, bei der die Beleuchtungsachse I, welche das Zentrum der aus dem Sichtinstrument projizierten Beleuchtung definiert, synchron mit der Sichtrichtung variabel ist. Hier empfängt ein drittes Prisma28 Licht von Übertragungsmitteln (wie weiter unten erläutert) und reflektiert es wie gezeigt aus dem Sichtinstrument10 hinaus. Das dritte Prisma28 ist bezüglich des ersten Prismas18 symmetrisch über der Längsachse L derart platziert und mit dem ersten Prisma18 verbunden, dass sie synchron um die gleiche Achse R rotieren, wodurch Licht in dieselbe Richtung geleitet wird wie die DOV. Obgleich das Sichtfeld FOV und das Beleuchtungsfeld FOI wie gezeigt zueinander lateral versetzt sind, überlappen beide innerhalb einer Entfernung von einigen Millimetern von dem Sichtinstrument10 , so dass in der Praxis das Sichtfeld beleuchtet ist. - Um das dritte Prisma
28 in Richtung der Pfeile30 mit Licht zu versehen, wird Licht durch das Sichtinstrument10 durch ein Bündel optischer Fasern (in3 nicht gezeigt) in einer Richtung, welche im Allgemeinen parallel zu der Längsachse L ist, übertragen. Dieses Licht muss dann um wenigstens eine Biegung von 90° umgeleitet werden, um in das dritte Prisma28 zu gelangen. Im Rahmen eines typischen Boreskops mit einem Durchmesser von beispielsweise 5 mm ist es nicht möglich, die optischen Fasern selbst um einen solchen Winkel zu biegen. Dies kann jedoch mittels einer Reihe von Lichtleitern und Rechtwinkel-Prismen erzielt werden, wie in4 gezeigt. - Licht von einem Bündel optischer Fasern (nicht gezeigt) kann direkt an einen üblichen Lichtleiter mit rechteckigem Querschnitt
34 gekoppelt werden. Licht, welches entweder von einer Faser im Zentrum des Bündels oder von einer Faser am Rand des Bündels in den Lichtleiter34 gelangt, wird auch wenn das Licht in einem relativ großen Winkel θ zur Richtung der Faser gelenkt wird, mittels kompletter interner Reflektion von den Seitenwänden des Lichtleiters34 wirksam eingegrenzt. Licht, welches aus dem Lichtleiter hinaus tritt, kann mittels eines Rechtwinkel-Prismas36 um 90°umgelenkt und in einen zweiten Lichtleiter38 gelenkt werden. Das Prisma36 muss ohne Berühren so nah wie möglich an den Enden der zwei Lichtleiter34 ,38 platziert sein. Der kleine Spalt9 (größer als ungefähr eine Wellenlänge) ist erforderlich, um die gesamte interne Reflektion an der Fläche beizubehalten. - Wie in
4 zu sehen ist, ist in dem ersten Lichtleiter34 enthaltenes Licht notwendigerweise auch in dem Prisma36 enthalten, da die Ausgangseite37 des Prismas36 als eine Weiterführung der Seitenwand des ersten Lichtleiters34 betrachtet werden kann, welcher das einfallende Licht in gleicher Weise vollständig reflektiert. Die Eingangsseite35 des Prismas36 agiert in ähnlicher Weise bei Licht, welches durch Reflektion von der Hypotenusenseite39 um 90° umgelenkt ist. - Auf diese Weise kann eine Reihe von Lichtleitern und Prismen zum Manipulieren des Lichtes verwendet werden, falls erforderlich über einen komplexen, gewundenen Weg. Beispielsweise kann Licht um 180° umgelenkt werden, so dass es in ein viertes Prisma
40 gelangt, welches, wie in5 gezeigt, Rücken an Rücken zu dem festen Prisma20 platziert ist. Das vierte Prisma lenkt das Licht um weitere 90° in das dritte Prisma28 um. Da das Beleuchtungslicht nun von einem Punkt mit derselben axialen Entfernung entlang dem Sichtinstrument gelenkt wird, wie die Prismen18 und20 , welche ein Bild erfassen, ist es möglich, eine kurze Spitzenlänge, d.h. die Länge zwischen dem distalen Ende des Sichtinstruments10 und dem Sichtfenster, zu erzielen. Dies ist vorteilhaft für die Verwendung in besonders begrenzten Räumen. - Die
6a bis6c zeigen in schematischer Form wie die vorliegende Erfindung in der Spitze eines Sichtinstruments10 ausgeführt werden kann. Die6a zeigt eine partielle Ansicht im Querschnitt von oberhalb der Spitze des Sichtinstruments. Die6b und6c zeigen eine Endansicht bzw. eine Seitenansicht der Spitze des Sichtinstruments, wobei in beiden Fällen die drehbaren Prismen18 und28 im Vergleich zu ihrer in6a gezeigten Position um die Achse R um ungefähr 120° gedreht worden sind. - Wie am Besten in
6c zu sehen ist, ist ein Bündel optischer Fasern32 in dem Sichtinstrument unterhalb der vier Prismen18 ,20 ,40 und28 und unterhalb des optischen Zuges16 vorgesehen. Zwei weitere feste Prismen42 und44 sind vorgesehen, um das Licht von den Fasern32 um 180° zu drehen, so dass es in das vierte Prisma40 gelangt. Dieses vierte Prisma40 lenkt das Licht um 90° in das rotierende Prisma28 um. Das rotierende Prisma28 lenkt das Licht wiederum um 90° um, so dass es das Sichtinstrument durch das Sichtfenster46 verlässt. Das Sichtfenster46 ist vorzugsweise teilweise kugelförmig, um das rotierende Prisma aufzunehmen und einen großen Schwenkbereich zu ermöglichen. Wie in6c gezeigt, ist diese Anordnung in der Lage, einen Schwenkbereich von 120° aufzunehmen. Ein DOV von 0° und 90° sind zum Vergleich in gepunkteten Linien gezeigt. - Da bei einem konventionellen Schwenkprisma-Sichtinstrument Licht nur durch ein Rechtwinkel-Prisma gelangt, erfährt das Bild eine Links-Rechts-Umkehr, welche an anderer Stelle in dem Sichtinstrument korrigiert werden muss. Bei der Schwenkprisma-Anordnung der vorliegenden Erfindung gelangt von einem betrachteten Objekt empfangenes Licht durch zwei Rechtwinkel-Prismen
18 ,20 , und daher kommt es bei dem Bild, welches von dem Prisma20 in den optischen Zug16 gelangt, nicht zu einer Links-Rechts-Umkehr. Das Bild rotiert jedoch, wenn das rotierende Prisma18 bewegt wird. Diese Bildrotation kann auf unterschiedliche Weise entfernt werden. - Umfasst das Sichtinstrument
10 beispielsweise einen CCD-Chip und eine Bildlinse (nicht gezeigt) anstelle eines optischen Zuges16 , so dass von dem festen Prisma20 ein Bild durch die Bildlinse direkt auf den Chip vorgesehen ist, kann der Chip selber derart angeordnet werden, dass er rotiert, um die Rotation des Prismas18 auszugleichen. - Alternativ können optische Mittel zum Rotieren des Bildes vorgesehen sein. Bei einem Boreskop mit einem konventionellen optischen Relaiszug
16 , kann die Rotation des rotierenden Prismas18 mechanisch mit einer ausgleichenden Rotation eines geeigneten Bildrotationsprismas verbunden werden, welches entweder in dem Relaislinsenabschnitt oder in der Okularanordnung (nicht gezeigt) am proximalen Ende des Sichtinstruments10 aufgenommen sein kann. Geeignete Prismenanordnungen umfassen ein Dove-Prisma50 , ein Doppel-Dove-Prisma52 und ein Pechan-Prisma54 , wie jeweils in den7a –7c gezeigt. Das Dove-Prisma und das Doppel-Dove-Prisma können nur in parallelem Licht funktionieren und müssen daher in einem parallelen Relaisabschnitt oder hinter der Augenlinse positioniert sein. Das Pechan-Prisma46 kann in divergenten oder in konvergenten Strahlen funktionieren und bietet somit eine größere Flexibilität bei seiner Positionierung innerhalb des Systems. - Es wird darauf hingewiesen, dass diese drei Beispiele nicht ausschließlich sind und viele andere, Fachmännern bekannte Anordnungen verwendet werden können, um die Bildrotation zu entfernen.
- Die Verwendung eines dieser Prismen zur Entfernung der Bildrotation führt notwendigerweise zu einer Bildumkehr, und diese muss daher durch die Anwesenheit eines zweiten, nicht rotierenden Dove-, Doppel-Dove- oder Pechan-Prismas an anderer Stelle in dem optischen System entfernt werden.
- Ein weiterer Vorteil des Systems der vorliegenden Erfindung besteht darin, dass es die Verwendung eines Negativlinsen-Elements mit einer Konstruktion vom Retrofokustyp ermöglicht. Die Verwendung eines Negativlinsenelements ist bei befestigten DOV-Systemen, bei denen große Sichtfelder erforderlich sind, üblich. Das Negativlinsenelement dient dazu, hochgradig abirrende Hauptstrahlen außerhalb der Achse zu dem effektiven Öffnungsstop an der Oberfläche des Prismas zu lenken, um die von dem Prisma erfasste und in das optische System gelangende Lichtmenge zu optimieren. Dies ist bei einem konventionellen Schwenkprisma-Sichtinstrument des in den
1a –1c gezeigten Typs nicht möglich, da sich die optische Achse an dem Negativlinsenelement verschiebt, wenn das Prisma12 rotiert, was zu inakzeptablen optischen Aberrationen führt. Wird jedoch eine Schwenkprisma-Anordnung gemäß der vorliegenden Erfindung verwendet, kann, wie in8 gezeigt, ein Negativlinsenelement56 vor der Eingangsseite des ersten rotierenden Prismas18 platziert werden. Ist das Negativlinsenelement56 derart angeordnet, dass es mit dem Prisma18 um die Achse R rotiert, dann verschiebt sich die optische Achse an dem Negativlinsenelement56 nicht. So wird die in das optische System gelangende Lichtmenge und entsprechend die erreichbare Bildhelligkeit vergrößert. - Wie Fachmänner erkennen werden, sieht die vorliegende Erfindung ein verbessertes Schwenkprisma-Sichtinstrument mit einer stark vergrößerten möglichen Variation in der erreichbaren Sichtrichtung vor, wodurch die Notwendigkeit separater Sichtinstrumente für Vorwärtssehen und seitliches Sehen entfällt. Das Mittel zum Verändern der Beleuchtungsrichtung garantiert auch, dass ein Objekt innerhalb des variablen Sichtfelds für effizientes Sehen angemessen beleuchtet werden kann.
- Fachmännern wird ferner deutlich, dass eine Reihe von Modifikationen und Variationen der hierin beschriebenen einzelnen Details möglich sind, ohne von dem Rahmen der Ansprüche abzuweichen.
Claims (15)
- Vorrichtung zur Verwendung als Boreskop oder Endoskop (
10 ), umfassend ein Rohr mit einem proximalen Ende und einem distalen Ende; eine Sichtöffnung am distalen Ende; Mittel am Rohr zum Empfangen eines Bildes (16 ) eines durch die Sichtöffnung betrachteten Felds zur Übertragung zu einer Sichtvorrichtung, wobei das Bildempfangsmittel eine Längsachse definiert; einen ersten Reflektor (18 ) mit einer in 45° zur Längsachse angebrachten und lateral dazu versetzten reflektierenden Fläche, und angebracht zur Rotation um eine Rotationsachse, welche orthogonal zur Längsachse ist und diese schneidet und welche das Zentrum der reflektierenden Oberfläche schneidet; einen zweiten Reflektor (20 ) mit einer in 45° zur Längsachse angebrachten reflektierenden Fläche und von der Längsachse geschnitten derart, dass in die Sichtöffnung gelangendes Licht von dem ersten Reflektor (18 ) zu dem zweiten Reflektor (20 ) und von dem zweiten Reflektor (20 ) in das Bildempfangsmittel (16 ) reflektiert wird; ferner umfassend Mittel zum Beleuchten des betrachteten Felds, umfassend Mittel zum Übertragen von Licht zu einem dritten Reflektor (28 ) am distalen Ende des Rohrs und mit einer bezüglich des ersten Reflektors (18 ) symmetrisch um die Längsachse angebrachten reflektierenden Fläche und synchron mit dem ersten Reflektor (18 ) um die Rotationsachse drehbar. - Vorrichtung nach Anspruch 1, wobei das Mittel zum Empfangen eines Bildes eine Vielzahl von Linsen zum Übermitteln des Bildes von dem distalen zu dem proximalen Ende des Rohrs umfasst.
- Vorrichtung nach Anspruch 2, wobei die Sichtvorrichtung am proximalen Ende des Rohrs eine Okularvorrichtung umfasst.
- Vorrichtung nach Anspruch 1, wobei das Mittel zum Empfangen des Bildes eine Bild-zu-Video-Umwandlungsvorrichtung umfasst.
- Vorrichtung nach Anspruch 4, wobei die Sichtvorrichtung einen Bildschirm zum Darstellen eines Videobildes umfasst.
- Vorrichtung nach einem der vorangehenden Ansprüche, wobei das Mittel zum Übertragen von Licht ein Bündel optischer Fasern und wenigstens einen Lichtleiter und/oder wenigstens ein Rechtwinkel-Prisma umfasst.
- Vorrichtung nach Anspruch 6, wobei das Mittel zum Übertragen von Licht drei Rechtwinkel-Prismen umfasst.
- Vorrichtung nach einem der vorangehenden Ansprüche, wobei das Mittel zum Übertragen von Licht ein Rechtwinkel-Prisma umfasst, welches derart angebracht ist, dass seine Hypotenusenseite an die Rückseite der ersten reflektierenden Fläche angrenzt.
- Vorrichtung nach einem der vorangehenden Ansprüche, wobei einer oder mehrere der ersten, zweiten und dritten Reflektoren ein Rechtwinkel-Prisma umfasst.
- Vorrichtung nach einem der vorangehenden Ansprüche, welche darüber hinaus Mittel zum Verhindern der Rotation des gesehenen Bildes umfasst, wenn der erste Reflektor um die Rotationsachse rotiert.
- Vorrichtung nach Anspruch 10, wobei das Bildempfangsmittel eine Bild-zu-Video-Umwandlungsvorrichtung umfasst, welche angebracht ist, um synchron mit dem ersten Reflektor zu rotieren, um eine Rotation des gesehenen Bildes zu verhindern.
- Vorrichtung nach Anspruch 10, wobei das Mittel zum Verhindern der Rotation des gesehenen Bildes ein Dove-Prisma, ein Doppel-Dove-Prisma oder ein Pechan-Prisma umfasst.
- Vorrichtung nach Anspruch 12, welche darüber hinaus Mittel zum Korrigieren der Inversion des von dem/den Rotation-verhindernden Prisma/Prismen erzeugten Bildes umfasst.
- Vorrichtung nach Anspruch 13, wobei das Mittel zum Korrigieren der Inversion des Bildes ein Dove-Prisma, ein Doppel-Dove-Prisma oder ein Pechan-Prisma umfasst.
- Vorrichtung nach einem der vorangehenden Ansprüche, wobei die Vorrichtung betreibbar ist, um eine über einen Bereich von ungefähr 120° variable Blickrichtung vorzusehen.
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