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Technisches
Gebiet
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Die vorliegende Erfindung betrifft
im Allgemeinen Signale, die aus einem Datenspeichermedium gelesen
werden, und insbesondere ein System und ein Verfahren zum Schätzen der
Amplitude eines Signals, das aus einem Datenspeichermedium gelesen
wird, das in einem Plattenlaufwerksystem bereitgestellt wird.
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Stand der Technik
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In der industriellen Herstellung
von Plattenlaufwerksystemen wird gegenwärtig viel Aufmerksamkeit auf
die Leistungsfähigkeit
und die Zuverlässigkeit
von Messwandlern (transducers) gerichtet, die als Teil des Lese-/Schreibkopfes
verwendet werden. Änderungen
der Betriebseigenschaften eines Lesewandlers (read transducer) können beispielsweise
eine Leistungsabnahme des Lese-/Schreibkopfes oder einen drohenden
Fehler des Kopfes anzeigen. Änderungen
der Amplitude eines von einem bestimmten Lese-/Schreibkopf erhaltenen
Rücklesesignals
können
beispielsweise ein mögliches
Problem mit dem Leseelement dieses Lese-/Schreibkopfes anzeigen.
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Es hat sich beispielsweise herausgestellt, dass
das Überwachen
der Amplitudeneigenschaften eines unter Verwendung eines bestimmten
Lese-/Schreibkopfes erhaltenen Rücklesesignals über die
Zeit Erkenntnisse hinsichtlich der Integrität und des Betriebszustands
des auf dem Lese-/Schreibkopf bereitgestellten Lesewandlers liefern
kann. Ein Giant MR(GMR-) Messwandler, der auf anomale Weise arbeitet,
kann beispielsweise Rücklesesignale mit
im Laufe der Zeit abnehmender Amplitude erzeugen. Die Beschaffenheit
und die Komplexität
der meisten Lesekanalausführungen
schließen
jedoch im Allgemeinen eine in situ Ermittlung von Rücklesesignaleigenschaften
aus, beispielsweise die Ermittlung der Rücklesesignalamplitude für einen
bestimmten Lese-/ Schreibkopf über
der Zeit mit einem hohen Grad an Genauigkeit.
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In einer typischen Lesekanalausführung wird oftmals
ein Verstärker
mit veränderbarem
Verstärkungsfaktor
(VGA) als Verstärkungselement
einer automatischen Verstärkungsregelungs(automatic gain
control) (AGC-) Schleife verwendet, die zum Regeln der Amplitude
von Rücklesesignalen
verwendet wird, die am Ausgang des VGA bereitgestellt werden. Die
AGC-Schleife ändert
den Verstärkungsfaktor
des VGA durch Anlegen von geeigneten Steuersignalen an den VGA.
Obwohl Versuche unternommen wurden, um VGA-Steuersignale für die Schätzung der Amplitude
von in den VGA eingehenden Rücklesesignalen
zu verwenden, ignorieren solche versuchsweisen Realisierungen vollständig temperaturabhängige Faktoren,
die die Genauigkeit von Schätzungen der
Rücklesesignalamplitude
nachteilig beeinflussen.
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Die veröffentlichte US-Patentschrift
5 631 891 von Moritsugu et al. (20. Mai 1997) beschreibt eine AGC-Schleifenschaltung
für eine
optische Plattenlaufwerkvorrichtung, in der eine Schottky-Diode, die
in einer Bezugsspannungsschaltung für einen mit dem VGA-Ausgang
verbundenen Vergleicher verwendet wird, physisch an ein Paar von
Schottky-Dioden angrenzt, die in einer mit dem VGA-Ausgang verbundenen
Klemmschaltung (clamping circuit) verwendet werden, wobei sichergestellt
wird, dass die Schottky-Dioden unter ähnlichen Temperaturbedingungen
arbeiten.
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In der Herstellung von Plattenlaufwerksystemen
besteht ein großer
Bedarf an einer Vorrichtung und einem Verfahren zum Ermitteln der
Amplitude eines Rücklesesignals,
das von einem Datenspeichermedium mit einem hohen Genauigkeitsgrad
erhalten wird. Insbesondere besteht ein Bedarf an einer solchen
Vorrichtung und einem solchen Verfahren, die in situ in einem Lesekanal
realisiert werden können.
Die vorliegende Erfindung erfüllt
diese und andere Bedürfnisse.
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Beschreibung
der Erfindung
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Die vorliegende Erfindung betrifft
eine Vorrichtung und ein Verfahren zum Schätzen der Amplitude eines Rücklesesignals,
das aus einem Datenspeichermedium erhalten und in einen Verstärker mit veränderbarem
Verstärkungsfaktor
eingegeben wird.
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Ein Verfahren gemäß einer ersten Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung beinhaltet das Messen eines Ausgangssignals
an einem Ausgang des Verstärkers
auf ein an einen Eingang des Verstärkers angelegtes Rücklesesignal
hin. Es wird ein Differenzsignal erzeugt, das eine Differenz zwischen dem
Verstärkerausgangssignal
und einem Bezugssignal darstellt. Es wird ein einem Temperaturkoeffizienten
des Verstärkungsfaktors
zugeordnetes Kompensationssignal erzeugt. Unter Verwendung des Kompensationssignals
wird ein Schätzsignal
erzeugt, das die Amplitude des Rücklesesignals
anzeigt. Das Schätzsignal
stellt die Rücklesesignalamplitude
dar, wobei es eine Größe, die
gleichwertig mit derjenigen des Differenzsignals ist, und eine Polarität aufweist,
die zu derjenigen des Differenzsignals entgegengesetzt ist. Das
Schätzsignal wird
erzeugt, indem es zum Differenzsignal addiert oder es vom Differenzsignal
subtrahiert wird.
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Ein Verfahren gemäß einer zweiten Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung beinhaltet das Messen eines Ausgangssignals
an einem Ausgang des Verstärkers
auf ein an einen Eingang des Verstärkers angelegtes Rücklesesignal
hin. Es wird. ein Differenzsignal erzeugt, das eine Differenz zwischen dem
Verstärkerausgangssignal
und einem Bezugssignal darstellt. Es wird ein einem Temperaturkoeffizienten
des Verstärkungsfaktors
zugeordnetes Kompensationssignal erzeugt, wobei das Kompensationssignal
ein Stromsignal ist. Unter Verwendung des Kompensationssignals wird
ein Schätzsignal
erzeugt, das die Amplitude des Rücklesesignals
anzeigt. Das Schätzsignal
stellt die Rücklesesignalamplitude
dar, wobei es eine Größe, die
gleichwertig mit derjenigen des Differenzsignals ist, und eine Polarität aufweist,
die zu derjenigen des Differenzsignals entgegengesetzt ist.
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In jeder Ausführungsform kann das Kompensationssignal
eine temperaturabhängige
Größe aufweisen
und ist vorzugsweise proportional zur absoluten Temperatur. Die
Erzeugung des Kompensationssignals kann außerdem die Erzeugung eines
ersten Kompensationssignals mit einer zur absoluten Temperatur proportionalen
Größe und die
Erzeugung eines zweiten Kompensationssignals mit einer temperaturunabhängigen Größe beinhalten.
Das erste und das zweite Kompensationssignal können selektiv verwendet werden,
um Änderungen
des temperaturabhängigen
Verstärkungsfaktors
und der Polarität
im Differenzsignal aufzuheben. Das Schätzsignal kann ein binäres Schätzsignal
sein. Das Differenzsignal kann an einen Steuereingang des Verstärkers angelegt
werden, um das Verstärkerausgangssignal
mit dem Bezugssignal abzugleichen, so dass das Ausgangssignal vom
Verstärker
mit veränderbarem
Verstärkungsfaktor
bei einer festgelegten Amplitude gehalten wird. Das Bezugssignal
kann eine festgelegte Rücklesesignalamplitude
darstellen, die am Ausgang des Verstärkers mit veränderbarem
Verstärkungsfaktor
beibehalten werden muss.
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Eine Schaltung zum Schätzen der
Amplitude eines von einem Datenspeichermedium erhaltenen Rücklesesignals
enthält
einen Verstärker
mit veränderbarem
Verstärkungsfaktor
mit einem Signaleingang, der das Rücklesesignal empfängt, und
einem Steuereingang, der ein Verstärkersteuersignal empfängt. Die
Steuereingänge
des Verstärkers
sind mit einem Kondensator verbunden, und das Verstärkersteuersignal
wird im Kondensator gespeichert.
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Außerdem enthält die Schaltung einen Vergleicher
mit Eingängen,
die über
entsprechende Widerstandselemente mit den Steuereingängen des Verstärkers verbunden
sind. Ausgänge
einer Digital-Analog-Umsetzungsschaltung (DAC) sind mit den Vergleichereingängen verbunden.
Eine Temperaturkompensationsschaltung ist mit den Vergleichereingängen verbunden
und erzeugt ein Kompensationssignal, das einem Temperaturkoeffizienten
des Verstärkungsfaktors
zugeordnet wird. Das Temperaturkompensationssignal bewirkt eine Änderung
der Spannung an den Widerstandselementen. Eine Logikschaltung enthält einen
mit dem Ausgang des Vergleichers verbundenen Eingang und einen mit
einem Eingang des DAC verbundenen Ausgang. Die Logikschaltung erzeugt
an ihrem Ausgang ein Schätzsignal,
das auf eine Gleichheit von Spannungen an den entsprechenden Vergleichereingängen hin
die Amplitude des Rücklesesignals
anzeigt. Das Schätzsignal kann
ein binäres
Signal sein.
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Der Verstärker, die Temperaturkompensationsschaltung
und der Vergleicher haben vorzugsweise ein gleichwertiges Temperaturprofil
und werden vorzugsweise auf einem gemeinsamen IC-Substrat bereitgestellt.
Die Temperaturkompensationsschaltung umfasst einen Stromgenerator
und eine Größensteuerung
(magnitude control). Die Temperaturkompensationsschaltung kann ein
integraler Bestandteil des Verstärkers
sein. Der Verstärker
mit veränderbarem
Verstärkungsfaktor
kann einen Verstärker
mit regelbarem Verstärkungsfaktor
(VGA) umfassen.
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Die Temperaturkompensationsschaltung kann
ein erstes Kompensationssignal mit einer zur absoluten Temperatur
proportionalen Größe und ein zweites
Kompensationssignal mit einer temperaturunabhängigen Größe erzeugen. Das erste Kompenssationssignal
kann eine Polarität
aufweisen, die zu derjenigen des zweiten Kompensationssignals entgegengesetzt
ist. Das erste und das zweite Kompensationssignal können selektiv
verwendet werden, um Änderungen
des temperaturabhängigen
Verstärkungsfaktors
und der Polarität
im Verstärkersteuersignal
aufzuheben. Eine Schaltung zur Schätzung der Rücklesesignalamplitude der vorliegenden
Erfindung kann in einem Plattenlaufwerksystem oder verschiedenen
anderen Typen von Datenspeichersystemen realisiert werden.
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Die obige Zusammenfassung der vorliegenden
Erfindung ist nicht dafür
vorgesehen, jede Ausführungsform
oder jede Realisierung der vorliegenden Erfindung zu beschreiben.
Vorteile und Erkenntnisse zusammen mit einem vollständigeren
Verständnis
der Erfindung gehen durch Bezugnahme auf die folgende ausführliche
Beschreibung und die Ansprüche
in Verbindung mit den begleitenden Zeichnungen hervor.
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Kurze Beschreibung
der Zeichnungen
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1 ist
eine perspektivische Draufsicht eines Plattenlaufwerksystems mit
entfernter oberer Gehäuseabdeckung;
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2 ist
eine Seitenansicht eines Plattenlaufwerksystems, das eine Vielzahl
von Datenspeicherplatten umfasst;
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3 ist
ein Flussdiagramm, das verschiedene Prozesse darstellt, die in einem
Datenspeichersystem ausgeführt
werden, wenn die Amplitude eines von einem Datenspeichermedium erhaltenen Rücklesesignals
gemäß den Grundgedanken
der vorliegenden Erfindung geschätzt
wird;
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4 ist
ein Blockschaltbild einer Lesekanalschaltung, die eine Schaltung
zum Schätzen
der Amplitude eines Rücklesesignals
gemäß einer
Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung enthält;
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5 ist
ein Blockschaltbild einer Vorgehensweise zum Schätzen der Amplitude eines Rücklesesignals
gemäß eines
bekannten Verfahrens;
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6 ist
ein Blockschaltbild einer Vorrichtung zum Schätzen der Amplitude eines Rücklesesignals
gemäß einer
Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung;
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7 ist
ein Schaltungsdiagramm einer Vorrichtung zum Schätzen der Amplitude eines Rücklesesignals
gemäß einer
anderen Ausführungsform der
Erfindung.
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Obwohl die Erfindung verschiedenen Änderungen
und alternativen Formen unterworfen ist, wurden Einzelheiten davon
in den Zeichnungen beispielhaft gezeigt und werden im Folgenden
ausführlich beschrieben.
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Bester Modus
zum Ausführen
der Erfindung
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In der folgenden Beschreibung der
dargestellten Ausführungsformen
wird auf die begleitenden Zeichnungen Bezug genommen, die einen
Teil davon bilden und in denen durch Veranschaulichung verschiedene
Ausführungsformen
gezeigt werden, in denen die Erfindung angewandt werden kann.
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Allgemein gesprochen schaffen ein
System und eine Methodik gemäß den Grundgedanken
der vorliegenden Erfindung die Voraussetzungen für die genaue Schätzung der
Amplitude eines Eingangssignals in eine automatische Verstärkungsregelungs(AGC-)
Schleife. Eine Vorgehensweise zur Schätzung eines Eingangssignals
gemäß der vorliegenden
Erfindung schafft die Voraussetzungen für die genaue Schätzung der
Amplitude eines Eingangssignals, ungeachtet des Vorliegens von Änderungen
der Amplitude des Eingangssignals. Es wird eine Temperaturkompensation
bereitgestellt, bei der ein Temperaturkoeffizient verwendet wird,
der dem Verstärkungsfaktor
eines in der AGC-Schleife verwendeten Verstärkers mit veränderbarem
Verstärkungsfaktor
zugeordnet ist, um ein Temperaturkompensationssignal zu erzeugen,
das zum VGA-Steuersignal addiert wird, um Auswirkungen von Temperaturschwankungen
auf den Verstärkungsfaktor
der AGC-Schleife
wirkungsvoll aufzuheben.
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In einer Ausführungsform, in der eine Verfahrensweise
zur Eingangssignalschätzung
gemäß der vorliegenden
Erfindung in einem Plattenlaufwerksystem verwendet wird, kann die
Amplitude eines aus einem Datenspeichermedium erhaltenen Rücklesesignals
genau geschätzt
werden. Das wiederholte Schätzen
der Amplitude eines Rücklesesignals
für einen
gegebenen Lese-/Schreibkopf schafft die Voraussetzungen für die Ermittlung
von Änderungen
in den Amplitudeneigenschaften eines Lesewandlers und/oder einer
Lesekanalschaltung.
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Beispielsweise zeigen Amplitudenmessungen,
die verringerte Amplitudenwerte ergeben, die einem GMR-Lesewandler
zugeordnet werden, normalerweise einen drohenden Fehler des Wandlers
an. Solche Verluste oder Abweichungen der relativen Rücklesesignalamplitude
können
als Teil einer Strategie zur Analyse vorhersehbarer Fehler für verschiedene
Typen von Lesewandlern verwendet werden. Es kann verstanden werden,
dass eine Erhöhung
der Genauigkeit von Schätzungen
der Rücklesesignalamplitude
die Fähigkeit
zum Erkennen unerwünschter Änderungen
der Leistungsfähigkeit
eines Lesewardlers/Lesekanals vorteilhaft verbessert und die Genauigkeit
der ordnungsgemäßen Ermittlung
eines Lesewandlers mit schlechter Leistung erhöht.
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In einer Ausführungsform, in der die Amplitude
eines Rücklesesignals
bei einer festgelegten Amplitude gehalten werden muss, kann die
Schaltung der vorliegenden Erfindung zur Schätzung einer Rücklesesignalamplitude,
die einen Verstärker
mit veränderbarem
Verstärkungsfaktor
und eine Temperaturkompensationsschaltung beinhaltet, in einer automatischen
Verstärkungsregelungsschleife
der Lesekanalschaltung verwendet werden. Die Amplitude eines Rücklesesignals
kann mit einem hohen Grad an Genauigkeit geschätzt werden, selbst wenn das aus
dem Datenspeichermedium erhaltene und in den Verstärker mit
veränderbarem
Verstärkungsfaktor eingegebene
Signal Amplitudenschwankungen unterworfen ist, die beispielsweise
aufgrund von herstellungsbedingten Änderungen des Lese-/Schreibkopfes,
Schwankungen der Flughöhe,
Schwankungen des Vorverstärkungsfaktors
(preamplifier gain) und dergleichen auftreten. Eine genaue Schätzung der
Amplitude eines Rücklesesignals
schafft die Voraussetzungen für
die Erkennung von feinen und ausgeprägten Änderungen der Leistungsfähigkeit
des Lesewandlers und/oder unerwünschten Änderungen der
Leistungsfähigkeit
der Lesekanalschaltung.
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Mit Bezugnahme auf die Zeichnungen
und insbesondere auf die 1 und 2 wird ein Plattenlaufwerksystem 20 dargestellt,
in dem die Methodik der vorliegenden Erfindung zur Schätzung der
Amplitude eines Rücklesesignals
realisiert werden kann. Wie in 2 am
besten gezeigt wird, enthält
das Plattenlaufwerksystem 20 normalerweise eine oder mehrere
starre Datenspeicherplatten 24, die koaxial in einer Tandemanordnung
gestapelt (stacked coaxially in a tandem spaced relationsship) werden
und sich mit einer verhältnismäßig hohen
Drehgeschwindigkeit um einen Spindelmotor 26 drehen. Wie
in 1 gezeigt wird, ist
jede Platte 24 normalerweise so formatiert, dass sie eine
Vielzahl von in einem bestimmten Abstand angeordneten konzentrischen Spuren 50 enthält, wobei
jede Spur in eine Reihe von Sektoren 52 partitioniert ist,
die ihrerseits in einzelne Datenfelder unterteilt sind. Eine oder
mehrere der Platten 24 können alternativ so formatiert
werden, dass sie eine spiralförmige
Spurenkonfiguration enthalten.
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Eine Betätigungseinrichtung 30 enthält normalerweise
mehrere verzahnte Zugriffsarme (actuator arms) 28, wobei jeder Arm
einen oder mehrere Wandler 27 und Gleitkörperanordnungen
(slider assemblies) 35 aufweist, die an einem Lastträger (load beam)
25 befestigt sind, um Daten in die und aus den Datenspeicherplatten 24 zu übertragen.
Der Gleitkörper 35 ist
normalerweise als ein aerodynamischer Hebekörper (lifting body) gestaltet,
der den Wandler 27 von der Oberfläche der Platte 24 hebt,
wenn. die Geschwindigkeit der Spindelmotordrehung erhöht wird
und bewirkt, dass der Wandler 27 auf einem durch die Hochgeschwindigkeitsdrehung
der Platte 24 erzeugten Luftlager (air bearing) über die
Platte 24 gleitet. Alternativ kann auf die Plattenoberfläche 24 ein
konformes Gleitmittel (lubricant) aufgebracht werden, um die statische
und dynamische Reibung zwischen dem Gleitkörper 35 und der Plattenoberfläche 24 zu
verringern.
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Die Betätigungseinrichtung 30 wird
normalerweise auf einer stationären
Welle 32 befestigt werden und dreht sich. um die Welle 32,
um die Zugriffsarme 28 in den und aus dem Stapel von Datenspeicherplatten 24 zu
bewegen. Eine auf einem Spulenrahmen (coil frame) 34 der Betätigungseinrichtung 30 befestigte
Spulenbaugruppe (coil assembly) 36 dreht sich im Allgemeinen in
einem Spalt (gap) 44 zwischen den oberen und unteren Magnetbaugruppen (magnet
assemblies) 40 und 42 einer Dauermagnetstruktur 38, die
ihrerseits bewirkt, dass die Zugriffsarme 28 über die
Oberfläche
der Datenspeicherplatten 24 gleiten. Der Spindelmotor 26 umfasst
normalerweise einen mehrphasigen Wechselstrommotor (poly-phase AC
motor) oder alternativ einen Gleichstrommotor, der von einer Stromversorgung 46 gespeist
wird und für
die Drehung der Datenspeicherplatten 24 ausgelegt ist.
Die Spulenbaugruppe 36 und die obere und untere Magnetbaugruppe 40 und 42 der
Dauermagnetstruktur 38 arbeiten zusammen als ein Schwingspulen-Antriebsmotor
(actuator voice coil motor) 39, der auf Steuersignale anspricht,
die von einem Servoprozessor 56 erzeugt werden. Der Servoprozessor 56 steuert
die Richtung und die Größe eines
Steuerstroms, der dem Schwingspulenmotor 39 zugeführt wird.
Der Schwingspulen-Antriebsmotor 39 erzeugt ein Drehmoment
(torquing force) am Antriebsspulenrahmen (actuator coil frame) 34, wenn
Steuerströme
mit unterschiedlicher Richtung und Größe in der Spulenbaugruppe 36 bei
Vorhandensein eines Magnetfeldes fließen, das von der Dauermagnetstruktur 38 erzeugt
wird. Die dem Antriebsspulenrahmen 34 verliehenen Drehmomente bewirken
eine entsprechende Drehbewegung der Zugriffsarme 28 in
Richtungen, die von der Polarität der
durch die Spulenbaugruppe 36 fließenden Steuerströme abhängen. Der
mit der Lesekanalelektronik 57 zusammenarbeitende Servoprozessor 56 regelt den
Schwingspulen-Antriebsmotor 39, so dass er die Zugriffsarme
28 und die Wandler 27 auf vorgeschriebene Positionen der
Spuren 40 und der Sektoren 52 bewegt, wenn Daten
auf die und aus den Platten 24 geschrieben und gelesen
werden. Der Servoprozessor 56 ist mit einer Plattenlaufwerksteuereinheit 58 lose
verbunden. Die Plattenlaufwerksteuereinheit 58 enthält normalerweise
eine Steuerschaltung und Software, die die Übertragung von Daten auf die
und aus den Datenspeicherplatten 24 koordinieren. Obwohl
der Servoprozessor 56 und die Plattenlaufwerksteuereinheit
58 in 1 als zwei gesonderte
Einheiten dargestellt werden, wird es verstanden, dass die Funktionalität des Servoprozessors 56 und
der Plattenlaufwerksteuereinheit 58 in einem einzigen Mehrzweckprozessor
ausgeführt
werden kann, was normalerweise zu verringerten Komponentenkosten führt.
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Mit Bezugnahme auf 3 wird nun ein Flussdiagramm von verschiedenen
Prozessen dargestellt, die für
die Schätzung
der Amplitude eines aus einem Datenspeichermedium gelesenen Signals gemäß einer
Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung ausgeführt werden. Wie in 3 gezeigt wird, wird ein
Rücklesesignal
aus einem Datenspeichermedium erhalten, das in einem Datenspeichersystem
bereitgestellt wird. In dieser Ausführungsform wird ein Verstärker mit
regelbarem Verstärkungsfaktor
(VGA) in der automatischen Verstärkungsregelungs-
(AGC-) Schleife eines Lesekanals verwendet, um die Amplitude des
in den Signalverarbeitungspfad des Lesekanals eingeführten Rücklesesignals zu
regeln. Das Rücklesesignal
wird an einen Signaleingang des VGA angelegt, 152. Unter Verwendung des
VGA-Ausgangssignals und eines Bezugssignals, das eine zuvor eingerichtete
Amplitude darstellt, wird ein Steuersignal. erzeugt, 154. Das Steuersignal
wird sodann an die Steuereingänge
des VGA angelegt, was normalerweise zu einer Anpassung an den Verstärkungsfaktor
des VGA führt.
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Es wird ein Kompensationssignal erzeugt, 156,
das mit einem Temperaturkoeffizienten des VGA-Verstärkungsfaktors
in Zusammenhang steht. In einer Ausführungsform ist die Größe oder
der Wert des Kompensationssignals proportional zur absoluten Temperatur.
Das Kompensationssignal wird zusammen mit dem ursprünglichen
Steuersignal verwendet, um ein geändertes Steuersignal zu erzeugen,
158. Das geänderte
Steuersignal wird verwendet, um ein Schätzsignal zu erzeugen, 160,
das eine genaue Darstellung der Amplitude des Rücklesesignals ist.
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Das Schätzsignal ist ein Signal, dessen
Wert gleichwertig mit dem geänderten
Steuersignal ist, kann jedoch in einer Form vorliegen, die für vielfältige Eingabe-
oder Ausgabebedürfnisse
geeignet ist. Beispielsweise kann das geänderte Steuersignal ein analoges
Signal sein, und das Schätzsignal
kann ein digitales Signal sein, das das analoge geänderte Steuersignal
darstellt. Eine gemäß den Grundgedanken
der vorliegenden Erfindung berechnete Rücklesesignalamplitude berücksichtigt
temperaturabhängige
Schwankungen des VGA-Steuersignals
aufgrund des Temperaturkoeffizienten des VGA-Verstärkungsfaktors.
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Mit Bezugnahme auf 4 wird nun eine Schaltung 70 zum
Schätzen
der Amplitude eine. aus einem Datenspeichermedium erhaltenen Rücklesesignals
gemäß einer
Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung gezeigt. Die in 4 dargestellte Schaltung 70 kann
in der Lesekanalelektronik des zuvor mit Bezugnahme auf die 1 und 2 beschriebenen Systems integriert werden.
Es wird verstanden, dass die in 4 gezeigte
Schaltung 70 sowie andere hierin beschriebene Schaltungsausführungsformen
und Verfahrensweisen in einer großen Vielfalt von Datenspeichersystemen
und anderen Typen von Signalverarbeitungssystemen im Allgemeinen
realisiert werden können.
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4 zeigt
eine Anzahl von Komponenten, die Datensignale verarbeiten, die unter
Verwendung des Leseelementes eines Lese-/Schreibkopfes 71 von einer
Datenspeicherplatte 73 abgeleitet wurden. Die von der Oberfläche der
Platte 73 erhaltenen Datensignale stellen normalerweise
Daten oder darauf gespeicherte Servoinformationen dar, können jedoch andere
Typen von Daten enthalten. Die auf der Platte 73 gespeicherten
Daten liegen normalerweise in Form von magnetischen Übergängen auf
einer Reihe von konzentrischen oder serpentinenförmigen Spuren vor. Der Lese-/Schreibkopf
71 kann ein magnetoresistives (MR-) Leseelement, ein magnetoresistives Giant-
(GMR-) Leseelement, ein Dünnschicht-Leseelement oder
einen anderen Typ von Lesewandler enthalten. Es wird verstanden,
dass die Datenspeicherplatte 73 optische Informationen
speichern kann und dass der Lese-/Schreibkopf 71 ein optisches Leseelement
enthalten kann.
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Das im Lesewandler des Lese-/Schreibkopfes
71 erzeugte Datensignal wird normalerweise zur Vorverstärkerelektronik übertragen,
beispielsweise einer Verstärkungselektronik-
(AE-) Schaltung oder einem AE-Modul 72. Das AE-Modul 72 verstärkt das vom
Lese-/Schreibkopf 71 übertragene
Rücklesesignal
normalerweise vom Mikrovolt-Bereich in den Millivolt-Bereich. Das
verstärkte
Rücklesesignal
wird vom AE-Modul 72 zu einer Schaltung 75 zur
Schätzung
der Rücklesesignalamplitude übertragen.
Die Schaltung 75 zur Schätzung der Rücklesesignalamplitude ist vorzugsweise,
jedoch nicht unbedingt, im Lesekanal integriert. Es sei darauf hingewiesen,
dass verschiedene Komponenten der Schaltung 75 Komponenten
sind, die normalerweise in Lesekanalanwendungen verwendet werden.
Solche Komponenten können
mit anderen Schaltungselementen verbunden werden, die in Kombination
miteinander die Voraussetzungen für genaue Schätzungen
der Rücklesesignalamplitude
gemäß den Grundgedanken
der vorliegenden Erfindung schaffen.
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Gemäß der in 4 gezeigten Ausführungsform enthält die Schaltung 75 zur
Schätzung
der Rücklesesignalamplitude
einen Verstärker
mit regelbarem Verstärkungsfaktor
(VGA) 76, der durch eine oder mehrere Signalleitungen 74 mit
dem AE-Modul 72 verbunden ist. Unter einem Verstärker mit
regelbarem Verstärkungsfaktor
ist nach dem Stand der Technik ein Verstärker mit einem Verstärkungsfaktor zu
verstehen, der auf Steuersignale hin verändert werden kann, beispielsweise
auf Strom- oder Spannungssteuersignale hin. In dieser Ausführungsform ist
der VGA 76 mit einem zeitkontinuierlichen Filter (continous
time filter) (CTF) 78 verbunden, durch das Rücklesesignale übertragen
und gefiltert werden. Vom CTF 78 ausgegebene Rücklesesignale
werden über
eine oder mehrere Signalleitungen 79 zur Folgeschaltung übertragen.
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In einer bevorzugten Ausführungsform
wird der VGA 76 zum Normalisieren der Amplitude des vom
AE-Modul 72 empfangenen Rücklesesignals verwendet. Beispielsweise
kann die Rücklesesignalamplitude
am Ausgang des VGA 76 bei 800 mVdpp (Spitze-Spitze)
normalisiert werden. In einer Ausführungsform, die sowohl den
VGA 76 als auch den CTF 78 enthält, ist
die normalisierte Amplitude von Interesse diejenige, die der Kombination
aus VGA 76 und CTF 78 zugeordnet wird.
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Gemäß der in 4 gezeigten Schaltungskonfiguration erzeugt
ein VGA-Verstärkungsregelungspuffer 80 Steuerspannungssignale,
die zur Anpassung des Verstärkungsfaktors
des VGA 76 über eine
oder mehrere Leitungen 77 zum VGA 76 übertragen
werden. Der Verstärkungsregelungspuffer 80 enthält einen
Kondensator 84 zur Verstärkung eines Datensignals (data
gain capacitor) und einen Kondensator 86 zur Verstärkung eines
Servosignals (servo gain capacitor) 86. Die an den Verstärkungskondensatoren 84 bzw.
86 aufgebauten Spannungen stellen integrierte automatische Verstärkungsregelungsspannungen
(integrated automatic gain control voltages) dar. Es wird verstanden,
dass der Verstärkungsregelungspuffer 80 in
einer weniger komplexen Ausführungsform
einen Multiplexer darstellen kann.
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Der Verstärkungsregelungspuffer 80 ist
mit einem Spannungspuffer mit Verstärkungsfaktor Eins (unity gain
voltage buffer) 81 verbunden. Wie in 4 dargestellt
wird, wird an einem Eingang des Spannungspuffers mit Verstärkungsfaktor
Eins 81 eine Spannung bereitgestellt, die gleichwertig
mit der am Kondensator 84 zur Verstärkung eines Datensignals aufgebauten
Spannung ist. Es sei darauf hingewiesen, dass die dem Kondensator 84 zur
Verstärkung
eines Datensignals zugeordnete Spannung während eines Leerlaufmodus oder
eines Lesemodus des Plattenlaufwerksystembetriebs selektiv an den
Eingang des Spannungspuffers mit Verstärkungsfaktor Eins 81 angelegt
werden kann.
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Die am Ausgang des Spannungspuffers
mit Verstärkungsfaktor
Eins 81 aufgebaute Spannung Vctrl ist
identisch mit der am Kondensator 84 zur Verstärkung eines
Datensignals aufgebauten Spannung. Mit den entsprechenden Ausgängen des
Spannungspuffers mit Verstärkungsfaktor
Eins 81 und eines Digital-Analog-Umsetzers (DAC) 88 mit
N Bit sind Widerstände
R verbunden. Die Ausgänge
des N-Bit-DAC 88 und die Widerstände R sind außerdem mit
den Eingängen
des Vergleichers 82 verbunden. Eine Temperaturkompensations-Stromquelle 89 ist
mit den entsprechenden Eingängen
des Vergleichers 82 verbunden.
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Es sei darauf hingewiesen, dass der
Spannungspuffers mit Verstärkungsfaktor
Eins 81, der N-Bit-DAC 88 und der Vergleicher 82 verbunden sind,
wie in 4 gezeigt wird,
um eine Prozedur zur Schätzung
einer Rücklesesignalamplitude
gemäß den Grundgedanken
der vorliegenden Erfindung auszuführen, was im Folgenden mit
Bezugnahme auf die 4, 6 und 7 ausführlich erläutert wird. Diese Verbindungen
werden normalerweise geändert,
um während
anderer Betriebsarten des Plattenlaufwerksystems eine andere Funktionalität bereitzustellen.
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Wie oben kurz erläutert wurde, verwenden viele
Plattenlaufwerksysteme Lesekanäle,
die eine automatische Verstärkungsregelungs-
(AGC-) Schleife zur Regelung der Amplitude des Rücklesesignals verwenden, das
in den Signalverarbeitungspfad des Lesekanals eingegeben wird. Das
Regeln der Rücklesesignalamplitude
auf eine zuvor eingerichtete Amplitude wird im Allgemeinen benötigt, um Unterschiede
in den Kopf-/Kanaleigenschaften aufgrund von herstellungsbedingten Änderungen, Änderungen
der Flughöhe, Änderungen
des Vorverstärkungsfaktors
und dergleichen anzupassen.
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Gemäß einer bekannten Realisierung,
wie sie beispielsweise in 5 dargestellt
wird, wird ein Rücklesesignal
an einem Eingang 110 eines Verstärkers 102 mit regelbarem
Verstärkungsfaktor
empfangen. Die Funktion der AGC-Schleife besteht im Messen der Amplitude
des Rücklesesignals
an einem Ausgang 111 des VGA 102 und im Vergleichen
der Rücklesesignalamplitude
mit einem zuvor eingerichteten Verstärkungsfaktor-Bezugssignal 109,
beispielsweise unter Verwendung des Vergleichers 108. Auf
einen erkannten Unterschied zwischen dem Verstärkungsfaktor-Bezugssignal 109 und
dem am Ausgang 111 des VGA 102 bereitgestellten
Rücklesesignals
wird vom Vergleicher 108 ein Fehlersignal mit entsprechender
Größe und entsprechendem
Vorzeichen erzeugt. Das auch als VGA-Steuersignal VCTRL bezeichnete
Fehlersignal wird über
die Leitungen 113, 115 an den VGA 102 angelegt,
so dass der VGA-Verstärkungsfaktor
erhöht
oder verringert wird, bis die Amplitude des an den Vergleicher 108
angelegten Rücklesesignals
gleichwertig zu derjenigen des Verstärkungsfaktor-Bezugssignals 109 ist.
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Da der gewünschte Ausgangspegel des Rücklesesignal
festgelegt ist, würde
es einfach erscheinen, das VGA-Steuersignal VCTRL zum
Schätzen der
Amplitude des an den Eingang des VGA 102 angelegten Rücklesesignals
zu verwenden. Diese Schlussfolgerung würde jedoch fälschlicherweise
voraussetzen, dass der Verstärkungsfaktor
des VGA 102 nur von der VGA-Steuerspannung VCTRL abhängig ist.
In der Realität
wird nach dem Stand der Technik jedoch verstanden, dass der Verstärkungsfaktor eines
typischen integrierten VGA 102 temperaturabhängig ist.
Die Temperatur ändert
sich beispielsweise in jeder gegebenen Kanalkomponente in Abhängigkeit
von der Übertragungsgeschwindigkeit,
der Betriebsart und der Umgebung, in der das jeweilige System betrieben
wird. Bei einer gegebenen Kanalkomponente erzeugt dieselbe VGA-Steuerspannung
folglich einen unterschiedlichen VGA-Verstärkungsfaktor, wenn die Temperatur
sich ändert.
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Außerdem können die Auswirkungen der Temperatur
auf die AGC-Schleife
bewirken, dass die Schleife mit verschiedenen Werten des VGA-Steuersignaleingangs
synchronisiert wird, selbst wenn die Amplitude des an den Eingang 110 des
VGA 102 angelegten Rücklesesignals
unverändert
bleibt. Prozessverschiebungen beeinflussen ebenfalls den Verstärkungsfaktor
zwischen verschiedenen Lesekanalmodulen. Folglich führt dieselbe
VGA-Steuerspannung
zu unterschiedlichen VGA-Verstärkungsfaktorwerten
zwischen verschiedenen Lesekanalmodulen. Diese Faktoren verringern
die Korrelation zwischen Werten des VGA-Steuersignals VCTRL und
Werten der Rücklesesignalamplitude.
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Es wurden Verfahren zum Schätzen der
Amplitude eines unter Verwendung von VGA-Steuersignalen VCTRL in einen VGA eingegebenen Rücklesesignals
entwickelt. 5 stellt
eine solche herkömmliche
Vorgehensweise in Form eines Blockschaltbildes dar. Solche Verfahren
ignorieren jedoch vollständig die
nachteiligen Auswirkungen einer Temperaturschwankung auf die Rücklesesignalamplitude
und sind infolgedessen weniger genau, da der Temperaturkoeffizient
des VGA-Verstärkungsfaktors
des Lesekanals nicht berücksichtigt
wird. Ein Ignorieren von temperaturabhängigen Auswirkungen während der Erzeugung
des VGA-Steuersignals führt
zu verschiedenen Ungenauigkeiten, die die Genauigkeit von Schätzungen
einer Rücklesesignalamplitude
negativ beeinflussen.
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Beispielsweise und mit weiterer Bezugnahme
auf 5 wird der VGA 102 als
mit einem Analog-Digital-Umsetzer (ADC) 104, einem Vergleicher 108 und
einem Kondensator 106 zur Verstärkung eines Datensignals verbunden
gezeigt. Die Spannung an dem integrierenden Kondensator 106 zur
Verstärkung
eines Datensignals, die ein VGA-Steuersignal VCTRL darstellt,
wird an den ADC 104 angelegt. Der ADC 104 digitalisiert
die Spannung am Kondensator zur Verstärkung eines Datensignals und
speichert digitalisierte Spannungswerte über den ADC-Ausgang 117 in
einem Speicher. Der Wert des am Ausgang 117 des ADC 104 bereitgestellten
digitalen Signals ist eine nichttemperaturkompensierte binäre Schätzung der
Amplitude des an den Eingang 110 des VGA 102 angelegten
Rücklesesignals.
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Gemäß der Darstellung befindet
sich der VGA 102 auf einem integrierten Schaltkreis- (IC-) Substrat
oder Chip, der physisch verschieden von demjenigen ist, auf dem
sich der ADC 104 befindet. Der VGA 102 kann eine
Temperatur aufweisen, die sich von derjenigen des ADC 104 unterscheidet,
was oftmals der Fall ist. Es hat sich herausgestellt, dass der Vergleicher 108 für denselben
Amplitudenpegel eines in den VGA 102 eingegebenen Rücklesesignals
unterschiedliche digitale Steuercodes erzeugt, falls der Kanalchip 112 eine
andere Temperatur aufweist als der Chip 112', auf dem die
Digitalisierung durch den ADC 104 ausgeführt wird.
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Falls solche temperaturabhängigen Auswirkungen
ignoriert werden, bewirken sie, dass die RGC-Schleife mit unterschiedlichen
Werten des VGA-Steuereingangs synchronisiert wird, selbst wenn die
Amplitude des in den VGA eingegebenen Rücklesesignals unverändert ist.
Es ist verständlich, dass
das Ignorieren von temperaturabhängigen
Auswirkungen während
der Erzeugung des VGA-Steuersignals die Genauigkeit einer Vorgehensweise
zur Schätzung
einer Rücklesesignalamplitude
verringert, wie sie beispielsweise oben mit Bezugnahme auf 5 beschrieben wurde, und
sogar zu falschen Anzeigen der Integrität des Lese-/Schreibkopfes führen kann.
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Mit erneuter Bezugnahme auf 4 und wie oben erläutert wurde,
wird ein VGA-Steuerspannungssignal VCTRL an
den Ausgängen
des Spannungspuffers 81 mit Verstärkungsfaktor Eins aufgebaut.
Wie oben außerdem
erläutert
wurde, beinhaltet eine typische Vorgehensweise nach dem Stand der Technik
die ausschließliche
Verwendung des VGA-Steuerspannungssignals VCTRL für die Schätzung der
Amplitude eines an den Eingang des VGA 76 angelegten Rücklesesignals.
Eine solche Vorgehensweise ignoriert jedoch temperaturabhängige Faktoren,
die bewirken, dass sich das VGA-Steuerspannungssignal VCTRL ändert, wenn
sich der VGA-Verstärkungsfaktor
in Abhängigkeit
von der Temperatur ändert.
Es ist daher zu erkennen, dass eine Schätzung der Rücklesesignalamplitude, die
lediglich auf dem VGA-Steuerspannungssignal
VCTRL beruht, sich ebenfalls in Abhängigkeit
von der Temperatur ändert,
ungeachtet der Tatsache, dass sie Amplitude des in den VGA 76 eingegebenen
Rücklesesignals
unverändert
bleibt.
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Eine mit den Grundgedanken der vorliegenden
Erfindung übereinstimmende
Vorgehensweise zur Schätzung
der Amplitude eines Rücklesesignals beinhaltet
die Verwendung des VGA-Steuerspannungssignals
VCTRL in Verbindung mit einem Schätzsignal
VEST, das an den Widerständen R aufgebaut wird, um eine
temperaturkompensierte Schätzung der
an den Eingang des VGA 76 angelegten Amplitude zu erzeugen.
Eine Temperaturkompensations-Stromquelle 89 erzeugt einen
Strom dergestalt, dass die Spannung VEST an
den Widerständen
R aufgebaut wird. Die Spannung VEST wird
an den Widerständen
R aufgebaut, so dass VEST dieselbe Größe wie das
VGA-Steuerspannungssignal
VCTRL, jedoch eine entgegengesetzte Polarität aufweist.
Es sei darauf hingewiesen, dass sich das Ausgangssignal des N-Bit-DAC 88 während der
Zeit, in der die Temperaturkompensations-Stromquelle 89 den
Widerständen R
Strom zuführt,
nicht ändert.
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Auf die Erzeugung einer Null-Volt-Spannung an
den Eingängen
des Vergleichers 82 hin (d. h., VCTRL – VEST = 0) ändert
dieser seinen Status. An diesem Punkt der Gleichheit zwischen den
Spannungen VCTRL, und VEST stellt
der Wert VEST exakt die Amplitude des an
den VGA 74 angelegten Rücklesesignals
dar. Es kann verstanden werden, dass Schwankungen des VGA-Steuersignals
VCTRL aufgrund von Temperaturschwankungen
folglich durch die Erzeugung eines temperaturkompensierten (d. h.
geänderten) VGA-Steuersignals VEST gemäß den Grundgedanken der
vorliegenden Erfindung kompensiert werden.
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Mit Bezugnahme auf 6 wird nun eine Schaltung 101 zur
Schätzung
der Amplitude eines Rücklesesignals
gemäß einer
Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung dargestellt. Gemäß dieser Ausführungsform
wird ein VGA-Steuersignal 123 in Verbindung mit einem Kompensationssignal 116 für die Schätzung der
Amplitude eines an den Eingang 110 des VGA 103 angelegten
Rücklesesignals
verwendet. Insbesondere wird ein Kompensationssignal 116 erzeugt,
das einem Temperaturkoeffizienten des VGA-Verstärkungsfaktors zugeordnet wird.
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Das Kompensationssignal 116 wird
an eine Summiereinheit (summing device) 118 angelegt, die das Kompensationssignal 116 zum
VGA-Steuersignal VCTRL 123 addiert
bzw. von diesem subtrahiert, so dass ein geändertes VGA-Steuersignal 119 VEST erzeugt wird. Das geänderte VGA-Steuersignal VEST 119 wird in den ADC 105 eingegeben.
Der ADC 105 digitalisiert das geänderte VGA-Steuersignal VEST 119 und führt das digitalisierte Signal 119 einem
Ausgang des ADC 105 zu. Das am ADC-Ausgang 117 bereitgestellte
Signal ist eine temperaturkompensierte binäre Schätzung der Amplitude des an
den Eingang 110 des VGA 103 angelegten Rücklesesignals.
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Wie in 6 außerdem zu
erkennen ist, ist der ADC 105 auf demselben IC-Substrat 112 wie
der VGA 103 integriert. In dieser Konfiguration ist die Schaltung 114 zur
Erzeugung des Kompensationssignals, die mit Bezugnahme auf 7 nachfolgend ausführlicher
beschrieben wird, auf demselben Chip 112 enthalten wie
der VGA 103. Folglich haben die Schaltung 114 zur
Erzeugung des Kompensationssignals, der VGA 103 und der
ADC 105, die sich alle auf einem gemeinsamen IC-Substrat 112 befinden, ein
gleichartiges Temperaturprofil. Ein beträchtlicher Vorteil, der durch
die Integration der Schaltung 114 zur Erzeugung des Kompensationssignals,
des VGA 103 und des ADC 105 auf einem gemeinsamen IC-Substrat 112 realisiert
wird, betrifft die Fähigkeit zur Überwachung
oder Gegenüberwachung
(anti-track) der VGA-Verstärkungsfaktor-/
Temperaturfunktion bei Bedarf. Die Berücksichtigung des dem Zusammenhang
zwischen VGA-Verstärkungsfaktor-/VGA-Steuersignal
zugeordneten Temperaturkoeffizienten auf eine den Grundgedanken
der vorliegenden Erfindung entsprechende Weise erhöht die Genauigkeit
von Schätzungen
der Amplitude eines Rücklesesignals
vorteilhaft.
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Mit besonderer Bezugnahme auf 7 wird eine Schaltung 131 zur
Schätzung
der Amplitude eines Rücklesesignals
gemäß einer
anderen Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung dargestellt. Die in 7 gezeigte Schaltung 131 enthält einen VGA 103,
eine Spannungspufferschaltung 120 mit Verstärkungsfaktor
Eins (in gestrichelten Linien gezeigt), eine Steuerlogik 138,
einen mit der Steuerlogik 138 verbundenen N-Bit-DAC 136,
einen Vergleicher 124 und eine Temperaturkompensationsschaltung 130.
Die Steuerlogik 138 kann ein integraler Bestandteil der
in 1 gezeigten Plattenlaufwerk-Steuereinheit 58 sein.
Ein Kondensator 134 zur Verstärkung eines Datensignals ist über ein
Paar von Puffern 121 mit einem Paar von Widerständen 122 verbunden. Wie
zuvor erläutert
wurde, speichert der Kondensator 134 zur Verstärkung eines
Datensignals eine Spannung, die das VGA-Steuersignal VCTRL des
Lesekanals darstellt. Die Puffer 121 sind vorzugsweise Puffer
vom Typ mit Verstärkungsfaktor
Eins und können
als Sourcefolger (source followers) oder Emitterfolger (emitter
followers) konfiguriert werden.
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Die Temperaturkompensationsschaltung 130 kann
in den VGA 103 oder die Spannungspufferschaltung 120 mit
Verstärkungsfaktor
Eins integriert werden. Alternativ kann die Temperaturkompensationsschaltung 130 vom
VGA 103 oder der Spannungspufferschaltung 120 mit
Verstärkungsfaktor Eins
getrennt vorliegen.
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Die Spannungspufferschaltung 120 mit
Verstärkungsfaktor
Eins, der N-Bit-DAC 136, der Vergleicher 124 und
die Temperaturkompensationsschaltung 130 werden vorzugsweise
auf einem gemeinsamen IC-Substrat oder Chip bereitgestellt. Der VGA 103 und
die Steuerlogik 138 können
zur Integration auf dem gemeinsamen IC-Substrat oder auf einem vom
gemeinsamen IC-Substrat
getrennten Substrat/Chip bereitgestellt werden. Der Kondensator 134 zur
Verstärkung
eines Datensignals wird normalerweise, aber nicht unbedingt, außerhalb
des Lesekanals bereitgestellt, beispielsweise auf einem vom gemeinsamen
IC-Substrat getrennten
Substrat.
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Die Verarbeitung von Rücklesesignalen durch
die in der Ausführungsform
von 7 gezeigte Schaltung 131 zur
Schätzung
von Rücklesesignalamplituden
wird vorzugsweise im Strommodus ausgeführt. In dieser Konfiguration
ist das von der Temperaturkompensationsschaltung 130 erzeugte Kompensationssignal
ein Strom mit einem temperaturabhängigen Wert. In einer Ausführungsform
ist das Kompensationssignal ein Strom mit einem Wert, der proportional
zur absoluten Temperatur ist.
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Der VGA 103 weist gemäß einer
bevorzugten Ausführungsform
eine geänderte
Gilbert-Zellen-Ausführung
(Gilbert-cell design) auf und zeigt Verstärkungsfaktoreigenschaften,
die empirisch als proportional zur absoluten Temperatur ermittelt
werden. In einer Ausführungsform,
in der die Temperaturkompensationsschaltung 130 im VGR 103 integriert
ist, werden im VGA 103 Ströme erzeugt, die proportional
zur absoluten Temperatur sind, und können durch Verwendung von Stromspiegeln
zur Verwendung durch die Temperaturkompensationsschaltung 130 kopiert
werden.
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Im Betrieb wird ein geändertes
VGA-Steuersignal VEST vom gepufferten VGA-Steuersignal
VCTRL subtrahiert und an die Eingänge 127, 129 des
Vergleichers 124 angelegt. Das geänderte VGA-Steuersignal VEST stellt die Spannungsdifferenz dar, die
an den Widerständen 122 durch
Ströme
erzeugt wird, die vom N-Bit-DAC 136 und
von der Temperaturkompensationsschaltung 130 zugeführt werden.
Die Temperaturkompensationsschaltung 130 erzeugt selektiv
ein erstes Kompensationssignal, das temperaturkompensiert ist, um
den Zusammenhang zwischen VGA-Verstärkungsfaktor/Temperatur
zu protokollieren, und ein zweites Kompensationssignal, das ein
nichttemperaturkompensiertes Signal (d.h. ein temperaturunabhängiges Signal)
ist. Die Erzeugung dieser beiden Kompensationssignale ermöglicht vorteilhafterweise
die Ausführung
von positiven oder negativen Kompensationen.
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Wie in 7 außerdem gezeigt
wird, wird vom Stromgenerator 126 der Temperaturkompensationsschaltung 130 ein
Kompensationssignal erzeugt. Eine Kompensationssteuerung 128 kann
so eingestellt werden, dass sie die Größe des vom Stromgenerator 126 erzeugten
Kompensationssignals ändert.
Das vom Stromgenerator 126 erzeugte Kompensationssignal
kann in Abhängigkeit
von der Polarität
des VGA-Steuersignals VCTRL ein positives Stromsignal
oder ein negatives Stromsignal sein. Mit kurzen Worten, das Kompensationssignal
wird mit einer Größe und einer
Polarität
dergestalt erzeugt, dass VEST vom VGA-Steuersignal addiert/subtrahiert wird,
um die gewünschte
Aufhebung zu erreichen, so dass die Spannungszustände an den
Eingängen 127, 129 des
Vergleichers 124 gleichwertig sind (d.h. 0 Volt). An dieser
Stelle der Spannungsgleichheit an den Vergleichereingängen 127, 129 wird
ein Schätzsignal 132 an
einem Ausgang der Steuerlogik 138 bereitgestellt. Das Schätzsignal 132 ist
ein temperaturkompensiertes binäres
Signal, das unter Verwendung des geänderten VGA-Steuersignals VEST erzeugt wird, und ist eine genaue Darstellung
der Amplitude des in den VGA 102 eingegebenen Rücklesesignals.
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In einer Ausführungsform wird die Steuerlogik 138 als
ein Zähler
realisiert, der einen integralen Digital-Analog-Umsetzer (DAC) ansteuert, der in 7 als ein N-Bit-DAC 136 mit
Stromausgang gezeigt wird. Der Zähler
kann ein Zähler
vom Approximationstyp (successive-approximation type), ein binärer Zähler, beispielsweise
ein binärer
Aufwärts-/Abwärtszähler (up/down
counter) Zähler,
oder ein anderer Typ von Zähler
sein. Im Betrieb überträgt die Steuerlogik 138 binäre Codes
an den N-Bit-DAC 136, bis der Vergleicher 124 seinen
Zustand ändert, wodurch
eine Null-Volt-Spannung an den Eingängen 127, 129 des
Vergleichers 124 angezeigt wird. In einer Ausführungsform
kann der Bereich des Vergleichers 124 minimiert werden,
indem das geänderte VGA-Steuersignal
VEST vom gepufferten Steuerspannungssignal
VCTRL subtrahiert wird. Unter Verwendung
dieser Vorgehensweise kann der Vergleicher 124 unter Verwendung
eines herkömmlichen
Nulldurchgang-Detektors(zero-crossing
detector) als Alternative zu einem komplexeren und normalerweise weniger
genauen programmierbaren Schwellendifferenzvergleicher (threshold
differential comparator) realisiert werden.
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Die vorhergehende Beschreibung der
verschiedenen Ausführungsformen
der Erfindung diente zur Veranschaulichung und zur Beschreibung.
Es ist nicht vorgesehen, eine erschöpfende Beschreibung zu bieten
oder die Erfindung auf die genaue beschriebene Form zu begrenzen.
Als eine Alternative zum Betrieb im Strommodus kann die Schaltung
zur Schätzung
einer Rücklesesignalamplitude
der vorliegenden Erfindung beispielsweise Rücklesesignale im Spannungsmodus
verarbeiten.
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Im Hinblick auf die obige Lehre sind
viele Änderungen
möglich.
Es ist vorgesehen, dass der Anwendungsbereich der Erfindung nicht
durch diese ausführliche
Beschreibung begrenzt wird, sondern durch die angehängten Ansprüche.