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Verfahren zum Rösten oder Rösten und Sintern staubförmiger schwefelhaltiger
Erze Es ist bekannt, das Rösten und Sintern staubförmiger hochschwefelhaltiger Erze
auf Verblaseapparaten in der Weise durchzuführen, daß staubförmiges Erz in einer
über dem Verblaserost angeordneten Einrichtung zur Verbrennung gebracht wird. Das
brennende Erz trifft auf die Beschickung des Verblaserostes und bewirkt, während
es selbst abgeröstet wird, die Zündung der Beschikkung. Dabei kann das Erz zusammen
mit oder ohne die sonst für Zündeinrichtungen gebräuchlichen Brennstoffe zur Anwendung
gelangen.
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Von der Beschickung - des Verblaserostes wird das brennende staubförmige
Erz zurückgehalten. Diese wirkt also gewissermaßen als Filter.
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Es wurde nun gefunden, daß bei diesem Verfahren gleichzeitig eine
Trennung von in dem staubförmigen Erz enthaltenen Bestandteilen erzielt werden kann
in der Weise, daß leichter flüchtige feste Bestandteile des Erzes, wie Zinkoxyd,
Arsenoxyd und Kadmiumoxyd, durch das Filter hindurchgeführt werden. Zu diesem Zweck
wird der Filterschicht Koks oder anderes reduzierendes Gut zugesetzt. Zum Beispiel
wird als Filter eine Schicht von im Verfahren selbst hergestellten Agglomerat und
Koks benutzt. Das reduzierende Gut, z. B. der Koks, der der Filterschicht zugemischt
ist, bewirkt dann, daß die aus dem Stauberz gebildeten Oxyde der fliichtigen Metalle
in der Filterschicht reduziert und die Metalle verflüchtigt werden. In der fein
verteilten Form, in der sie dann vorliegen, können sie von der Filterschicht nicht
mehr zurückgehalten werden.
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Es ist nicht notwendig, daß die Filterschicht aus einer Mischung von
reduzierendem Gut und zu röstendem Erz besteht. Das Verfahren kann auch so ausgeführt
werden, daß das zu röstende Stauberz lediglich durch die Zündvorrichtung aufgegeben
wird und bereits völlig oder teilweise geröstet auf das Filter gelangt. Auf dem
Filter kann dann die Sinterung stattfinden, und es wird der körnige Sinterabfall
in lliscliung mit Koks als Filterschicht verwendet. An Stelle des im Verfahren selbst
erzeugten Rückgutes können natürlich auch andere geeignete Stoffe, z. B. mehr oder
weniger feinkörnige oxydische Eisenerze, für die Filterschicht verwendet werden.
Das Verfahren kann aber auch so
geleitet werden, daß die Sinterung
in der Filterschicht vermieden wird. Man erhält dann ein mehr oder weniger körniges
Gut. das in geeigneter Weise weiter verwendet %verden kann. Die Ausgestaltung der
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[email protected] kann in weiten Grenzen geändert werden, z. B. kann die Filterschicht
auf einem unter der Zündvorrichtung hinweggeführten Wanderrost sich befinden. Es
ist aber auch möglich, die Filterschicht in der Richtung von oben nach unten, oder
umgekehrt, zu bewegen und die Zündvorrichtung in geeigneter Stellung vor der Filterschicht
anzuordnen. Der Anteil des Kokses in der Filterschicht ist beliebig. Er richtet
sich u. a. nach der Menge des zu verflüchtigenden Mietalls, das in dem zu röstenden
Gut enthalten ist. Ferner kann bei der Bemessung des Kokssatzes der Grad der Sinterung
mitbestimmend wirken, der in der Filterschicht erreicht werden soll. " Auch Erzkoks,
d. h. ein Gemisch von Koks und abgeröstetem Gut, kann bei genügend hohem Kokssatz
gewonnen werden.
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Die Zeichnung diene zur weiteren Erläuterung der Erfindung. In den
Abb. i und 2 sind zwei für-das neue Verfahren geeignete Vorrichtungen schematisch
dargestellt.
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In der Abb. i ist i ein Wanderrost, z. B. Bandsinterapparat, auf den
durch die Aufgabevorrichtung 2 die Filterschicht 3 aufgebracht wird. Das abzuröstende
Gut wird durch die Zünd- und Aufgabeeinrichtung .I mit an sich bekannten Hilfsmitteln
auf die Filterschicht geblasen. Die verflüchtigten Bestandteile des Gutes gelangen
mit den Röstgasen durch die Filterschicht in die Saugkästen 5, die in üblicher Zahl
vorgesehen sind. Eine Fördervorrichtung, z. B. Ventilator- 6, verbindet mittels
der Leitungen 7 und 8 die Saugkästen mit der Entstaubungsanlage 9, die im Ausführungsbeispiel
als elektrischer Gasreiniger ausgebildet ist. Der Staub wird durch die Austragöftnung
io, die gereinigten Röstgase durch die Leitung i i aus der Entstaubungsanlage abgeführt.
Die Filterschicht 3, die die nichtflüchtigen Teile d es Röstgutes aufgenommen t#
hat, wird bei 12 von dem Bandsinterapparat abgeworfen und ihrem Verwendungszweck
zugeführt.
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Nach Abb.2 wird an Stelle des Wanderrostes i der Abb. i eine Filterschicht
13 verwendet. Zwischen den parallelen Wänden 1,4 wandert die Filterschicht langsam
abwärts. Die Wände teilen den Ofeil 15 in zwei Kaminern 16 und 17. Innerhalb der
Kammern sind die Wände mit zahlreichen Durchbrechungen 18 versehen. i 9 ist der
Austrag, 2o die Aufgabe- und Zündeinrichtung. Die Entstaubungsanlage kann in der
gleichen Weise ausgebildet werden wie in Abb. i angegeben. Zwecks Röstung zinkhaltiger
Schwefelkiese wird das zu röstende Gut, soweit es nicht bereits in geeigneter Form
vorliegt, auf die nötige Korngröße zerkleinerE. Beim Eintritt in die Vorrichtung
4 wird es gezündet, und es setzt die Röstung ein. Mit dein Erz wird überschüssige
Röstluft in die Einrichtung 4. eingeführt. Auf den Wanderrost i wird durch die Aufgabevorrichtung
2 ein Filtermaterial, bestehend aus Koks oder Magerkohle und Agglomerat o. dgl.,
aufgegeben. Beim Auftreffen des abröstenden Erzes auf die Filterschicht werden die
brennbaren Bestandteile der letzteren gezündet, so daß die Schicht ins Glühen gerät.
Sie wirkt dann in -der Weise, daß sie nur die festen, nicht verflüchtigungsfähigen
Bestandteile des Erzröstluftstromes zurückhält. Im Erz enthaltene Verbindungen von
leichtflüchtigen Metallen, wie Zink, Arsen und Kadmium, werden durch den Brennstoffgehalt
der Filterschicht zu Metall reduziert, so daß sie durch die Filterschicht hindurch
zusammen mit .den Röst- und Verbrennungsgasen in die Saugkästen 5 gelangen. Die
Wiederoxydation der Metalldämpfe, die auch schon in der Filterschicht einsetzen
kann, hindert die Verflüchtigung nicht.. Die Röst- und Verbrennungsgase, zusammen
mit den verflüchtigten Oxyden, werden dann durch die Einrichtung 6, 7, 8 in die
Entstaubungsanlage geleitet und hier aus den Gasen niedergeschlagen. Die Oxyde können
in der üblichen Weise für Farbzwecke, zur lietallgewinnung u_nd zu ähnlichen Zwekken
verwendet werden; während die Röstgase z. B. zur Schwefelsäureherstellung benutzt
werden. Die Filterschicht enthält nach Durchgan- durch die Röst- und Zündeinrichtung
4. das mit dem zu röstenden Erz in das Ver- i fahren eingeführte Eisenoxyd. Auf
dem zwischen dein Ofen q. und der Abwurfvorrichtung i2 jeweils befindlichen Teil
des umlaufenden Bandes kann die Röstung fortgesetzt werden. Dieser Teil des Apparates
kann aber auch als Kühleinrichtung ausgebildet sein.
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Bei Benutzung der Vorrichtung nach Abb. 2 läuft das Verfahren im Prinzip
in derselben Weise. Das abzuröstende Gut und die für das Verfahren benötigte NTerbrennungsluft
treten bei 2o in den Ofen 15 ein,- und es erfolgt in der Kammer 16 die Zündung.
Hier setzt auch die Röstung ein, die je nach der Korngröße, in der das Gut vorliegt,
schon beim Auftreffen auf die Filtersclücht mehr oder weniger vollständig ist.