DE595686C - Staubsauger - Google Patents

Description

Bibiiofheek
i'M\ Ind. Eigendotn

22 MEI 1934

AUSGEGEBEN AM 23. APRIL 1934

Die Erfindung bezieht sich auf Staubsauger und insbesondere auf Einrichtungen, die es gestatten, die Verwendung findenden Filter zu reinigen. Die Erfindung bezweckt, eine verschlechterte Durchlässigkeit der Filter und eine davon abhängige Verschlechterung des Saugvermögens des Staubsaugers durch Verstopfung der Filter durch Staub u. dgl. zu vermeiden. Es sind Staubsauger bekannt, bei denen die Saugluft zwecks Reinigung eines Filters durch dieses in zwei entgegengesetzten Richtungen hindurchgedrückt wird. Bei diesen bekannten Einrichtungen wurde jedoch der von dem Rückspülluftstrom freigemachte Staub des Filters wieder ins Freie zurückgeblasen, was natürlich große Unannehmlichkeiten mit sich bringt. Ein derartiges Verfahren ist in hohem Maße unhygienisch. -

ao Gemäß der Erfindung wird dieser Nachteil völlig vermieden dadurch, daß zwei zusammenarbeitende Filter verwendet werden, von denen das eine die Saugluft von dem Staub befreit, den die Luft bei der Rückspülung des anderen Filters aufgenommen hat. Durch diese Vorrichtung wird ebenfalls erreicht, daß das Filter mehrmals gereinigt werden kann, bevor eine Entleerung des Staubsammlers erforderlich ist,' so daß die Durchlässigkeit unabhängig oder fast unabhängig von der im Staubsauger sich ansammelnden Staubmenge unveränderlich gehalten wird.

Weitere Merkmale ergeben sich aus der Beschreibung der in den Zeichnungen dargestellten Ausführungsbeispiele.

Es zeigen: -

Abb. ι den Effindungsgedanken in schematischer Darstellung,

Abb. 2 einen Schnitt durch einen gemäß der Erfindung ausgebildeten Staubsauger,

Abb. 3 einen Schnitt durch eine zweite Ausführungsform der Erfindung,

Abb. 4 einen Schnitt nach der Linie IV-IV der Abb. 3,

Abb. 5 und 6 verschiedene Einstellungen eines dem letztgenannten Staubsauger zugehörigen Ventils in Schnittdarstellungen,

Abb. 7 die dazugehörige Aufsicht.

Bei der in Abb. 1 gezeigten schematischen Darstellung der Erfindung sind 10 und ir zwei Filter, die zur Verwendung in einem Staubsauger gedacht-sind. Die staubhaltige Luft, deren Stromrichtung durch die Linien 12 angedeutet ist, strömt durch das Filter 10 hindurch, wobei sich die Staubteilchen an der Seitenfläche 13 dieses Filters ablagern; sie arbeiten sich aber auch, insbesondere feinere Teilchen, in das Innere des Filters hinein. Die Durchlässigkeit des Filters und der Wirkungsgrad des Staubsaugers lassen dadurch allmählich nach. Dieses gilt auch, wenn das Filter als ein sogenanntes nicht staubsammelndes Filter arbeitet. Um eine derartige Verstopfung des Filters zu vermeiden, wird es

erfindungsgemäß einem entgegengesetzten Luftstrom ausgesetzt, so daß die Luft in Richtung der Pfeile 14 auf das Filter auftrifft. Die von dem Filter 10 aufgefangenen Staubteilchen werden dadurch wieder entfernt, so daß dadurch das Filter gereinigt wird. Nach einer neuen Umschaltung der Luftstromrichtung ist das Filter aufs neue gebrauchsfähig.
Die Luft, die das Filter während der Rückspülung durchzieht, enthält die von dem Filter abgeschiedenen Staubteilchen und kann zweckmäßig zur Vermeidung, daß diese aus dem Staubsauger austreten, durch das zweite Filter 11 hindurchgeschickt werden. ' Gegebenenfalls können beide Filter während des normalen Betriebs des Staubsaugers als Staubabscheider arbeiten, und das Filter 11 kann auch in der oben beschriebenen Weise gereinigt werden. Die Umstellung des Luftstroms durch die Filter kann durch geeignete Einrichtungen entweder von Hand oder selbsttätig geschehen. Das Filter 11 kann in gewissen Fällen durch eine besondere Staubabscheidervorrichtung ersetzt werden, und des weiteren können die zu reinigenden Filter mit einem Staubaufnahmebehälter von beliebiger Bauart verbunden werden. Um die Rückspülung des Filters zu begünstigen, kann der dabei wirkende Luftstrom verstärkt werden, z. B. durch einen dynamischen Luftstoß oder dadurch, daß der Luftstrom auf einer kleineren Filterfläche als bei normalem Betrieb konzentriert wird.

Die in Abb. 2 gezeigte Ausführungsform der Erfindung besteht aus einem stehenden Staubsauger mit einem staubsammelnden Behälter 16 und zwei im oberen Teil des Behälters vorgesehenen staubabscheidenden FiI-tern 17 bzw. 18. Die zuletzt genannten Filter bestehen bei der Ausführungsform aus zylindrischen, zweckmäßig gleichartig ausgebildeten Beuteln, an deren Außenseiten, der mit der durch die Saugöffnung 19 eingesaugten Luft mitfolgende Staub abgeschieden wird.

20 ist der Antriebsmotor des Staubsaugers,

21 dessen Ventilator. Die von dem Ventilator durch den Behälter gesaugte Luft tritt durch ,öffnungen 22 aus. Um ein Zusammenpressen der Beutel zu vermeiden, werden diese von Gestellen 23 gespannt gehalten. Der Staubsauger besitzt unter der Durchtrittsöffnung 24 des Ventilators 21 einen Raum 25, in dem eine Ventilvorrichtung-26 angeordnet ist. Das Ventil 26 wird von außen durch eine Vorrichtung 27 betätigt. Der Raum 25 ist durch öffnungen 28 bzw. 29 mit den Beuteln 17 und 18 und durch öffnungen 30 mit der Außenluft verbunden. Der Staubsauger arbeitet in der folgenden Weise:

In der Abb. 2 ist das Ventil 26 für normalen Saugbetrieb eingestellt. Die Beutel 17 und 18 sind dabei parallel geschaltet, so daß die Luft durch beide Beutel hindurchgeht und danach durch die öffnungen 28 bzw. 29 und das Ventil 26 dem Ventilator 21 zuströmt. Der mit der Luft folgende Staub wird von den Beuteln 17 und 18 abgeschieden und sammelt sich größtenteils auf dem Boden des Behälters 16. Nachdem die Filterbeutel nach einer gewissen Zeit so viel Staub aufgenommen haben, daß ihr Durchgangswiderstand und damit das Saugvermögeh des Staubsaugers verschlechtert worden ist, wird das \^rentil aus seiner !Mittellage nach der einen oder anderen Seite verschoben. Bei einer Linksverschiebung, wie in der Abbildung gestrichelt dargestellt ist, saugt der Ventilator nur noch Luft durch den Beutel 17 hindurch, weil die Saugverbindung mit dem Beutel 18 unterbrochen ist. In diesem Beutel strömt durch die öffnungen 30 frischeAußenluft in umgekehrter Richtung wie beim Saugbetrieb hindurch, wodurch dieser Beutel von dem an und gegebenenfalls in ihm haftenden Staub befreit wird. Dieser Staub fällt in den unteren Teil des Behälters 16 oder bleibt zum Teil auch an der Außenseite des Beutels 17 haften. Der Beutel 17 kann in derselben Weise durch Verschiebung des Ventils -nach rechts von der Mittellage reingespült werden. -

Wenn ein Schlauch an den Rohrstutzen 19 angeschlossen ist, ist der Widerstand dieses Schlauches im allgemeinen so groß, daß genügend Luft für die Reinigung durch die öffnungen 30 in den Behälter einzuströmen vermag. Eine Verstärkung der Reinigüngswir- . kung kann durch Anbringen eines Ventils in der Saugleitung (Saugöffnung 19) erhalten werden, indem dieses. Ventil z. B. selbsttätig von dem Ventil 26 beeinflußt werden kann. ■

In der Ausführungsform gemäß Abb. 3 bis 7 besteht das zu reinigende Filter aus einem am oberen Teil des Staubsaugers angeordneten Flachfilter 31. Unter diesem Flachfilter ist ein staubsammelnder Filterbeutel 32 vorgesehen, dessen Boden eine Ausnehmung für den Motor 20 aufweist. Die durch den nunmehr oben angeordneten Rohrstutzen 19 einkommende Luft strömt durch den Kanal n₀ 33 eines Ventils 34 und tritt durch eine öffnung 35 in dem Flachfilter in den Filterbeutel ein. Das Ventil, das mittels eines Hebels 37 gedreht werden kann, ist zwischen dem Deckel 38 und einem Zwischenboden 39 dreh- u₅ bar gelagert. Der Zwischenboden besitzt eine Fortsetzung 40, an die das Flachfilter 31 aneschlossen ist, wobei es gegen diese Fortsetzung durch eine Gummidichtung 41 abgedichtet ist. Der Gummiring 41 drückt gleichzeitig gegen einen Ringhalter 36 für den Filterbeutel 32, so daß das Flachfilter und der

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Filterbeutel, abgesehen von der öffnung 35, einen geschlossenen Filterbehälter bilden.

In der Abb. 3 und 7 ist das Ventil 34 zum Staubsaugen eingestellt. Die in den Filterbehälter einkommende Luft strömt zum Teil durch den Filterbeutel zum Ventilator, zum anderen Teil durch das Flachfilter, die öffnung 42 (Abb. 5 bis 7) in dem Zwischenboden, durch den gelochten Ring 36 (s. Abb. 4) und durch einen ringförmigen Zwischenraum 43 zwischen dem Gehäuse 44 und dem Filterbeutel zu dem Ventilator. Je mehr Staub sich dadurch allmählich im Filterbeutel ansammelt, desto mehr Luft tritt durch das Flachfilter hindurch, das lediglich als Staubabscheider dient, von dem die zurückgehaltene Staubmenge zum weitaus größten Teil in den Filterbeutel zurückfällt. Außerdem behält das Flachfilter seine Durchlässigkeit infolge der erfindungsgemäß vorgesehenen Reinigungsmöglichkeit. Zum Zwecke der Reinigung wird das Ventil 34 um etwa 90⁰ in der Pfeilrichtung nach Abb. 7 gedreht bis in die in Abb. 5 dargestellte Lage. In dieser Stellung des Ventils sind die Einblaseöffnung 19 und die öffnung 42 in dem Zwischenboden . durch den Kanal 33 miteinander verbunden. Die Luft ist jetzt gezwungen, das Flachfilter in entgegengesetzter Richtung als beim normalen Saugbetrieb zu durchströmen, so daß es dadurch gereinigt wird. Die Luft strömt weiter durch den Filterbeutel, der den von dem Flachfilter entfernten Staub auffängt. Da die Luftgeschwindigkeit in einem an die Saugöffnung 19 angeschlossenen Schlauch erheblich ist, wird gleichzeitig auch die dynamische Kraft der Luft ausgenutzt, um die Reinigung· des Flachfilters noch zu verbessern. Es ist naturgemäß nicht zweckmäßig, die oben beschriebene Einstellung des Ventils 34 während des normalen Staubsaugens vorzunehmen, da sich dabei Staub auf der oberen Seite des Flachfilters ablagern kann. In der Abb. 6 wird die Außenluft zwecks Rückspülung des Flachfilters durch eine be- - sondere öffnung 45 eingesaugt. Dabei wird das Ventil 34 in die in Abb. 6 gezeigte Lage durch eine weitere Drehung um 90⁰ entgegen dem Uhrzeigersinn aus der Lage nach Abb. 5 übergeführt. Der Ventilkörper besitzt außer dem Kanal 33 noch einen Kanal 46, der in der Lage des Ventils gemäß Abb. 6 die öffnung 45. mit der öffnung 42 in dem Zwischenboden verbindet. Die Verbindung zwi-.55 sehen dem Filterbeutel und dem Schlauchanschluß 19 ist dabei unterbrochen.

Das Ventil wird zweckmäßig durch eine

Sperreinrichtung 47 in den verschiedenen Lagen festgehalten, wie dies aus Abb. 3 hervorgeht. Um eine gute Dichtung. zwischen den Berührungsflächen des Ventils 34 und des Deckels 38 sowie des Zwischenbodens 39 zu erhalten, sind federbelastete Bolzen 48 angeordnet, die den Zwischenboden bzw. den Ventilkörper federnd gegen den Deckel drücken. Das Ventil ist mit Flanschen 49 und 50 ausgerüstet, die je nach der Stellung des Ventils die Öffnungen 45, 42, 35 überdecken bzw. freigeben und dadurch die erforderlichen Durchgangswege herstellen.

Das- zu reinigende Filter kann auch mit Einrichtungen zum Hervorbringen eines mechanischen Schütteins o. dgl. vereinigt werden, die beispielsweise wie folgt ausgebildet und angeordnet sein können. Bei der Bewegung des Filtertuches aus der Betriebslage wird eine Feder gespannt, die mit einer selbsttätig wirkenden Auslösevorrichtung zusammenwirkt, derart, daß die Feder aus der gespannten Lage zurückschnellt und dabei das Filtertuch in seine Ausgangslage zurückbringt. Hierdurch wird noch außerdem der Vorteil erzielt, daß die durch das Schütteln losgelösten Staubteilchen durch die Rückspülluft sehr rasch von dem zu reinigenden Filter fortgeführt und von dem Filterbeutel aufgefangen werden. Das Ventil 26 bzw. 34 kann dabei so ausgebildet sein, daß die schüttelnde Bewegung des Filters gleichzeitig mit der Umdrehung des Ventils erhalten wird.

Claims (7)

Patentansprüche:

1. Staubsauger, bei dem die Saugluft zur Reinigung eines Filters durch dieses in zwei entgegengesetzten Richtungen hindurchgedrückt wird, gekennzeichnet durch zwei Filter, von denen das eine die den Staubsauger durchströmende Luft von dem Staub befreit, den sie bei der Rückspülung des anderen Filters aufgenommen hat.

2. Staubsauger nach Anspruch 1, gekennzeichnet durch eine Steuervorrichtung (Ventil, Schieber 26 Abb. 2; 34 Abb. 3

o. dgl.) für zwei oder mehrere voneinander getrennte Durchströmungswege für die Saugluft, die sie bei Reinigung des einen Filters durch dieses in entgegengesetzter Richtung, durch das andere Filter aber in gleichbleibender Richtung wie bei normalem Saugbetrieb hindurchleiten.

3. Staubsauger nach Anspruch 1 oder 2, gekennzeichnet durch Durchströmungskanäle für die Saugluft in den Steuerkörpern (26, 34), die die Saugluft bei normalem Betrieb durch beide Filter (17, 18; 31, 32) hindurchleiten.

4. Staubsauger nach Anspruch 1 bis 3, gekennzeichnet durch zwei zweckmäßig als Beutel ausgebildete Filter (17, 18), die die Luft während normalen Betriebs von außen nach innen durchströmt, wobei der

ausgeschiedene Staub von dem unter den Filtern befindlichen Staubsaugergehäuse (16) aufgenommen wird.

5. Staubsauger nach Anspruch 1 bis 4, gekennzeichnet durch besondere öffnungen (30, 45) im Staubsaugergehäuse, die es gestatten, einem Filter die zu seiner Reinigung erforderliche Außenluft unmittelbar zuzuführen.

6. Staubsauger nach den Ansprüchen 2

und 5, dadurch gekennzeichnet, daß das Umstellventil (34) Kanäle (33 und 46) hat, durch die Luft sowohl unmittelbar als auch durch den Saugschlauch zu dem zu reinigenden Filter beim Rückblasen eingesaugt werden kann.

7. Staubsauger nach Anspruch 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß das zu reinigende Filter mit einer mechanischen Schüttelvorrichtung o. dgl. versehen ist. ao

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen