Horizontaler und vertikaler Sonnenkompaß bzw. Sonnenuhr Die Verwendung
der Sonnenuhr als S'onnenkoinpaß, insbesondere zur Kontrolle der Stellung eines
Magnetkompasses (etwa zur Bestimmung der De 'viation), ist bekannt. Ein derartiger
Sonnenkompaß, der in den wesentlichen Teilen aus einem horizontalen oder. vertikalen
Zifferblatte mit einem feststehenden Schattenzeiger besteht, ist jedoch immer nur
dann für eine bestimmte geographische Breite brauchbar, wenn es sich um eine äquatoriale
Sonnenuhr mit gleichmäßiger kreisförmiger Zeiteinteilung handelt, bei der das um
eine horizontale Achse schwenkbare" Zifferblatt, (Gnomonkreis) zusammen mit dem
feststehenden Zeiger entsprechend der Breite geneigt eingestellt wird, so daß es
jedesmal parallel zur Äquatorebene- liegt. Eine derartige Einrichtung hat z. B.
das- Geologische Meridianoskop, das im Zentralblatt für Mineralogie 1924 S.
718 von R. S o k o 1 beschrieben wird. Das Instrument hat aber in der beschrieb,--n-en
Form dien- Nachteil, daß, da die Zifferblattebene beim Gebrauch j edesmal parallel
zur Äquatorebene liegt, die Sonne während eines halben Jahres (auf der Nordhalbkugel
der Erde von Mitte September bis Mitte März) unterhalb der Zifferblattebene steht,
so daß eine -Schattenablesung nicht möglich und damit das Instrument während dieser
Zeit unbenutzbar ist.Horizontal and vertical sun compass or sundial It is known to use the sundial as a sun pass, in particular to check the position of a magnetic compass (for example to determine the deviation). Such a solar compass, which consists in the essential parts of a horizontal or. vertical dial with a fixed shadow pointer, but it can only be used for a certain geographical latitude if it is an equatorial sundial with a uniform circular time division, in which the "dial" (gnomon circle), which can be pivoted about a horizontal axis, together with the Fixed pointer is set inclined according to the width, so that it is always parallel to the equatorial plane- Such a device has, for example, the Geological Meridianoscope, which is described in the Zentralblatt für Mineralogie 1924 p. 718 by R. S oko 1. However, in the described form, the instrument has the disadvantage that, since the plane of the dial is always parallel to the equatorial plane during use, the sun for six months (in the northern hemisphere of the earth from mid-September to mid-March ) is below the level of the dial, so that it is not possible to read the shadow and thus the instrument during this Time is unusable.
Für einen Sonnenkompaß, der nicht von Ort zu Ort mit seinem ganzen
Zifferblatt in die Äquatorebene einzustellen ist, kommt, wie oben gesagt, entweder
ein vertikales oder ein horizontales Zifferblatt in Frage, das in seiner Ebene unveränderlich
stehenbleibt. Ersteres wird im allgemeinen in den geographischen Breiten unterhalb
45°, -letzteres in höheren Breiten besser zu verwenden sein. Ein derartiger Sonnenkompaß
ist aber stets nur auf einer bestimmten Breite zu benutzen, nämlich auf derjenigen,
für welche die Teilung konstruiert ist und für welche die Neigung des Schattenzeigers
gewählt ist (vgl. z. B. T. M o n k o w s k i in Zeitschrift für praktische Geologie
Bd. 8 S. a34).For a solar compass that doesn't move from place to place with its whole
Dial is set in the equatorial plane, comes, as said above, either
a vertical or a horizontal dial in question, which is immutable in its plane
stop. The former is generally used in latitudes below
45 °, the latter being better to use in higher latitudes. Such a solar compass
but is always to be used only on a certain width, namely on the one
for which the division is constructed and for which the inclination of the shadow pointer
is chosen (cf. e.g. T. Monk ow sk i in Zeitschrift für Praxis Geologie
Vol. 8 p. A34).
Die Neuheit der vorliegenden Erfindung gegenüber dem dargelegten derzeitigen
Stande der Technik liegt darin, daß die auch als Sonnenkompaß zu benutzende Sonnenuhr
mit horizontalem oder vertikalem Zifferblatt für alle Breiten benutzbar ist, indem
erstens der Schattenzeiger in an sich bekannter Weise entsprechend der geographischen
Breite schwenkbar angeordnet ist und indem zweitens erfindungsgemäß der Schattenzeiger
mit einem auf ihm senkrecht stehenden Lenker derart verbunden ist, daß er um eine
nach erfolgter Orientierung ostwestliche Achse in gleichbleibender Entfernung von
dieser schwenkbar ist.The novelty of the present invention over the current one set forth
State of the art is that the sundial, which can also be used as a sun compass
with horizontal or vertical dial can be used for all widths by
firstly, the shadow pointer in a manner known per se corresponding to the geographic one
Width is pivotably arranged and by secondly according to the invention the shadow pointer
is connected to a handlebar perpendicular to it that he is around a
after orientation, east-west axis at a constant distance of
this is pivotable.
An Hand der Zeichnung sei eine horizontale Anordnung der neuen Sonnenuhr
beschrieben." In der Mitte der Seite AB der Grundplatte der Sonnenuhr ist
an einer zu AB parallel liegenden Achse ein Träger CD
angesetzt, der
an seinem freien Ende den Schattenzeiger EF trägt, der senkrecht zu
CD
angebracht ist. Der Schattenzeiger EF ist damit um die Achse AB schwenkbar,
wobei er immer in der gleichen Entfernung CD
von der Achse bleibt. Längs der
Symmetrielinie des Apparates befindet sich in der Grundplatte ein Schlitz
GH, in dem der untere Teil des Schattenzeigers gleitet, so daß sein Durchstoßpunkt
I durch die Grundplatte beim Schwenken des Zeigers längs GH wandern kann.
Die Einstellung des Schattenzeigers geschieht für den Gebrauch der Sonnenuhr so,
daß CD parallel der Äquatorebene gestellt wird, wenn der Apparat mit seiner
Symmetrielinie nordsüdlich orientiert ist, so daß also der Winkel JCD gleich dem
Komplement der geographischen Breite des Beobachtungsörtes zu wählen ist.A horizontal arrangement of the new sundial is described with reference to the drawing. "In the middle of the side AB of the base plate of the sundial, a support CD is attached to an axis parallel to AB , which carries the shadow pointer EF at its free end, which is perpendicular to is mounted CD. the shadow pointer EF is thus pivotable about the axis AB, where it always remains at the same distance CD from the axis. longitudinal line of symmetry of the apparatus is located in the base plate a slot GH, in which the lower part of the shadow pointer slides so that its point of penetration I can move through the base plate when the pointer is pivoted along GH . The setting of the shadow pointer is done for the use of the sundial in such a way that CD is placed parallel to the equatorial plane when the apparatus is oriented north-south with its line of symmetry, so that so the angle JCD is to be chosen equal to the complement of the geographical latitude of the observation site.
Die Ablesung der Zeit, wenn der mit seiner Symmetrielinie nach Süden
eingerichtete Apparat als Sonnenuhr benutzt werden soll, oder die Einstellung des
Schattens auf eine bestimmte Ortszeit, wenn er als Sonnenkompaß benutzt wird, soll
auf einem auf der Grundplatte liegenden Zifferblatt etwa auf dem Kreisringe KL vorgenommen
werden. Die 'auf diesem Kreisringe anzubringende Stundenteilung wird nur dann eine
gleichförmige sein, wenn die Breite des Beobachtungsortes 9o° ist, wobei der Schattenzeiger
EF lotrecht zu stellen wäre. Für alle anderen Breiten. sind die Teilungen auf dem
Kreisringe KL andere und ändern sich kontinuierlich mit der sich ändernden Breite.
Der Schatten des Zeigers EF geht aber, wenn der Apparat nach Süden (bzw. auf der
Südhalbkugel nach. Norden) eingerichtet ist, für eine bestimmte Tageszeit immer
durch den Durchstoßpunkt J einerseits und einen bestimmten, leicht zu berechnenden,
auf der Linie AB liegenden Punkt andererseits, wenn der Schattenzeiger entsprechend
der Breite des Beobachtungsortes eingestellt ist. Dieser Punkt ist, wenn die Breiteneinstellung
richtig vorgenommen wird, für alle Breiten auf AB festliegend. Das gleiche
gilt natürlich für alle anderen Tageszeitpunkte auf AB. Die mit der Breiteneinteilung
veränderliche Zeiteinteilung auf dem Kreisring KL wird nun so hergestellt, daß für
jeden Teilstrich einer vollen, halben usw. Stunde je ein dünner Draht oder Faden
zwischen dem Durchstoßpunkt J und dem der betreffenden Tageszeit entsprechenden
Punkt 111 auf der Achse AB ausgespannt wird. Die in dem Durchstoßpunkt J
zusammenlaufenden Fäden werden dort an einem Schieber S befestigt, der in dem Schlitz
GH gleitet und in diesem zwangsläufig durch den in ihm laufenden Schattenzeiger
verschoben wird, wenn dieser geschwenkt wird. Um die hierbei entstehende Längenänderung
der Drähte zwischen den Punkten der Seite AB einer,eits und I andererseits
zu ermöglichen, werden in die Drähte Spiralfedern eingeschaltet, welche sie dauernd
gespannt halten; damit stellt sich auf der Kreisteilung KL jedesmal selbsttätig
die für die eingestellte Breite zugehörige Stundenteilung auf dem Kreisring KL ein,
wobei die dicht aufliegenden Drähte oder Fäden die Stunden- o. dgl. Teilstriche
darstellen.The reading of the time, if the device set up with its symmetry line to the south is to be used as a sundial, or the setting of the shadow to a certain local time, if it is used as a sun compass, should be on a dial lying on the base plate, for example on the circular ring KL be made. The division of hours to be applied to this circular ring will only be uniform if the width of the observation site is 90 °, with the shadow pointer EF being positioned perpendicular. For all other latitudes. the divisions on the circular rings KL are different and change continuously with the changing width. The shadow of the pointer EF, however, if the apparatus is set up to the south (or in the southern hemisphere to the north), for a certain time of day always through the intersection point J on the one hand and a certain, easily calculated point lying on the line AB on the other hand, when the shadow pointer is set according to the latitude of the observation site. If the width setting is made correctly, this point is fixed at AB for all widths. The same applies, of course, to all other times of the day on AB. The time division on the circular ring KL, which can be changed with the width division, is now made so that for each division of a full, half, etc. hour, a thin wire or thread is stretched out between the piercing point J and the point 111 on the axis AB corresponding to the time of day in question . The threads converging at the piercing point J are there attached to a slide S, which slides in the slot GH and is inevitably shifted in this by the shadow pointer running in it when the latter is pivoted. In order to enable the resulting change in length of the wires between the points on the side AB on the one hand, and I on the other, spiral springs are inserted into the wires, which keep them permanently taut; thus the hour division associated with the set width is automatically set on the circular ring KL each time on the circular graduation KL, the tightly lying wires or threads representing the hour or similar graduation marks.
Die hier gegebene Beschreibung für einen Apparat mit horizontalem
Zifferblatt gilt sinngemäß ebenso für einen solchen mit vertikalem Zifferblatt.The description given here for an apparatus with horizontal
The dial also applies accordingly to one with a vertical dial.