DE56946C - Verfahren zur Herstellung einer formbaren Schmelzmasse aus festen Nitrokohlehydraten und festen Nitrokohlenwasserstoffen - Google Patents

Verfahren zur Herstellung einer formbaren Schmelzmasse aus festen Nitrokohlehydraten und festen Nitrokohlenwasserstoffen

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DE56946C
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DENDAT56946D
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H. GÜTTLER in Reichenstein i. Schlesien
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    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C08ORGANIC MACROMOLECULAR COMPOUNDS; THEIR PREPARATION OR CHEMICAL WORKING-UP; COMPOSITIONS BASED THEREON
    • C08KUse of inorganic or non-macromolecular organic substances as compounding ingredients
    • C08K5/00Use of organic ingredients
    • C08K5/16Nitrogen-containing compounds
    • C08K5/32Compounds containing nitrogen bound to oxygen

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Description

KAISERLICHES
PATENTAMT.
PATENTSCHRIFT
KLASSE 39: Horn, Elfenbein und plastische Massen.
festen Nitrokohlenwasserstoffe^
Patentirt im Deutschen Reiche vom 17. Dezember 1889 ab.
Bringt man Nitrokohlenwasserstoffe von fester Beschaffenheit, z. B. Di-, Trinitrobenzol, Di-, Trinitrotoluol, Di-, Trinitrophenol, Mono-, Di-, Trinitronaphtalin und verwandte Verbindungen durch Zuführung von Wärme zum Schmelzen und setzt ihnen in diesem Zustande feste Nitrokohlehydrate, z.B. Nitroverbindungen der Cellulose-, Zucker-, Stärke-, Gummiarten zu, so werden dieselben vollständig gelöst. Giefst man die entstandene Lösung oder Schmelze in Formen , so erstarrt sie und verdichtet sich zu einer harten, knochenä'hnlichen Masse, welche gegen Feuchtigkeit und Witterungseinflüsse unempfindlich ist. Diese Masse, »Plastomenit« genannt, läfst sich nicht nur umschmelzen, giefsen, schneiden, abdrehen, bohren, glätten, walzen, pressen und dadurch zu massiven oder hohlen Kunstgegenständen verarbeiten, sondern kann auch als schützender Ueberzug (Lack, Glasur) angewendet oder auf Gegenstände aufgetragen werden. Ferner kann man »Plastomenit« in anderen Stoffen direct entstehen lassen, indem man die Schmelzmasse in färbenden Materialien, z. B. Zinkweifs, Kreide, Ultramarin, Zinnober, Fuchsin, Pikrinsäure, Chromgrün u. a. m., entstehen läfst oder solche der Schmelze zusetzt. Auf solche Weise lassen sich Nachbildungen von Lapis lazuli, Malachit, Alabaster, Elfenbein oder Korallen u. dergl. erzeugen und andererseits auch Stoffe und Gewebe aller Art wasserdicht imprägniren.
Durch geeignete Zusätze von Sauerstoffträgern, z. B. salpetersauren, chlorsauren, übermangansauren, chromsauren, pikrinsauren, nitrobenzoesauren, nitroweinsauren Salzen zu dem rohen Plastomenit kann man aus dieser an und für sich unexplosiblen Masse Explosivstoffe zusammensetzen, auch läfst sich ein etwaiger Ueberschufs an einzelnen Nitroverbindungen aus denselben behufs Veränderung der Structur und des Effectes durch Einwirkung bekannter, kaltflüssiger Lösungsmittel, z. B. Aceton, Aether, Aethylalkohol, Kampferphenol und ähnlicher Kampferkohlenwasserstoffverbindungen, wieder lösen und auslaugen. Alle diese neuen Explosivstoffe eignen sich vorzugsweise als Schiefsmittel, einige derartige Compositionen sind rauchschwach oder gänzlich rauchfrei und können auch zur Erzielung von scharfen, farbigen Lichteffecten (z. B. in krepirenden Hohlgeschossen) dienen.
Beispiele:
1. Zur Herstellung von Alabaster-Elfenbein masse wird ι Theil Nitrocellulose von der Nitrirungsstufe der Collodiumwolle in 4 bis 5 Theilen schmelzendem Dinitrotoluol imWasserbade gelöst und der Schmelze so lange Zinkweifs, Kreide oder eine andere geeignete Farbe zugesetzt, als sie noch fliefst, und darauf das Gemisch in Formen gegossen. Nach dem Erstarren erhält man eine Masse, welche hinsichtlich der Schönheit und Farbenreinheit dem natürlichen Elfenbein und Alabaster nicht nachsteht. ,
2. Zu rother Korallen-Porphyr-Imitation u. dergl. verwendet man Mennige,
' (2. Auflage, ausgegeben am 26. Juni
Zinnober, Fuchsin und verfährt sonst, wie unter Nr. ι erwähnt.
3. Zur Bereitung von Lacken und Glasuren verschmilzt man 1 Theil Collodeumwolle mit 6 bis 7 Theilen Dinitrotoluol, zur Erzielung einer leichtflüssigen Masse, welche auf den Gegenstand gegossen und mit warmen Walzen aufpolirt wird.
4. Zur Darstellung von Explosivstoffen nach Art des sogenannten Melinits schmilzt man 1 Theil Collodiumwolle mit 5 Theilen Dinitrotoluol und setzt der Schmelze Pikrinsäure oder pikrinsäure Salze zu. Für scharfe Leuchteffecte (z. B. für krepirende Hohlgeschosse) empfiehlt sich ein Zusatz von bis 70 pCt. salpetersaurem Strontian, welcher rothes Licht erzeugt, oder anderen Salzen der alkalischen Erden.

Claims (1)

  1. Patent-Anspruch:
    Ein Verfahren zur Herstellung einer durch Giefsen formbaren Schmelzmasse, sofern dieselbe durch Vereinigung von bei gewöhnlicher Temperatur festen Nitrokohlehydraten (wie Nitroverbindungen der Cellulose-, Zucker-, Stärke-, Gummiarten) mit festen Nitrokohlenwasserstoffen (wie Di-, Trinitrobenzol, Di-, Trinitrotoluol, Di-, Trinitrophenol, Mono-, Di-, Trinitronaphtalin und verwandten Verbindungen) in durch Wärme erzeugtem flüssigen Zustande, also durch Schmelzung, nicht durch ein kaltflüssiges Lösungsmittel (z. B. Aether) bewirkt wird.
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Cited By (2)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE1000274B (de) * 1955-02-05 1957-01-03 Wolff & Co Kommanditgesellscha Verfahren zur Herstellung von Geschosstreibmitteln
DE1003638B (de) * 1955-02-05 1957-02-28 Wolff & Co Kommanditgesellscha Verfahren zur Herstellung von Geschosstreibmitteln

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* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE1000274B (de) * 1955-02-05 1957-01-03 Wolff & Co Kommanditgesellscha Verfahren zur Herstellung von Geschosstreibmitteln
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