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Warmmutternpresse Bei den bekannten Warmmutternpressen mit feststehender
Matrize, auf deren beiden Seiten je ein Stempel- und ein Lochdornschlitten angeordnet
sind, erfolgt das Auswerfen der gepreßten Muttern aus der Matrize mit Hilfe des
einen schweren, den Lochdornschlitten tragenden Stempelschlittens, wobei dieser
gegen die Matrizenplatte vorgeschleudert wird. Durch die der :Mutter erteilte beschleunigte
Bewegung und das ruckartige Anhalten des schweren Stempelschlittens erfolgt zwar
ein sicheres Auswerfen der gepreßten Muttern, doch entsteht durch das plötzliche
Anhalten der Schlittenmasse eine solch starke Erschütterung der Maschine und der
Matrizenplatte, daß es kaum möglich ist, die Matrizenplatte auf die Dauer gegen
Lockerung zu schützen.
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Die Erfindung hilft diesem Übelstand dadurch ab, daß die Arbeit des
Mutternauswerfens in zwei getrennte Arbeitsgänge zerlegt wird. Der erste Arbeitsgang
wird durch einen besonderen Schlitten ausgeführt, wobei nur das Lockern oder ein
geringes Verschieben der nach dem Pressen sehr fest in der Matrize sitzenden Mutter
erfolgt. Durch die erst hieran anschließende, zweckmäßig kraftschlüssige Vorbewegung
des nunmehr leicht ausführbaren Stempelschlittens wird alsdann die Mutter ausgeworfen.
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Lm bei Warmmutternpressen mit beweglicher Matrize ein sicheres Auswerfen
der gepreßten Muttern aus der Matrize zu erzielen, hat man dem auf dem Matrizenschlitten
gleitenden Stempelschlitten eine besondere kraftschlüssige Vorbewegung erteilt.
Diese Einrichtung ist jedoch bei Mutternpressen mit feststehender Matrize nicht
anwendbar.
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Die Zeichnung zeigt ein Ausführungsbeispiel der Erfindung.
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Abb. i zeigt einen Längsschnitt durch die Matrize und die Werkzeuge
einer Warmmutternpresse in der Stellung, in der eine Mutter ausgepreßt wird.
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Abb. 2 zeigt die Stellung der Werkzeuge im Augenblick des Mutternauswerfens.
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In den Körper der waagerecht angeordneten Warmmutternpresse ist die
Matrizenplatte i mit der Matrize 2 eingelassen. Rechts von der Matrize, vom Beschauer
aus gesehen, liegt der Hauptschlitten 3 gleitend auf der Verschleiß-Platte ¢. Er
trägt den Dornschlitten 5 mit dem Dorn 6 und den Stempelschlitten 7 mit dem Stempel
B. Zwischen diesen beiden Schlitten ist im Hauptschlitten 3 die Steßplatte g angeordnet.
In den Schlitten 7 greift der einarmige Hebel io ein, der mit einem zweiten Hebel
ii fest verbunden ist. Links von der Matrize 2 sind in bekannter Weise der Stempel
12 und der Lochdorn 13 angeordnet. Der Antrieb der Werkzeugschlitten ist für die
Erfindung ohne Belang; er erfolgt in dem Ausführungsbeispiel für die rechten Werkzeugschlitten
durch eine Druckdaumenwelle 1q., die zur Bewegung des Hauptschlittens 3 zwei Druckdaumen,
von denen der eine, 15, gezeigt ist, trägt. Der Antrieb des Lochdornschlittens erfolgt
durch den Druckdaumen 16.
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Die Anordnung arbeitet in folgender Weise: Nachdem vor die Matrize
2 das vordere Ende eines erhitzten Werkstabes geschoben ist, gehen
der
linke Stempel i2 und der linke Dorn 13 vor, der Stempel 12 schert ein Stück
der Werkstange ab und preßt es in die Matrize hinein, bis Stempel i2 dem rechten
Stempel 8, der sich hierbei gegen die Stoßplatte g abstützt, auf Mutternhöhe gegenübersteht.
Alsdann gehen die beiden Lochdorne 6 und 113 vor und drängen den Werkstoff nach
allen Seiten auseinander (Abb. i), auf diese Weise der Mutter die äußere Form gebend.
Unmittelbar darauf wird der linke Dorn 13 schnell zurückgezogen, und der rechte
Dorn 6 folgt, den zwischen den Dornen gebildeten Butzen in den linken Stempel i2
schiebend; er geht hiernach jedoch sofort wieder in seine Anfangsstellung zurück.
Durch Zurückziehen des linken Stempels 12 bis in die in Abb. 2 gezeigte Stellung,
in der der Dorn 13 aus dem Stempel ia vorsteht, fällt der Butzen ab.
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Zum Zweck des Mutternlockerns macht der Hauptschlitten 3 eine Bewegung
von etwa halber Mutternhöhe nach links, wobei er den leichten, sich gegen die Stoßplatte
g abstützenden Stempelschlitten 7 mitnimmt. Die durch den- Preßvorgang fest in der
Matrize sitzende Mutter wird hierdurch gelockert und etwas vorgeschoben. Anschließend
wird durch eine hier nicht gezeigte Anordnung'auf den Hebel ii ein kurzer Druck
ausgeübt, so daß der rechte Stempelschlitten 7 unter Vermittlung des Hebels io nach
links gegen die Matrizenplatte vorstößt und der Stempel 8 in seiner Endstellung
etwas aus der :Matrize vorsteht, wie Abb. 2 erkennen läßt. Die durch den Hauptschlitten
3 bereits gelockerte Mutter wird auf diese Weise leicht aus der Matrize geworfen.
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In dem Ausführungsbeispiel wird der Hub des Hauptschlittens mit einer
Länge etwa gleich der halben Mutternhöhe angegeben. Wie lang der Hub dieses Schlittens
sein muß, um ein genügendes Lockern der gepreßten Muttern zu erzielen, ist für den
Erfindungsgedanken ohne Belang. Je nach den Umständen wird der Hub des Hauptschlittens
innerhalb der durch die Matrize gesteckten Grenze verschieden lang ausgeführt werden
müssen.