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Leuchtspur-Sprenggeschoß Die Erfindung betrifft ein Leuchtspur-Sprenggeschoß,
bei dem .die Zündung der Sprengladung durch den Leuchtsatz erfolgt und auch durch
Aufschlagzündung erfolgen kann. Die Entzündung durch den Leuchtsatz erfolgt, wenn
das Geschoß das Ziel nicht trifft. Es sollen damit die Nachteile vermieden werden,
die durch nachträgliche Detonation durch die noch scharfen Zünder sonst entstehen
könnten. Bei solchen Geschossen hat man die Entzündung der Sprengfüllungen durch
den Leuchtsatz dadurch vorgesehen, daß man ein oder mehrere Durchgänge zwischen
dem Leuchtsatz und der Sprengfüllung anordnet. Es wird dadurch erreicht, daß bei
dem Abbrennen des Leuchtsatzes zuletzt eine Flamme desselben zu der Sprengfüllung
gelangt und diese entzündet.
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Bei solchen Vorgängen kann man naturgemäß nur solche Sprengfüllungen
anwenden, die durch die Leuchtsatzflamme entzündbar sind. Es gibt aber manche sehr
wirkungsvolle Sprengstoffe, welche durch Leuchtsatzflammen nicht ausreichend erhitzt
werden und daher auf diesem Wege nicht entzündet werden können. Dies trifft z. B.
für alle die Sprengstoffe zu, welche durch eine Sprengkapsel zur Entzündung gebracht
werden. Die Entzündung der Sprengkapsel durch eine Leuchtsatzflamme stößt aber ebenfalls
auf Schwierigkeiten. Gegenstand der Erfindung ist es nun, die Entzündung der Sprengladung
bzw. der Sprengkapsel dadurch sicherzustellen, daß zwischen Leuchtsatz und Sprengladung
ein Zündhütchen angeordnet ist. Zündhütchen werden durch die Leuchtsatzflamme mit
Sicherheit entzündet. Detonierende Zündhütchen entzünden aber auch die Sprengkapsel
oder brisante Sprengstoffe mit Sicherheit. Durch das Zwischenfügen eines Zündhütchens
zwischen Leuchtsatz und Sprengfüllung im Geschoß ist die Verwendung brisanter Sprengstoffe
auch bei Leuchtspurgeschossen, bei denen die Entzündung der Sprengfüllung durch
den Leuchtsatz erfolgt, sichergestellt.
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Das zwischen Leuchtsatz und Sprengladung angeordnete Zündhütchen kann
nun erfindungsgemäß auch für die Aufschlagzündung nutzbar gemacht werden, indem
vor dem Zündhütchen ein Schlagbolzen vorgesehen ist, der in den Leuchtsatz hineinragt
und mittels einer leicht schmelzbaren Sicherung oder eines Vorsteckers den Leuchtsatz
festhält und erst nach Abbrennen eines Teils des Leuchtsatzes freigegeben wird.
Auf diese Weise ist der Schlagbolzen, !der das Zündhütchen zur Entzündung bringt,
während des Transportes der Geschosse sowie im Lauf bzw. Rohr gesichert. Eine einfache
Sicherung des Schlagbolzens ergibt sich durch Einpressen desselben in den Leuchtsatz.
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Beim Auftreffen des Geschosses bringt der freigegebene Schlagbolzen
dann das Zündhütchen zur Entzündung, und der Zündstrahl
trifft auf
die Sprengkapselfüllung auf. Diese wiederum bringt die Sprengfüllung zur Detonation.
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Durch -diese Anordnung--wird. der bisher übliche, besonders am Geschoß
angebrachte Aufschlagzünder erspart, wodurch das Geschoß eine größere Menge Sprengstoff
aufnehmen kann, so daß eine größere Geschoßwirkung erzielt wird., Die beiliegende
Abbildung veranschaulicht nun eine Ausführungsform der Erfindung, In dem Mantel
a des Geschosses ist gegebenenfalls in einer besonderen Büchse b die Sprengfüllung
c des Geschosses enthalten und birgt in sich die gefüllte Sprengkapsel d. Am hinteren
Ende des Geschosses befindet sich die Leuchtsatzfüllung L, welche wiederum in einem
besonderen Körper e eingeschlossen und durch eine gelochte Abschlußscheibe f abgeschlossen
ist. Durch die Bördelung des Geschoßmantels a am Boden des Geschosses werden alle
Teile fest zusammengehalten.
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Zwischen der Leuchtsatzfüllung L und der Sprengladung c wird nun erfindungsgemäß
ein Zündhütchen z mit Schlagbolzen s angeordnet. Sobald das Zündhütchen z von dem
Schlagbolzen s angestochen wird, trifft die Zündflamme auf den Inhalt der Sprengkapsel
d auf.
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Die Freigabe des Schlagbolzens s geschieht - wie aus der Abbildung
hervorgeht - dadurchi daß eine Vorsteckscheibe r, welche aus leicht schmelzbarem
Material besteht, den Schlagbolzen s freigibt, sobald sie infolge Abbrennens des
Leuchtsatzes l und der dabei entstehenden Wärme zerschmilzt.
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Es ist aber auch möglich, den Schlagbolzen selbst mit einem Bund zu
versehen und diesen in dem gepreßten Leuchtsatz festzuhalten. Erst wenn der Leuchtsatz
abbrennt, wird der Bund und damit der Schlagbolzen s selbst freigegeben.
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Die Reihenfolge der Vorgänge ist also zunächst ein Entzünden des Leuchtsatzes
durch die Pulverflamme der Ladung beim Beschuß der Patrone, dann eine Freigabe des
Schlagbolzens, welcher das Zündhütchen entzündet bei dem Auftreffen des Geschosses.
Durch den Zündstrahl wird die Sprengkapsel entzündet, die wiederum die Sprengfüllung
zur Detonation bringt.
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Gegebenenfalls kann in dem Raum g zwischen Zündhütchen z und
Sprengkapsel d ein Verzögerungssatz eingepreßt werden. Es sind natürlich
noch zahlreiche andere Ausführungsformen des Hauptgedankens der Erfindung möglich,
z. B. kann das Geschoß in besonderen Fällen auch mit einem Zünder versehen sein,
hinter dem sich ebenfalls eine Sprengkapsel befindet, die die Sprengfüllung entzündet
zur Ermöglichung einer Aufschlag-oder Zeitzündung. Versagen die Zünder oder trifft
das Geschoß das Ziel nicht, so gelangt die Flamme des Leuchtsatzes durch die Kanäle
h des Körpers e zu dem Zündhütchen --
und bringt dies und dadurch
die Sprengkapsel d zur Entzündung, wodurch wiederum diel Sprengfüllung zur Detonation
gebracht wird. Dadurch sind Nachteile vermieden, die durch nachträgliche Detonationen
durch die noch scharfen Zünder sonst entstehen könnten.
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Die in der Abbildung veranschaulichte Ausführungsform ohne Kopfzünder
gewährt den Vorteil, daß infolge Wegfalles des Zünders der vordere Sprengstoffraum
für eine größere Menge Sprengstoff frei und dadurch eine größere Geschoßwirkung
erzielt wind.
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Die Laborierung der Geschosse wird zweckmäßigerweise dadurch erleichtert,
daß man Leuchtsatz Z und Zündhütchen z mit Schlagbolzen s in einem besonderen Körper
e gemeinsam unterbringt, Der Hauptgedanke der Erfindung aber besteht darin, daß
zwischen Leuchtsatz und Sprengfüllung ein Zündhütchen angeordnet ist.