-
Zirkulationsbadewanne für die Behandlung von Kranken Die Erfindung
bezieht sich auf Zirkulationsbadewannen derjenigen Art, bei welcher eine Flüssigkeit
im Kreislauf durch die zur Aufnahme des Badenden bestimmte Wanne bewegt wird und
die Badflüssigkeit auf einer erhöhten Temperatur gehalten wird.
-
Für die Behandlung gewisser Krankheiten, wie Gonorrhöe, Rheumatismus
usw., und zur Hebung der natürlichen Abwehrkräfte des Organismus ist es bekannt
geworden, den Erkrankten in einem Heißbad auf eine solche Temperatur zu bringen,
bei welcher u. a. die die Entzündung hervorrufenden Bakterien wesentlich geschwächt
werden, so daß sie von den Abwehrstoffen des Körpers des Erkrankten leichter vernichtet
werden können. Bei dieser unter dem Namen Hyperthermie bekannt gewordenen Behandlungsweise
benutzte man bisher in der Hauptsache als Badflüssigkeit wäßrige Ton- oder Schlammsuspensionen,
die, wie gefunden wurde, den subjektiven Indifferenzpunktwesentlich herabdrücken
und einen langsamen Übergang der Wärme von der heißen Badflüssigkeit auf den Körper
des Patienten zeigen.
-
Weitere Versuche haben nun ergeben, daß man in gewissen Fällen, insbesondere
wenn es sich um Patienten kräftiger Konstitution handelt, die langsam erwärmten
Ton- oder Schlammsuspensionen vorteilhaft durch Wasser- oder Salzlösungen ersetzen
kann, sofern man den dann erheblich schnelleren Wärmeübergang von der Badflüssigkeit
auf den Körper des Badenden dadurch ausgleicht, daß die Temperatur des beträchtlich
schneller erwärmenden Wassers oder der Salzlösung ganz allmählich gesteigert wird
und außerdem durch besondere Maßnahmen dafür Sorge getragen wird, daß die Temperatur
des Heißbades an allen Punkten möglichst gleichmäßig ist.
-
Diese Forderungen lassen sich mit den bisher bekannten Heißbadeeinrichtungen
nicht vollkommen erfüllen, insbesondere dann nicht, wenn, was aus Gründen der Wirtschaftlichkeit
praktisch stets notwendig ist, die Heißbadewanne wahlweise zur Applikation von heißen
Schlammbädern und auch zur Appli-. kation von Bädern aus reinem Wasser oder Salzlösungen
benutzt werden- soll. Soweit nämlich die bisher bekannten Zirkulationsbadewannen
in Betracht kommen, sind diese Badewannen nicht so ausgebildet, daß man in ihnen
auch wäßrige Schlammsuspensionen anwenden kann, vielmehr würde sich der Schlamm
bei den bekannten Zirkulationswannen nach kurzer Zeit in den eng gewundenen Kanälen
der Zirkulationswannen ansetzen und diese verstopfen. Anderseits sind die Heißbadeeinrichtungen,
die bisher zur Behandlung mit heißen Schlammbädern u. dgl. benutzt wurden, nicht
geeignet, um im Falle der Verwendung von reinem Wasser als Badflüssigkeit eine vollkommen
gleiche Temperatur des Bades innerhalb der Badewanne zu erzielen, wie sie aus den
oben dargelegten
Gründen eine unbedingte Voraussetzung für die Anwendung
der Hyperthermiebehandlung mittels heißen, reinen Wassers oder Salzlösungen ist.
' Gegenstand der Erfindung ist nun eine Heißbadeeinrichtung, welche die Applikation
von Heißbädern, und zwar sowohl unter Verwendung von wäßrigem Ton oder Schlammsuspension
wie auch von hocherhitztem reinem Wasser oder Salzlösungen als Radflüssigkeit unter
praktisch vollkommener Berücksichtigung der hierüber erwähnten Versuchsergebnisse
für. die genannten Badflüssigkeiten gestattet. Die zur Erreichung dieser Wirkung
maßgebende Eigentümlichkeit des Erfindungsgegenstandes liegt darin, daß die Badflüssigkeit
von einem unter dem Boden der 'Wanne vorgesehenen Verteilkanal aus gleichmäßig über
den ganzen Querschnitt der Badewanne verteilt in diesen hineinbewegt wird, wobei
die Bewegung der Flüssigkeit entweder durch mechanische Mittel, wie beispielsweise
Rührer, öder durch Thermosiphonwirkung bewirkt wird und die Rückführung der Radflüssigkeit
in den Verteilkanal durch vom Oberteil der Wanne ausgehende Verbindungskanäle erfolgt.
-
Auf der Zeichnung ist in Abb. i ein senkrechter Längsschnitt durch
eine gemäß der Erfindung ausgebildeteBadewanne dargestellt.
-
Abb.2 gibt in einer Oberansicht eine besondere Art der Flüssigkeitsbewegung
in der Wanne wieder.
-
Abb.3 stellt einen senkrechten Längsschnitt durch eine andere Ausführungsform
des Erfindungsgegenstandes dar.
-
Bei der in Abb. i wiedergegebenen Ausführungsform des Erfindungsgegenstandes
dient zur Aufnahme des Bades und' des Patienten eine übliche Badewanne i, die außen
mit einem die Wärme schlecht leitenden Material 2 bekleidet ist.
-
Unterhalb des Bodens 3 der Wanne ist ein Kanal 4 vorgesehen, der an
seinem Boden eine zur Erwärmung des Badewassers dienende übliche elektrische Heizeinrichtung
5 trägt. Der Boden 3 der Wanne hat eine Reihe von über die ganze Ausdehnung desselben
verteilten Durchbrechungen 6, deren Durchmesser von der rechten zur linken Seite
der dargestellten Wanne aus hierunter noch näher angegebenen Gründen zunimmt. Das
in dem unteren Verteilkanal erwärmte Wasser gelangt infolge des durch sein niedriges
spezifisches Gewicht bewirkten Auftriebes durch die Öffnungen 6 in das Innere der
Badewanne 3 und steigt in dieser hoch.
-
Zur Rückleitung des Wassers in dem Verteilkanal dient bei der in Abb.
i wiedergegebenen Ausführungsform ein an dem einen Ende der Badewanne vorgesehener
Verbindungskanal 7, der vom Oberteil der Wanne ausgeht und seitlich in den Verteilkanal
am Boden der Wanne einmündet. Um trotz der unsymmetrischen Einführung des Rücklaufwassers
in den Bodenkanal der Wanne ein gleichmäßiges Durchströmen der Badewanne zu erzielen,
werden die Öffnungen 6 in wechselnder Entfernung von der Mündungsstelle des Rücklaufkanals
7 mit immer größerem Durchmesser ausgebildet. ' Bei der dargestellten Ausführungsform
wird die Bewegung der Badflüssigkeit noch unterstützt durch einen Rührer 8, der
im unteren Teil des Rücklaufkanals 7 angeordnet ist und von außen beispielsweise
mittels eines Elektromotors 9 angetrieben wird.
-
Das Einlassen von kaltem und warmem Wasser, welches letzteres vorzugsweise
bei Inbetriebsetzen der Badeeinrichtung geschieht, erfolgt vorteilhaft durch Rohrleitungen
io und i i, die in den Rücklaufkanal 7 einmünden. Zum Ablassen des Bades dient ein
an der tiefsten Stelle des Verteilkanals angeschlossenes Ablaufrohr 12.
-
Umeine starke,Abkühlung der Badflüssigkeit nach oben innerhalb der
Wanne zu verhüten, wird zweckmäßig die Wanne während des Bades mit einer aus Holz
oder einem sonst geeigneten Isoliermaterial bestehenden Abdeckung 13 bedeckt, die
an dem einen Ende eine Öffnung 14 zum Durchstecken des Kopfes des Badenden hat.
-
Wie aus Abb.2 ersichtlich, erfolgt vorzugsweise der Rücklauf des Bades
in den Bodenv erteilkanal und die Ableitung der Flüssigkeit aus der Wanne an in
verschiedenen senkrechten Ebenen gelegenen Stellen. Beispielsweise ist nach Abb.
2 die Mündungsstelle 15 des Rücklaufkanals 7 in den Verteilkanal 4 an der auf der
Zeichnung oberen Seite der Wanne vorgesehen, während die Ausgangsstelle 16 des Rücklaufkanals
an der gegenüberliegenden Seife der. Wanne liegt.
-
Bei der in Abb. 3 wiedergegebenen Einrichtung erfolgt die Beheizung
der Badflüssigkeit nicht durch unmittelbare Beheizung innerhalb der Wanne selbst,
sondern dadurch, daß man durch das Bad dauernd einen Strom heißen Wassers zirkulieren
läßt, das in einen Warmwasserbereiter 17 erzeugt wird. Der Warmwasserbereiter steht
unter Vermittlung einer Rohrleitung i8 mit dem Rücklaufkanal 7 in Verbindung, der,
wie bei der Ausführungsform nach Abb. i ersichtlich, einen Rührer 8 hat, mittels
dessen die Badflüssigkeit in den unterhalb des Wannenbodens i9 vorgesehenen Verteilkanal
hineingedrückt wird, der mit der Wannenhöhlung durch Durchbrechungen 2i des Wannenbodens
in Verbindung steht.
-
Um bei der Ausführungsform nach Abb. 3 ein Überlaufen der Wanne durch
das fortlaufend
zugeführte Heißwasser zu vermeiden, ist am oberen
Teil der Badewanne ein Überlauf 22 vorgesehen, durch den fortlaufend das über dem
Normalstand des Wassers in der Badewanne zugeführte Wasser in das Ablaufrohr 22
ablaufen kanm