DE528179C - In einen Schaukelstuhl umwandelbarer Kinderstuhl - Google Patents

Description

Gegenstand der Erfindung ist ein mit klappbaren, gekrümmten Beinen versehener Kinderstuhl, der durch Ausschwenken der Beine in einen Schaukelstuhl verwandelt werden kann. Die bekannten derartigen Stühle haben den Nachteil, daß ihre Verwendung sehr beschränkt ist. Denn man kann den hochbeinigen Kinderstuhl nur in einen Schaukelstuhl umwandeln und muß für andere Verwendungszwecke passende neue Möbel beschaffen.

Das Neue besteht darin, daß das Kinderstühlchen nicht nur in ein Schaukelstühlchen umgewandelt werden kann, sondern außerdem noch in ein niedriges, festes Stühlchen, in einen Schlitten und in ein Laufstühlchen.

Zu diesem Zwecke sind die an sich bekannten, unten ausschwingbar angelenkten gekrümmten Beine an den Eckpfosten angelenkt und über ihre Gelenke hinaus mit Anschlagnasen versehen, die sich gegen eine Anschlagleiste legen, sobald die Beine ausgeschwenkt sind. Etwa an ihrem Mittelteil sind die Beine mit Stellhebeln versehen, die sie in senkrechter oder in Schaukel- oder in Zwischenstellung festhalten. Man kann infolgedessen die Beine aus der senkrechten Stellung, in der sie das hochbeinige Kinderstühlchen bilden, nicht nur in der an sich bekannten, dem Schaukelstühlchen entsprechenden waagerechten Lage feststellen, sondern außerdem noch tiefer feststellen, so daß jene Stützflächen auf dem Fußboden aufliegen. In dieser Einstellung ist das Kinderstühlchen als festes, niedriges Kinderstühlchen und insbesondere auch als Kinderschlitten verwendbar. Wenn der Sitz in an sich bekannter Weise herausnehmbar oder aufklappbar angeordnet ist, so ist das Stühlchen unterhalb der Ebene des Sitzes frei von Streben, Stützen o. dgl. Hierdurch wird der Fortschritt erreicht, daß das Kinderstühlchen auch noch als Laufstühlchen zum Laufenlernen verwendet werden kann.

In der Zeichnung ist der Erfindungsgegenstand in einem Ausführungsbeispiel dargestellt, und zwar zeigt ihn

Abb. ι in ein Schaukelstühlchen umgewandelt in Seitenansicht,

Abb. 2 und 3 als hochbeiniges Stühlchen in Seiten- und Vorderansicht.

Das Kinderstühlchen besteht aus den Hinterbeinen i, den Vorderbeinen 2, den Armlehnen 3 und den Sitzholmen 4. Zwischen den Hinterbeinen 1 ist die Rückenlehne 5 in Drehzapfen 6 derart gelagert, daß sie in verscbiedene Neigungen ausgeschwungen werden kann. Die Feststellung in diesen Neigungen erfolgt z. B. mittels der Stelleisten 7, die in Drehzapfen 8 gelagert sind und mit ihren Rasten 10 die innen an der Lehne 5 angebrachten Zapfen 9 übergreifen. Die Stellleisten sind durch eine Stange 11 miteinander verbunden.

Der Sitz kann aus einem Stück bestehen und im ganzen herausnehmbar sein. Nach der Zeichnung wird der Sitz aus der vorderen Hälfte 12 und der hinten liegenden Hälfte 13 gebildet, die durch Gelenke 14 verbunden

sind. Die hintere Sitzhälfte 13 kann in Drehzapfen 15 an den Hinterbeinen ι drehbar gelagert sein, so daß man den Sitz in die punktiert gezeichnete Lage (Abb. 1) zurückklappen kann.

Die Fußstütze 16 hängt mit ihrem oberen Ende in Drehzapfen 17 zwischen den Vorderbeinen 2, während an ihrem anderen Ende in einem Drehzapfen 18 ein Stellarm 19 angelenkt ist, dessen Rasten 20 eine Querstange 21 übergreifen.

Die Tischauflage 22 ist in den Schlitzen 23 der Armlehnen 3 gelagert und kann darin durch Stöpsel 24 festgehalten werden, die sich bequem herausnehmen und wieder einstecken lassen, so daß auch ein breiterer Tisch 38 mit Haltern 39 für Zählkugeln, Spielzeug o. dgl. eingesetzt werden kann.

An beiden Seiten des Stühlchens sind die Beine 1 und 2 durch Steifen 25 verbunden, die unten zu Kufen 26 ausgebildet sind oder besonders Kufen tragen. Auf den die Kufen 25 oder die Beine 1 und 2 unten durchgreifenden Bolzen 27 lagern die geschweiften Beine 28, die neben dem Gelenk 27 zu Anschlagnasen 40 ausgeschnitten sind. Jedes Bein trägt auf einem Drehzapfen 30 drehbar einen Stellhebel 29, der zunächst in die Zapfen 31 eingelegt werden kann, die oben in der Mitte an den festen Beinen 1 sitzen. In dieser Lage (Abb. 1) ist das Stühlchen als Schaukelstühlchen eingestellt. Werden aber die Stellhebel 29 in die unteren Zapfen 32 eingehängt, so ist das Stühlchen als festes, niedriges Kinderstühlchen oder als Schlitten eingestellt. Denn in der Mitte liegen die Kufen 26 auf dem Fußboden auf und im Abstande davon die neben den Drehzapfen 27 liegenden Kufenbogen (Abb. 1 punktiert). Wegen der Zurückbiegung der Beine 28 an ihren freien Enden berühren sie nicht den Fußboden und sind beim Schlittenfahren nicht hinderlich. Die Beine 28 sind hinter ihren Gelenken 27 entsprechend der Kufe 26 ausgeschnitten, und die durch die Ausschnitte entstandenen Nasen 40 liegen in der Schaukelstuhleinstellung auf der Kufe auf und benutzen sie als Anschlag. Damit das hochbeinige Kinderstühlchen (Abb. 2 und 3) gefahren werden kann, sind die freien Enden der Beine 28 mit Kugeln, Rollen o. dgl. 33 versehen. Je zwei nebeneinanderliegende Beine 28 sind durch in derselben Ebene liegende Steifen 34 verbunden. Die Verbindungsstreben 25 oder die Kufen 26 tragen unten verschiebbare Lager 35 (Abb. 4), so daß nach dem Herausschieben dieser Lager und Festziehen der Flügelschrauben 36 die Rollen 37 aufliegen und das Fahren des Kinderstühlchens ermöglichen. Nachdem der Sitz herausgenommen oder hochgeklappt ist, kann das Stühlchen zum Laufenlernen verwendet werden. Sobald die Beine 28 noch weiter in die senkrechte Lage nach unten geschwungen sind, werden die Stellarme 29 ineinandergesteckt (Abb. 2) und durch Vorreiber, Haken o. dgl. gesichert. Die Vorreiberhaken lassen sich auch in den anderen Stellungen (Abb. 1) in ösen einhängen, die an den Beinen 1 unter den Zapfen 31 und 32 eingeschraubt sein können, um die Stellarme gegen unbeabsichtigtes Herausheben aus den Zapfen 31 und 32 zu sichern.

Claims (1)

1. Patentanspruch:

   Mit klappbaren, gekrümmten Beinen versehener Kinderstuhl, der durch Ausschwenken der Beine in einen Schaukelstuhl verwandelt werden kann, dadurch gekennzeichnet, daß die Beine (28) an den Eckpfosten (1, 1, 2, 2) angelenkt und über ihre Gelenke hinaus mit Anschlagnasen (40), die sich im ausgeschwenkten Zustande gegen eine Anschlagleiste (26) legen, sowie etwa an ihrem Mittelteil mit Stellhebeln (29) versehen sind, die die Beine in senkrechter oder in Schaukeloder in Zwischen-, z. B. in Schlittenkufenstellung festhalten.

   Hierzu 1 Blatt Zeichnungen