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Schußspulenauswechselvorrichtung Den Gegenstand der Erfindung bildet
eine Schußspulenauswechselvorrichtung mit schwingendem Schußspulenbehälter und bestellt
im wesentlichen darin, daß der Schußspulenbehälter mit seinem freien, der Weblade
zugekehrten Ende beim Vorschwingen der Weblade dieser entgegenbewegt wird, dann
gemeinsam mit der Weblade vorwärts schwingt und diese bei Beginn ihrer Rückbewegung
auch noch begleitet, so daß im Gegensatt zu den bisher bekannten Vorrichtungen hierdurch
verhältnismäßig viel Zeit zum Eindrücken der netten Schußspule durch den mittels
Träger an dem Schußspulenbehälter in dessen Längsrichtung verschiebbaren Eindrücker
gewonnen wird.
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Verschiedene Ausführungsformen dieses Erfindungsgedankens und Einzelheiten,
die für eine derartige Schußspulenauswechselvorrichtung besondere Vorteile bilden,
seien an Hand beiliegender Zeichnungen beschrieben. Es bedeutet: Abb. i eine Seitenansicht
der Gesamtanordnung einer Ausführungsform der Schußspulenauswechselv orrichtung
mit in der Ruhelage befindlichen Teilen.
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Abb. 2 ist eine ähnliche Ansicht, bei welcher die Teile sich in der
Arbeitslage befinden. Abb. 3 ist eine Seitenansicht, vom Innern des Webstuhles aus
gesehen.
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Abb.-t ist eine Draufsicht, von oben gesehen. Abb.5 ist eine abgeänderte
Ausführungsform in Anwendung auf einen Webstuhl mit Oberschlag.
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Abb. 6 ist eine schaubildliche Ansicht eitler weiteren Einzelheit
für die Verbindung des Schußspulenbehälters mit der Weblade wälirend der Schußspulenauswechslung.
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Abb. 7 ist eine der Abb. i ähnliche Seitenansicht der Gesamtanordnung
für den Fall, daß die Antriebsvorrichtung für den schwingbar angeordneten Schußspulenhalter
aus einer Wippe besteht.
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Abb. 8 und 9 sind Seitenansichten weiterer Ausführungsformen der Antriebsvorrichtung,
durch Wippe, und Abb. io ist eine Seitenansicht einer Vorrichtung zur Überwachung
der genauen Einstellung der Schußspule in ihrem Schützenkasten.
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Bei der ersten in den Abb. i bis 4 und 6 dargestellten Ausführungsform
ist i das Webstuhlgestell, 2 ein senkrechter auf dem Brustbaum 3 befestigter Träger
und 4 der an ihm um den Zapfen 6 schwingbar aufgehängte Schußspulenbehälter. Der
Schußspulenbehälter 4 ist bei 4' unten ungefähr im rechten Winkel gebogen, damit
sein Ende über der Weblade 5 zu stehen kommt, wenn dieselbe am Ende ihrer Vorwärtsbewegung
angelangt ist.
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Das Schwingen des Schußspulenbehälters 4 erfolgt, wie bei anderen
ähnlichen Vorrichtungen,
durch das Spiel eines Hebels 8, der auf
der Auswechselwelle 9 sitzt, die von dem Schußwächter bewegt wird. Das Eigentümliche
besteht hier darin, daß die Verbindung mit dem Schußspulenbehälter eine zwangläufige
und trotzdem nachgiebig ist, wodurch das Arbeiten derselben in ruhiger Weise gesichert
wird. Zu diesem Zweck ist das Ende des schwingenden Hebels 8 als Bügel io ausgebildet,
in welchem zwei Rollen i i und i i' angeordnet sind. Zwischen diese Rollen greift
ein federnder Bügel 12 ein, welcher an seinem anderen Ende mit dem Spulenbehälter
verbunden ist, so daß der Schußspulenbehälter entsprechend der Auf- und Abwärtsbewegung
des schwingenden Hebels 8 entweder gegen die Weblade 5 vorgeschwungen oder in die
senkrechte Lage zurückgezogen wird.
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Auf dem geraden Teil des schwingenden Schußspulenbehälters q. ist
auf der nach dem Innern des Webstuhles gerichteten Seitenfläche der Träger 13 des
Schußspuleneindrükkers 26 angeordnet, welcher längs dieser Seitenfläche des Schußspulenbehälters
in beliebiger Weise, z. B. mittels Nut und Feder, verschoben werden kann. Dieser
Eindrückerträger 13 wird in die Ruhestellung in den oberen Teil des Schußspulenbehälters
4. durch eine Rückzugsfeder 14 zurückgezogen. An dem Eindrückerträger 13 ist mittels
Bolzen 16 ein Hebel 15 drehbar gelagert. An diesen ist die Zugfeder 14 so aasgelenkt,
daß der Zughebel 15 stets in der Verlängerung des geraden Teiles des Schußspulenbehälters
q. gehalten bzw. in diese zurückgebracht wird. Der untere Teil des Hebels 15 ist
als Haken oder Klaue 17 ausgebildet und kann durch einen Schwinghebel 18 beeinflußt
werden, der bei i9 waagerecht drehbar angeordnet ist und durch einen auf der Schlagwelle
21 des Webstuhles sitzenden Hebedaumen 2o bewegt wird (Abb. 2).
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Das Profil des Hebedaumens 2o und die Form des Endes des Antriebshebels
18, das mit genanntem Hebedaumen 2o in Berührung kommt, sind so gewählt, daß ein
ruhiges und schnelles Ziehen des Zughebels 15 gewährleistet wird. Sobald der Hebedaumen
2o den Hebel 18 freigegeben hat, wird der Eindrülckerträger 13, der sich nach dem
unteren Teil des Schußspulenbehälters q. verschoben hatte, durch die Rückzugsfeder
14 in seine Ruhelage zurückgebracht. Um zu vermeiden, daß, wenn keine Schußspulenauswechslung
stattfinden soll, der Antriebshebel ig von dem Hebedaumen 2o ausgeschwungen wird,
ist mit der Auswechselwelle 9 ein Finger 22 verbunden, der auf einen Vorsprung 23
des Antriebshebels 18 in der Weise drückt, daß dieser außerhalb der Bahn des Hebedaumens
2o gehalten wird. Der auf dem Schußspulenbehälter verschiebbar angeordnete Eindrückerträger
13 ist mit einem seitlichen Ausleger 24. versehen, dessen Ende ungefähr oberhalb
des gekröpften Schußspulenbehälterendes 4.' liegt. Auf diesem Ausleger ist bei 25
der Schußspuleneindrücker 26 aasgelenkt, dessen Unterseite rillenförmig eingeschnitten
ist, um sich der Form der Schußspulen anzupassen.
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Die gelenkartige Anbringung dieses Eindrückers ermöglicht die Einstellung
entsprechend der Art des Webstuhles. Diese Einstellung ist nötig, um einen Schußspuleneinsatz
zu erhalten, dessen Druckrichtung stets möglichst in der durch die volle Schußspule-und
die leere Schußspule 7' bestimmten Ebene liegt.
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Die jeweils richtige Lage des Eindrückers 26 wird dadurch erhalten,
daß man an denselben an seinem über dem Drehzapfen 25 gelegenen oberen Ende eine
Feder 27 befestigt, deren anderes Ende 28 wahlweise in Einschnitte oder Löcher 29
an einem mit dem Ausleger 2d. verbundenen waagerechten Teil eines Winkelstückes
3o eingehängt wird.
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Mit dem Ausleger 2q. sind zwei weitere Teile verbunden. Der eine dieser
Teile besteht aus einem Stift 31, der sich bei tiefliegendem Eindrückerträger 13
zwischen die vorletzte Schußspule und die vorvorletzte Schußspule einschiebt, utn
diese Schußspulen voneinander zu trennen und die vorletzte Schußspule im Augenblick
des bei der Schußspulenauswechslung durch den Schußspulenhalter verursachten Stoßes
festzuhalten und um zu verhindern, daß die Schußspule zurückgedrängt wird, wodurch
die anderen Schußspulen sich verschieben würden, wodurch sie sich leicht in den
Führungen des Schußspulenbehälters festklemmen könnten.
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Der zweite dieser Teile besteht aus einem Federblatt 32, das dazu
bestimmt ist, den schwingenden Schußspulenbehälter q. während der Arbeit des Eindrückerträgers
mit der Weblade zu verbinden; da dieses Blatt sich mit dem Eindrückerträger 13 verschiebt,
so dringt es in eine an der Weblade 5 befestigte Öse 33 und springt aus derselben
sofort nach erfolgter Schußspulenauswechslung infolge der Aufwärtsbewegung des Eindrückerträgers
13 heraus.
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Die Bewegung des Eindrückerträgers 13 ist dadurch veränderlich gemacht,
daß eine Sperrschraube 34 gegen einen Ansatz 34.'t stößt, der mit dem Schußspulenbehälter
d. verbunden ist. 35 ist die Treiberspindel bei Webstühlen mit Oberschlag.
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Rollen 36, die an der Weblade 5 befestigt sind, dienen als Stütze
für den gekröpften Teil 4.' des schwingenden Schußspulenbehälters 4 in dem Augenblick,
wo die Weblade 5
mit dem Schußspulenbehälter q. zusammentrifft.
Auf diese Weise wird im Verein mit der Einhakevorrichtung 32, 33 eine größere Festigkeit
des Ganzen bei der Arbeit des Eindrückerträgers gewährleistet.
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Endlich ist eine Sicherheitsvorrichtung vorgesehen, um die Klaue 17
des Zughebels 15 von dem Hebel 18 abzuheben, wenn die Arbeit nicht in gewöhnlicher
Weise vor sich geht oder wenn der Webschützen sich z. B. nicht in der richtigen
Stellung in dem Schützenlasten befindet. Eine solche Vorrichtung kann eine beliebige
sein, beispielsweise ähnlich derjenigen, die von der Auswechselwelle 9 des Schußwächters
bewegt wird. Sie besteht aus einem Hebel 37 (Abb.3), der auf genannter Auswechselwelle
9 festsitzt und einen Winkelhebel 38 beeinflußt, der auf einem am Webstuhlgestell
angebrachten Drehzapfen 39 drehbar gelagert ist und eine Kulisse Llo. hat, in welcher
einerends eine waagerechte Kontrollschiene 41 geführt ist, die anderends am Zughebel
15 befestigt ist. Mit dem Antriebshebel 38 wird durch die Kulisse q.o die
Schiene 41 initverschoben und gibt den Zughebel 15 ohne Rücksicht auf die Schwingung
des Schußspulenbehälter .4 frei oder hält ihn zurück.
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Die gleiche Wirkung tritt ein, wenn der Webschützen sich in seinem
Schützenkasten nicht in der richtigen Lage befindet. In diesem Falle stößt ein mit
dem Winkelhebel 38 verbundener Kontrollfinger 42 auf den Webschützen, so daß genannter
Kontrollfinger 42 und mit ihm der Winkelhebel 38 zUrÜckgedrängt wird, wodurch
die Kontrollschiene-a.i und somit der Zughebel 15 nach hinten gezogen wird.
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Die Vorrichtung arbeitet wie folgt: Angenoinirien, sie l--efindet
sieh in der Ruhestellung (Abb. i). Sobald eine Schußspulenauswechslung nötig wird,
wird die Auswechselwelle 9 durch die Wirkung des Schußwächters bewegt. Hierdurch
werden die auf dieser Auswechselwelle sitzenden Hebel 8 und Finger 22 gleichzeitig
gehoben und somit der Schußspulenbehälter 4. gegen die Weblade 5 geschwungen, die
sich ihrer vorderen Endstellung nähert. Ebenso wird der Hebel 18 freigegeben und
durch den Hebedaumen 20 in schwingende Bewegung gesetzt.
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Liegt der Schützen richtig im Schützenlasten, so wird der in der Verlängerung
des Eindrückerträgers 13 sitzende Zughebel 15 durch das Ende auf die Klaue
17 wirkenden Antriebshebels 18 herabgezogen. Hierdurch senkt sich der Eindrückerträger
13 längs seiner durch den Schußspulenbehälter 4 gebildeten Führung und mit
ihm auch der Eindrücker 26, der auf die volle Schußspule ;, drückt.
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Hierdurch wird die leere Schußspule 7` nach unten abgeführt und durch
die volle Schußspule ersetzt.
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In diesem Augenblick geht die Weblade zurück; der Antriebshebel 18
wird nach dein Durchgang des Hebedaumens 2o freigegeben und gestattet dem Zughebel
15 unter der Wirkung seiner Feder 14 und unter Mitnahme des daran befestigten Eindrückerträgers
13 und seiner Teile wieder hoch zu gehen. Die Auswechselwelle 9 schwingt in entgegengesetzter
Richtung und drückt den Hebel 8 und den Finger 22 nach unten, wodurch der Schußspulenbehälter
.l in seine gewöhnliche Lage zurückgebracht wird. Gleichzeitig wird der Hebel 18
von dem Hebedaumen 2o abgehoben.
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Soll keine Schußspulenwechshing stattfinden, beispielsweise wenn derWebschützen
sich nicht in der richtigen Lage in seinem Schützenkasten befindet, so wird der
Kontrollfinger 42 beim Vorschwingen der Weblade 5 zurückgeschoben. Hierdurch schwingt
der Winkelhebel 38, der die waagerechte Schiene d i und mit ihr den Zughebel 15
nach hinten zieht. Der Zughebel befindet sich also außerhalb der Bahn des Antriebshebels
18, wenn dieser unter der Einwirkung des Hebedaumens 2o schwingt (Abb. i).
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Zwecks Anbringung dieser Schußspulenauswechselvorrichtung an Webstühlen
mit Oberschlag sind gewisse Abänderungen vorzunehmen. DerSchußspulenbehälterd.(Abb.5)
ist bogenförmig auszubilden, um dein Schlagart .43 den nötigen Raum zu lassen. Hierdurch
muß für die Anbringung des Eindrükkerträgers eine senkrechte an dem Schußspulenbehälter
angegossene Führungsplatte ,44 vorgesehen werden, auf welcher der Eindrükkerträger
13 mit seinem Zughebel 15 in gleicher oder ähnlicher Weise wie oben beschrieben
verschiebbar gelagert ist.
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Weitere Einzelheiten können auch mit Verbesserungen verbunden werden,
um die Leistung und die Brauchbarkeit der damit versehenen Vorrichtung zu erhöhen.
So kann z. B. eine bessere Verbindung des Schußspulenbehälters mit der Weblade 5
bei dem Eindrücken einer vollen Schußspule vorgesehen werden, um die volle Schußspule
durch eine Zusatzvorrichtung, welche die aus dem Blatt 32 und dem Haken 33 bestehende
Vorrichtung ergänzt, in sicherer Weise auf die leere zu entfernende Schußspule aufzusetzen.
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Diese Sicherungsvorrichtung kann, wie Abb.6 zeigt, wie folgt ausgeführt
werden: Ein Führungsstück 53 ist auf einer am Gestell i des Webstuhles befestigten
Stange 5.4 schwingbar angebracht und mit seinem abgerundeten Ende in einem entsprechenden
Einschnitt 55, der in dem an der Verbindungsstelle
des Schußspulenbehälters
4 mit dem Teil 4' vorhandenen Ansatz 56 vorgesehen ist, geführt. Beim Ausschwingen
des Schußspulenbehälters wird das Führungsstück 53 stets mitgenommen, so daß der
um die Achse 6 schwingende Schußspulenbehälter 4 dauernd abgestützt ist. Dadurch
wird vor allem beim Spulenwechsel, wobei durch den nach unten gezogenen Hebel 15
eine ziemliche Zugbeanspruchung eintritt, die Schwingungsachse 6 entlastet.
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Gegebenenfalls kann noch ein Winkelhebel 59 vorgesehen werden, dessen
senkrechter federnder Arm 57 sich bei 58 um die Stange 54 frei drehen kann, während
der waagerechte Arm 59 dazu dient, im Augenblick, wo die Weblade 5 mit dem
Schußspulenbehälter in Berührung kommt, mit einem an der Weblade befestigten Fühler
6o in Berührung zu kommen, durch welchen dieser Arm zurückgeschoben wird und hierbei
durch den federnden Arm 57 auf den Schußspulenbehälter 4 selbst einen Druck ausübt,
so daß der Schußspulenbehälter während der ganzen für das Eindrücken nötigen Zeit
gegen die Weblade angedrückt wird. Beim gewöhnlichen Arbeiten, wenn der Schußspulenbehälter
senkrecht steht, schwingt der Winkelhebel so, daß dessen Arm 59 außerhalb
der Bahn des Fühlers 6o der Weblade 5 liegt.
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Anstatt die Bewegung des Schußspulenbehälters 4 gegen die Weblade
5 von Hebeln, Hebedaumen, Zughebeln und sonstigen Teilen (15, 17, 18, 19,
2o usw.) abhängig zu machen, erfolgt diese in einfacher Weise durch eine Torsionsfeder
61, die einerends an der Schwingungsachse 6 befestigt ist, mit ihrem anderen Ende
auf den Schußspulenbehälter wirkt, um denselben gegen die Weblade 5 zu schwingen
(Abb. 7 bis io). Die Sperrung in der Ruhestellung erfolgt durch einen Riegel 62,
der aus dem Ende eines bei 64 drehbar gelagerten Winkelhebels 63 besteht, dessen
Schwingung um den Hebel 8 der Auswechselwelle g des Schußwächters durch beliebige
Zwischenteile, z. B. durch eine kurze Lenkstange oder vorzugsweise durch ein Zugseil
65 nach Art eines Bowdenseils, bewirkt wird, wobei für den Träger 2 ein einstellbarer
Dämpfungspuffer 66 vorgesehen ist. Der Antrieb des Spuleneindrückerträgers erfolgt
durch den Vorschub der Weblade selbst in folgender Weise. Am Brustbaum ist um einen
Zapfen 67 drehbar mittels einer Hülse 69 ein winklig abgebogener Arm 68 gelagert,
der am oberen Ende in eine keilförmige schiefe Ebene 7 o übergeht, die dazu dient,
auf eine Rolle 71 zu wirken, die an der Seite des Eindrückerträgers 13 befestigt
ist.
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über die Hülse 69 ist mit sanfter Reibung eine zweite Hülse 72 aufgeschoben,
die mit einem geraden Hebelarm 73 verbunden ist, der in der Verlängerung des Winkelarmes
68 liegt. Das untere Ende des Armes 73 ist im rechten Winkel bei 74 seitlich abgebogen
und trägt eine Stellschraube 75.
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Ein an der Hülse 72 vorgesehener Vorsprung 76 dient als Anschlag für
eine Stellschraube 77, die auf dem Winkel 68 seitlich so angeordnet ist, daß die
gegenseitige Lage der beiden Teile eingestellt werden kann. Diese Teile sind durch
eine Stützfeder 78 in Form von Blattfedern federnd miteinander verbunden, die mit
einem Ende bei 79 an dem geraden Hebel 73 befestigt sind und mit dem anderen
Ende sich auf eine an dem Winkelstück 68 vorgesehene Leiste 8o stützen.
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Am unteren Teil des geraden Hebels 73 ist seitlich eine Achse 81 angeordnet,
an welcher ein zweiarmiger Hebel 82 angelenkt ist, dessen der Weblade gegenüberstehendes
Ende abgeschrägt ist und eine schräge Ebene 83 bildet, auf welche sich eine Rolle
84 legt, die an einem mit der Weblade 5 verbundenen Halter 85 befestigt ist.
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Dieser Arm 82 wird für gewöhnlich in einer zum geraden Hebel 73 unveränderlichen
bestimmten Stellung durch eine Torsionsfeder 86 gehalten, die den Arm gegen den
Anschlag 75 drückt.
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Die Lage der Arme 68 und 73 zueinander bleibt, wenn sie durch die
Schraube 77 eingestellt ist, im allgemeinen unveränderlich, jedoch kann sie sich
selbsttätig ändern, falls durch eine Betriebsstörung, z. B. wenn der Webschützen
sich nicht in der richtigen Lage befindet, außergewöhnliche Kräfte auftreten.
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Um ein Arbeiten der Auswechselvorrichtung zu verhüten, wenn der Webschützen
sich nicht in der für die Auswechslung der Schußspule richtigen Stellung befindet,
ist folgende Anordnung getroffen. Der Schützenfühler 38' wird durch eine Feder 87
stets in der Kontrollstellung gehalten. An diesem Fühler 38' ist bei 88 eine Lenkstange
89 angelenkt, deren entgegengesetztes Ende mit einer Rolle go in einem gabelförmigen
Einschnitt gi am rückwärtigen Ende des zweiarmigen Hebels 82 eingreift.
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An der Lenkstange 89 ist eine Führung 92 vorgesehen, in welcher
eine Rolle 93 läuft, die an dem senkrechten Hebel 73 seitlich befestigt ist.
Das Profil der Führung 92 ist so gewählt, daß wenn der Fühler 38' von dem sich in
der unrichtigen Lage befindenden Webschützen zurückgeschoben wird, die Lenkstange
89 gesenkt und somit durch die auf der schiefen Ebene g i auflaufende Rolle
go der Arm 82 so geschwenkt wird, daß dessen schiefe Ebene 83 außer Bereich der
Rolle 84 des an der Weblade 5 befestigten Halters 85 gelangt.
An
dem Fühler 38' ist ein in die Schwingungsbahn des Schußspulenbehälters q. ragender
Haken 9q. befestigt, der dazu dient, diesen Fühler zurückzustoßen, wenn der Schußspulenbehälter
q. sich in seiner Ruhelage befindet und sich gegen den senkrechten Träger 2 abstützt,
wobei der mit der schrägen Fläche 83 versehene Arm 82 ebenfalls in seiner Ruhelage
während des gewöhnlichen Arbeitens des Webstuhles außerhalb der Bahn der Weblade
gehalten wird.
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Die Vorrichtung arbeitet wie folgt: Im Falle des erforderlichen Spulenwechsels
wird der Schußspulenbehälter q. durch Einwirkung des Hebels 8 der Auswechselwelle
des Schußwächters auf das Seil 65 des schwingenden Verriegelungshebels 63
freigegeben und wird durch die Feder 61 gegen die Weblade 5 vorgeschwungen, mit
welcher er durch sein Ende q.' sowie durch sein Verbindungsblatt 32 und durch den
Haken 33 in Verbindung kommt, wenn die Weblade sich ungefähr in der Mitte ihrer
Bewegung nach vorn befindet. Gleichzeitig mit der gemeinsam mit der Weblade 5 erfolgenden
Ausschwingung des Schußspulenbehälters q. mit dem Eindrückerträger 13 nach hinten,
legt sich die mit der Weblade verbundene Rolle 84 auf die Abschrägung 83 des Armes
82. Da dieser Arm sich gegen den Anschlag 75 am Hebel 73 legt, so erfolgt ein allmähliches
Ausschwingen des Hebels 73 und gleichzeitig ein Vorschub des Winkelstückes 68, dessen
Schräge 70 gegen die Rolle 71 des Eindrückerträgers 13 drückt und ein allmähliches
Senken dieses Trägers und somit auch des Eindrückers 26 auf die volle Schußspule
7 hervorruft, die die leere Schußspule 7' nach senkrechter Entfernung derselben
ohne -Stoß, allmählich und sicher ersetzt. Dieser Vorgang ist gerade im Augenblick
zu Ende, wo die Weblade 5 am Ende ihrer Bewegung nach vorn angelangt ist.
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Wenn die Weblade 5 zurückgeht, wird der schwingende Schußspulenbehälter
q., der in seine Ruhelage zurückgebracht worden war, durch seine Abzugsfeder 61
wieder in Bewegung gebracht, und er begleitet die Weblade 5 bis ungefähr zur Mitte
ihrer Bewegung nach hinten; in diesem Augenblick erfolgt das Herausziehen der Trennspitzen
31 zwischen den Schußspulen und die Loslösung des Federblattes 32 von der Weblade.
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Dadurch, daß der Schußspulenbehälter 4. an einem Teile der Bodenbewegung
teilnimmt, wird die Berührung des Schußspuleneindrükkers 26 mit der neuen Schußspule
verlängert, so daß das Eindrücken der Schußspule in sicherer Weise erfolgt.
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Außerdem bewirkt diese begleitende Be-\vegung des Schußspulenbehälters
4. bei der Rückbewegung der Weblade in Verbindung mit der rollenden Berührung der
Laufrollen r, 84 auf den schrägen Flächen 70, 83, daß die Arbeit allmählich, geräuschlos
und ohne Stoß vor sich geht, und daß das Eindrücken der Schußspule wegen dieser
rollenden Bewegung der Rollen auf den schrägen Flächen ebenfalls allmählich, ohne
Stoß und geräuschlos stattfindet.
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Die Rückkehr des schwingenden Schußspulenhalters d. in seine Ruhelage
gegen seinen Haltepuffer 66 erfolgt durch Herumschwenken des mit dem den Schußspulenhalter
umgreifenden Riegel 62 versehenen Hebels 63, der seinerseits durch das vom Hebel
8 der ausgeschwungenen Auswechselwelle 9 angezogene Seil 65 ausgeschwenkt wird.
Dabei wird von dem Schußspulenhalter d. der Anschlaghaken 94 und damit auch der
Schützenfühler 38' zurückgeschoben, und weiterhin wird durch die Lenkstange 89 und
die Wirkung ihrer Rolle auf die schräge Fläche g i der Arm 82 in seine Ruhelage
zurückgebracht, wie gestrichelt angedeutet.
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Wenn der Webschützen sich im Augenblick der Schußspulenauswechslung
nicht in der richtigen Lage in dem Schützenkasten befindet, so schwingt der Schützenfühler
38', der gleichzeitig wie der Schußspulenbehälter sich nach hinten bewegt, gegen
die Weblade, trifft auf den Webschützen und wird dadurch zurückgestoßen, so daß
die Lenkstange 89 mit ihrer Kulisse 92 und ihrer auf der schrägen Fläche gi laufenden
Rolle go den Arm 82 von der Bahn der Rolle 84 der Weblade 5 abhebt.
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Infolgedessen erfolgt kein Ausschwingen der Hebel 73, 68 und
kein Auswechseln der Schußspule; der Webstuhl wird daher durch die Wirkung des Schützenwächters
oder in sonstiger Weise stillgesetzt.
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Es kann vorkommen, daß diese Antriebsvorrichtung sich infolge ihrer
Bauart selbst nicht an allen Webstühlen anbringen läßt.
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Um diesem Nachteil abzuhelfen, sind abgeänderte Ausführungsformen
der Vorrichtung (Abb. 8 und 9) vorgesehen.
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Die erste Ausführungsform (Abb.8) besteht aus zwei Armen 95 und 96,
die mit Schrägflächen versehen sind, auf welche die Rolle der Weblade und die Rolle
des Eindrückerträgers zu liegen kommen.
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Diese beiden Arme 95 und 96 sind an festen Punkten 97 und 98
an dem Träger 2 angelenkt und miteinander durch eine federnde Querstange verbunden.
Diese Ouerstange ist mit ihren Enden an den Armen bei 99 angelenkt und besteht aus
zwei auf- oder ineinander verschiebbaren Teilen ioo und 1o1, die durch eine Zugfeder
i o2 miteinander federnd verbunden sind. Diese Feder ist so bemessen, daß sie erst
bei abnormalen Beanspruchungen während der Schußspulenauswechslung nachgibt
und
das- Auseinandergehen der Arme gestattet, wodurch Brüche o. dgl. vermieden %verden.
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Bei dieser abgeänderten Vorrichtung erfolgt die Bewegung für die Schußspulenauswechslung
unter denselben Bedingungen mittels Schrägflächen und Rollen.
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Sollte der Webschützen wiederum in seinem Schützenkasten angehalten
werden, so werden beide Arme 95, 96 durch einen von dem Fühler 38' bewegten Finger
103 von den Rollen 71 und 84 abgehoben.
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Bei der zweiten Ausführungsform sind die beiden Arme io4 und io5 (Abb.
9) winkelförmig angeordnet und mit einem doppelten, federnden, dem Gelenk der Vorrichtung
nach Abb. 7 ähnlichen Gelenk 78 versehen. Der obere waagerechte Schenkel des Winkelhebels
io4 arbeitet in der üblichen Weise in Verbindung mit der Rolle 71 des Eindrückerträgers
13, aber der senkrechte Schenkelios arbeitet unmittelbar mit dem Hebel 8, der auf
der Auswechselwelle 9 des Schußwächters sitzt, und zwar durch eine Rolle 1o6, die
auf die Abschrägung 83 wirkt, wobei ein auf dem senkrechten Schenkel 105 vorgesehener
Ausschnitt oder eine Rille io7 die Rolle roh aufnimmt und sie festhält, wenn die
Abschr ägung 7o des Schenkels 104, mit der Rolle 71 des Eindrückerträgers 13 in
Berührung kommt, der dadurch bewegt wird.
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Bei einer abnormalen Beanspruchung spielt das federnde Gelenk, so
daß jede Beschädigung vermieden wird, worauf das Ganze nach der Schußspulenauswechslung
durch das Senken des Hebels 8 in seine gewöhnliche Lage zurückkehrt.
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Endlich soll auch, mit Rücksicht auf einige Webstuhlbauarten, die
Bewegung des Schützenfühlers 38' zwecks Verhinderung der Schußspulenauswechslung,
wenn der Webschützen sich nicht in der richtigen Lage befindet, abgeändert werden.
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Zu diesem Zweck wird der Fühler 38' gemäß einer in Abb. io dargestellten
abgeänderten Ausführungsform durch seine Lenkstange 89 mit einem kleinen schwingenden
Hebel tob verbunden, der um einen festen Punkt io9 drehbar gelagert und am unteren
Ende mit einer Rolle 9o versehen ist, die auf der Schrägfläche 9i des Armes 82 der
bereits beschriebenen Hebel mit federnder Gelenkvorrichtung läuft.