DE507203C

DE507203C - Verfahren zur Herstellung buntgemusterter Florgewebe

Info

Publication number: DE507203C
Application number: DEW77185D
Authority: DE
Original assignee: Individual
Current assignee: Individual
Priority date: 1927-09-26
Filing date: 1927-09-27
Publication date: 1930-09-13

Description

Verfahren zur Herstellung buntgemusterter Florgewebe Es ist bereits vorgeschlagen worden, Felle dadurch mit Mustern zu versehen, daß die Haarspitzen besonders gefärbt und die Felle nach dem Auflegen von Schablonen geschoren werden. Diese Schablonen bestehen aus Bändern aus Gummi, die über das Fell gelegt werden und die Stellen abdecken sollen, an denen die Spitzen der Haare nicht abgeschnitten werden sollen. Nach dem bekannten Verfahren lassen sich im wesentlichen nur streifenförmige Muster herstellen. Außerdem ist die Anwendung von Schablonen, besonders bei Fellen mit kurzen Haaren, sehr nachteilig, weil die Gefahr besteht, daß die Schablonen mit der Schneidemaschine in Berührung kommen.
Den Gegenstand der Erfindung bildet ein Verfahren zur Herstellung buntgemusterter Florgewebe, das darin besteht, daß die nach dem Schneiden im Stück gefärbte, hierauf in bekannter Weise nur an den Florspitzen besondeis gefärbte Ware stellenweise nach einem Muster derart stark niedergepreßt wird, daß die niedergepreßten Spitzen während des folgenden Abschneidens der aufrecht stehengebliebenen Florspitzen bis zur Grundfärbung von selbst in dieser Stellung bleiben, aus der sie erst nach dem Abschneiden der aufrecht stehengebliebenen Florspitzen wieder aufgerichtet werden.
Das Verfahren der Erfindung bringt den Vorteil mit sich, daß beliebige Muster hergestellt werden können. Außerdem fällt die Verwendung von Schablonen fort, die mit der Messerschneidvorrichtung in Berührung kommen können. Das Verfahren ergibt ein buntgemustertes Gewebe mit einer reliefartigen Flordecke, die auch nach längerem Tragen nicht verlorengeht.
Solche buntgemusterten Gewebe mit einer reliefartigen Flordecke hat man bisher in der Weise hergestellt, daß man den gleichgefärbten Flor nach einem Muster geschoren und die stehengebliebenen Florspitzen allein gefärbt hat. Dieses Färben ist jedoch verhältnismäßig schwierig auszuführen und bedingt die Anwendung besonderer Maschinen.
Nach der Erfindung werden die stehengebliebenen Florspitzen nicht besonders gefärbt, sondern es wird ein an sich bekanntes Florgewebe verwendet, das an den Florspitzen anders gefärbt ist als im Grunde. Der Flor solcher Gewebe wird der Erfindung gemäß z. B. durch Walzen, auf denen sich das reliefartige Muster befindet, stellenweise niedergedrückt. Die Ware besitzt dann zum Teil aufrecht stehende und zum Teil niedergedrückte Florspitzen in einer Anordnung, die dem herzustellenden Muster entspricht.
Die aufrecht stehenden Florspitzen werden hierauf mittels geeigneter Schermaschinen so weit abgeschnitten, bis die ursprüngliche Grundfärbung erscheint. Darauf wird die Ware genäßt und erforderlichenfalls gebürstet, wodurch erreicht wird, daß die niedergepreßten, nur Oberflächenfärbung zeigenden Florspitzen sich wieder aufrichten. Naturgemäß sind nun die nicht abgeschnittenen Florspitzen höher als die abge8chnittenen und besitzen eine andere Färbung. Durch das Höherlegen der einen Farbteile des Gewebes in bezug auf die Barunterliegenden anders gefärbten wird eine reliefartige Wirkung von besonders schönem Aussehen auf den Beschauer ausgeübt, und zwar wird diese Wirkung nur durch Scheren eines Florgewebes mit besonders angefärbten Florspitzen nach einem Muster erzielt. Dieses Anfärben läßt sich im Stück sehr leicht ausführen. Nach dem Scheren findet kein Färben mehr statt.
Florgewebe mit reliefartiger Wirkung dadurch herzustellen, daß die Florspitzen stellenweise nach einem Muster niedergepreßt werden, worauf die aufrecht stehengebliebenen Florspitzen zum Teil abgeschnitten und dann die niedergepreßten wieder aufgerichtet werden, ist an sich bekannt. Diese Florgewebe sind jedoch einheitlich gefärbt und unterscheiden sich daher von den buntgemusterten Florgeweben, die durch das neue Verfahren herstellbar sind. Auch ist es bereits bekannt, stellenweise Florgewebe an den Florspitzen unter teilweiser Niederlegung des Flors und nachherigem Wiederaufrichten zu färben. Nach diesem Verfahren lassen sich keine bestimmten Muster herstellen, außerdem entsteht keine reliefartige Wirkung, weil die Florspitzen stellenweise nicht abgeschnitten werden.

Claims

PATENTANSPRUCH: Verfahren zur Herstellung buntgemusterter Florgewebe, dadurch gekennzeichnet, daß die nach dem Schneiden im Stück gefärbte, hierauf in bekannter Weise nur an den Florspitzen besonders gefärbte Ware stellenweise nach einem Muster derart stark niedergepreßt wird, daß die niedergepreßten Spitzen während des folgenden Abschneidens der aufrecht stehengebliebenen Florspitzen bis zur Grundfärbung von selbst in dieser Stellung bleiben, aus der sie erst nach dem Abschneiden der aufrecht stehengebliebenen Florspitzen wieder aufgerichtet werden.