DE494811C

DE494811C - Verfahren zur Erzeugung von Kaelte

Info

Publication number: DE494811C
Application number: DEA52676D
Authority: DE
Original assignee: AEG AG
Current assignee: AEG AG
Publication date: 1930-03-31

Description

Verfahren zur Erzeugung von Kälte Bei den bisher angewandten Verfahren zur Kälteerzeugung, insbesondere für Kleinkälte= anlagen, treten bei den einzelnen Fabrikaten Erscheinungen auf, die der weiten Verbreitung der Kleinkältemaschinen für Haushaltungen hindernd im Wege stehen. Die Nachteile der bekannten Konstruktionen sind z. B. bei Kompressionsanlagen starke Abnutzung der beweglichen Teile, hohe Betriebskosten, hoher Anschaffungspreis usw. Diese Übelstände sollen gemäß der Erfindung durch Anwendung eines im folgenden beschriebenen Prinzips einer Kleinkältemaschine vermieden werden.
Gemäß der Erfindung beruht das neue Verfahren auf der beim Mischen zweier Lösungen verschiedener Konzentration eintretenden Temperaturerniedrigung. Verdünnt man z. B. eine NaOH-Lösung mit Wasser, so ist die dabei auftretende Wärmetönung positiv oder negativ, d. h. es tritt eine Erwärmung oder Abkühlung ein, je nachdem die Lösung mehr oder weniger gesättigt ist. Von einer. bestimmten Sättigung ab bleibt diese Reaktionswärme beispielsweise bei Kali- wie bei Natronlauge negativ. Es wird also bei der Verdünnung einer bestimmt konzentrierten NaOH-Lösung Wärme von außen aufgenommen und damit dem Kühlgut entzogen. Wird jetzt die verdünnte Lösung elektrolytisch mit geringer Stromdichte unter Anwendung eines Diaphraginas zerlegt, so läßt sich nach einiger Zeit in den durch das Diaphragma getrennten Räumen wieder die Anfangskonzentration einer starken und schwachen Lösung erzeugen. Der Vorgang der Mischung und damit der Kälteleistung läßt sich auf diese Weise beliebig oft wiederholen. Sollte bei der Zerlegung eine Erwärmung in dem Maße auftreten, daß das auf den ursprünglichen Sättigungsgrad zurückgeführte Mittel eine höhere Temperatur besitzt als bei Beginn des Verfahrens, dann muß zweckmäßig eine Kühlung Anwendung finden, die das Arbeitsmittel auf die Ausgangstemperatur abkühlt. Die bei -der Elektrolyse auftretende Zersetzung des Wassers ist so gering, daß ein nicht allzu großes Vorratsgefäß mit Wasser für Monate ausreicht. Außerdem besteht die Möglichkeit, durch Anwendung geeigneter Katalysatoren eine langsame Wiedervereinigung .des- Wasserstoffs und Sauerstoffs zu Wasser zu erreichen.
In der beiliegenden Zeichnung ist schematisch ein Ausführungsbeispiel für eine periodische nach dem neuen Verfahren arbeitende Kältemaschine dargestellt. Die Vorrichtung besteht aus einem in sich geschlossenen röhrenförmigen Gefäß, welches um eine Achse kippbar gelagert ist. In der gezeichneten Lage wird das Gemisch durch elektrolytische Wirkung in Lösungen verschiedener Sättigung zerlegt. Nach erfolgter Scheidung wird das Gefäß gekippt, wodurch eine neuerliche Mischung und damit Kälteentziehung aus der Umgebung bewirkt wird.
Selbstverständlich läßt sich das neue Verfahren außer in der geschilderten Weise auch kontinuierlich durchführen.

Claims

PATENTANSPRÜCHE: i. Verfahren zur Erzeugung von Kälte, insbesondere für Kleinkälteanlagen, dadurch gekennzeichnet, daß zur Erzielung einer Temperaturerniedrigung zwei Lösungen gleichartiger Stoffe aber verschiedener Sättigung gemischt werden und daß durch geeignete Anwendung der elektrolytischen Zersetzung unter Benutzung eines Diaphragmas das Gemisch wieder in zwei getrennte Lösungen mit dem ursprünglichen Sättigungsgrad übergeführt wird.
2. Verfahren nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß die Mischung der Lösungen verschiedener Sättigung und ihre Zerlegung in periodischer oder in kontinuierlicher Weise wiederholt wird.