DE489311C

DE489311C - Elektrisch beheizbare Radiumkompresse

Info

Publication number: DE489311C
Application number: DEU9996D
Authority: DE
Original assignee: URANERZ VERWERTUNGS GES DR MED
Current assignee: URANERZ VERWERTUNGS GES DR MED
Priority date: 1927-12-10
Filing date: 1927-12-10
Publication date: 1930-01-15

Description

Elektrisch beheizbare Radiumkompresse Elektrisch beheizbare Kissen sind bekannt, auch solche mit Radiumauflage. Die bisher bekannten Heil.- und Heizkissen, sofern sie elektrisch beheizt wurden, waren ausschließlich zur Erzeugung trockener Wärme bestimmt.
Das Neue der Erfindung besteht darin, daß sowohl trockene als auch feuchte Wärme nach Belieben erzeugt werden kann. Der Grund, warum bisher nur ausschließlich Kissen und Kompressen mit trockener Wärme verwendet werden konnten, lag darin, daß bei Beheizung derselben, in Verbindung mit Nässe und Feuchtigkeit, Kurzschluß eintreten mußte und daher Lebensgefahr für den Patienten bestand.
Die Erfindung stellt gewissermaßen eine Kombination dar. Es wird auf dem bekannten Heizkissen, welches mit einer Radiumauflage ausgestattet ist, ein. zweites Kissen aufgelagert. In einen wasserdichten Stoff wird ein Filztuch, Korktuch oder Schwamm so eingelagert, daß ein -ebenfalls eingelagerter, aus wasserdichtem Stoff hergestellter Schlauch, welcher mit Schlammstückchen gefüllt ist, zur Aufnahme von Wasser oder anderen Flüssigkeiten dient. Dieser Schlauch besteht aus zwei Hälften, und seine Nähte bilden gewissermaßen Sieblöcher, durch welche bei Belassung durch den Körper die in dem Schlauch vorhandene Flüssigkeit durch die Nähte entweicht und die Umgebung des Schlauches benetzt, also anfeuchtet. Über dem Schlauch, der zweckmäßig serpentinartig gelagert ist, befindet sich eine ebenfalls die Feuchtigkeit aufnehmende Decke, und schließlich wird dieses Feuchtkissen in einen Bezug eingeschoben. und auf das Radiumheilkissen aufgelagert und vorspannt.
Bei der elektrischen Beheizung des Radiumkissens entsteht zunächst trockene Wärme. Wird das zweite Kissen, also das Feuchtkissen, auf das Radiumkissen aufgelagert, so .entwickelt die Hitze zunächst die in dem aufgelagerten Feuchtkissen befindliche Flüssigkeit in Werne und weiter in feuchte Luft. Durch die Auflage des Körpers oder eines Gliedes desselben. wird die Feuchtigkeit in die Umgebung des eingelagerten, die Flüssigkeit enthaltenden Schlauches herausgedrückt, also in das Filz- oder Schwanuntuch verbreitet, und beim Aufheben des Körperteiles von dem Kissen wird durch die Nähte des Schlauches die Flüssigkeit wieder aufgesaugt und so fort bis zur Trocknung.
Die vorbeschriebene Anwendung von feuchter Luft in Verbindung mit einem Radiurnheizkissen ist dadurch ungefährlich, weil. zwischen denn Radiumheizkissen und dem. oberen Feuchtkissen eine genügende Isolierung biesteht, welche die übertragung von Kurzschluß auf den Patienten verhindert. Weiter wird bei der Auflagerung des Feuchtkissens das Radium durch die Wärme in der Gasbildung (Em nation) gesteigert und so die Heilwirkung erhöht. Auf der Zeichnung ist der Erfindungsgegenstand dargestellt.
Abb. i zeigt in einem Grundriß das bekannte ,elektrische Heizkissen a, die Beheizungskordel, b, die Radiumauflage c, welche auch losgelöst oder in Taschen gesteckt oder aufgeknöpft auf dem Bezug d angebracht werden kann.
Abb. a zeigt ebenfalls einen Grundriß, nämlich das Feuchtheizkissen, welches auf das Heizkissen a gemäß Abb. i aufgelagert wird. g zeigt einen zweckmäßig serpentinartig gelagerten Schlauch, welcher innerhalb einer Schwammplattel angebracht ist, die in, einem wasserdichten Tuche eingielassen ist. Der Schlauchg ist mit Schwammteilchen gefüllt und besitzt ein Einlaufventil k und ein Auslaufventil i, welche beim Gebrauch des Kissens nach der Einfüllung der Flüssigkeit verschlossen werden. Die Schlauchnähte f dienen zur Abgabe der Flüssigkeit, welche im Schlauch g vorhanden ist, und durch. Druck und beim Nachlassen des Druckes saugen diese Nähte die umgebende Flüssigkeit wieder auf usw. Die Innenschrift l dient zur Aufnahme und Abgabe der aus dem Schlauch g ausgequollenen Flüssigkeit, deren Menge so begrenzt ist, daß ein Überfließen unmöglich ist. Schließlich dient der Be-,zugk zur Einfa.geruung des feuchten Kissens, und m sind die Anknüpfungsmittel auf das untere Kissen. Abb. 3 zeigt einen Schnitt gemäß Abb. i und z. Hier ist ersichtlich, in welcher Weüse auf das Kissen der Abb. i das Kissen der Abb. z, also das FeuchdüftkiSSen, aufgelagert ist.
Abb, 4 zeigt das Zusammenbringen der beiden elastischen Schlauchhälften g und die Seitennähte f, welche als Filter dienen, sowie die Schwammeinlagerung n.

Claims

PATENTANSPRUCI-I: Elektrisch beheizbare kadiumkompriesse, gekennzeichnet durch die Verbindung mit einem von undurchlässigem Bezug umschlossenen Auflagekissen, dessen aufsaugungsfähige Innenschicht (L) von einem Flüssigkeit durchleitenden, zweckmäßig serpentinartig gewundenen Schlauch (g) durchzogen ist, welcher durch elastische und saugfähige Spreizmittel, wie Schwamm o. dgl., gefüllt ist, und dessen durch Längsteilung gebildete Hälften. beiderseits mittels poröser Nähte derart verbunden sind, daß die Flüssigkeit bei Belästun des Kissens durch die feinen Nahtlöcheä üs dem-Schlauche heraus in die saug£ähige Schicht (L) eingepreßt und vermöge der Wärme des Hauptkissens auch zum Teil oder ganz verdampft wird, dagegen bei Entlastung und Abkühlung des Kissens in den Schlauch zurücktreten kann.