DE487114C - Verfahren zur Herstellung von schwerem Magnesiumhydroxyd - Google Patents

Verfahren zur Herstellung von schwerem Magnesiumhydroxyd

Info

Publication number
DE487114C
DE487114C DEM90449D DEM0090449D DE487114C DE 487114 C DE487114 C DE 487114C DE M90449 D DEM90449 D DE M90449D DE M0090449 D DEM0090449 D DE M0090449D DE 487114 C DE487114 C DE 487114C
Authority
DE
Germany
Prior art keywords
magnesium
ammonia
magnesium hydroxide
salts
production
Prior art date
Legal status (The legal status is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the status listed.)
Expired
Application number
DEM90449D
Other languages
English (en)
Current Assignee (The listed assignees may be inaccurate. Google has not performed a legal analysis and makes no representation or warranty as to the accuracy of the list.)
Individual
Original Assignee
Individual
Priority date (The priority date is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the date listed.)
Filing date
Publication date
Application filed by Individual filed Critical Individual
Application granted granted Critical
Publication of DE487114C publication Critical patent/DE487114C/de
Expired legal-status Critical Current

Links

Classifications

    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C01INORGANIC CHEMISTRY
    • C01FCOMPOUNDS OF THE METALS BERYLLIUM, MAGNESIUM, ALUMINIUM, CALCIUM, STRONTIUM, BARIUM, RADIUM, THORIUM, OR OF THE RARE-EARTH METALS
    • C01F5/00Compounds of magnesium
    • C01F5/14Magnesium hydroxide
    • C01F5/20Magnesium hydroxide by precipitation from solutions of magnesium salts with ammonia

Landscapes

  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Organic Chemistry (AREA)
  • Life Sciences & Earth Sciences (AREA)
  • Geology (AREA)
  • Inorganic Chemistry (AREA)
  • Compounds Of Alkaline-Earth Elements, Aluminum Or Rare-Earth Metals (AREA)

Description

  • Verfahren zur Herstellung von schwerem magnesiumhydroxyd Bei der üblichen Herstellungsweise von Magnesiumhydroxyd durch Ausfällen einer Magnesiumsalzlösung mittels Ammoniak erhält man ein gelatinöses, staubförmiges oder aus Mikrokristallen bestehendes Produkt, welches jedoch niemals eine so hohe Dichtigkeit (Schwere) besitzt wie das durch Hydratation des schweren Magnesiumoxyds gewonnene.
  • Eine solche Dichtigkeit des Magnesiumhydroxyds ist indessen für viele Verwendungszwecke, z. B. zur Herstellung von Isolier- und feuerfesten Stoffen in der Papier-, Lack- und Firnisindustrie, erwünscht. Es ist gefunden worden, daß man ein sehr schweres Magnesiumhydroxyd gewinnen kann, wenn man dem Magnesiumsalz oder dem Ammoniak einen beliebigen Stoff zusetzt, welcher imstande ist, die Abscheidung des Magnesiahydrats so zu erschweren, daß sie nur sehr langsam vor sich geht. Des weiteren hat sich gezeigt, daß dasselbe Resultat sich erreichen läßt durch Anwendung all jener Kunstgriffe, die geeignet sind, eine plötzliche Umsetzung der Produkte zu verhindern bzw. sie zu verlangsamen. So gewinnt man schweres Magnesiumhydroxyd, indem man auf neutrale, saure oder basische Magnesiumsalze oder auf Magnesium-Ammonium-Salze in fester oder gelöster Form überschüssiges Ammoniak unter Rühren bei möglichst niedriger, 2o bis 25 ° C nicht übersteigender Temperatur einwirken läßt oder solche Stoffe zusetzt, die geeignet sind, die Abscheidung des Magnesiumhydroxyds zu verlangsamen, wie namentlich Ammoniaksalze.
  • Setzt man der Ammoniaklösung in kaltem Zustand z. B. eine Magnesiumsalzlösung und als solche beispielsweise eine Magnesiumsulfatlösungzu, so ist das gewonnene Produkt schwerer, als wenn das Mischen in warmem Zustand erfolgt, weil die Reaktion langsamer vor sich geht und das sich schon beim Beginn der Reaktion bildende Ammoniumsulfat eher die Reaktion rückgängig zu machen als sie zu beschleunigen trachtet. Es hat sich außerdem herausgestellt, daß, wenn die Mischung erfolgt zwischen Lösungen mit höchstmöglicher Konzentration und bei möglichst niedriger, keinesfalls aber die der Außenluft überschreitender Temperatur, das Produkt schon eine ziemliche Dichte aufweist. Fügt man diesen Lösungen eine ausreichende Menge eines Stoffes zu, welcher geeignet ist, die Ausfällung hintanzuhalten, beispielsweise ein Ammoniumsalz (z. B. Ammoniumsulfat), so ist das sich bildende Produkt bei weitem dichter, ohne daß freilich die Menge des zugesetzten Ammoniumsulfats in direktem Verhältnis zu der gewünschten Schwere ist. Es hat sich jedoch gezeigt, daß eine Konzentration unter 5 % keine vollkommenen Resultate gibt, und daß eine Konzentration von 15 °/o und darüber zwar ein dichtes Produkt gibt, aber die Ausbeute zu stark herabsetzt. Es ist gefunden worden, daß, wenn man in einer ersten Phase über ein basisches Magnesiumsalz geht, entweder durch einen graduellen Ammoniakzusatz oder auf beliebige andere in der Chemie und in der Technik bekannte Weise wieder eine sehr schwere Qualität erhalten wird, besonders unter Anwendung der oben angegebenen Grundsätze. Für die praktische Ausführung der Erfindung eignet sich das Chlormagnesium sehr gut, indem es leicht basische Salze bildet, doch ergibt auch das Magnesiumsulfat basische Salze, die sich zur Fabrikation schweren Magnesiahydrats vorzüglich eignen.
  • Die Bildung von Magnesiumhydroxyd über basische Salze geht auf folgende Weise vor sich: Behandelt man beispielsweise eine Chlormagnesiumlösung mit einer zur Bildung von agnesiumhydroxyd unzureichenden Menge Ammoniak, und zwar in den durch folgende Gleichung ausgedrückten Verhältnissen 6 MgCl, + =o NH3 + 5 H20 = M9C12+ 5 M90+ =o NH,C1, so erhält man ein basisches Salz der Formel M9C12 # 5 M90, das bei weiterer Behandlung mit Ammoniak gemäß nachstehender Gleichung in Mg (0H)2 übergeführt wird: MgC12. 5 MgO + a NH3 + 7 H20 = 6 Mg (OH,) -f- 2 NH4C1. Hierzu seilbemerkt, daß die Verbindungen 1VIgC1 2 bis 5 MgO nicht die einzigen basischen Salze sind, welche sich bilden können; denn auf die gleiche Weise kann man bis zur Verbindung MgC1 # =o MgO gelangen. In der Praxis empfiehlt es sich, bei der ersten Behandlung von _ Magnesiumchlorid mit Ammoniak die Menge des letzteren so zu wählen, daß eine Verbindung entsprechend der Formel MgCl2. 7Mg0 entsteht, worauf dann beim Hinzufügen weiteren Ammoniaks im Überschuß eine vollständige Umwandlung in Hydroxyd erfolgt.
  • Beispielsweise wird in ioo kg einer 22prozentigen Magnesiumsulfatlösung in einen geschlossenen Behälter, der mit einer energisch wirkenden mechanischen Rührvorrichtung versehen ist, unter starkem Rühren langsam eine etwa 2oprozentige wäßrige NH,- Lösung in der Gewichtsmenge von 25 bis 26 kg eingetragen. Die Masse wird noch eine Stunde lang scharf weitergerührt, worauf ein rascheres Zugeben von Ammoniak erfolgt, bis im ganzen wenigstens eine der theoretischen gegenüber doppelte Ammoniakmenge eingeführt ist. -Die Mischung wird dann noch wenigstens zwei Stunden lang energisch weitergerührt und schließlich das ausgefällte Magnesiumhydroxyd abfiltriert.
  • Ein Produkt mit sehr hoher, derjenigen der mit anderen gebräuchlichen Verfahren erhaltenen Produkte gleicher und selbst höherer Dichtigkeit erhält man ferner durch Behandeln von Magnesium-Ammonium-Doppelsalzen mit überschüssigem Ammoniak, sofern diese Behandlung in der Kälte und unter starkem Rühren erfolgt.
  • Von diesen Doppelsalzen soll hier nur dasjenige beispielsweise betrachtet werden, welches sich als in wirtschaftlicher Hinsicht am praktischsten erwiesen hat und sich bildet, wenn man gesättigte Ammonium- und Magnesiumsulfatlösungen in äquimolekulärem Verhältnis zusammenmischt. Es ergibt sich alsdann eine ausgiebige Kristallisation eines Salzes, dessen Formel Mg # (S04) # (NH4)2 # S04 -f- 6 H20 ist; dasselbe scheint zuweilen mit anderen Doppelsalzen ähnlicher Konstitution vermischt zu sein.
  • Behandelt man dieses Salz in Form einer gesättigten wäßrigen Lösung oder in trocknem vorzugsweise gemahlenem Zustand mit überschüssigem Ammoniak, so schlägt sich Magnesiahydrat nieder. Erfolgt die Behandlung in warmem Zustand, so weist das Produkt nur eine geringe Dichte auf, bei Behandlung in der Kälte ist die Dichtigkeit des erhaltenen Magnesiahydrats jedoch außerordentlich groß.
  • Auch dieBehandlungvon saurenMägnesiumsalzen, wie von Magnesiumbisulfat (Mg[HSO4]2) sowie von Magnesiumsupersulfat (MgS04.3 Hz S04) mit überschüssigem Ammoniak ergibt schwere Produkte, was offenbar darauf beruht, daß sich zuerst Ammoniumsalz bildet, weshalb dieser Fall also wieder unter den oben ausführlich besprochenen Fall fällt.
  • Die praktische Ausführung der den Erfindungsgegenstand bildenden Verbesserungen erfordert keine besondere Apparatur oder Vorrichtung, vielmehr genügt ein mit Rührwerk ausgerüstetes geschlossenes Gefäß. Nach Einfüllen der einzelnen Reagentien wird das Rührwerk in Betrieb gesetzt, bis die Reaktion vollendet ist, und das Produkt sodann filtriert. Die gebrauchten Lösungen werden wieder benutzt.
  • Es ist festgestellt worden, daß das Rühren nicht nur zu einem gründlicheren Mischen der Reagentien und zur Beschleunigung der Vollendung der Reaktion dient, sondern noch insofern eine sehr wichtige Rolle spielt, als das Rühren die Erzielung einer größeren Verdichtung des Magnesiahydrats sehr wirksam unterstützt. Es besteht sogar ein direkter Zusammenhang zwischen der Rührwerkgeschwindigkeit und der Verdichtung des Produkts; denn je größer die Geschwindigkeit ist, desto dichter wird das Magnesiahydrat. Natürlich gilt dies nur in einem beschränkten Maße; denn nach Erreichung einer gewissen Grenze genügt die Steigerung der Geschwindigkeit allein nicht mehr, um die Densität des Produktes erheblich zu steigern.

Claims (2)

  1. PATENTANSPRÜCHE: z. Verfahren zur Herstellung von schwerem Magnesiumhydroxyd, dadurch gekennzeichnet, daß man auf neutrale, saure oder basische Magnesiumsalze oder auf Magnesium-Ammonium-Doppelsalze in fester oder gelöster Form überschüssiges Ammoniak unter beständigem starken Rühren bei möglichst niederer, 2o bis 25' C nicht übersteigender Temperatur einwirken läßt.
  2. 2. Verfahren nach Anspruch r, dadurch gekennzeichnet, daß man bei der Einwirkung von überschüssigem Ammoniak auf ein in Lösung befindliches Magnesiumsalz entweder dem Ammoniak oder der Magnesiumsalzlösung solche Stoffe zusetzt, die geeignet sind, die Abscheidung des Magnesiumhydroxyds zu verlangsamen, insbesondere ein - Ammoniumsalz.
DEM90449D 1924-06-19 1925-07-09 Verfahren zur Herstellung von schwerem Magnesiumhydroxyd Expired DE487114C (de)

Applications Claiming Priority (1)

Application Number Priority Date Filing Date Title
IT487114X 1924-06-19

Publications (1)

Publication Number Publication Date
DE487114C true DE487114C (de) 1929-12-18

Family

ID=11268184

Family Applications (1)

Application Number Title Priority Date Filing Date
DEM90449D Expired DE487114C (de) 1924-06-19 1925-07-09 Verfahren zur Herstellung von schwerem Magnesiumhydroxyd

Country Status (1)

Country Link
DE (1) DE487114C (de)

Cited By (2)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE908014C (de) * 1949-10-15 1954-04-01 Dr Hellmuth Keitel Verfahren zur Gewinnung von gut filtrierbarer Magnesia und Ammonium-Magnesium-Doppelsalz
DE966806C (de) * 1952-06-19 1957-09-12 Dr Otto Kippe Verfahren zur Herstellung von stickstoffhaltigen Duengemitteln unter gleichzeitiger Gewinnung von Magnesia bzw. Magnesiumhydroxyd

Cited By (2)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE908014C (de) * 1949-10-15 1954-04-01 Dr Hellmuth Keitel Verfahren zur Gewinnung von gut filtrierbarer Magnesia und Ammonium-Magnesium-Doppelsalz
DE966806C (de) * 1952-06-19 1957-09-12 Dr Otto Kippe Verfahren zur Herstellung von stickstoffhaltigen Duengemitteln unter gleichzeitiger Gewinnung von Magnesia bzw. Magnesiumhydroxyd

Similar Documents

Publication Publication Date Title
DE68909736T2 (de) Verfahren zur Herstellung von wässerigen Lösungen von basischem Aluminiumsulfat.
DE2125625A1 (de) Pseudoböhmitartige Tonerde und Verfahren zu deren Herstellung
DE487114C (de) Verfahren zur Herstellung von schwerem Magnesiumhydroxyd
DE1467130A1 (de) Pigmente und Verfahren zu deren Herstellung
DE517964C (de) Herstellung von Calciumhypochlorit
DE559176C (de) Verfahren zur Herstellung von Ammonsulfat-Diammonphosphat-Gemischen aus Ammonsulfat-Ammonphosphat-Loesungen
AT242661B (de) Kontinuierliches Naßverfahren zur Herstellung von Phosphorsäure und Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens
DE1567765A1 (de) Synthetische Zeolithe
DE915453C (de) Verfahren zur Herstellung von Mischduengern
DE663253C (de) Verfahren zur Herstellung von Superphosphat
DE716436C (de) Verfahren zur Herstellung wasserloeslicher komplexer Metallalkalihumate
DE410924C (de) Verfahren zur Herstellung von Alkalisalpeter
DE953163C (de) Verfahren zur Gewinnung von gut filtrierbarer Magnesia und von Ammoniumsulfat
DE1567495C3 (de) Verfahren zur kontinuierlichen Herstellung von Phosphorsäure
DE648260C (de) Verfahren zur Herstellung von Duengemitteln
DE556779C (de) Verfahren zur Herstellung von Duengemitteln
DE572057C (de) Verfahren zur gleichzeitigen Herstellung von Dicalciumphosphat und Nitraten
DE687472C (de) Verfahren zur Herstellung heller Seife unter Verwendung von Sulfitcelluloseablauge
DE677312C (de) Verfahren zur Herstellung eines Duengemittels
DE591097C (de) Verfahren zur Herstellung von basisch wirkender schwefelsaurer Kalimagnesia
AT113316B (de) Verfahren zur Darstellung von reinem Bleikarbonat oder Bleihydroxyd aus unreinem Bleisulfat.
DE376870C (de) Verfahren zur Darstellung von Verbindungen der Isatin-ª‡-arylide mit schwefliger Saeure
AT132690B (de) Verfahren zur Herstellung von reinem Calciumhypochlorit.
DE575319C (de) Herstellung von Kaliumnitrat unter gleichzeitiger Gewinnung von Chlorammonium aus Chlorkalium, Salpetersaeure und Ammoniak
DE802035C (de) Verfahren zur Herstellung von Phosphatierungsloesungen