DE446164C

DE446164C - Rohranordnung fuer Steilrohrkessel

Info

Publication number: DE446164C
Application number: DEW68014D
Authority: DE
Original assignee: Individual
Current assignee: Individual
Publication date: 1927-06-24

Description

Rohranordnung für Steilrohrkessel. Bei den bekannten Steilrohrkesseln mit Ober- und Unterkessel verbindendem Rohrbündel ist Bedingung, um eine möglichst große Rohrheizfläche zu erzielen, fünf und mehr hintereinanderliegende Rohrreihen zu einem Rohrbündel zu vereinigen. Gewöhnlich werden in diesem Rohrbündel die einzelnen Rohrreihen gegeneinander versetzt, oder es werden die Rohrreihen so angeordnet, daß die einzelnen Rohre hintereinanderliegen, also offene Gassen durch das Bündel hindurch bilden. Im ersten Fall erfolgt eine starke Wirbelung der Rauchgase zwischen den Rohren und daher ein intensives Bestreichen der Rohre und große Wärmeausnutzung. Diese Anordnung erbringt jedoch den großen Nachteil, daß die Rohre der inneren Rohrreihen nicht auszubauen sind, ohne die vorliegenden Rohre mit auszubauen. Diese Maßnahme ist kostspielig und zeitraubend.
Im zweiten Fall ist jedes einzelne Rohr auszubauen, jedoch streichen die Rauchgase ohne jeden Widerstand mit großer Geschwindigkeit durch die offenen Rohrreihen durch, berühren die Rohre nur seitlich, daher wird die Wärme wirtschaftlich nicht genügend ausgenutzt wie im ersten Fall.
Die vorliegende Erfindung betrifft die Vereinigung beider Rohranordnungen in der Weise, daß die dem Feuerraum zugekehrten Rohrreihen in beliebiger Anzahl mit hintereinanderliegenden Rohren, die vier hintersten, auf der dem Feuer abgelegenen Seite befindlichen Rohrreihen mit versetzten Rohren ausgeführt sind. Hierdurch wird erreicht, daß einmal die Gase durch Wirbelung möglichst den ganzen Umfang der Rohre bestreichen und außerdem trotz beliebig großer Rohrreihenzahl jedes einzelne Rohr ausbaufähig ist, ohne vorliegende Rohre beseitigen zu müssen.
Abb. a zeigt nun eine solche Rohranordnung an einem Rohrbündel mit sieben Rohrreihen; hier ist, trotzdemldie Rohre von der vierten Rohrreihe an gegeneinander versetzt sind, jedes einzelne Rohr für sich auswechselbar. Die Rauchgase treten bei a in das offene Rohrbündel ; da nun zwischen diesen offenen Rohrreihen kein hemmender Widerstand sich befindet, so sind die Rauchgase bestrebt, mit großer Geschwindigkeit das Rohrbündel zu passieren. Die Reihe 5 bildet aber durch die versetzten Rohre ein Hindernis, es erfolgt somit eine Stauung der Rauchgase und folgedessen eine sehr starke Wirbelung in Reihe z bis q.. Die Folge dieser Stauung und Wirbelung ergibt, daß die Gase in den offenen Reihen z bis q. jedes einzelne Rohr am ganzen Umfang zwangläufig bespülen. In den Reihen 5 bis 7 findet die Umspülung der Rohre durch die Versetzung derselben in der üblichen Weise statt. Es ist erklärlich, daß bei dieser Rohranordnung eine ebenso wirtschaftliche Wärmeausnutzung erfolgt wie bei einem mehrreihigen Rohrbündel, bei dem alle Rohre versetzt sind; außerdem besteht der große Vorteil, daß jedes einzelne Rohr zugänglich und auswechselbar ist.
Durch diese Maßnahme werden die in den Rohren auftretenden Temperaturschwankungen klein gehalten, wodurch sich sämtliche Rohre gleichmäßig dehnen können, was bei den heute angewandten hohen Betriebsdrücken von großer Wichtigkeit ist. Diese Rohranordnung kann bei jedem Steilrohrkessel mit geraden oder gekrümmten Rohren Anwendung finden. Den versetzten Rohrreihen q. bis 7 können auf Feuerseite nach Bedarf beliebig viel Rohrreihen mit unversetzten Rohren vorgebaut werden.

Claims

PATENTANSPRUCH: Rohranordnung für Steilrohrkessel mit parallelen Rohrreihen, dadurch gekennzeichnet, daß die dem Feuerraum zugekehrten Rohrreihen in beliebiger Anzahl mit hintereinanderliegenden Rohren, die vier hintersten, auf der dem Feuer abgelegenen Seite befindlichen Rohrreihen mit versetzten Rohren ausgeführt sind, so daß jedes einzelne Rohr unbehindert ausgebaut werden kann.