DE4446080A1 - Schallabsorptionssystem für Kraftfahrzeuge - Google Patents
Schallabsorptionssystem für KraftfahrzeugeInfo
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf ein Schallabsorptionssy
stem für Kraftfahrzeuge in Form eines eine Schall
druckerzeugungsvorrichtung enthaltenden Helmholtz-Resona
tors.
Bei Schallabsorptionsverfahren für Kraftfahrzeuge wird
ein Helmholtz-Resonator als Schallabsorptionssystem ein
gesetzt, das insbesondere im Fahrgastraum auftretenden
Stör-Schall im Bereich um die Resonanzfrequenz des Helm
s,holtz-Resonators dämpft. Hierzu werden Helmholtz-Resona
toren derart ausgelegt, daß deren Resonanzfrequenzen den
Frequenzen des zu absorbierenden Schalls entsprechen. Die
Resonanzfrequenz eines Helmholtz-Resonators wird insbe
sondere durch das Hohlkörpervolumen des Helmholtz-Resona
tors bestimmt.
Aus der DE 42 26 885 A1 ist ein gattungsgemäßes Schallab
sorptionssystem in Form eines aktiven Helmholtz-Resona
tors bekannt, der einen Lautsprecher als Schall
druckerzeugungsvorrichtung in seinem Hohlkörper enthält.
Durch diesen Lautsprecher werden Schalldruckwerte im
Hohlkörper erzeugt, mittels derer auch abweichend vom re
alen Hohlkörpervolumen beliebige gewünschte Hohlkörper
volumina simulierbar sind. Das jeweils zu simulierende
Hohlkörpervolumen richtet sich nach der Frequenz des zu
absorbierenden Schalls.
Ein Schallabsorptionssystem zur Schalldämpfung ist jedoch
nicht nur durch die Frequenz des zu absorbierenden
Schalls charakterisiert, sondern auch durch seine Band
breite und seinen Absorptionsgrad. Durch den Absorp
tionsgrad eines Schallabsorptionssystems wird bestimmt,
mit welcher Intensität der zu absorbierende Schall ge
dämpft wird. Die Bandbreite des Schallabsorptionssystems
bestimmt den Frequenzbereich, innerhalb dessen der Schall
über die hauptsächlich zu absorbierende Frequenz hinaus
ebenfalls gedämpft bzw. absorbiert wird.
Bei dem aus der DE 42 26 885 A1 bekannten Verfahren wird
lediglich auf die zu absorbierende Frequenz bzw. die zu
absorbierenden Frequenzen eingegangen. Weitere Charakte
ristika von Schallabsorptionssystemen werden nicht behan
delt.
Es ist Aufgabe der Erfindung, mittels eines Helmholtz-Re
sonators auf einfache Weise ein möglichst flexibles
Schallabsorptionssystem zu schaffen, dessen Charakteri
stika mit möglichst wenig Aufwand an den jeweils zu ab
sorbierenden Schall angepaßt werden können.
Diese Aufgabe wird durch die Merkmale der Patentansprüche
1 und 3 gelöst. Erfindungsgemäß wird ein eine Schall
druckerzeugungsvorrichtung enthaltender Helmholtz-Resona
tor derart weitergebildet, daß mittels der Schalldrucker
zeugungsvorrichtung der Absorptionsgrad und/oder die
Bandbreite des als Schallabsorptionssystem wirkenden
Helmholtz-Resonators vorgegeben werden, indem mindestens
ein vom Hohlkörpervolumen unabhängiger Parameter des
Helmholtz-Resonators, der Auswirkungen auf den Absorp
tionsgrad bzw. die Bandbreite des Schallabsorptionssy
stems aufweist, simuliert wird.
Durch diese Erfindung sind die Absorptionscharakteristika
Absorptionsgrad und Bandbreite unabhängig von der
Resonanzfrequenz des Helmholtz-Resonators bzw. unabhängig
von der Frequenz des zu absorbierenden Schalls beliebig
vorgebbar. Hierdurch ist eine einfache Adaption des
Schallabsorptionssystems in Form eines einzigen aktiven
Helmholtz-Resonators auf die jeweiligen Anforderungen an
die Schallabsorption möglich.
Vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung sind die Ge
genstände der Patentansprüche 2, 4 und 5.
Nach Anspruch 2 ist der zur Vorgabe des Absorptionsgrades
zu simulierende Parameter proportional zur schwingenden
Luftmasse im Hals des Helmholtz-Resonators.
Dieser Erfindung liegt der Gedanke zugrunde, daß ein
Helmholtz-Resonator einem mechanischen, gedämpften Masse-
Feder-Resonanzsystem entspricht, bei dem die Masse durch
die schwingende Luft im Hals bzw. in einer
Querschnittsverengung der Öffnung eines Hohlkörpers und
die Feder durch das Hohlkörpervolumen gebildet werden.
Der zur Luftmasse proportionale zu simulierende Parameter
bestimmt maßgeblich den Absorptionsgrad eines Schalls im
Bereich um die Resonanzfrequenz. Dieser Parameter ent
spricht der Luftmasse im Hals des simulierten Helmholtz-
Resonators.
Nach Patentanspruch 4 ist der zur Vorgabe der Bandbreite
zu simulierende Parameter proportional zur Dämpfung der
schwingenden Luftmasse im Hals des Helmholtz-Resonators.
Dieser zur Dämpfung proportionale zu simulierende Parame
ter bestimmt maßgeblich die Bandbreite des Schallabsorp
tionssystems im Bereich um die Resonanzfrequenz. Dieser
Parameter entspricht der Dämpfung des simulierten Helm
holtz-Resonators.
Sowohl die schwingende Luftmasse als auch die Dämpfung
der schwingenden Luftmasse im Hals des Helmholtz-Resona
tors sind Parameter, die vom Hohlkörpervolumen unabhängig
sind.
Nach Patentanspruch 5 wird vorzugsweise die Simulation
mittels eines elektronischen Reglers vorgenommen, in dem
ein Algorithmus enthalten ist, der die zu simulierenden
Parameter des Helmholtz-Resonators enthält. Vorzugsweise
ist dieser Algorithmus eine Formel, die sämtliche zu si
mulierende Parameter unabhängig voneinander aufweist.
Eine derartige Formel ist beispielsweise die Formel der
Nachgiebigkeit, die durch das Verhältnis der Auslenkung
der schwingenden Luftmasse zum Produkt des Schalldrucks
am Halseingang und der Querschnittsfläche des Halses de
finiert ist. Durch diese erfindungsgemäße Weiterbildung
ist beispielsweise eine Adaption des Schallabsorptionssy
stems auf neue Anforderungen an die Schallabsorption le
diglich durch Umprogrammieren des elektronischen Reglers
möglich. Konstruktive Maßnahmen an den realen Abmessungen
des Helmholtz-Resonators sind durch die Simulation der
von den realen Werten abweichenden Parameter eines Helm
holtz-Resonators nicht notwendig.
In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel der Erfin
dung dargestellt. Es zeigt
Fig. 1 die einzelnen Charakteristika eines Schall
absorptionssystems allgemein,
Fig. 2 eine erste mögliche Ausgestaltung der Erfindung
mit der Darstellung des Masse-Feder-Resonanz
systems, von der die Erfindung ausgeht, und
Fig. 3 eine zweite mögliche Ausgestaltung der Erfin
dung, die insbesondere auch die Einflüsse der
Schalldruckerzeugungsvorrichtung berücksich
tigt.
In Fig. 1 ist auf der Abszisse die Frequenz f und auf der
Ordinate der Absorptionsgrad A dargestellt. Die Frequenz
f₀ zeigt die gewünschte Resonanzfrequenz des Helmholtz-
Resonators, die der Frequenz des zu absorbierenden
Schalls entspricht. Die Resonanzfrequenz f₀ wird vorzugs
weise durch das Volumen V des Hohlkörpers 2 des Helm
holtz-Resonators 1 vorgegeben (Fig. 2, Fig. 3). Eine Si
mulierung eines vom realen Volumen V abweichenden Hohl
körpervolumens zur Veränderung der gewünschten Resonanz
frequenz f₀ gemäß dem aus der DE 42 26 885 A1 bekannten
Verfahren wird auch bei vorliegender Erfindung bevorzugt
angewendet. Weiterhin ist in Fig. 1 die Bandbreite B des
Schallabsorptionssystems dargestellt, die aussagt, wie
groß der zu dämpfende Bereich um die Resonanzfrequenz f₀
sein soll. Die erforderliche Bandbreite B richtet sich
nach der Art des zu absorbierenden Schalls. Beispiels
weise würde eine schmale Bandbreite definiert werden,
wenn ein tonaler Störschall absorbiert werden soll. Die
Bandbreite B wird vorzugsweise durch Simulation der Dämp
fung d (vgl. Fig. 2) eingestellt. Der Absorptionsgrad A
in Fig. 1 bestimmt die Intensität der Absorption des
Störschalls bei der Resonanzfrequenz f₀ bzw. innerhalb
der Bandbreite B um die Resonanzfrequenz f₀.
Bei sich änderndem Frequenzspektrum des Störschalls kön
nen alle zu simulierenden Parameter einzeln oder gemein
sam entsprechend nachgeführt werden. Beispielsweise wer
den die zu simulierenden Parameter derart nachgeführt,
daß Störgeräusche, die aufgrund bestimmter Motorordnungen
bei sich ändernder Brennkraftmaschinendrehzahl entstehen,
absorbiert werden.
Zur Erkennung der zu absorbierenden Störgeräusche und zur
Abstimmung des Helmholtz-Resonators darauf kann
folgendermaßen vorgegangen werden:
Beispielsweise ist es möglich, das Schallabsorptionssy stem in Form des aktiven bzw. zu simulierenden Helmholtz- Resonators auf zeitabhängige, störende Frequenzkomponen ten abzustimmen. Durch einfache Reglerübertragungsfunk tionen können die Charakteristika des Schall absorptionssystems (Resonanzfrequenz, Dämpfung, Luft masse) variabel in Echtzeit auf die Frequenz des jeweils zu absorbierenden Störschalls (z. B. Motorordnung im Kraftfahrzeug) oder des momentan störendsten Innenge räusches abgestimmt werden, wobei auch mehrere Frequenzen gleichzeitig absorbiert werden können.
Beispielsweise ist es möglich, das Schallabsorptionssy stem in Form des aktiven bzw. zu simulierenden Helmholtz- Resonators auf zeitabhängige, störende Frequenzkomponen ten abzustimmen. Durch einfache Reglerübertragungsfunk tionen können die Charakteristika des Schall absorptionssystems (Resonanzfrequenz, Dämpfung, Luft masse) variabel in Echtzeit auf die Frequenz des jeweils zu absorbierenden Störschalls (z. B. Motorordnung im Kraftfahrzeug) oder des momentan störendsten Innenge räusches abgestimmt werden, wobei auch mehrere Frequenzen gleichzeitig absorbiert werden können.
Zur Ermittlung der zeitabhängigen, störenden Frequenzkom
ponenten in einem Kraftfahrzeug wird beispielsweise fol
gendermaßen vorgegangen:
Mit einem Schalldrucksensor (Mikrofon) wird der Schall druck im Empfangsraum (Fahrzeuginnenraum) und/oder an ei nem Ort, an dem die Anregung des Störschalls nennenswer ten Schalldruck erzeugt (z. B. in/an Schalldämpferanlagen, Abgasanlagen, Ansaugstutzen oder Lüftungsschächten; im Motorraum; zwischen Verkleidung und Karosserieblechen, im Teppich), erfaßt. Alternativ oder zusätzlich wird mit ei nem Vibrationssensor, z. B. einem Beschleunigungs-, Schnelle- oder Wegaufnehmer, an einer Stelle, die von der störenden Anregung nennenswert zum Schwingen angeregt wird (z. B. Motor, Getriebe, Abgasanlage, Fahrwerk, Karos serie, Blechflächen, Scheiben, Innenraumverkleidungen, Gelenkwellenlager) die Beschleunigung, die Schnelle oder der Weg erfaßt.
Mit einem Schalldrucksensor (Mikrofon) wird der Schall druck im Empfangsraum (Fahrzeuginnenraum) und/oder an ei nem Ort, an dem die Anregung des Störschalls nennenswer ten Schalldruck erzeugt (z. B. in/an Schalldämpferanlagen, Abgasanlagen, Ansaugstutzen oder Lüftungsschächten; im Motorraum; zwischen Verkleidung und Karosserieblechen, im Teppich), erfaßt. Alternativ oder zusätzlich wird mit ei nem Vibrationssensor, z. B. einem Beschleunigungs-, Schnelle- oder Wegaufnehmer, an einer Stelle, die von der störenden Anregung nennenswert zum Schwingen angeregt wird (z. B. Motor, Getriebe, Abgasanlage, Fahrwerk, Karos serie, Blechflächen, Scheiben, Innenraumverkleidungen, Gelenkwellenlager) die Beschleunigung, die Schnelle oder der Weg erfaßt.
Die erfaßten Signale werden ggf. mit einem den Gehörei
genschaften nachgebildeten Filter, um aus dem physikali
schen Zeitsignal die subjektiv störenden Frequenzkompo
nenten ermitteln zu können, und/oder mit einem Hochpaß,
Bandpaß oder Tiefpaß gefiltert.
Entspricht die Anregung einer Motorordnung, dann ist es
auch möglich, die Drehzahl und daraus die Anregungsfre
quenz als digitalen Zahlenwert von der elektronischen
Brennkraftmaschinensteuerung zu erhalten. Für geschwin
digkeitsabhängige Anregungen (z. B. Gelenkwellenordnungen)
kann man zur Ermittlung der Anregungsfrequenz einen di
gitalen Wert von der Motor- und/oder Getriebeelektronik
über die Geschwindigkeit und/oder den gewählten Gang aus
werten.
Eine Kombination von gleichzeitig frequenzkonstanter und
frequenzvariabler Absorption bei gleicher oder unter
schiedlicher Bandbreite ist ebenfalls möglich. Beispiels
weise werden Abrollgeräusche frequenzkonstant breitbandig
und gleichzeitig Motorordnungen bzw. Gelenkwellen
ordnungen frequenzvariabel tonal absorbiert.
In Fig. 2 ist ein Helmholtz-Resonator 1 dargestellt, mit
einem realen Volumen V des Hohlkörpers 2. Der Helmholtz-
Resonator 1 weist eine Öffnung in Form eines Halses 3 am
Hohlkörper 2 auf. In dem in Fig. 2 dargestellten Beispiel
weist der Hals 3 eine Länge L und eine Querschnittsfläche
a auf. Innerhalb des Halses 3 schwingt eine Luftmasse m
mit einer Auslenkung x. Wird der Helmholtz-Resonator als
Resonanzsystem vom Typ Masse-Feder betrachtet, wird die
Federsteifigkeit durch die Steifigkeit der Luft im Volu
men V bestimmt. Durch die Reibung zwischen der Luftmasse
m und der Innenwand des Halses 3 tritt eine Dämpfung d
auf, die ebenfalls die Auslenkung x der schwingenden
Luftmasse m beeinflußt.
Im Hohlkörper 2 des Helmholtz-Resonators 1 ist ein Laut
sprecher 4 als Schalldruckerzeugungsvorrichtung angeord
net. Der Lautsprecher 4 dient vorzugsweise als Innenwand
teil des Hohlkörpers 2. Bei ruhender Membran des Laut
sprechers 4 liegt ein passiver Helmholtz-Resonator 1 mit
realen Parameterwerten, insbesondere für das Hohlkörper
volumen V, die Luftmasse m und die Dämpfung d, vor. Durch
Ansteuerung des Lautsprechers 4 sind diese realen Parame
ter des Helmholtz-Resonators veränderbar. Es werden die
Parameterwerte simuliert, durch die die gewünschten Cha
rakteristika des Schallabsorptionssystems erreicht wer
den.
Hierzu wird der Lautsprecher 4 über einen Regler 6 mit
einem entsprechenden Spannungssignal U als Ansteuersignal
beaufschlagt. Der Regler 6 erhält als Eingangssignal das
Signal eines Schalldrucksensors 5, z. B. in Form eines
Mikrofons, der die Schalldruckwerte pa an einem gewünsch
ten Ort im Fahrgastinnenraum erfaßt. Im Regler 6 sind die
gewünschten Charakteristika des Schallabsorptionssystems,
nämlich die hauptsächlich zu absorbierende Frequenz f₀,
die Bandbreite B und der Absorptionsgrad A, abgelegt. Der
elektronische Regler 6 weist einen Algorithmus 7 auf, der
alle zur Einstellung der gewünschten Charakteristika zu
simulierenden Parameter, nämlich das Hohlkörpervolumen v,
die Dämpfung d und die Luftmasse m sowie ggf. auch Cha
rakteristika des Lautsprechers 4, enthält. Vorzugsweise
ist der Algorithmus 7 folgende Formel für die Nach
giebigkeit des Helmholtz-Resonators:
Die zu absorbierende Frequenz wird als gewünschte Reso
nanzfrequenz f₀ vorgegeben, die z. B. durch die Simulie
rung eines entsprechenden Hohlkörpervolumens V einge
stellt werden kann. Der gewünschten Bandbreite B und dem
gewünschten Absorptionsgrad A werden eine entsprechende
Dämpfung d und eine entsprechende Masse m zugeordnet. Die
Luftmasse m und die Dämpfung d werden bei vorgegebener
Resonanzfrequenz f₀ derart bestimmt, daß sich beispiels
weise eine gewünschte Nachgiebigkeit ergibt. Die ge
wünschten zu simulierenden Parameterwerte werden im Reg
ler 6 derart weiterverarbeitet, daß zu deren Erzeugung
ein geeignetes Spannungssignal U zur Ansteuerung des
Lautsprechers 4 gebildet wird. Durch die Messung der
daraufhin entstehenden Druckwerte pa im Fahrgastinnenraum
mittels des Mikrofons 5 können im Regler die Soll- und
Ist-Werte des zu absorbierenden Schalls verglichen und
nachgeregelt werden. Der Regler 6 weist vorzugsweise ein
PDiTk-Übertragungsverhalten auf.
Der Regler 6 kann beispielsweise derart ausgebildet sein,
daß durch das Ansteuersignal U die Sollwerte der zu simu
lierenden Parameter des Helmholtz-Resonators 1 in Form
einer Differenz zu den realen Ist-Werten der Parameter V,
m, d des passiven Helmholtz-Resonators 1 erzeugt werden.
Hierzu ist beispielsweise eine Initialisierungsroutine im
Regler 6 vorgesehen, durch die mittels Vorgabe eines de
finierten Ansteuersignals U und mittels der Messung der
dadurch entstehenden Druckwerte pa im Fahrgastinnenraum
die Ist-Werte der Parameter V, m, d des passiven Helm
holtz-Resonators 1 ermittelt werden. Hierdurch ist eine
automatische Adaption des Reglers 6 auf konstruktive Än
derungen, wie z. B. Änderungen der realen Parameter des
Helmholtz-Resonators, möglich.
Anhand von Fig. 3 wird dargestellt, daß der Hals 3 des
Helmholtz-Resonators 1 funktionell als beliebige Quer
schnittsverengung in der Öffnung des Hohlkörpers 2 eines
Helmholtz-Resonators 1 verstanden wird. In Fig. 3 ist der
Hals 3 des Helmholtz-Resonators 1 als großflächige sieb
artige Abdeckung des Hohlkörpers 2 ausgestaltet. Eine
derartige siebartige Abdeckung kann beispielsweise eine
übliche Lautsprecherabdeckung in Kraftfahrzeugen sein.
Hierdurch ist es möglich, daß das erfindungsgemäße
Schallabsorptionssystem mit üblichen Lautsprecherboxen
als passive Helmholtz-Resonatoren realisiert werden kann.
Weiterhin ist in Fig. 3 gestrichelt dargestellt, auf wel
che Weise das Schallabsorptionssystem derart weitergebil
det werden kann, daß Störeinflüsse des Schallabsorptions
systems durch die Charakteristika des Lautsprechers 4,
insbesondere durch dessen Frequenzgang, kompensiert wer
den können. Beispielsweise kann hierzu im Regler 6 eine
Erweiterung vorgesehen sein, die zur Bildung des Ansteu
ersignals U ein Signal berücksichtigt, das durch einen
Sensor 8 zur Erfassung der Membranbewegung des Lautspre
chers 4 gebildet und als zweites Eingangssignal dem Reg
ler 6 zugeführt wird. In Abhängigkeit von dem Signal des
Sensors 8 kann im Regler 6 dem Ansteuersignal U ein Si
gnal überlagert werden, das zur Linearisierung des Über
tragungsverhaltens des Lautsprechers 4 führt.
Alternativ zu einem Sensor 8 an der Membran des Lautspre
chers 4 kann auch über einen Sensor 10 der Schalldruck im
Volumen 9 hinter dem Lautsprecher 4 erfaßt werden, der
ebenfalls proportional zur Membranbewegung des Lautspre
chers 4 ist. In Fig. 3 ist weiterhin dargestellt, daß die
Kompensation des Lautsprechereinflusses entweder in einem
eigenständigen Regler 11 unabhängig vom Regler 6 durchge
führt werden kann, daß aber auch die Kompensation des
Lautsprechereinflusses in den Regler 6 mit der Ansteue
rung des Lautsprechers 4 zur gewünschten Schallabsorption
kombiniert werden kann.
Darüber hinaus wird ergänzend angemerkt, daß jedoch das
erfindungsgemäße Schallabsorptionssystem für beliebig
viele Frequenzen anwendbar ist und durch geeignete
Programmierung des Reglers 6 auch mit nur einem Helm
holtz-Resonator 1 realisierbar ist. Beispielsweise würde
im Algorithmus 7 im Fall mehrerer zu absorbierender Fre
quenzen die Summe aller Nachgiebigkeiten für jede zu ab
sorbierende Frequenz enthalten sein. Somit ist es erfin
dungsgemäß auch möglich, sowohl zeitlich aufeinanderfol
gend als auch gleichzeitig verschiedene Nachgiebigkeiten
mit unterschiedlichen Resonanzfrequenzen f₀, Steifigkei
ten des Hohlkörpervolumens V, Massen m und Dämpfungen d
nachzubilden. Insbesondere die Formel für die Nachgiebig
keit spiegelt das Übertragungsverhalten eines Helmholtz-
Resonators 1 wieder, wobei das Hohlkörpervolumen V, die
Masse m und die Dämpfung d beliebige, auch von den realen
Parameterwerten abweichende Werte annehmen können.
Der Schalldrucksensor 5 zur Regelung der zu simulierenden
Parameter V, m, d des erfindungsgemäßen Schallabsorpti
onssystems kann je nach Anforderung z. B. in der Nähe des
Halses 3 des Helmholtz-Resonators 1 oder nahe am Ort des
Empfängers angebracht sein.
Ergänzend wird darauf hingewiesen, daß die zu simulie
rende Nachgiebigkeit auch unabhängig vom verwendeten Re
sonator-Hals einstellbar ist. Hierdurch ist es möglich,
eine Hals-Anordnung mit nur geringer realer Dämpfung zu
verwenden. Dadurch eignet sich der Lautsprecher im akti
ven Helmholtz-Resonator auch zur Wiedergabe von anderen
Nutzsignalen, wie z. B. der Radioanlage, des Telefons, ei
ner Warnanlage oder eines Sound-engineering-Systems. Das
durch die Regelung veränderte Übertragungsverhalten des
Lautsprechers erfordert hierbei eventuell eine geeignete
Vorfilterung des Nutzsignals. Das Nutzsignal wird dem Re
gelungssignal an geeigneter Stelle im Regelkreis aufad
diert.
Durch die Erfindung wird ein einfaches Schallabsorptions
system mit allen wesentlichen Absorptionscharakteristika
geschaffen, das als virtueller simulierter Helmholtz-
Resonator wirkt und dessen Grundlage lediglich ein belie
big ausgestalteter Helmholtz-Resonator ist, in dem zur
Erzeugung der virtuellen Helmholtz-Resonatoren eine
Schalldruckerzeugungsvorrichtung enthalten ist.
Claims (5)
1. Schallabsorptionssystem für Kraftfahrzeuge in Form
eines eine Schalldruckerzeugungsvorrichtung ent
haltenden Helmholtzresonators, dadurch gekenn
zeichnet, daß mittels der Schalldruckerzeugungs
vorrichtung (4) der Absorptionsgrad (A) des
Schallabsorptionssystems durch die Simulation ei
nes vom Hohlkörpervolumen (V) unabhängigen Parame
ters des Helmholtzresonators (1) vorgegeben wird.
2. Schallabsorptionssystem nach Patentanspruch 1, da
durch gekennzeichnet, daß der zur Vorgabe des Ab
sorptionsgrades (A) zu simulierende Parameter pro
portional zur schwingenden Luftmasse (m) im Hals
(3) des Helmholtzresonators (1) ist.
3. Schallabsorptionssystem für Kraftfahrzeuge in Form
eines eine Schalldruckerzeugungsvorrichtung ent
haltenden Helmholtzresonators, dadurch gekenn
zeichnet, daß mittels der Schalldruckerzeugungs
vorrichtung (4) die Bandbreite (B) des Schallab
sorptionssystems durch die Simulation eines vom
Hohlkörpervolumen (V) unabhängigen Parameters des
Helmholtzresonators (1) vorgegeben wird.
4. Schallabsorptionssystem nach Patentanspruch 3, da
durch gekennzeichnet, daß der zur Vorgabe der
Bandbreite (B) zu simulierende Parameter propor
tional zur Dämpfung (d) der schwingenden Luftmasse
(m) im Hals (3) des Helmholtzresonators (1) ist.
5. Schallabsorptionssystem nach einem der Pa
tentansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß
die Simulation mittels eines elektronischen Reg
lers (6, 10) vorgenommen wird, der einen Algo
rithmus (7) aufweist, der die zu simulierenden Pa
rameter (V, m, d) des Helmholtzresonators (1) ent
hält.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19944446080 DE4446080B4 (de) | 1994-12-22 | 1994-12-22 | Schallabsorptionssystem für Kraftfahrzeuge |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19944446080 DE4446080B4 (de) | 1994-12-22 | 1994-12-22 | Schallabsorptionssystem für Kraftfahrzeuge |
Publications (2)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE4446080A1 true DE4446080A1 (de) | 1996-06-27 |
DE4446080B4 DE4446080B4 (de) | 2004-03-18 |
Family
ID=6536779
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
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DE19944446080 Expired - Fee Related DE4446080B4 (de) | 1994-12-22 | 1994-12-22 | Schallabsorptionssystem für Kraftfahrzeuge |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE4446080B4 (de) |
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WO2000036589A1 (de) * | 1998-12-15 | 2000-06-22 | Fraunhofer-Gesellschaft zur Förderung der angewandten Forschung e.V. | Gesteuerter akustischer wellenleiter zur schalldämpfung |
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1994
- 1994-12-22 DE DE19944446080 patent/DE4446080B4/de not_active Expired - Fee Related
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Publication number | Publication date |
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