DE4444466C1 - Verfahren und Einrichtung zum Prüfen der Bremsfunktion eines Hubwerks mit Motor und einer Bremse - Google Patents
Verfahren und Einrichtung zum Prüfen der Bremsfunktion eines Hubwerks mit Motor und einer BremseInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Einrichtung zum Prüfen der
Bremsfunktion eines Hubwerks mit Motor und einer Bremse, bei dem die Funktion der
Bremse beim Senken der Last geprüft wird.
Nach dem Stand der Technik erfolgt die jährlich durchzuführende Prüfung der Bremse
eines Hubwerkes mit Hubmotor auf der Grundlage einer an das Hubwerk gehängten
Last nahe der Nennlast, d. h. mit einem Nennlaststück. Die Bremsprüfung hat mit
Nennlast zu erfolgen, da geprüft wird, ob die Bremse die Energie beim Senken der
Last aufnehmen kann.
Mit steigender Nennlast ist dieses Prüfverfahren sehr kostenintensiv, weil die Last
nahe der Nennlast bereitgestellt werden muß, da die Energie, die aus der
translatorischen Bewegung der Last resultiert, auf andere Weise nicht gemessen
werden kann.
Diese und andere angewendeten Meßmethoden zur Ermittlung der potentiellen und
kinetischen Energien sind jedoch nicht ausreichend genau.
Aus der JP-6-94553 (A) - Patents Abstracts of Japan - ist es bekannt, für die Simulation der
Bewegungsenergie eines Wagens mittels eines Elektromotors ein Schwungrad anzutreiben.
Eine zu prüfende Bremsscheibe ist auf der Welle eines Drehmomentmessers angeordnet.
Im Bremsfall wird die für das Bremsen aufzubringende Bremsenergie durch einen
Bremshebel in einen Meßstand übertragen, und dort wird mittels einer Kraftmeßzelle die
Bremskraft gemessen. Die Anordnung der Bremse findet am freien Ende der Welle statt, so
daß die Bremse visuell einsehbar ist. Außerdem können Temperaturverteilung,
Verformungen und Geräuschemissionen unmittelbar während des Tests gemessen werden.
Dieses Verfahren ist jedoch nur aufgrund einer Versuchseinrichtung durchführbar und kann
nicht außerhalb einer Prüfanstalt durchgeführt werden.
Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren und eine
Einrichtung zum Prüfen der Bremsfunktion eines Hubwerkes mit Motor und Bremse
vorzuschlagen, die aufgrund eines wirtschaftlichen Aufwandes und größtmöglicher
Genauigkeit arbeiten.
Die gestellte Aufgabe wird bei dem eingangs bezeichneten Verfahren
erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß auf Erfahrungswerten oder iterativ bestimmten
Werten aufbauend bei einer in vorgeschriebenen Intervallen durchzuführenden
Prüfung aufgrund einer auf der Motorwelle aufgebrachten rotierenden Masse deren
Massenträgheitsmoment derart gewählt wird, daß die Rotationsenergie bei
Nenndrehzahl des Motors der Summe der zuvor bestimmten potentiellen und
kinetischen Energie entspricht, die Prüfung der Bremse ohne ein bereitgestelltes
Nennlaststück durchgeführt wird, und daß die aufgrund der kalibrierten
Rotationsmasse durchgeführte Prüfung der Bremse im Ergebnis durch die Anzahl der
Nachlaufumdrehungen bestimmt wird. Damit sind die Nachlaufumdrehungen ein Maß
für die Güte der Bremsfunktion. Die Rotationsmasse kann an einem schnelldrehenden
Bauteil des Hubwerks, z. B. an der Motorwelle, eingesetzt werden. In jedem Fall entfällt
außerhalb des Werkes (Serienfertigung) die Bereitstellung von schweren
Nennlaststücken, die bei wachsendem Gewicht auf besonderen Wagen aufgebaut
werden müssen, wobei der Wagen im Zeitraum des Nichtbedarfs in einer besonderen
Zelle abgestellt werden muß. Von Vorteil ist außerdem, daß das erfindungsgemäße
Verfahren leicht für mehrere Hubwerke, die sich in einem Ortsbereich befinden,
eingesetzt werden kann.
In Ausgestaltung des Verfahrens wird vorgeschlagen, daß die rotierende Masse als
Standardmasse durch kleinere Zusatzmassen genau abgestimmt wird. Es besteht
daher überhaupt kein Problem, eine ausreichende Genauigkeit zuverlässig zu
erreichen
Nach weiteren Merkmalen ist vorgesehen, daß durch eine Verminderung der Anzahl
der Nachlaufumdrehungen bei gleicher Nennlast eine zusätzliche Bremssicherheit
bestimmt wird. Die Anzahl der Nachlaufumdrehungen wird hier im Sinne der
Überlagerung eines Sicherheitsfaktors eingesetzt.
In diesem Sinne ist weiterhin vorteilhaft, daß die zulässige Anzahl von
Nachlaufumdrehungen festgelegt wird, so daß dadurch ein Gütewert, ein Kennwert
u. dgl. für die Bremsfunktion geschaffen wird.
Die gestellte Aufgabe wird bei dem eingangs bezeichneten Verfahren
erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß im Neuzustand des Hubwerkes innerhalb einer
Serienfertigung eine Prüfung mit einem Nennlaststück durchgeführt wird, wobei
Nenndrehzahl und maximale Drehzahl der Motorwelle beim Senken der Nennlast,
Einfallzeit der Bremse und die Anzahl der Nachlauf-Umdrehungen aufgezeichnet
werden und aus der Anzahl der Nachlaufumdrehungen, der Getriebeübersetzung und
der Seileinscherung die potentielle Energie berechnet wird, daß die kinetische Energie
aus der maximalen Drehzahl zum Bremseinfallszeitpunkt bestimmt wird, daß darauf
aufbauend bei einer in vorgeschriebenen Intervallen durchzuführenden Prüfung
aufgrund einer auf der Motorwelle aufgebrachten rotierenden Masse deren
Massenträgheitsmoment derart gewählt wird, daß die Rotationsenergie bei
Nenndrehzahl des Motors der Summe der zuvor bestimmten potentiellen und
kinetischen Energie entspricht, die Prüfung der Bremse ohne ein bereitgestelltes
Nennlaststück durchgeführt wird. Diese Lösung besitzt die bereits genannten Vorteile.
Eine Einrichtung zur Prüfung der Bremsfunktion eines Hubwerks mit einer Seiltrommel,
einem vorgeschalteten Getriebe und diesem zugeordneten Motor mit Bremse wird
dahingehend gestaltet, daß anstelle eines zu Prüfzwecken an dem Seil der
Seiltrommel anzubringenden Nennlaststücks an einem schnelldrehenden Bauteil des
Hubwerks eine Rotationsmasse mit einem vorherbestimmten Massenträgheitsmoment
lösbar befestigt ist, daß eine Meßvorrichtung zur
Drehzahlerfassung und eine Meßvorrichtung zur Erfassung der Nachlaufumdrehungen
im Einrichtungsgehäuse vorgesehen sind. Eine solche Einrichtung ist kompakt und kann z. B. an einem
Elektromotor, einem Brennkraftmotor oder an anderen Antrieben nachträglich
angebaut werden, ohne große Änderungen der betreffenden Einheit durchzuführen.
So ist es zum Beispiel vorteilhaft, daß die Rotationsmassen an die Motorwelle
ankuppelbar ist. Dadurch wird die Vorbereitungszeit für die Prüfung auf ein Minimum
eingeschränkt.
Eine Alternative ist gekennzeichnet durch eine Befestigung der Einrichtung an einer
Bremshaube.
Im übrigen kann die Überprüfung des statischen Bremsmomentes nach Durchführung
der dynamischen Bremsprüfung mittels eines Drehmomentschlüssels durchgeführt
werden.
Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in der Zeichnung dargestellt, anhand deren
das Verfahren und die Einrichtung im folgenden näher beschrieben werden.
Ein Hubwerk 1 weist ein Lastaufnahmemittel 2 mit einem Seil 3 auf, das über eine
Seiltrommel 4 geführt ist. Die Seiltrommel 4 wird über ein Getriebe 5 angetrieben, an
das ein Motor 6, vorzugsweise ein elektrischer Bremsankermotor, angeschlossen ist.
Es können auch andere Motoren, wie z. B. ein Verbrennungsmotor, eingesetzt werden.
Der Motor 6 ist mit einer Bremse 7 ausgerüstet, die bei einem Bremsankermotor
innerhalb einer Bremshaube 8 angeordnet sein kann.
Im Neuzustand des Hubwerkes 1 wird innerhalb einer Serienfertigung eine Prüfung mit
einem je nach Tragkraft des Hubwerkes 1 sehr großen Nennlaststück 9 durchgeführt.
Hierbei werden die Nenndrehzahl und die maximale Drehzahl der Motorwelle 6a beim
Senken der Nennlast 9, die Einfallzeit der Bremse 7 und die Anzahl der
Nachlaufumdrehungen der Motorwelle 6a aufgezeichnet.
Aufgrund der nachstehend wiedergegebenen Berechnungsmethoden wird aus der
Anzahl der Nachlaufumdrehungen, der Getriebeübersetzung des Getriebes 5 und der
Seileinscherung auf der Seiltrommel 4 die potentielle Energie berechnet. Sodann wird
die kinetische Energie aus der maximalen Drehzahl zum Bremseinfallszeitpunkt
bestimmt.
Diese Berechnungsweise wird an einem Beispiel erläutert:
Verwendete Formelzeichen und Abkürzungen:
nnenn = Nenndrehzahl (Senken)
nmax = max. Drehzahl (Senken)
m = Masse
DTr = Trommeldurchmesser
igetr = Getriebeübersetzung
iseil = Seilübersetzung - 2/1 Einscherung
iges = Gesamtübersetzung
TL = Lastmoment bezogen auf Motorwelle
ηges = Gesamtwirkungsgrad
tein = Einfallzeit der Bremse
Θkup = Massenträgheitsmoment der Kupplung
ΘLäufer = Massenträgheitmoment des Läufers
ΘBr = Massenträgheitsmoment der Bremsscheibe
= reduziertes Massenträgheitsmoment des Getriebes
Θvorh = vorhandenes Massenträgheitsmoment rotierender Bauteile
= reduziertes Massenträgheitsmoment der Last
= zusätzlich erforderliches Massenträgheitsmoment
Uein = Einfall-Nachlaufumdrehungen
UBr = Bremsnachlaufumdrehungen
Uges = Gesamtnachlaufumdrehungen
b = Breite der Scheibe
r = Radius der Scheibe
nmax = max. Drehzahl (Senken)
m = Masse
DTr = Trommeldurchmesser
igetr = Getriebeübersetzung
iseil = Seilübersetzung - 2/1 Einscherung
iges = Gesamtübersetzung
TL = Lastmoment bezogen auf Motorwelle
ηges = Gesamtwirkungsgrad
tein = Einfallzeit der Bremse
Θkup = Massenträgheitsmoment der Kupplung
ΘLäufer = Massenträgheitmoment des Läufers
ΘBr = Massenträgheitsmoment der Bremsscheibe
= reduziertes Massenträgheitsmoment des Getriebes
Θvorh = vorhandenes Massenträgheitsmoment rotierender Bauteile
= reduziertes Massenträgheitsmoment der Last
= zusätzlich erforderliches Massenträgheitsmoment
Uein = Einfall-Nachlaufumdrehungen
UBr = Bremsnachlaufumdrehungen
Uges = Gesamtnachlaufumdrehungen
b = Breite der Scheibe
r = Radius der Scheibe
Indizes:
0 = ohne Last, nur Totlast
l = mit Last
t = mit zusätzl. Trägheit
4 = 4. Messung mit zusätzl. Trägheit
0 = ohne Last, nur Totlast
l = mit Last
t = mit zusätzl. Trägheit
4 = 4. Messung mit zusätzl. Trägheit
Diese Messung wird durchgeführt, um die Nenndrehzahl und die maximale Drehzahl
der Motorwelle beim Senken zu ermitteln.
nnenn₀ = Nenndrehzahl ohne Last
nmax₀ = maximale Drehzahl ohne Last
nmax₀ = maximale Drehzahl ohne Last
Diese Drehzahlen können vom Meßschrieb eines Tachogenerators 14 abgelesen
werden.
Nenndrehzahl: = x U/min - abgelesen vom Tachogeneratormax. Drehzahl: = y U/min - abgelesen vom Tachogenerator
(maximale Drehzahl mit Last)
Diese Drehzahlen können ebenfalls vom Meßschrieb eines Tachogenerators
abgelesen werden.
Die Nachlaufumdrehungen der Motorwelle während der Einfallzeit der Bremse werden
wie folgt berechnet:
Die Einfallzeit wird vom Tachogenerator abgelesen:
Danach ergeben sich die Bremsnachlaufumdrehungen:
Danach ergeben sich die Bremsnachlaufumdrehungen:
wird mit dem Impulsgeber gemessen, kann aber auch aus der Drehzahlkurve
des Tachogenerators integriert werden.
Die Gesamtenergie wird von der Bremse während eines Bremsvorganges
aufgenommen. Das mittlere dynamische Bremsmoment wird wie folgt berechnet:
In der 2. Messung wurde ermittelt, wieviel Energie von der Bremse aufzunehmen ist.
Ein zusätzliches Massenträgheitsmoment soll nun in Verbindung mit dem vorhandenen
Massenträgheitsmoment die gleiche Gesamtenergie in Form von Rotationsenergie
darstellen.
Da die 3. Messung unmittelbar nach der 2. Messung durchgeführt wird, kann
angenommen werden, daß sich das mittlere dynamische Bremsmoment nicht
verändert hat und somit die gleiche Anzahl der Nachlaufumdrehungen registriert wird.
Es können jedoch geringe Schwankungen aus verschiedenen Bremseinfallzeiten
resultieren. Die Bremseinfallzeit ist hauptsächlich abhängig von der Stellung des
Läufers im magnetischen Feld des Ständers. Die Einfallzeit kann jedoch nachträglich
gemessen werden.
Die Nenndrehzahl wird angenommen aufgrund der 1. Messung.
Die Drehzahlerhöhung während der Einfallzeit der Bremse beträgt:
ist noch nicht bekannt; die Größenordnung kann jedoch vorab über die
Energieanteile, die die zusätzliche Massenträgheit ersetzen sollen, abgeschätzt
werden.
damit folgt Δn mit obiger Gleichung.
Da die Drehzahlerhöhung ohne Last nur gering ist, mit und ohne Massenträgheit, kann
von dieser Abschätzung ausgegangen werden.
Annahme: =
Systemenergieanteile:
Systemenergieanteile:
Das erforderliche zusätzliche Massenträgheitsmoment berechnet sich zu:
Das erforderliche zusätzliche Massenträgheitsmoment setzt sich aus dem einer
zusätzlichen Kupplung, einer Trägerwelle mit Lagerung und einer zusätzlichen
rotierenden Masse zusammen.
Das Trägheitsmoment der rotierenden Masse wird demnach wie folgt bestimmt:
Daraus läßt sich die Geometrie einer rotierenden Zusatzmasse bestimmen.
Radius der Metallscheibe:
Die Breite der Scheibe wurde angenommen.
Diese 3. Bremsmessung mit vorstehend bestimmter zusätzlicher rotierender Masse
muß die gleiche Anzahl der Bremsnachlaufumdrehungen liefern wie die zuvor
durchgeführte 2. Bremsmessung mit Last.
Bei gleicher aufzunehmender Gesamtenergie und gleicher Anzahl von Bremsnachlaufumdrehungen
gilt: = , wobei eine Toleranzbreite für die
Bremsnachlaufumdrehungen von etwa 5-15% vorzugeben ist, vorzugsweise etwa
10%.
Vor dieser Messung ist der optimale Bremshub einzustellen, so wie dieser auch bei
den drei ersten Messungen eingestellt war.
Bei der 4. Messung sind drei Alternativen zu unterscheiden. Für jede dieser
Alternativen sind eine Beispielrechnung und die Vorgehensweise angeführt.
Die Messung wird mit der in der 3. Messung bestimmten Zusatzmasse durchgeführt.
Mit Hilfe des Impulsgebers werden Uges Nachlaufumdrehungen innerhalb der
vorgegebenen Toleranz gemessen. Wie bei der 2. Messung lassen sich die
Nachlaufumdrehungen während der Einfallzeit berechnen. In diesem Beispiel wird
angenommen, daß nnenn₄, nmax₄ und tein₄ gleich geblieben sind wie in der 3. Messung.
Daraus folgt:
Die Anzahl der Bremsnachlaufumdrehungen liegen in dem bei der 3. Messung
vorgegebenen Toleranzbereich. Die Bremse ist als in Ordnung anzusehen. Das mittlere
Bremsmoment ist hier:
Ähnlich der Vorgehensweise bei Alternative 1 werden die Bremsnachlaufumdrehungen
ermittelt. Hier ergibt sich z. B. UBr₄.
Die gemessene Anzahl der Bremsnachlaufumdrehungen liegt nicht mehr im vorgegebenen
Toleranzbereich.
Eine Verringerung der Bremsnachlaufumdrehungen bedeutet, daß der Nachlaufweg
der Last geringer geworden ist, d. h. die potentielle Energie der Last wird von auf
verringert.
Das bedeutet, daß die zusätzlich aufgebrachte rotierende Masse geringer sein müßte;
der Bremsweg würde nochmals kürzer. Da die Bremse jedoch in der Lage ist, eine
höhere Energie aufzunehmen als tatsächlich auftreten würde, stellt dies eine
zusätzliche Sicherheit dar.
Eine weitere Bremsmessung mit geringerer zusätzlicher rotierender Masse wird nicht
erforderlich.
Das mittlere dynamische Bremsmoment errechnet sich hier zu:
Ähnlich der Vorgehensweise bei Alternative 1 wird die Anzahl der Bremsnachlaufumdrehungen
ermitttelt. Hier ergibt sich z. B. UBr₄.
Die Anzahl der gemessenen Umdrehungen liegt nicht mehr im vorgegebenen
Toleranzbereich.
Eine Erhöhung der Anzahl der Bremsnachlaufumdrehungen bedeutet eine
Vergrößerung des Nachlaufweges, d. h. die potentielle Energie der Last wird höher als
zuvor; somit muß auch das Massenträgheitsmoment der zusätzlich aufgebrachten
Masse vergrößert werden.
Aus den gemessenen Bremsnachlaufumdrehungen und der Gesamtenergie läßt sich
das mittlere dynamische Bremsmoment berechnen:
Ausgehend von einem Gesamtsystem mit Nennlast läßt sich die Anzahl der
Bremsnachlaufumdrehungen unter Annahme des gemessenen mittleren dynamischen
Bremsmomentes UBr₄ mit Hilfe folgender Gleichung berechnen:
Die Gesamtenergie dieses angenommenen Systems mit Last bei zuvor berechneten
Bremsnachlaufumdrehungen errechnet sich wie folgt:
Die Gesamtenergie soll von einem System mit rotierenden Zusatzmassen aufgebracht
werden anstelle einer translatorisch bewegten Last. Ähnlich des Rechnungsganges bei
der 3. Messung kann das Trägheitsmoment der zusätzlich rotierenden Masse neu
bestimmt werden.
Die Systemenergieanteile setzen sich hier wie folgt zusammen:
Rotationsenergie der neu hinzuzufügenden Trägheitsmomente
Erforderliches neues zusätzliches Massenträgheitsmoment:
Daraus läßt sich die Geometrie einer rotierenden Zusatzmasse bestimmen:
Die Breite der neuen Zusatzmasse wird vorgegeben. Diese neue zusätzliche
rotierende Masse wird der bereits vorhandenen rotierenden Masse hinzugefügt.
Es erfolgt eine erneute Bremsmomentenmessung mit den gesamten zusätzlichen
rotierenden Massen. Bei dieser Messung müssen Bremsnachlaufumdrehungen
gemessen werden (innerhalb der neu vorgegebenen Toleranzbreite). D. h. die Last
kann auch bei Verringerung des mittleren dynamischen Bremsmomentes gehalten
werden; jedoch vergrößern sich hier die Nachumlaufumdrehungen bzw. die
Nachlaufwege.
Die maximal zulässigen Nachlaufumdrehungen müssen festgelegt werden, genau wie
bei der herkömmlichen Messung der zulässige Nachlaufweg festgelegt werden muß.
Nach der dynamischen Bremsmomentenmessung (3. Messung, 4. Messung und jede
weitere Messung in einem vorgegebenen Zeit-Abstand) ist nach Stillstand der Motorwelle
eine statische Bremsmomentenmessung, z. B. mit einem Drehmomentenschlüssel
vorzunehmen. Das statische Bremsmoment gibt an, mit welcher Sicherheit
die Last gehalten wird. Das Drehmoment muß mit einem Drehmomentenschlüssel
aufgebracht werden, da ein Drehmoment aus Last nicht vorliegt.
Auf der Grundlage der somit einmal bestimmten potentiellen und kinetischen Energien
basierend, wird außerhalb einer Serienfertigung, d. h. an einem beliebigen Einsatzort
zwecks Durchführung einer in vorgeschriebenen Intervallen, z. B. jährlich,
vorzunehmenden Prüfung eine Rotationsmasse 10 über eine axiale Verschiebungen
erlaubende Kupplung 11 zugeschaltet. Das Massenträgheitsmoment einer
zylindrischen Scheibe 10a mit einer festgelegten Dicke 10b, z. B. aus Stahl, wird derart
gewählt, daß die Rotationsenergie bei Nenndrehzahl des Motors 6 der Summe der
vorstehend einmal in der Serienfertigung bestimmten potentiellen und kinetischen
Energien entspricht. Damit kann die Prüfung der Bremse 6 ohne ein
bereitzustellendes, schwer und aufwendig transportierbares Nennlaststück 9 erfolgen.
Die rotierende Masse 10 stellt eine kalibrierte Standardmasse dar, die durch kleinere
Zusatzmassen 12 genau abgestimmt werden kann. Die aufgrund der kalibrierten
Rotationsmasse 10 durchgeführte Prüfung der Bremse 7 wird im Ergebnis durch die
Anzahl der Nachlaufumdrehungen bestimmt. Hierbei kann durch Verminderung der
Anzahl der Nachlaufumdrehungen bei gleicher Nennlast eine zusätzliche
Bremssicherheit bestimmt werden. Dabei kann auch die zulässige Anzahl von
Nachlaufumdrehungen festgelegt werden.
Die in der Zeichnung dargestellte Einrichtung mit der Rotationsmasse 10 ist z. B.
mittels der Kupplung 11 ankuppelbar und bildet eine selbständige trennbare
Baugruppe, die leicht transportierbar ist. Eine Befestigung der Einrichtung an der
Bremshaube 8 ist alternativ möglich.
Die gezeichnete Einrichtung weist ferner eine Meßvorrichtung 13 zur
Drehzahlerfassung und eine Meßvorrichtung 14 zur Erfassung der
Nachlaufumdrehungen auf. Die Kupplung 11, die Rotationsmasse 10, die
Zusatzmassen 12, die Lager 15a und 15b sowie die Meßvorrichtungen 13 und 14
können alle zusammen in einem eigenen Einrichtungsgehäuse untergebracht sein.
Das statische Bremsmoment kann nach Durchführung der dynamischen Bremsprüfung
mittels eines Drehmomentschlüssels geprüft werden.
Claims (9)
1. Verfahren zum Prüfen der Bremsfunktion eines Hubwerks mit Motor und einer
Bremse, bei dem die Funktion der Bremse beim Senken der Last geprüft wird,
dadurch gekennzeichnet,
daß auf Erfahrungswerten oder iterativ bestimmten Werten aufbauend bei einer in
vorgeschriebenen Intervallen durchzuführenden Prüfung aufgrund einer auf der
Motorwelle (6a) aufgebrachten rotierenden Masse (10) deren
Massenträgheitsmoment derart gewählt wird, daß die Rotationsenergie bei
Nenndrehzahl des Motors (6) der Summe der zuvor bestimmten potentiellen und
kinetischen Energie entspricht, die Prüfung der Bremse (7) ohne ein
bereitgestelltes Nennlaststück (9) durchgeführt wird, und
daß die aufgrund der kalibrierten Rotationsmasse (10) durchgeführte Prüfung der
Bremse (7) im Ergebnis durch die Anzahl der Nachlaufumdrehungen bestimmt
wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß die rotierende Masse (10) als Standardmasse durch kleinere Zusatzmassen
(12) genau abgestimmt wird.
3. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß durch eine Verminderung der Anzahl der Nachlaufumdrehungen bei gleicher
Nennlast eine zusätzliche Bremssicherheit bestimmt wird.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet,
daß die zulässige Anzahl von Nachlaufumdrehungen festgelegt wird.
5. Verfahren zum Prüfen der Bremsfunktion eines Hubwerks mit Motor und einer
Bremse, bei dem an das Hubwerk eine Last nahe der Größe der Nennlast
angehängt und die Funktion der Bremse beim Senken der Last geprüft wird,
dadurch gekennzeichnet,
daß im Neuzustand des Hubwerks (1) innerhalb einer Serienfertigung eine Prüfung
mit einem Nennlaststück (9) durchgeführt wird, wobei Nenndrehzahl und maximale
Drehzahl der Motorwelle (6a) beim Senken der Nennlast (9), Einfallzeit der Bremse
(7) und die Anzahl der Nachlauf-Umdrehungen aufgezeichnet werden und aus der
Anzahl der Nachlaufumdrehungen, der Getriebeübersetzung und der
Seileinscherung die potentielle Energie berechnet wird, daß die kinetische Energie
aus der maximalen Drehzahl zum Bremseinfallszeitpunkt bestimmt wird, daß
darauf aufbauend bei einer in vorgeschriebenen Intervallen durchzuführenden
Prüfung aufgrund einer auf der Motorwelle (6a) aufgebrachten rotierenden Masse
(10) deren Massenträgheitsmoment derart gewählt wird, daß die Rotationsenergie
bei Nenndrehzahl des Motors (6) der Summe der zuvor bestimmten potentiellen
und kinetischen Energie entspricht, die Prüfung der Bremse (7) ohne ein
bereitgestelltes Nennlaststück (9) durchgeführt wird.
6. Einrichtung zur Prüfung der Bremsfunktion eines Hubwerks mit einer Seiltrommel,
einem vorgeschalteten Getriebe und diesem zugeordneten Motor mit Bremse,
dadurch gekennzeichnet,
daß anstelle eines zu Prüfzwecken an dem Seil (3) der Seiltrommel (4) anzubringenden Nennlaststücks (9) an einem schnelldrehenden Bauteil des Hubwerks (1) eine Rotationsmasse (10) mit einem vorherbestimmten Massenträgheitsmoment lösbar befestigt ist,
daß eine Meßvorrichtung (13) zur Drehzahlerfassung und eine Meßvorrichtung (14) zur Erfassung der Nachlaufumdrehungen im Einrichtungsgehäuse vorgesehen sind.
daß anstelle eines zu Prüfzwecken an dem Seil (3) der Seiltrommel (4) anzubringenden Nennlaststücks (9) an einem schnelldrehenden Bauteil des Hubwerks (1) eine Rotationsmasse (10) mit einem vorherbestimmten Massenträgheitsmoment lösbar befestigt ist,
daß eine Meßvorrichtung (13) zur Drehzahlerfassung und eine Meßvorrichtung (14) zur Erfassung der Nachlaufumdrehungen im Einrichtungsgehäuse vorgesehen sind.
7. Einrichtung nach Anspruch 6,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Rotationsmasse (10) an die Motorwelle (6a) ankuppelbar ist.
8. Einrichtung nach einem der Ansprüche 6 oder 7,
gekennzeichnet durch
eine Befestigung an einer Bremshaube (8).
9. Einrichtung nach einem der Ansprüche 6 bis 8,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Überprüfung des statischen Bremsmomentes nach Durchführung der
dynamischen Bremsprüfung mittels eines Drehmomentschlüssels durchführbar ist.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19944444466 DE4444466C1 (de) | 1994-11-29 | 1994-11-29 | Verfahren und Einrichtung zum Prüfen der Bremsfunktion eines Hubwerks mit Motor und einer Bremse |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19944444466 DE4444466C1 (de) | 1994-11-29 | 1994-11-29 | Verfahren und Einrichtung zum Prüfen der Bremsfunktion eines Hubwerks mit Motor und einer Bremse |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
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DE4444466C1 true DE4444466C1 (de) | 1996-04-11 |
Family
ID=6535755
Family Applications (1)
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DE19944444466 Expired - Fee Related DE4444466C1 (de) | 1994-11-29 | 1994-11-29 | Verfahren und Einrichtung zum Prüfen der Bremsfunktion eines Hubwerks mit Motor und einer Bremse |
Country Status (1)
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DE-Z: Berufsgenossenschaftliche Vorschriften "Grundsätze für die Prüfung von Kranen durch den Sachverständigen bzw. Sachkundigen nach der Unfallverhütungsvorschrift 'Krane', Ausgabe April 1977, S. 11, 1.7 Bremsen-Bremsproben mit Last" * |
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