DE4441653C1 - Dichtungsanordnung - Google Patents
DichtungsanordnungInfo
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- DE4441653C1 DE4441653C1 DE19944441653 DE4441653A DE4441653C1 DE 4441653 C1 DE4441653 C1 DE 4441653C1 DE 19944441653 DE19944441653 DE 19944441653 DE 4441653 A DE4441653 A DE 4441653A DE 4441653 C1 DE4441653 C1 DE 4441653C1
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- F16—ENGINEERING ELEMENTS AND UNITS; GENERAL MEASURES FOR PRODUCING AND MAINTAINING EFFECTIVE FUNCTIONING OF MACHINES OR INSTALLATIONS; THERMAL INSULATION IN GENERAL
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Description
Die Erfindung bezieht sich allgemein auf eine Dichtungsanordnung zum Abdichten eines
umweltgefährdenden Fluids an der Durchtrittsstelle einer Welle aus dem Innenraum eines Ge
häuses in einen Außenraum wenn der Innenraum zumindest zeitweilig einen höheren Druck
aufweist als der Außenraum. Im besonderen bezieht sich die Erfindung auf eine als Sicherheits
dichtung wirkende Dichtungsanordnung, die mit dem in einem Prozeßraum befindlichen Fluid
erst dann beaufschlagt wird, wenn eine zwischen dem Prozeßraum und dem Innenraum angeord
nete primäre Wellendichtung undicht wird.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, das im Innenraum befindliche Fluid am Spalt
zwischen der Welle und dem Gehäuse auch dann sicher abzudichten, wenn die primäre Wellen
dichtung erst nach einer Betriebszeit von mehreren tausend Stunden versagt und die Dichtungs
anordnung dabei plötzlich unter hohem Druck steht. In der Praxis besteht diese Aufgabe bei
spielsweise bei verfahrenstechnischen Aggregaten, Pumpen, Rührwerken usw., die toxisches
oder brennbares Fluid fördern beziehungsweise mischen. Ein Versagen der Wellendichtung, bei
dem große Fluidmengen in die Umgebung austreten, kann zu unübersehbar großen, möglicher
weise katastrophalen Folgeschäden führen. Weil grundsätzlich mit dem Versagen einer einzelnen
Dichtung zu rechnen ist, muß unter solchen Bedingungen das Wellendichtsystem redundant
ausgeführt sein, das heißt, es muß mehrere unabhängig voneinander funktionierende Dichtungen
enthalten. Nach dem Stand der Technik werden solche Dichtsysteme häufig aus mehreren,
hintereinandergeschalteten Gleitringdichtungen aufgebaut. Oft wird zwischen aufeinanderfolgen
de Gleitringdichtungen zur Abführung der Reibwärme und zum Ausspülen einer unvermeidba
ren Leckage der primären Wellendichtung ein Sperrfluid eingeleitet. Oft dient das umgewälzte
Sperrfluid auch zur Schmierung gleitender Dichtflächen von nachgeschalteten Sicherheits
dichtungen, damit diese auch nach langer Laufzeit im Notfall funktionsfähig sind. Neuerdings
werden auch Sperrgas-Gleitringdichtungen eingesetzt, die mittels besonders strukturierter Gleit
flächen als hydrodynamische Pumpen wirken und beispielsweise ein inertes Gas in den Prozeß
raum fördern. Derartige Dichtsysteme verursachen jedoch hohe Kosten, sowohl für die verhält
nismäßig teuren Gleitringdichtungen als auch für die gegebenenfalls zur Bereitstellung, Umwäl
zung, Kühlung und Reinigung der Sperrfluide erforderlichen Hilfsaggregate und Energien. Als
Kompromiß zwischen der Dichtsicherheit und den dafür aufzuwendenden Kosten zu finden,
werden in der Praxis auch Dichtsysteme verwendet, bei denen nach einer primären Gleitring
dichtung ungekühlte und ungeschmierte Sicherheitsdichtungen angeordnet sind [1].
Oft sind dies
radiale oder axiale Drosselspalte oder Lippendichtungen. Auf diese Weise können jedoch weder
permanente kleine Leckagen noch exzessive Leckagen beim plötzlichen Versagen der Primär
dichtung verhindert werden. Auch trocken gleitende Dichtungen, die mit hoher Temperatur
laufen und permanent verschleißen, werden als Sicherheitsdichtungen verwendet. Ihre Dicht
sicherheit nach langer Laufzeit ist sehr problematisch, wenn bei einem Bruch der primären
Gleitringdichtung heiße Dichtkörper einem plötzlichen thermischen und mechanischen Schock
ausgesetzt sind.
Weiter ist eine Sicherheitsdichtung bekannt, deren Funktion von einer in DE 38 36 506 A1
beschriebenen Dichtungsanordnung ausgeht. Bei dieser in Lit. [2], S. 131/132 beschriebenen
Sicherheitsdichtung bildet ein "PTFE-Doppelkantenring" eine im Normalbetrieb abgeschlossene
Zwischenkammer. Diese Doppellippendichtung aus PTFE hat zwei entgegengesetzt gerichtete
Dichtlippen. Bei einem Ausfall der Primärdichtung wird der PTFE-Doppelkantenring axial
bewegt und die Zwischenkammer infolge der Entlastung einer Nebendichtung zum Innenraum
hin geöffnet. Die Dichtung hat sich praktisch nicht bewährt, weil die Dichtlippen zu steif und
nicht "thermoelastisch" sind, die Dichtung entweder durch Verschleiß oder Wärmedehnung
undicht wird und die druckabhängige Öffnungsfunktion ungenau und unzuverlässig ist.
Der vorliegenden Erfindung liegt ferner die Aufgabe zugrunde, eine Dichtungsanordnung der
eingangs genannten Art zu schaffen, die als Sicherheitsdichtung zuverlässig funktioniert und mit
geringem Kostenaufwand hergestellt und betrieben werden kann.
Erfindungsgemäß wird die Aufgabe gelöst durch eine Dichtungsanordnung gemäß Patentan
spruch 1 in Form einer erfindungsgemäß neuartigen Kombination bekannter Dichtelemente. Die
erfindungsgemäße Dichtungsanordnung besteht im wesentlichen aus mindestens zwei hinter
einandergeschalteten, vorzugsweise fest mit dem Gehäuse verbundenen, radial elastisch mit
Dichtlippen an der Welle anliegenden Wellendichtungen, wobei die Dichtlippen beider Wellen
dichtungen vom Innenraum abgewandt und, entlang der von ihnen berührten Mantelfläche der
Welle, dem Außenraum zugewandt sind. Eine an den Innenraum angrenzende innere Wellen
dichtung und eine an den Außenraum angrenzende äußere Wellendichtung bilden zusammen mit
dem sie umgebenden Gehäuse einen Pufferraum, der mindestens teilweise mit Schmierstoff
gefüllt ist. Die äußere Wellendichtung ist in bekannter Weise druckentlastet. Durch die
erfindungsgemäße Dichtungsanordnung wird mit geringem Aufwand eine Sicherheitsdichtung
geschaffen, die lange Betriebszeiten ohne Vorschädigung übersteht und beim Ausfall der Primär
dichtung sofort zuverlässig abdichtet.
Ein wesentlicher Erfindungsgedanke ist, mit der inneren Wellendichtung den Pufferraum
zum Innenraum hin völlig abzudichten, solange die Druckdifferenz zwischen Innenraum und
Pufferraum kleiner ist als ein einstellbarer Grenzdruck, jedoch die Dichtfunktion der inneren
Wellendichtung außer Kraft zu setzen, wenn der Grenzdruck überschritten wird. Dazu wird
erfindungsgemäß als innere Wellendichtung eine Lippendichtung verwendet, bei der die Innen
seite der Dichtlippe dem Innenraum zugewandt ist. Dadurch wirkt sie wie ein
Druckbegrenzungsventil, das beim Überschreiten des Grenzdrucks öffnet, indem die Dichtlippe
von der Welle abhebt. Dadurch strömt Fluid vom Innenraum in den nach außen abgedichteten
Pufferraum. Zugleich nimmt der Druck im Pufferraum zu und die auf die innere Wellendichtung
wirkende Druckdifferenz nimmt ab. Wenn dabei die Druckdifferenz unter den Grenzdruck
abfällt, legt sich die innere Wellendichtung wieder dichtend an die Welle an. Im Pufferraum
herrscht jetzt ein Druck, der kleiner ist als der Druck im Innenraum, das heißt, die innere Wellen
dichtung wirkt auch als Druckreduzierventil. Unter der Voraussetzung, daß die äußere Wellen
dichtung dicht ist, strömt also, auch bei einem plötzlichen Anstieg des Drucks im Innenraum, nur
eine geringe und begrenzte Fluidmenge vom Innenraum in den Pufferraum. Falls das ein
strömende Fluid ein Gas ist, steigt dieses im Pufferraum auf, ohne die Schmierung der Dicht
lippen zu beeinträchtigen. Der Grenzdruck ist abhängig von der Form und der radialen Vor
spannung der Dichtlippe. Er kann vom Konstrukteur der Wellendichtung auf einen erwünschten
Wert eingestellt werden. Die innere Wellendichtung ist vorzugsweise eine Manschette aus
Kunststoff, bestehend aus einem mit dem Gehäuse verbundenen radialen Flansch und einer mit
diesem zusammenhängenden ausgestülpten Dichtlippe, die an der Welle vorzugsweise mit einer
Dichtkante anliegt. Vorzugsweise wird als innere Wellendichtung eine handelsübliche PTFE-
Manschette verwendet.
In der Praxis wird die Forderung gestellt, daß die Sicherheitsdichtung bei einem plötzlich
auftretenden Innenraumdruck von 20 bis 40 bar bei drehenden oder stillstehender Welle minde
stens zwei Stunden lang dicht hält. Dies wird erfindungsgemäß realisiert, indem bei der äußeren
Wellendichtung ein bekanntes Dichtprinzip angewendet wird. Als äußere Wellendichtung wird
eine Lippendichtung verwendet, deren Dichtlippe von der inneren Wellendichtung abgewandt
ist, wobei am Übergang vom Pufferraum zum Außenraum eine Gehäusedichtung angeordnet ist,
die am Gehäuse und an der äußeren Wellendichtung anliegt und den Spalt zwischen dem Gehäu
se und der äußeren Wellendichtung abdichtet. Die Gehäusedichtung überträgt den Druck im
Pufferraum auf die Außenseite der Dichtlippe und drängt sie dadurch radial nach innen. Da
jedoch auch die Innenseite der Dichtlippe an den Pufferraum grenzt, wird die Dichtlippe radial
nach außen gedrängt. Dadurch wird die Dichtlippe von der Anpreßwirkung des Drucks entlastet.
Dichtungen mit dieser Wirkungsweise sind beispielsweise aus DE 36 16 689 C1 bzw.
EP 0 268 624 bekannt. Unter Berücksichtigung der besonderen Anforderungen an eine Sicher
heitsdichtung wird für die erfindungsgemäße Dichtungsanordnung als äußere Wellendichtung
vorzugsweise eine von der EP 0268 624 abgeleitete Variante verwendet. Wellendichtungen
gemäß EP 0 268 624 sind zweiteilig und bestehen gemäß den dort gewählten Bezeichnungen aus
einem "nachgiebigen Dichtungsring" und einem "Spannring aus elastischem Werkstoff". Der
Spannring der äußeren Wellendichtung ist ein Dichtring aus Elastomerwerkstoff, vorzugsweise
ein O-Ring. Für die erfindungsgemäße Dichtungsanordnung wird vorzugsweise ein Variante
gewählt, bei der der "Dichtungsring" der äußeren Wellendichtung eine Manschette aus Kunst
stoff ist, bestehend aus einem mit dem Gehäuse verbundenen radialen Flansch und einer mit
diesem zusammenhängenden ausgestülpten Dichtlippe, die, vorzugsweise mit einer Dichtkante,
an der Welle anliegt.
Die als Wellendichtungen verwendeten Manschetten bestehen im Sinne der Wärmebestän
digkeit, der chemischen Beständigkeit und zwecks guter Gleiteigenschaften vorzugsweise aus
verstärktem Polytetrafluorethylen. Vorzugsweise werden handelsübliche PTFE-Manschetten
verwendet. Vorzugsweise werden für die innere und die äußere Wellendichtung baugleiche
Manschetten verwendet.
Wenn die Dichtlippe der inneren Wellendichtung beim Ausfall der Primärdichtung sehr
schnell öffnet und dabei das Fluid schwallartig mit hoher Geschwindigkeit in den Pufferraum
strömt, kann die Dichtlippe der äußeren Wellendichtung vom Impuls des auftreffenden Fluids
geöffnet und die äußere Wellendichtung kurzzeitig undicht werden. Um dies zu verhindern
können erfindungsgemäß im Pufferraum nahe der Wellenoberfläche Strömungsbarrieren ange
ordnet werden. Sie bestehen beispielsweise aus einem sehr engen Spalt, der von einem mit dem
Gehäuse verbundenen Trennsteg und einer mit der Welle verbundenen Zylinderfläche gebildet
wird. Alternativ kann als Barriere eine mit dem Gehäuse verbundene und an der Welle anliegen
den weitere Wellendichtung im Pufferraum angeordnet sein. Die Drosselwirkung des Trennstegs
bzw. der weiteren Wellendichtung hat zur Folge, daß der die Dichtlippe belastende Druck im
Pufferraum im Bereich der Gehäusedichtung ansteigt, bevor ein entlastender Druckimpuls die
Innenseite der Dichtlippe der äußeren Wellendichtung erreicht.
Der von den Wellendichtungen und dem Gehäuse gebildete Pufferraum ist vorzugsweise
wenigstens zum Teil mit einem Schmiermittel (Wasser, Öl, Fett usw.) gefüllt. Damit wird lang
fristig ein reibungsarmer und verschleißfreier Lauf der Wellendichtungen erfindungsge
mäßen Dichtungsanordnung sichergestellt. Solange der Druck im Innenraum unter dem Grenz
druck bleibt, herrscht im Pufferraum ein niederer Druck, in der Regel annähernd der Druck des
Außenraums. Bei Verlust von Schmiermittel durch eine geringfügige Leckage der Wellen
dichtungen kann Schmiermittel nachgespeist werden, vorzugsweise aus einem mit dem Puffer
raum verbundenen druckfesten Reservoir. Falls aus wirtschaftlichem Grund ein Reservoir ver
wendet werden soll, das dem möglichen Druck im Pufferraum nicht widersteht, wird zwischen
dem Pufferraum und dem Reservoir ein den Rückfluß vom Pufferraum in das Reservoir verhin
derndes Absperrorgan (Rückflußventil) eingebaut.
Infolge ihrer kompakten Bauweise und der Druckbelastbarkeit ihrer äußeren Wellendichtung
ist es auch möglich, die erfindungsgemäße Dichtungsanordnung nicht lediglich als Sicherheits
dichtung sondern auch als produktseitige primäre Wellendichtung einzusetzen. Erfindungsgemäß
bilden somit zwei hintereinandergeschaltete, nach den Patentansprüchen 1 bis 12 ausgeführte,
Dichtungsanordnungen eine komplette Wellendichtung. Die erste, produktseitige Dichtungsan
ordnung ersetzt die bisher übliche Gleitringdichtung; die zweite, nachgeschaltete Dichtungs
anordnung wirkt beim Ausfall der produktseitigen Dichtungsanordnung als Sicherheitsdichtung.
Eine derartig gestaltete komplette Wellendichtung ist gegenüber herkömmlichen Dichtsystemen
kostengünstiger und beansprucht weniger Bauraum. Darüber hinaus ist ihre Sicherheitsfunktion
zuverlässiger als bei Verwendung herkömmlicher Sicherheitsdichtungen. Dabei sind erfindungs
gemäß zwei unterschiedliche Arten des Betriebs möglich. Bei der ersten Betriebsart wird der
Pufferraum mit einem Raum verbunden (beispielsweise mit der Saugleitung der Pumpe), dessen
Druck niederer ist als der des Produktraums. Der Grenzdruck der inneren - in diesem Fall pro
duktseitigen - Wellendichtung ist so eingestellt, daß ihre Dichtlippe infolge des Drucks im
Produktraum von der Welle abhebt und das Fluid zur Kühlung der äußeren Wellendichtung
gedrosselt in den Pufferraum einströmen läßt. Bei der zweiten Betriebsart wird der Pufferraum
einerseits mit einem Raum verbunden (beispielsweise mit der Druckleitung der Pumpe), dessen
Druck höher ist als der des Produktraums und auf der anderen Seite mit einem Raum verbunden,
dessen Druck niederer ist als der des Produktraums. Die innere Wellendichtung wird dadurch
geringfügig druckbelastet und dichtet permanent ab und das Fluid durchströmt zum Zwecke der
Kühlung den Pufferraum.
Die Erfindung wird im folgenden näher unter Bezugnahme auf die Zeichnung erläutert, die
vorteilhafte Ausführungsbeispiele veranschaulicht.
Es zeigen die Fig. 1 bis 7 je einen bis zur Wellenachse geführten radialen Längsschnitt
(Halbschnitt) durch eine Dichtungsanordnung, nämlich
Fig. 1 eine Ausführungsform mit einer inneren und einer äußeren Wellendichtung,
Fig. 2 eine Ausführungsform mit zwei gleichen Manschetten als Wellendichtungen,
Fig. 3 eine Ausführungsform mit zwei gleichartigen Manschetten, abgesetzter Welle und
einem Zwischensteg,
Fig. 4 eine Ausführungsform mit drei Manschetten und abgesetzter Welle
Fig. 5 eine Ausführungsform als Sicherheitsdichtung in Verbindung mit einer Gleitringdich
tung als Primärdichtung, und
Fig. 6 sowie 7 eine Hintereinanderschaltung von zwei erfindungsgemäßen Dichtungsanordnungen
je zwei Manschetten und je einem Zwischensteg.
Fig. 1 zeigt schematisch eine erfindungsgemäße Dichtungsanordnung, bestehend aus einer
an den Innenraum 4 angrenzenden inneren Wellendichtung 1 und einer an den Außenraum 5
angrenzenden äußeren Wellendichtung 2. Die Wellendichtungen sind rotationssymmetrisch zur
Achse 30 der Welle 3. Die innere Wellendichtung 1 hat eine radial elastisch vorgespannte Dicht
lippe 11, die dichtend an der Welle bzw. an der mit der Welle verbundenen Zylinderfläche 31
anliegt. Die äußere Wellendichtung 2 hat eine radial elastisch vorgespannte Dichtlippe 21, die
dichtend an der Welle bzw. an der mit der Welle verbundenen Zylinderfläche 31 anliegt. Die
Anlagestellen der Wellendichtungen an der Welle und innere Wandflächen des Gehäuses 6
grenzen den Pufferraum 7 ein. Kanäle 71 verbinden verschiedene Bereiche des Pufferraums. Die
innere Wellendichtung 1 liegt am Übergang vom Innenraum 4 zum Pufferraum 7 dichtend am
Gehäuse 6 an. Vorzugsweise ist der Übergang mittels einer Dichtung 66 abgedichtet. Das Ende
13 der Dichtlippe 11 der inneren Wellendichtung 1 ist der äußeren Wellendichtung 2 zugewandt.
Das Ende 23 der Dichtlippe 21 der äußeren Wellendichtung 2 ist von der inneren Wellen
dichtung 1 abgewandt, das heißt, beide Dichtlippen weisen in dieselbe Richtung, nämlich entlang
der Wellenoberfläche zum Außenraum 5 hin. Am Übergang vom Pufferraum 7 zum Außenraum
5 dichtet eine elastische Gehäusedichtung 63 den Spalt 62 zwischen dem Gehäuse 6 und dem
Ende 23 der Dichtlippe 21 der äußeren Wellendichtung 2 ab, indem sie an der Fläche 64 des
Gehäuses 6 und an der Außenfläche 25 der Dichtlippe 21 dichtend anliegt. Der an den Außen
raum grenzende Dichtrand 22 der die Zylinderfläche 31 berührenden Dichtfläche 24 der Dicht
lippe 21 liegt nahe an dem an den Außenraum grenzenden Außenrand 65 der gemeinsamen
Dichtfläche der Gehäusedichtung 63 und des Gehäuses 6. Vorzugsweise beträgt der Abstand
zwischen dem Dichtrand 22 und dem Außenrand 65 höchstens 2 Millimeter. Die Dichtlippe der
äußeren Wellendichtung ist von innen und von außen mit dem Druck des Pufferraums beauf
schlagt. Durch Anwendung dieses an sich bekannten Prinzips der Druckentlastung nimmt die
Anpressung der Dichtlippe 21 an die Welle bei steigendem Druck im Pufferraum nur geringfügig
zu, das heißt, die Reibung, die Erwärmung und der Verschleiß der äußeren Wellendichtung 2 ist
nahezu unabhängig davon, welcher Druck im Pufferraum herrscht.
Fig. 2 zeigt eine vorzugsweise Ausführungsform einer erfindungsgemäßen Dichtungsan
ordnung mit der inneren Wellendichtung 1, der äußeren Wellendichtung 2 und der Gehäuse
dichtung 63, die zusammen mit dem Gehäuse 6 den Pufferraum 7 bilden. Der Teil des Puffer
raums zwischen den Dichtlippen 11 und 21 der Wellendichtungen ist mit dem die Gehäuse
dichtung 63 umgebenden Teil des Pufferraums durch Kanäle 71 verbunden. Die Wellendich
tungen sind vorzugsweise baugleiche Manschetten aus Kunststoff, vorzugsweise aus verstärktem
Polytetrafluorethylen. Die Flansche 12 bzw. 26 der Manschetten sind am Gehäuse befestigt.
Vorzugsweise ist der Übergang vom Innenraum 4 zum Pufferraum 7 an der Stelle, an der die
innere Wellendichtung am Gehäuse 6 anliegt, mittels einer Dichtung 66 abgedichtet. Die Enden
13 bzw. 23 der Dichtlippen 11 bzw. 21 weisen in dieselbe Richtung, nämlich entlang der
Wellenoberfläche zum Außenraum 5 hin. Die Dichtlippen liegen dichtend an der Welle an,
vorzugsweise mittels einer an die Dichtlippe angeformten Dichtkante. Die Gehäusedichtung 63
liegt im Bereich des Übergangs vom Flansch 26 zur Dichtlippe 21 an der äußeren Wellendich
tung dichtend an. Die Gehäusedichtung liegt auch an der Stirnfläche 64 des Gehäuses 6 dichtend
an und dichtet somit den Spalt 62 zwischen dem Gehäuse und dem Ende 23 der Dichtlippe 21
ab.
Fig. 3 zeigt eine weitere vorzugsweise Ausführungsform einer erfindungsgemäßen Dich
tungsanordnung, die sich von der Ausführungsform der Fig. 2 lediglich durch die folgenden
Merkmale unterscheidet: Die innere Wellendichtung berührt die Welle an einer Zylinderfläche
31 mit dem Durchmesser D1. Die äußere Wellendichtung berührt die Welle an einer Zylinder
fläche 32 mit dem Durchmesser D2, der kleiner ist als D1. Zwischen der inneren Wellendichtung
und der äußeren Wellendichtung befindet sich der Trennsteg 8, der mit der Zylinderfläche 32
den engen Spalt 38 bildet. Der Wellenabsatz vom Durchmesser D1 auf den Durchmesser D2 und
der Trennsteg bewirken, daß beim Durchtritt von Fluid aus dem Innenraum 4 durch den infolge
einer Druckdifferenz entstandenen Spalt zwischen der Dichtlippe der inneren Wellendichtung ein
direkter Aufprall des Fluidstrom auf die Innenfläche der Dichtlippe der äußeren Wellendichtung
nicht erfolgen kann. Der Wellenabsatz und die Drosselwirkung des Spalts 38 haben zur Folge,
daß der Druck im Bereich 70 des Pufferraums ansteigt, bevor ein Druckimpuls die Innenfläche
der Dichtlippe der äußeren Wellendichtung erreicht. Damit ist auch im Moment des Einströmens
von Fluid aus dem Innenraum in den Pufferraum eine hinreichend große radiale Anpressung der
Gehäusedichtung 63 an die äußere Wellendichtung und damit auch eine hinreichend große
radiale Anpressung der äußeren Wellendichtung an die Welle gewährleistet. Eine übermäßige
Entlastung und die möglicherweise daraus resultierende kurzfristige Undichtheit der äußeren
Wellendichtung wird somit vermieden.
Fig. 4 zeigt eine weitere vorzugsweise Ausführungsform einer erfindungsgemäßen Dich
tungsanordnung die sich von der Ausführungsform der Fig. 3 lediglich durch die folgenden
Merkmale unterscheidet: Zwischen der inneren Wellendichtung 1 und dem Wellenabsatz ist eine
mit dem Gehäuse 6 verbundene weitere Wellendichtung 81 in Form einer Manschette angeord
net. Das Ende der Dichtlippe der weiteren Wellendichtung 81 ist der äußeren Wellendichtung 2
zugewandt. In gleicher Weise wie der Trennsteg 8 bewirkt die weitere Wellendichtung, daß beim
Durchtritt von Fluid aus dem Innenraum 4 durch den Spalt zwischen der Dichtlippe der inneren
Wellendichtung 1 ein direkter Aufprall des Fluidstrom auf die Innenfläche der Dichtlippe der
äußeren Wellendichtung nicht erfolgen kann. Da sie beidseitig an den Pufferraum angrenzt, hat
die weitere Wellendichtung keine Abdichtfunktion. Sie ist vielmehr eine besonders wirksame
Strömungsbarriere zum Abweisen von Fluid, das mit hoher Geschwindigkeit entlang der
Zylinderfläche 31 vom Innenraum 4 durch die kurzzeitig geöffnete innere Wellendichtung 1 in
den Pufferraum strömt. Selbstverständlich können die demselben Zweck dienenden Merkmale,
nämlich eine weitere Wellendichtung 81, ein Wellenabsatz und ein Trennsteg 8 jeweils für sich
allein oder in beliebiger, jeweils zweckmäßiger Kombination angeordnet werden.
Fig. 5 zeigt - in Verbindung mit einer primären Prozeßdichtung in Form einer Gleitring
dichtung - eine weitere vorzugsweise Ausführungsform einer als Sicherheitsdichtung wirkenden
erfindungsgemäßen Dichtungsanordnung. Das Maschinengehäuse 90 (Gehäuse einer Pumpe,
eines Rührwerks etc.) bildet den mit einem beispielsweise brennbaren oder toxischen Prozeß
fluid gefüllten Prozeßraum 40. Der Durchtritt der Welle aus dem Prozeßraum in den Innenraum
4 ist primär mittels einer Gleitringdichtung, bestehend aus dem rotierenden, federangepreßten
Gleitring 92 und dem stationären Gegenring 91 abgedichtet. Die Gleitringdichtung wird vom
Prozeßfluid gekühlt, das seitlich durch Anschlüsse 94 zugeführt wird. In den Innenraum 4 hinter
dem Gegenring 91 strömt die in der Regel geringfügige Leckage der Gleitringdichtung (Primär
leckage). Gegebenenfalls wird diese Leckage über Anschlüsse 93 kontrolliert abgeleitet. In der
Regel herrscht im Innenraum 4 gegenüber dem Außenraum ein geringer Überdruck, beispiels
weise 0,5 bis 1 bar. Die Dichtlippe der inneren Wellendichtung 1 der im Gehäuse 6 angeordne
ten erfindungsgemäßen Dichtungsanordnung liegt an der Zylinderfläche 31 der Wellenhülse 33
dichtend an. Die Wellenhülse ist mittels von Verbindungselementen 34 mit der Welle 3 verbun
den und mit dem O-Ring 35 abgedichtet. Die Dichtlippe der äußeren Wellendichtung 2 liegt
ebenfalls an der Zylinderfläche 31 dichtend an. Die Gehäusedichtung, vorzugsweise ein O-Ring,
liegt an der äußeren Wellendichtung und am Gehäuse 6 an und dichtet somit den Spalt 62 ab.
Die Flansche der als Manschetten ausgebildeten inneren und äußeren Wellendichtung sind
zusammen mit dem Zwischenring 82 und dem Druckring 73 durch Umbördeln des Randes einer
Zwischenhülse 72 zusammengehalten. Der Zwischenring 82 bildet über einen Teil seiner Länge
einen engen Spalt zur Zylinderfläche 31. Der Flansch der inneren Wellendichtung 1 ist zum
Innenraum an der Zwischenhülse 72 mittels eines elastischen Dichtrings 66 abgedichtet. Die
Zwischenhülse ist zum Innenraum an ihrer Stirnseite mittels eines O-Rings abgedichtet. Die
Zwischenhülse 72 bildet zusammen mit der Wellenhülse 33 eine Labyrinthspaltdichtung 74, die
im Falle eines plötzlichen Versagens der Gleitringdichtung den Zustrom zur inneren Wellen
dichtung 1 drosselt. Anschlüsse 68 ermöglichen die Verbindung des Pufferraums 7 mit einem
Schmierstoffreservoir.
Fig. 6 zeigt eine Wellendichtung bei der die erfindungsgemäße Dichtungsanordnung
einmal unmittelbar als produktseitige Wellendichtung eingesetzt ist und, dieser nachgeschaltet,
eine zweite erfindungsgemäße Dichtungsanordnung als Sicherheitsdichtung angeordnet ist. Hier
bilden zwei hintereinandergeschaltete, gemäß den Patentansprüchen 1 bis 12 ausgeführte
Dichtungsanordnungen erfindungsgemäß eine komplette Wellendichtung. Die erste, pro
duktseitige Dichtungsanordnung ersetzt die bisher übliche Gleitringdichtung; die zweite, nach
geschaltete Dichtungsanordnung wirkt beim Ausfall der produktseitigen Dichtungsanordnung als
Sicherheitsdichtung. Das Maschinengehäuse 90 (Gehäuse einer Pumpe, eines Rührwerks etc.)
bildet den mit einem beispielsweise brennbaren oder toxischen Prozeßfluid gefüllten Prozeßraum
40. Der Durchtritt der Welle aus dem Prozeßraum in den Innenraum 4 ist primär mittels einer
gemäß den Patentansprüchen 1 bis 12 ausgeführten primären Dichtungsanordnung abgedichtet.
Die primäre Dichtungsanordnung besteht im wesentlichen aus der inneren Wellendichtung 41
und der äußeren Wellendichtung 42, die mit der Welle und dem Zwischengehäuse 601 den
Zwischendichtungsraum 47 bilden. Die Dichtlippen der Wellendichtungen 41, 42 liegen an der
Zylinderfläche 31 dichtend an. Die primäre Dichtungsanordnung ist mit Prozeßfluid gekühlt, das
entweder durch den Dichtspalt der von einer Druckdifferenz geöffneten inneren Wellendichtung
41 oder durch Anschlüsse 94 zugeführt und mittels im Bild nicht gezeigten, am Umfang zu den
Anschlüssen 94 versetzt angeordneten Anschlüssen wieder aus dem Zwischendichtungsraum 47
abgeführt wird. Die Gehäusedichtung 603 liegt an der äußeren Wellendichtung 42 und am Ge
häuse 601 an. Wahlweise kann ein Kühlfluid auch unter einem Druck durch den Pufferraum
geführt werden, der ständig etwas höher ist als der Druck im Prozeßraum 40. In diesem Fall liegt
die innere Wellendichtung 41 ständig dichtend an der Welle an und es kann wahlweise auch ein
anderes als das Prozeßfluid zur Kühlung und Schmierung der Wellendichtungen eingesetzt
werden. Insbesondere kann als Kühlfluid eine Flüssigkeit verwendet werden, wenn das Prozeß
fluid ein Gas ist. Der primären Dichtungsanordnung ist eine bereits in Fig. 5 gezeigte, als
Sicherheitsdichtung wirkende sekundäre Dichtungsanordnung nachgeordnet.
Fig. 7 zeigt schließlich eine Wellendichtung bei der wiederum zwei erfindungsgemäß
gestaltete Dichtungsanordnungen hintereinandergeschaltet sind. Im Gegensatz zu der in Fig. 6
gezeigten Anordnung ist hier die Dichtlippe der inneren Wellendichtung 401 von der äußeren
Wellendichtung 42 abgewandt, also dem Prozeßraum 40 zugewandt. Bei dieser Anordnung
kann zur Kühlung der Dichtungen Prozeßfluid durch die Anschlüsse 94 unter einem Druck in
den Pufferraum 47 eingeleitet, der höher ist als der Druck im Prozeßraum 40, so daß der Grenz
druck der inneren Wellendichtung 41, bei der deren Dichtlippe abhebt, überschritten ist. In
diesem Fall strömt das Prozeßfluid aus dem Pufferraum direkt unter der Dichtlippe der inneren
Wellendichtung 41 hindurch in den Prozeßraum 40. Wahlweise kann jedoch mittels Zu- und
Ableitungsanschlüssen ein Kühlfluid auch unter einem niedereren Druck durch den Pufferraum
geführt werden, so daß die innere Wellendichtung 41 ständig dichtend an der Welle anliegt. In
diesem Fall kann wiederum ein anderes als das Prozeßfluid zur Kühlung und Schmierung der
Wellendichtungen eingesetzt werden. Insbesondere kann auch hierbei als Kühlfluid eine Flüssig
keit verwendet werden, wenn das Prozeßfluid ein Gas ist.
Zusammengefaßt hat die erfindungsgemäße Dichtungsanordnung gegenüber bekannten
Sicherheitsdichtungen folgende wesentlichen und erfindungsgemäßen Vorteile:
- - Die Dichtungsanordnung kann bei verhältnismäßig kleinem Bauraumbedarf aus einfachen und verhältnismäßig billigen, vorzugsweise handelsüblichen Dichtelementen aufgebaut werden. Vorzugsweise werden zwei gleiche PTFE-Manschetten mit im wesentlichen konstanter Dicke und ein O-Ring eingesetzt.
- - Bei niederem Innenraumdruck ist die Dichtungsanordnung für eine Betriebszeit von mehreren tausend Stunden dicht.
- - Ein in der Praxis bei intakter Primärdichtung auftretender niederer Innenraumdruck, der kleiner ist als der wählbare Grenzdruck der Dichtlippe der inneren Wellendichtung, verringert die Anpressung der inneren Wellendichtung an die Welle und trägt - ohne daß die Dichtungsan ordnung dabei undicht wird - zur Verlängerung der Lebensdauer bei.
- - Die innere Wellendichtung vermindert den Druck beim Überströmen von Fluid aus dem Innenraum in den Pufferraum. Im Fall des Versagens der Primärdichtung stehen deshalb der Pufferraum und die äußere Wellendichtung unter einem Druck, der niedriger ist, als der Innen raumdruck.
- - Die nach einem bekannten Prinzip druckentlastete und flüssigkeitsgeschmierte äußere Wellendichtung läuft - nach Totalausfall der Primärdichtung - auch bei einen Druck von 40 bar mehrere Stunden lang betriebssicher ohne Gasleckage.
- - Auch verhältnismäßig große axiale Bewegungen der Welle beeinträchtigen die Funktion der Dichtungsanordnung nicht.
- - Durch das Hintereinanderschalten von zwei im wesentlichen gleich aufgebauten erfin dungsgemäßen Dichtungsanordnungen wird mit einfachen, vorzugsweise handelsüblichen Dicht elementen eine komplette, kostengünstige und sichere Wellendichtung zum Abdichten umwelt gefährdender Fluide geschaffen.
[1] N.M.Wallace and J.A.M.ten Houte de Lange: "Zero Emission Solutions for Mechanical
Seals on Light Hydrocarbons" in: Proceedings of the Ninth International Pump Users
Symposium, Turbomachinery Laboratory, Department of Mechanical Engineering, Texas
A University, College Station, Texas, pp 69-76 (1992).
[2] H.K.Müller: "Abdichtung bewegter Maschinenteile", Waiblingen 1990,
(ISBN 3-920484-00-2), S. 131-132.
Claims (13)
1. Dichtungsanordnung zum Abdichten eines zeitweilig unter hohem Druck stehenden, von
einem Gehäuse (6) und einer Welle (3) gebildeten Innenraums (4) gegenüber einem unter niede
rem Druck stehenden Außenraum (5), wobei sich die Welle vom Außenraum in den Innenraum
erstreckt, bestehend aus einer an den Innenraum (4) angrenzenden inneren Wellendichtung (1)
und einer in axialer Distanz zur inneren Wellendichtung angeordneten äußeren Wellendichtung
(2), wobei jede Wellendichtung eine radial elastisch vorgespannte Dichtlippe (11, 21) aufweist,
die dichtend an einer mit der Welle verbundenen Zylinderfläche (31) anliegt, wobei die Wellen
dichtungen (1, 2), die Zylinderfläche (31) und innere Wandflächen des Gehäuses (6) einen
Pufferraum (7) einschließen, der aus einem Raum zwischen der inneren Dichtung (1) und der
äußeren Dichtung (2) und einem Raum zwischen der äußeren Dichtung (2) und dem Gehäuse (6)
besteht, die über Kanäle (71) miteinander verbunden sind, daß die innere Wellendichtung (1) am
Übergang vom Innenraum (4) zum Pufferraum (7) am Gehäuse (6) dichtend anliegt, daß das
Ende (13) der Dichtlippe (11) der inneren Wellendichtung (1) der äußeren Wellendichtung (2)
zugewandt ist, daß das Ende (23) der Dichtlippe (21) der äußeren Wellendichtung (2) von der
inneren Wellendichtung (1) abgewandt ist, und daß am Übergang vom Pufferraum (7) zum
Außenraum (5) eine elastische Gehäusedichtung (63) angeordnet ist, die am Gehäuse (6) und an
der äußeren Wellendichtung (2) anliegt und einen Spalt (62) zwischen dem Gehäuse (6) und dem
Ende (23) der Dichtlippe (21) der äußeren Wellendichtung (2) abdichtet und die Dichtlippe (21)
der äußeren Wellendichtung (2) radial gegen die Welle (3) belastet.
2. Dichtungsanordnung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Gehäusedichtung
(63) am äußeren Umfang (25) der Dichtlippe (21) der äußeren Wellendichtung (2) dichtend
anliegt.
3. Dichtungsanordnung nach einem der Ansprüche 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die
äußere Wellendichtung (2) am Gehäuse (6) befestigt ist.
4. Dichtungsanordnung nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß diejenigen Ebene, die gebildet wird von dem an den Außenraum (5) angrenzenden Dichtrand
(22) einer Dichtfläche (24) an der die Dichtlippe (21) der äußeren Wellendichtung (2) die
Zylinderfläche (31, 32) berührt, von derjenigen Ebene, die gebildet wird von dem an den Außen
raum (5) angrenzenden Außenrand (65) einer Dichtfläche (64), an der die Gehäusedichtung (63)
das Gehäuse (6) berührt, einen Abstand von höchstens 2 Millimeter hat.
5. Dichtungsanordnung nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß die innere Wellendichtung eine Manschette (1) ist, bestehend aus einem Flansch (12) und
einer ausgestülpten Dichtlippe (11).
6. Dichtungsanordnung nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß die äußere Wellendichtung eine Manschette (2) ist, bestehend aus einem Flansch (26) und
einer ausgestülpten Dichtlippe (21) und daß die Gehäusedichtung ein Dichtring (63) aus Ela
stomerwerkstoff ist.
7. Dichtungsanordnung nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß die innere Wellendichtung (1) eine Zylinderfläche (31) an einem Umfang des Durchmessers
D1 berührt und die äußere Wellendichtung (2) eine Zylinderfläche (32) an einem Umfang des
Durchmessers D2 berührt, und daß der Durchmesser D2 kleiner ist als der Durchmesser D1.
8. Dichtungsanordnung nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß im Pufferraum (7) ein mit dem Gehäuse (6) verbundener Trennsteg (8) angeordnet ist, der
mit der Zylinderfläche (31, 32) einen engen Spalt (38) bildet.
9. Dichtungsanordnung nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß zwischen den Wellendichtungen (1, 2) eine mit dem Gehäuse (6) verbundene weitere
Wellendichtung (81) angeordnet ist, die an einer mit der Welle (3) verbundenen Zylinderfläche
(31, 32) anliegt.
10. Dichtungsanordnung nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß der Pufferraum (7) mindestens teilweise mit einem Schmierstoff gefüllt ist.
11. Dichtungsanordnung nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß mindestens eine der Wellendichtungen (1, 2, 81) aus einem Polymerwerkstoff besteht.
12. Dichtungsanordnung nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, daß der Polymerwerk
stoff verstärktes Polytetrafluorethylen ist.
13. Dichtsystem zum Abdichten eines von einem Gehäuse (90) gebildeten Prozeßraums (40) an
der Durchtrittsstelle einer Welle (3) in einen Außenraum (5), wobei das Dichtsystem aus minde
stens zwei axial hintereinander angeordneten Dichtungsanordnungen besteht, die an den Prozeß
raum (40) angrenzende Dichtungsanordnung derart ausgebildet ist, daß das Ende der Dichtlippe
der inneren Wellendichtung (401) von einer äußeren Wellendichtung (42) abgewandt ist, daß das
Ende der Dichtlippe der äußeren Wellendichtung (42) von der inneren Wellendichtung (41)
abgewandt ist, und daß am Übergang eines Pufferraums (47) zum Innenraum (4) eine Gehäuse
dichtung (630) angeordnet ist, die am Gehäuse (601) und an der äußeren Wellendichtung (42)
anliegt und einen Spalt (620) zwischen dem Gehäuse (601) und dem Ende der Dichtlippe der
äußeren Wellendichtung (42) abdichtet und die Merkmale eines der Ansprüche 2 bis 12 aufweist
und daß die an den Außenraum (5) angrenzende Dichtungsanordnung nach einem der Ansprüche
1 bis 12 ausgeführt ist.
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