DE4432643A1 - Kontaktanordnung für einen Fehlerstromschutzschalter - Google Patents

Description

Die Erfindung betrifft eine Kontaktanordnung für einen Fehlerstromschutzschalter nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1.

Handelsübliche Fehlerstromschutzschalter besitzen eine Kontaktstelle für den Hin- und Rückleiter, einen Summenstromwandler, durch den der Hin- und Rückleiter als Primärwicklung hindurchgeführt ist, sowie eine Sekundärwicklung, die entweder direkt oder über eine Elektronik mit der Wicklung eines Auslösers verbunden ist, der über einen Stößel ein Schaltschloß betätigt, mit dem die Kontaktstellen bleibend geöffnet werden.

Aus bestimmten Gründen ist es notwendig, einen Fehlerstromschutzschalter regelmäßig auf seine Funktionssicherheit zu prüfen. Zu diesem Zweck besitzt er einen Prüfstromkreis zwischen dem Hin- und Rückleiter, in dem sich ein Prüfwiderstand sowie ein mittels einer Prüftaste betätigbarer Schalter befinden. Durch Schließen des Schalters wird ein Fehlerstrom simuliert, der über die Sekundärwicklung den Auslöser erregt, so daß dieser den Schalter abschaltet.

Hierdurch wird der nachgeordnete Stromkreis, in dem sich Verbraucher befinden, abgeschaltet. Befinden sich in diesem nachgeschalteten Stromkreis bestimmte Datenverarbeitungsanlagen, in denen Daten gespeichert sind, so kann es vorkommen, daß bei wenn auch nur kurzzeitigem Wegfall der Stromversorgung die Speicher gelöscht sind. Es ist daher erforderlich, den Fehlerstromschutzschalter so auszubilden, daß bei einer Prüfung eine Stromunterbrechung verhindert ist.

Dies gilt um so mehr bei Fehlerstromschutzschaltern, bei denen die Prüfung automatisch erfolgt. In den Fällen einer automatischen Prüfung bliebe der Fehlerstromschutzschalter in der Ausschaltstellung, so daß nachgeschaltete Verbraucher, wie beispielsweise Kühlschränke oder Tiefkühltruhen und dgl., für längere Zeit nicht mehr mit Strom versorgt werden. Welche Probleme dies mit sich bringt, liegt auf der Hand.

In der Patentanmeldung P 4 306 231.8 ist eine Kontaktanordnung der eingangs genannten Art beschrieben, bei der eine Abschaltung nachgeordneter Verbraucher im Prüffall vermieden wird.

Der Hauptkontaktstelle, die den Strom normalerweise führt, ist ein Parallelzweig zugeordnet, in dem sich eine Nebenkontaktstelle befindet, die im Prüffall geschlossen wird, bevor die Hauptkontakte öffnen. Auf diese Weise fließt Strom durch den Parallelzweig und ein nachgeschalteter Verbraucher bezieht weiterhin Strom.

Diesem Verfahren haftet der Nachteil an, daß man den Prüfbypass nicht als Zusatzgerät parallel zu den Eingangs- und Ausgangsklemmen eines FI-Schalters schalten kann, da man damit den sich in seinem Inneren befindenden Summenstromwandler, mit dem man den Fehlerstrom detektiert, kurzschließt.

Aufgabe der Erfindung ist es, eine Kontakanordnung der obengenannten Art zu schaffen, bei der eine Abschaltung nachgeordneter Verbraucher im Prüffall vermieden wird und der Prüfbypass als Zusatzgerät parallel zu den Eingangs- und Ausgangsklemmen eines FI-Schalters geschaltet werden kann, ohne den Wandler des FI-Schalters kurzzuschließen.

Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß gelöst durch die kennzeichnenden Merkmale des Anspruchs 1.

Die Sekundärwicklung des obengenannten Wandlers erhält zwei zusätzliche Anzapfungen, eine am Eingang, die andere am Ausgang der Wicklung. Eine Anzapfung verbindet man mit dem Nulleiter N, die andere über einen Widerstand und einen Schalter (Taster) mit der Phase L.

Den Bypass-Schalter, der sowohl den Nulleiter, als auch den Phasenleiter des FI- Schalters überbrückt, kann man nunmehr einfach an die Eingangs- und Ausgangsklemmen des FI-Schalters anschließen. Man benötigt lediglich noch eine zusätzliche Steckverbindung.

Die in dem FI-Schalter üblicherweise angeordnete Prüftaste löst bei Betätigung den Schalter nicht mehr aus.

Drückt man jedoch die Prüftaste des Bypass-Schalters, so fließt unabhängig von den Primärleitungen des Summenstromwandlers des FI-Schalters ein Strom durch die Sekundärwicklung des Wandlers und löst dadurch den Auslöser und das Schaltwerk des FI-Schalters aus.

Anschließend muß man das FI-Schaltwerk wieder ein- und das des Bypasses ausschalten.

Selbstverständlich kann man mit herkömmlichen Mitteln diese Vorgänge automatisch ablaufen lassen.

An einem Ausführungsbeispiel sei die Erfindung näher erläutert.

Fig. 1 zeigt das Schaltbild eines herkömmlichen FI-Schalters. Darin bedeutet L₁ die Phase und N den Nulleiter des Stromnetzes, (1) und (2) die Leitungen zu dem hier nicht gezeichneten Verbraucher, (3) den Summenstromwandler, (4) das Schaltwerk, (5) den Auslöser, (6) den Auslösestößel, (7) die Prüftaste und (8) den Prüfwiderstand.

Fig. 2 zeigt die erfindungsgemäße Anordnung von Bypassschalter (9) und zusätzlichem Prüfkontakt (10), die beide in einem gesonderten Gehäuse (11) untergebracht, dicht neben dem FI-Schalter angeordnet sind. (12) zeigt den zusätzlichen Prüfwiderstand, (13) und (14) die zusätzlichen Anzapfungen. Im Normalfall, d. h. im Betrieb des Fehlerstromschutzschalters, sind die Kontakte (15) geschlossen, die Bypass-Kontakte (9) offen. Will man den FI- Schalter ohne Benutzung des Bypasses prüfen, so geschieht dies über die in ihm vorhandene Prüftaste (7) in herkömmlicher, stromunterbrechender Weise. Hat man dagegen den Bypass-Schalter (11) neben dem FI-Schalter angebracht (oder in seiner Nähe) und ihn über Leitungen (16), (17) mit den Anschlußstellen (18) bis (22) verbunden und leitet man den Prüfvorgang mittels der Prüftaste (10) ein, so muß man erst die Schaltkontakte (9) schließen, weil sonst wieder Stromausfall am Verbraucher (23) einträte. Die Anschlußstellen (18) bis (21) sind die normalen Schraubklemmen der FI- Schalter, die Anschlußstelle (22) z. B. eine Steckverbindung. Nach Beendigung des Prüfvorgangs wird der Schalter (10) durch eine Rückstellfeder geöffnet, damit kein Prüfstrom mehr fließt. Danach schließt man die Kontakte (15) des FI-Schalters und öffnet die Kontakte (9) des Bypasses (11).

Fig. 3 zeigt einen 2-poligen FI-Schalter (FI) mit herkömmlicher Prüftaste (7) und Schalterknebel (24). (18) bis (21) stellen die Anschluß-Schraubklemmen und (22) die obengenannte Steckverbindung dar. Im Bypass (11) sind untergebracht die Schalter (9) und (10) und der Tastkopf (25) der im Inneren eine Druckfeder (26) enthält. Die Schaltkontakte (9) des Bypasses (11) sind im offenen Zustand näher voneinander entfernt als die Kontakte (10), so daß beim Drücken des Tastkopfes (25) die Kontakte (9) eher schließen als der Kontakt (10).

Der Prüfvorgang geht nun wie folgt vor sich:
Man betätigt den Tastkopf (25), drückt damit Feder (26) zusammen und schließt Schalter (9), der den FI-Schalter überbrückt. Wenig später schließt Schalter (10) der den FI-Schalter löst. Eine nicht gezeichnete Sperre im Tastkopf (25) hält nur den Schalter (9) geschlossen, Schalter (10) öffnet sofort wieder. Nachdem man den FI-Schalter über den Knebel (24) wieder eingeschaltet hat, drückt man erneut den Tastkopf (25), die Sperre entklingt und der Schalter (9) öffnet.

Claims (6)

1. Kontaktanordnung für einen Fehlerstromschutzschalter, mit einer im Strompfad liegenden Hauptkontaktstelle, die beim Auftreten eines Fehlerstromes mittels eines Auslösers geöffnet wird und einer parallel zu der Hauptkontaktstelle geschalteten Nebenkontaktstelle, die im fehlerstromfreien Ruhezustand sowie bei Auftreten eines Fehlerstromes geöffnet und lediglich beim Prüfvorgang in Schließstellung bringbar ist, bevor die Hauptkontaktstelle geöffnet wird, dadurch gekennzeichnet, daß die Sekundärwicklung des Summenstromwandlers des Fehlerstromschutzschalters an ihren Enden zwei Anzapfungen (13) und (14) besitzt, deren eine (13) mit dem Nulleiter N und deren andere über Prüftaste (10) und Prüfwiderstand (12) mit der Phase L des Stromnetzes verbunden sind.

2. Kontaktanordnung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß sich die Kontakte (9) und (10) und der Prüfwiderstand (12) in einem Gehäuse (11) befinden, was über Leitungen und/oder Steckverbindungen mit dem Fehlerstromschutzschalter verbunden ist.

3. Kontaktanordnung nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Verbindung des im Gehäuse (11) untergebrachten Prüfstromkreises (22) an beliebiger Stelle z. B. an (27), (28) in den FI-Schalter hineinführt.

4. Kontaktanordnung nach Anspruch 1-3, dadurch gekennzeichnet, daß das Gehäuse (11) fest oder steckbar mit dem FI-Schalter verbunden ist.

5. Kontaktanordnung nach Anspruch 1-4, dadurch gekennzeichnet, daß die Taste (25) aus der Frontseite (29) des Gehäuses (11) herausragt.

6. Kontaktanordnung nach Anspruch 1-5, dadurch gekennzeichnet, daß die Leitungen (16) in Form einer mehrpoligen Schiene (Phasenschiene) ausgebildet sind.