DE4432356A1 - Montageverfahren und Läufer eines Elektromotors - Google Patents
Montageverfahren und Läufer eines ElektromotorsInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur elektrisch
isolierenden Montage einer Ankerwelle in der Öffnung
eines Ankerblechpakets eines Läufers eines Elektromotors.
In der DE 40 04 812 C2 ist ein Verfahren beschrieben, bei
dem auf Ankerwellen-Stangenmaterial ein schlauchförmiges
Geflecht aufgebracht und mit Kunstharz getränkt wird. Der
so geschaffene Isoliermantel bildet eine elektrische
Isolierung zwischen der Ankerwelle und dem
Ankerblechpaket. Besonderheiten der Verbindung zwischen
dem Isoliermantel und dem Ankerblechpaket sind nicht
beschrieben.
Es ist auch bekannt, zwischen das Ankerblechpaket und die
Ankerwelle ein aushärtendes, elektrisch isolierendes
Duromer einzuspritzen. Hierfür sind spezielle
Spritzwerkzeuge und Maschinen nötig. Bei diesem Verfahren
ergibt sich ein beträchtlicher Aufwand für das
Auswuchten, da beachtliche Abweichungen vom Rundlauf
entstehen. Außerdem treten auch leicht Risse im
Isolationsmaterial auf, so daß die Isolationsprüfung sehr
sorgfältig durchgeführt werden muß und mit beträchtlichem
Ausschuß zu rechnen ist. Dieses Verfahren ist also
insgesamt teuer.
Es wurde auch vorgeschlagen, in eine glatte, zylindrische
Bohrung des Ankerblechpakets einen rohrförmigen
Isolationskörper einzupressen. Dabei sind nur äußerst
geringe Maßabweichungen (Toleranz) zulässig, da bei zu
geringer Pressung keine ausreichend feste Verbindung
zwischen dem Isolationskörper und dem Ankerblechpaket
entsteht und bei zu hoher Pressung der Isolationskörper
beim Einpressen gestaucht wird. Außerdem muß die
Ankerwelle gekerbt oder gerändelt sein, um im
Isolationskörper hinreichend fest zu sitzen. Das Kerben
bzw. Rändeln erhöht die Herstellungskosten deutlich.
Aufgabe der Erfindung ist es, ein Verfahren
vorzuschlagen, durch das sich eine mechanisch feste,
sicher isolierende Verbindung zwischen der Ankerwelle und
dem Ankerblechpaket kostengünstig herstellen läßt.
Weitere Aufgabe ist es, einen so montierten Läufer
anzugeben.
Erfindungsgemäß zeichnet sich das Verfahren dadurch aus,
daß in die Öffnung des Ankerblechpakets ein Rohr aus
einem verformbaren, elektrisch isolierenden Material
eingeschoben wird, daß danach die Ankerwelle in das Rohr
eingepreßt wird, wodurch das Rohr aufgedehnt wird und
sein Außenumfang bereichsweise in Aussparungen der
Innenkontur der Öffnung eintritt.
Dadurch ist auf einfache, kostengünstige Weise ein Läufer
herzustellen, dessen Ankerwelle sicher gegenüber dem
Ankerblechpaket elektrisch isoliert ist. Außerdem ist
gewährleistet, daß über das Rohr die Ankerwelle mit dem
Ankerblechpaket fest verbunden ist. Die auftretenden
Kräfte, wie Drehmoment des Antriebs oder Reaktionsmoment
des Abtriebs, Axialschub, Lagerkräfte sowie Dreh- und
Biegeschwingungen, werden schadlos aufgenommen. Besondere
Anforderungen an die Toleranz zwischen Rohr und Öffnung
bestehen nicht, weil das Rohr beim Montageverfahren sich
in die Aussparungen hinein verformt. Die Ankerwelle muß
nicht mit Kerben oder Rändelungen versehen sein und ist
damit preiswert herstellbar.
Der erfindungsgemäße Läufer ist dadurch gekennzeichnet,
daß auf der Ankerwelle ein Rohr aus elektrisch
isolierendem Material kraftschlüssig sitzt und daß das
Rohr mit seinem Außenumfang bereichsweise formschlüssig
in Aussparungen der Öffnung des Ankerblechpakets
eingreift.
Ein weiterer Vorteil besteht darin, daß es bei einer
Drehmomentüberlastung des Ankers wegen der
formschlüssigen Verbindung nicht zu einem Schlupf
zwischen dem Ankerblechpaket und dem Rohr kommt, durch
den ein Drahtabriß an der Wicklung des Ankerblechpakets
möglich wäre. Ein Schlupf tritt bei einer
Drehmomentüberlastung wegen der kraftschlüssigen
Verbindung höchstens zwischen dem Rohr und der Ankerwelle
auf. Es ist somit im Läufer die Funktion einer Überlast-
Rutschkupplung integriert.
Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung
ergeben sich aus den Unteransprüchen und der folgenden
Beschreibung von Ausführungsbeispielen. In der Zeichnung
zeigen:
Fig. 1 einen Läufer eines Elektromotors,
Fig. 2 ein Ankerblech ohne Ankerwelle, gegenüber Fig. 1
vergrößert,
Fig. 3 bis 5 die wesentlichen Verfahrensschritte,
Fig. 6 das Ankerblech mit Rohr und Ankerwelle im Schnitt
längs der Linie VI-VI nach Fig. 4, vergrößert und
Fig. 7 ein weiteres Ausführungsbeispiel.
Ein Läufer weist eine Ankerwelle (1) auf. An dieser sind
einerseits ein Ritzel (2) und andererseits zwei
Lagerstellen (3a, 3b) gestaltet. Zwischen dem Ritzel (2) und
der Lagerstelle (3a) ist die Ankerwelle (1) zylindrisch
glatt geschliffen. Auf der Ankerwelle (1) sitzt ein
Rohr (4), das aus einem verformbaren, elektrisch
isolierenden Material besteht. Auf dem Rohr (4) ist ein
Ankerblechpaket (5) festgelegt, das aus einer Vielzahl von
Ankerblechen (6) besteht. Das Ankerblechpaket (5) trägt in
üblicher Weise eine Wicklung (7), die elektrisch an einen
Kollektor (8) angeschlossen ist. Es ist kollektorseitig
eine erste Hülse (9) vorgesehen. Ritzelseitig ist eine
zweite Hülse (10) vorgesehen, die ein Ventilatorrad (11)
trägt.
Beim Ausführungsbeispiel nach Fig. 1 ist das Rohr (4) so
lang, daß der Kollektor (8), die erste Hülse (9) und die
zweite Hülse (10) auf dem Rohr (4) sitzen. Beim
Ausführungsbeispiel nach Fig. 7 ist das Rohr (4)
demgegenüber kürzer, wobei die Hülsen (9, 10) und der
Kollektor (8) auf der Ankerwelle (1) festsitzen.
Das Ankerblechpaket (5) weist eine Öffnung (12) auf, an
deren Innenkontur eine Vielzahl von Aussparungen (13)
ausgebildet sind.
Die Montage geschieht etwa folgendermaßen:
In einem ersten Preßvorgang wird das auf die richtige Länge gebrachte, innen und außen glattzylindrische Rohr (4) in die Öffnung (12) des Ankerblechpakets (5) eingeschoben (vgl. Fig. 3). Das Rohr (4) sitzt danach noch nicht mit seiner endgültigen Festigkeit im Ankerblechpaket (5) fest.
In einem ersten Preßvorgang wird das auf die richtige Länge gebrachte, innen und außen glattzylindrische Rohr (4) in die Öffnung (12) des Ankerblechpakets (5) eingeschoben (vgl. Fig. 3). Das Rohr (4) sitzt danach noch nicht mit seiner endgültigen Festigkeit im Ankerblechpaket (5) fest.
Danach wird in einem zweiten Preßvorgang die vorbereitete
Ankerwelle (1) in das Rohr (4) eingepreßt. Der
Innendurchmesser des Rohres (4) ist, solange die
Ankerwelle (1) noch nicht in es eingepreßt ist, kleiner
als der Durchmesser der Ankerwelle (1). Durch das
Einpressen der Ankerwelle (1) weitet sich das Rohr (4) auf.
Dabei formt es sich in den betreffenden Bereichen in die
Aussparungen (13) des Ankerblechpakets (5) ein. Das
Ankerblechpaket (5) ist auf diese Weise formschlüssig mit
dem Rohr (4) verbunden. Das Rohr (4) sitzt kraftschlüssig
auf der Ankerwelle (1) (vgl. Fig. 4 und Fig. 6).
Danach werden die Hülsen (9, 10) auf das Rohr (4) aufgepreßt
(vgl. Fig. 5). Schließlich wird die Wicklung (7) am
Ankerblechpaket (5) angebracht und der Kollektor (8)
aufgesetzt und mit der Wicklung (7) elektrisch leitend
verbunden, z. B. geschweißt.
Im Betrieb ist bei Drehmomentüberbelastung kein
Wicklungs-Drahtbruch zwischen der Wicklung (7) und dem
Kollektor (8) zu befürchten, da sowohl das Ankerblechpaket
(5) als auch der Kollektor (8) auf dem Rohr (4) so fest
sitzen, daß zwischen ihnen keine Relativbewegung
auftreten kann. Ein Schlupf kann allenfalls zwischen der
Ankerwelle (1) und dem Rohr (4) auftreten. Dies gilt
uneingeschränkt für das Ausführungsbeispiel nach Fig. 1.
Das Ausführungsbeispiel nach Fig. 7 hat den Vorteil, daß
das Rohr (4) kürzer ist als beim Ausführungsbeispiel nach
Fig. 1. Der Aufbau ist dadurch kostengünstiger.
Claims (7)
1. Verfahren zur elektrisch isolierenden Montage einer
Ankerwelle in der Öffnung eines Ankerblechpakets eines
Läufers eines Elektromotors,
dadurch gekennzeichnet,
daß in die Öffnung (12) des Ankerblechpakets (5) ein Rohr
(4) aus einem verformbaren, elektrisch isolierenden
Material eingeschoben wird, daß danach die Ankerwelle (1)
in das Rohr (4) eingepreßt wird, wodurch das Rohr (4)
aufgedehnt wird und sein Außenumfang bereichsweise in
Aussparungen (13) der Innenkontur der Öffnung (12)
eintritt.
2. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß ein Kollektor (8) auf das Rohr (4) aufgepreßt wird.
3. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß auf das Rohr (4) Hülsen (9, 10) aufgepreßt werden.
4. Läufer eines Elektromotors mit Ankerblechpaket und
diesem gegenüber elektrisch isolierter Ankerwelle,
dadurch gekennzeichnet,
daß auf der Ankerwelle (1) ein Rohr (4) aus elektrisch
isolierendem Material kraftschlüssig sitzt und daß das
Rohr (4) mit seinem Außenumfang bereichsweise
formschlüssig in Aussparungen (13) der Öffnung (12) des
Ankerblechpakets (5) eingreift.
5. Läufer nach Anspruch 4,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Ankerwelle (1) im Rohr (4) glatt, zylindrisch ist.
6. Läufer nach Anspruch 4 oder 5,
dadurch gekennzeichnet,
daß auf dem Rohr (4) neben dem Ankerblechpaket (5) Hülsen
(9, 10) und der Kollektor (8) sitzen.
7. Läufer nach einem der vorhergehenden Ansprüche 4, 5,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Hülsen (9, 10) und der Kollektor (8) neben dem
Rohr (4) auf der Ankerwelle (1) sitzen.
Priority Applications (4)
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DE4432356A DE4432356A1 (de) | 1994-09-12 | 1994-09-12 | Montageverfahren und Läufer eines Elektromotors |
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ID=6527963
Family Applications (1)
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OP8 | Request for examination as to paragraph 44 patent law | ||
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Owner name: ATLAS COPCO ELECTRIC TOOLS GMBH, 71364 WINNENDEN, |
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