DE4425343C2 - Dampfturbine mit mindestens einem Drehschieber zur geregelten Dampfentnahme - Google Patents
Dampfturbine mit mindestens einem Drehschieber zur geregelten DampfentnahmeInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine Dampfturbine nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
Eine derartige Dampfturbine ist aus der DE 27 05 304 A1 bekannt. Dort wird eine
Anordnung eines Stellsystems für geregelte Dampfentnahmen von Dampfturbinen in
Axialbauweise vorgeschlagen, die innerhalb des Gehäuses einen Ringschieber als
Stellglied und außerhalb des Gehäuses einen Stellmotor aufweist, von dem aus
durch die Wandung des Gehäuses eine tangential an den Ringschieber angelenkte
Schubstange geführt ist. Bei gleichem Gehäuse sind der Stellmotor axial ortsgleich
und der Ringschieber in Abhängigkeit vom Entnahmedruck axial ortsvariabel ange
ordnet.
Im Dampfturbinenbau haben die zur Prozeß- und Heizdampfauskopplung mit vorge
gebenem Druckniveau eingesetzten Entnahme- und Anzapfturbinen große Bedeu
tung erlangt. Zur geregelten Entnahme verwendete man bisher fast ausschließlich
Ventile als Regelorgane, während Drehschieber nur relativ selten zum Einsatz ge
langen. Trotz der beim Bau von Drehschiebern zu überwindenden Schwierigkeiten,
auf die hier nicht weiter eingegangen werden soll, lohnt es sich unter Einbeziehung
dieses Bauelementes über neue Baukonzepte im Dampfturbinenbau nachzudenken.
Insbesondere der Axialdrehschieber bietet nicht nur die Möglichkeit, unter Vermei
dung der bei Regelventilen erforderlichen Strömungsumleitungen, zu einer deutli
chen Verbesserung des Wirkungsgrades zu kommen, sondern schafft auch eine Basis
zur Standardisierung bei geringerem Kostenniveau und kürzeren Fertigungszeiten.
Aufgabe der Erfindung ist es, eine Dampfturbine nach dem Oberbegriff des An
spruchs 1 zu schaffen, bei der ohne Änderung des Grundaufbaus durch einfache
Änderungen das Druckniveau des zu entnehmenden Dampfes in einem relativ gro
ßen Bereich an die jeweiligen Forderungen angepaßt werden kann.
Diese Aufgabe wird in Verbindung mit den Merkmalen des Oberbegriffes durch die
im Anspruch 1 gekennzeichneten Merkmale gelöst. Zweckmäßige Ausgestaltungen
und Weiterbildungen des Erfindungsgegenstandes sind in den Unteransprüchen ge
nannt.
Die mit der Erfindung verbundenen Vorteile bestehen insbesondere darin, daß eine
wesentliche Reduzierung der Fertigungszeiten erreicht werden kann, da für Dampf
turbinen einer bestimmten Leistungsklasse ein einheitliches Gehäuse geschaffen
wird, das ohne Probleme zur Erfüllung bestimmter Aufgaben angepaßt werden kann.
Ein Standardgehäuse, dessen Innenraum durch mehrere Leitbodenaufhängungen
eine kammerartige Aufteilung ermöglicht, und mehrere, den verschiedenen Kammern
zugeordnete Entnahmestutzen besitzt, erlaubt über diese sowohl eine ungeregelte
Dampfanzapfung als auch eine geregelte Dampfentnahme. Zur Realisierung derarti
ger Turbinenvarianten bedarf es lediglich der Öffnung an entsprechender Stelle vor
gesehener Entnahmestutzen.
Sowohl eine ungeregelte Dampfanzapfung als auch eine geregelte Dampfentnahme
kann wahlweise von der Unterseite oder der Oberseite des Standardgehäuses weg
geführt werden, wenn gleichartige, axial in etwa gleicher Position liegende Entnah
mestutzen sowohl am Gehäuseoberteil als auch am Gehäuseunterteil vorgesehen
sind.
Ausgehend von einem in seinem Grundaufbau einem Leitboden entsprechenden
Drehschieber, gelingt es auf recht einfache Weise, die axiale Position des Dreh
schiebers in Bezug zu den übrigen Leitböden, bei unverändertem Turbinengehäuse,
zu verändern. Da die Dampfentnahme jeweils vor dem Drehschieber erfolgt, ändert
sich, eine gleichbleibende Leitbodenzahl angenommen, der Entnahmedruck in dem
Maße, in dem die Position des Drehschiebers zu- oder abdampfseitig verschoben
wird.
Eine besonders vorteilhafte Möglichkeit zur Positionsänderung des Drehschiebers
bietet die Bildung von Leitbodenpaketen, wobei dann der Drehschieber alleine oder
durch eine Paketbildung mit einer variablen Zahl von Leitböden in Bezug zu anderen
Leitböden oder Leitbodenpaketen eine Veränderung der axialen Position und Größe
des zur Entnahmekammer gehörigen Entnahmespaltes ermöglicht, der zwischen
dem Drehschieber und dem vor ihm positionierten Leitboden liegt.
Eine weitere Änderung der axialen Position des Drehschiebers kann durch seine ge
zielte Zuordnung zu bestimmten Leitbodenaufhängungen erfolgen, wobei der Dreh
schieber wiederum alleine oder im Verbund eines Leitbodenpaketes seine Position
wechseln kann.
Von wesentlicher Bedeutung ist, daß die Positionsänderungen des Drehschiebers
nicht nur keine Änderungen am Turbinengehäuse erfordern, sondern auch ein zur
Betätigung des Drehschiebers benötigter Servomotor seinen Montageort beibehalten
kann. Es ist deshalb vorgesehen, daß der unterschiedliche Abstand zwischen dem
Drehschieber und dem Servomotor, entsprechend der jeweils gewählten Drehschie
berposition, durch unterschiedliche Anlenkhebel überbrückt wird.
Die kammernartige Aufteilung des Gehäuseinnenraumes durch die Leitbodenauf
hängungen ermöglicht weitere Varianten dadurch, daß die geometrische Lage von
mindestens zwei aufeinanderfolgenden, mit Leitböden versehenen Leitbodenaufhän
gungen die Größe einer Entnahmekammer definieren. Die Entnahmekammer kann
somit dadurch vergrößert werden, daß zwischen zwei mit Leitböden versehenen
Leitbodenaufhängungen mindestens eine Leitbodenaufhängung liegt, an der keine
Leitböden befestigt sind. Im Bereich einer derart vergrößerten Entnahmekammer
können mehrere Entnahmestutzen angeordnet sein, von denen dann je nach Bedarf
einer oder mehrere geöffnet werden können.
Sehr zweckmäßig ist ein Aufbau mit mindestens drei Leitbodenaufhängungen, von
denen mindestens zwei mit Leitböden bestückt sind, so daß sich zwei Entnahme
kammern mit unterschiedlichem Dampfentnahmedruck aufbauen lassen. Eine Aus
wahl des geeigneten Dampfentnahmedrucks kann somit dadurch erfolgen, daß ein
der
richtigen Entnahmekammer zugeordneter Entnahmestutzen geöffnet
wird.
Für die Druckverhältnisse in den einzelnen Entnahmekammern ist
die Zahl der vor- und nachgeschalteten Leitböden von entschei
dender Bedeutung. Durch das Bilden von Leitbodenpaketen, in
denen eine variable Zahl von Leitböden zusammengefaßt werden
kann, gelingt es durch Änderung der Zahl der jeweils einem Leit
bodenpaket zugeordneten Leitböden den Dampfdruck innerhalb einer
Entnahmekammer zu variieren. Ein zwischen zwei aufeinanderfol
genden Leitbodenpaketen gebildeter, mit der Entnahmekammer ver
bundener Entnahmespalt läßt sich im Bereich der Entnahmekammer
dadurch verschieben, daß z. B. vor dem Entnahmespalt ein Leitbo
den entfernt und gegebenenfalls hinter dem Entnahmespalt ein
Leitboden hinzugefügt wird oder auch umgekehrt verfahren wird.
Eine Verschiebung des Entnahmespaltes ist allerdings nur inner
halb der durch die Leitbodenaufhängungen definierten Grenzen
möglich, wobei nur solche Leitbodenaufhängungen relevant sind,
an denen mindestens ein Leitboden befestigt ist. Eine Änderung
der Position des Entnahmespaltes führt auch zu einer entspre
chenden stufigen Änderung des Dampfentnahmedruckes.
Der Bereich, in dem sich der geregelte Dampfentnahmedruck einer
Entnahmekammer stufig ändern läßt, hängt wiederum von der Zahl
der Leitböden ab, die beidseitig des Drehschiebers ausgetauscht,
hinzugefügt oder weggenommen werden können. Bei mehreren Leitbo
denaufhängungen ist eine Vergrößerung der Entnahmekammer dadurch
möglich, daß mindestens eine Leitbodenaufhängung unbestückt
bleibt und diese gegebenenfalls im Bereich einer entsprechend
vergrößerten Entnahmekammer liegt.
Weiterhin ist es möglich, die Dampfturbine als Gegendruckturbine
oder als Kondensationsturbine aufzubauen, indem zwei Varianten
eines Niederdruckgehäuses so ausgebildet werden, daß sie wahl
weise mit dem als Hochdruckgehäuse dienenden Standardgehäuse
montiert werden können. Dabei ist die Möglichkeit vorgesehen,
das Niederdruckgehäuse so auszurichten, daß sein Abdampfstutzen
wahlweise unten oder oben liegt.
Ausführungsbeispiele der Erfindung sind in Zeichnungen darge
stellt und werden im folgenden näher beschrieben. Es zeigen:
Fig. 1 ein Standardgehäuse mit angebautem Niederdruckgehäuse
seitlich im Schnitt,
Fig. 2 das Gehäuse nach Fig. 1 in Draufsicht,
Fig. 3 einen Schnitt entlang der Schnittlinie A-A nach Fig. 1
mit einem geöffneten und einem geschlossenen Entnahme
stutzen zur Dampfanzapfung,
Fig. 4 einen Schnitt entlang der Schnittlinie A-A nach Fig. 1
mit zwei geschlossenen Dampfentnahmestutzen zur
Dampfanzapfung,
Fig. 5 einen Schnitt entlang der Schnittlinie B-B nach Fig. 1
mit einem geöffneten und einem geschlossenen Entnahme
stutzen zur geregelten Dampfentnahme,
Fig. 6 einen Schnitt entlang der Schnittlinie B-B nach Fig. 1
mit zwei geöffneten Entnahmestutzen für geregelte
Dampfentnahme,
Fig. 7 eine Gegendruckturbine mit Leitbodenpaketen,
Fig. 8 eine Kondensationsturbine mit Leitbodenpaketen,
Fig. 9 ein Standardgehäuse mit zwei Entnahmekammern und drei
Leitbodenpaketen,
Fig. 10 ein Standardgehäuse mit einer vergrößerten Entnahmekam
mer und zwei Leitbodenpaketen,
Fig. 11 ein Standardgehäuse mit einer gegenüber Fig. 10 ver
kleinerten Entnahmekammer und zwei Leitbodenpaketen,
Fig. 12 ein Standardgehäuse mit zwei Entnahmekammern und ver
kleinerten Leitbodenpaketen,
Fig. 13 eine Dampfturbine mit Drehschieber im Entnahmebereich
quer zur Rotorachse geschnitten,
Fig. 14 eine Dampfturbine mit Drehschieber seitlich im Längs
schnitt,
Fig. 15 eine der Fig. 14 entsprechende Darstellung mit geänder
ter Positionierung des Drehschiebers.
Das in Fig. 1 dargestellte Gehäuse einer Dampfturbine besteht
aus einem als Hochdruckgehäuse wirkenden Standardgehäuse 1 und
einem mit ihm verbundenen Niederdruckgehäuse 12. Beide Gehäuse
bestehen aus einem Gehäuseoberteil 1a und einem Gehäuseunterteil
1b, die im Bereich der Turbinenachsenmitte aufeinandergesetzt
werden. Für die weitere Betrachtung ist die Unterscheidung zwi
schen Gehäuseoberteil 1a und Gehäuseunterteil 1b belanglos, da
es sich bezüglich der hier zu erläuternden Anordnungen im we
sentlichen um einen rotationssymmetrischen Aufbau handelt.
An der Innenseite des Standardgehäuses 1 sind drei Leitbodenauf
hängungen 2 vorgesehen, die in Verbindung mit in den Fig. 7 bis
12 dargestellten Leitbodenpaketen 7 die Bildung von zwei Entnah
mekammern 6a, 6b ermöglichen. Jede dieser möglichen Entnahmekam
mern 6a, 6b ist mit einem zugehörigen Entnahmestutzen 3a, 3b
versehen. Beim Gießen der Gehäuseteile 1a, 1b werden jedoch alle
Entnahmestutzen 3a, 3b durch eine Wandung 4 verschlossen.
Die Fig. 3 bis 6 zeigen einen Schnitt durch die beiden möglichen
Entnahmekammern 6a, 6b, wobei der Schnitt durch die Entnahme
stutzen 3a, 3b verläuft. In allen Fällen kann eine Dampfentnahme
sowohl vom Gehäuseoberteil 1a als auch vom Gehäuseunterteil 1b
aus über entsprechende gegenüberliegende Entnahmestutzen 3 er
folgen. Bei Fig. 3 ist nur der im Gehäuseoberteil liegende Ent
nahmestutzen 3a geöffnet, bei Fig. 4 sind beide Entnahmestutzen
3a geschlossen, bei Fig. 5 ist nur der im Gehäuseoberteil lie
gende Entnahmestutzen 3b geöffnet und bei Fig. 6 ist der im Ge
häuseoberteil und der im Gehäuseunterteil liegende Entnahmestut
zen 3b geöffnet. Allein diese Auswahl zeigt, daß eine Vielzahl
von Varianten zur Dampfentnahme realisierbar ist, insbesondere
wenn man bedenkt, daß die Dampfentnahme entweder als ungeregelte
Dampfanzapfung oder als geregelte Dampfentnahme erfolgen kann.
Das in den Fig. 1 und 2 dargestellte Turbinengehäuse ist in Fig.
7 zu einem kompletten Turbinenaufbau ergänzt. Außer zwei Lager
körpern 17, in denen der Turbinenrotor beidseitig gelagert ist,
erkennt man einen Frischdampfanschluß 16, von dem ausgehend der
Dampf über ein nicht näher gekennzeichnetes Regelrad und Leitbö
den 5 zu Laufschaufeln eines für die Erfindung unwesentlichen
Turbinenrotors gelangt. Über einen Hochdruckteil, der sich in
dem Standardgehäuse 1 befindet, gelangt der Dampf in einen Nie
derdruckteil mit einem Niederdruckgehäuse 12. Das Standardge
häuse 1 und das Niederdruckgehäuse 12 sind so aufgebaut, daß ein
Abdampfstutzen 13 des Niederdruckgehäuses 12 wahlweise nach un
ten oder oben ausgerichtet werden kann. Außerdem wird das
Niederdruckgehäuse 12 in zwei Varianten hergestellt, von denen
eine erste Variante 12a einen Abdampfstutzen 13a besitzt und
sich zum Aufbau einer Gegendruckturbine eignet, und eine zweite
Variante 12b einen Abdampfstutzen 13b besitzt und den Aufbau ei
ner Kondensationsturbine ermöglicht. Auch hierdurch lassen sich
wiederum mit wenigen Grundeinheiten weitere Turbinenvarianten
erstellen, um bestimmte Kundenwünsche zu erfüllen.
Bei Turbinen mit einer Dampfentnahme, unabhängig davon ob es
sich um eine ungeregelte Dampfentnahme über eine Anzapfung han
delt oder um eine geregelte Dampfentnahme, ist der Dampfentnah
medruck von entscheidender Bedeutung. Durch Entnahmekammern 6
mit aus einer variablen Zahl von Leitböden 5 bestehenden Leitbo
denpaketen 7 gelingt es, den Entnahmedruck durch die Zahl der
Leitböden innerhalb derselben Entnahmekammer stufig innerhalb
eines relativ großen Bereiches zu ändern.
Die Fig. 9 bis 12 zeigen vier Varianten aus einer Vielzahl von
Möglichkeiten, den Dampfentnahmedruck mit Hilfe der Leitbodenpa
kete 7 zu verändern. Nach der Darstellung in Fig. 9 sind drei
Leitbodenpakete 7a, 7b, 7c vorgesehen, die zusammen mit Leitbo
denaufhängungen 2 zwei Entnahmekammern 6a, 6b definieren, die
unterschiedliche Dampfdrücke aufweisen und gegebenenfalls über
die bereits beschriebenen Entnahmestutzen 3 zu einer ungeregel
ten Dampfentnahme geöffnet werden können. Der Dampfentnahmedruck
innerhalb der Entnahmekammern 6a, 6b richtet sich im wesentli
chen nach den beiden Entnahmespalten 8a, 8b, die jeweils zwi
schen zwei Leitbodenpaketen 7 liegen und zu den Entnahmekammern
6 gehören. Mit sinkender Zahl der vor den Entnahmespalten 8a, 8b
liegenden Leitböden 5 steigt der Dampfentnahmedruck in der je
weiligen Entnahmekammer 6.
Fig. 10 zeigt eine Anordnung mit zwei Leitbodenpaketen 7a, 7c,
die an den beiden äußeren Leitbodenaufhängungen 2a, 2c befestigt
sind. Hierdurch entsteht eine entsprechend breite Entnahmekammer
6, mit einer unbestückten Leitbodenaufhängung 2b. Die relativ
große Entnahmekammer 6 ermöglicht die Aufnahme eines entspre
chend großen Leitbodenpaketes 7a, und auch eines vergrößerten
Leitbodenpaketes 7c. Einen etwa gleichen Druckabfall pro Leitbo
den 5 angenommen, wird sich in der Entnahmekammer 8 nach Fig. 10
ein niedrigerer Dampfentnahmedruck als in der Entnahmekammer 6a
nach Fig. 9, aber ein höherer Dampfentnahmedruck als in der
zweiten Entnahmekammer 6b einstellen.
In Fig. 11 sind nur die zweite und dritte Leitbodenaufhängung
2b, 2c mit je einem Leitbodenpaket 7b, 7c bestückt. Somit wird
auch hier nur eine Entnahmekammer 6 bei etwa gleichen Druckver
hältnissen gebildet. Fig. 12 zeigt dagegen drei Leitbodenpakete
7a bis 7c, die zwei Entnahmekammern 6a, 6b bilden. Aufgrund der
geringen Zahl von Leitböden pro Leitbodenpaket ergibt sich im
Vergleich zu Fig. 9 in beiden Entnahmekammern ein entsprechender
Anstieg des Dampfentnahmedruckes.
Bei den Darstellungen nach den Fig. 9 bis 12 sind nur ungere
gelte Dampfanzapfungen möglich, da ein geeignetes Regelorgan
hier fehlt. Demgegenüber zeigen die Fig. 13 bis 15 unter Ver
wendung desselben Standardgehäuses einen Turbinenaufbau mit ei
nem Drehschieber 9, der eine geregelte Dampfentnahme aus der
Entnahmekammer 6 ermöglicht.
Fig. 13 verdeutlicht zunächst die Wirkungsweise des Drehschie
bers 9. Dieser entspricht in seinem Grundaufbau dem eines Leit
bodens mit einer Vielzahl ringförmig angeordneter Leitprofile,
zwischen denen Düsen zum Anströmen der Leitschaufeln des Laufra
des liegen. Im Gegensatz zum Leitboden besteht jedoch der Dreh
schieber aus zwei Hälften mit einem unbeweglichen Festring und
einem drehbeweglichen Drehring. Die Aufteilung erfolgt dabei so,
daß sich im Drehring die Vorderteile und im Festring die Hinter
teile der Leitprofile befinden. Bei geschlossenen Leitprofilen
ist der Drehschieber geöffnet. Ein Verschieben der Vorderteile
gegenüber den Hinterteilen ermöglicht ein Drosseln des Dampf
durchsatzes, das bis zum Schließen des Drehschiebers führen
kann, sobald die Vorderteile die Düsenkanäle überdecken.
Der Drehring des Drehschiebers 9 steht über einen Anlenkhebel 11
und einen Anlenkbolzen 19 mit einer Anlenkspindel 18 eines Ser
vomotors 10 in Verbindung, wobei über den Hub des Servomotors 10
ein Öffnen oder Schließen des Drehschiebers 9 erfolgen kann.
Das bereits anhand der Fig. 9 bis 12 erläuterte Prinzip zur stu
figen Veränderung des Dampfentnahmedruckes mit Hilfe unter
schiedlicher Leitbodenpakete kann, wie in den Fig. 14 und 15
dargestellt, in ähnlicher Weise auch in Kombination mit einem
Drehschieber 9 genutzt werden. Dies setzt voraus, daß der Dreh
schieber 9 ähnlich wie die Leitböden 5, alleine oder in Ver
bindung mit diesen, ein Leitbodenpaket 7c bildet, das sich einer
Leitbodenaufhängung 2c zuordnen läßt. Dabei muß der Drehschieber
9 immer an vorderster Stelle in einem Leitbodenpaket 7c montiert
sein.
Nach Fig. 14 ist der Drehschieber 9 einem Leitboden 5 an der
dritten Leitbodenaufhängung 2c montiert, während dem Dreh
schieber 9 nach Fig. 15 noch vier Leitböden 5 folgen. Bei dem
Aufbau nach Fig. 15 wird somit der Dampfentnahmedruck in der
vergrößerten Entnahmekammer 6c relativ höher sein, als in der
zweiten Entnahmekammer 6b nach Fig. 14. Neben einer geregelten
Dampfentnahme aus der Entnahmekammer 6b bietet die Anordnung
nach Fig. 14 noch die Möglichkeit einer ungeregelten Dampfanzap
fung aus der Entnahmekammer 6a.
1
Standardgehäuse
1
aGehäuseoberteil
1
bGehäuseunterteil
2
Leitbodenaufhängung
3
Entnahmestutzen
3
aEntnahmestutzen für Dampfanzapfung
3
bEntnahmestutzen für geregelte Dampfentnahme
4
Wandung
5
Leitboden
6
Entnahmekammer
7
Leitbodenpaket
8
Entnahmespalt
9
Drehschieber
10
Servomotor
11
Anlenkhebel
12
Niederdruckgehäuse
12
aNiederdruckgehäuse für Gegendruckturbine
12
bNiederdruckgehäuse für Kondensationsturbine
13
Abdampfstutzen
13
aAbdampfstutzen für Gegendruckturbine
13
bAbdampfstutzen für Kondensationsturbine
14
Gegendruckturbine
15
Kondensationsturbine
16
Frischdampfzuführung
17
Lagerkörper
18
Anlenkspindel
19
Anlenkbolzen
Claims (12)
1. Dampfturbine mit mindestens einem Drehschieber (9) zur geregelten
Dampfentnahme aus mindestens einer Entnahmekammer (6) innerhalb eines Turbi
nengehäuses und mit mindesten zwei an der Innenseite des Turbinengehäuses vor
gesehenen Aufhängungen für Leitböden, die zur Befestigung des Drehschiebers (9)
und normaler Leitböden (5) dienen, wobei die axiale Position des Drehschiebers (9)
in Bezug zu den übrigen Leitböden (5) bei unverändertem Turbinengehäuse verän
derbar ist, dadurch gekennzeichnet, daß das Turbinengehäuse (1) als ein verschie
dene Gehäusevarianten abdeckendes, im Gußverfahren hergestelltes Standardge
häuse (1) aufgebaut ist, das mehrere Entnahmestutzen (3) besitzt, die zur Realisie
rung einer bestimmten Turbinenvariante nach Bedarf wahlweise geöffnet werden
können, wobei das wahlweise Öffnen der Entnahmestutzen (3) so erfolgt, daß nach
dem Gießen des Standardgehäuses (1) alle Entnahmestutzen (3) durch eine Wan
dung (4) verschlossen sind und diese Wandung (4) im Entnahmestutzen (3) bei Be
darf aufzubohren ist.
2. Dampfturbine nach Anspruch 1, wobei das Turbinengehäuse aus einem
Gehäuseoberteil (1a) und einem Gehäuseunterteil (1b) besteht, dadurch gekenn
zeichnet, daß gleichartige, axial an etwa gleicher Position liegende Entnahmestut
zen (3) sowohl am Gehäuseoberteil (1a) als auch am Gehäuseunterteil (1b) vorge
sehen sind, so daß eine ungeregelte Dampfanzapfung oder eine geregelte
Dampfentnahme wahlweise von der Unterseite oder Oberseite des Standardgehäu
ses (1) weggeführt werden kann.
3. Dampfturbine nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß der
Drehschieber (9) alleine oder durch eine Paketbildung mit einer variablen Zahl von
Leitböden (5), in Bezug zu anderen Leitböden (5) oder Leitbodenpaketen (7), eine
Veränderung der axialen Position und Größe des zur Entnahmekammer (6) gehöri
gen Entnahmespaltes (8) ermöglicht, der zwischen dem Drehschieber (9) und dem
vor ihm positionierten Leitboden (5) liegt.
4. Dampfturbine nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch ge
kennzeichnet, daß die Änderung der axialen Position des Drehschiebers (9) durch
eine gezielte Zuordnung zu bestimmten Leitbodenaufhängungen (2) erfolgt.
5. Dampfturbine nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch ge
kennzeichnet, daß zur Betätigung des Drehschiebers (9) ein Servomotor (10) dient,
dessen Montageort von der für den Drehschieber gewählten Montageposition unab
hängig ist und der entsprechend der jeweils gewählten Montageposition unter
schiedliche Abstand zwischen dem Drehschieber und dem Servomotor durch unter
schiedliche Anlenkhebel überbrückt ist.
6. Dampfturbine nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch ge
kennzeichnet, daß die geometrische Lage von mindestens zwei aufeinanderfolgen
den, mit Leitböden (5) versehenen Leitbodenaufhängungen (2) die Größe einer Ent
nahmekammer (6) definieren, in deren Bereich mindestens ein Entnahmestutzen (3)
vorgesehen ist.
7. Dampfturbine nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß durch min
destens drei Leitbodenaufhängungen (2) mindestens zwei Entnahmekammern (6)
mit unterschiedlichem Dampfentnahmedruck definiert sind und jeweils an der Stelle
ein Entnahmestutzen (3) geöffnet wird, an der eine Dampfentnahme mit dem hier
erzeugten Dampfentnahmedruck erfolgen soll.
8. Dampfturbine nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch ge
kennzeichnet, daß an einer Leitbodenaufhängung (2) ein oder mehrere ein Leitbo
denpaket (7) bildende Leitböden (5) befestigt sind und durch Änderung der Zahl der
jeweils einem Leitbodenpaket (7) zugeordneten Leitböden (5) die Verschiebung ei
nes zwischen zwei aufeinanderfolgenden Leitbodenpaketen (7) gebildeten, mit der
Entnahmekammer (6) verbundenen Entnahmespaltes (8) erfolgen kann, wobei die
axiale Länge der jeweiligen Entnahmekammer (6) einen entsprechenden Bereich für
die mögliche Verschiebung des Entnahmespaltes (8) und auch einen Bereich mit
stufig veränderbarem Dampfentnahmedruck definiert.
9. Dampfturbine nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß mindestens
eine Entnahmekammer (6) und die ihr zugeordneten Leitbodenaufhängungen (2)
bezüglich ihrer Abmessungen so dimensioniert sind, daß der zu regelnde Dampfent
nahmedruck durch Änderung der jeweils gewählten Position des Drehschiebers (9)
stufig veränderbar ist, wobei einerseits eine unterschiedliche Positionierung des
Drehschiebers (9) durch ein Variieren der Zahl der ihm folgenden, gegebenenfalls
zum selben Leitbodenpaket (7) gehörigen Leitböden (5) und andererseits durch ein
Variieren der Zahl der dem Drehschieber (9) vorgelagerten Leitböden (5) erfolgen
kann.
10. Dampfturbine nach Anspruch 8 oder 9, dadurch gekennzeichnet, daß
das Standardgehäuse (1) mindestens drei Leitbodenaufhängungen (2) besitzt und
mindestens zwischen der ersten und zweiten und/oder der zweiten und dritten Leit
bodenaufhängung (2) eine Entnahmekammer (6) mit einem geöffneten Entnah
mestutzen (3) liegt und im Bereich mindestens einer Entnahmekammer (6) der Dreh
schieber (9) zur geregelten Dampfentnahme angeordnet ist.
11. Dampfturbine nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch ge
kennzeichnet, daß alle Leitbodenaufhängungen (2) mit Leitbodenpaketen (7) be
stückt sind oder mindestens eine Leitbodenaufhängung (2) unbestückt ist und diese
gegebenenfalls im Bereich einer entsprechend vergrößerten Entnahmekammer (6)
liegt.
12. Dampfturbine nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch ge
kennzeichnet, daß das Standardgehäuse (1) und ein mit ihm zu verbindendes Nie
derdruckgehäuse (12) so ausgebildet sind, daß das Niederdruckgehäuse (12) in
verschiedenen Stellungen montiert werden kann, insbesondere derart, daß sein Ab
dampfstutzen (13) wahlweise unten oder oben liegt und daß als Niederdruckge
häuse (12) zwei Varianten zur Verfügung stehen, von denen die eine den Aufbau
einer Gegendruckturbine (14) und die andere den Aufbau einer Kondensationsturbi
ne (15) ermöglicht.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19944425343 DE4425343C2 (de) | 1994-07-18 | 1994-07-18 | Dampfturbine mit mindestens einem Drehschieber zur geregelten Dampfentnahme |
Applications Claiming Priority (1)
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Publications (2)
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---|---|
DE4425343A1 DE4425343A1 (de) | 1996-01-25 |
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Country Status (1)
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DE (1) | DE4425343C2 (de) |
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Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE2705304A1 (de) * | 1976-03-31 | 1977-10-27 | Bergmann Borsig Veb | Anordnung eines stellsystems fuer geregelte dampfentnahmen von dampfturbinen in axialbauweise |
Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
DE4425343A1 (de) | 1996-01-25 |
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