DE4425236A1 - Verfahren und Vorrichtung zur Beseitigung von menschlichen Exkrementen - Google Patents
Verfahren und Vorrichtung zur Beseitigung von menschlichen ExkrementenInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Vorrichtung zur
Beseitigung von menschlichen Exkrementen.
Gebräuchliche Toiletten zur Entsorgung von menschlichen
Exkrementen im Haushalt oder am Arbeitsplatz sind in der Regel
mit einer am Trinkwassernetz angeschlossenen Wasserspülung
versehen, deren Wasser hauptsächlich dazu dient, den Kot von
einer Toilettenschüssel durch ein Abflußrohr in die
Kanalisation zu spülen und so Verstopfungen der Toiletten zu
verhindern. In geringerem Umfang dient das Wasser zur
Reinigung der Toilettenschüssel und zum Auffüllen eines
zwischen derselben und dem Abflußrohr angeordneten Syphons mit
Frischwasser. Der Wasserverbrauch pro Spülvorgang beträgt
zumeist etwa 10 Liter, so daß die Toilettenspülung den
überwiegenden Teil des unmittelbar für den persönlichen
Gebrauch benötigten Wassers bildet. Insgesamt gesehen werden
erhebliche Mengen Wasser verbraucht, dessen Bereitstellung für
die Kommunen zunehmend problematischer wird und dessen Kosten
für den Verbraucher daher laufend ansteigen. Ein weiterer
Nachteil der Verwendung von Wasserspülungen zur Beseitigung
von Exkrementen liegt darin, daß die erforderlichen
Abwassernetze sehr groß dimensioniert sein müssen und damit
sehr teuer sind, wobei sowohl die Abwassersammler als auch die
Abflußrohre im Haushalt betroffen sind, die ersteren infolge
der hohen spülwasserbedingten Durchlaufmengen und die
letzteren wegen der Verstopfungsgefahr.
Auch außerhalb der Bundesrepublik ist es insbesondere in
wasserarmen Gebieten nicht vertretbar, beispielsweise in
Touristikzentren große Mengen an Trinkwasser für die
Toilettenspülung zu verbrauchen, während anderweitig nur wenig
Wasser zur Verfügung steht.
Demgegenüber sind zwar insbesondere für den Campingbereich
bereits Toiletten bekannt, die ohne Wasserspülung arbeiten und
einen Auffangbehälter aufweisen, der mit zersetzenden und eine
Geruchsbildung verhindernden Chemikalien gefüllt ist. Jedoch
bereitet dort die Entsorgung der verbrauchten, mit Kot und
Urin verunreinigten Chemikalienfüllung große Schwierigkeiten,
da diese wegen ihrer antibakteriellen Inhaltsstoffe speziell
behandelt und zumindest in größeren Mengen nicht in die
Kanalisation und in eine Kläranlage eingeleitet werden können.
Ausgehend hiervon liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde,
ein Verfahren und eine Vorrichtung der eingangs genannten Art
bereitzustellen, bei dem zur Beseitigung der menschlichen
Exkremente geringe Mengen Wasser ausreichend sind und keine
Entsorgungsprobleme auftreten.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß durch
geeignete Mittel Kot von gleichzeitig ausgeschiedenem Urin
getrennt und die Exkremente in getrenntem Zustand entsorgt
werden. Dies kann gemäß einer bevorzugten Ausgestaltung der
Erfindung sowohl im häuslichen Bereich als auch in
Toiletteneinrichtungen auf Campingplätzen oder in Toiletten
von Fahrzeugen, wie Wohnmobilen, Eisenbahnwagen oder
dergleichen dadurch erfolgen, daß die Trennung von Kot und
Urin unmittelbar nach der Ausscheidung mit Hilfe von
flüssigkeitsdurchlässigem Filtermaterial erfolgt, wobei
vorzugsweise vor einer Defäkation eine aus dem Filtermaterial
bestehende Einlage in die Toilette eingelegt oder eingehängt
wird, in welcher der Kot aufgefangen und vom ablaufenden Urin
getrennt wird. Während der Kot dann zusammen mit der Einlage
in einen verschließbaren Transportbehälter aus einem
biologisch abbaubaren Material, vorzugsweise aus wasserdichtem
oder wasserfestem Papiermaterial eingebracht wird, in welchem
er zusammen mit der Einlage zur Verrottung oder Kompostierung
einer Dunglege oder einem Rottebehälter zugeführt, im
städtischen Bereich über die Sammeltonnen mit biologisch
abbaubaren Abfällen entsorgt oder beim Camping in der Erde
vergraben werden kann, läßt sich der Urin mit sehr wenig
Spülwasser zum Reinigen und zur Geruchsverhinderung durch das
Toilettenabflußrohr spülen und zusammen mit anderen Abwässern
über die Kanalisation einer Kläranlage zuführen oder kann ggf.
aufgefangen und in einer Sickergrube geklärt werden.
Eine weitere bevorzugte Ausgestaltung der Erfindung sieht vor,
daß das Filtermaterial aus einem Naturfaservlies besteht und
vorzugsweise mindestens eine Zellstofflage umfaßt, so daß es
einerseits flüssigkeitsdurchlässig ist und andererseits eine
ausreichende Reißfestigkeit aufweist, um die teilweise
durchfeuchtete Einlage am oberen Rand zu ergreifen und mit dem
darin befindlichen Kot aus der Toilettenschüssel heraus und in
den Transportbehälter zu heben. Zur Verringerung der Anzahl
der erforderlichen Zellstofflagen kann die Einlage mit
Verstärkungen versehen sein, die beispielsweise aus Streifen
aus reißfesterem Papier oder einer vor kurzem entwickelten
Kunststoffolie bestehen, die bakteriell innerhalb weniger
Wochen zersetzt wird. Alternativ können die Verstärkungen auch
aus einzelnen Baumwollfäden oder dgl. bestehen, die zwischen
zwei Zellstofflagen eingelegt oder in das Zellstoffmaterial
eingebettet sind. Derartige Einlagen weisen den Vorteil auf,
daß sie vollständig biologisch abbaubar und somit zusammen mit
dem Kot ohne Rückstände zu Humus kompostierbar sind.
Das Hindurchtreten des Urins durch die Einlage kann dadurch
erleichtert werden, daß gemäß einer vorteilhaften
Ausgestaltung der Erfindung eine Vielzahl von
Durchtrittsöffnungen in diese eingebracht sind, vorzugsweise
kleine, im wesentlichen parallele Einschnitte, die es
gestatten, die Einlage unter Erhalt eines eines netzartigen
Gebildes etwas auseinanderzuziehen. Die Einlage kann ähnlich
wie Toilettenpapier einem Spender entnommen oder von einer
Rolle abgerissen werden, ist jedoch vorzugsweise so groß, daß
ihr Rand nach dem Einlegen in die Toilettenschüssel die Brille
überlappt und dabei eine hygienisch einwandfreie Sitzfläche
bildet. Nach der Defäkation kann der Rand zusammengerafft
werden und zu Ergreifen der Einlage dienen, um diese zusammen
mit ihrem Inhalt in den Transportbehälter zu heben.
Gemäß einer weiteren bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung
bestehen die Transportbehälter aus einem zusammengefalteten
Beutel aus wasserfestem Papiermaterial, der jeweils zur
Aufnahme einer gebrauchten Einlage vorgesehen ist. Zweckmäßig
ist der Transportbehälter so ausgebildet, daß er zur Lagerung
kleinvolumig zusammengefaltet, beim Gebrauch unter Freigabe
einer Einwurföffnung auseinandergefaltet und nach Einführen
der gebrauchten Einlage vorzugsweise durch Falten oder Kleben
verschlossen werden kann. Um ein rückstandsfreies Kompostieren
oder Verroten des Beutels zu gewährleisten, gleichzeitig aber
zu verhindern, daß von der Einlage aufgesaugter Urin oder aus
dünnem Kot abgeschiedene Flüssigkeit aus dem Beutel austritt,
besteht dieser zweckmäßig aus einem wasserfesten
Papiermaterial, das beispielsweise auf seiner Innenseite mit
einem Wachsüberzug versehen sein kann. Zusätzlich oder
alternativ dazu kann der Beutel teilweise mit einem
flüssigkeitsabsorbierenden Material, beispielsweise
quellfähigen gelatinösen Stoffen und/oder saugfähigen Flocken
aus Altpapier beschichtet bzw. gefüllt sein, wobei dieses auch
innerhalb des Beutels ein Aufsaugen von Flüssigkeit und damit
eine Trennung von Kot und Urin sicherstellt, so daß eine
Geruchsbelästigung durch die gefüllten Transportbehälter
weitgehend verhindert wird, da nicht mit Urin vermischter Kot
in kurzer Zeit weitgehend geruchlos ist.
Um die Handhabung der Transportbehälter zu erleichtern, kann
deren oberer Rand mindestens bereichsweise nach außen
umklappbar sein, so daß er beim Positionieren des
Transportbehälters neben der Toilette über die Toilettenbrille
gelegt werden kann und so verhindert, daß diese beim
Herausheben der gebrauchten Einlage beschmutzt werden kann.
Für den Fall eines Nichtvorhandenseins von Toilettenanlagen,
beispielsweise beim Camping abseits von Campingplätzen oder im
Hochgebirge, können derartige Transportbehälter ohne Einlage
zur Beseitigung von Exkrementen verwendet werden, indem sie
beispielsweise unter einem als Toilettensitz dienenden
Klappstuhl oder dergleichen befestigt werden, so daß der Kot
bei der Defäkation unmittelbar in den Transportbehälter fällt
und in diesem vergraben oder auf andere Weise entsorgt werden
kann.
Im folgenden wird die Erfindung anhand zweier in der Zeichnung
dargestellter Ausführungsbeispiele der Erfindung näher
erläutert. Es zeigen:
Fig. 1 einen Querschnitt durch eine Toilette mit einer in die
Toilettenschüssel eingelegten Einlage zum Trennen von Kot und
Urin;
Fig. 2a und b Draufsichten auf einen Ausschnitt aus einer
mit Einschnitten versehenen Einlage vor dem Gebrauch und in
auseinandergezogenem Zustand;
Fig. 3a, b und c perspektivische Ansichten eines
Transportbehälters für die gebrauchte Einlage in geöffnetem,
teilweise geschlossenem und vollständig geschlossenem Zustand;
Fig. 4 eine perspektivische Ansicht eines weiteren
Transportbehälters; und
Fig. 5 einen Querschnitt durch einen als Toilettensitz
ausgebildeten Klappstuhl mit dem eingehängten
Transportbehälter der Fig. 3.
Die in den Fig. 1 bis 3 dargestellte Vorrichtung zur
Beseitigung von menschlichen Ausscheidungen besteht im
wesentlichen aus flüssigkeitsdurchlässigen Einlagen 2 aus
Zellstoff, von denen jeweils eine vor einer Defäkation in eine
Toilettenschüssel 4 eingehängt wird, sowie aus tüten- oder
beutelförmigen Transportbehältern 6 aus wasserfestem Papier,
die zur Aufnahme der gebrauchten Einlagen 2 dienen. Mit Hilfe
der in der Toilettenschüssel 4 angeordneten und als
Filtermaterial wirkenden Einlage 2 werden bei der Defäkation
gemeinsam ausgeschiedener Kot und Urin voneinander getrennt,
wobei der Urin durch die Einlage 2 hindurch in einen Ablauf 8
der Toilette fließt, während der von der Einlage 2
festgehaltene Kot zusammen mit dieser in einen der
Transportbeutel 6 gehoben und in diesem zu einem Rottebehälter
oder einer Dunglege (nicht dargestellt) transportiert wird, wo
er durch biologischen Abbau zu Humus kompostiert wird.
Die ähnlich wie Toilettenpapier auf eine Rolle aufgewickelten,
durch Perforationen voneinander getrennten oder als
Einzelstücke übereinandergestapelten Einlagen 2 bestehen aus
aus einer oder mehreren Lagen Zellstoffvlies mit einer
Konsistenz, die etwas großporiger als handelsübliche Küchen-
oder Toilettenpapiere ist und dem Material der auf
medizinischem Gebiet verwendeten Moltonwindeln ähnelt. Die
Reißfestigkeit des verwendeten Materials ist auch in nassem
Zustand noch so groß, daß ein Einreißen beim Ergreifen und
Anheben der gebrauchten Einlage 2 sicher verhindert wird.
Um die Durchlässigkeit der Einlage 2 zu erhöhen und ein
Aufsaugen größerer Flüssigkeitsmengen zu verhindern, ist die
Einlage 2 mit einer Vielzahl kleiner paralleler Einschnitte 10
versehen (Fig. 2a), die sich im Gebrauch infolge des Gewichtes
des Kots etwas aufweiten (Fig. 2b) und dadurch die
Durchlässigkeit für Flüssigkeiten vergrößern und die außerdem
die kapillare Saugwirkung im Zellstoffvlies abschnittsweise
unterbrechen, so daß die kapillare Weglänge vergrößert wird.
Die Einlage 2 weist eine solche Größe auf, daß ihr Rand 12
nach außen über eine Brille 14 der Toilettenschüssel 4 gelegt
werden kann, wo er während der Defäkation als Hygiene-
Sitzauflage dient.
Der in den Fig. 3a bis c dargestellte Transportbehälter 6
gleicht im Aussehen einer Papierfalttüte, wie sie
gebräuchlicherweise als Einkaufstüte Verwendung findet. Er
wird wie diese in flach zusammengefalteter Form gelagert und
weist nach dem Auseinanderfalten eine obere Einwurföffnung 16
auf. Am oberen Rand einer Breitseitenwand 18 des
Transportbehälters 6 ist eine halbrunde Grifflasche 20
angeformt, an welcher der geöffnete Transportbehälters 6 bis
zur Höhe der Toilettenbrille 14 angehoben werden kann, so daß
eine über den oberen Rand der gegenüberliegenden
Breitseitenwand 19 überstehende, in ihrer Form der Grifflasche
20 entsprechende Lasche 22 nach außen über die Toilettenbrille
14 geklappt werden kann, um ein Verschmutzen derselben beim
Herausheben der benutzten Einlage 2 aus der Toilettenschüssel
4 und beim Einführen in die Einwurföffnung 16 zu verhindern.
Ein Verschließen des Transportbehälters 6 erfolgt im
einfachsten Fall durch mehrmaliges Umfalten der Ränder oder
aber beispielsweise mit Hilfe zweier Klebestreifen 21, 23 (Fig.
3a), von denen der eine auf die Außenseite der Lasche 22 und
der andere auf die Innenseite der Breitseitenwand 18
aufgebracht ist. Nach dem Einführen der Einlage 2 wird der
Transportbehälter 6 durch Einklappen der Lasche 22 (Fig. 3b)
und Gegeneinanderdrücken der nunmehr gegenüberliegenden
Klebestreifen 21, 23 (Fig. 3c) für einen Transport an der
überstehenden Grifflasche 20 hinreichend dicht verschlossen.
Im Unterschied dazu besitzt der in Fig. 4 und 5 dargestellte
Transportbehälter 6′ in auseinandergefaltetem Zustand eine
nach unten verjüngte keilförmige Gestalt. Der
Transportbehälter 6′ weist dazu zwei an ihrem unteren
Breitseitenrand 24 miteinander verbundene ebene Seitenwände 26
auf, zwischen deren seitlichen Randkanten 28
ziehharmonikaartig gefaltete keilförmige Wandstücke 30
eingesetzt sind, die es gestatten, den Transportbehälters 6′
flach zusammenzulegen. Über die oberen Breitseitenränder 32
der Seitenwände 26 stehen Laschen 34 über, die zum Auflegen
des Transportbehälters 6′ auf die als Toilettensitz
ausgebildete Sitzfläche eines Klappstuhls 36 dienen, welche
eine mittige Durchtrittsöffnung 37 aufweist (Fig. 5). Falls
erforderlich kann dabei eine zusätzliche Befestigung der
Laschen 34 am Klappstuhl 36 beispielsweise durch Festklemmen
mit Hilfe von Haltebügeln oder dergleichen erfolgen.
Das Papiermaterial der Transportbehälter 6, 6′ ist auf deren
Innenseite mit einem wasserfesten Überzug 40 versehen, der aus
biologisch abbaubaren Wachsprodukten besteht und ein
Heraustropfen von Flüssigkeit während des Transports
verhindert. Außerdem kann im unteren Teil des Behälterinneren
ein flüssigkeitsabsorbierendes Filtermaterial 42 vorgesehen
sein, welches die zusammen mit dem Kot in den
Transportbehälter gelangte Flüssigkeit aufsaugt und so vom Kot
trennt. Das als Beschichtung des Papiermaterials oder als
Füllung ausgebildete Filtermaterial 42 kann aus quellfähigen
Stoffen, beispielsweise Gelatineprodukten oder aus
Altpapierflocken bestehen, wie man sie u. a. zum Füttern von
Briefumschlägen verwendet.
Bei der Benutzung der erfindungsgemäßen Vorrichtung wird vor
einer Defäkation eine Einlage 2 dem Vorrat entnommen und so in
die Toilettenschüssel 4 eingelegt, daß sie in der Mitte auf
dem Boden der Schüssel 4 aufliegt, und daß ihr äußerer Rand 12
die Toilettenbrille 14 überdeckt. Ein Transportbehälter 6 wird
zweckmäßig ebenfalls bereits zu diesem Zeitpunkt aufgefaltet
und mit geöffneter Einwurföffnung 16 neben der Toilette
bereitgestellt.
Durch die anschließende Verwendung der Einlage 2 bei der
Defäkation wird gewährleistet, daß Kot zurückgehalten wird,
während gleichzeitig ausgeschiedener Urin durch die
flüssigkeitsdurchlässige Einlage 2 hindurch zum Abflußrohr 8
fließt. Nach Beendigung der Defäkation wird der
Transportbehälter 6 an der Grifflasche 20 bis zur Höhe der
Toilettenbrille 14 angehoben und die Lasche 22 nach außen zu
über die Brille 14 geklappt, woraufhin die Einlage 2 mit der
anderen Hand am äußeren Rand 12 ergriffen und nach einem
sackartigen Zusammenraffen des Randes 12 in den
Transportbehälter 6 gehoben wird, der anschließend
beispielsweise durch Zusammenfalten des oberen Endes
verschlossen wird. Die Entsorgung der gefüllten
Transportbehälter 6 kann in einem Rottebehälter oder in einer
Dunglege (nicht dargestellt) erfolgen, wo der
Transportbehälter 6 zusammen mit seinem Inhalt rückstandsfrei
zu Humus kompostiert wird, der im Gegensatz zu Klärschlämmen
bedenkenlos als Dünger ausgebracht werden kann.
Aus ökonomischer Sicht wird mit dem erfindungsgemäßen
Verfahren und der erfindungsgemäßen Vorrichtung eine deutliche
Senkung des Wasserverbrauchs bewirkt, da Wasser nur noch zur
Reinigung der Toilettenschüssel von anhaftendem Urin benötigt
wird.
Unter seuchenhygienischen Gesichtspunkten ist von dem
umhüllten Kot selbst dann keine Gefahr zu erwarten, wenn er
Krankheitserreger enthält, da für Insekten kein Zugang gegeben
ist und die meisten Krankheitserreger durch Abkühlung und
Austrocknung absterben. Die Geruchsbildung ist minimal, da dem
Kot kein Urin beigemischt ist.
Claims (27)
1. Verfahren zur Beseitigung von menschlichen Exkrementen,
dadurch gekennzeichnet, daß Kot von gleichzeitig
ausgeschiedenem Urin getrennt und die Exkremente in getrenntem
Zustand entsorgt werden.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die
Trennung unmittelbar nach der Ausscheidung der Exkremente
erfolgt.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet,
daß die Trennung des Kots vom Urin mit Hilfe von
flüssigkeitsdurchlässigem Filtermaterial erfolgt.
4. Verfahren nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß eine
aus dem Filtermaterial bestehende Einlage (2) vor einer
Defäkation in einen Auffangbehälter (4) einer Toilette
eingelegt oder eingehängt wird.
5. Verfahren nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß die
Einlage (2) nach der Defäkation zusammen mit dem Kot in einen
verschließbaren Transportbehälter (6) eingebracht wird.
6. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch
gekennzeichnet, daß der Urin durch einen Abfluß (8) einer
Toilette abgeführt wird.
7. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch
gekennzeichnet, daß der Urin zusammen mit anderem Abwasser
gesammelt und in einer Kläranlage oder Sickergrube gereinigt
wird.
8. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die
Trennung von Kot und Urin mit Hilfe eines verschließbaren
Transportbehälters (6′) erfolgt.
9. Verfahren nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß der
geöffnete Transportbehälter (6′) unter einem Toilettensitz
befestigt wird.
10. Verfahren nach einem der Ansprüche 5 bis 9, dadurch
gekennzeichnet, daß der Transportbehälter (6, 6′) zusammen mit
seinem Inhalt zu Humus kompostiert wird.
11. Verfahren nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, daß
der Transportbehälter (6, 6′) einem Rottebehälter, einer
Dunglege oder einer Sammeltonne für biologisch abbaubare
Abfälle zugeführt oder in der Erde vergraben wird.
12. Vorrichtung zur Beseitigung von menschlichen Exkrementen,
gekennzeichnet durch Mittel zum Trennen von Kot und Urin nach
ihrer Ausscheidung.
13. Vorrichtung nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, daß
die Mittel ein flüssigkeitsdurchlässiges Filtermaterial zum
Zurückhalten von Kot umfassen.
14. Vorrichtung nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, daß
das Filtermaterial biologisch abbaubar ist.
15. Vorrichtung nach Anspruch 13 oder 14, dadurch
gekennzeichnet, daß das Filtermaterial zusammen mit dem Kot
ohne Rückstände kompostierbar ist.
16. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 13 bis 15, dadurch
gekennzeichnet, daß das Filtermaterial aus einem
Naturfaservlies besteht.
17. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 13 bis 16, dadurch
gekennzeichnet, daß das Filtermaterial mindestens eine
Zellstofflage umfaßt.
18. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 13 bis 17, dadurch
gekennzeichnet, daß das Filtermaterial als Einlage (2) für
einen Auffangbehälter (4) einer Toilette ausgebildet ist.
19. Vorrichtung nach Anspruch 18, dadurch gekennzeichnet, daß
die Einlage (2) mit Durchtrittsöffnungen (10) versehen ist.
20. Vorrichtung nach Anspruch 18 oder 19, dadurch
gekennzeichnet, daß ein Rand (12) der Einlage nach dem
Einlegen oder Einhängen in den Auffangbehälter (4) eine
Toilettenbrille (14) überlappt.
21. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 13 bis 20,
gekennzeichnet durch verschließbare Transportbehälter (6, 6′)
zur Aufnahme des vom Urin getrennten Kots.
22. Vorrichtung nach Anspruch 21, dadurch gekennzeichnet, daß
die Transportbehälter (6, 6′) biologisch abbaubar sind.
23. Vorrichtung nach Anspruch 21 oder 22, dadurch
gekennzeichnet, daß die Transportbehälter (6, 6′) aus einem
wasserfesten Papiermaterial bestehen.
24. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 21 bis 23, dadurch
gekennzeichnet, daß die Transportbehälter (6, 6′) vor einem
Gebrauch zusammengefaltet sind und sich zu einer offenen
Tütenform auseinanderfalten lassen.
25. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 21 bis 24, dadurch
gekennzeichnet, daß die Transportbehälter (6, 6′) im Inneren
mindestens teilweise mit flüssigkeitsabsorbierendem
Filtermaterial (42) gefüllt oder beschichtet sind.
26. Vorrichtung nach Anspruch 25, dadurch gekennzeichnet, daß
das Filtermaterial (42) quellfähige gelatinöse Stoffe umfaßt.
27. Vorrichtung nach Anspruch 25 oder 26, dadurch
gekennzeichnet, daß das Filtermaterial (42) Flocken aus
zerkleinertem Altpapier umfaßt.
Priority Applications (1)
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DE4425236A DE4425236C2 (de) | 1994-07-16 | 1994-07-16 | Verfahren und Vorrichtung zur Beseitigung von menschlichen Exkrementen |
Applications Claiming Priority (1)
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Publications (2)
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DE4425236A1 true DE4425236A1 (de) | 1996-01-18 |
DE4425236C2 DE4425236C2 (de) | 2000-09-28 |
Family
ID=6523391
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DE4425236A Expired - Fee Related DE4425236C2 (de) | 1994-07-16 | 1994-07-16 | Verfahren und Vorrichtung zur Beseitigung von menschlichen Exkrementen |
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