DE4419950C2 - Vorrichtung zur ambulanten balneo-phototherapeutischen Behandlung - Google Patents

Description

Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur ambulanten balneo- phototherapeutischen Behandlung eines Körperteils mit einer UV-Strahlenquelle, die eine kranke Stelle des Körperteils durch eine unmittelbar an den Körperteil angrenzende Sole hindurch mit einem Licht bestrahlt, das in seiner spektralen Verteilung dem UV-Anteil des natürlichen Sonnenlichtes ent­ spricht.

Eine derartige Vorrichtung ist aus der EP 0 259 507 A1 bekannt. Aus dieser Druckschrift geht eine mit einer Badeflüssigkeit befüllte Badewanne hervor, über der eine künstliche Strahlen­ quelle angeordnet ist, die beliebige Körperteile der in der Badewanne liegenden Person bestrahlen kann. Die Badeflüssig­ keit wird bei der bekannten Vorrichtung über einen Filter, eine Entkeimungseinrichtung, eine Pumpe und eine Heizung im Kreislauf geführt, so daß derartige stationäre Anlagen ver­ gleichsweise teuer sind. Auch ist es mit der vorhandenen Wanne aufgrund der veränderlichen Lage der zu behandelnden Person relativ schwierig, die erkrankte Körperstelle exakt über einen längeren Zeitraum unter der Strahlenquelle zu positionieren.

Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung zur stationären balneo-phototherapeutischen Behandlung zu schaf­ fen, mit der die entsprechende Therapie einfacher und preis­ günstiger angewendet werden kann.

Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch einen UV-transparen­ ten Kunststoffmantel gelöst, der den Körperteil wasserdicht umgibt, wobei sich die Sole zwischen Körperteil und Kunst­ stoffmantel befindet.

Eine besondere therapeutische Wirksamkeit weist die erfin­ dungsgemäße Vorrichtung dann auf, wenn die Sole in ihrer Zu­ sammensetzung dem Wasser des Toten Meeres entspricht. Eine intensivere Behandlung kann auch dadurch erreicht werden, daß die Intensität des von der UV-Strahlenquelle abgegebenen Lich­ tes höher ist als diejenige des natürlichen Sonnenlichtes.

Bei dem erfindungsgemäß verwendeten UV-transparentem Kunst­ stoffmantel handelt es sich vorzugsweise um einen aus flexi­ blen und leicht zu bearbeitenden Kunststoffolien.

Um den Kunststoffmantel beispielsweise um einen Arm oder ein Bein wasserdicht legen zu können, ist vorzugsweise ein mit Luft gefüllter Wulst vorgesehen, der entsprechend der Körper­ form mit mehr oder weniger Luft befüllbar ist und die ent­ sprechende Extremität zum Körper hin abdichtet.

Der Kunststoffmantel wird zunächst vorzugsweise ohne Solebe­ füllung um das erkrankte Körperteil gelegt und anschließend mittels einer vorzugsweise verschließbaren Zuführung mit Sole gefüllt. Durch einen verschließbaren Ablauf kann die Sole nach der Behandlung abgelassen werden.

Der Solebehälter kann zum Befüllen mit Sole mit einem zen­ tralen Solegefäß verbunden sein, wobei temperierte Sole z. B. über eine Schlauchpumpe und ggf. über einen UVC-Entkeimer gepumpt werden kann.

Die UV-Strahlenquelle im Sinne der Erfindung kann auch als normale Sonnenbank ausgebildet sein, auf der der Patient mit dem Solebehälter liegt, wobei die Sonnenbank durch eine Schutzfolie gegen eventuelle Wasserschäden aufgrund aus laufen­ der Sole gesichert ist.

Die Erfindung ist in der Zeichnung beispielsweise veranschau­ licht und wird im nachfolgenden anhand der Zeichnung im ein­ zelnen erläutert.

Der Körperteil 1 gemäß Fig. 1 weist eine krankhafte Stelle 2 auf. Der Körperteil 1 wird wasserdicht umgeben von einer transparenten Kunststoffhülle 3, die mit einer Schweißnaht 4 verschlossen ist.

Der so gebildete Behälter weist einen Zulauf 5 auf, durch den die Sole 6 in den Solebehälter gelangt. Der Ausfluß 7 ist durch eine Quetsche 8 während der Behandlung geschlossen.

Zum Körperteil 1 hin wird der Solebehälter durch einen luftge­ füllten Dichtring 9 abgeschlossen, der über den Schlauch 10 mit Luft gefüllt werden kann. Ein Ventil 11 verhindert, daß die Luft entweichen kann und ermöglicht auch, daß die Luft abgelassen werden kann, wenn die Behandlung beendet ist.

Über eine UV-Lampe 12 wird die notwendige Strahlung 13 bereit­ gestellt.

Da der zu behandelnde Körperteil 1 von einem flexiblen und lichtdurchlässigen Solebehälter wasserdicht umgeben ist, so daß die Sole die kranke Stelle 2 immer ausreichend benetzt, kann auch ein herkömmliches Solarium benutzt werden.

Um sicherzustellen, daß auf keinen Fall Wasser in das Bett 14 des Solariums respektive der Sonnenbank gelangen kann und dort speziell an die Röhren 15 mit dem darunterliegenden Reflektor­ blech gelangt, wird dieses mit einer UV-transparenten Schutzfolie 16 umgeben, durch deren Endwülste 17 eine Befesti­ gungsschnur 18 gezogen ist, mittels welcher die Schutzfolie 16 unterhalb des Bettes 14 festgezogen wird (vgl. Fig. 2).

Auf diese Weise kann der Patient gefahrlos auch auf einer normalen Sonnenbank balneo-phototherapeutisch behandelt werden.

Sollen mehrere Patienten entweder gleichzeitig oder hinterein­ ander mit der gleichen Sole behandelt werden, dann sind be­ sondere Vorkehrungen zu treffen.

In diesem Fall wird gemäß Fig. 3 die Sole 20 in einem zentralen Gefäß 19 gehalten und mit einer Temperiereinrichtung 21 auf ca. 30°C gehalten.

Von diesem Gefäß gelangt die Sole über die Zuleitung 22 in die Schlauchpumpe 23. Von dort aus wird sie durch einen UVC-Ent­ keimer 24 gepumpt und in den Sole-Behandlungsbehälter 25 geför­ dert. Dieser ist gemäß Fig. 3 mit zwei Luftwülsten 26 verse­ hen. Von dort gelangt die Sole über die Rückführleitung 27 wieder in das zentrale Solegefäß 19.

Claims (8)

1. Vorrichtung zur ambulanten balneo-phototherapeutischen Behandlung eines Körperteils (1) mit einer UV-Strahlen­ quelle (12, 14), die eine kranke Stelle (2) des Körper­ teils (1) durch eine unmittelbar an den Körperteil (1) angrenzende Sole (6) hindurch mit einem Licht (13) be­ strahlt, das in seiner spektralen Verteilung dem UV-Anteil des natürlichen Sonnenlichtes entspricht, gekenn­ zeichnet durch einen UV-transparenten Kunst­ stoffmantel (3), der den Körperteil (1) wasserdicht um­ gibt, wobei sich die Sole (6) zwischen Körperteil (1) und Kunststoffmantel (3) befindet.

2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekenn­ zeichnet, daß die Sole (6) in ihrer Zusammensetzung dem Wasser des Toten Meeres entspricht.

3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch ge­ kennzeichnet, daß die Intensität des von der UV-Strahlenquelle (12, 14) abgegebenen Lichts (13) höher ist als diejenige des natürlichen Sonnenlichts.

4. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, da­ durch gekennzeichnet, daß es sich bei dem Kunststoffmantel (3) um eine flexible und leicht zu bearbeitende Kunststoffolie handelt.

5. Vorrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekenn­ zeichnet, daß der wasserdichte Abschluß zum Köper­ teil (1) hin durch einen mit Luft gefüllten Wulst (9) gebildet wird, der entsprechend der Körperform mit mehr oder weniger Luft befüllbar ist.

6. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 5, da­ durch gekennzeichnet, daß der durch den Kunststoffmantel (3) gebildete Solebehälter eine vorzugs­ weise verschließbare Zuführung (5) für die Sole (6) und einen verschließbaren Ablauf (10), durch den die Sole (6) nach der Behandlung abfließen kann, aufweist.

7. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 6, da­ durch gekennzeichnet, daß der Solebe­ hälter (25) von einem zentralen Solegefäß (19) vorzugs­ weise über eine Schlauchpumpe (23) und optional über einen UVC-Entkeimer (24) mit temperierter Sole (20) durchflossen wird.

8. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 4 bis 7, da­ durch gekennzeichnet, daß als UV-Strah­ lenquelle eine normale Sonnenbank (14) vorgesehen ist, auf der der Patient mit dem Solebehälter liegt, wobei die Sonnenbank (14) durch eine Schutzfolie (16) gegen eventu­ elle Wasserschäden aufgrund auslaufender Sole gesichert ist.