DE441990C - Verfahren zur Nachrichtenuebermittlung zwischen festen Stationen und fahrenden Zuegen und den letzteren untereinander - Google Patents
Verfahren zur Nachrichtenuebermittlung zwischen festen Stationen und fahrenden Zuegen und den letzteren untereinanderInfo
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Description
Mit der zunehmenden Entwicklung des Verkehrs tritt das Bedürfnis, auch von fahrenden
Zügen aus Gespräche und sonstige Nachrichten zu übermitteln und auf diesen zu empfangen, immer mehr hervor. Nachdem
es gelungen war, von festen Stationen aus beispielsweise mit Flugzeugen in Verbindung
zu gelangen, wollte man dazu übergehen, auch fahrende Züge in gleicher Weise
to auf drahtlosem Wege mit Nachrichten von festen Stationen aus zu versehen und umgekehrt
von Zügen solche Nachrichten zu erhalten. Hierzu wären aber Antennenanordnungen erforderlich gewesen, die so weit in
den Raum hinausreichen, daß man diese nicht mehr in den zur Verfügung stehenden Luftraumprofilen
unterbringen konnte; es ist bekannt, daß jedes Eisenbahnfahrzeug einen vorbestimmten Querschnitt nicht überschreiten
darf, mit Rücksicht auf die zu durchfahrenden Tunnels, Stationsanlagen usw. Man hat sich daher eine andere Errungenschaft
der Hochfrequenztechnik zunutze gemacht und die elektrischen Wellen, die Träger der zu übermittelnden Nachrichten
waren, entlang von Leitungen hinausgesandt, die an dem Bahnkörper geführt sind. So
wurden beispielsweise vorhandene Telegraphen- und Telephonleitungen hierzu benutzt
und hiermit der Vorteil erreicht, daß einerseits die Leistungen, die zur Nachrichtenübermittlung
in den Sendestationen erforderlich sind, ganz erheblich herabgesetzt werden konnten, andererseits aber auch die
Fahrzeuge mit verhältnismäßig wenig Raum in Anspruch nehmenden und wenig ausladenden
Antennen ausgerüstet werden konnten, trotzdem aber eine gute Nachrichtenübermittlung
ermöglicht wurde.
Bedenkt man nun, daß eine feste Sendestation eine größere Anzahl von Zügen gleichzeitig
oder hintereinander mit Nachrichten versehen kann und soll, so würde an und für sich nicht vom wirtschaftlichen Standpunkt
aus allzuviel dagegen einzuwenden sein, wenn man solche feste Stationen mit Sendern entsprechend
großer Leistungsstärke ausrüstet, um auch große Entfernungen überbrücken zu
können, also beispielsweise von einer großen Metropole aus ein Bahnnetz beschicken kann,
das in viele hundert Kilometer Entfernung von der Metropole hinausführt. Andererseits |
aber sollen auch Nachrichten von dem fahrenden Zuge zurück zu einer solchen Metropole
gelangen können, und dann würde es erforderlich sein, auch in jedem einzelnen Zug eine
Sendestation gleicher Leistungsstärke einzubauen wie in der zentralen Sendestation. Dies
würde aber keinesfalls als wirtschaftlich anzusprechen sein. Man ist daher bereits dazu
übergegangen, an einer längeren Bahnstrecke von mehreren hundert Kilometern Zwischenstationen
anzuordnen, die in bekannter Weise als Relaisstation ausgebildet waren. Hat also
eine solche Bahnstrecke beispielsweise eine Länge von 300 km, so hat man in deren Mitte
in ungefähr 150 km Entfernung von den beiden Endstationen eine solche Relaisstation
angelegt und durch die gewöhnlichen Telephonleitungen mit den Endstationen verbunden.
Fuhr also der Zug aus der einen Endstation heraus, so konnte er mit dieser Endstation
durch Hochfrequenzübertragung längs Leitungen in der früher beschriebenen Weise in unmittelbarer Verbindung stehen, bis er
sich auf etwa 75 bis 80 km von ihr entfernt hatte; sobald er diese Entfernung überschritt,
wurde der unmittelbare Verkehr mit dieser Ausgangsstation eingestellt, und er trat mit
der Zwischenstation durch Hochfrequenzübertragung längs Leitungen in Verbindung,
da diese nach der gemachten Annahme 150 km von dieser Endstation entfernt war
und der Zug somit nur noch ' 75 km oder weniger von der Zwischenstation entfernt
war und sich dieser andauernd näherte. Der Vorgang war hierbei so, daß der Zug hochfrequente
Wellen zu der Zwischenstation sandte, welche dort aufgenommen und in Sprech- oder Telegraphenströme umgewandelt
und auf den Drähten zu der Ausgangssendestation zurück- bzw. weiterbefördert wurden als gewöhnliche Telephon- bzw. Telegraphenströme
im Draht. Wollte man von dem Zuge aus in dieser Etappe mit der anderen
Endstation, zu der der Zug fuhr, sprechen oder telegraphieren, so wurde bei einer Entfernung bis zu 75 bis 80 km von
der Ausgangssendestation die Nachricht auf hochfrequentem Wege zu dieser Ausgangsstation
zurück und von dieser, nach Umformung, im Draht als gewöhnliches Telephongespräch
bzw. gewöhnliche Telegrammübermittlung an die andere Endstation weiterbe-
fördert, auf die der Zug zustrebte. Durchfuhr der Zug die Zwischenstation und gelangte
er etwa 75 km über diese hinaus, so wurde der Verkehr mit der Zwischenstation abgebrochen und nunmehr der direkte Verkehr
mit hochfrequenten Wellen längs Leitungen mit der anderen Endstation, in welcher
die Fahrt das Ende finden sollte, aufgenommen. Nachrichten, welche für die Ausgangsstation
bestimmt waren, wurden also auf hochfrequentem Wege zu der Endstation befördert und in dieser in gewöhnliche Telephon-
und Telegraphenströme umgeformt und im Draht als solche an die Ausgangsstation zurückbefördert.
Stellt man sich im Schema der Abb. 1 vor, daß der Zug von der Station A ausgeht und
nach der Station B fahren soll in etwa 300 km Entfernung, so wurde die Zwischenstation C
in etwa 150 km Entfernung von jeder dieser beiden Endstationen gewählt und die Sendeleistung
in allen drei Stationen ebenso wie ; auf dem Zuge so bemessen, daß 75 km bequem
und mit Sicherheit überbrückt werden konnten. Außerdem war, mit vorhandenen üblichen Einrichtungen, die Station A mit
der ■ Station C, ferner die letztere mit der Station B und schließlich A mit der Station
B direkt durch Telephon- und Telegraphenleitungen a, b bzw. c verbunden, auf
denen man also in der üblichen Weise niederfrequente Ströme bzw. im Morserhythmus
abgehackte Ströme leitete.
Es ergab sich nun folgendes Verkehrsschema, wenn sich ein Zug von der Station A
zur Station B bewegte.
Zugstellung I. Unmittelbare Hochfrequenz- !
übertragung zu A, gemischte Übertragung ; zu B (Hochfrequenz zurück zu A, gewöhnliehe
Leitungstelephonie bzw. -telegraphic von A über c nach B).
Zugstellung II. Gemischte Übertragung nach A (Hochfrequenzübermittlung nach C,
gewöhnliche Leitungstelephonie bzw. -tele- j
graphie über α zurück nach A), gemischte Übertragung nach B (Hochfrequenzübertragung
nach C, gewöhnliche Leitungstelephonie bzw. -telegraphie über b nach B).
Zugstellung III. Gemischte Übertragung nach A (Hochfrequenzübermittlung nach C,
gewöhnliche Leitungstelephonie bzw. -telegraphie über α nach A), gemischte Übertragung
nach B (Hochfrequenzübertragung nach C, gewöhnliche Leitungstelephonie bzw.
-telegraphie über b nach B).
Zugstellung IV. Unmittelbare Hochfrequenzübertragung nach B, gemischte Übertragung
nach A (Hochfrequenzübertragung nach B, Leitungstelephonie bzw. -telegraphie [
über c nach A). I
Die Hochfrequenzübertragung findet hier- 1 bei stets entlang Leitungen statt, und hierzu
können auch die Leitungen a, b, c dienen, da die Hochfrequenzwellen die gewöhnliche Leitungstelephonie
bzw. -telegraphie bekanntlich nicht stören.
Beim direkten Verkehr (Zugstellung I mit A, Zugstellung IV mit B) sind in den
Stationen·^ bzw. B Sender und Empfänger aufgestellt, die entweder in der Zentrale selbst
unmittelbar besprochen werden (der Angerufene muß in die Zentrale gerufen werden),
oder aber das hochfrequent vom Zuge ankommende Gespräch wird umgeformt und
als gewöhnliche Leitungstelephonie in der Stadt A an den Hausapparat des Teilnehmers
oder sogar über Land als gewöhnliche Leitungstelephonie an die Teilnehmer oder an die
Postanstalt in einem anderen Orte weitergegeben; ebenso wird auch die auszusendende
Energie entweder in der Bahnpostanstalt direkt gesteuert oder über Leitungen vom
Hausapparat des Teilnehmers im Wege gewöhnlicher Leitungstelephonie. Sinngemäßes
gilt für Telegrammübermittlung; natürlich wird man aber nur Postanstalten in der Stadt
oder über Land derart mit Telegrammen versehen. Arbeiten die Apparate in A bzw. B jedoch
als Zwischenstationen, so werden die hochfrequent ankommenden Nachrichten durch
Relaisstationen aufgenommen und sofort in gewöhnliche Leitungsströme umgewandelt, die
dann durch die Leitung c an die andere Station weitergegeben werden, wo sie entweder
wiederum unmittelbar dem herangerufenen Teilnehmer zugeführt oder über das gewöhnliche
Telephonnetz seinem Hausapparat, gegebenenfalls über Land, weitergegeben werden.
Das Umgekehrte gilt sinngemäß auch hier für die Übermittlung von Nachrichten von einem
Teilnehmer in der Station A bzw. B an eine Person im fahrenden Zuge unter Benutzung
einer der beiden Stationen als Relaisstation. Die Station C ist schließlich als bloße Relaisstation
gedacht; die empfängt und sendet Hochfrequenzgespräche in einem Radius von 75 km vom bzw. zum fahrenden Zuge und legt
diese durch die Leitung α oder b als gewöhnliche
Leitungstelephonie bzw. -telegraphie nach den Stationen A bzw. B, wo wiederum ein unmittelbarer
Empfang bzw. Senden (Heranrufen des Teilnehmers, Aufnahme durch den Postbeamten) oder ein mittelbarer Empfang
bzw. Senden (Anschluß an den Hausapparat bzw. eine entfernte Postanstalt) stattfindet.
Als Stand der Technik ist also hier die gemischte Übertragung festzustellen, worunter
somit hochfrequente Übertragung längs Leitungen und deren Umformung in Relais-Stationen
zu gewöhnlicher Leitungstelephonie bzw.-telegraphie zu verstehen ist, unterbrochen
durch gewöhnliche Hochfrequenzübertragung nur im unmittelbaren Wirkungsbereich der
Zentralstation.
Natürlich kann dieses Schema entsprechend vermehrt werden, wenn die Station B nicht
die endgültige Kopfstation ist, beispielsweise an der Grenze des Landes, sondern vielmehr
der Zug im Lande durch die Station B weiter nach einer anderen Station fährt, die wiederum
ίο 300 km (oder mehr oder weniger) von der Station B entfernt ist. Bezeichnen wir diese
Station mit E, so würde der Zug in der Stellung I hochfrequente Wellen entlang Leitungen
nach A geben, wo diese in gewöhnliche Leitungsströme umgeformt und über eine
(nicht gezeichnete) direkte Leitung" an die Station E weiterbefördert wurden. Ebenso
würde in der Zugstellung II, III eine Nachricht hochfrequent entlang Leitungen nach C
so und von dort als gewöhnliche Leitungsübertragung
nach E weitergegeben werden, in der Zugstellung IV würde die Nachricht hochfrequent
entlang Leitungen nach B und von dort gewöhnlich in Leitungen nach E weiterbefördert
werden, und es würden weitere Zwischenstationen mit ähnlicher Funktion wie C auf
der Bahnstrecke zwischen J5 und E anzuordnen sein, und die Übertragung würde in gemischter
Weise stattfinden, wie hier für den einfachsten Fall beschrieben und nunmehr
keiner weiteren Erörterung bedarf.
Sollen nun beispielsweise zwei Züge fahren, und zwar einer von A nach B und ein Gegenzug
von B nach A, und wollen Fahrgäste in beiden Zügen miteinander verkehren, so wird
diese Übertragung in analoger Weise durchgeführt. Hier mögen nur drei Beispiele herausgegriffen
werden.
Der eine Zug befindet sich in Stellung I, der Gegenzug in Stellung IV. Dann werden
die Nachrichten vom Zug I hochfrequent längs Leitungen nach A befördert, dort in gewöhnliche
Leitungsströme umgewandelt und in der | Leitung c nach B befördert, dort abermals in |
hochfrequente Ströme umgewandelt und j längs Leitungen dem Gegenzug IV übermit- j
telt; ebenso findet die Nachrichtenübertragung ; vom Gegenzug IV zum Hauptzug I in umge- 1
kehrter Richtung statt. j
Befindet sich der Hauptzug in Stellung II und der Gegenzug in Stellung III, so werden
die Nachrichten vom Zuge II hochfrequent längs Leitungen nach C und von dort wiederum
hochfrequent längs Leitungen dem Zuge III übermittelt; in gleicher Weise findet der Verkehr
in umgekehrter Richtung statt.
Haben nun zufällig, was aber durchaus nicht immer erwünscht ist und sogar Störungen
veranlassen kann, die beiden Züge gleiche Verkehrswellenpaare, die aber gegeneinander
vertauscht sind (Hauptzug zum Beispiel Sendewelle 2000, Empfangswelle 3000, Gegenzug Sendewelle 3000, Empfangswelle
2000), dann könnten die Züge sogar in unmittelbaren Verkehr mit hochfrequenten Wellen längs Leitungen treten, sobald sich
ihre gegenseitige Entfernung auf 75 km (im angenommenen Beispiel) oder weniger verringert
hat.
Auch hier sehen wir also in der Hauptsache eine gemischte Übertragung im früher
! auseinandergesetzten Sinne, unterbrochen nur durch unmittelbare Hochfrequenzübertragung
in einem vorbestimmten engen Aktionsradius. '
Die Erfindung erwägt nun, daß der gemischte Verkehr mit seiner Beanspruchung
der Leitungen für gewöhnliche Leitungstelephonie und -telegraphie diesen ohnedies stark
belasteten Verkehr noch zusätzlich belastet. So Ferner nimmt eine Fahrt im Zuge oft verhältnismäßig
kurze Zeit in Anspruch, auch wenn sie über eine größere Entfernung führt, und führt man also bei einem gemischten \7erkehr
die Nachrichtenübermittlung über diese Leitungen, so muß sie in die bereits vorliegenden
gewöhnlichen Gespräche zwischengeschoben und eingeordnet werden, so daß also entweder eine erhebliche Verzögerung
der Zugsgespräche oder der gewöhnlichen Gespräche unweigerlich, besonders bei Verstärkung
der Nachrichtenübermittlung von und zu Zügen, eintreten muß. Dies könnte dazu führen, Zugsgespräche illusorisch zu machen,
oder man würde gezwungen werden, besondere neue Leitungen zwischen Hauptt>tation
einerseits und diesen und Zwischenstationen andererseits zu verlegen, die ausschließlich
für die Übermittlung von Zugsgesprächen bestimmt wären. Hierzu wird aber das vorhandene
Gestänge oft nicht ausreichen, und jedenfalls wird hierdurch eine weitere Komplizierung
in das ohnedies komplizierte Leitungsnetz hineingetragen.
Die Erfindung geht daher dazu überj von einer, gemischten Nachrichtenübermittlung in
dem hier auseinandergesetzten Sinne zwischen Zügen und festen Stationen abzusehen und an
deren Stelle ein einheitliches System der hochfrequenten Nachrichtenübermittlung mit ω
längs Leitungen fortschreitenden Wellen zu setzen. Hierbei geht sie aber nicht etwa' den
Weg, die Reichweite der Hauptstationen und somit auch derjenigen auf den Zügen zu erhöhen,
sondern sie behält das System der Zwischenstationen bei. Nun wird die Weitergabe
der Nachrichten von den Zwischenstationen zu den Hauptstationen nicht mehr durch gewöhnliche Leitungstelephonie und
-telegraphie besorgt, sondern vielmehr mit hochfrequenten Wellen längs dieser Leitungen,
und es wird hierbei wiederum der Be-
reich dieser Zwischenwellen so gewählt, daß eine Kollision mit den Verkehrswellen nicht
eintritt, die zur Nachrichtenübermittlung vom Zuge zu einer Zwischen- oder Hauptstation
stattfindet, und ebenso auch keine Kollision mit jenen Verkehrswellen, die etwa zum
Zwecke der Mehrfachtelegraphie oder -telephonie längs Leitungen zwischen Hauptstationen
benutzt sind.
to Nun ist schon längst vorgeschlagen worden, in der drahtlosen Technik Relaisstationen zu
!«nutzen, die hochfrequente Wellen auffangen und mit gleicher oder sogar verschiedener
Frequenz weitergeben. Hierbei hat es sich aber nur darum gehandelt, große Entfernungen
zu überbrücken, und es wurde, wie j beim alten Pferdepostbetrieb, in der Relais- ί
station an Stelle der ankommenden schwachen ! Wellen eine neue starke Welle gesetzt und in
gleicher Richtung, in der die schwachen j Wellen ankamen, weitergesandt. Es wurden
also gleichsam die ermüdeten Pferde durch frische Pferde ersetzt und der Weg in die
Ferne fortgesetzt. Von diesen Vorschlägen entfernt sich die Erfindung erheblich. Zunächst
handelt es sich bei ihr gar nicht darum, in sonst unmöglicher Weise große Entfernungen
zu überbrücken; würde es doch an und für sich möglich sein, die Sendeleistung so
weit zu erhöhen, daß man auch unmittelbar zwischen fester und Zugsstation Nachrichten
übermitteln könnte. Des weiteren wird gar nicht immer die Entfernung vergrößert durch
Anwendung der Zwischenstation. Ein Blick auf die bereits besprochene Abb. 1 lehrt nämlich,
daß man absichtlich die Nachrichtenübermittlung von der Station^ nach der StationC
und von dieser zurückleitet, wenn der Zug beispielsweise die Stellung II hat; man gibt
also gemäß der Erfindung hochfrequenztechnisch die Nachricht auf eine weiter entfernte
Station und von dieser wieder zurück auf eine Zugsstation, deren absolute Entfernung von
der Sendestation A sogar viel kleiner ist als die absolute Entfernung der Station C von
der Station A. Das gleiche tritt ein, wenn ! man einen Zug in der Stellung IV betrachtet,
der in Verkehr mit der Station A treten soll, ' und man somit hochfrequenztechnisch <
wiederum die Leistung auf eine absolut ; weiter entfernte Station B legt, als die Ent- ;
fcrnung des Zuges selbst von der Sendestation A beträgt. Man wechselt also bei der
Erfindung gar nicht müde gegen frische Pferde aus, sondern man trifft eine bestimmte
Anordnung in Anpassung an ganz bestimmte Verhältnisse, und zwar in neuer Weise, indem
man die bisher allein durchgeführte gemischte übertragung durch eine einheitliche, hochfre-·
(juenztechnische Übertragung ersetzt. Darüber hinaus wird bei der Erfindung zwischen
den festen Stationen selbst eine gewöhnliche Hochfrequenztelephonie oder -telegraphie
durchgeführt, von der festen zu der beweglichen Station jedoch eine Zugtelephonie längs
Leitungen, die nach anderen Gesichtspunkten zu entwickeln ist als die gewöhnliche Nachrichtenübermittlung
mit hochfrequenten Wellen. Somit schafft die Erfindung eine neue Art von Relaisstationen, die hier als
Wellenumformerstationen bezeichnet werden mögen und somit Stationswellen in Zugswellen und umgekehrt umwandeln.
Unterscheidet sich derart das Wesen der Relaisstation bei der Erfindung nach der Aufgabenstellung
und dem Ziele wesentlich von dem Wesen der Relaisstation der übrigen Hochfrequenztechnik, so ist immer noch zu
bedenken, welch ganz besondere Vorteile durch Anwendung des — wenn auch geänderten
— Relaisstationsprinzipes in durchgängig hochfrequenter Ausbildung gerade auf dem
Sondergebiet, auf dem sich die Erfindung allein bewegt, erreicht werden. Es werden die
vorhandenen Leitungen für Telephongespräche und Telegramme wiederum vollständig frei
von den Zugsgesprächen und Telegrammen. Die Zugsgespräche selbst können, ohne daß
hierzu die Verlegung neuer Leitungen und die Erweiterung der vorhandenen Gestänge erforderlich
wäre, in einer Schnelligkeit und Reihenfolge aufgegeben werden, die ganz allein von der Gesprächs- bzw. Telegrammfrequenz
des betreffenden Zuges abhängt. Schließlich wird hierdurch dem Wesen der Zugtelephonie in überraschendster und erfolgreichster
Weise Rechnung getragen, indem die Leitungen längs des Bahnkörpers
durchweg als Wegweiser für die hochfrequenten Wellen dienen, gleichgültig, ob
diese vom Zuge zur Zwischenstation oder von dieser zur Hauptstation geleitet werden.
Das völlig neue Wesen der Erfindung wird wohl durch ein Bild am besten beleuchtet.
Man denke sich wieder einen Zug beispielsweise in der Stellung II der Abb. 1, und er
stehe im Verkehr mit der Station A^ Man lege nun einen Schnitt in einer Ebene senkrecht
zur Leitung, die entlang dem Bahnkörper führt. Da wird man nun in einem Zeitmoment zwei Verkehrswellenpaare fortschreiten
sehen, die überraschender Weise zur Nachrichtenübermittlung zwischen der Station
A und dem Zuge in der Stellung II letzten Endes bestimmt sind: nämlich das hochfrequente
Wellenpaar zur Nachrichtenübermittlung von der Station A nach der Zwischenstation
C und das zweite hochfrequente Wellenpaar zur Nachrichtenübermittlung zwischen
der Station C und dem Zuge in der Stellung
II, und beide Wellenpaare tragen im gleichen Augenblick dieselbe Nachricht und
besorgen die Verbindung zwischen zwei gleichen Verkehrsstationen. Würde aber die
Station C nur die Rolle einer gewöhnlichen Relaisstation im bisherigen Sinne haben, abseits
von der Zugtelephonie und -telegraphie, so würde man an dieser Querschnittstelle nur
ein einziges Wellenpaar, nämlich der Verkehrswellen zwischen A und C, feststellen,
und das zweite Wellenpaar wäre zwischen der ίο Station C und B zu finden. Ein weiterer
Unterschied besteht darin, daß sich die beiden Wellenpaare bei Zugtelephonie im erwähnten
Querschnitt so weit voneinander in ihrer Frequenz entfernen müssen, -daß sie einander
nicht stören, während bei der gewöhnlichen Relaisstationstechnik nichts dagegen sprechen
würde, sondern dies sogar vielmehr zwecks Vergößerung der Zahl der benutzbaren Verkehrswellen
angezeigt wäre, daß diese Wellenpaare untereinander gleiche Frequenz aufweisen.
Nunmehr möge an einem Schema gezeigt werden, in welcher Weise eine Durchführung
der Erfindung gedacht werden kann. Hierbei wird von vornherein außer acht gelassen, in
welcher Weise die Nachrichten zu einer Hauptstation A oder B gebracht werden bzw.
von dieser an die Teilnehmer oder Postanstalten geleitet werden. Es kann dies nämlieh
in gleicher Weise wie bisher geschehen, daß also der Teilnehmer in die Zentralstation
gerufen wird oder ihm das Gespräch durch Leitungstelephonie an seinen Hausapparat befördert
wird, oder daß die Telegramme von der Zentralstation aufgenommen oder auch von dieser gleich an andere Postanstalten
weitergeleitet bzw. von dieser angenommen werden. Ebenso ist es gleichgültig, ob diese
Weiterleitung durch Draht oder hochfrequenztechnisch oder sonstwie erfolgt.
In Abb. 2 ist wiederum beispielsweise eine Entfernung von 300 km zwischen den Hants'tationen A, B und eine Entfernung von je
150 km zwischen der Zwischenstation C und den Hauptstationen A bzw. B angenommen.
Wiederum mögen auch die Sender in den Stationen A, C, B sowie am Zuge eine Reichweite
von ungefähr 75 bis 80 km besitzen. Auch hier kommen die vier charakteristischen
Zugstellungen I, II, III, IV- in Betracht. Der Zug habe die feste Sendewelle S 2000 und die
feste Empfangswelle E 3000. Dann muß die Station A zunächst eine feste Sendewelle
S 3000 und eine feste Empfangswelle E 2000 besitzen, ebenso aber auch die Station C in
beiden Richtungen und schließlich die Station B in einer Richtung.
Solange der Zug eine Entfernung von km von der Station A nicht überschritten
hat, kann er unmittelbar durch Hochfrequenzübertragung über Leitungen mit der Station .^
verkehren; sobald er diese Entfernung über- · schritten hat und somit in den Bereich der
Zwischenstation C übergetreten ist, müssen die Nachrichten von der Station A ihm über
die Station C zugeführt werden. Sobald sich der Zug auch 75 km über die Station C hinaus
auf die Station B hin bewegt hat, müssen ihm Nachrichten von der Station A über die
Station B zukommen, wie dies bereits früher an Hand der Abb. 1 erläutert wurde. Berücksichtigt
man diese Verhältnisse und "andererseits den Verkehr des Zuges auf seiner
Fahrt von der Station A zur Station B mit dieser letzteren Station, so ergibt sich für die
angenommenen vier Zugstellungen nunmehr folgendes Schema:
Zugstellung I: Unmittelbare Hochfrequenzübertragung längs Leitungen nach A; mittelbare
Hochfrequenzübertragung nach B (Hochfrequenz mit Wellen S 2000, E 3000
nach A, Hochfrequenzübertragung längs Leitungen mit dem Wellenpaar S 4000, E 5000
nach B).
Zugstellung II: Doppelte Hochfrequenzübertragung längs Leitungen nach A (mit
Wellen S 2000, E 3000 nach C, Hochfrequenzübertragung von C aus mit dem Wellenpaar
S 5000, E 4000 nach A); doppelte Hochfrequenzübertragung längs Leitungen nach B
(vom Zuge mit dem Wellenpaar S 2000, E 3000 nach C, von C mit dem Wellenpaar
S 5000, E 4000 nach B).
Zugstellung III: Doppelte Hochfrequenzübertragung längs Leitungen nach A (vom
Zuge mit dem Wellenpaar S 2000, E 3000 nach C1 von C mit dem Wellenpaar S 5000,
E 4000 nach A); doppelte Hochfrequenzübertragung längs Leitungen nach B (vom Zuge
mit dem Wellenpaar S 2000, E 3000 nach C, mit dem Wellenpaar S 5000, E 4000 nach B).
Zugstellung IV: Direkte Übertragung längs Leitungen nach B (Wellenpaar S 2000,
E 3000); doppelte Hochfrequenzübertragung nach A (Hochfrequenzübertragung mit dem
Wellenpaar S 2000, E 3000 nach B1 mit dem Wellenpaar S 5000, E 4000 von B nach A).
Hierzu gehören einige Bemerkungen.
1. Das Zugswellenpaar S2000 (Sendewelle),
E 3000 (Empfangswelle), beide Einzelwellen bezogen auf die Einrichtung am Zuge, bleiben
durchweg unverändert.
2. Die Zwischenstation C, auf welche die Angaben der Zugstellung II und III bezogen
wurden, behält gleichfalls unverändert ihr Wellenpaar S 5000 (Sendewelle), E 4000
(Empfangswelle) *in bezug auf die beiden
Endstationen bei.
3. Die Endstationen verändern gleichfalls nicht ihr Zugswellenpaar (indem, bezogen auf
die betreffende Endstation, die Einzelwellen des vom Zuge ausgehenden Wellenpaares
natürlich miteinander vertauscht sind, also aus S 3000 (Sendewelle), E 2000 (Empfangswelle) in den Endstationen zusammengesetzt
ist).
4. Das Wellenpaar zur Hochfrequenzübertragung nach der Station C und nach der
Station B wird in der Endstation A gleichfalls nicht geändert, sondern bleibt dasselbe
(S 4000, E 5000).
to 5. Das Wellenpaar zur Hochfrequenzübertragung von der Station B nach der Station C
ist aus den Einzelwellen S 4000, E 5000 zusammengesetzt, es muß jedoch bei der Hochfrequenzübertragung
von B nach A ein WeI-lenwechsel (S 5000, E 4000) stattfinden.
Die Wellenangaben sind hierbei in Kilometerwellenlänge gedacht.
Man sieht also, daß, abgesehen von dem unmittelbaren Verkehr zwischen dem Zuge
und einer Endstation (Zug in Stellung I mit^4,
Zug in Stellung IV mit B), sich der \'erkehr zwischen dem Zuge und einer gewünschten
Endstation auf einem »Wellenvierer« abspielt, zusammengesetzt aus den beiden Einzelwellen
des »Zugswellenpaares« und den beiden Einzelwellen des »Stationswellenpaares«. Das
Zugswellenpaar vermittelt die Verbindung mit der erreichbaren nächsten End- oder
Zwischenstation, das Stationswellenpaar vermittelt die Hochfrequenzübertragung längs
Leitungen zwischen zwei verschiedenen (End- oder Zwischen-) Stationen.
Die Verwendung eines solchen »Wellenvierers« ist also charakteristisch für die Erfindung
und völlig neuartig. Insoweit eine unmittelbare Nachrichtenübertragung vom Zuge zu den Endstationen in Betracht kommt,
schafft die Erfindung nichts Neues, und hierauf bezieht sie sich auch gar nicht.
Vorzugsweise wird man längs derselben Leitungen sowohl das Zugswellenpaar als auch
das Stationswellenpaar fortleiten; natürlich kann man das Stationswellenpaar auch über
andere vorhandene Leitungen für irgendwelche Zwecke (Schwach- oder Starkstrom)
führen. Wesentlich ist nur, daß es nicht die ;
Zugswellenpaare einerseits und sonstige j Nachrichtenwellenpaare andererseits auf den
Leitungen stört. j
Es ist klar, daß bei Verwendung desselben Stationswellenpaares von der einen End- j
station A sowohl nach der Zwischenstation C als auch nach der anderen Endstation B beide
Stationen gleichzeitig gesteuert werden, besonders dann, wenn man von A direkt nach B
steuert und somit eine entsprechend große Leistung auf die Leitungen legen muß. In
diesem Falle ist es aber möglich, ohne Vergrößerung der Reichweite der Endstation A
auszukommen und somit die Apparate dort stets voll auszunutzen: Man kann nämlich die
Station C von der Endstation A aus steuern, solange sich der Zug in einer der Stellungen II
oder III befindet, während man die Station C als gewöhnliche Relaisstation benutzen kann,
wenn der Zug sich in der Stellung IV befindet. Es wird im letzteren Fall also die.
Station A die Station C steuern, in der letzteren aber wird das von der Station A ankommende
Stationswellenpaar nicht in ein Zugswellenpaar umgewandelt, sondern vielmehr mit erhöhter Energie wiederum als
Stationswellenpaar nach B weitergegeben, wo erst die LTmformung in ein Zugswellenpaar
stattfindet. Gleiches findet natürlich in umgekehrter Richtung statt, es steuert also B die
Station C als bloße Relaisstation, und die letztere wiederum steuert A, wo die ankommenden
Wellen in eine Zugswelle umgeformt werden.
Wenn man jedoch wünscht, daß in der Station C nicht mitgehört werden kann, wenn
die Station B von A aus gesteuert wird (und umgekehrt), beispielsweise um die Sender und
Empfänger in C für Nachrichtenübermittlungen zu ändern, in Reichweite der Station C
gerade fahrenden Züge verwenden zu können, so muß man verschiedene Stationswellenpaare
wählen; also von A nach C beispielsweise (1.) S 4000, E 5000 mit dem Wellenpaar
(2.) S 5000, E 4000 in C, ferner dem Wellenpaar (4.) S 4000, E 5000 in B und dem entsprechenden
Wellenpaar (3.) S 5000, E 4000 in C; hierdurch wird aber nur die Hochfrequenzübertragung
zwischen den Stationen A, C bzw. B, C durchgeführt. Für die Übertragung
von A nach B wird jedoch in A das Wellenpaar (11) S 6000, E 7000 und in B
(44) S 7000, E 6000 verwendet; dann kann C nicht mithören.
In der Abb. 2 sind diese Wellenpaare eingezeichnet und bei B unter 4' noch das vertauschte
Wellenpaar S 5000, E 4000 angegeben für den früher beschriebenen Wellenvierer von A über B zum Zuge in der Stel-.
lung IV.
Hieraus ergibt sich nun weiter folgendes: ι. Wird eine Zwischenstation C sowohl zur
Umformung von Stationswellen in Zugswellen für Züge innerhalb ihres Aktionsradiusses als no
auch als Relaisstation benutzt, welche die ankommenden Stationswellen nicht in Zugswellen, sondern vielmehr in Stationswellen zur
Weitergabe an die andere Station umformt, so können einerseits die Apparate in samtliehen
Stationen stets mit gleicher Reichweite und voll ausgenutzt arbeiten, andererseits
kann man von der Station A aus auf demselben Stationswellenpaar Nachrichten für
eine beliebige Anzahl von Zügen und ohne Kenntnis des augenblicklichen Standortes der
Züge aussenden. Man gibt nämlich auf dem
Stationswellenpaar (ζ. B. S 4000, E sooo) einen Anruf an die nächstliegende Zwischenstation,
also C1 und teilt dieser mit, mit welchem Zuge man in Verkehr zu gelangen
wünscht. Hierauf wird in der Zwischenstation C entweder ein Zugswellenpaar oder ein Stationswellenpaar eingeschaltet, je nachdem
ob der anzurufende Zug sich in Reichweite der Station C befindet oder nicht. Im
letzteren Fall wird von der Station C aus die . nächstliegende Station angerufen und dieser
mitgeteilt, mit welchem Zuge die Verbindung erwünscht ist. Im Beispiele der Abb. 2 muß
derart der Zug erreicht werden. Es ist aber auch möglich, daß der Anruf an eine ganze
Reihe an der Route des Zuges liegender weiterer Zwischenstationen weiterzugeben ist. Sobald
der Anruf vollendet ist, stellt sich die Station C auf das Zugswellenpaar oder das
Stationswellenpaar zur nächsten Station ein, und es wird nun beispielsweise das Gespräch
in der Weise geführt, daß das Stationswellenpaar von A automatisch den Zugswellenapparat
in C oder Stationswellenapparat in C steuert (und umgekehrt), so daß ohne Zutun
der Beamten in C der Verkehr von A über C nach dem Zuge oder von A über C nach B
stattfindet, wo die gleiche Umstellung vorgenommen wurde und das von C ankommende
Stationswellenpaar in ein Zugswellenpaar umgewandelt wird (und umgekehrt).
Sind nun verschiedene Züge auf dem Wege und wird nur ein Stationswellenpaar benutzt,
so müssen die Zwischen- oder Endstationen auch noch die Zugswellenpaare so einstellen,
daß gerade der gewünschte Zug erreicht wird (und umgekehrt).
Die gewünschten Gespräche zwischen mehreren Zügen auf der Fahrt und einer
Endstation müssen also in der Reihenfolge ihrer Anmeldung, jedoch unabhängig von
allen anderen auf denselben Leitungen beförderten Gesprächen, geordnet werden.
2. Man kann aber auch jedem Zuge einen charakteristischen Wellenvierer zuordnen,
also sowohl ein eigenes Zugswellenpaar als auch ein eigenes Stationswellenpaar. Dann
kann zu jedem Zuge für sich allein in der Reihenfolge der für ihn bestimmten Gespräche
die Abwicklung der Nachrichtenübermittlung stattfinden. Dies erfordert eine Vermehrung
der vorhandenen Apparate in den End- und Zwischenstationen.
3. Schließlich kann eine Kombination der beiden Maßnahmen eintreten, indem man dem
Verkehr der Stationen miteinander charakteristische Stationswellenpaare zuordnet, also
von A nach C und von C nach B (A und B liegen auf verschiedenen Seiten von C und
stören einander daher nicht) die Wellenpaare S 4000, E 5000 bzw. S 5000, E 4000 zuordnet
und für den Verkehr von A nach B (und umgekehrt) das Wellenpaar S 6000, E 7000
bzw. S 7000, E 6000 wählt. Derart hat man den Vorteil, beispielsweise von A aus, mit
Zügen in der Stellung I oder II oder III und gleichzeitig in der Stellung IV verkehren zu
j können.
ι Die Feststellung, ob ein Zug sich in der j Reichweite einer Station befindet, kann in
; verschiedener Weise erfolgen. Entweder wird j probiert. Die Station A versucht also zunächst
unmittelbar den Zug anzurufen, erhält sie keine Antwort in vorbestimmter Zeit, so ruft sie C zu gleichem Zwecke an, und C
wird nach vergeblichem Anruf schließlich B zum Anruf veranlassen. Oder man sieht
selbsttätige Anzeigen hochfrequenztechnischer Art vor. Sobald beispielsweise ein Zug eine
Reichweitengrenze überschreitet, kann ein Hebel an ihm mit einem festen Anschlag
zwischen oder neben den Schienen in Eingriff gelangen, wodurch entweder ein Signal
im Bedienungsraum im Zuge aufleuchtet oder ertönt und den Bedienungsmann veranlaßt,
! nach Beendigung des laufenden Gespräches die beiden zunächstliegenden Stationen zu
benachrichtigen, daß der Zug die Reichweitengrenze überschritten habe, oder es wird beispielsweise
ein Summer o. dgl. ausgelöst, der seinen Ton der Trägerwelle des Gesprächs überlagert und auch nach Beendigung des Gesprächs
vorhanden bleibt, wodurch die Bedienungsleute in den Endstationen und im Bedienungsraum
des Zuges auf das Überschreiten der Reichweitengrenze aufmerksam gemacht werden. An Stelle dessen können auch optische
Signale in den verschiedenen Stationen ausgelöst werden, und sämtliche Signale können
sogar untereinander verschieden sein, um zu erkennen, ob der betreffende Zug in die
Reichweite der betreffenden Station hineingelangt oder aus dieser ausgetreten ist.
An Stelle der mechanischen Anschläge können auch rein elektrische Vorrichtungen
(Kurzschlußspulen oder -leitungen zwischen den Schienen und Kopplungsspulen am Zuge
zwecks Verstimmung des Senders) benutzt werden.
Zum Schlüsse sei noch an Hand des Sehemas
der Abb. 3 gezeigt, wie der Verkehr zwischen Zügen unmittelbar nach dem System
der Erfindung stattfinden kann. Der Einfachheit halber ist angenommen, daß ein Hauptzug
in der Stellung I mit einem Gegenzug in der Stellung IV und ein Hauptzug in der Stellung-II mit einem Gegenzug in der Stellung
ΙΙΓ verkehren will.
Zugstellung I, IV: Hochfrequenzübertragung längs Leitungen von I (S 2000, E 3000)
nach A1 Hochfrequenzübertragung längs Leitungen von A mit dem Stationswellenpaar (1)
S 4OOO, E 5°°0 nach B (dort vertauschtes
Stationswellenpaar 4), Hochfrequenzübertragung längs Leitungen nach IV (Zugswellenpaar
S 3000, E 2000 am Gegenzuge).
S Zugstellung II, ΙΙΓ: Zugswellenpaar S 2000, E 3000 von II nach C, Zugswellenpaar von C nach ΙΙΓ (S 3000, E 2000 am Zuge).
S Zugstellung II, ΙΙΓ: Zugswellenpaar S 2000, E 3000 von II nach C, Zugswellenpaar von C nach ΙΙΓ (S 3000, E 2000 am Zuge).
Bei genügender Nähe der Züge können diese auch unmittelbar miteinander verkehren.
Wie im Beispiel der Abb. 2 kann aber auch zur Übermittlung zwischen A und B das
Stationswellenpaar S 6000, E 7000 (11 in A bzw. 44 in B) benutzt werden.
Da zwei Züge unterwegs sind, kann für den Hauptzug bei der angenommenen direkten
Übertragung von A nach B das Wellenpaar (11, 44), zur Übertragung von A oder B
nach C das Wellenpaar S 4000, E 5000 benutzt werden. Für den Gegenzug hingegen
kann zur Übertragung von A bzw. B nach C beispielsweise das Wellenpaar (in) S 8000,
E 9000 bzw. (444) S 9000, E 8000 benutzt werden, während zur direkten Übertragung
von A nach B und umgekehrt das Wellenpaar (mi) S 10000, E π 000 bzw. (4444)
S 11 000, E 10 000 zur Verfugung steht.
Claims (7)
- Patentansprüche:i. Verfahren zur Nachrichtenübermittlung zwischen festen Stationen und fahrenden Zügen und den letzteren untereinander, bei denen man Nachrichten zwischen den Zügen und festen End- oder Zwischenstationen mittels hochfrequenter elektrischer Wellen längs Leitungen übermittelt, dadurch gekennzeichnet, daß man Nachrichten zwischen einer fahrenden Zugstation und einer außerhalb ihrer Reichweite befindlichen festen Station mittels zweier oder mehrerer hochfrequenter Wellenpaare übermittelt, von denen mindestens ein Wellenpaar als Stationswellenpaar die Nachrichtenübermittlung zwischen einer außerhalb und einer innerhalb der Reichweite der Zugstation befindlichen festen Wellenumformerstation besorgt und mindestens ein Wellenpaar als Zugswellenpaar die Nachrichtenübermittlung zwischen dem fahrenden Zug und der in seiner Reichweite befindlichen festen Station bewirkt.
- 2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man Stationswellenpaare und Zugswellenpaare voneinander verschiedener und einander nicht störender Frequenz wählt.
- 3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, unter Anwendung einer oder mehrerer Zwischenstationen, dadurch gekennzeichnet, daß man die Nachrichtenübermittlung mit Stationswellenpaaren nur zwischen benachbarten (End- bzw. Zwischen-) Stationen durchführt und man somit in einer Zwischenstation Stationswellenpaare in Zugswellenpaare umformt (und umgekehrt) oder als Stationswellenpaare zur nächsten Station weitergibt, je nachdem, ob sich der gewünschte Zug in Reichweite der Zwischenstation oder außerhalb derselben befindet.
- 4. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, unter Anwendung einer oder mehrerer Zwischenstationen, dadurch gekennzeichnet, daß man die Nachrichtenübermittlung von einer Station zu einer anderen Station auch dann unmittelbar durchführt, wenn zwischen diesen beiden Stationen eine oder mehrere Zwischenstationen liegen und man sich hierzu desselben Stationswellenpaares bedient, mittels dessen die Nachrichtenübermittlung zwischen unmittelbar benachbarten Stationen sonst erfolgt, oder daß man sich aber hierzu eines besonderen Stationswellenpaares bedient.
- 5. Verfahren nach Anspruch 1,2 oder 3, unter Anwendung einer oder mehrerer Zwischenstationen, dadurch gekennzeichnet, daß man einem bestimmten Zuge ein bestimmtes Zugswellenpaar dauernd zu- go ordnet, während die Stationswellenpaare für zwei oder mehrere auf derselben Strecke fahrende Züge untereinander gleichbleiben.
- 6. Verfahren nach Anspruch 1, 2 und 4, dadurch gekennzeichnet, daß man einem bestimmten Zuge ein gleichbleibendes Zugswellenpaar und ein oder mehrere bestimmte Stationswellenpaare ausschließlich zuordnet. ·
- 7. Verfahren nach Anspruch 1 und folgende, unter Anwendung einer oder mehrerer Zwischenstationen, dadurch gekennzeichnet, daß man von der Zugsstation aus beim Überfahren der Reich- weitengrenze zweier benachbarter (Endoder Zwischen-) Stationen mindestens einer von diesen diese Grenzüberschreitung anzeigt und die Überschreitung vorzugsweise selbsttätig entweder dem Zugspersonal durch Auslösung von Signalen oder den betreffenden Stationen durch selbsttätige Beeinflussung einer Welle angezeigt wird.Hierzu ι Blatt Zeichnungen.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DEH99426D DE441990C (de) | Verfahren zur Nachrichtenuebermittlung zwischen festen Stationen und fahrenden Zuegen und den letzteren untereinander |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DEH99426D DE441990C (de) | Verfahren zur Nachrichtenuebermittlung zwischen festen Stationen und fahrenden Zuegen und den letzteren untereinander |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE441990C true DE441990C (de) | 1927-03-22 |
Family
ID=7168313
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DEH99426D Expired DE441990C (de) | Verfahren zur Nachrichtenuebermittlung zwischen festen Stationen und fahrenden Zuegen und den letzteren untereinander |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE441990C (de) |
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE899957C (de) * | 1939-06-30 | 1953-12-17 | Aeg | Anordnung zur Traegerstromuebertragung ueber die Fahrdrahtleitungen im elektrischen Bahnbetrieb |
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0
- DE DEH99426D patent/DE441990C/de not_active Expired
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE899957C (de) * | 1939-06-30 | 1953-12-17 | Aeg | Anordnung zur Traegerstromuebertragung ueber die Fahrdrahtleitungen im elektrischen Bahnbetrieb |
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