DE4419798A1 - Schallschutz für Fahrzeuge, insbesondere Schienenfahrzeuge - Google Patents
Schallschutz für Fahrzeuge, insbesondere SchienenfahrzeugeInfo
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Description
Die Erfindung betrifft einen Schallschutz für Fahrzeuge, insbe
sondere Schienenfahrzeuge, der nicht nur im Bereich der Räder,
sondern über die gesamte Fahrzeuglänge vorgesehen ist und tief
an das untere Umgrenzungsprofil des Fahrzeuges heranragt, wel
cher vornehmlich den Luftschall mindert und weitgehende, sonst
erforderliche, ortsfeste bauliche Schallschutzmaßnahmen an den
Fahrbahnen reduziert bzw. überflüssig werden läßt.
Es sind ganz allgemein konstruktive Maßnahmen an Fahrzeugen
sowie unmittelbar an und neben den Fahrbahnen bekannt, welche
der Verhinderung sowie Minderung von unerwünschten Erschütterun
gen, Luft- und Körperschallwirkungen dienen. Dem Stand der Tech
nik sind derartige Lösungen zu entnehmen, bei denen Schall
schutzabdeckungen der Räder ein Ausbreiten des Luftschalls mini
mieren als auch die Formgebungen von Rad und Schiene sowie die
Beschaffenheit der Lauffläche auf der Schiene möglichst keine
Schwingungserregung erzeugen, die Radscheibe und die Schiene
durch form- und kraftschlüssige elastische Elemente das Quer
schwingungsverhalten begrenzen, der Luftschall durch Schall
schutzwände, welche außerhalb des Lichtraumes wahlweise in abge
stufter Höhe ortsfest angeordnet sind, möglichst reflektiert
wird und somit die betroffene Umgebung nicht erreicht. So ist im
einzelnen eine Schallschutzabdeckung für ein Rad eines Radsatzes
eines Schienenfahrzeuges (EP 0 542 712) bekannt, die als eine,
den Radaufstandsbereich freigebende Öffnung aufweisende Haube
ausgebildet ist, die vorzugsweise bis an das untere Umgrenzungs
profil nach UIC-Norm, allenfalls zuzüglich eines zulässigen
Verschleißmaßes des Durchmessers der Radscheibe heranreicht,
wobei der Radsatz eine an jedem ihrer beiden Enden an der Außen
seite des jeweiligen Rades in einem Radsatzlagergehäuse gelager
te Radsatzwelle besitzt, über die sich die Haube in vertikaler
Richtung nach unten erstreckt. Hierbei ist die Haube konzen
trisch zum Rad radinnenseitig durch eine Stützlagerung auf der
Radsatzwelle drehbar gelagert und radaußenseitig entweder mit
tels einer Stützlagerung ebenfalls auf der Radsatzwelle drehbar
gelagert oder am Radsatzlagergehäuse starr befestigt, oder die
Haube lediglich am Radsatzlagergehäuse starr befestigt bzw. vom
Radsatzlagergehäuse getragen. Desweiteren ist ein geräuschge
dämpftes Schienenrad (DE 31 19 959) mit mindestens einem am Rad
kranz befestigten Dämpfungsglied zur Schalldämpfung bekannt, bei
dem das Dämpfungsglied aus zwei übereinander angeordneten Bän
dern aus Kunststoffmaterial bzw. Metall besteht und das Metall
band eine geringere Breite als das Kunststoffband aufweist sowie
beide Bänder eine Spirale bilden. Weiterhin ist ein gummigefe
dertes Schienenrad (DE 31 36 275) bekannt, welches zwischen dem
Radreifen und der Radscheibe zu mindestens einem Ring angeord
nete Gummikörper und mindestens einen Schallabsorber vorsieht,
wobei Radstreifen und/oder Radscheibe mindestens eine, von den
Gummikörpern übergriffene, umlaufende Nut aufweisen (aufweist),
in der der Schallabsorber, vom Gummikörper vorgespannt, angeord
net ist. Im weiteren sind Lärmschutzvorrichtungen für schienen
gebundene Verkehrsmittel auf schottergelagerten Gleisen (DE GM
85 01 974), bestehend aus mindestens einer zur Anordnung seit
lich des Gleises bestimmten Schutzwand, bekannt, deren Höhe so
bemessen ist, daß sie die Schienenoberkante um eine Höhendiffe
renz überragt, wobei diese als vorgefertigte, transportable und
mit Stütz- und Befestigungsmitteln für das Aufstellen neben oder
auf dem Schotterbett versehene Schallschutzwand als im wesentli
chen absorbtionsfreier Reflektor ausgebildet ist, dessen Schall
auftrefffläche derart in Richtung auf das Schotterbett geneigt
und/oder konkav gekrümmt ist, das vom Schiene-Rad-System ausge
hender und auf die Schutzwand treffender Schall im wesentlichen
auf das Schotterbett reflektiert wird.
Den beschriebenen aktiven Schallschutzmaßnahmen an Fahrzeugen
und Fahrbahnen haftet der Nachteil an, daß sie neben den hohen
Kosten nur eine begrenzte Wirkung haben. Gleichfalls verursachen
die bekannten passiven Schutzmaßnahmen im Form von Schallschutz
wänden hohe Kosten, sind instandhaltungsintensiv und wirken in
der Landschafts- sowie Bebauungsgestaltung störend. Auch die
Lösung, in unmittelbarer Schienennähe extrem niedrige Schall
schutzwände anzuordnen, weist neben den hohen Kosten den Nach
teil auf, daß Instandhaltungsmaßnahmen am Gleis behindert wer
den.
Der im Patentanspruch angegebenen Erfindung liegt das Problem zu
Grunde, in Vermeidung der voranbeschriebenen Nachteile eine
konstruktive Lösung am Fahrzeug selbst zu entwickeln, die vor
nehmlich den Luftschall mindert, die Reflektierung des Luft
schalls in Richtung Quelle ermöglicht und weitestgehend umfang
reiche bauliche Schallschutzmaßnahmen an den Fahrbahnen redu
ziert.
Erfindungsgemäß wird die Aufgabe dadurch gelöst, indem der Wa
genkasten und/ oder die freien Räume der Öffnungen des Wagenka
stens für die Laufwerke eine Ummantelung als passiven Schall
schutz, welcher aus der Beblechung des Wagenkasten selbst oder
aus zusätzlichen, an diesem und/ oder am Laufwerk befestigbaren
Ummantelungen gebildet ist, vorsieht, die in Richtung des unte
ren Umgrenzungsprofils tief gezogen und zur Schienenoberkante
hin abgebogen oder konkav gekrümmt ausgebildet ist. Es ist wei
terhin erfindungsgemäß, daß an der unteren, der Schienenoberkan
te zugewandten Kante der Ummantelung mindestens ein durchgehen
des oder sektioniertes, gerades, gewinkeltes oder gebogenes la
melliertes Elastomer befestigt und daß die Ummantelung im Be
reich der Laufwerke aus Klappen, Schieber oder Jalousien gebil
det ist.
Die Vorteile der erfindungsgemäßen Lösung bestehen insbesondere
darin, daß neben den gewünschten Reflektierungen des Luftschalls
in Richtung der Quelle die tiefgezogene Ummantelung über den
Bereich der Laufwerke hinaus eine optimale Gestaltung des Fahr
zeuges bewirkt und sich insbesondere im Hochgeschwindigkeitsver
kehr hinsichtlich des Strömungsverhaltens positiv auswirkt.
Die Erfindung soll nachstehend an einem Ausführungsbeispiel
näher erläutert werden. Hierbei zeigen die Zeichnungen in:
Fig. 1 einen Querschnitt durch das Fahrzeug mit Ummantelung;
Fig. 2 einen unteren Bereich der Ummantelung nach Fig. 1;
Fig. 3 eine Seitenansicht des Fahrzeuges im Laufwerksbereich
mit der Ummantelung.
Wie aus den Fig. 1 und 3 ersichtlich, weist der Wagenkasten 1
eines Schienenfahrzeuges über seine gesamte Länge und über den
gesamten freien Raum der Öffnungen für die Laufwerke 2, einen
passiven Schallschutz, der unter Ausnutzung des Umgrenzungs
profils zur Schienenoberkante 3 hin durch eine tief gezogene
Ummantelung 4 gebildet ist, auf. Diese Ummantelung 4 kann sowohl
aus der Beblechung des Wagenkastens 1 selbst als auch aus sepa
raten Elementen, welche am Wagenkasten 1 und/ oder bezüglich der
Einsatzbedingungen enger Kurvenfahrten am Laufwerk 2 befestigt
werden, gebildet sein. Desweiteren ist die Ummantelung 4 in
Richtung Schienenoberkante 3 abgebogen bzw. konkav gekrümmt. An
der unteren, der Schienenoberkante 3 zugewandten freien Kante
der Ummantelung 4 sind sektioniert oder durchgehend längs zum
Fahrzeug gem. Fig 2 ein oder mehrere, gerade und/oder gewinkel
te bzw. gebogene lamellierte Elastomer 5 vorgesehen, die in den
möglichen unterschiedlichen Ausführungen einer zusätzlichen
Schallbrechung dienen. Je nach den Bedingungen hinsichtlich der
Geschwindigkeiten sollten die Lamellen in Bezug auf deren Länge,
Abstand und Dicke ausgestaltet sein. Nach Fig. 3 bestehen die
Ummantelungen 4 aus Jalousien 6, welche zum Zweck der Durchfüh
rung von Instandhaltungsmaßnahmen am Laufwerk 2 leicht entfern
bar sind. An Stelle der Jalousien 6 können auch Klappen oder
Schieber verwendet werden.
Diese, insbesondere durchgehende Schallschutzmaßnahme gewähr
leistet eine effektive Verwirbelung des Luftschalls unter der
Röhre des Wagenkastens.
Bezugszeichenliste
1 Wagenkasten
2 Laufwerk
3 Schienenoberkannte
4 Ummantelung
5 lamellierte Elastomer
6 Jalousien.
2 Laufwerk
3 Schienenoberkannte
4 Ummantelung
5 lamellierte Elastomer
6 Jalousien.
Claims (3)
1. Schallschutz für Fahrzeuge, insbesondere Schienenfahrzeuge,
dadurch gekennzeichnet, daß der Wagenkasten (1) und/oder
die freien Räume der Öffnungen des Wagenkastens (1) für die
Laufwerke (2) eine Ummantelung (4) als passiven Schall
schutz, welcher aus der Beblechung des Wagenkastens (1)
selbst oder aus zusätzlichen, an diesem und/oder am Lauf
werk (2) befestigbaren Ummantelungen (4) gebildet ist, vor
sieht, die in Richtung des unteren Umgrenzungsprofils tief
gezogen und zur Schienenoberkante (3) hin abgebogen oder
konkav gekrümmt ausgebildet ist.
2. Schallschutz für Fahrzeuge nach Anspruch 1, dadurch gekenn
zeichnet, daß an der unteren, der Schienenoberkante (3)
zugewandten Kante der Ummantelung (4) mindestens ein durch
gehendes oder sektioniertes, gerades, gewinkeltes oder
gebogtes lamelliertes Elastomer (5) befestigt ist.
3. Schallschutz für Fahrzeuge nach Anspruch 1 und 2, dadurch
gekennzeichnet, daß die Ummantelung (4) im Bereich der
Laufwerke (2) aus Klappen, Schieber oder Jalousien (6)
besteht.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE4419798A DE4419798A1 (de) | 1994-06-06 | 1994-06-06 | Schallschutz für Fahrzeuge, insbesondere Schienenfahrzeuge |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE4419798A DE4419798A1 (de) | 1994-06-06 | 1994-06-06 | Schallschutz für Fahrzeuge, insbesondere Schienenfahrzeuge |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE4419798A1 true DE4419798A1 (de) | 1995-12-07 |
Family
ID=6519943
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE4419798A Withdrawn DE4419798A1 (de) | 1994-06-06 | 1994-06-06 | Schallschutz für Fahrzeuge, insbesondere Schienenfahrzeuge |
Country Status (1)
Country | Link |
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