DE4413002A1 - Verfahren zur Verklebung von Formteilen aus Polycarbonat - Google Patents
Verfahren zur Verklebung von Formteilen aus PolycarbonatInfo
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Description
Gegenstand der Erfindung ist ein Verfahren zur spannungsrißfreien
transparenten Verklebung von aus Polycarbonat gefertigten Formteilen
mit anderen Formteilen, ebenfalls aus Polycarbonat
oder anderen amorphen Thermoplasten.
Die Verklebung von Polycarbonat ist keineswegs neu. Die Verklebung
wird üblicherweise mit den für Polycarbonat üblichen
Lösungsmitteln vorgenommen. Limitierend ist dabei die Neigung
des Polycarbonates zur Spannungsrißbildung und die Bildung von
Kristalliten bei ungeeigneten Lösungsmitteln, was zu nicht
einwandfrei transparenten und mechanisch wenig stabilen Klebeflächen
bzw. Klebeverbindungen führt.
Weiterhin spielt die Flüchtigkeit bzw. der Siedepunkt der zum
Kleben verwendeten Substanz eine große Rolle, da die Verbindung
in kurzer Zeit aushärten soll.
In der Praxis werden Polycarbonatformteile daher im wesentlichen
mit chlorierten Kohlenwasserstoffen wie z. B. Dichlormethan,
Trichlorethylen, Perchlorethylen und ähnlichen Verbindungen
durchgeführt. Nachteilig an diesen Verklebungen ist ihr
Chlorgehalt, der aus den Resten der verwendeten Lösungsmittel
stammt und in Kombination mit der teilweise hohen Flüchtigkeit,
bei nicht sachgemäßer Handhabung, zu toxikologischen
Problemen führen kann.
Hersteller von Polycarbonatteilen für medizinische Anwendungen,
verwenden daher häufig Cyclohexanon, Dioxan oder Tetrahydrofuran
als Klebemittel. Nachteilig an der Verwendung von
Cyclohexanon ist der hohe Siedepunkt und die Neigung Spannungsrisse
im Formteil auszulösen, während im Falle des
Dioxans und Tetrahydrofurans neben der Geruchsbelästigung eine
nicht unproblematische Toxikologie der breiten Anwendung
entgegen steht.
Gesucht wurde daher ein Verfahren, das eine unproblematische,
transparente und spannungsrißfreie Verklebung von Polycarbonatformteilen,
untereinander oder mit anderen transparenten
überwiegend amorphen Kunststoffteilen, wie z. B. Anschlußstücken,
ermöglicht.
Diese Aufgabe wurde dadurch gelöst, daß zur Verklebung von
Teilen aus Polycarbonaten Formaldehydbisacetale, bevorzugt
cyclische, gegebenenfalls Mischungen von Formaldehydbisacetalen
oder Mischungen bestehend aus einem oder mehreren
Formaldehydbisacetalen, gegebenenfalls mit darin gelöstem
Polycarbonat oder einem anderen gelösten, transparenten,
überwiegend amorphen Kunststoff, bestehen, zur Verklebung
benutzt werden, mit der Maßgabe, daß die Formaldehydacetale
der allgemeinen Formel (I)
R-O-B-O-R′ (I)
folgen, in der
R, R′ unabhängig voneinander für C₁-C₃-Alkyl, gegebenenfalls substituiertes Benzyl und Phenyl stehen, oder aber in dem R und R′ zu einer ringbildenden gegebenenfalls substituierten Alkylenkette mit einer Kettenlänge von 2-9 bevorzugt 2-3 C-Atomen verknüpft ist, und
B für einen zweiwertigen Rest <CH₂, <CRR′ steht mit den obigen Bedeutungen für R und R′.
R, R′ unabhängig voneinander für C₁-C₃-Alkyl, gegebenenfalls substituiertes Benzyl und Phenyl stehen, oder aber in dem R und R′ zu einer ringbildenden gegebenenfalls substituierten Alkylenkette mit einer Kettenlänge von 2-9 bevorzugt 2-3 C-Atomen verknüpft ist, und
B für einen zweiwertigen Rest <CH₂, <CRR′ steht mit den obigen Bedeutungen für R und R′.
Verklebungsmittel im Sinne dieses Patentes sind daher Acetale
des Formaldehyds wie z. B.:
Dimethylacetal, Diethylacetal, Di-n-propyl- bzw. Di-i-propyl- acetal, 1,3-Dioxolan, 1,3-Dioxan, 4,4-Dimethyl-1,3-dioxolan oder Mischungen von zweien oder mehreren dieser Verbindungen, bevorzugt ist 1,3-Dioxolan,
Dimethylacetal, Diethylacetal, Di-n-propyl- bzw. Di-i-propyl- acetal, 1,3-Dioxolan, 1,3-Dioxan, 4,4-Dimethyl-1,3-dioxolan oder Mischungen von zweien oder mehreren dieser Verbindungen, bevorzugt ist 1,3-Dioxolan,
Eine andere Ausführungsform des Verfahrens zur Verklebung von
Polycarbonaten ist die Verwendung von Lösungen, von einem oder
mehreren zuverklebenden Polymeren, bevorzugt Polycarbonaten in
den Lösungsmitteln des erfindungsgemäßen Verfahrens, als Verklebungsmittel.
So können z. B. Lösungen von 0,01 bis 25 Gew.-%,
vorzugsweise 1-15%ige Lösungen, zu verklebendem Polymer, byevorzugt
Polycarbonat, als Verklebungsmittel verwendet werden.
Selbstverständlich können auch Mischungen der erfindungsgemäßen
Verklebungsmittel bei chlorierten Lösungsmitteln bzw.
solchen, wie sie dem Stand der Technik entsprechen, zum
Verkleben verwendet werden und sind damit Gegenstand des
Patentes. Vorteilhaft sind hier Mischungen, in denen die
chlorierten oder sonst wie später unerwünschten Restlösungsmittel,
die im Gemisch mit den erfindungsgemäßen
Lösungsmitteln verwendet werden, einen niedrigeren Siedepunkt
haben als die verwendeten erfindungsgemäßen Verklebungsmittel.
Die erfindungsgemäßen Verklebungsmittel sollten in diesen
Mischungen einen Anteil von mehr als 30% an der Mischung
haben. Auch Lösungen von einem oder mehreren Polycarbonaten in
Mischungen der Formaldehydacetalen und anderen Polycarbonat
lösenden Verbindungen sind daher Gegenstand dieses Patentes.
Die Verklebung der Polycarbonatformkörper kann, nach Auftrag
des erfindungsgemäßen Verklebungsmittels, bei normaler Temperatur
oder leicht erhöhten Temperaturen durchgeführt werden.
Vorteilhaft ist ein weitgehender Ausschluß von Luftfeuchtigkeit,
sofern diese, bedingt durch die Verdunstungskälte des
Verklebungsmittels, kondensieren könnte, wobei Trübungen an
der Verklebungsstelle entstehen können.
Weiterhin kann die Verklebung mit oder ohne Andruck der
zu verklebenden Teile durchgeführt werden.
Sollen die verklebten Teile einer Temperatur ausgesetzt werden,
die deutlich höher liegt als die Siedetemperatur der erfindungsgemäßen
Verklebungsmittel, z. B. einer Heißdampfsterilisation,
so muß dem Verklebungsmittel ausreichend Zeit zum
Ausdiffundieren gegeben werden, da sonst Störungen an der
Klebefläche, wie z. B. ein leichtes Aufschäumen, beobachtet
werden können. Um diese Störungen zu vermeiden, ist es vorteilhaft,
wen die entsprechenden verklebten Formteile bei
erhöhter Temperatur, vorzugsweise anfangs unterhalb der Siedetemperatur
des Verklebungsmittels, getempert werden.
Kunststoffe, die nach dem erfindungsgemäßen Verfahren verklebt
werden können, sind Polycarbonate, Copolycarbonate, Polyestercarbonate
und Mischungen aus diesen Polymeren bzw. Mischungen
dieser Polymere auf unterschiedlicher Monomer, d. h. Bisphenolbasis.
Weiterhin können Blends dieser Polymeren oder Polymermischungen
erklebt werden, sofern deren Polycarbonat u/o Polyestercarbonatanteil
mindestens 50% beträgt für den Fall, daß der
Blendpartner mit dem Basispolymer nicht verträglich ist.
Bevorzugte Blendpartner sind EPDM-, SAN- und ABS-Polymerisate.
Weiterhin können Formkörper aus anderen amorphen Thermoplasten,
wie z. B. Polysulfone, Weich-PVC, aromatische Polyester
miteinander oder mit Polycarbonatformkörpern verklebt werden.
Die zu verklebenden Polymere oder Polymermischungen und Blends,
können wie für diese Polymere üblich mit den entsprechenden
Additven - Entformern, Thermo- und UV-Stabilisatoren, Flammschutzmitteln,
Stabilisatoren, Füllstoffen und Glasfasern -
versetzt sein.
Bisphenole, die zur Herstellung der erfindungsgemäß zu verklebenden
(Co)Polycarbonate, (Co)Polyestercarbonate, Polysulfonen
und aromatischen Polyestern verwendet werden können, sind
beispielsweise solche auf Basis der allgemeinen Formel (II)
HO-Z-OH (II)
mit vorzugsweise 6 bis 30 C-Atomen sind sowohl einkernige als auch mehrkernige
Diphenole, die Heteroatome enthalten können und unter den Bedingungen
der Polycarbonatherstellung und deren thermischer Behandlung inerte Substituenten
haben können.
Beispielsweise seine Hydrochinon, Resorcin, Dihydoxybiphenyl, Bis-(hydroxyphenyl)-alkane,
Bis-(hydroxyphenyl)-cycloalkane, Bis-(hydroxyphenyl)-sulfide,
-ether, -ketone, -sulfoxide, -sulfone und α,α-Bis-(hydroxyphenyl)-diisopropylbenzole
sowie deren kernalkylierte und kernhalogenierte Verbindungen genannt.
Geeignete Diphenole sind beispielsweise in den US-Patenten 3 028 365,
2 999 835, 3 062 781, 3 148 172 und 4 982 014, in den deutschen Offenlegungsschriften
1 570 703 und 2 063 050 sowie in der Monographie "H. Schnell,
Chemistry and Physics of Polycarbonates, Interscience Publishers, New York,
1964" beschrieben.
Bevorzugte Diphenole sind
4,4′-Dihydroxybiphenyl,
2,2-Bis-(4-hydroxyphenyl)-propan,
2,4-Bis-(4-hydroxyphenyl)-2-methylbutan,
1,1-Bis-(4-hydroxyphenyl)-cyclohexan,
α,α-Bis-(4-hydroxyphenyl)-p-diisopropylbenzol,
2,2-Bis-(3-methyl-4-hydroxyphenyl)-propan,
2,2-Bis-(3-chlor-4-hydroxyphenyl)-propan,
Bis-(3,5-dimethyl-4-hydroxyphenyl)-methan,
2,2-Bis-(3,5-dimethyl-4-hydroxyphenyl)-propan,
Bis-(3,5-dimethyl-4-hydroxyphenyl)-sulfon,
2,4-Bis-(3,5-dimethyl-4-hydroxyphenyl)-2-methylbutan,
1,1-Bis-(3,5-dimethyl-4-hydroxyphenyl)-cyclohexan,
α,α′-Bis-(3,5-dimethyl-4-hydroxyphenyl)-p-diisopropyl-benzol,
1,1-Bis-(4-hydroxyphenyl)-3,3,5-trimethylcyclohexan,
1,1-Bis-(4-hydroxyphenyl)-3-methylcyclohexan,
1,1-Bis-(4-hydroxyphenyl)-3,3-dimethylcyclohexan,
1,1-Bis-(4-hydroxyphenyl)-4-methyl-cyclohexan,
2,2-Bis-(3,5-dichlor-4-hydroxyphenyl)-propan und
2,2-Bis-(3,5-dibrom-4-hydroxyphenyl)-propan.
4,4′-Dihydroxybiphenyl,
2,2-Bis-(4-hydroxyphenyl)-propan,
2,4-Bis-(4-hydroxyphenyl)-2-methylbutan,
1,1-Bis-(4-hydroxyphenyl)-cyclohexan,
α,α-Bis-(4-hydroxyphenyl)-p-diisopropylbenzol,
2,2-Bis-(3-methyl-4-hydroxyphenyl)-propan,
2,2-Bis-(3-chlor-4-hydroxyphenyl)-propan,
Bis-(3,5-dimethyl-4-hydroxyphenyl)-methan,
2,2-Bis-(3,5-dimethyl-4-hydroxyphenyl)-propan,
Bis-(3,5-dimethyl-4-hydroxyphenyl)-sulfon,
2,4-Bis-(3,5-dimethyl-4-hydroxyphenyl)-2-methylbutan,
1,1-Bis-(3,5-dimethyl-4-hydroxyphenyl)-cyclohexan,
α,α′-Bis-(3,5-dimethyl-4-hydroxyphenyl)-p-diisopropyl-benzol,
1,1-Bis-(4-hydroxyphenyl)-3,3,5-trimethylcyclohexan,
1,1-Bis-(4-hydroxyphenyl)-3-methylcyclohexan,
1,1-Bis-(4-hydroxyphenyl)-3,3-dimethylcyclohexan,
1,1-Bis-(4-hydroxyphenyl)-4-methyl-cyclohexan,
2,2-Bis-(3,5-dichlor-4-hydroxyphenyl)-propan und
2,2-Bis-(3,5-dibrom-4-hydroxyphenyl)-propan.
Besonders bevorzugte Diphenole sind z. B.:
2,2-Bis-(4-hydroxyphenyl)-propan,
2,2-Bis-(3,5-dimethyl-4-hydroxyphenyl)-propan,
2,2-Bis-(3,5-dichlor-4-hydroxyphenyl)-propan,
2,2-Bis-(3,5-dibrom-4-hydroxyphenyl)-propan,
1,1-Bis-(4-hydroxyphenyl)-cyclohexan.
1,1-Bis-(4-hydroxyphenyl)-3,3,5-trimethylcyclohexan,
1,1-Bis-(4-hydroxyphenyl)-3-methylcyclohexan,
1,1-Bis-(3,5-dimethyl-4-hydroxyphenyl)-4-methylcyclohexan.
2,2-Bis-(4-hydroxyphenyl)-propan,
2,2-Bis-(3,5-dimethyl-4-hydroxyphenyl)-propan,
2,2-Bis-(3,5-dichlor-4-hydroxyphenyl)-propan,
2,2-Bis-(3,5-dibrom-4-hydroxyphenyl)-propan,
1,1-Bis-(4-hydroxyphenyl)-cyclohexan.
1,1-Bis-(4-hydroxyphenyl)-3,3,5-trimethylcyclohexan,
1,1-Bis-(4-hydroxyphenyl)-3-methylcyclohexan,
1,1-Bis-(3,5-dimethyl-4-hydroxyphenyl)-4-methylcyclohexan.
Insbesondere ist 2,2-Bis-(4-hydroxyphenyl)-propan und 1,1-Bis-(4-hydroxyphenyl)-
3,3,5-trimethylcyclohexan bevorzugt.
Es können auch beliebige Mischungen der vorgenannten Diphenole verwendet
werden.
Zwecks Verbesserung des Fließverhaltens können auch geringe Mengen,
vorzugsweise Mengen zwischen 0,05 und 2,0 Mol-% (bezogen auf Mole an
eingesetzten Diphenolen), an tri- oder mehr als trifunktionellen Verbindungen,
insbesondere solchen mit drei oder mehr als drei phenolischen Hydroxylgruppen in
bekannter Weise mitverwendet werden. Einige der verwendbaren Verbindungen
mit drei oder mehr als drei phenolischen Hydroxylgruppen sind beispielsweise
1,3,5-Tri-(4-hydroxyphenyl)-benzol, 1,1,1-Tri-(4-hydroxyphenyl)-ethan, 2,6-Bis-(2-
hydroxy-5′-methyl-benzyl)-4-methylphenol, 2-(4-Hydroxyphenyl)-2-(2,4-dihydroxyphenyl)-
propan, Hexa-(4-(4-hydroxyphenylisopropyl)-phenyl)-ortho-terephthalsäureeste-r,
Tetra-(4-hydroxyphenyl)-methan und 1,4-Bis-(4′,4′′-dihydroxytriphenyl)-
methyl)-benzol. Einige der sonstigen dreifunktionellen Verbindungen sind
2,4-Dihydroxybenzoesäure, Trimesinsäure, Cyanurchlorid und 3,3-Bis-(4-hydroxy-
3-methyl-phenyl)-2-oxo-2,3-dihydroindol.
Die Herstellung der erfindungsgemäßen Polycarbonate bzw. Polycarbonatgemische
kann im wesentlichen nach folgenden zwei bekannten Methoden (vgl. H. Schnell,
"Chemistry and Physics of Polycarbonates", Polymer Review, Vol. IX,
Seite 27 ff., Interscience Publ. 1964) erfolgen:
Hierbei werden die einzusetzenden Diphenole in wäßriger alkalischer Phase
gelöst. Dazu werden die zur Herstellung der erfindungsgemäßen Polycarbonate
erforderlichen Kettenabbrecher in Mengen von 1,0 bis 20,0
Mol-%, bezogen auf Mole Diphenol, in einem organischen Lösungsmittel
gelöst oder in Substanz, zugegeben. Dann wird in Gegenwart einer inerten,
vorzugsweise Polycarbonat-lösenden, organischen Phase mit Phosgen umgesetzt.
Die Reaktionstemperatur liegt zwischen 0°C und 40°C.
Die Zugabe der erforderlichen Kettenabbrecher in Art und Menge wie oben
angegeben, kann auch während der Phosgenierung erfolgen.
Geeignete organische Lösungsmittel für die Kettenabbrecher sind beispielsweise
Methylenchlorid, Chlorbenzol, Mischungen aus Methylenchlorid und
Chlorbenzol, Aceton, Acetonitril, Toluol.
Die Reaktion kann durch Katalysatoren wie Tributylamin oder Triethylamin
begünstigt werden. Um den Einbau des Kettenabbrechers zu begünstigen,
können auch Oniumsalze, wie etwa Tetraalkylammoniumhalogenide als
Phasentransferkatalysatoren mitverwendet werden.
Werden Verzweiger mitverwendet, so kann deren Zugabe vor der Umsetzung
mit Phosgen oder während der Phosgenierung erfolgen.
Neben oder anstelle der Diphenole können auch deren Chlorkohlensäureester
eingesetzt werden.
Hierbei werden die Diphenole in organischen Basen wie Pyridin gelöst,
gegebenenfalls unter Zusatz weiterer organischer Lösungsmittel; dann
werden, wie unter 1. beschrieben, die zur Herstellung der erfindungsgemäßen
Polycarbonate erforderlichen Kettenabbrecher in Mengen von 1,0
bis 20,0 Mol-%, bezogen auf Mol Diphenol, bei Raumtemperatur zugegeben.
Dann wird mit Phosgen umgesetzt. Die Reaktionstemperatur liegt zwischen
0°C und 40°C. Geeignete organische Basen außer Pyridin sind z. B.
Triethylamin, Tributylamin, geeignete Lösungsmittel sind beispielsweise
Methylenchlorid, Chlorbenzol, Toluol oder Gemische aus Methylenchlorid
und Chlorbenzol oder Toluol.
Die Isolierung der erfindungsgemäßen Polycarbonate erfolgt bei den Verfahrensvarianten
1 und 2 in bekannter Weise. Geeignete Aufarbeitungsverfahren
sind insbesondere das Ausfällen, die Sprühtrocknung und das
Verdampfen des Lösungsmittels im Vakuum.
Bei der Mitverwendung von Verzweigern wird wie unter 1. beschrieben
verfahren.
Neben den Diphenolen können auch bis zu 50 Mol-%, bezogen auf die
eingesetzten Diphenole, von deren Bischlorkohlensäureestern eingesetzt
werden.
Den erfindungsgemäßen Polycarbonaten können noch vor oder nach ihrer
Verarbeitugn die für thermoplastische Polycarbonate üblichen Additive wie Stabilisatoren,
Entformungsmittel, Pigmente, Flammschutzmittel, Antistatika, Füllstoffe
und Verstärkungsstoffe in den üblichen Mengen zugesetzt werden.
Die erfindungsgemäßen Polycarbonate können zu Formkörpern verarbeitet werden,
indem man beispielsweise die in bekannter Weise isolierten Polycarbonate zu
Granulat extrudiert und dieses Granulat gegebenenfalls nach Zusatz der obengenannten
Additive durch Spritzguß zu verschiedenen Artikeln in bekannter Weise
verarbeitet.
Die erfindungsgemäßen Polycarbonate sind als Formkörper überall dort einsetzbar,
wo die bislang bekannten Polycarbonate eingesetzt wurden, also beispielsweise im
Elektrosektor sowie im Bausektor, und zwar dann, wenn erhöhte Chemikalienbeständigkeit
verlangt wird.
Beispiele für Verwendungen sind Folien, Verbundfolien, Extrusions- und
Spritzgußformteile mit und ohne Füllstoffe bzw. Glasfaserverstärkung wie z. B.
Sicherheitshelme, Schaumstoffe, Plattenware und Blaskörper, sowie medizinische
Artikel, wie Schläuche und Kurzzeitimplantate.
Den nach dem erfindungsgemäßen Verfahren erhältlichen Polycarbonaten können
noch andere Thermoplaste in üblichen Mengen zugemischt werden.
1. Zwei Normflachstäbe aus Bisphenol-A-Polycarbonat wurden mit
den breiten Seiten rechtwinklig übereinander verklebt,
indem eine oder beide der zu verklebenden Flächen, mit 1.3-
Dioxolan bestrichen werden. Anschließend werden die zu
verklebenden Flächen miteinander in Kontakt gebracht und
kurze Zeit in der gewünschten Position fixiert. Das
Ergebnis ist eine saubere, störungsfreie und transparente
Verklebungsstelle, die nach ca. 1stündiger Trockenzeit eine
Polycarbonat-typische Mechanik aufweist.
2. Auf gleiche Weise wurden, mit dem gleichen Erfolg, spannungsrißfrei
Probekörper auf Basis von Polycarbonat aus
1,1-Bis-(4-hydroxyphenyl)-3.3.5-trimethylcyclohexan
verklebt.
3. Das Beispiel 2 wurde mit einer Mischung aus 2 Teilen 1.3-
Dioxolan und 1 Teil Dimethylacetal des Formaldehyds wiederholt.
Die Verklebung war transparent und spannungsrißfrei.
4. Das Beispiel 1 wurde wiederholt, jedoch zur Verklebung eine
10%ige Lösung von Bisphenol-A-Polycarbonat in 1.3-Dioxolan
verwendet. Die Verklebung konnte hierbei in deutlich
reduzierter Geschwindigkeit durchgeführt werden, da der
niedrige Siedepunkt des Dioxolans bei der Auftragung als
Polycarbonatlösung nur noch eine untergeordnete Rolle
spielte. Die Verklebungsstelle war transparent und spannungsrißfrei.
5. Auf einen Bisphenol-A-Polycarbonat-Flachstab wird ein
schlauchförmiges Anschlußstück rechtwinklig also blind
mit 1.3-Dioxolan aufgeklebt. An der Verklebungsstelle
entstehen keine Spannungsrisse.
Claims (10)
1. Verfahren zur Verklebung von Teilen aus Polycarbonaten,
Polyestercarbonaten, Polysulfonen, aromatischen Polyestern
miteinander oder mit Teilen aus Weich-PVC, dadurch gekennzeichnet,
daß zur Verklebung Formaldehydbisacetale, bevorzugt
cyclische, gegebenenfalls Mischungen von Formaldehydbisacetalen
oder Mischungen bestehend aus einem oder mehreren
Formaldehydbisacetalen, gegebenenfalls mit darin gelöstem
Polycarbonat oder einem anderen gelösten, transparenten,
überwiegend amorphen Kunststoff, benutzt werden, mit der
Maßgabe, daß die Formaldehydacetale der allgemeinen Formel (I)
R-O-B-O-R′ (I)folgen, in der
R, R′ unabhängig voneinander für C₁-C₃-Alkyl, gegebenenfalls substituiertes Benzyl und Phenyl stehen, oder aber in dem R und R′ zu einer ringbildenden gegebenenfalls substituierten Alkylenkette mit einer Kettenlänge von 2-9 bevorzugt 2-3 C-Atomen verknüpft ist, und
B für einen zweiwertigen Rest <CH₂, <CRR′ steht, mit den obigen Bedeutungen für R und R′.
R, R′ unabhängig voneinander für C₁-C₃-Alkyl, gegebenenfalls substituiertes Benzyl und Phenyl stehen, oder aber in dem R und R′ zu einer ringbildenden gegebenenfalls substituierten Alkylenkette mit einer Kettenlänge von 2-9 bevorzugt 2-3 C-Atomen verknüpft ist, und
B für einen zweiwertigen Rest <CH₂, <CRR′ steht, mit den obigen Bedeutungen für R und R′.
2. Verfahren gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die zu
verklebenden Formteile aus Polycarbonat bestehen, vorzugsweise
solchen auf Basis von Bisphenol A und/oder 1,1-Bis-(4-hydroxyphenyl)-
3.3.5-trimethylcyclohexan.
3. Verfahren gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die zu
verklebenden Formteile aus Polysulfon bestehen, vorzugsweise
solchen auf Basis von Bisphenol A und/oder 1,1-Bis-(4-hydroxyphenyl)-
3.3.5-trimethylcyclohexan.
4. Verfahren gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die zu
verklebenden Formteile aus Polycarbonat oder Polysulfon
bestehen, vorzugsweise solchen auf Basis von Bisphenol A
und/oder 1,1-Bis-(4-hydroxyphenyl)-3.3.5-trimethylcyclohexan.
5. Verfahren gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß eines
der zu verklebenden Formteile aus Polycarbonat oder Polysulfon
besteht, vorzugsweise solchen auf Basis von Bisphenol A
und/oder 1,1-Bis-(4-hydroxyphenyl)-3.3.5-trimethylcyclohexan
und das andere aus Weich-PVC.
6. Verfahren gemäß Anspruch 1-5, dadurch gekennzeichnet, daß das
Verklebungsmittel 1.3-Dioxolan ist.
7. Verfahren gemäß Anspruch 1-5, dadurch gekennzeichnet, daß das
Verklebungsmittel eine 0,01-25%ige, vorzugsweise 1-15%ige
Lösung des zu verklebenden Polymers in 1.3-Dioxolan ist.
8. Verfahren gemäß Anspruch 1-7, dadurch gekennzeichnet, daß die
Verklebung unter Druck vorgenommen wird.
9. Verfahren gemäß Anspruch 1-8, dadurch gekennzeichnet, daß nach
der Verklebung die Lösungsmittelreste durch Trocknung mittels
Temperatur, gegebenenfalls im Vakuum, entfernt werden.
10. Formteile, die gemäß den Ansprüchen 1-9 hergestellt wurden.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19944413002 DE4413002A1 (de) | 1994-04-15 | 1994-04-15 | Verfahren zur Verklebung von Formteilen aus Polycarbonat |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19944413002 DE4413002A1 (de) | 1994-04-15 | 1994-04-15 | Verfahren zur Verklebung von Formteilen aus Polycarbonat |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE4413002A1 true DE4413002A1 (de) | 1995-10-19 |
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ID=6515468
Family Applications (1)
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---|---|---|---|
DE19944413002 Ceased DE4413002A1 (de) | 1994-04-15 | 1994-04-15 | Verfahren zur Verklebung von Formteilen aus Polycarbonat |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE4413002A1 (de) |
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
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FR2744130A1 (fr) * | 1996-01-31 | 1997-08-01 | Atohaas Holding Cv | Composition adhesive pour materiaux en (co) polymere (meth) acrylique |
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1994
- 1994-04-15 DE DE19944413002 patent/DE4413002A1/de not_active Ceased
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