DE4411499C1 - Verwendung eines Leinöls als Ergänzungsfuttermittel zur Förderung des Muskulaturaufbaus bei Pferden - Google Patents

Verwendung eines Leinöls als Ergänzungsfuttermittel zur Förderung des Muskulaturaufbaus bei Pferden

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Description

Die Erfindung betrifft die Verwendung eines Leinöls, bestehend aus nativem, kaltgepreßtem Samenöl von Linum usitatissimum L. als Ergänzungs­ futtermittel zur Förderung des Muskulaturaufbaus bei Pferden und ein zweckmäßiges Herstellungsverfahren für dafür besonders geeig­ nete Leinöle.
Dem Aufbau und der Erhaltung einer leistungsfähigen Muskulatur, insbesondere der Muskulatur des Haltungs- und Bewegungsapparats, kommt unter den unvermeidlich weitgehend humanbestimmten, oft wenig artgerechten und daher unphysiologischen Haltungs- und Einsatzbedingungen von Freizeit-, Sport- und/oder Zuchtpferden für deren Wohlbefinden und Leistung eine herausragende Bedeu­ tung zu.
So ist der schnelle Aufbau einer kräftigen Muskulatur für den Ausbildungserfolg eines jungen, im Fall eines Warm- oder Voll­ bluts oft noch nicht einmal voll ausgewachsenen, Reitpferds wesentliche Voraussetzung des Erfolgs. Gleiches gilt für spät­ reife Ponyrassen, wie z. B. Isländer.
Die Muskelausprägung etwa im Bereich der Rücken- und Halswirbel­ säule und der Hinterhand ist im natürlichen Zustand nur den Anforderungen an die Gleichgewichtserhaltung des reiterlosen Pferdes gewachsen. Durch das Reitergewicht hinter dem Widerrist wird nicht nur die Gesamtmasse vergrößert, sondern auch der Schwerpunkt gegenüber dem unbelasteten Zustand verlagert. Es er­ gibt sich für das Pferd die Notwendigkeit, mit Hilfe der Rückenmuskulatur die Wirbelbrücke zu wölben und bei gesenkter Kruppe das gemeinsame Gewicht vermehrt auf die Hinterhand zu nehmen, um sich und den Reiter in allen Gangarten sicher ausbalancieren zu können. Vor allem bei Tempo- und Richtungs­ wechseln ist die Belastung von im Naturzustand nur wenig ge­ forderten Muskelsträngen des Rückens und der Hinterhand, aber auch des Halses erheblich. Hier tritt leicht eine Überforde­ rung der (noch) zu schwachen Muskeln eines Jungpferds auf. Eine solche Überbelastung führt erfahrungsgemäß zu psychischen Problemen wie Widersetzlichkeit bei Leistungsforderung, Unausge­ glichenheit und Nervosität oder, im entgegengesetzten Extrem, zu apathischer Teilnahmslosigkeit. Der zwangsweise Einsatz zu schwacher, bereits durch Überanstrengung verspannter Muskeln ist darüberhinaus häufig Ursache ernster körperlicher Probleme; An­ strengung kann durch Übersäuerung der Muskulatur zur Bewegungs­ unfähigkeit bei völlig verhärtetem Muskelgewebe und sogar zum Muskelabriß führen. Daneben werden nicht selten irreparable Schäden an Bändern, Sehnen, Gelenken und Wirbelsäule durch Leistungsforderung bei nicht hinreichend ausgebildeter Muskulatur verursacht (s. z. B. J. Thelwall: "The Less-Than-Per­ fect Horse" p. 23 ff, Methuen, London 1987; R. Klimke: "Grund­ ausbildung des jungen Reitpferds" S. 57 ff, Franck′sche Verlags­ handlung W. Keller & Co., Stuttgart 1988).
Eine ähnliche Problematik ist beim älteren Pferd im Springtrai­ ning, beim Einüben von Dressurlektionen (insbesondere der Klassen M und S) und vor allem in jeder Art von Hochleistungssport gegeben.
Bekannt ist die "Ermüdungs"-Tenditis der Renn- und Vielseitig­ keitspferde, bei denen im Verlauf des täglichen Trainings oder des Wettkampfs die nicht genügend starke Muskulatur durch Übermüdung verhärtet. Das Körpergewicht kann nicht mehr hinreichend abgefangen werden, so daß jeder Trabtritt oder Galoppsprung ungedämpft an Sehnen und Sesambeine weitergegeben wird (s. z. B. M. Pick: "Neues Handbuch der Pferdekrankheiten", S. 132 ff, Franck′sche Verlagshandlung, Stuttgart, 1988).
Muskulaturschwäche durch Bewegungsmangel ist ebenfalls ein großes Problem. Hier ist unphysiologische Stallhaltung, sei es als Boxen-, sei es als - schlimmer noch - Anbindehaltung bei Mangel an ausgleichender natürlicher Bewegung auf der Weide oder wenigstens in der Bahn als verursachender Faktor bekannt. Der Aufbau einer guten Gesamtkondition der Pferdemuskulatur stößt unter derartigen Bedingungen auf Schwierigkeiten. Auch durch unvermeidliche Schonungszeiten beim Auskurieren von Verletzungen oder Krankheiten wird der Zustand der Muskulatur beeinträchtigt. Diese Negativerscheinung kann einzelne, wenig eingesetzte und daher unterversorgte Muskelstränge betreffen, aber auch zu einem allgemein schwachen, lustlosen Bewegungsverhalten des Pferdes führen.
Zunehmend treten darüberhinaus allgemeine, oft schon optisch erkennbare, Bemuskelungsmängel auf, deren Ursache sich nicht einfach abklären läßt. Derartige Muskulaturunterentwicklungen sind nicht eingrenzbar auf bestimmte Pferderassen, bestimmte Einsatztypen oder Haltungsformen. Pferde aus naturnaher Robust­ haltung mit zeitlich unbeschränktem Auslauf und ganzjährigem Weidegang sind ebenso betroffen wie hochblütige Sportpferde unter fachmännisch ausgefeilten Trainings- und Ernährungsbedin­ gungen.
Trotz aller Bemühungen der Pferdehalter und -pfleger und der Futtermittelindustrie um artgerechte Nahrung für Pferde wird auch die vielerorts üblich Pferdeernährung
  • - mit dem Aufwuchs artenarmer Wiesen (als Heu, Silage, Heucobs oder auch bei Beweidung), die zudem oft einseitig gedüngt sind und Spurenelementmangel aufweisen;
  • - mit teilweise stark bearbeitetem Kraftfutter aus düngungs-, pestizid- und herbizidintensiver landwirtschaftlicher Massenproduktion;
  • - mit stark denaturierten industriellen Fertigfuttermitteln auf Basis von Rohstoffen (Hafer, Weizen, Mais . . . ), die unter den Belastungen einer nur quantitativ ertragsmaximierenden Landwirtschaft produziert worden sind und denen zwar zur Erfüllung der Ernährungsempfehlungen gemäß dem derzeitigen Standardwissen (futtermittelrechtliche Vorschriften) die erforderlichen Vitamine und Mineralstoffe zugegeben werden;
als mögliche (Mit-)Ursache für Muskulaturmängel und Leistungs­ schwäche diskutiert.
Es steht außer Frage, daß das Wohlbefinden und damit die Leistungsbereitschaft und -fähigkeit des Lauftiers Pferd zum erheblichen Teil vom Zustand seiner Haltungs- und Bewegungsmus­ kulatur abhängt.
Bei alltäglicher Leistungsforderung nicht ohne weiteres erkenn­ bare Muskulaturmängel, gleich welcher Ursache, werden besonders spürbar, wenn Ausdauerleistung gebracht werden muß, wie etwa bei Distanzritten, Jagden und Vielseitigkeitsprüfungen.
Ein weiterer Fall von mangelndem Muskulaturaufbau ist bei Zuchtpferden zu beobachten. Die betroffenen Tiere fallen durch müdes oder ausgemergeltes Aussehen und Bewegungsunlust auf. Hier sind zum einen im exzessiven Einsatz befindliche Deckhengste betroffen, zum anderen Mutterstuten während und nach der Tragzeit und der Säugeperiode. Durch (fehlgesteuerten?) Abbau von Muskelgewebe scheint hier ein wesentlicher Teil des enormen Energie- und Proteinbedarfs der Reproduktion durch körpereigene Substanz bereitgestellt zu werden. Dieses Phänomen kann in Einzelfällen sogar dann beobachtet werden, wenn jeweils speziell nach veterinärmedizinischer Bedarfsberechnung (Eiweiß, Vitamine, Mineralstoffe) zusammengestellte oder ergänzte Futterrationen verabreicht werden.
Für einen weiteren Zuchteinsatz oder eine Verwendung außerhalb des Zuchtgeschehens ist die Herstellung der physikalischen Kondi­ tion, vor allem aber der Aufbau einer leistungsfähigen Muskula­ tur des Haltungs- und Bewegungsapparats, notwendige Voraussetzung.
Es hat in der Vergangenheit nicht an Versuchen gefehlt, diese Problematik anzugehen, und den Muskulaturaufbau, insbesondere den des Haltungs- und Fortbewegungsapparats, bei Pferden zu för­ dern.
So erfolgen Ausbildung und/oder Training, aber auch die Rekonva­ lezenz nach Unfall oder Krankheit, zumindest bei wertvollen Pferden, unter gezielter Gymnastizierung der besonders bean­ spruchten oder geschwächten Muskelpartien. Mit dieser Methode kann auf zwar zeit- und arbeitsintensive, aber (bei sorgfältiger Anpassung an den körperlichen Zustand des jeweiligen Pferdes) schonende Weise in vielen Fällen der gewünschte Muskulaturzu­ stand erzielt werden. Nicht selten wird jedoch dabei schnell eine unüberschreitbare Grenze erreicht, die unterhalb der erfor­ derlichen Bemuskelung für den gewünschten vollen Einsatz liegt. Auch die oft erhebliche Dauer bis zum Erfolg von Gymnastizie­ rungsübungen und das Risiko der Überforderung bei unfachgemäßem Übungsaufbau müssen als negative Aspekte dabei in Kauf genommen werden.
Eine ähnliche Wirkungsrichtung und Problematik weist auch die Anwendung verschiedener chiropraktischer Techniken zur Lockerung und Kräftigung von Muskelgewebe beim Pferd auf.
Die bei der Behandlung von Muskulaturproblemen des Menschen gerne angewendeten, über die Haut wirkenden Präparate (z. B. gemäß der Deutschen Patentschrift DE 39 01 575 ein Mittel mit Bernsteinextrakt) sind bei Pferden in der Regel nicht gut einsetzbar. Aufgrund der Größe der wiederholt zu behandelnden Hautflächen über den betroffenen Muskelpartien ist zum einen der Kostenfaktor in vielen Fällen prohibitiv. Es besteht zudem, be­ sonders bei klassischen, über Hautreizung zur Muskeldurchblutung führenden Präparaten, die Gefahr der Schädigung von Haut und Fell.
Seit langem ist in der Pferdehaltung der erhebliche Einfluß der Fütterung auf die Ausbildung und die Belastbarkeit der Muskula­ tur bekannt.
Über die Fütterung leichtverdaulicher Zuckerarten, etwa in Form von Melasse, oder zusätzlich verstärkte Proteingaben, etwa in Form von getoastetem Sojaschrot oder Futterhefepräparaten, wird schon seit längerem versucht, auf die Leistungsfähigkeit von Pferdemuskeln auf diätetischem Weg positiv Einfluß zu nehmen. Es hat sich hierbei aber gezeigt, daß die Stoffwechselbela­ stung des Pferdeorganismus dabei nicht außer acht gelassen werden darf. Die ernährungsphysiologische Forschung führt ca. 45% der bekannten Pferdeerkrankungen auf nicht ausgewogene Fütterung zurück.
So können durch zu hohe Dosierung leichtverdaulicher Kohlen­ hydrate lebensbedrohende Erkrankungen, wie Kreuzverschlag (Myo­ globinurie) hervorgerufen werden. Proteinüberversorgung wird als auslösender Faktor bei der Hufrehe (Pododermatitis aseptica diffusa) neben möglichen weiteren Ursachen angenommen. Eine solche Überversorgung kann im Einzelfall schon durch Fütterung von relativ eiweißreichen Heuarten (Kleeheu, Grasheu des zweiten Aufwuchses), Grünsilagen oder Beweidung gedüngter Wiesen mit Jungbewuchs ausgelöst werden. Bei der diätetischen Ergänzung der Futterration des Pferds zur Muskulaturverbesserung auf dem Weg über das Kohlenhydrat- und/oder Proteinangebot ist daher größte Vorsicht geboten. Um aber im Sport, vor allem bei Galopp- und Trabrennen, aber auch in den anderen Hochleistungsdisziplinen die maximale Leistungsfähigkeit der Pferdemuskulatur im Wettkampf zur Verfügung zu haben, wurden von verschiedenen Seiten Zusatzfuttergemische vorgeschlagen, bei denen in erster Linie auf Kohlenhydrat-/Proteinbasis gearbeitet wird. In neuerer Zeit zum Beispiel beschreibt die SU-Patentschrift 1,653,714 aus der damaligen UdSSR ein vor der Leistungsforderung zu verabrei­ chendes Beifuttermittel, das neben Vitaminen und Mineralstoffen in der Hauptsache leichtverdauliche Kohlenhydrate, nämlich Maisstärke, Glucose (Traubenzucker) und Sucrose (Saccharose, Rübenzucker, Rohrzucker) sowie Proteine in Form von Milchpulver. Vor dem Hintergrund des empfindlichen Pferdestoffwechsels kann diese Art der Zusatzfütterung nicht als problemlos angesehen werden; vor allem wird sich eine Langzeitanwendung (im Training, in der Rekonvaleszenz) verbieten.
Ebenfalls bedenklich hinsichtlich möglicher unerwünschter Aus­ wirkungen auf die Gesundheit der damit versorgten Pferde er­ scheint der Vorschlag der US-Patentschrift 5,193,216. Dort ist ein Hochleistungsbeifutter für Rennpferde beschrieben, das neben Mineralstoffen, Vitaminen, einigen Aminosäuren und Cholin als Wirkungsträger Nebennieren- und Hypophysen-Rohgewebe enthält. Hier ist nicht auszuschließen, daß die Stärkung der Leistungs­ fähigkeit durch das Beifuttermittel auf lange Sicht durch die Entgleisung der natürlichen Hormonregulation erkauft wird. Die Grenze zwischen muskulaturaufbauenden, leistungsstei­ gernden diätetischen Zusatzfuttermitteln (Ergänzungsfuttermit­ teln) und verbotenen Anabolika und Dopingmitteln mag im Pferde- Hochleistungssport nicht immer einfach zu ziehen sein.
Zwar würde die diätetische Förderung des Muskulaturaufbaus bei Pferden, unter anderem wegen wegen ihrer einfachen Einbindung in die normale Betreuungsroutine, einen bevorzugten Weg zu Gesund­ heit und damit Leistungsfähigkeit eines Pferdes darstellen. Der Stand der Technik stellt hierzu aber keine Mittel und/oder Maß­ nahmen zur Verfügung, die
  • - hohe Effizienz beim Aufbau der Muskulatur, insbesondere der Muskulatur des Bewegungs- und Haltungsapparats, bei
  • - gutem Langzeiterfolg gewährleisten;
  • - frei von Gesundheitsrisiken für das Pferd sind;
  • - für den Betreuer wenig Zusatzaufwand verursachen;
  • - von den betroffenen Pferden gern akzeptiert werden und
  • - mit vertretbarem Kostenaufwand realisiert werden können.
Die Aufgabe der vorliegenden Erfindung besteht daher darin, die­ sem Mangel des Stand der Technik abzuhelfen und eine
  • - hocheffiziente,
  • - nebenwirkungsfreie,
  • - handhabungsfreundliche,
  • - pferdeakzeptable und
  • - vergleichsweise kostengünstige,
diätetische Förderung des quantitativen und qualitativen Musku­ laturaufbaus bei Pferden, insbesondere der Muskulatur des Be­ wegungs- und Haltungsapparats, zu ermöglichen.
Diese Aufgabe wird durch die Verwendung von Samenöl aus Linum usitatissimum L. (Leinöl) gemäß Anspruch 1 gelöst. Die Unter­ ansprüche 2 bis 6 geben dabei zweckmäßige Ausgestaltungen der erfindungsgemäßen Verwendung an. Die Ansprüche 7 bis 10 beziehen sich auf ein Herstellungsverfahren für Leinöle mit besonderer Eignung für die Verwendung gemäß Anspruch 1.
Die Verwendung von Leinsamen hat, im Gegensatz zum daraus gewonnenen Leinöl, in der Pferdediätetik eine lange Tradition. So wird Leinsamen, in Wasser aufgekocht, mit Weizenkleie, Quetschhafer und etwas Salz vermischt (Mash) bei Hochleistungs­ pferden gern angewandt, um den Appetit und die Verdauung nach Verausgabung im Wettkampf wieder anzuregen. Wegen der vorteil­ haften Wirkung der in Leinsamen vorhandenen Schleimstoffe, die beim Kochen mit Wasser aus der Schale freigesetzt werden, wird derart vorbehandelte Leinsaat zur Beruhigung einer gereizten Magen-Darm-Schleimhaut gefüttert.
Leinöl dagegen wurde in der Pferdefütterung bislang nicht einge­ setzt. Im Bereich der Nutztierhaltung, insbesondere bei Schwei­ nen in Mastbetrieben, aber auch bei Geflügel kennt man dagegen neben der Verfütterung von Preßkuchen und Extraktionsschrot aus konventioneller Pflanzenölgewinnung auch die Zufütterung der Pflanzenöle selbst. Wegen ihres Verbrennungswerts sind sie hochkonzentrierter Energieträger. In der Pferdeernährung hat sich die Beigabe von üblichen Pflanzenölen zum Futter nicht bewährt. Vor allem in den Vereinigten Staaten wurden Versuche gemacht, Pflanzenöle als Energieträger in industriellen Pferde- Hochleistungsfuttermitteln zu nutzen, z. B. gemäß der Patent­ schrift US 3,946,115, in der ein Überzug von Soja-, Maiskeim-, Distel-, Baumwollsaat oder Erdnußöl für extrudierte Eiweiß/ Kohlenhydrat-Pellets vorgeschlagen wird. Eine derartige, Pflanzenöle in erheblichem Maße enthaltende Fütterung führt aber bei Pferden leicht zu gastrointestinalen Störungen und Leber/ Galle-Problemen und wird daher in der Regel nicht empfohlen.
In der Nutzviehhaltung kommt, wenn auch weit weniger häufig als Leinkuchen und Leinextraktionsschrot (Proteinträger), Leinöl als energiereiches Futtersupplement zur Anwendung. Bei dem dabei verwendeten Leinöl handelt es sich um Öl, das herkömmlicherweise aus den zerkleinerten Samen des Leins (Linum usitatissimum L.) mit Etagenpressen und nachfolgender Entfernung der Schleimstoffe (Erhitzen oder Behandeln mit Bleicherden) oder durch Extraktion gewonnen wird. Die Neigung des Leinöls zum Verharzen macht die Vorratshaltung schwierig und setzt seiner routinemäßigen Verwendung Grenzen. Untersuchungen zur Auswirkung bei der Mastschweinefütterung zeigen den Einfluß von Leinölfettsäuren auf das Ausmaß und die Konsistenz des Depotfetts (Speck).
Als Speiseöl für die menschliche Ernährung ist Leinöl von al­ tersher bekannt, hatte aber in Deutschland traditionell nur lokale Bedeutung. Kaltgepreßtes Leinöl findet dagegen in neuerer Zeit allgemeineres Interesse in der Humandiätetik. Ein positiver Einfluß von kaltgepreßtem Leinöl wird im Zusammenhang mit der Normalisierung des Cholesterinspiegels (Ernährungsum­ schau 1987, Heft 6), der Verbesserung des Immunstatus und Linderung von Allergien diskutiert. In den Deutschen Arznei­ mittelbüchern (DAB, derzeit DAB 9) wird kaltgepreßtes Leinöl geführt. Gemäß dem Deutschem Arzneimittelcodex (DAC) 1986 L040 wird ein gegebenenfalls raffiniertes, kaltgepreßtes, klares goldgelbes oder bräunlichgrünlichgelbes Leinöl gefordert.
Für derartiges, kaltgepreßtes Leinöl liegen die Herstellungs­ temperaturen bei 40 bis 50°C.
Es wurde nun gefunden, daß die Verwendung von Leinöl als Ergänzungsfuttermittel gemäß Anspruch 1 den Muskulaturaufbau bei Pferden erheblich fördert. Wesentlich für das positive Ergebnis ist, daß ein natives, kaltgepreßtes Leinöl zur Anwendung kommt.
Weder Leinöle aus Extraktionsverfahren zeigen die erfindungs­ gemäße Wirkung, noch Leinöle, die durch Wärmeeinwirkung bei der Herstellung oder eine Nachbehandlung (z. B. Alkali- oder Säure- Raffination, Bleicherdebehandlung, Hydrierung) quantitative und/ oder qualitative Veränderungen in ihren natürlichen Inhaltsstof­ fe erfahren haben.
Das Wirkungsprinzip des kaltgepreßten, nativen Leinöls gemäß der Erfindung darf derzeit noch nicht als voll aufgeklärt angesehen werden. Daß einer der bekannten Einzelbestandteile im Fettsäurespektrum, z. B. die derzeit humanmedizinische viel diskutierte o-Linolensäure (18 : 3) für die Wirkung (allein) verantwortlich ist, erscheint nicht sehr wahrscheinlich: andere kaltgepreßte Pflanzenöle, auch wenn sie, wie z. B. Distelöl, o-Linolensäure noch reichlicher enthalten als Leinöl, zeigen nämlich interessanterweise die erfindungsgemäße Wirkung ebensowenig wie "denaturierte" Leinölqualitäten mit immer noch hohem Gehalt an o-Linolensäure.
Auch der Gehalt an Substanzen mit Vitamin E-Charakter (Tocophe­ rolen) in kaltgepreßtem, nativem Leinöl ist wohl nicht als (allein) muskulaturaufbauendes Prinzip anzusehen: Vitamin E-Prä­ parate sind seit langem als Futterzusätze (fertilitätsfördernd) im Einsatz, ohne daß dabei eine merkliche Förderung des Muskula­ turaufbaus bei Pferden beobachtet worden wäre. Zudem sind neben Leinöl auch andere, kaltgepreßte Pflanzenöle als Vitamin-E-Trä­ ger bekannt (z. B. Weizenkeimöl, Maiskeimöl, Sojaöl), die nicht muskulaturaufbauend wirken.
So mag die Muskulaturförderung entweder auf dem bislang nicht untersuchten Zusammenwirken bekannter Leinölbestandteile beruhen (hierhin gehören z. B. auch Phosphatide und Steroide) oder auf der Synergie- oder Einzel-Wirkung noch unbekannten Substanzen z. B. aus dem Schleimanteil in kaltgepreßtem, nativem Leinöl.
Die erfindungsgemäße positive Wirkung von kaltgepreßtem, nati­ vem Leinöl auf den Muskulaturaufbau bei Pferden ist bislang in erster Linie hinsichtlich der Muskulatur des Bewegungs- und Stützapparats (Skelettmuskulatur, quergestreifte Muskulatur) beobachtet und eingesetzt worden. Es sind darüberhinaus aber deutliche Hinweise auf eine ebenfalls positive Auswirkung der Verabreichung des erfindungsgemäßen Ergänzungsfuttermittels auf die glatte Muskulatur (z. B. Herz, Magen/Darm-Trakt, Gebärmutter . . . ) von Pferden vorhanden; positive empirische Ergebnisse wurden z. B. bei der Verabreichung des erfindungs­ gemäßen Ergänzungsfuttermittels an Stuten vor dem Abfohlen (problemlose, schnelle Geburt ohne Erschöpfung der Stute) und bei ehemaligen Sportpferden mit "Altersherz",beobachtet. Gezielte Untersuchungen in Zusammenarbeit mit Tierärzten sind zu diesem Aspekt der Erfindung im Gange.
Neben der muskulaturfördernden Wirkung ist bei dem erfindungsge­ mäßen Ergänzungsfuttermittel, bestehend aus kaltgepreßtem, nativem Leinöl die hohe Akzeptanz durch die betroffenen Pferde hervorzuheben. Das erfindungsgemäße Ergänzungsfuttermittel wird in der Regel ohne Widerstreben von den Pferden genommen, wenngleich je nach Herkunft und Qualität des Leinöls bei einigen Pferden Unterschiede in der Aufnahmebereitschaft zu beobachten sind. Fälle von gastrointestinalen Störungen oder Leber/Galle- Erkrankungen, wie sie bei der Verfütterung von (raffinierten) Fetten etwa im Zusammenhang mit pelletierten Fertigfuttern auftreten, sind bei der erfindungsgemäßen Verabreichung von kaltgepreßtem, nativem Leinöl nach allen bisherigen Erfahrungen nicht vorgekommen.
Es erweist sich als günstig, das zur erfindungsgemäßen Muskula­ turförderung bei Pferden bestimmte kaltgepreßte, native Leinöl so zu wählen, daß es hinsichtlich eventueller Schadstoffgehal­ te aus Anbau, Lagerung und Verarbeitung (z. B. Herbizid-, Pesti­ zid-, Dünge- oder Lösemittelrückstände, Schwermetallverbindungen möglichst nicht belastet ist. Wie in Anspruch 2 angegeben, wird bei den etwaigen Schadstoffgehalten im erfindungsgemäßen Ergänzungsfuttermittel empfohlen, die Bestimmungen des DAC (Deutscher Arzneimittel Codex) 1986, L 040 mit seinen Verweisen als Mindestanforderungen einzuhalten.
Leinöle werden in der Literatur mit einen Jodzahlbereich von üb­ licherweise 165-190 (Römpps Chemie Lexikon, Franckh′sche Ver­ lagshandlung, Stuttgart 1986, S. 2348), 170-200 g/100 g Lein­ öl (Jeroch et al. "Futtermittelkunde", 1993) angegeben. Es haben sich für die diätetische Förderung des Muskulaturaufbaus bei Pferden die Qualitäten mit Jodzahlen 192 g/100 g Leinöl, wie in Anspruch 3 angegeben, besser bewährt als Qualitäten mit niedrigeren Jodzahlen.
Die erfindungsgemäße diätetische Förderung des Muskulaturaufbaus bei Pferden ist entsprechend schnell bei kaltgepreßten, nativen Leinölen zu beobachten, die in ihrem Fettsäurespektrum neben anderen Fettsäuren, wie in Anspruch 4 angegeben, einen Gehalt an
Ölsäure 16,5 Gew-%
Linolsäure 14,0 Gew-%
Linolensäure 55,0 Gew-%
bezogen auf die Gesamtsubstanz aufweist.
Die schnelle und nachhaltige erfindungsgemäße Wirkung ist neben den beiden vorgenannten Kriterien "Jodzahl" und "Verhältnis der Schlüsselfettsäuren (Ölsäure, Linolsäure, Linolensäure)" nach den vorliegenden Erfahrungen auch mit dem Rohaschegehalt des kaltgepreßten, nativen Leinöls verknüpft. Bevorzugt einsetzbare Leinöle für die Erfindungsgemäße Verwendung sind wegen ihrer Wirkungssicherheit und -schnelligkeit Leinölqualitäten, deren Rohaschegehalt, wie Anspruch 5 darlegt, über dem üblichen (DAC 1986) Maximalwert von 0,01 g/100 g Leinöl liegt.
Die Menge und die Anwendungsdauer des kaltgepreßten, nativen Leinöls ist in weiten Grenzen von der individuellen Situation des Pferdes abhängig, dessen Muskulatur qualitativ und quantitativ verbessert werden soll. Die genaue Dosierung muß daher dem mit dem Pferd vertrauten Besitzer, Reiter, Trainer oder Pfleger überlassen bleiben. Als Richtgrößen lassen sich aber im Hinblick auf alle Altersklassen, rassetypischen Kaliber (Shetlandpony bis rheinisch-belgisches Kaltblut) und Schwere­ grade der zu behebenden Muskulaturmängel erfolgreich Tagesmengen von 50 120 ml kaltgepreßtem, nativem Leinöl einsetzen. Bei Anwendungen innerhalb dieser Grenzen war stets, oft schon nach wenigen Tagen, in manchen Fällen jedoch erst nach mehrwö­ chiger Anwendung, ein Erfolg zu verzeichnen. Innerhalb der vorgenannten Mengenbegrenzung trat bisher weder während der Anwendung ein Anzeichen für eine gastrointestinale Störung oder eine Belastung der Leber/Galle-Funktion auf, noch zeigten die Pferde auch nach längerer Dauer der erfindungsgemäßen diäte­ tischen Maßnahme Ablehnungsreaktionen gegen die Leinölzufütte­ rung.
Zur Muskulaturvorbereitung vor Sonderanstrengungen (Wettkämpfe, wettkampfähnliche Trainingsläufe) hat sich die einmalige oder zur trainingsbegleitenden Anwendung zusätzliche Verabreichung von 150 300 ml des kaltgepreßten, nativen Leinöls bewährt. Je nach der individuellen Reaktion des Pferdes und seiner Fütterungsroutine kann man das Leinöl allein oder mit sehr wenig Leckerfutter kurz vor dem Einsatz geben oder mit der letzten regulären Futterration, am besten ins Kraftfutter gemischt, anbieten.
Man kann man das kaltgepreßte, native Leinöl für sich allein verabreichen; es hat sich aber gezeigt, daß die Pferde es generell gern aufnehmen, wenn es mit Kraftfutter gemischt ist, oder wenn etwas Rauhfutter damit angefeuchtet wurde. Kraft- und Rauhfutter werden ohnehin vorgelegt. Die erfindungsgemäße Muskulaturförderung bei Pferden ist also mit der normalen Fütterungsroutine zwanglos zu verbinden und stellt keinen Zusatzaufwand dar.
Zur Herstellung eines zur Verwendung nach Anspruch 1 geeigneten kaltgepreßten, nativen Leinöls wird zweckmäßig das Verfahren nach Anspruch 7 angewendet. Das Ausgangsmaterial, die Leinsaat, wird dabei so gewählt, daß praktisch keine beschädigten Leinsaatkörner in der durch Waschen und Trocknen auf den Preßvorgang vorbereiteten, keimfähigen Leinsaat (Prüfung durch Keimprobe) vorhanden sind. Die bruchfreie Leinsaat wird drucklos gefördert, um eine Beschädigung der Körner vor der eigentlichen Ölgewinnung auszuschließen. Der eigentliche Preßvorgang spielt sich - weitgehend ohne Metallkontakt der Leinsaatkörner - im Spalt zwischen Förderschnecke und Kopfplatte eines Preßzylinders an sich bekannter Bauart ab. Gegenüber üblicherweise verwendeten hydraulischen Verfahren ist so die Einhaltung bislang nicht anwendbarer, sehr tiefer Temperaturen beim Kaltpressen möglich, nämlich Temperaturen unter 35°C. Es hat sich aber gezeigt, daß die gewonnenen Leinöle in Bezug auf ihre sensorischen Eigenschaften (Duft, Geschmack/Akzeptanz durch Pferde), ihre Haltbarkeit und ihre Effizienz am besten waren, wenn während des gesamten Herstellungsprozesses die Temperaturen, gemäß An­ spruch 8, unter 33°C gehalten wurden. Diese Temperaturvorgabe gilt auch für den Filtervorgang, bei dem die Membranfiltration zu den besten Ergebnissen führt, vorausgesetzt es wird kein Druck größer als 0,5 MPa (5 bar) angewendet.
Die Qualität des kaltgepreßten, nativen Leinöls, insbesondere seine Haltbarkeit und seine sensorischen Eigenschaften verbessern sich weiter, wenn während der Herstellung und beim Abfüllen des Leinöls der Luftkontakt minimiert wird, wie in Anspruch 9 angegeben. Dafür stehen mehrere Möglichkeiten zur Verfügung; z. B. das Beaufschlagen der Apparaturen mit einem Schutzgas (Stickstoff, CO₂, Argon . . . ) oder das Vermeiden von Hohlräumen.
Es hat sich gezeigt, daß die Haltbarkeit und die sensorischen Eigenschaften von kaltgepreßtem, nativem Leinöl, das nach herkömmlichen Verfahren unter Zerreißen der Saatkörner durch Einwirkung von Metallkanten gewonnen wird, nicht optimal sind und auch der muskelaufbauende Effekt bei der Verwendung nach Anspruch 1 häufig auf sich warten läßt. Daher wird ist nach Anspruch 10 solchen Ölgewinnungsverfahren der Vorzug zu geben, bei denen die Leinsaatkörner hauptsächlich durch ihren gegen­ seitigen Druck (Reibung) in der Preßvorrichtung zerquetscht und zerrissen werden.
Ein besonders geeignetes kaltgepreßtes, natives Leinöl zur erfindungsgemäßen diätetischen Förderung des Muskulaturaufbaus bei Pferden wird im Verwendungsanspruch 6 angegeben.
Es zeigt sich anderen kaltgepreßten, nativen Leinölen vor allem in seiner Haltbarkeit, in der Akzeptanz durch die Pferde (die die Leinöle unterschiedlicher Herkunft und Spezifikation mehr oder weniger gern aufnehmen) und seine hervorragende Wirkungs­ sicherheit überlegen.
Dieses kaltgepreßte, native Leinöl weist in seinem Fettsäure­ spektrum neben anderen Fettsäuren einen Gehalt von
Palmitinsäure = 5 (+/- 0,25) Gew-%
Stearinsäure = 3 (+/- 0,15) Gew-%
Ölsäure = 50 (+/- 3) Gew-%
Linolsäure = 16 (+/- 0,8) Gew-%
Linolensäure = 57 (+/- 3) Gew-%
bezogen auf die Gesamtsubstanz, bei einem Rohaschegehalt 0,01 g bevorzugt = 0,03 g/100 g Leinöl einer Jodzahl von 197 (+/- 1) g/100 g Leinöl und einer Peroxidzahl 4 auf.
Auffallend ist insbesondere der hohe Ölsäure-, Jodzahl- und Rohaschewert. Hervorzuheben ist, daß ein derartiges kaltgepreß­ tes, natives Leinöl den sonst für native Leinöle typischen leichten Fischgeruch, der üblicherweise nur durch Hydrierbe­ handlung oder Raffination zurückgedrängt werden kann, schon im nativen Zustand nicht aufweist und auch bei längerer Lagerung nicht entwickelt. Die Herstellung eines solchen Öls verlangt Probepressungen der Ausgangsleinsaat (nicht jede Partie ist geeignet) und äußerst schonendes Vorgehen bei Pressung und Abfüllung. Bewährt hat sich dabei die Einhaltung der Verfahrens­ bedingungen, die in den Ansprüchen 7 bis 10 einschließlich angegeben sind.
Die Erfindung wurde an einer Vielzahl von Beispielfällen erprobt, von denen nachstehend eine Auswahl zur Erläuterung der Erfindung wiedergegeben ist.
Beispiele
Die erfindungsgemäße Verwendung von nativem, kaltgepreßtem Leinöl und die Ergebnisse bei der Förderung des Muskulaturauf­ baus bei Pferden unterschiedlicher Rasse, unter verschiedenen Haltungs-, Ernährungs- und Einsatzbedingungen wird anhand der nachfolgenden Beispiele veranschaulicht.
Bei den in diesen Beispielfällen eingesetzten kaltgepreßten, nativen Leinölen handelte es sich entweder um Leinöl gemäß der Spezifikation nach Verwendungsanspruch 6 (Beispiele 1 bis 16), das gemäß dem Verfahren nach Ansprüchen 7 bis 10 hergestellt worden war, um nach dem Verfahren gemäß Ansprüchen 7 bis 10 her­ gestelltes Leinöl, dessen Analytik das oder die kennzeichnenden Merkmale mindestens eines der Verwendungsansprüche 3 bis 5 auf­ wies (Beispiele 17 bis 28), oder um unraffiniertes, kaltgepreß­ tes Leinöl für menschliche Ernährungszwecke aus dem Naturkosthan­ del (Beispiel 29) oder dem pharmazeutischen Handel (Beispiele 30 und 31).
Bei keiner der beispielhaften Anwendungen der Erfindung war die stoffliche Identität des Ergänzungsfuttermittels als kaltge­ preßtes, natives Leinöl dem anwendenden jeweiligen Besitzer, Reiter, Trainer, Pfleger des Pferdes bekannt. Die praktischen Beispielanwendungen wurden in jedem Einzelfall als Experimen­ talmaßnahme durchgeführt. Während der Zufütterung von Leinöl gemäß der Erfindung wurden keine weiteren diätetischen Aufbau­ mittel gegeben.
Beispiel 1
Ein Hannoveraner-Jährling (Hengst) blieb bei Aufzucht im Herdenverband und ausgewogener Ernährung in der Entwicklung der Rückenmuskulatur hinter seinen Altersgenossen zurück. Je 50 ml natives, kaltgepreßtes Leinöl wurden täglich mit der Abendfütterung gegeben. Die übrigen Bedingungen wurden nicht verändert. Nach einer Kurdauer von 14 Tagen hatte sich die Muskulatur im Rückenbereich normalisiert und entsprach einem Stand, der nur durch tägliches Gymnastizieren (Longe) über einen wesentlich längeren Zeitraum erreichbar ist.
Beispiel 2
Ein 19jähriger Araber-Mischling (Wallach), nach früherem gele­ gentlichen Turniereinsatz ausschließlich als Freizeit-Reitpferd leicht beansprucht, zeigte rapide starke Gewichtsabnahme unge­ klärter Ursache. Atemwegsprobleme bestanden nicht.
Nach mehreren Jahren nahezu ausschließlicher Stallhaltung erfolgte 2 Jahre vor dem Beginn des unerklärlichen gesundheit­ lichen Verfalls die Umstellung auf Weidegang tagsüber. Die Er­ nährung entsprach in Bezug auf das Rauhfutter/Kraftfutter/Mi­ neralstoffverhältnis und dem Vitamingehalt dem heutigen vete­ rinärmedizinisch empfohlenen Standard.
Durch Zugabe von jeweils 70 ml nativem, kaltgepreßtem Leinöl zur täglichen Kraftfutterration wurde nach 3monatiger Kurdauer ein Wiederaufbau der Muskulatur erreicht, der den 19jährigen nicht nur optisch wieder als gut bemuskeltes Pferd erscheinen ließ, sondern ihn in Vitalität und Bewegungsfähigkeit, auch beim Reiteinsatz, einem 8jährigen vergleichbar macht.
Beispiel 3
Bei einer 17jährigen Quarter-Horse (QH) Stute, die sich seit 15 Jahren in Offenstallhaltung befindet, und seit über 14 Jahren in Western-Turnieren und Distanzprüfungen geritten wird, litt nach durch Krankheit verursachtem, mehrwöchigen Stehen an Muskelerschlaffung. Insbesondere im Bereich der Hinterhand war auch ein erheblicher Muskelschwund festzustellen.
Bei unveränderten Haltungsbedingungen (kein Reiteinsatz, keine gezielte Gymnastizierung, aber nach Belieben der QH-Stute Bewe­ gungsmöglichkeit auf der Weide beim Offenstall) wurden jeweils täglich 70 ml natives, kaltgepreßtes Leinöl mit sehr wenig Kraftfutter gemischt verabreicht. Eine Belebung der Bewegungs­ freude war nach 8 Tagen Kurdauer festzustellen; völlig wieder­ hergestellt war die QH-Stute nach 3 Wochen. Anspruchsvolles Western-Reiten war wieder möglich. Die Muskeln hatten sich auf den Stand vor Krankheitsbeginn regeneriert.
Beispiel 4
Eine Mischlingsstute (Araber/Trakehner) mittleren Alters (Ge­ burtsdatum unbekannt) die als guter Futterverwerter zur Verfet­ tung neigte, zeigte im Reiteinsatz starke Muskelverspannungen und unelastische, schleppende Bewegung der Vorderhand. Infolgedessen war das Hufhorn vorne stark abgeschliffen. Mangels Muskelkraft waren die Bänder stark überdehnt.
Es wurden wegen der Neigung zum Fettansatz täglich jeweils nur 50 ml natives, kaltgepreßtes Leinöl mit Rauhfutter gegeben. Nach 4 wöchiger Kurdauer war ein positiver Effekt deutlich er­ kennbar: statt des Schleppens der Vorhand ging die Stute auch unter dem Reiter in Schritt und Trab wieder mit normaler Aktion. Neben der Muskelkräftigung war eine Normalisierung der Bänder­ festigkeit eingetreten.
Beispiel 5
Eine 12jährige deutsche Warmblutstute Stute im Hannoveraner- Typ, die seit 6 Jahren im großen Sport eingesetzt wurde (S-Dres­ sur, Championat), konnte - wegen nicht zu behebender Muskulatur­ übersäuerung - keine gelösten Gänge mehr zeigen.
Bei normaler Fortführung des Trainings wurden mit dem Abendfut­ ter jeweils 90 ml natives, kaltgepreßtes Leinöl verabreicht, nach 3wöchiger Kurdauer war der Bewegungsablauf der Stute wieder elastisch.
Beispiel 6
Ein 6jähriger Oldenburger litt nach einer Vergiftung (Roßkasta­ nien) im Herbst 1991 mit nachfolgender konventioneller tierärzt­ licher Kolikbehandlung (Diagnose: Eiweißstau) an wiederkehrenden Lähmungserscheinungen, ständigem allgemeinen Vitalitätsmangel und fortschreitendem Muskulaturabbau, trotz Offenstallhaltung mit zeitlich unbegrenzter Bewegungsmöglichkeit auf Weideland. Im Herbst 1993 wurde begonnen, jeweils täglich 100 ml kaltge­ preßtes, natives Leinöl zuzufüttern. Nach 10 Tagen war der Vitalitätsmangel behoben, die Muskulatur begann sich wieder aufzubauen; nach 4 Wochen war ein normaler Bemuskelungszustand erreicht, Lähmungserscheinen waren seit Kurbeginn nicht mehr aufgetreten; daraufhin wurde die tägliche Leinölzufütterung auf 70 ml reduziert und bis zum Erreichen des Muskulaturoptimums beibehalten.
Beispiel 7
Eine unterernährte 9jährige Appaloosa-Stute, die nach tierärztlicher Diagnose die Anfangssymptome der Dämpfigkeit zeigte, war nach dem Abfohlen in 1 Jahr dauernde Einzelhaltung bei einseitiger Fütterung (Industriefertigfutter, wenig Rauhfutter) und nur sehr wenig Bewegungsmöglichkeit geraten und hatte dabei neben psychischen auch schwere körperliche Schäden davongetragen.
Bei der Übernahme stand das Pferd kurz vor dem Zusammenbruch. Die Umstellung auf Weidehaltung im Herdenverband brachte trotz veterinärmedizinisch empfohlener Kraftfutterzusammensetzung (Eiweißempfindlichkeit) und der Beifütterung eines bewährten, im Handel erhältlichen Aufbaufertigpräparats auf Leinsammenganzkorn- Basis zunächst keine Verbesserung des körperlichen Befindens der Stute; mit einer weiteren rangniederen Stute nahm sie zudem eine gegenüber dem Herdenverband isolierte Stellung ein.
Die Beifütterung von kaltgepreßtem, nativem Leinöl begann 8 Wo­ chen nach der Haltungsumstellung. Es wurden pro Tag je 100 ml des kaltgepreßten, nativen Leinöls gemäß Verwendungsanspruch 7 zusammen mit der Kraftfutterration gefüttert. Nach 14 Tagen zeigte sich eine Vitalitätszunahme. Daraufhin wurde die Leinölga­ be auf 70 ml pro Tag reduziert. 4 Wochen nach dem Beginn der Zu­ fütterung des Leinöls zeigte die Stute sichtbare Muskelansätze an Brust, Hals und Hinterhand bei einer Zunahme der Körpermasse um 40 kg. Es konnte ein leichtes Aufbautraining begonnen werden. Aufgrund der verbesserten körperlichen Verfassung war auch eine positive psychische Veränderung bei der Stute zu festzustellen: unter dem Sattel zeigte sie Gehfreude und Vorwärtsdrang; ihr Sozialverhalten im Herdenverband hatte sich normalisiert, sie bewies sogar Durchsetzungsvermögen gegenüber Herdengenossen. Nach 18wöchiger täglicher Zufütterung des Leinöls war die Stute völlig wiederhergestellt und wird seitdem vorwiegend als Gelän­ depferd eingesetzt.
Beispiel 8
Eine Trakehner-Stute (Alter unbekannt) war in einem Jägerzaun hängengeblieben und hatte sich Rißwunden an der Vorderhand zugezogen. Vermutlich durch verbliebene Holzsplitter kam es zu entzündlichen Erscheinungen, die zunächst therapieresitent waren. Nach langer Behandlungsdauer konnten die Schwellungen der Vorhand zum Zurückgehen gebracht werden. Die Stute war aber nach dem Unfall trotz gezielter Gymnastik schlecht reitbar und neigte aufgrund der leicht eintretenden Überforderung der verletzt gewesenen Muskeln zum Lahmgehen.
Versuchsweise wurden jeweils kontinuierlich 3 Wochen lang täglich 70 ml eines Pflanzenöls mit der Kraftfutterration verabreicht, und zwar
  • 1. kaltgepreßtes Distelöl
  • 2. kaltgepreßtes Sonnenblumenöl
  • 3. kaltgepreßtes Walnußöl.
In keinem der drei Fälle konnte eine Änderung der Disposition der Stute festgestellt werden. Unter analogen Anwendungsbedin­ gungen wurde dann
  • 4. kaltgepreßtes, natives Leinöl gemäß Verwendungsanspruch 7 mit einem Rohaschewert von 0,035 mg/100 g Leinöl
zugefüttert. Bereits nach 10 Tagen war eine Steigerung der Munterkeit und auch der Gehlust unter dem Reiter festzustellen, nur gelegentlich trat noch Lahmen auf. Nach 3 Wochen Zufütterung des Leinöls war eine Leistung wie vor dem Unfall möglich. Lahmen wurde nicht mehr festgestellt.
Beispiel 9
Ein 6 Monate altes Warmblut-Hengstfohlen (Absetzer) blieb trotz bester Fohlenaufzuchtbedingungen und ausgewogenes Fohlenfutter in der Muskulaturentwicklung und im Höhenwachstum hinter seinen Altersgenossen in der 20köpfigen Fohlengruppe zurück. Trotz der günstigen Bedingungen konnte bis zum Alter von 8 Monaten keine Besserung festgestellt werden. Zu dieser Zeit wurde mit der Zu­ fütterung von täglich 50 ml kaltgepreßtem, nativem Leinöl gemäß Verwendungsanspruch 12 begonnen. Nach 14 Tagen Kurdauer begann das Fohlen an Gewicht und Körpergröße aufzuholen. Der Nachhol­ bedarf wurde unter der Leinölfütterung in eine harmonische Wachs­ tumsbeschleunigung umgesetzt: mit 12 Monaten hatte das Fohlen die gleiche Höhe, aber ausgeprägtere Muskeln und besseres Fell als die 19 Vergleichsfohlen der Aufzuchtgruppe.
Beispiel 10
Einem Warmblut-Stutfohlen, das mit nach hinten abgeknickten Hinterhänden geboren worden war, wurden zur Gliedmaßenkorrektur sofort nach der Geburt beide Hinterhände eingegipst. Die ersten 3 Lebensmonate verbrachte das Fohlen fast ausschließlich liegend. Dementsprechend konnte keine normale Muskulaturentwick­ lung stattfinden. Das 3 Monate alte Fohlen glich nach Abschluß der Fixationsbehandlung in seiner Statur und Gesamtbemuskelung einem 6wöchigen Saugfohlen. Die tierarztliche Prognose gab Hoffnung auf ein Aufholen der physischen Entwicklung; bei besten Aufzuchtbedingungen hinsichtlich Bewegung und Futter wurden von veterinärmedizinischer Seite dafür als Mindestzeitraum 2 Jahre veranschlagt.
Im Alter von 4 Monaten bekam das Stutfohlen mit der ersten täglichen Körnerfütterung kaltgepreßtes, natives Leinöl gemäß Verwendungsanspruch 6. Begonnen wurde mit täglich je 10 ml des Leinöls, die tägliche Leinölbeigabe wurde jede Woche um 5 ml bis auf einen Endwert von 50 ml in der 8. Kurwoche gesteigert. Es wurden dann weiter täglich je 50 ml des Leinöls gegeben. Schon nach einem halben Jahr Beifütterung des Leinöls, im Alter von 10 Monaten, hatte die kleine Stute hinsichtlich ihrer Statur, Bemuskelung und ihrer Bewegungsabläufe den normalen, altersgemäßen Stand erreicht. Das Leinöl wurde daraufhin abgesetzt. Als Jährling zeigte die Jungstute keinen Entwicklungsunterschied zu anderen, gleichaltrigen Stutfohlen aus optimaler Aufzucht.
Beispiel 11
Einem jungen Vollblut-Wallach (4-5 Jahre), der wegen seines Muskulaturmangels auffallend knochig wirkte und bei Leistungs­ forderung unter dem Reiter - vermutlich aus Angst vor Überan­ strengungsschmerz - äußerst nervös reagierte, wurden täglich je 50 ml kaltgepreßtes, natives Leinöl gemäß Verwendungsanspruch 6 und abendlichen Kraftfutterration verabreicht. Die tägliche Kraftfutterration wurde dafür um 500 g gekürzt. Nach 4 Wochen dieser Leinöl-Beifütterung hatte das Pferd durch guten Muskelauf­ bau rundere Konturen gewonnen. Im Reitbetrieb zeigte das Pferd aufmerksame, gelassene Mitarbeit.
Beispiel 12
Bei einem in Holland gezogenen Warmblut (Alter unbekannt) war es beim Geländeritt durch eine Eiweißvergiftung zur akuten Hinter­ handlähmung gekommen. Auch die Nackenmuskulatur des Pferdes war bretthart verkrampft. Nach dem Transport in den Stall wurde sofort die Behandlung eingeleitet. Neben eiweißarmer Fütterung kamen zuerst konventionelle, dann homöopathische Methoden zur Anwendung. Es konnte jedoch über einen 4monatigen Zeitraum keine entscheidende Verbesserung der Bewegungsfähigkeit erreicht werden. Geringste Anstrengungen führten zu Schweißausbrüchen und Lahmen. Durch die fehlende Bewegungsmöglichkeit kam es zudem zu einem schnellen Muskulaturabbau, der die Rekonvaleszenz endgültig in Frage stellte.
Durch Beifütterung von je 100 ml kaltgepreßtem, nativem Leinöl gemäß Verwendungsanspruch 6 gelang es, innerhalb von 14 Tagen die Muskelrückbildung zu stoppen. Das Pferd konnte wieder leicht gearbeitet werden. Nach insgesamt 6 Wochen Kurdauer war die Bewegungsfähigkeit wieder auf dem Normalstand angelangt.
Beispiel 13
Ein englisches Reitpony im Vollblut-Typ (Stute, Alter unbekannt) hatte bei einem Pony-Turnier eine Sehnenzerrung erlitten und mußte daher 8 Wochen stehen. Bei gleicher Futteraufnahme wie vor dem Unfall nahm die Stute in dieser Zeit erheblich ab. Am verletzt gewesenen, geschonten Bein war eine deutliche Muskel­ atrophie erkennbar.
Der Stute wurden 10 Tage lang je 50 ml kaltgepreßtes, natives Leinöl gemäß Verwendungsanspruch 6 verabreicht. Innerhalb dieser Zeit hatte bereits ein Neuaufbau der Muskulatur stattgefunden. Danach wurde die Beifütterung mit je 40 ml des Leinöls pro Tag fortgesetzt.
6 Wochen nach Beginn der Leinöl-Gaben war die Stute in bezug auf Gewicht, Bewegungsfähigkeit und Leistungsbereitschaft vollkommen wiederhergestellt.
Beispiel 14
Eine schwächliche Kleinpferd-Stute (Herkunft und Alter unbe­ kannt) verfiel nach einer Wurmkur zusehends. Der Kräfteverfall konnte durch Verabreichung von je 80 ml kaltgepreßtem, nativem Leinöl gemäß Verwendungsanspruch 6 mit etwas Kraftfutter täglich gestoppt werden. Die Stute konnte wieder für leichte Reitarbeit eingesetzt werden und zeigte sich dabei munter.
Beispiel 15
Ein polnisches Pferd (Stute, Alter unbekannt), das seit 3 Mona­ ten in der Bundesrepublik Deutschland stand, war durch üble Be­ handlung beim Transport aus Polen so heruntergekommen, daß auch nach 3 Monaten guter Pflege lediglich ein mühsamer Schritt an der Hand möglich war. Beschleunigung zu Trab und Galopp war ausgeschlossen. Äußerlich machte das Pferd einen müden, klapp­ rigen Eindruck, insbesondere fehlte die Rückenmuskulatur, die Wirbeldornfortsätze waren unter dem Fell sichtbar.
Innerhalb der 3 Monate nach dem Import wurde die Stute im Stall, mit dosiertem, täglichem Weidegang gehalten. Gefüttert wurde die traditionell bewährte Heu/Stroh/Kraftfutter-Kombination mit zusätzlich je 1 kg Möhren pro Tag. Dennoch konnte die Schwäche der Stute nicht behoben werden; nach 3 Monaten guter Ernährung und angemessener Pflege hatte sie nicht einmal merklich an Gewicht zugenommen.
In dieser Situation wurde bei sonst unveränderter Ration und un­ veränderter täglicher Bewegung mit der Verabreichung von je 120 ml kaltgepreßtem, nativem Leinöl gemäß Verwendungsanspruch 6 begonnen.
Ein Aufschwung war nach 14 Tagen Kurdauer festzustellen; die Stute begann wieder zu traben. Nach 6wöchiger Anwendung des Leinöls war ihre Bewegungsfähigkeit in allen drei Grundgangarten voll wiederhergestellt. Der klapprige Gesamteindruck war ver­ schwunden. Die Rückenmuskeln waren so entwickelt, daß sie die Wirbelsäule vollkommen abpolsterten. Die Stute bot bei Abschluß der Kur den Anblick eines muskulösen, leistungsbereiten Tiers.
Beispiel 16
Ein Traber-Wallach im Training hatte aus ungeklärten Gründen in der Kondition stark nachgelassen. Spontane Schweißausbrüche traten auf. Nach geringer Anstrengung war die Muskulatur stark verspannt. Die sonst üblichen Zeiten wurden nicht mehr erreicht. Der Traber war im Training nicht mehr aufmerksam. Außerhalb der Arbeit wirkte er wenig vital und war zeitweise apathisch. Da­ neben wurde Appetitmangel beobachtet.
Von tierärztlicher Seite wurde lediglich ein leichter Eisen­ mangel im Blut festgestellt. Beigefütterte Eisenpräparate brach­ ten jedoch keine Konditionsverbesserung.
Der Traber wurde daraufhin aus dem Training genommen. Er hatte Weidegang und erhielt dazu eine abgestimmte Fütterung, die hinsichtlich Mineral-, Eiweiß-, Kohlenhydrat- und Vitaminver­ sorgung dem bedarf eines Hochleistungs-Sportpferds entsprach. Auch diese Maßnahme brachte keine Besserung.
Daraufhin wurde kaltgepreßtes, natives Leinöl gemäß Verwen­ dungsanspruch 6 zugefüttert. Der Traber erhielt täglich 70 ml mit dem Kraftfutter gemischt. Nach 7 Tagen begann eine merkliche Vitalitätssteigerung, die sich zunächst im Erwachen der Freßlust (er blieb aber ein langsamer Fresser) und in gesteigerter Anteilnahme an seinem Umfeld äußerte. Wenige Tage später konnte er ohne spontanen Schweißausbruch einen Probelauf absolvieren. Die frühere Muskelverspannung trat nicht auf. Das Pferd konnte wieder in - mittlerweile durch Rennerfolge bestätigte - Arbeit genommen werden.
Beispiel 17
Ein 4jähriger Traber-Wallach fiel durch ungewöhnlich eckigen, mageren Körperbau und durch trotz Training nur wenig entwickelte Muskulatur auf. Sein Skelett zeichnete sich unter dem Fell stark ab. Der Wallach wurde mit einer Traber-Stute zusammen gehalten, die sich unter den gleichen Fütterungs- und Bewegungsbedingun­ gen in bester Kondition befand.
Der Traber-Wallach erhielt nun täglich 50 bis 70 ml natives, kaltgepreßtes Leinöl aus dem Herstellungsverfahren nach einem der Ansprüche 7 bis 10 mit einem Rohaschegehalt von 0,01 g/100 g Leinöl und einer Jodzahl von 192 g/100 g Leinöl.
Nach 6wöchiger Anwendung des Leinöls hatten sich Aussehen und Kondition des Wallachs entscheidend verbessert. Seine Muskulatur hatte sich entsprechend seinem Trainingsstand normalisiert.
Beispiel 18
Eine seit 2 Jahren im internationalen Military-Sport eingesetz­ te, 8 Jahre alte Hannoveraner-Stute nahm nach schwerer Prüfung stark an Gewicht ab. Die üblichen, 1wöchigen Ruhezeiten nach Wettbewerben genügten nicht mehr, um die Stute wieder frisch und leistungsfähig zu machen. Die Gewichtsabnahme schritt ständig fort. Die tierärztliche Untersuchung gab weder Hinweise auf einen physischen Defekte, noch auf nervliche Überbelastung. Medizinal-Aufbaupräparate brachten keinen Erfolg.
Die Stute erhielt zunächst pro Tag 120 ml kaltgepreßtes, nati­ ves Leinöl aus dem Herstellungsverfahren gemäß Ansprüchen 7 bis 10 mit einem Rohaschegehalt von 0,035 mg/100 g Leinöl und ei­ ner Jodzahl von 192 g/100 g Leinöl. Das Leinöl wurde mit Kraftfutter gemischt verabreicht. Bereits 1 Woche nach Kurbeginn wurde ein spontaner Stopp der Gewichtsabnahme festgestellt. Die Leinölgaben von 120 ml pro Tag wurden 4 Wochen lang fortgesetzt. Danach hatte die Stute bei bester Bemuskelung wieder ihr altes Wettkampfgewicht erreicht. Nach Abschluß der 4wöchigen Kur wurde die Zufütterung von kaltgepreßtem, nativem Leinöl in einer Dosierung von 70 ml pro Tag bei dieser Stute als ständige Maßnahme beibehalten. Konditionsprobleme sind seither nicht mehr aufgetreten.
Beispiel 19
Ein 14jähriger Wallach, der seit 7 Jahren als hochdotiertes Pferd im Distanzsport geht und sich bei ständig gleicher Rationszusammensetzung dauernd in einem sehr guten Allgemein­ zustand befindet, bekam mit der letzten morgendlichen Kraftfutterration vor einem 80-km-Ritt 300 ml kaltgepreßtes, natives Leinöl aus dem Herstellungsverfahren nach Ansprüchen 7 bis 10.
Nach Abschluß der Distanzprüfung machte der Wallach einen fri­ schen Eindruck und wies bei der tierärztlichen Untersuchung bessere Puls- und Atemwerte auf als bei vorigen, vergleichbaren Wettbewerben. Nach Aussage der Reiterin blieben diesmal - anders als bei früheren Wettbewerben - Ermüdungserscheinungen während des Ritts aus. Der Wallach zeigte bis zum Ende der Strecke gleichmäßige Gehfreude.
Beispiel 20
Ein 4jähriger Welsh-Cob Hengst, der unter besten, weitgehend natürlichen Haltungsbedingungen auf die Hengstkörung vorbereitet wurde, erhielt in Vorbereitung auf die Körveranstaltung beginnend 10 Tage vor der Show täglich je 50 ml kaltgepreßtes, natives Leinöl aus dem Verfahren gemäß Ansprüchen 7, 8 und 10 mit wenig Kraftfutter. Spezifikationswerte dieses Leinöls lagen nicht vor.
Der Hengst absolvierte ohne jedes Anzeichen von Ermüdung oder Streß sämtliche Musterungen an der Hand, präsentierte sich auch optisch in bester "hengstgemäßer" Muskelkondition, und wurde mit dem Prädikat "best in show" gekört.
Beispiel 21
Eine 12jährige Hannoveraner-Stute, die früher sehr gut geritten und in Springprüfungen Klasse A und L plaziert war, hatte vor 4 Jahren einen gesundheitlichen Einbruch erlitten (2 Nervenschnit­ te) und konnte danach nicht mehr geritten werden. Sie wurde seitdem nur noch geführt, litt zunehmend unter Atembeschwerden und neigte zu Koliken. Dieses Pferd (wegen seiner Hinfälligkeit von der Besitzerin als "Hungerhaken" beschrieben) erhielt täglich 100 ml kaltgepreßtes, natives Leinöl aus dem Herstel­ lungsverfahren nach Ansprüchen 7, 8 und 10, das im Fettsäure­ spektrum
16,9 Gew-% Ölsäure,
15,9 Gew-% Linolsäure und
55,5 Gew-% Linolensäure
neben anderen Fettsäuren aufwies. 14 Tage nach der ersten Lein­ öl-Gabe fiel die Stute unabhängigen Beobachtern durch verbessertes Aussehen und ihr munteres Benehmen auf. Die wenig entwickelte Muskulatur begann sich zu regenerieren, die bessere Bewegung verringerte die Atemwegs- und Verdauungsprobleme. Die Erfahrung zeigte, daß für die Erhaltung des positiven Gesund­ heitszustands bei dieser Stute tägliche Zufütterung von kalt­ gepreßtem, nativem Leinöl erforderlich ist. Wird die Leinöl­ fütterung ausgesetzt, kommt es im Lauf von wenigen Tagen wieder zu Gewichtsabnahme und Bewegungsschwierigkeiten. Die tägliche Leinölgabe wird in diesem Fall als ständige diätetische Vor­ sichtsmaßnahme beibehalten.
Beispiel 22
Zwei Rheinländer-Wallache (Vollbrüder) von 4 Jahren und 5 Jah­ ren, die beide mit 2 Jahren gelegt worden waren, wurden unter denselben Bedingungen gehalten und wiesen die gleiche Skelettstruktur und ungefähr das gleiche Stockmaß auf. Sie unterschieden sich aber im Habitus erheblich voneinander. Gegenüber seinem älteren Bruder wirkte der 4jährige schwach und knochig. Die Bemuskelungsdifferenz machte im Vorhandumfang unterhalb des Ellenbogengelenks einen Unterschied von 27 cm zuungunsten des jüngeren Pferdes aus.
Bei unveränderten Haltungs- und Fütterungsbedingungen wurden dem 4jährigen zunächst 10 Tage lang je 150 ml kaltgepreßtes, na­ tives Leinöl aus dem Herstellungsverfahren nach Ansprüchen 7, 8 und 10 verabreicht, das im Fettsäurespektrum
16,9 Gew-% Ölsäure,
15,9 Gew-% Linolsäure und
55,5 Gew-% Linolensäure
neben anderen Fettsäuren aufwies. Danach wurden von diesem Leinöl täglich je 100 ml gegeben. Nach 4 Wochen dieser Zufütte­ rung des Leinöls hatte sich trotz der körperlichen Belastung durch die einsetzende Zahnung der 4jährige dem 5jährigen im Erscheinungsbild und im Gewicht angeglichen. Die Zufütterung des Leinöls wurde insgesamt 12 Wochen lang durchgeführt. In den letzten 5 Wochen der Kur wurden nur noch täglich 70 ml des Leinöls gegeben. Der Muskulaturaufbau ging weiter, bis die Bemuskelung in Aussehen und Leistung der des älteren Pferdes entsprach. Auch das Absetzen der Leinölzufütterung bei Ende der Kur war ohne Einfluß auf den positiven Bemuskelungszustand des jüngeren Pferdes.
Beispiel 23
Eine 22jährige Araber-Stute zeigte sich durch Abfohlen und Säugen körperlich so überfordert, daß das Fohlen vorzeitig abge­ setzt werden mußte. Besonders die Rückenmuskulatur war so erheblich abgebaut, daß die Stute einen ausgeprägten Senkrücken mit unter dem Fell sichtbaren Wirbeldornfortsätzen zeigte.
Die Stute wurde bei täglichem Weidegang im Herdenverband mit gesunden Zuchtstuten gehalten. Nach dem Absetzen des Fohlens baute sich die Stute aber nicht wieder auf. Das ausgemergelte Aussehen der Stute und ihr apathisches Verhalten änderte sich auch im Lauf mehrerer Wochen nicht. Trotz sorgfältiger Zufüt­ terung konnte keine Gewichtszunahme erreicht werden.
Die Stute erhielt daraufhin bei unverändertem Weidegang und unveränderter Zufütterung täglich je 120 ml kaltgepreßtes, na­ tives Leinöl aus dem Herstellungsverfahren nach Ansprüchen 7, 8 und 10 verabreicht, das im Fettsäurespektrum
16,9 Gew-% Ölsäure,
15,9 Gew-% Linolsäure und
55,5 Gew-% Linolensäure
neben anderen Fettsäuren aufwies. Nach einer Anlaufzeit von 4 Wochen begann die Stute zuzunehmen. Die Rückenmuskulatur er­ starkte dann zusehends, bis nach weiteren 14 Tagen Verabrei­ chung des Leinöls der Senkrücken optisch ausgeglichen war. Nach insgesamt 8 Wochen war die Stute wieder reitbar. Die Kur wurde nach insgesamt 10 Wochen beendet.
Beispiel 24
Eine Warmblut-Stute, die Military-Prüfungen ging, zeigte regelmäßig einen starken Abfall der Leistung im letzten Prü­ fungsdrittel. Tägliche Zugabe von kaltgepreßtem, nativem Leinöl aus dem Herstellungsverfahren nach Ansprüchen 7, 8 und 10, das im Fettsäurespektrum
16,9 Gew-% Ölsäure,
15,9 Gew-% Linolsäure und
55,5 Gew-% Linolensäure
neben anderen Fettsäuren aufwies, zum Kraftfutter während des Trainingsbetriebs führte zu bei dieser Stute zu ausgeglichener Hochleistung während der Gesamtdauer der Wettkämpfe.
Beispiel 25
Ein Traber, der während seiner ersten Rennsaison ohne Manipula­ tionen (insbesondere ohne jedes Doping) zufriedenstellend, aber sieglos, gelaufen war, erhielt in der Vorbereitung auf die zweite Saison 2 bis 3 Stunden vor rennmäßigen Trainingsläufen und dann entsprechend vor jedem Rennen 250 ml kaltgepreßtes, natives Leinöl aus dem Herstellungsverfahren nach Ansprüchen 7, 8 und 10 verabreicht, das im Fettsäurespektrum
16,9 Gew-% Ölsäure,
15,9 Gew-% Linolsäure und
55,5 Gew-% Linolensäure
neben anderen Fettsäuren aufwies. In der zweiten Saison führte jede Rennteilnahme zur Plazierung, es wurden auch einige Siege heimgefahren.
Beispiel 26
6 Springpferde der Klassen S und M ( Holsteiner, Westfalen, Holländer) im Alter zwischen 6 und 10 Jahren, in deren Aus­ bildung nur wenig Wert auf dressurmäßige Arbeit gelegt worden war, wurden in demselben Trainingsstall gehalten und gearbeitet. Ein Problem war in allen Fällen das unkonzentrierte Gehen der Pferde zwischen den Einzelsprüngen des Parcours mit aufgerichte­ tem Hals und hochgerecktem Kopf. Die Vorhand- und Halsmuskulatur der Pferde, besonders der Abknickmuskel, war nur recht schwach entwickelt. Versammeltes Galoppieren machte den Pferden daher Schwierigkeiten. Wegen der Muskulaturmängel im Bereich der Vor­ hand war wohl auch das Abfedern des Körpergewichts nach dem Sprung nicht optimal möglich, so daß Schmerzerwartung zur Unkon­ zentriertheit der Pferde beitragen mochte.
In allen 6 Fällen konnte durch die Zufütterung von täglich je 70 ml kaltgepreßtem, nativem Leinöl aus dem Herstellungsverfah­ ren nach Ansprüchen 7, 8 und 10, das im Fettsäurespektrum
16,9 Gew-% Ölsäure,
15,9 Gew-% Linolsäure und
55,5 Gew-% Linolensäure
neben anderen Fettsäuren aufwies, innerhalb von 10 Tagen - un­ terstützt von dressurmäßiger Gymnastizierung - die Muskulatur soweit aufgebaut werden, daß alle Pferde aufmerksam, gelassen und geschmeidig ihren Parcours gingen.
Beispiel 27
Unter Bedingungen des Beispiels 25 wurden bei einem Oldenburger- Wallach dieselben Probleme angegangen. In diesem Fall wurden jedoch wegen der größeren Körpermasse täglich 100 ml des Leinöls gegeben. Auch hier war konzentriertes versammeltes Gehen im Parcours nach 10 Tagen Zufütterung des Leinöls erreicht.
Beispiel 28
Ein 6jähriger Wallach holländischer Herkunft, der als Springpferd im großen Sport eingesetzt wurde, machte regelmäßig im zweiten Umlauf Fehler, die auf mangelnde Erholung der im ersten Umlauf übermäßig ermüdeten Muskeln zurückzuführen waren. Dieses Pferd erhielt nun mindestens in den letzten 4 Wochen vor einem Turnier täglich 50 ml kaltgepreßtes, natives Leinöl aus dem Herstellungsverfahren nach Ansprüchen 7 bis 10, das eine Jodzahl von 192 g/100 g Leinöl und einen Rohaschegehalt von 0,035 g/100 g Leinöl aufwies verteilt auf zwei Kraftfutter­ rationen. Jeweils 2 Stunden vor einer Prüfung wurde mit wenig Hafer 200 ml des Leinöls gegeben.
Seit dieser Art der Beifütterung ging das Pferd zweite Umläufe und Stechen genauso frisch wie den jeweils ersten Umlauf.
Beispiel 29
Eine junge Warmblut-Stute holländischer Abstammung zeigte nach einer Hufverletzung einen nicht aufholbaren Trainingsrückstand. Sie kam bei geringer Anstrengung leicht ins Schwitzen und brauchte lange Pausen, um ihre Kräfte nach Beanspruchung zu rege­ nerieren. Normales Springtraining war nicht möglich, daher bekam die Stute zunächst eine Stehpause.
Während der Stehzeit erhielt sie zusätzlich zu ihrer normalen Heu/Stroh/Kraftfutterration 6 Wochen lang täglich 70 ml kaltgepreßtes, natives Leinöl (Naturkostqualität). Nach 4wöchiger Beifütterung trat das übermäßige Schwitzen nicht mehr auf. Die Stute konnte wieder gearbeitet werden.
Beispiel 30
Ein 18jähriger Westfalen-Wallach, der sich seit Jahren in derselben Hand befand, erfolgreich auf Springturnieren ging und auch im Jagdreiten regelmäßig eingesetzt wurde, wies plötzlich Konditionsmängel auf. Er wurde langsam, wirkte über Hindernissen schwerfällig. Nach längeren Ritten hatte er geschwollene Beine.
Das Pferd erhielt täglich 100 ml kaltgepreßtes, natives Leinöl (Naturkostqualität) mit der abendlichen Kraftfutterration. Nach 6 Wochen Beifütterung des Leinöls hatte der Wallach seine alte Frische wiedergewonnen. Im Gelände zog er freiwillig auf steh­ engebliebene Jagdhindernisse zu und übersprang sie mühelos. "Dicke Beine" wurden auch nach mehrstündigen Ritten nicht mehr festgestellt.
Beispiel 31
Eine ältere (wohl 15- bis 17jährige) Stute unbekannter Abstam­ mung blieb sich nach einem nicht genau abgeklärten Virus-Infekt als anhaltend geschwächt. Sie hatte ständig leichtes Fieber, nahm rapide ab und wirkte müde. Versuche, sie über leichtver­ dauliche Eiweiß- und Kohlenhydratfütterung mit massiven Vitamin- und Mineralgaben wieder zu Kräften zu bringen, schlugen fehl. Der Stute wurden 10 Tage lang täglich je 120 ml kaltgepreßtes, natives Leinöl (Apotheke) mit ihrem Körnerfutter verabreicht. Danach hatte sich der Allgemeinzustand des Pferdes bereits merklich gebessert. Die Stute war fieberfrei und hatte nicht weiter abgenommen. Die täglichen Leinölgaben wurden daraufhin auf 100 ml reduziert. Nach weiteren 3 Wochen Kurdauer war die Arbeitsfreude der Stute wieder erwacht, das Gewicht hatte sich bei verbesserter Muskulatur weiter normalisiert.

Claims (10)

1. Verwendung eines Leinöls, bestehend aus nativem, kaltge­ preßtem Samenöl von Linum usitatissimum, als Ergänzungsfuttermittel zur Förderung des Muskulaturaufbaus bei Pferden.
2. Verwendung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Leinöl hinsichtlich seiner Schadstoffbeinhaltung und der Peroxidzahl mindestens die Qualitätsspezifikation des Deutschen Arzneimittel-Codex 1986, L040 erfüllt.
3. Verwendung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß das Leinöl eine Jodzahl von 192 g/100 g aufweist.
4. Verwendung nach Anspruch 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, daß das Leinöl im Fettsäure­ spektrum neben anderen Fettsäuren einen Gehalt an Ölsäure 16,5 Gew-%
Linolsäure 14,0 Gew-%
Linolensäure 55,0 Gew-%bezogen auf die Gesamtsubstanz, aufweist.
5. Verwendung nach einem der Ansprüche 2 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß das Leinöl einen Rohaschegehalt von 0,01 g/100 g Leinöl aufweist.
6. Verwendung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Leinöl im Fettsäurespektrum neben anderen Fettsäuren einen Gehalt von Palmitinsäure = 5 (+/- 0,25) Gew-%
Stearinsäure = 3 (+/- 0,15) Gew-%
Ölsäure = 20 (+/- 3) Gew-%
Linolsäure = 16 (+/- 0,8) Gew-%
Linolensäure = 57 (+/- 3) Gew-%,bezogen auf die Gesamtsubstanz, bei einem Gehalt an Rohasche 0,01 g, bevorzugt 0,03, g/100 g Leinöl, einer Jodzahl von 197 (+/- 1) g/100 g Leinöl und einer Peroxidzahl 4 aufweist.
7. Verfahren zur Herstellung eines Ergänzungsfuttermittels zur Verwendung nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß gewaschene, getrocknete, vollkommen bruchfreie, keimfähige Leinsaat nach druck­ loser Förderung im Spalt zwischen Preßschnecke und Kopfplatte eines Preßzylinders gequetscht und das drucklos durch Auslässe des Preßzylin­ ders abgelaufene Leinöl durch eine Membranfiltervorrich­ tung bei einem Druck 0,5 MPa gefiltert und dann ohne weitere Behandlungsschritte und ohne Zugabe von Additiven abgefüllt wird, wobei die Temperatur, der Leinsaat und Leinöl ausgesetzt sind, während des gesamten Herstellungsverfahrens < 35°C ist.
8. Verfahren nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Temperatur, der Leinsaat und Leinöl ausgesetzt sind, während des gesamten Herstel­ lungsverfahrens < 33°C ist.
9. Verfahren nach Anspruch 7 oder 8, dadurch gekennzeichnet, daß beim Quetschen der Leinsaat sowie beim Ablaufen, Fil­ tern und Abfüllen des Leinöls der Luftkontakt minimiert wird.
10. Verfahren nach einem der Ansprüche 7 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß das Aufbrechen der Leinsaat beim Quetschvorgang durch gegenseitigen Druck der Leinsaatkörner aufeinander erfolgt.
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