DE4409501A1 - Verschleißfutter eines Schachtofens und Stein hierfür - Google Patents
Verschleißfutter eines Schachtofens und Stein hierfürInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verschleißfutter eines Schachtofens aus feuerfesten,
keramischen Steinen, die mittels einer Mörtelschicht verbunden sind, wobei
zwischen den Steinen in den horizontalen Fugen ofeninnenseitig vor der
Mörtelschicht bei Betriebstemperatur ausbrennende Einlagen angeordnet sind.
Außerdem betrifft die Erfindung einen feuerfesten, keramischen Stein für ein
solches Verschleißfutter.
Ein derartiges Verschleißfutter ist in der DE-OS 15 58 568 beschrieben. Bei diesem
bilden die verbrannten Einlagen Dehnungsspielräume, die an der heißen Seite,
ofeninnenseitig, offen sind und etwa 2/3 der Steintiefe einnehmen. Mit ihrem
kürzeren, etwa 1/3 der Steintiefe betragenden Teil liegen die Steine aufeinander.
Aufwendige Versuche haben gezeigt, daß es bei einer solchen Anordnung zu schweren
Schäden des Verschleißfutters kommen kann. Zum einen leidet die Stabilität des
Verschleißfutters bei dieser Anordnung, weil wegen der relativ kleinen Stützfläche
die Steine zur vertikalen Ofenachse hin kippen können. Dies ließe sich nur durch eine
aufwendige Verspannung der Steinlagen in zur Vertikalachse radialer Richtung
vermeiden.
Außerdem konzentriert sich der Druck, den die oberen Steine auf die unteren
ausüben und der sich durch die temperaturbedingte Ausdehnung vergrößert
auf eine relativ kleine Fläche der Steine. Dadurch kann es zu Zerstörungen
der Steine kommen, insbesondere wenn nicht besonders teueres Material
für die Steine verwendet wird.
Ein Verschleißfutter der eingangs genannten Art ist beispielsweise bei
koksgefeuerten Kalkschachtöfen vorgesehen. Bei solchen Öfen ist die
Befeuerung oft ungleichmäßig, so daß an einer Stelle des Verschleißfutters
bei einer Feuerlage beispielsweise 500°C und bei einer anderen Feuerlage
beispielsweise 1200° auftreten. Es hat sich in der Praxis gezeigt, daß
die Wärmedehnungskompensation nach der DE-OS 15 58 568 ungenügend
ist. Insbesondere hat sich ergeben, daß an den Steinen, speziell an der
Ofeninnenseite, Abplatzungen auftreten, insbesondere, wenn anstelle von
Magnesia-Chromsteinen, Magnesiasteine verwendet werden.
In der DE 30 35 827 C2 ist ein feuerfester Stein zur Ausmauerung von
Drehrohröfen beschrieben. Dort ist am Stein ein Sockel gestaltet, der
ofeninnenseitig zu einer Dehnfuge führt. Auch hier ist die Fläche der
Dehnfuge wesentlich größer als die des Sockels. Bei Drehrohröfen treten
andere Probleme auf als bei Öfen, beispielsweise Kalkschachtöfen, mit
vertikaler Achse.
Aufgabe der Erfindung ist es, ein Verschleißfutter der eingangs genannten
Art vorzuschlagen, das bei einfachem Aufbau eine hohe thermische und
mechanische Stabilität aufweist. Weiterhin ist es Aufgabe der Erfindung,
einen Stein für ein solches Verschleißfutter vorzuschlagen.
Erfindungsgemäß ist obige Aufgabe bei einem Verschleißfutter der eingangs
genannten Art dadurch gelöst, daß die Einlage weniger als die Hälfte der
horizontalen Fugenfläche und die Mörtelschicht mehr als die Hälfte der
horizontalen Fugenfläche einnimmt. Dadurch ist gewährleistet, daß die
aufeinanderstellenden Steinreihen in der Ausmauerung nicht die Tendenz
haben, zur vertikalen Ofenachse nach innen zu kippen. Dennoch besteht
nach dem Ausbrennen der Einlagen ofeninnenseitig der notwendige
Dehnungsfreiraum zwischen den Steinlagen. Bei der vergleichsweise
großen Mörtelschicht findet auch bei temperaturbedingten vertikalen
Dehnungen die Kraftübertragung über eine vergleichsweise große
Mörtelfläche statt, so daß die Steine nicht zu Abplatzungen oder Zerstörungen
neigen, selbst wenn sie aus einem weniger festen Material hergestellt sind.
In Ausgestaltung der Erfindung nimmt die Einlage etwa 1/3 der horizontalen
Fugenfläche und die Mörtelschicht etwa 2/3 der horizontalen Fugenfläche
ein. Vorzugsweise nimmt die Einlage etwa 1/3 der horizontalen Fugentiefe
und die Mörtelschicht etwa 2/3 der Fugentiefe ein.
Versuche haben gezeigt, daß eine solche Gestaltung zu gegenüber dem
Stand der Technik wesentlich verbesserten Standzeiten führt.
Ein feuerfester, keramischer Stein nach der Erfindung zeichnet sich
dadurch aus, daß an dem Stein an seiner horizontalen Fläche eine Einlage
befestigt ist, die von der heißen Seite weniger als die Hälfte dieser Fläche
einnimmt.
Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung ergeben sich aus den
Unteransprüchen und der folgenden Beschreibung.
In der Zeichnung zeigen:
Fig. 1 eine perspektivische Teilansicht eines Ofens mit ofeninnenseitigem
Verschleißfutter,
Fig. 2 einen Stein des Verschleißfutters, gegenüber Fig. 1 vergrößert, und
Fig. 3 eine Variante der Fugenausbildung gemäß Fig. 1,
vergrößert dargestellt.
Ein zylindrischer Ofen, beispielsweise ein koksbefeuerter Kalkschachtofen,
weist eine vertikale Achse (A) auf. Innerhalb eines Außenmantels (1) sind
Isoliersteine (2) und ein Dauerfutter (3) angeordnet. Ofeninnenseitig schließt
sich an das Dauerfutter (3) ein Verschleißfutter (4) an. Zwischen dem
Verschleißfutter (4) und dem Dauerfutter (3) ist eine Lage (5) aus einem
aufgeschäumten Kunststoff oder aus Fasermaterial vorgesehen.
Das Verschleißfutter (4) besteht aus feuerfesten, keramischen Steinen (6).
Diese sind beispielsweise Magnesiasteine, die aus chromfreiem, feuerfestem,
keramischem Material mit dem Handelsnamen Rubinal MZL der Anmelderin
gefertigt sind. Die Steine (6) weisen die Gestalt von Drehofenwölbern auf und
haben eine Gestalt von Drehofenwölbern auf und haben eine trapezförmige
horizontale Fugenfläche der Tiefe (L) und eine ofeninnenseitige Breite (b) sowie
eine außenseitige Breite (B), wobei die Breite (B) größer ist als die Breite
(b) und etwa 10 cm beträgt. Die Höhe (H) der Steine (6) ist größer als die
Breite (B) und beträgt etwa 20 cm. Die vertikale, der Ofeninnenseite zugewandte
Steinfläche (7) und die vertikalen Stein-Anlageflächen (8) sind rechteckig.
Auf der einen trapezförmigen Fugenfläche ist angrenzend an die
ofeninnenseitige Steinfläche (7) eine Einlage (9) aus einem bei Betriebstemperatur
verbrennenden Material, beispielsweise Pappe oder Fasermaterial, befestigt,
beispielsweise angeklebt.
Die Einlage (9) weist eine Dicke (d) auf, welche der Stärke der im
Verschleißfutter (4) gewünschten Dehnungsabstände im Bereich der ofenseitigen
Steinflächen (7) entspricht. Beispielsweise liegt die Dicke zwischen 0,2 mm und
2,0 mm.
Die Einlage (9) erstreckt sich von der ofenseitigen Steinfläche (7) auf der
trapezförmigen, horizontalen Fugenfläche bis in ein Tiefe (11), so daß auf der
trapezförmigen Fugenfläche eine Tiefe (12) für die Aufnahme von Mörtel
(10) freibleibt.
Die von der Einlage (9) bedeckte Teilfläche der horizontalen Fugenfläche ist
kleiner als die an der horizontalen Fugenfläche für den Mörtel (10) freistehende
Fläche. Die Tiefe (11), die die Einlage (9) einnimmt, beträgt etwa 1/3 der Tiefe (L).
Dementsprechend beträgt die Tiefe (12) der bemörtelbaren Teilfläche der
trapezförmigen Fugenfläche etwa 2/3 der Länge (L). Die Tiefe (11) beträgt
beispielsweise 50 mm. Im Bedarfsfall ist es auch im Rahmen der Erfindung möglich,
zur Vergleichsmäßigung der Fuge auch über die Einlage (9) eine Mörtelschicht (13)
vorzusehen, die aber gegenüber der Mörtelschicht (10) etwa um die Dicke der Einlage
(9) dünner ist (Fig. 3).
Bei der Erstellung des Verschleißfutters werden die Steine (6) in
horizontalen Lagen nacheinander aufgebaut, wobei in den horizontalen
Fugenflächenbereichen der Länge (12) Mörtel aufgetragen wird. Zwischen die
Steinflächen (8) können Pappeinlagen (11) eingelegt werden.
Bei der Inbetriebnahme brennen die Einlagen (9) aus, so daß zwischen den
ofenseitigen Steinflächen (7) Dehnungsräume entstehen. Die im Vergleich zu
diesen Dehnungsräumen großflächigen Mörtelschichten (10) stellen sicher,
daß die vertikal aufeinanderlagernden Steinreihen nicht die Tendenz haben,
nach innen zur Achse (A) hin zu kippen. Außerdem wird über diese
vergleichsweise großen Mörtelflächen (10) eine gute Druckverteilung zwischen
den aufeinanderliegenden Steinlagen erreicht, so daß die einzelnen Steine (6)
nicht in Richtung der vertikalen Achse (A) sich so belasten, daß die Last oberer
Steinlagen bzw. die durch die Wärmedehnung entstehende Belastung zu
beträchtlichen Steinbrüchen führt.
Beim beschriebenen Ausführungsbeispiel sind die Steine (6) als
Drehofenwölbern ausgebildet. Es ist aber auch selbstverständig ohne
weiteres möglich, die erfindungsgemäße Fugenausbildung bei ähnlichen
Steinformaten, wie z. B. bei Querwölbern, deren Höhe kleiner ist als
deren Breite, vorzusehen.
Claims (10)
1. Verschleißfutter eines Schachtofens aus feuerfesten, keramischen
Steinen, die mittels einer Mörtelschicht verbunden sind, wobei
zwischen den Steinen in den horizontalen Fugen ofeninnenseitig vor
der Mörtelschicht bei Betriebstemperatur ausbrennende Einlagen
angeordnet sind,
dadurch gekennzeichnet, daß
die Einlagen (9) weniger als die Hälfte der horizontalen Fugenfläche
(L, B, b) und die Mörtelschicht (10) mehr als die Hälfte der horizontalen
Fugenfläche (L, B, b) einnimmt.
2. Verschleißfutter nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß
die Einlage (9) etwa 1/3 der horizontalen Fugenfläche (L, B, b) und die
Mörtelschicht (10) etwa 2/3 der horizontalen Fugenfläche (L, B, b)
einnimmt.
3. Verschleißfutter nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß
die Einlage (9) etwa 1/3 der horizontalen Fugentiefe (L) und die
Mörtelschicht etwa 2/3 der horizontalen Fugentiefe (L) einnimmt.
4. Verschleißfutter nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß
die Einlage (9) aus Pappe oder Fasermaterial besteht.
5. Verschleißfutter nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß
die Dicke (d) der Einlage (9) etwa 0,2 mm bis 2,0 mm beträgt.
6. Verschleißfutter nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß
die Steine (6) aus einem Magnesia-Material bestehen.
7. Feuerfester, keramischer Stein für ein Verschleißfutter eines
Schachtofens,
dadurch gekennzeichnet, daß
an dem Stein (6) an seiner horizontalen Fugenfläche (L, B, b) eine
Einlage (9) befestigt ist, die von der heißen Steinfläche (7) weniger
als die Hälfte dieser Fugenfläche einnimmt.
8. Stein nach Anspruch 7,
dadurch gekennzeichnet, daß
die Einlage (9) etwa 1/3 der Fugenfläche (L, B, b) einnimmt.
9. Stein nach Anspruch 7 oder 8,
dadurch gekennzeichnet, daß
die Einlage (9) etwa 1/3 der horizontalen Fugentiefe (L) bedeckt.
10. Stein nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß
auch über die Einlage (9) eine Mörtelschicht (13) vorgesehen ist,
die gegenüber der Mörtelschicht (10) etwa um die Dicke der Einlage
(9) dünner ist.
Priority Applications (2)
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DE19944409501 DE4409501A1 (de) | 1994-03-19 | 1994-03-19 | Verschleißfutter eines Schachtofens und Stein hierfür |
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Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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DE19944409501 DE4409501A1 (de) | 1994-03-19 | 1994-03-19 | Verschleißfutter eines Schachtofens und Stein hierfür |
Publications (1)
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DE4409501A1 true DE4409501A1 (de) | 1995-09-21 |
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ID=6513301
Family Applications (1)
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Country Status (2)
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EP (1) | EP0672880A1 (de) |
DE (1) | DE4409501A1 (de) |
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- 1994-08-31 EP EP94113604A patent/EP0672880A1/de not_active Withdrawn
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