DE4407847A1 - Mittelohr-Prothese - Google Patents

Mittelohr-Prothese

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Description

Die Erfindung betrifft eine Mittelohr-Prothese gemäß dem Oberbegriff von Anspruch 1.
Hör-Schwierigkeiten können, bei nur geringen Schäden, mit herkömmlichen Hörhilfen behoben werden. In einfachen Fällen ist eine teilweise Wiederherstellung durch operatives Einsetzen von Ersatzteilen bzw. Hörhilfen möglich, solange noch ein gesundes Halte- System vorhanden ist. Wenn jedoch das Mittelohr schwer beschädigt oder völlig zerstört ist, z. B. wenn Hammer, Amboß und Trommelfell fehlen, das Innenohr aber noch in Takt ist, kann es ratsam sein, eine Mittelohr-Prothese zu implantieren.
Eine geeignete Vorrichtung laut DE-C 37 07 161 ist mehrteilig und umfaßt vier Haupt- Komponenten, nämlich einen Ankopplungs-Teil, der an das Innenohr im Bereich des ovalen Fensters anschließt, einen Abdeck-Teil, der am runden Fenster ein kleines gashaltiges Volumen begrenzt, einen Übertragungs-Teil mit einem künstlichen Trommelfell und einem mit letzterem verbundenen Mastoid-Teil für den Druckausgleich. Vor der eigentlichen Implantation wird die zerlegte Prothese auf ihre Funktionsfähigkeit hin untersucht; ist sie voll funktionsfähig, wird sie schrittweise zusammengesetzt. Auf diese Weise soll ein vollständiges Schall-Übertragungs-System zur Verfügung stehen, das im Inneren kein lebendes Gewebe enthält.
Die genannte Vorrichtung hat verschiedene Tests durchlaufen; die Implantierungs- Methode wird in der Chirurgie bereits praktiziert. Bei der Realisierung zeigten sich jedoch auch einige Nachteile. So sind Bauelemente und Verbindungen z. T. äußerst empfindlich, so daß die Prothese einer sehr behutsamen Handhabung bedarf. Durch die asymmetrische Anordnung der Membranen wird die Fertigung erschwert, und für jedes einzelne Gerät müssen verschiedene Bauteile speziell angefertigt werden. Ebenso ist es notwendig, für den Einsatz in ein linkes und ein rechtes Ohr unterschiedliche nicht austauschbare Prothesen herzustellen. Diese Nachteile erhöhen nicht nur die Gestehungskosten, sondern verteuern auch die Lagerhaltung.
Es ist ein wichtiges Ziel der Erfindung derartige Mittelohr-Prothesen in wirtschaftlicher Weise weiter zu verbessern, so daß die Kosten erheblich reduziert werden. Ferner soll der Aufbau vereinfacht und dadurch die Lebensdauer der Vorrichtung erhöht werden. Die Erfindung zielt insbesondere darauf, eine fertig angepaßte, implantierbare Prothese mit sehr einfacher Struktur zur Verfügung zu stellen, die in jedes Ohr einer Person, oder falls notwendig eines Säugetiers, einsetzbar ist. Ein weiteres Ziel der Erfindung besteht darin, Mittel und Wege zu schaffen, um eine solche Prothese für eine zufriedenstellende akustische Übertragung schnell und zuverlässig an das Innenohr anzukoppeln.
Ein Hauptmerkmal der Erfindung ist im kennzeichnenden Teil von Anspruch 1 angegeben. Weitere Merkmale und Ausgestaltungen sind Gegenstand der Ansprüche 2 bis 16.
Die Erfindung geht aus von einer Mittelohr-Prothese mit einem Übertragungs-Teil, der vollständig in den vergrößerten Gehörgang eines Patienten implantierbar ist und dessen Gehäuse mit Seitenwänden, das von künstlichen Innen- und Außenmembranen verschlossen ist, ein definiertes Innenvolumen hat. Die Innenmembran ist gegenüber dem ovalen Fenster des Innenohrs angeordnet und über (nicht-elektromagnetische) Übertragungsglieder zur akustischen Impedanzwandlung an die Außenmembran angekoppelt. Erfindungsgemäß weist die Prothese ein einziges, knopfähnliches, insgesamt rundes Gehäuse mit einer Umfangsverankerung zur Befestigung im Gehörgang auf, wobei zwischen dem ovalen Fenster und der Innenmembran ein zentraler, mit körpereigenem Fett aufgefüllter Hohlraum begrenzt ist. Der bei der vorgenannten Vorrichtung notwendige Mastoid-Teil ist hier entbehrlich, weil die neuartige Prothese den Druckausgleich mitübernimmt. Das im Gehörgang verankerte Gehäuse ermöglicht außerdem die direkte Übertragung von Schall über eine Kopplungs-Masse an das Innenohr. Dies ist ein erheblicher Fortschritt, da das Innenohr nicht geöffnet werden muß. Das Risiko einer Infektion tritt im Normalfall gar nicht erst auf. Ungeachtet der unzähligen Arten von Ohr- Anatomien, die in der chirurgischen Praxis auftreten, ist es leicht möglich, die Vorrichtung, bei der es sich um eine echte Endoprothese handelt, an das Innenohr eines jeden Patienten anzupassen und zu befestigen; sogar in Fällen von extremer Mißbildung. Im Verlauf der Operation kann es notwendig oder empfehlenswert sein, die Eustachi-Röhre zu verschließen, sofern dies nicht bereits geschehen ist. Überdies kann die Prothese jeder Zeit rasch entfernt oder ersetzt werden, wenn das notwendig werden sollte.
Die Handhabung und Implantierung des Übertragungs-Teils wird außerordentlich vereinfacht durch die Maßnahme von Anspruch 2, wonach ein vorgefertigtes luftdichtes Gehäuse aus biokompatiblem Metall, wie z. B. Titan, vorhanden ist. Seine Membranen erlauben einen automatischen Ausgleich von atmosphärischen Druckschwankungen. In diesem Zusammenhang ist zu betonen, daß im Gegensatz zu einem Dosen-Barometer, bei dem die Membranen nicht zur Schallübertragung verwendet werden, die neuartige Prothese derart gestaltet ist, daß Änderungen im Luftdruck nicht registriert werden.
Von besonderem Vorteil ist die in Anspruch 3 näher definierte Knopf-Form, wonach das Gehäuse starr ausgebildet und bezüglich einer Symmetrieachse rotationssymmetrisch ist. Ferner besitzt das Gehäuse Außenwände mit einem äußeren Rand, einem Übertragungsstück und einer inneren Muffe, wobei letztere von einem äußeren Kragen umschlossen ist. Der Aufbau ist daher besonders gut für eine schnelle und einfache Montage im Gehörgang mittels Verankerungsmittel geeignet. Darüberhinaus kann der Übertragungs-Teil aufgrund seiner Rotationssymmetrie sowohl in einem rechten als auch in einem linken Ohr implantiert werden.
Zur Vereinfachung der Befestigung ist gemäß Anspruch 4 der äußere Rand breiter als die innere Muffe, wobei beide Elemente zylindrische Gestalt besitzen und über ein konisches Übergangsstück miteinander verbunden sind, vorzugsweise einstückig.
Nach Anspruch 5 sind biegsame äußere und innere Verankerungsmittel vorhanden, um das Gehäuse sowohl im Gehörgang als auch in der Nische zu befestigen. Das Gehäuse besitzt gemäß den Ausgestaltungen der Ansprüche 6 bis 11 spezielle äußere Verrastmittel zur Befestigung einer externen Verankerung und ferner einen inneren biegsamen Verankerungsträger zur Winkelanpassung. Letztere hat vorzugsweise einen spinnenartigen Teil mit Zungen, um eine Schlichtpassung an den Nischenwänden zu gewährleisten. Mit Hilfe dieser einfachen Elemente ist es möglich, den Übertragungs-Teil bei mäßigem operativem Aufwand relativ bequem abnehmbar zu sichern und zu handhaben. In einer Ausführungsform können die Befestigungsmittel eine Standardgröße besitzen und bei Bedarf auf eine für den aktuellen Fall erforderlichen Größe gekürzt werden, was sich auch wieder günstig auf die Lagerhaltung auswirkt.
Angesichts der von Natur aus kleinen Abmessungen wird die Herstellung gemäß Anspruch 12 gefördert, wenn das Übertragungsglied zumindest ein Verbindungsstück aus Metall oder Plastik aufweist und mit der Außen- und Innenmembran verschweißt oder in einer anderen Art und Weise fest verbunden ist. Die Impedanzübertragung wird unterstützt durch die sich nach innen verengende Gestalt des Gehäuses.
Eine spezielle einfache Ausführung gemäß Anspruch 13 verwendet zumindest eine Titan- Drahtschleife, welche beispielsweise aus Titan, Keramik o. dgl. besteht und die Membranen insbesondere zentrisch nach innen vorspannt, so daß eine Wölbung nach außen effektiv verhindert wird. In Übereinstimmung mit Anspruch 14 kann eine Käfig- Struktur mit einer Anzahl von längsgerichteten Schallübertragungs-Elementen vorhanden sein. Darüberhinaus ist nach Anspruch 15 mit Vorteil zumindest ein Verbindungsstück zur Innenmembran hin verjüngt und permanent daran befestigt, genauso wie an der Außenmembran. Eine derartige Struktur sorgt für eine besonders gute akustische Impedanzübertragung in Richtung Innenohr. Nach Anspruch 16 kann jedes Verbindungsstück eine balgähnliche Falte aufweisen, so daß eine Verbiegung relativ zur Achse des Gehäuses möglich ist.
Weitere Merkmale, Einzelheiten und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus dem Wortlaut der Ansprüche sowie aus der folgenden Beschreibung eines Ausführungsbeispiels anhand der Zeichnungen. Es zeigen:
Fig. 1a einen vergrößerten schematischen Querschnitt eines Übertragungs-Teils mit Befestigungsteilen,
Fig. 1b eine geteilte Querschnitts-Ansicht entsprechend Fig. 1a bei unterschiedlichem Luftdruck,
Fig. 2a eine vergrößerte schematische Schrägansicht des äußeren Endes des Übertragungs-Teils,
Fig. 2b eine Fig. 2a entsprechende gleichartige Ansicht des inneren Endes des Übertragungs-Teils,
Fig. 3a eine Vorderansicht und
Fig. 3b eine Rückansicht des Gehäuses,
Fig. 4a eine Vorderansicht und
Fig. 4b eine Rückansicht einer äußeren Verankerung,
Fig. 5a eine Axialschnittansicht und
Fig. 5b eine Vorderansicht eines Befestigungsträgers und
Fig. 6a bis 6f schematisierte Querschnitte eines Mittelohrs in verschiedenen Stadien vor, während und nach der Implantation einer erfindungsgemäßen Prothese.
Eine erfindungsgemäße Mittelohr-Prothese besitzt einen generell mit 10 bezeichneten Übertragungs-Teil, dargestellt in Fig. 1a bis 3b. Spezielle Befestigungsmittel zeigen
Fig. 4a bis 5b. In Fig. 6a ist eine schematische Ohr-Struktur gezeichnet, während Fig. 6b bis 6f die Stadien der Implantierung des Übertragungs-Teils 10 veranschaulichen.
Der Übertragungs-Teil 10 besitzt ein Gehäuse 12 mit Außenwänden 14, die von einem zylindrischen Außenrand 15 gebildet werden, mit einem konischen Übergangsstück 16 und einer zylindrischen inneren Muffe 17. Das Gehäuse 12 begrenzt ein luftgefülltes Innenvolumen H und ist von einer am äußeren Teil des Randes 15 befestigten Außenmembran 18 sowie von einer am inneren Teil der Muffe 17 befestigten Innenmembran 28 verschlossen. Die Membranen 18, 28 haben jeweils einen Randfalz 19 bzw. 29, vorzugsweise nahe am Umfang. Um eine optimale Befestigung an dem Teil 10 zu gewährleisten und einen optimalen Verschluß zu erreichen, können sie pilzförmig gestaltet sein.
Eine innere Verbindung zwischen den Membranen 18, 28 hält diese gespannt zurück. Sie besitzt als Übertragungsglied 20 eine Drahtschleife aus Titan-Draht, z. B. in elliptischer Form, und ist zentral mit beiden Membranen verbunden. Andere Materialien, Strukturen und Konfigurationen kommen für das Übertragungsglied 20 ebenfalls in Betracht.
Die obere Hälfte von Fig. 1b zeigt, daß das Innenvolumen H bei hohem Luftdruck ein wenig kleiner wird; die Außenmembran 18 wird eingedrückt. Bei niedrigem Luftdruck (Fig. 1b, untere Hälfte) entspannt sich diese wieder, so daß das Innenvolumen H entsprechend zunimmt.
Das Gehäuse 12 besitzt außen auf den Seitenwänden 14 einen Kragen oder Verankerungs- Steg 24 mit einem Sitz 22 als Aufnahme für einen elastisch-biegsamen inneren Verankerungsträger 30. Dieser besteht aus Kunststoff und weist, zur Befestigung an den umgebenden Wänden der Nische NO gegenüber des ovalen Fensters OW (Fig. 5a, 5b), eine in Fig. 6a dargestellte spinnenähnliche Struktur auf. Wenn das Gehäuse 12 auf den Verankerungsträger 30 gesteckt ist, paßt dessen Steckring 33 formschlüssig und fest in den zwischen dem Verankerungssteg 24 und der Muffen-Wand 26 gebildeten Sitz 22. Der Steckring 33 hat eine Schulter 34 als Anschlag, um das Bewegungsspiel zu begrenzen. Im Einzelfall können (nicht dargestellte) Adapter hilfreich sein.
Der Verankerungsträger 30 besitzt ferner einen inneren Fixierteil 32 mit einer Vielzahl von Laschen 38. Diese haben Löcher 39 (Fig. 6c) zur Befestigung des Verankerungsträgers an den umliegenden Wänden der Nische NO mittels Schrauben 31 oder ähnlichen Befestigungsmitteln. Eine Anzahl von Zungen 36 dienen zur Schlichtpassung an den benachbarten Wänden der Nische NO, insbesondere in Richtung zum ovalen Fenster OW. Der innere Fixierteil 32 ist über eine Falte 35 mit dem Steckring 33 verbunden und mit diesen einstückig. Auf diese Weise kann eine erforderliche Winkelanpassung erfolgen (Fig. 5a). Ein Winkel α zwischen dem inneren Fixierteil 32 und dem Steckring 33 liegt zwischen 8° und 35°, vorzugsweise bei 20°. Die Falte 35 entspricht im Prinzip einem konventionellen Balg. Dies ist für eine einfache und rasche Winkelanpassung des Verankerungsträgers an die räumlichen Gegebenheiten im Gehörgang eines Patienten besonders wichtig.
Eine äußere Verankerung 40 (Fig. 4a, 4b) dient zur Halterung des Übertragungs-Teils 10 im Gehörgang AM. Die Verankerung 40 ist biegbar, z. B. aus Kunststoff, und besitzt eine spinnenähnliche Struktur. Sie besitzt einen Ring 42 zum Einschnappen in einer Nut 44 auf der Oberfläche des Randes 15. Eine Anzahl von Laschen 48, welche einstückig mit dem Ring 42 sind, dienen zur Halterung; sie werden mit Schrauben 31 oder anderen Befestigungsmittel durch die Lochungen 49 hindurch an den Wänden des Gehörgangs AM befestigt (Fig. 6d).
Zum Verständnis der einzelnen Schritte des Prothesen-Einbaus, ist es hilfreich, die Ohr- Anatomie der Fig. 6a zu betrachten. Diese zeigt einen schematischen Querschnitt einer Radikalhöhle. Der Gehörgang AM erstreckt sich, ausgehend vom (nicht dargestellten) Außenohr, zwischen dem Schädelknochen BS und dem Ohrknochen BE in das Mittelohr bis hin zum Innenohr, das die Schnecke CO enthält. Letztere ist in einer Nische NO in der Nähe des Sehnervs FN durch die Fußplatte des Steigbügels ST im ovalen Fenster OW verschlossen. Der Gehörnerv AN erstreckt sich bis ins Gehirn BR. Über der Eustachi- Röhre ET ist das runde Fenster RW von der Nische NR des runden Fensters umschlossen.
Als Vorbereitung für das Einsetzen der Prothese wird in einem ersten operativem Schritt die Nische NR vor dem runden Fenster RW mit einer Abdeckung CN aus Kunststoff oder biokompatiblem Material, z. B. Dura, verschlossen (Fig. 6b). Bei vielen Patienten wird die Eustachi-Röhre ET bereits verschlossen sein; ist dies nicht der Fall, so wird ein Stopfen CT eingesetzt, der namentlich aus gut einwachsendem Gewebe besteht.
In einer zweiten Stufe wird der innere Verankerungsträger 30 in die Nische NO des ovalen Fensters eingesetzt und am Ohrknochen BO befestigt. Hierzu werden die Laschen 38 des Fixierteils 32 mit Schrauben 31, Nägeln oder ähnlichem gesichert (Fig. 6c). Anschließend wird der innere Teil des im Verankerungsträger 30 gebildeten Kanals oder Hohlraums 37 mit einer kleinen Menge von körpereigenem Fett M des Patienten aufgefüllt. Dieses umschließt die Fußplatte ST und dringt in das Gewebe der Nische NO ein, so daß ein gut schallübertragender Körper gebildet wird.
In einer dritten Stufe (Fig. 6d) ist das Gehäuse 12 des Übertragungs-Teils 10 in den Gehörgang AM eingesetzt und auf den Verankerungsträger 30 aufgesteckt. In letzterem befindet sich eine kleine Öffnung 50 (z. B. in der Nähe der Falte 35) die das Austreten von Luft zum Druckausgleich gewährleistet. Zur optimalen Positionierung ist eine sorgfältige Winkeljustierung des Übertragungs-Teils 10 notwendig, bevor dieser mit der äußeren Verankerung 40 festgelegt wird. Dies erfolgt wieder durch Befestigung der Laschen 48 an den Knochen BE bzw. BS mittels Schrauben 31 oder ähnlichem.
Eine vierte Stufe (Fig. 6e) umfaßt das Auffüllen des leeren Raumes zwischen den Wänden des Gehörgangs AM und des Übertragungs-Teils 10 sowie des Fixierteils 32 mit einer Füllmasse BF. Dadurch ist eine Infektionsgefahr sehr effektiv ausgeschlossen, da keine Teile der implantierten Prothese in Kontakt mit der Umgebungsluft stehen. Die Füllmasse BF ist biokompatibel und kann aus selbsthärtender bioaktiver Keramik bestehen. Die auf diese Weise erreichte Abstützung der Endoprothese in dem gesamten Raum ist von erheblicher Bedeutung für das störungsfreie Hören des Patienten. Schließlich werden die außenliegenden Bereiche des Gehörgangs AM und die freiliegenden Teile des Implantierten Teils 10, nämlich seine Außenmembran 18, dessen Umfang und die äußere Verankerung 40, mit einer Schicht von lebendem Epithel EP abgedeckt, das dem Patienten an geeigneter Stelle entnommen wird, z. B. unter der Achsel.
Fig. 6f zeigt die implantierte Prothese mit der nunmehr angewachsenen Masse M, so daß der Raum zwischen der Fußplatte ST und der Innenmembran 28 vollständig aufgefüllt ist und zwischen beiden ein Flüssigkeits-Kontakt mit einer hervorragenden akustischen Übertragung besteht. Die perfekt abgedichtete Einheit ist dadurch zugleich sehr gut gegen Infektionen geschützt. Andererseits ist eine rasche Entnahme relativ einfach möglich, falls das notwendig wird.
Die Erfindung ist nicht auf die vorbeschriebene Ausführungsform beschränkt, sondern in vielfältiger Weise abwandelbar. Man erkennt jedoch, daß in einer bevorzugten Ausführungsform eine Mittelohr-Prothese zur Implantation in einem Gehörgang AM eines Patienten einen integralen Übertragungs-Teil 10 aufweist. Dieser besitzt ein mit einer Außen- und Innenmembran 18, 28 verschlossenes Gehäuse 12, welches auf einen inneren Verankerungsträger 30 aufgesteckt, mit diesem in Schlichtpassung in die Nische NO des ovalen Fensters eingesetzt und im äußeren Gehörgang AM mit einer Verankerung 40 befestigt ist. Ein an beiden Membranen 18, 28 befestigtes Übertragungsglied 20 spannt diese vor. Das Gehäuse 12 ist teilweise konisch mit einem äußeren Kragen 24 als Sitz für einen Steckring 33, der über eine Falte 35 zur Winkelanpassung mit einem Fixierteil 32 verbunden ist. Die biegsamen Verankerungen 30, 40 besitzen gelochte Zungen 36 und Laschen 48 zur Befestigung z. B. mit Schrauben 31. Eine kleine Menge körpereigenen Fetts M des Patienten füllt den Raum zwischen dem ovalen Fenster OW und der Innenmembran 28. Die Prothese ist schließlich in eine feste Füllmasse BF eingebettet und die äußeren Bauelemente sind epithelialisiert.
Sämtliche aus den Ansprüchen, der Beschreibung und der Zeichnung hervorgehenden Merkmale und Vorteile, einschließlich konstruktiver Einzelheiten, räumlicher Anordnungen und Verfahrensschritten, können sowohl für sich als auch in den verschiedensten Kombinationen erfindungswesentlich sein.
Bezugszeichenliste
A Achse
α Winkel
AM Gehörgang
AN Gehörnerv
BE Ohrknochen
BF biokompatible Füllmasse
BG Gehirn
BS Schädelknochen
CN Abdeckung
CO Schnecke
CT Stopfen in Eustachi-Röhre
EP Epitelium
ET Eustachi-Röhre
FN Sehnerv
H Innenvolumen
M körpereigenes Fett
NO Nische des ovalen Fensters
NR Nische des runden Fensters
OW ovales Fenster
RW rundes Fenster
ST Fußplatte des Steigbügels
10 Übertragungs-Teil
12 Gehäuse
14 Seitenwände
15 äußerer Rand
16 Übergangsstück/Konus
17 innere Muffe
18 Außenmembran
19 Randfalz
20 Übertragungsglied
22 Aufnahme/Sitz
24 Kragen/Verankerungs-Steg
26 Muffen-Wand
28 Innenmembran
29 Randfalz
30 Verankerungsträger
31 Schrauben
32 Fixierteil
33 Steckring
34 Schulter
35 Falte
36 Zunge
37 Kanal/Hohlraum
38 Lasche
39 Lochung
40 äußere Verankerung
42 Ring
44 Nut
48 Lasche
49 Lochung
50 Öffnung

Claims (16)

1. Mittelohr-Prothese zum Herstellen oder Wiederherstellen der Hörfähigkeit bei Patienten mit geschädigtem natürlichem Schall-Übertragungs-System, bestehend aus einem Übertragungs-Teil (10), der vollständig in den erweiterten Gehörgang (AM) eines Patienten implantierbar ist und in einem Gehäuse (12) mit Seitenwänden (14), welches von künstlichen Außen- und Innenmembranen (18, 28) abgeschlossen ist, ein Innenvolumen (H) definiert, wobei die Innenmembran (28) gegenüber dem ovalen Fenster (OW) des Innenohrs angeordnet und zur akustischen Impedanzwandlung über ein Übertragungsglied (20) mit der Außenmembran (18) gekoppelt ist, dadurch gekennzeichnet, daß der Übertragungs-Teil (10) ein insgesamt rundes, knopfähnliches Gehäuse (12) mit Umfangsverankerungen (30, 40) zur Befestigung im Gehörgang (AM) aufweist und daß zwischen dem ovalen Fenster (OW) und der Innenmembran (28) ein zentraler Hohlraum (Kanal 37) mit einer kleinen Menge körpereigenen Fetts (M) des Patienten gefüllt.
2. Prothese nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Übertragungsteil (10) ein vorgefertigtes luftdichtes Gehäuse (12) aus biokompatiblem Metall, z. B. Titan aufweist.
3. Prothese nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß das Gehäuse (12) starr ausgebildet und bezüglich einer Symmetrieachse (A) rotationssymmetrisch ist und Außenwände (14) mit einem äußeren Rand (15), einem Übergangsstück (16) und einer inneren Muffe (17) besitzt, wobei letztere von einem äußeren Kragen (24) umschlossen ist.
4. Prothese nach einem Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß der äußere Rand (15) einen größeren Durchmesser hat als die innere Muffe (17) und daß beide Elemente zylindrische Gestalt besitzen und über ein konischen Übergangsstück (16) miteinander verbunden sind, vorzugsweise einstückig.
5. Prothese nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß biegsame Verankerungsmittel (30) bzw. (40) vorhanden sind, um das Gehäuse zweifach zu befestigen, sowohl im Gehörgang (AM) als auch in der Nische (NO).
6. Prothese nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß das Gehäuse (12) außenliegende Verrastmittel (44) zum Befestigen einer äußeren Verankerung (40) aufweist.
7. Prothese nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß das Verrastmittel (44) eine Umfangsnut ist und einen Schnappring (42) der äußeren Verankerung (40) aufnimmt, wobei eine Vielzahl von Laschen (48) von dem Schnappring (42) ausgehen, insbesondere in radialer Richtung.
8. Prothese nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß das Gehäuse (12) nach innen gerichtete Umfangsaufnahmen (22) zur lösbaren Verbindung mit einem Fixierteil (32) eines inneren Verankerungsträgers (30) besitzt.
9. Prothese nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß der innere Verankerungsträger (30) einstückig ist, aus weichem biokompatiblem Material besteht und einen balgähnlichen Fixierteil (32) aufweist, der den zentralen Hohlraum (Kanal 37) umschließt, so daß eine Winkelanpassung an den Gehörgang (AM) möglich ist.
10. Prothese nach Anspruch 8 oder 9, dadurch gekennzeichnet, daß der innere Verankerungsträger (30) ein spinnenähnliches Fixierteil (32) mit einer Vielzahl von elastischen Zungen (36) hat.
11. Prothese nach einem der Ansprüche 8 bis 10, dadurch gekennzeichnet, daß der innere Verankerungsträger (30) Zungen (36) aufweist, die sich nach innen und im wesentlichen in radialer Richtung erstrecken, und daß er in Schlichtpassung zu den Wänden einer Nische NO vor dem ovalen Fenster OW montierbar ist.
12. Prothese nach einem der Ansprüche 1 bis 11, dadurch gekennzeichnet, daß das Übertragungsglied (20) zumindest ein Verbindungsstück aus Metall oder Plastik aufweist und mit der Außen- und Innenmembran fest verbunden, insbesondere verschweißt ist.
13. Prothese nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, daß das Übertragungsglied (20) zumindest eine Draht-Schleife, z. B. aus Titan, Keramik o. dgl. hat und vorzugsweise jeweils in den Zentren der Membranen (18, 28) punktverschweißt ist.
14. Prothese nach Anspruch 12 oder 13, dadurch gekennzeichnet, daß das Übertragungsglied (20) eine Käfig-Struktur mit einer Anzahl von längsgerichteten Schallübertragungs-Elementen hat.
15. Prothese nach einem der Ansprüche 12 bis 14, dadurch gekennzeichnet, daß das Übertragungsglied (20) zumindest ein Verbindungsstück besitzt, das zu der Innenmembran hin verjüngt und permanent daran befestigt ist, genauso wie an der Außenmembran.
16. Prothese nach Anspruch 15, dadurch gekennzeichnet, daß jedes Verbindungsstück eine balg-ähnliche Falte aufweist, so daß eine Verbiegung relativ zur Achse (A) des Gehäuses (12) möglich ist.
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