DE4401865A1 - Stoßfänger mit einer Stoßstange und diese haltenden hohlen Deformationselementen - Google Patents
Stoßfänger mit einer Stoßstange und diese haltenden hohlen DeformationselementenInfo
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Description
Die Erfindung betrifft einen Stoßfänger gemäß dem Oberbegriff
des Patentanspruchs 1. Ein aus der US-PS 4 272 114, B60R 19/04,
bekannter Stoßfänger dieses Aufbaus verwendet zwischen der in
üblicher Weise quer zum Fahrzeug verlaufenden Stoßstange und den
zugekehrten Enden von Längsträgern hohle Deformationselemente,
die einen viereckigen Querschnitt besitzen, dessen lichte Weite
mit zunehmender Annäherung an den jeweiligen Längsträger zu
nimmt. Zur Erzielung einer crashbedingten Verformung im Sinne
einer Verringerung der Längsabmessung des jeweiligen Deforma
tionselements durch Zusammenfalten ist dieses mit quer verlau
fenden Ausnehmungen als örtlichen Festigkeitsverringerungen
versehen. Ein derartiger Stoßfänger stellt eine gewünschte
gezielte Umsetzung von kinetischer Energie im Crashfall in
Verformungsarbeit sicher, jedoch unter der Voraussetzung, daß
die in das jeweilige Deformationselement von der Stoßstange her
eingeleiteten Kräfte in Richtung der Achse des Deformations
elements verlaufen. Dies ist aber häufig nicht der Fall. Ist
beispielsweise die Stoßstange in Draufsicht in ihrem mittleren
Bereich etwas vorgewölbt, so leitet sie in die ihr zugekehrten,
mit ihr verschraubten Endbereiche der Deformationselemente
Querkräfte ein, die zu einer Knick- oder Biegebeanspruchung der
Deformationselemente führen. Sobald aber eine Knickverformung
der Deformationselemente eingetreten ist, erfolgt nur noch in
sehr verringertem Maße eine Energieumsetzung durch Stauchen der
Deformationselemente in Richtung ihrer Achse, vielmehr erfolgt
ein weiteres Knicken oder Ausbiegen der Deformationselemente mit
erheblich geringerer Energieumsetzung. Dieselbe Wirkung tritt
bei schräg auf die Stoßstange einwirkenden Kräften auf.
Daher existiert bereits eine Reihe von Konstruktionen, die eine
praktisch nur in Richtung ihrer Längsachse erfolgende Bean
spruchung der Deformationselemente im Crashfalle von der Stoß
stange her sicherstellen sollen. So beschreibt die DE-PS 27 25 772,
B60R 19/26, eine Stoßfangvorrichtung für Kraftfahrzeuge,
bei der zwischen dem längsträgerseitigen, dort durch einen ein
Strömungsmedium enthaltenden Pralldämpfer gebildeten Deforma
tionsglied einerseits und der Stoßstange andererseits eine He
belanordnung aus drei relativ zueinander und zu diesem Deforma
tionsglied schwenkbaren Hebeln vorgesehen ist. Abgesehen von dem
relativ großen Bauaufwand für diese Konstruktion erfordert die
Hebelanordnung eine relativ große axiale Länge dieses bekannten
Stoßfängers, die von der nutzbaren Deformationslänge abgeht.
Ebenfalls mit einem Stoßdämpfer ist der Stoßfänger nach der
DE-OS 22 42 360, B60R 19/02, ausgerüstet. Zur Befestigung des
Stoßdämpfers an der Stoßstange dient eine in Draufsicht W-förmi
ge Flachfeder, deren Enden an der Stoßstange gehalten sind. Ein
über den Mittelteil dieser Feder in Richtung auf die Stoßstange
vorstehender Fortsatz des Stoßdämpfers soll als zusätzlicher
Reibungsdämpfer wirken. Die Kraftübertragung von der Stoßstange
auf den Stoßdämpfer erfolgt durch Druck auf diesen eine konvexe
Oberfläche besitzenden Fortsatz, so daß nach wie vor eine bezüg
lich der Längsachse des Stoßdämpfers schräge Krafteinleitung
vorliegen kann, die zum Klemmen des Stoßdämpfers führt. Hinzu
kommt, daß der verwendete Stoßdämpfer auch im "deformierten"
Zustand relativ lang baut.
Der Erfindung liegt mithin die Aufgabe zugrunde, einen gattungs
gemäßen Stoßfänger zu schaffen, der eine maximale Ausnutzung der
letztlich durch den Fahrzeugaufbau zur Verfügung gestellten
Deformationslänge zur gezielten Energieumwandlung auch dann
sicherstellt, wenn von der Stoßstange her eine Querkomponenten
enthaltende Belastung - sei es durch entsprechende Verformung
der Stoßstange, sei es durch einen schrägen Crash - vorliegt.
Die erfindungsgemäße Lösung dieser Aufgabe besteht in den kenn
zeichnenden Merkmalen des Hauptanspruchs, vorteilhafte Ausfüh
rungsformen der Erfindung beschreiben die Unteransprüche.
Bei der Erfindung wird also durch entsprechende Anordnung und
Ausbildung von örtlichen Festigkeitsverringerungen, gebildet
durch Ausschnitte oder Sicken, die sich jeweils nur über einen
Teil der Quererstreckung des betreffenden Deformationselements
erstrecken, gleichsam eine senkrecht zu der gemeinsamen Ebene
von Deformationselementen und Stoßstange verlaufende Biege- oder
Drehachse in dem jeweiligen Deformationselement erzeugt, um die
bei einer schrägen Kraftbeaufschlagung die sich axial an
schließenden Bereiche des Deformationselements relativ zueinan
der bei geringer Krafteinwirkung schwenken können. Das be
trachtete Deformationselement wird dann also im Bereich der
zumindest einen auf einer seiner Seiten angeordneten örtlichen
Festigkeitsverringerung auf Zug, im Bereich der auf der jeweils
anderen Seite liegenden Festigkeitsverringerung auf Druck be
ansprucht.
Da sich diese örtlichen Festigkeitsverringerungen nicht über den
gesamten Querschnitt des betrachteten Deformationselements er
strecken, ist zu seiner vorgesehenen Verformung im Sinne einer
Stauchung in Längsrichtung nach wie vor eine erhebliche Energie
erforderlich, so daß eine wirksame Umsetzung von kinetischer
Energie in Verformungsarbeit sichergestellt ist.
Infolge Beibehalts der Energieumsetzung durch Stauchung in
axialer Richtung besitzt das Deformationselement nach dem Crash
eine geringe Blocklänge, und da weiterhin zusätzliche Einrich
tungen zur Erzeugung einer Dreh- oder Schwenkachse zwischen dem
Deformationselement und der Stoßstange nicht vorhanden sind, ist
eine optimale Ausnutzung der zur Verfügung stehenden Deforma
tionslänge sichergestellt.
Mehrere Ausführungsbeispiele der Erfindung werden im folgenden
anhand der Zeichnung erläutert, deren Fig. 1 bis 6 Drauf
sichten auf erfindungsgemäße Stoßfänger zumindest im Bereich
eines der Deformationselemente wiedergeben, während Fig. 7
eine perspektivische Darstellung ist.
Betrachtet man zunächst das in den Fig. 1, 2 und 3 im Aus
gangszustand, nach einem Crash mit geringer Geschwindigkeit (z. B.
8 km/h) und nach einem Crash mit höherer Geschwindigkeit (z. B.
15 km/h) dargestellte Ausführungsbeispiel der Erfindung, so
wird die Stoßstange 1 an den beiden vorderen Längsträgerendbe
reichen 2 und 3 des Fahrzeugs mittels mechanischer Deformations
elemente 4 und 5 gehalten. Zwecks leichter Auswechselbarkeit
nach einem Crash ist es vorteilhaft, die Deformationselemente 4
und 5 mit den beiden angrenzenden Teilen - Stoßstange 1, Längs
träger 2 bzw. 3 - durch Schraubverbindungen zu verbinden.
Wie Fig. 1 zeigt, ist eine in Draufsicht vorgewölbte Stoßstange
1 vorgesehen. Bei dem in Fig. 2 angenommenen zentralen Aufprall
der Stoßstange 1 auf eine Wand 6 erfolgt eine Verformung der
Stoßstange 1 im Sinne einer "Begradigung", so daß an der An
schlußstelle des Deformationselements 4 ein rechtsdrehendes und
an der Anschlußstelle des Deformationselements 5 ein links
drehendes Moment von der Stoßstange 1 auf das jeweilige Deforma
tionselement ausgeübt wird. Sofern keine zusätzlichen Maßnahmen
getroffen sind, besteht die Gefahr, daß dadurch die Deforma
tionselemente 4 und 5 in Richtung nach außen ausbeulen oder
ausknicken, wodurch die Möglichkeit einer großen Energieaufnahme
bei weiterer Verformung der Deformationselemente 4 und 5 ver
schlechtert wird. Aus diesem Grunde sind die Deformationselemen
te mit ihren sich bezüglich der gemeinsamen Ebene von Stoßstange 1
und Längsträgern 2 und 3 gegenüberliegenden Seiten in diesem
Ausführungsbeispiel mit in Draufsicht etwa dreieckförmigen, mit
Spitzen einander zugekehrten Sicken 7, 8 bzw. 9, 10 versehen,
die zwischen sich einen sich parallel zur Längsrichtung er
streckenden Materialstreifen zur Verformung freilassen. Wie noch
anhand der Fig. 4 und 5 erläutert wird, werden die Sicken 7
und 10, deren Scheitel in den Figuren nach oben oder unten wei
sen können, durch den Aufprall auf die Wand 6, d. h. letztlich
durch die "Streckung" der Stoßstange 1, infolge der starren Ver
bindung zwischen dieser und den Deformationselementen 4 und 5
auf Zug, dagegen die inneren Sicken 8 und 9 auf Druck bean
sprucht. Daher ermöglichen sie ein Schwenken der sich axial an
schließenden beiden Bereiche jedes Deformationselements 4 und 5,
wodurch ein gefährliches Ausknicken desselben verhindert wird.
Bei einem Crash mit einer höheren Geschwindigkeit folgt nun, wie
in Fig. 3 dargestellt, eine weitere Verformung der Stoßstange 1
und eine axiale Stauchung der Deformationselemente 4 und 5 mit
Energieumsetzung. Zu diesem Zweck erkennt man in den Fig. 1
bis 3 zwischen den möglicherweise auch durch Ausschnitte gebil
deten örtlichen Festigkeitsverringerungen 7 und 8 bzw. 9 und 10
versteifende längsverlaufende Rippen oder Sicken 11 und 12.
Bei einem Crash mit geringer Intensität, wie er Fig. 2 zugrunde
liegt, können ggf. die Elastizitäten in dem Stoßfänger zu einer
Regenerierung ausreichen, so daß nach Entlastung der Stoßfänger
etwa wieder seine in Fig. 1 dargestellte Konfiguration ein
nimmt. Bei einem stärkeren Crash ist es dagegen erforderlich,
die Deformationselemente 4 und 5 durch neue Elemente zu er
setzen.
Die Fig. 4 und 5 dienen nochmals zur Erläuterung des Biege
vorgangs: Fig. 4 zeigt das Deformationselement 4 mit den Sicken
7 und 8 im Ausgangszustand analog Fig. 1, also bei üblicher
"Gebrauchsausrichtung" der Stoßstange 1. Die beiden mit Spitzen
aufeinander zu weisenden Sicken 7 und 8 definieren zwischen sich
eine Zone 13, die eine senkrecht weisende Dreh- oder Biegeachse
darstellt. Wenn daher, wie in Fig. 5 durch den Pfeil darge
stellt, bei einem Crash die Stoßstange 1 relativ zur Längsrich
tung des Deformationsglieds 4 verschwenkt wird, werden die
Sicken 7 und 8 entsprechend den dort gezeichneten Pfeilen unter
schiedlich kraftbeaufschlagt, nämlich die Sicke 7 auf Dehnung
und die Sicke 8 auf Stauchung, so daß das von der Stoßstange 1
bei ihrer Verformung ausgeübte Moment zu einer mit geringem
Kraftaufwand erzielten Biegeverformung des Deformationselements
4 in der Zeichenebene führt.
Wie bereits erwähnt, können anstelle von Sicken in den Deforma
tionselementen auch seitliche Ausschnitte vorgesehen sein, wie
sie beispielsweise in Fig. 6 bei 14 und 15 angedeutet sind. Das
hier dargestellte Deformationselement 8, das wiederum zwischen
Stoßstange 16 und Längsträger 17 eingeschaltet ist, besitzt die
Besonderheit, daß senkrecht zur Zeichenebene weisenden Seiten
wände eingespart sind, da diese die "Gelenkeigenschaft" des
Deformationselements 1 verringern würden. Nach wie vor sind aber
rinnenförmige Versteifungen 18 in einem oberen und einem unteren
Schenkel vorhanden.
Betrachtet man nun Fig. 7, so zeigt diese eine Ausführungsform
des erfindungsgemäßen Stoßfängers mit zwischen Stoßstange 20 und
Längsträger 21 eingesetztem Deformationselement 22, das in senk
rechten Ebenen einen Längsschnitt etwa eines C mit scharfkanti
gen Ecken besitzt. Der Mittelteil dieses C, also der in Fig. 7
an die Stoßstange 20 angrenzende Bereich 23, und an die nach
rechts weisenden freien Enden dieses Längsschnitts anschließen
de, nach außen weisende Flansche 24 und 25 sind durch Vorsehen
von Schraubenlöchern 26 zur lösbaren Befestigung an der Stoß
stange 20 bzw. dem Längsträger 21 oder umgekehrt eingerichtet.
Senkrechte Seitenwände fehlen, wie bereits anhand Fig. 6
erläutert. Dagegen sind die oberen und unteren Wände des
Deformationselements 22 mit beiderseits einer umlaufenden
Versteifungsrinne oder -rippe 27 angeordneten Paaren von nach
oben bzw. unten ausgestellter Falten oder Sicken versehen, die
wiederum eine senkrechte Biege- oder Schwenkachse in dem Defor
mationselement 22 definieren.
Mit der Erfindung ist demgemäß ein gattungsgemäßer Stoßfänger
geschaffen, der auch bei Einleitung von Biegemomenten in die
Deformationselemente durch die Stoßstange ohne Verlängerung der
Baulänge, d. h. ohne Beeinträchtigung der Deformationslänge,
eine gleichmäßige Kraftbeaufschlagung der Deformationselemente
und letztlich dadurch eine Schonung der Längsträger bei einem
Crash sicherstellt.
Claims (6)
1. Stoßfänger mit einer Stoßstange, die an Längsträgern eines
Fahrzeugs über durch crashbedingte Kräfte unter plastischer
Verformung stauchbare, mit örtlichen Verringerungen ihrer
Festigkeit versehene hohle Deformationselemente befestigbar
sind, die mit der Stoßstange in einer Ebene liegen, dadurch
gekennzeichnet, daß die Deformationselemente (4, 5) an sich
in der Ebene gegenüberliegenden Seiten mit örtlichen Festig
keitsverringerungen (7, 8, 9, 10) in jeweils eine zur Ebene
senkrechte Biegeachse (13) in den Deformationselementen er
zeugender Anordnung versehen sind.
2. Stoßfänger nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die
Festigkeitsverringerungen durch in Draufsicht etwa dreieck
förmige, mit Spitzen einander zugekehrte Ausschnitte (14, 15)
gebildet sind.
3. Stoßfänger nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die
Festigkeitsverringerungen durch in Draufsicht etwa dreieck
förmige, senkrecht zu der Ebene ausgestellte, mit Spitzen
einander zugekehrte Sicken (7, 8, 9, 10) gebildet sind.
4. Stoßfänger nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Deformationselemente (22) lediglich jeweils
zwei sich zwischen Stoßstange (20) und Längsträger (21) im
wesentlichen parallel zu der Ebene erstreckende Schenkel be
sitzen, die in Randbereichen mit den örtlichen Festigkeits
verringerungen (28) versehen sind.
5. Stoßfänger nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß die
Deformationselemente (22) Profilteile sind, die in Längs
schnitten senkrecht zu der Ebene etwa die Form eines C be
sitzen und im Bereich der freien Enden sowie des Mittelteils
(23) des C zur lösbaren Befestigung an dem jeweils benachbar
ten Teil - Stoßstange (20), Längsträger (21) - eingerichtet
sind.
6. Stoßfänger nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Deformationselemente (22) zwischen sich
gegenüberliegenden Festigkeitsverringerungen (28) mit sich in
Hauptcrashrichtung erstreckenden Versteifungssicken (27) ver
sehen sind.
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ID=6479700
Family Applications (1)
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