DE4345091C2 - Meßtaster mit mehrdimensionalem Tastsystem - Google Patents
Meßtaster mit mehrdimensionalem TastsystemInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Meßtaster mit mehrdimensionalem
Tastsystem mit einem eine Tastspitze tragenden Tastarm,
der an einem Basiskörper über reibungsarme spielfreie La
germittel um einen Hauptdrehpunkt schwenkbar gelagert ist.
Längenmeßtaster, die als sogenannte Formmeßtaster zum Ab
tasten und meßtechnischen Erfassen eines Prüflingprofiles
oder zur Feststellung dessen Abweichungen von einem Soll
profil Verwendung finden, arbeiten mit ein, zwei- oder
dreidimensional messenden Tastsystemen und sind in der
Praxis in einer Reihe von Ausführungsformen bekannt. Bei
spiele hierfür sind beschrieben in CNC-Koordinatenmeßtech
nik Prof. Dr.-Ing. Wilfried J. Barz, Expert Verlag 1988,
Seite 14 ff. und Seite 367. Bei dort erläuterten und dar
gestellten Tasterbauarten mit messendem 3D-Tastsystem sind
mehrere Einzeltastsysteme koaxial hintereinander geschal
tet, die den einzelnen Koordinatenachsen zugeordnet sind
und jeweils mit Federparallelogrammen zur Lagerung des
Tastarmes versehen sind. Abgesehen von dem durch dieses
Konstruktionsprinzip bedingten verhältnismäßig hohen kon
struktiven Aufwand ergeben sich beträchtliche Massenträg
heitsmomente bei der Tastarmauslenkung, während anderer
seits der Tastarm koaxial zu einem übereinander angeordnet
Einzeltastsysteme enthaltenden, im wesentlichen zylindri
schen Gehäuse angeordnet ist, mit der Folge, daß der Ab
stand zwischen der Tastarmachse und dem nächstliegenden
Gehäuseaußenumriß im wesentlichen durch die Abmessungen
der Einzeltastsysteme vorgegeben ist. Für die Antastung
komplizierter Prüflinge ist es aber häufig erwünscht, mit
der Tastarmachse möglichst nahe an die abzutastende Ober
flächenkontur heranfahren zu können ohne durch Störkanten
daran gehindert zu sein.
Grundsätzlich gleiches gilt auch für ein anderes in der
erwähnten Literaturstelle beschriebenes messendes 3D-Tast
system, von dem die Erfindung ausgeht und bei dem der
Tastarm mittig an einer kreisrunden Membranfeder befestigt
ist, die randseitig in ein zylindrisches Gehäuse einge
spannt ist. Die Membranfeder ist mit bogenförmigen Schlit
zen versehen, die so bemessen und angeordnet sind, daß die
Membranfeder sowohl Schwenkbewegungen als auch eine axiale
Translationsbewegung des Tastarmes erlaubt. Zur Erfassung
der Auslenkungen des über die Membranfeder an dem Gehäuse
in einem Hauptdrehpunkt schwenkbar gelagerten Tastarms
sind drei Meßwertwandler in Gestalt induktiver Wegaufneh
mer vorgesehen, von denen zwei radial zu der Tastarmachse
ausgerichtet oberhalb der Membranfeder angeordnet und mit
einer Verlängerung des Tastarms gekoppelt sind, während
der dritte Wegaufnehmer unmittelbar auf der Verlängerung
des Tastarms sitzt, um damit Bewegungen des Tastarms in
der Tastarmachsrichtung zu erfassen. Die Biegungsverhält
nisse einer solchen Membranfeder, bei der die Hauptbie
gungslinien durch auf Torsion beanspruchte stehengebliebe
ne Stege der an sich flachen Feder gebildet sind, sind
kompliziert und nicht genau definiert. Außerdem sind die
Meßwertwandler bei einer Auslenkung der Tastspitze auch
quer zu ihrer Hauptbetriebsrichtung beaufschlagt, was zu
mehrdeutigen Meßwertsignalen Anlaß gibt. Die mit diesem
Taster zu erzielende Genauigkeit ist deshalb beschränkt.
Aus der DE 37 27 923 A1 ist außerdem ein dynamischer Tast
kopf für Meßmaschinen und für den Einsatz in Bearbeitungs
maschinen zur Lösung von Meßaufgaben bekannt, der einen
zentral eingesetzten und in mindestens zwei Koordinaten
richtungen auslenkbaren Taster aufweist, der an einer
starren Scheibe befestigt ist, welche über vier Gelenkach
sen gelagert ist, von denen jeweils zwei Gelenkachsen par
allel und im Abstand voneinander angeordnet sind, während
die beiden so gebildeten Gelenkarmpaare um 90° gegenein
ander versetzt sind. Die Anordnung der zur Erfassung der
Bewegung des Tasters dienenden Meßwertwandler ist im ein
zelnen nicht geoffenbart. Die Verwendung von drei Meßwert
wandlern zum Messen der mechanischen Verschiebung einer
Tastspitze in der x-, y- und z-Richtung mit nachgeordneter
Entkopplung und Auswertung der Meßsignale mittels Rechner
bei einem kugelgeführten 3-Koordinaten-Meßtaster ist da
neben aus der DE 38 42 032 C1 bekannt.
Solche 3-Koordinaten-Meßtaster sind nicht zum Formmessen
(Scanning) mit einstellbarer Meßkraft bestimmt.
Aufgabe der Erfindung ist es, einen Taster mit einem mes
senden mehrdimensionalen Tastsystem zu schaffen - das auch
erforderlichenfalls als mehrdimensionales schaltendes
Tastsystem eingesetzt werden kann - und das sich bei ge
ringem Aufwand durch hohe Genauigkeit in allen sinnvollen
Betriebssituationen und Stellungen auszeichnet sowie eine
vielfältige Anpassung an die jeweiligen Einsatzbedingungen
und örtlichen Gegebenheiten der Meßaufgabe erlaubt.
Der erfindungsgemäße Meßtaster mit mehrdimensionalem Tast
system weist die Merkmale des Patentanspruchs 1 auf. Er
hat einen eine Tastspitze tragenden Tastarm, der an einem
Basiskörper über reibungsarme spielfreie Lagermittel um
einen Hauptdrehpunkt schwenkbar gelagert ist; er ist mit
Lagermitteln für den Tastarm versehen, die drei Kippachsen
aufweisen, von denen zwei in einer Ebene liegend recht
winklig zueinander angeordnet sind und sich in dem Haupt
drehpunkt oder in dessen Nähe schneiden und die dritte
Kippachse in einem Abstand von dem Hauptdrehpunkt ver
läuft. Er ist mit wenigstens drei Meßwertwandlern ausgerü
stet, von denen jeder für sich mit dem Tastarm und dem
Basiskörper kardanisch verbunden ist und die zur Erfassung
der bei einer Auslenkung der Tastspitze auftretenden rota
torischen Bewegungskomponenten um die Kippachsen und einer
gegebenenfalls auftretenden translatorischen Bewegungskom
ponente in einer zu der die Kippachsen enthaltenden Ebene
rechtwinkligen Richtung eingerichtet sind. Die Meßwert
wandler sind derart angeordnet, daß bei einer Auslenkung
der Tastspitze jeder Meßwertwandler lediglich eindimensio
nal in seiner Hauptbetriebsrichtung beaufschlagt ist. Zum
Verarbeiten der von den Meßwertwandlern abgegebenen Meß
wertsignale zu einem für die Auslenkung der Tastspitze
kennzeichnenden Meßwert sind entsprechende Mittel vorhan
den. Außerdem ist er mit einer Einrichtung zur Beschrän
kung der Schwenkbeweglichkeit des Tastarmes auf eine ein
dimensionale Schwenkbewegung in einer Schwenkebene verse
hen, die den Hauptdrehpunkt enthält und rechtwinklig zu
der die beiden sich schneidenden Kippachsen (U, V) enthal
tenden Ebene verläuft.
Dadurch, daß der Tastarm an dem Basiskörper über Lagermit
tel gelagert ist, die drei definierte Kippachsen aufweisen
und daß alle Meßwertwandler fest mit dem Tastarm und dem
Basiskörper verbunden sind, ergibt sich eine sehr hohe
Genauigkeit des Tasters. Die Verbindung Tastspitze-Meß
wertwandler bleibt in allen Betriebszuständen (z. B. Scan
ning oder Zentralkraftbetrieb) und in allen räumlichen
Lagen des Tasters unverändert, wobei alle drei Wandler
fest auf demselben Basiskörper sitzen. Die bei einer Hin
tereinanderschaltung von Meßwertwandlern auftretende Kumu
lierung systematischer Meßabweichungen ist hier von vor
neherein vermieden. Die Kippachsen gewährleisten einwand
frei definierte Bewegungsverhältnisse, wobei genau besehen
die Tastspitze bei der seitlichen Auslenkung sich auf ei
ner Kugelkalotte bewegt. Die dem Tastarm zugeordnete Ein
richtung zur Beschränkung seiner Schwenkbeweglichkeit im
Hauptdrehpunkt auf eine eindimensionale Schwenkbewegung in
einer Schwenkebene erlaubt den universellen Einsatz des
neuen Meßtasters als Formmeßtaster (Scanning).
Die drei Kippachsen sind in der Regel in einer gemeinsamen
Ebene liegend angeordnet. Außerdem ist es von Vorteil,
wenn die drei Meßwertwandler an den Ecken eines gedachten
Dreiecks angeordnet sind, von dem zwei sich in dem Haupt
drehpunkt oder in dessen Nähe schneidende Seiten jeweils
einen im wesentlichen gleichen Winkel mit den beiden vom
Hauptdrehpunkt ausgehenden Kippachsen einschließen oder
mit diesen Kippachsen zusammenfallen. Optimal wäre es da
bei, wenn das gedachte Dreieck ein rechtwinkliges Dreieck
wäre, dessen beide Katheten parallel zu den beiden zuge
ordneten Kippachsen verlaufen. Aus räumlichen und
konstruktiven Gründen ist dies häufig nicht möglich; man
kann dann die Anordnung auch so treffen, daß die beiden
Seiten des gedachten Dreiecks einen beliebigen Winkel,
bspw. von 60°, miteinander einschließen, wobei das Dreieck
symmetrisch zu den beiden erwähnten Kippachsen liegt, wäh
rend die dritte Seite des gedachten Dreiecks im wesentli
chen parallel zu der dritten Kippachse verläuft.
In der praktischen Ausführung kann aber erforderlichen
falls auch von dieser symmetrischen Anordnung des 60°-Sy
stems abgewichen werden, wobei aus konstruktiven Gründen
der Ursprung dieses Systems, d. h. die entsprechende Ecke
des gedachten Dreiecks nicht genau mit dem Hauptdrehpunkt
zusammenfällt. Alle diese Abweichungen der Anordnung der
Verankerungspunkte der Meßwertwandler von einem 90°-System
entsprechend dem gedachten rechtwinkligen Dreieck führen
dazu, daß die den beiden sich in dem Hauptdrehpunkt
schneidenden Kippachsen zugeordneten Meßwertwandler nicht
genau die auf die jeweilige Kippachse bezogene rotatori
sche Bewegungskomponente messen, so daß eine durch die
geometrische Lage des Angriffspunktes des jeweiligen Meß
wertlagers in Bezug auf die zugeordnete Kippachse bedingte
dreidimensionale Transformation erforderlich ist. Die
Transformationskoeffizienten können grundsätzlich errech
net werden; in der Regel werden sie aber für jeden Taster
aus Messungen ermittelt, wobei digital mit den genauen Ko
effizienten gerechnet werden kann. Die Transformation
selbst wird von den Signalverarbeitungmitteln, an die die
Meßwertwandler ausgangsseitig angeschlossenen sind, vor
genommen.
In einer bevorzugten Ausführungsform ist der Tastarm mit
einer seitlich vorragenden Tastarmtragplatte starr verbun
den, die mittels der Lagermittel an dem Basiskörper gela
gert ist, wobei die Meßwertwandler mit der Tastarmtrag
platte an entsprechenden Verankerungspunkten jeweils über
eine im wesentlichen kardanische Lagerung verbunden sind,
die in der oben erläuterten Zuordnung zu den Kippachsen
angeordnet sind. Um das Gewicht der Tastarmtragplatte und
der darauf angeordneten Teile bezüglich der dritten Kipp
achse auszugleichen, ist eine eigene Ausgleichseinrichtung
vorgesehen. Diese Einrichtung weist einen an dem Basiskör
per schwenkbar gelagerten doppelarmigen Hebel auf, dessen
einer Hebelarm mit der Tastarmtragplatte gekoppelt ist und
dessen anderer Hebelarm mit einem Ausgleichsgewicht ver
sehen ist. Damit wird der Vorteil erreicht, daß der Ge
wichtsausgleich für den Tastarm und die Tastarmtragplatte
automatisch nur in der Betriebsstellung des Tasters wirk
sam ist, in der er auch erforderlich ist. Arbeitet der
Taster beispielsweise mit horizontaler Ausrichtung des
Tastarms, so ist das Ausgleichsgewicht automatisch
wirkungslos.
Um mit dem Taster in Meßrichtung sehr nahe an dem Prüfling
heranfahren zu können und mit dem Tastarm auch bei beeng
ten oder winkligen Platzverhältnissen am Prüfling einwand
frei messen zu können, ist es in der Regel von Vorteil,
daß die Tastarmtragplatte zumindest bereichsweise mit
dreieckförmigen Umriß ausgebildet ist und der Tastarm in
der Nähe einer Ecke des Dreiecks abgehend angeordnet ist.
Diese Ausbildung der Tastarmtragplatte bedingt zusammen
mit anderen konstruktiven Gesichtspunkten aber in der Re
gel, daß der Hauptdrehpunkt nicht mit dem Massenschwer
punkt des die Tastarmtragplatte enthaltenden beweglichen
Systems zusammenfällt. Um die durch diese "exzentrische"
Anordnung bedingten Drehmomente bezüglich der beiden sich
in dem Hauptdrehpunkt schneidenden Kippachsen (U, V) aus
zugleichen, ist eine eigene Ausgleichseinrichtung vorgese
hen. In einer zweckmäßigen Ausbildung weist diese Aus
gleichseinrichtung einen an dem Basiskörper schwenkbar
gelagerten doppelarmigen Hebel auf, dessen einer Hebelarm
mit der Tastarmtragplatte gekoppelt und dessen anderer
Hebelarm mit einem Ausgleichsgewicht versehen ist.
Bei dem neuen Taster sind mit Vorteil Vorkehrungen zur
Erzeugung einer Zentralkraft vorgesehen, die bestrebt ist,
nach einem Auslenken der Tastspitze in einer beliebigen
Raumrichtung diese und damit den Tastarm wieder in eine
definierte Mittelstellung zurückzuführen. Dazu sind den
Kippachsen erste und zweite Zentralkrafterzeugungsmittel
zugeordnet, deren zweckmäßige konstruktive Ausbildung an
hand des nachfolgend beschriebenen Ausführungsbeispiels
des neuen Tasters erläutert werden wird.
Diese Zentralkrafterzeugungsmittel sind insbesondere dann
von Bedeutung, wenn der Meßtaster als 3D-Meßtaster für
Punktantastung verwendet wird. Der Meßtaster arbeitet dann
in der Regel wie ein schaltendes Meßsystem, wobei die Aus
lösung der Schaltfunktion über die entsprechende durch die
Auslenkung der Tastspitze bewirkte Verschwenkung der Tast
armtragplatte, um die jeweilige Kippachse erfolgt, die von
den Meßwertwandlern aufgenommen und in Gestalt ent
sprechender Informationen an die Signalverarbeitungsmittel
weitergegeben wird. Der Meßtaster kann deshalb auch als
ein 3D-messender-Punkttaster mit sechs Antastrichtungen
eingesetzt werden.
Um die Antastrichtung beim Scanning-Betrieb entsprechend
den Gegebenheiten des Prüflings einstellen zu können, kann
die Einrichtung Mittel enthalten, um die Schwenkebene um
eine durch den Hauptdrehpunkt verlaufende Achse zwischen
den beiden sich in dem Hauptdrehpunkt schneidenden Kipp
achsen (U, V) zu verdrehen. Die konstruktiven Einzelheiten
dieser Dreheinrichtung für die Schwenkebene werden anhand
des nachfolgend beschriebenen Ausführungsbeispiels des
neuen Meßtasters erläutert. Sie ist Teil eines Kraftgene
rators, der es erlaubt, eine genau bestimmte definierte
Meßkraft für die Auslenkung des Tastarms bei der Formmes
sung (Scanning) einzustellen. Die Bewegung der Tastspitze
erfolgt bei diesem Betrieb bei geradem Tastarm in der
durch den Hauptdrehpunkt gehenden Schwenkebene; ist der
Tastarm beispielsweise gekröpft, so bewegt sich die Tast
spitze in einer zu dieser Schwenkebene parallelen Ebene.
Die Meßkrafterzeugungseinrichtung enthält mit Vorteil ein
Tauchspulsystem, das an einem Verlängerungselement des
Tastarmes auf der der Tastspitze abgewandten Seite des
Hauptdrehpunkt es angreifend ausgebildet ist und das eine
sehr feinfühlige Einstellung der Meßkraft erlaubt. Es kann
für die Punktantastung durch eine Sperrvorrichtung arre
tiert werden, die zweckmäßigerweise in der Verlängerung
des Tauchspulsystems angeordnet ist, wie dies im Detail
ebenfalls noch erläutert werden wird.
Der neue Meßtaster kann in jeder räumlichen Betriebslage
zur 3D-Punktantastung mit Zentralkraft, zur Punktantastung
in der Schwenkebene mit eingestellter Meßkraft (Tauchspu
lenstrom) und zum mehrdimensionalen Scannen eingesetzt
werden.
In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel des Gegen
standes der Erfindung dargestellt. Es zeigen:
Fig. 1 eine Formmeßmaschine mit einem Meßtaster gemäß
der Erfindung in perspektivischer Darstellung,
Fig. 2 den Meßtaster nach Fig. 1 im axialen Schnitt in
einer Seitenansicht mit weggelassenem Meßkraft
generator,
Fig. 3 eine vereinfachte Ausführung des Meßtasters nach
Fig. 1 zur Veranschaulichung des Punktionsprin
zips in einer Schnittdarstellung entsprechend
Fig. 2,
Fig. 4 die Anordnung nach Fig. 3 in einer Draufsicht
und im Ausschnitt,
Fig. 5 die Tastarmtragplatte mit aufgesetztem Meßkraft
generator des Meßtasters nach Fig. 2 in einer
perspektivischen Teildarstellung in einem ande
ren Maßstab und teilweise aufgeschnitten und
Fig. 6 den Meßkraftgenerator des Meßtasters nach Fig. 2
im axialen Schnitt und in einer Seitenansicht
sowie in einem anderen Maßstab.
Der in Fig. 1 an einer Formmeßmaschine 1 als Meßkopf 2
eingesetzte Längenmeßtaster weist einen Tastarm 3 auf, der
es erlaubt, an einem bei 4 angedeuteten auf einem Dreh
tisch 5 gespannten Werkstück Formmessungen (Scanning) vor
zunehmen oder eine Punktantastung durchzuführen. Die ent
sprechende Bewegung des Tastkopfes 2 erfolgt über die
Formmeßmaschine 1, die drei Schlitten aufweist, von denen
ein erster Schlitten 6 in der Y-Richtung, ein zweiter
Schlitten 7 in der Z-Richtung und ein dritter Schlitten 8
in der R-Richtung verfahrbar ist. Der Tastkopf 2 sitzt an
einem Ausleger 9 des dritten Schlittens 8, an dem er um
eine bei 10 angedeutete schräge Achse schwenkbar gelagert
ist. Die Anordnung ist derart getroffen, daß der Tastkopf
2 um die Drehachse 10 in drei verschiedene Betriebsstel
lungen - und die dazwischenliegenden Zwischenstellungen -
geschwenkt werden kann, in denen der Tastarm, wie darge
stellt vertikal oder horizontal mit wahlweise einer von
zwei rechtwinklig zueinander orientierten Antastrichtungen
betrieben wird, so daß an dem Werkstück 4 alle innen und
außen erforderlichen Formmessungen mit dem gleichen Tast
kopf 2 vorgenommen werden können.
Der Tastkopf 2 selbst hat, wie aus Fig. 1 ersichtlich,
eine charakteristische, im wesentlichen balkenförmige Ge
stalt mit parallelen Seitenflächen 11 und einer rechtwink
lig dazu verlaufenden Bodenfläche 12, an die sich auf der
Rückseite eine schräge, mit der Bodenfläche 12 einen spit
zen Winkel einschließende hintere Stirnfläche 13 an
schließt, an der die Befestigung an einem die Drehachse 10
enthaltenden Lagermechanismus erfolgt. Die gegenüberlie
gende Stirnseite ist bei 14 im Querschnitt im wesentlichen
dreieckförmig gestaltet, wobei der Tastarm 3 in der Nähe
der vorderen mittigen vertikalen Stirnkante parallel zu
dieser ausgerichtet angeordnet ist. Der Tastarm 3 ist des
halb in der Draufsicht gesehen praktisch an der Spitze
eines gleichseitigen Dreiecks angeordnet, mit der Folge,
daß in der Nähe des Tastarmes 3 kaum Störkanten vorhanden
sind. Der Tastarm 3 kann deshalb sehr nahe an den jeweili
gen Prüfling heran bewegt werden, was einen wesentlichen
Vorteil dieser Gestaltung des Meßkopfes 2 darstellt.
Der in dem Meßkopf 2 enthaltene Meßtaster ist in seinen
wesentlichen Einzelheiten in den Fig. 2 und 5, 6 veran
schaulicht. Bevor auf diese Fig. im einzelnen eingegangen
wird, sollen sein grundsätzlicher Aufbau und das verwende
te Meßprinzip anhand der Prinzipdarstellung nach den Fig.
3 und 4 erklärt werden:
Der stiftartige Tastarm 3, der endseitig als Tastspitze 15
eine Kugel trägt, ist starr mit einer rechtwinklig zu sei
ner Achse 16 ausgerichteten Tastarmtragplatte 17 verbun
den, die an ihrer vorderen Stirnseite bei 18 entsprechend
dem Umriß des Tastkopfes 2 dreieckförmig gestaltet ist.
Die Tastarmachse 16 liegt in der Längssymmetrieebene 19
(Fig. 4) der Tastarmtragplatte 17 in geringem Abstand von
der der Stirnkante 14 des Tastkopfes 2 entsprechenden Ecke
20 des dreieckförmigen Bereiches 18. Die Tastarmtragplatte
17 ist über Lagermittel an einem Basiskörper 21 derart
gelagert, daß der Tastarm 3 um einen auf seiner Achse 16
liegenden Hauptdrehpunkt 22 allseitig schwenkbar gelagert
ist. Der Hauptdrehpunkt 22 liegt, wie aus Fig. 3 zu erse
hen, etwas oberhalb der Tastarmtragplatte 17. In ihm
schneiden sich zwei in einer gemeinsamen horizontalen Ebe
ne 23 (Fig. 3) liegende Kippachsen U, V, die in den Lager
mitteln ausgebildet sind und die, wie aus Fig. 4 zu ent
nehmen, einen rechten Winkel miteinander einschließen. Die
Kippachsen U, V sind bei der in den Fig. 3, 4 veranschau
lichten vereinfachten Ausführungsform durch Lagermittel
realisiert, die zwei Scharniergelenke aufweisen, von denen
eines mit Lagerböcken 24 und einem Scharnierstift 25 an
der Tastarmtragplatte 17 sowie an einem flachen dreieck
förmigen Zwischenteil 26 befestigt ist, während durch das
andere Scharniergelenk über Lagerbacke 27 und einen Schar
nierstift 28 das Zwischenteil 26 an einem Haupt- oder Aus
gleichshebel 29 angelenkt ist, der um eine dritte Kippach
se W schwenkbar über einen Lagerstift 30 in zwei Lagertei
len 31 des Basiskörpers 21 gelagert ist. Die dritte Kipp
achse W verläuft rechtwinklig zu der die Tasterarmachse 16
enthaltenen Symmetrieebene 19 (Fig. 4); sie liegt in der
die beiden anderen Kippachsen U, V enthaltenden Ebene 23
(Fig. 3).
Bei einer seitlichen Verschwenkung der Tastspitze 15 führt
die Tastarmtragplatte 17 eine rotatorische Bewegung um die
Kippachse U oder die Kippachse V oder uni beide Kippachsen
aus, die für Größe und Richtung der seitlichen Auslenkung
der Tastspitze 15 kennzeichnend ist. Eine Schwenkbewegung
um die dritte Kippachse W entspricht einer Auslenkung der
Tastspitze 15 in der mit der Tastarmachse 16 zusammenfal
lenden W-Richtung, wobei sich die Tastarmspitze 15 an sich
auf einem Kreisbogen um die Kippachse W bewegt. Für die
translatorische Bewegung der Tastspitze 15 in der W-Rich
tung wirken die drei Kippachsen U, V, W mit einer noch zu
beschreibenden Kugelführung für den Tastarm 3 nach Art
eines Parallelogrammsystems zusammen.
Um das Gewicht der Tastarmtragplatte 17, des Tastarms 3
und der anderen auf der Tastarmplatte 17 angeordneten Tei
le auszugleichen, ist auf den von der Tastarmtragplatte 17
abgewandten Hebelarm des doppelarmigen Ausgleichshebels 29
ein Ausgleichsgewicht 32 aufgesetzt. Die dadurch bewirkte
Gewichtsbelastung hat den Vorteil, daß sie lediglich dann
wirksam ist, wenn der Tastarm 3 in der in Fig. 3 darge
stellten vertikalen Richtung arbeitet. Arbeitet der Tast
arm 3 in horizontaler Richtung, so ist kein Gewichtsaus
gleich erforderlich; das an dem Ausgleichshebel 29 ange
ordnete Ausgleichsgewicht 32 ist automatisch unwirksam, so
daß insoweit keine weiteren Maßnahmen erforderlich sind.
Da der Hauptdrehpunkt 22 aus konstruktiven Gründen in be
trächtlichem Abstand von dem Massenschwerpunkt der Tast
armtragplatte 17 und der darauf sitzenden Teile liegt, er
gibt sich ein Kippmoment bezüglich der Kippachsen U, V. Um
dieses Kippmoment auszugleichen, ist eine zweite Aus
gleichseinrichtung vorgesehen, die einen oberhalb dem Aus
gleichshebels 29 auf der Oberseite des Grundkörpers 21 bei
34 schwenkbar gelagerten doppelarmigen Hebel 35 aufweist,
der einenends über einen Zuganker 36 mit der Tastarmtrag
platte 17 an einer geeigneten Stelle kardanisch gekoppelt
ist und anderenends ein Ausgleichsgewicht 37 trägt, das so
bemessen ist, daß die Tastarmtragplatte im Ruhezustand
immer in der in Fig. 3 dargestellten Ausrichtung ver
bleibt.
Die für die Auslenkung der Tastspitze 15 kennzeichnenden
rotatorischen Bewegungen der Tastarmtragplatte 17 um die
beiden Kippachsen U, V werden ebenso wie die Schwenkbewe
gungen um die dritte Kippachse W von drei in Gestalt in
duktiver Weggeber ausgebildeten Meßwertwandlern 38, 39, 40
erfaßt, die für Größe und Richtung dieser Bewegungskompo
nenten kennzeichnende Meßwertsignale an eine bei 100 (Fig.
2) dargestellte Meßwertverarbeitungseinheit liefern, die
aus dieser Information in der Regel digital die Auslenkung
der Tastspitze 15 in drei kartesischen Koordinatenrichtun
gen errechnet.
Idealerweise wären die durch kardanische Drahtgelenke 39a
gebildeten Verankerungspunkte der drei Meßwertwandler 38,
39, 40 in den Ecken einem rechtwinkligen Dreiecks anzuord
nen, dessen Katheten parallel zu den beiden Kippachsen U,
V ausgerichtet sind und dessen Scheitel in dem Hauptdreh
punkt 22 liegt. Unter der Voraussetzung reibungs- und
spielfreier idealer Gelenke genügen zur Erfassung der
Schwenkbewegung um die beiden Kippachsen U, V an sich zwei
Meßwertwandler 38, 39. In der Praxis läßt sich aber nicht
vermeiden, daß der Hauptdrehpunkt 22 bei einer seitlichen
Auslenkung der Tastspitze 15 auch eine geringe Bewegung in
der W-Richtung ausführt, die von dem dritten Meßwertwand
ler 40 erfaßt wird, der gleichzeitig auch die Schwenkbewe
gung um die Kippachse W mißt.
Jeder der induktiven Meßwertwandler 38, 39, 40 hat eine
Hauptbetriebsrichtung, die mit der Längsachse seines
Tauchankers 80 (Fig. 3) zusammenfällt. Der Tauchanker 80
ist in einem die Wandler- oder Meßspule enthaltenden Ge
häuse 90 längsverschieblich gelagert, wie dies an sich
bekannt ist. Der Tauchanker 80 und das Gehäuse 90 jedes
Meßwertwandlers 38, 39, 40 sind jeweils über kardanisch
wirkende Drahtgelenke, wie bei 39a (Fig. 2) angedeutet, an
dem Basiskörper 21 längsbeweglich über Blattfederführungen
bzw. an der Tastarmtragplatte 17 kardanisch verankert wie
dies aus Fig. 2 zu ersehen ist.
Aus räumlichen Gründen sind die beiden den Kippachsen U, V
zugeordneten Meßwertwandler 38, 39 in den Ecken eines in
Fig. 4 strichpunktiert eingetragenen, gedachten gleichsei
tigen Dreiecks angeordnet, dessen dritte Ecke mit dem
Hauptdrehpunkt 22 zusammenfällt und das symmetrisch zu den
beiden Kippachsen U, V angeordnet ist, wobei die dritte
Kippachse W parallel zu der benachbarten Seite dieses ge
dachten Dreiecks verläuft, dessen andere beiden Seiten mit
den Kippachsen U, V jeweils einen Winkel von 15° ein
schließen.
Ebenfalls aus räumlichen Gründen kann auch der dritte Meß
wertwandler 40 nicht an dem Hauptdrehpunkt 22 angreifend
angeordnet werden. Er ist, wie aus Fig. 4 zu entnehmen,
etwas seitlich versetzt.
Die durch die Anordnung der Angriffsstellen der Meßwert
wandler 38, 39, 40 an der Tastarmtragplatte 17 bedingten
speziellen 3-dimensionalen Transformationen der ermittel
ten Meßwerte werden in der Signalverarbeitungseinheit 100
besorgt. Die entsprechenden Koeffizienten können aus der
gegebenen geometrischen Zuordnung der Kippachsen U, V, W
und der Meßwertwandler 38, 39, 40 errechnet oder durch
entsprechenden Versuch gemessen werden.
Die Meßwertwandler 38, 39, 40 sind, wie bereits erwähnt,
über die Tastarmtragplatte 17 einerseits kardanisch mit
dem Tastarm 3 verbunden und andererseits unmittelbar je
weils getrennt für sich an dem Basiskörper 21 über die
Blattfederführungen verankert. Damit ist für jeden Meß
wertwandler ein "direkter Pfad" zwischen dem Tastarm 3 und
dem Basiskörper 21 gegeben, der von den anderen Meßwert
wandlern unabhängig ist. Diese Anordnung gewährleistet
eine sehr gute Meßgenauigkeit des Meßtasters.
Auf den mit der Tastarmtragplatte 17 gekoppelten Aus
gleichshebel 29 wirkt außerdem eine erste Einrichtung zur
Erzeugung einer sogenannten Zentralkraft ein. Darunter ist
eine Kraft verstanden, die bestrebt ist, den Tastarm 3 bei
einer Bewegung in der W-Richtung, d. h. bei einer Ver
schwenkung um die W-Kippachse wieder in die Mittenstellung
zurückzuführen, die in Fig. 3 veranschaulicht ist. Diese
Ausgleichseinrichtung weist einen Zentralkrafthebel 41
auf, der unterhalb des Ausgleichshebels 29 achsparallel zu
diesem ausgerichtet angeordnet ist. Der Zentralkrafthebel
41 ist an seinem von der Kippachse W entfernt liegenden
Ende bei 42 an dem Basiskörper 21 um eine zu der Kippachse
W parallele Schwenkachse angelenkt. Er ist gegen den in
Fig. 3 rechts von der Kippachse W liegenden Hebelarm des
Ausgleichhebel 29 über zwei in Hebellängsrichtung beab
standete Abstützstellen abgestützt, die mit 43 und 43a be
zeichnet und durch Schneiden, Stifte oder dergleichen ge
bildet sind. Zwischen den beiden Abstützstellen 43, 43a
greift an den Zentralkrafthebel 41 eine Zugfeder 44 an,
die über eine Federhülse 45 gegen den Ausgleichshebel 29
abgestützt ist, derart, daß der Zentralkrafthebel 41 fede
relastisch gegen den Ausgleichshebel 29 vorgespannt ist.
Bei in der Mittenstellung nach Fig. 3 stehendem Tastarm 3
ist der Zentralkrafthebel 41 parallel zu dem Ausgleichs
hebel 29 ausgerichtet; er ist gegen diesen an beiden Ab
stützstellen 43, 43a abgestützt.
Wird nun die Tastspitze 15 des Tastarmes 3 in der W-Rich
tung nach oben oder unten bewegt, so wird der Ausgleichs
hebel 29 um die W-Kippachse verschwenkt, mit der Folge,
daß abhängig von der Bewegungsrichtung des Tastarmes 3
(nach oben oder nach unten) die eine oder die andere Ab
stützstelle 43, 43a freigegeben wird, d. h. der Ausgleichs
hebel 29 und der Zentralkrafthebel 41 schließen einen
kleinen Winkel miteinander ein und stehen lediglich über
eine einzige Abstützstelle 43 oder 43a miteinander in Ein
griff. Sowie die Tastspitze 15 wieder freigegeben wird,
werden der Ausgleichshebel 29 und der Zentralkrafthebel 41
von der Zugfeder 44 wieder in die in Fig. 3 dargestellte
parallele Stellung zurückgeführt, in der beide Abstütz
stellen 43, 43a wirksam sind und der Tastarm 3 in der ver
tikalen Mittenstellung steht. Die Größe der auf diese Wei
se erzeugten Zentralkraft kann durch entsprechende Ein
stellung der Zugfeder 44 einjustiert werden.
Der im Vorstehenden anhand der Fig. 3, 4 erläuterte Grund
aufbau des Meßtasters findet sich in der in Fig. 2 veran
schaulichten Längsschnittsdarstellung durch den Meßkopf 2
in einer praktischen Ausgestaltung wieder. Gleiche Teile
sind deshalb mit gleichen Bezugszeichen versehen und im
einzelnen nicht nochmals erläutert.
Bei dieser praktischen Ausführungsform sind die Kippachsen
U, V, W jeweils durch gerade Biegelinien von kräftigen
Blattfedern verwirklicht, die den Vorteil haben, daß sie
eine spielfreie reibungsarme Schwenklagerung bewirken. Die
beiden Kippachsen U, V sind dabei an einer gemeinsamen
dreieckförmigen Blattfeder 260 ausgebildet, die die Stelle
des Zwischenteils 26 der Fig. 4 einnimmt und die bei 240
an der Tastarmtragplatte 17 sowie im Bereiche- der der
Kippachse U zugeordneten Seite an dem Ausgleichshebel 29
befestigt ist. Die dritte Kippachse W und die Schwenkachse
der Schwenklagerung des Zentralkrafthebels 41 bei 42 sind
durch Blattfedern 46 bzw. 420 gebildet. Die drei Meßwert
wandler 38, 39, 40 sind über federnde Haltearme 47, 47a,
48 und einen Bock 49 mit dem Basiskörper 21 derart verbun
den, daß sie nur in ihrer Hauptbetriebsrichtung, d. h. in
der Achsrichtung ihres Tauchankers beaufschlagt sind und
keine Auslenkung des Tauchankers quer zu der Meßspule,
d. h. quer zu der Hauptbetriebsrichtung erfolgt. Die Halte
arme 47, 47a, 48 bilden die bereits erwähnten Blattfeder
führungen. Der Basiskörper 21 ist im übrigen an seiner
Vorderseite oberhalb der Tastarmplatte 17 ebenfalls in der
Draufsicht dreieckförmig gestaltet; er ist mit der Tast
armtragplatte 17 durch eine seiner Form angepaßte Abdeck
haube 50 abgedeckt.
In der beschriebenen Ausführungsform ist der Meßtaster
insbesondere als 3D-Punktantaster einsetzbar. Um ihn auch
zum Formmessen (Scanning) mit einstellbarer Meßkraft ver
wenden zu können, sind Hilfseinrichtungen vorgesehen, die
an dem Basiskörper 21 oberhalb der Tastarmtragplatte 17 in
der Verlängerung des Tastarms 3 angeordnet sind.
Koaxial zu der Tastarmachse 16 ist auf die Tastarmtrag
platte 17 über eine zweite noch zu erläuternde Zentral
krafterzeugungseinrichtung 51 ein zylindrisches Verlänge
rungselement in Gestalt einer Zentralkrafthülse 52 aufge
setzt die durch eine entsprechende Bohrung 53 in dem Ba
siskörper 21 nach oben ragt. Diese Zentralkrafthülse 52
ist Teil eines Kraftgenerators zur Erzeugung der Meßkraft
beim Scanning-Betrieb in einer ausgewählten Schwenkebene
für den Tastarm 3.
Wie insbesondere aus den Fig. 5 und 6 zu entnehmen, weist
dieser Kraftgenerator eine Einrichtung zur Beschränkung
der Schwenkbeweglichkeit des Tastarmes 3 im Hauptdrehpunkt
22 auf eine eindimensionale Schwenkbewegung in einer
Schwenkebene auf, die den Hauptdrehpunkt 22 enthält und
rechtwinklig zu der die beiden sich schneidenden Kippach
sen U, V enthaltenden Ebene 23 (Fig. 3) verläuft. Dabei
kann die Schwenkebene um die durch den Hauptdrehpunkt ver
laufende Tastarmachse 16, d. h. rechtwinklig zu der Ebene
23 verdreht werden.
Im einzelnen weist der in die Bohrung 53 (Fig. 2) des Ba
siskörpers 21 eingesteckte Kraftgenerator ein mit dem Ba
siskörper 21 starr verbundenes Basisteil 54 auf, das in
einer zu der Bohrung 53 koaxialen Aufnahmebohrung 55 (Fig.
6) eine Lagerhülse 56 enthält, in der ein zylindrisches
Lagerelement in Gestalt einer Lagerhülse 57 drehbar gela
gert ist. Auf die Lagerhülse 57 sind oberhalb des Basis
teiles 54 ein Schleifringpaar 58, eine Zahnriemenscheibe
59 und ein Stellring 60 aufgesetzt, der mit der Lagerhülse
57 verstiftet ist und damit über die dazwischenliegenden
Teile die Lagerhülse 57 axial bezüglich der Lagerhülse 56
fixiert.
In der Lagerhülse 57 ist ein koaxiales Kupplungselement in
Gestalt einer Schwenkhülse 61 kleineren Durchmessers an
geordnet, die die Zentralkrafthülse 52 mit radialem Ab
stand umgibt. Die Lagerhülse 57 und die Schwenkhülse 61
tragen an ihrem unteren Ende jeweils einen Ringflansch 62
bzw. 63. Die beiden Ringflansche 62, 63 sind axial und
radial voneinander beabstandet und durch zwei geteilte, in
einer gemeinsamen Durchmesserebene liegende Blattfederele
mente 64 (Fig. 5) miteinander verbunden, die in entspre
chende axial fluchtende Schlitze der Ringflansche 62, 63
eingesetzt und an diesen befestigt sind. Die Blattfeder
elemente 64 bilden ein Schwenklager mit einer definierten,
quer zu der Tastarmachse 16 verlaufenden Schwenkachse, die
in Fig. 5 bei 65 angedeutet ist. An ihrem Ende ist die
Zentralkrafthülse 52 in einer koaxialen Lagerbuchse 66 der
Schwenkhülse 61 über eine Kugelführung 67 längsverschieb
lich geführt. Die Kugelführung 67 ist vorgespannt und da
mit weitgehend spielfrei. Sie erlaubt außer der Längsver
schiebung auch eine Drehbewegung.
Über die Zahnriemenscheibe 59 und einen Zahnriemen 68 ist
die Lagerhülse 57 mit einem Elektromotor 69 gekuppelt, der
in dem Basisteil 54 verankert ist und als Schrittmotor
ausgebildet sein kann. Der Elektromotor 69 erlaubt es so
mit, die Lagerhülse 57 und mit dieser die Schwenkachse 65
um die Tastarmachse 16 zu verdrehen und damit der Schwenk
ebene des Tastarms 3 und der Antastrichtung eine vorbe
stimmte Orientierung im Raum zu geben, wie dies im einzel
nen noch erläutert werden wird.
In der Fortsetzung der Lagerhülse 57 ist ein Tauchspul
system 70 (Fig. 5, 6) angeordnet, das zur Erzeugung der
beim Scanning-Betrieb in der Schwenkebene wirkenden Meß
kraft dient. Dieses Tauchspulsystem 70 weist einen zylin
drischen Dauermagneten 72 auf, der über ein Formteil 71 zu
einem Ringspalt-Magnetsystem ergänzt ist, in dessen Ring
spalt eine Tauchspule 73 ragt. Dieses Ringspalt-Magnetsy
stem ist mit der Lagerhülse 57 über das Formteil 71 starr
verbunden, während die Tauchspule 73 über einen Befesti
gungsbügel 74 starr an der Schwenkhülse 61 befestigt ist.
Der Dauermagnet 72 und die Tauchspule 73 sind koaxial zu
einander mit rechtwinklig zu der Tastarmachse 16 verlau
fender Achse 75 angeordnet, wobei die Achse 75 auch recht
winklig zu der Schwenkachse 65 orientiert ist, derart, daß
das Tauchspulsystem 70 eine Verschwenkung der Schwenkhülse
61 um die Schwenkachse 65 relativ zu der basiskörperfesten
Lagerhülse 57 bewirken kann. Die Erregung der Tauchspule
73 erfolgt über die Schleifringe 58, mit denen gehäusefe
ste Stromabnehmer 76 (Fig. 6) zusammenwirken.
Schließlich ist in der Verlängerung des Tauchspulsystems
70 noch eine Sperrvorrichtung 77 angeordnet (Fig. 6), die
es erlaubt, das Tauchspulsystem 70 zu sperren und damit
die Schwenkhülse 61 relativ zu der Lagerhülse 57 unver
schwenkbar zu arretieren. Die Sperrvorrichtung 77 weist
einen auf das Formteil 71 aufgesetzten Betätigungsmagneten
79 auf, der bei 80 auf dem Formteil 71 drehbar gelagert
ist. Der Betätigungsmagnet 79 erlaubt es über zwei Stifte
78, 82 und eine bei 81 angedeutete Kulissenscheibe die
Sperrung des Tauchspulsystems 70 zu bewirken oder diese
frei zu geben.
Aus Fig. 6 ist noch der Aufbau der zweiten Zentralkraft
erzeugungseinrichtung 51 zu entnehmen, über die die Zen
tralkrafthülse 52 mit der Tastarmtragplatte 17 verbunden
ist. Diese Einrichtung besteht aus einem topfförmigen Ge
häuse 83, das über eine Anschraubfläche 84 starr an der
Tastarmtragplatte 17 angeschraubt ist. Das Gehäuse 83 ent
hält eine zu der Tastarmachse 16 koaxiale zylindrische
Sackbohrung 85, die eine Zugfeder 86 aufnimmt, welche in
einem Federwiderlager 87 am Boden der Sackbohrung 85 sowie
an einem Querstift 88 an der Zentralkrafthülse 52 veran
kert ist. An ihrem unteren Ende ist die Zentralkrafthülse
mit einem Ringflansch 89 versehen, der das Gehäuse 83 bei 90
topfartig übergreift (Fig. 6) oder alternativ von einem
Bord des Gehäuses 83 randseitig umgriffen ist (Fig. 2, 5)
und eine ebene rechtwinklig zu der Tastarmachse 16 verlau
fende Auflagefläche 91 umschließt, welcher eine parallele,
ebenfalls ebene Planfläche 92 an der Stirnseite des Gehäu
ses 83 zugeordnet ist. Zwischen die Auflagefläche 91 und
die Planfläche 92 ist ein planparalleler Zwischenring 94
eingelegt.
Diese Zentralkrafterzeugungseinrichtung 51 wirkt nach dem
sogenannten "Zylinder-Prinzip", das auf der Erkenntnis
beruht, daß Rückstellkräfte, die auf einen Zylinder wir
ken, der auf einer Unterlage steht und gekippt wird, immer
gleich sind, gleichgültig in welcher Richtung der Zylinder
ausgelenkt wurde. Wenn deshalb die Tastarmtragplatte 17
gegen die festgehaltene Zentralkrafthülse 52 um die U-,
Kippachsen verschwenkt wird, erfährt auch das Gehäuse 83
eine entsprechende Verschwenkung gegenüber dem Ringflansch
89 der Zentralkrafthülse 52. Die mittig angreifende Zug
feder 86 ist bestrebt, die Tastarmtragplatte und damit den
Tastarm 3 wieder in die in Fig. 6 dargestellte Mittenstel
lung zurückzuführen sowie die Tastspitze 15 freigegeben
wird. In dieser Mittenstellung ist der Zwischenring 94
großflächig überall satt aufliegend zwischen der Auflage
fläche 91 und der Planfläche 92 eingespannt, während die
Tastarmachse 16 mit der Achse der Zentralkrafthülse 52
fluchtet.
Zu einem axialen Auseinanderziehen des Gehäuses 83 und der
Zentralkrafthülse 52 sind wesentlich größere Kräfte erfor
derlich als zu dem erläuterten Kippen des Gehäuses 83 be
züglich der Zentralkrafthülse 52.
Im Formmeß- oder Scanningbetrieb arbeitet der Meßtaster
wie folgt:
Durch entsprechende Betätigung des Elektromotors 69 ist
die Schwenkachse 65 (Fig. 5) und damit die Schwenkebene
der Tastspitze 15 zweckentsprechend im Raum ausgerichtet.
Eine Auslenkung der Tastspitze 15 erfolgt nur in dieser
Schwenkebene, so daß der Meßtaster als 1D-Formmeßtaster
arbeitet. In der zu der Schwenkebene rechtwinkligen Ebene
ist der Bewegungswiderstand für den Tastarm 3 sehr groß.
Für die Bewegung der Tastspitze 15 beim Scannen in der
eingestellten Schwenkebene können konstante und sehr
schnell umschaltbare Meßkräfte nach Wert und Richtung über
das Tauchspulsystem 70 eingestellt werden. Das
Tauchspulsystem 70 erlaubt es die auf die Tastspitze 15
ausgeübte Andrück- oder Meßkraft in ihrer Größe zwischen
Null und einem vorgegebenen Maximalwert mit positivem oder
negativem Vorzeichen beliebig einzustellen, wie dies für
Innen- und Außenabtastungen von Nöten ist. Die Größe und
Richtung der Kraft lassen sich durch einfaches Einstellen
des Stromes der Tauchspule 73 bestimmen.
Der Meßbereich für die seitliche Auslenkung der Tastspitze
15 bei der Formmessung ist durch die Abmessungen der
Schwenkhülse 61 und der Lagerhülse 57 gegeben. Er beträgt
typischerweise ± 1 mm. Die von dem Tauchspulsystem 70 er
zeugte Meßkraft ist kleiner als die von der Zentralkraft
erzeugungseinrichtung 51 erzeugte Zentralkraft, so daß im
Formmeßbetrieb über die Zentralkrafterzeugungseinrichtung
51 eine starre Kupplung zwischen der Zentralkrafthülse 52
und dem Tastarm 3 erhalten bleibt. Bei Überschreiten des
zulässigen Meßbereiches wird diese starre Kupplung bei 51
gelöst, so daß die Zentralkrafterzeugungseinrichtung 51
wie eine Überlastsicherung wirkt.
Die Sperreinrichtung 77 erlaubt eine Umschaltung vom Scan
ning-Betrieb in den Punktantastbetrieb, in dem sie, wie
bereits erläutert, die Schwenkhülse 61 und damit die Zen
tralkrafthülse 52 unverschwenkbar gegen die Lagerhülse 57
und damit den Basiskörper 21 arretiert. Wenn bei der
Punktantastung die Tastspitze 15 seitlich gegen den Prüf
ling fährt, wird die Tastarmtragplatte 17 um die Kippach
sen U, V verschwenkt, so daß die Meßwertwandler 38, 39, 40
ein entsprechendes Signal an die Signalverarbeitungsein
richtung abgeben, das der 3D-Position der Tastspitze 15
entspricht. Aus diesem Signal kann gegebenenfalls ein
Schaltsignal abgeleitet werden. Dabei wird das Gehäuse 83
der Zentralkrafterzeugungseinrichtung 51 gegen den festge
haltenen Ringflansch 89 gekippt, so daß die Zentralkraft
für die Rückstellung in die Mittenstellung wirksam wird.
Da die Zentralkrafterzeugungseinrichtung 51 keine bevor
zugte Richtung aufweist, ist der Meßtaster in diesem An
tastbetrieb ein echter 3D-Punktantaster.
Beim Ziehen bzw. Heben in W-Richtung heben sich der Aus
gleichshebel 29 und der Zentralkrafthebel 41 in bereits
erläuterter Weise um jeweils eine andere Abstützstelle 42
bzw. 43 voneinander ab. Das Blattfederelement 420 sorgt
dabei für den nötigen Längenausgleich (Fig. 2).
Abschließend sei noch erwähnt, daß der neue Meßtaster auch
im Scanning-Betrieb innerhalb des Bewegungsbereiches der
Tastspitze 15 in der Schwenkebene zur Punktantastung ver
wendet werden kann.
Der Tastarm 3 sitzt auf einer Tastarmkupplungsplatte 170,
die Teil einer Kupplungseinrichtung bildet mit der der
Tastarm 3 starr an der Tastarmtragplatte 17 befestigt ist
(Fig. 2). Zu diesem Zwecke ist in die Tastarmkupplungs
platte 170, die mit dem Tastarm 3 fest verbunden ist los
bar an der Tastarmtragplatte 17 angekuppelt. Im gekuppel
ten Zustand ist eine exakte starre Verbindung zwischen der
Tastarmtragplatte 17 und der Tastarmkupplungsplatte 170
vorhanden.
Claims (31)
1. Meßtaster mit mehrdimensionalem Tastsystem, mit einem
eine Tastspitze (15) tragenden Tastarm (3), der an
einem Basiskörper (21) über reibungsarme spielfreie
Lagermittel um einen Hauptdrehpunkt (22) schwenkbar
gelagert ist,
mit Lagermitteln für den Tastarm (3), die drei Kipp achsen aufweisen, von denen zwei (U, V) in einer Ebe ne (23) liegend sich in dem Hauptdrehpunkt (22) schneiden und die dritte Kippach se (W) in einem Abstand von dem Hauptdrehpunkt (22) verläuft,
mit wenigstens drei Meßwertwandlern (38, 39, 40), von denen jeder für sich mit dem Tastarm (3) und dem Ba siskörper (21) fest verbunden ist und die zur Erfas sung der bei einer Auslenkung der Tastspitze auftre tenden rotatorischen Bewegungskomponenten um die Kippachsen (U, V) und einer gegebenenfalls auftreten den translatorischen Bewegungskomponente in einer zu der die Kippachsen (U, V) enthaltenden Ebene (23) rechtwinkligen Richtung eingerichtet sind und die derart angeordnet und gelagert sind, daß bei einer Auslenkung der Tastspitze jeder Meßwertwandler ledig lich eindimensional in seiner Hauptbetriebsrichtung beaufschlagt ist,
mit Mitteln zum Verarbeiten der von den Meßwertwand lern (38, 39, 40) abgegebenen Meßwertsignale zu einem für die Auslenkung der Tastspitze (15) kennzeichnen den dreidimensionalen Meßwert und
mit einer Einrichtung zur Beschränkung der Schwenkbe weglichkeit des Tastarmes (3) im Hauptdrehpunkt (22) auf eine eindimensionale Schwenkbewegung in einer Schwenkebene, die den Hauptdrehpunkt (22) enthält und rechtwinklig zu der die beiden sich schneidenden Kippachsen (U, V) enthaltenden Ebene (23) verläuft.
mit Lagermitteln für den Tastarm (3), die drei Kipp achsen aufweisen, von denen zwei (U, V) in einer Ebe ne (23) liegend sich in dem Hauptdrehpunkt (22) schneiden und die dritte Kippach se (W) in einem Abstand von dem Hauptdrehpunkt (22) verläuft,
mit wenigstens drei Meßwertwandlern (38, 39, 40), von denen jeder für sich mit dem Tastarm (3) und dem Ba siskörper (21) fest verbunden ist und die zur Erfas sung der bei einer Auslenkung der Tastspitze auftre tenden rotatorischen Bewegungskomponenten um die Kippachsen (U, V) und einer gegebenenfalls auftreten den translatorischen Bewegungskomponente in einer zu der die Kippachsen (U, V) enthaltenden Ebene (23) rechtwinkligen Richtung eingerichtet sind und die derart angeordnet und gelagert sind, daß bei einer Auslenkung der Tastspitze jeder Meßwertwandler ledig lich eindimensional in seiner Hauptbetriebsrichtung beaufschlagt ist,
mit Mitteln zum Verarbeiten der von den Meßwertwand lern (38, 39, 40) abgegebenen Meßwertsignale zu einem für die Auslenkung der Tastspitze (15) kennzeichnen den dreidimensionalen Meßwert und
mit einer Einrichtung zur Beschränkung der Schwenkbe weglichkeit des Tastarmes (3) im Hauptdrehpunkt (22) auf eine eindimensionale Schwenkbewegung in einer Schwenkebene, die den Hauptdrehpunkt (22) enthält und rechtwinklig zu der die beiden sich schneidenden Kippachsen (U, V) enthaltenden Ebene (23) verläuft.
2. Meßtaster nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß die drei Kippachsen (U, V, W) in einer gemeinsa
men Ebene (23) liegend angeordnet sind.
3. Meßtaster nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekenn
zeichnet, daß die drei Meßwertwandler (38, 39, 40) an
den Ecken eines gedachten Dreiecks angeordnet sind,
von dem zwei sich in dem Hauptdrehpunkt (22) oder in
dessen Nähe schneidende Seiten jeweils einen im we
sentlichen gleichen Winkel mit den beiden vom Haupt
drehpunkt (22) ausgehenden Kippachsen (U, V) ein
schließen oder zu diesen Kippachsen parallel sind.
4. Meßtaster nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet,
daß die beiden Seiten des gedachten Dreiecks einen
Winkel von 60° miteinander einschließen.
5. Meßtaster nach Anspruch 3 oder 4, dadurch ge
kennzeichnet, daß die dritte Seite des gedachten
Dreiecks im wesentlichen parallel zu der dritten
Kippachse (W) verläuft.
6. Meßtaster nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß der Tastarm (3) mit einer
seitlich vorragenden Tastarmtragplatte (17) starr
verbunden ist, die mittels der Lagermittel an dem
Basiskörper (21) gelagert ist.
7. Meßtaster nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet,
daß die Meßwertwandler (38, 39, 40) mit dem Basiskör
per (21) und der Tastarmtragplatte jeweils über eine
kardanische Lagerung verbunden sind.
8. Meßtaster nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß
der Tastarm (3) mit der Tastarmtragplatte (17) über
eine lösbare Kupplungseinrichtung starr verbunden
ist.
9. Meßtaster nach Anspruch 6 oder 7, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Tastarmtragplatte (17) über die
beiden sich im Hauptdrehpunkt (22) schneidenden Kipp
achsen (U, V) enthaltende Lagereinrichtungen (24, 25,
26, 27; 260, 46) an einem Ausgleichshebel (29)
schwenkbar gelagert ist, der über eine die dritte
Kippachse (W) enthaltende Lagerung (bei 46) mit dem
Basiskörper (21) verbunden ist.
10. Meßtaster nach einem der Ansprüche 6 bis 9, dadurch
gekennzeichnet, daß die Tastarmtragplatte (17) zumin
dest bereichsweise mit dreieckförmigem Umriß ausge
bildet ist und der Tastarm (3) in der Nähe einer Ecke
(20) des Dreiecks abgehend angeordnet ist.
11. Meßtaster nach Anspruch 9 oder 10, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Lagereinrichtungen Federmittel
(260, 46) aufweisen, an denen die Kippachsen bildende
Biegelinien ausgebildet sind.
12. Meßtaster nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet,
daß daß die zwei sich schneidenden Kippachsen (U, V)
durch Biegelinien eines einzigen Blattfederelementes
(260) gebildet sind.
13. Meßtaster nach einem der Ansprüche 6 bis 12, dadurch
gekennzeichnet, daß er eine Einrichtung (29, 32) zum
Ausgleich des Gewichts der Tastarmtragplatte (17) und
der mit dieser verbundenen Teile bezüglich der drit
ten Kippachse (W) aufweist.
14. Meßtaster nach den Ansprüchen 9 und 13, dadurch ge
kennzeichnet, daß die Gewichtsausgleichseinrichtung
ein auf dem von der Tastarmtragplatte (17) entfernten
Hebelarm des Ausgleichshebels (29) angeordnetes Aus
gleichsgewicht (32) aufweist.
15. Meßtaster nach einem der Ansprüche 6 bis 14, dadurch
gekennzeichnet, daß die Tastarmtragplatte (17) mit
einer Einrichtung (35 bis 37) zum Ausgleich einer von
einer außerhalb des Massenschwerpunktes liegenden
Anordnung des Hauptdrehpunktes (22) herrührenden
Drehmomentwirkung bezüglich der beiden sich schnei
denden Kippachsen (U, V) aufweist.
16. Meßtaster nach Anspruch 15, dadurch gekennzeichnet,
daß die Einrichtung einen an dem Basiskörper (21)
schwenkbar gelagerten doppelarmigen Hebel (35) auf
weist, dessen einer Hebelarm mit der Tastarmtragplat
te (17) gekoppelt und dessen anderer Hebelarm mit
einem Ausgleichsgewicht (37) versehen ist.
17. Meßtaster nach den Ansprüchen 14 und 16, dadurch ge
kennzeichnet, daß die beiden Ausgleichseinrichtungen
an dem Basiskörper (21) übereinanderliegend angeord
net sind.
18. Meßtaster nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß der dritten Kippachse (W)
den Tastarm (3) bezüglich dieser Kippachse (W) form
schlüssig in einer definierten Mittenstellung halten
de erste Zentralkrafterzeugungsmittel (41 bis 44)
zugeordnet sind.
19. Meßtaster nach den Ansprüchen 9 und 18, dadurch ge
kennzeichnet, daß die ersten Zentralkrafterzeugungs
mittel einen einenends an dem Basiskörper (21) ange
lenkten, in Richtung des Ausgleichshebels (29) sich
erstreckenden Hilfs- oder Zentralkrafthebel (41) auf
weisen, der an zwei voneinander in Hebellängssrich
tung beabstandeten Abstützstellen (43, 43a) gegen den
Ausgleichshebel (29) abstützbar ist und unter der
Einwirkung von Federmitteln (44) steht, die zwischen
dem Ausgleichs- und dem Hilfs- oder Zentralkrafthebel
(29; 41) angeordnet sind und an dem Hilfs- oder Zen
tralkrafthebel (41) in einem Bereich zwischen den
beiden Abstützstellen (43, 43a) angreifen.
20. Meßtaster nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß den sich schneidenden
beiden Kippachsen (U, V) den Tastarm (3) bezüglich
dieser Kippachsen in einer definierten Mittenstellung
haltende zweite Zentralkrafterzeugungsmittel (51)
zugeordnet sind.
21. Meßtaster nach den Ansprüchen 6 und 20, dadurch ge
kennzeichnet, daß die zweiten Zentralkrafterzeugungs
mittel (51) auf der der Tastspitze (15) abgewandten
Seite der Tastarmtragplatte (17) angeordnet und mit
dieser verbunden sind.
22. Meßtaster nach Anspruch 21, dadurch gekennzeichnet,
daß die zweiten Zentralkrafterzeugungsmittel einen in
der Verlängerung des Tastarmes (3) angeordneten zy
lindrischen Körper (83) aufweisen, der durch koaxiale
Federmittel (86) mit einer Stirnfläche (92) gegen ein
Widerlagerelement (89) angedrückt ist, daß der zylin
drische Körper (83) oder das Widerlagerelement (89)
mit der Tastarmtragplatte (17) starr verbunden ist
und das jeweils andere Teil mit einer den zylindri
schen Körper oder das Widerlagerelement kippfest ar
retierenden lösbaren Sperrvorrichtung (77) gekuppelt
ist.
23. Meßtaster nach Anspruch 22, dadurch gekennzeichnet,
daß die Sperrvorrichtung (77) eine mechanisch oder
elektromagnetisch betätigbare Sperre (81, 82) auf
weist, die an einem mit dem zylindrischen Körper (83)
oder dem Widerlagerelement (89) verbundenen Verlänge
rungsteil (52) direkt oder indirekt angreifend ausge
bildet ist.
24. Meßtaster nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß die Einrichtung (Fig. 6)
zur Beschränkung der Schwenkbeweglichkeit des Tast
armes (3) Mittel (69) enthält, um die Schwenkebene um
eine durch den Hauptdrehpunkt (22) verlaufende recht
winklig zu der die beiden sich schneidenden Kippach
sen (U, V) enthaltenden Ebene (23) stehende Achse zu
verdrehen.
25. Meßtaster nach Anspruch 24, dadurch gekennzeichnet,
daß die Dreheinrichtung für die Schwenkebene ein an
dem Basiskörper (21) drehbar gelagertes zylindrisches
Lagerelement (57) aufweist, das mit einem eine Ver
drehung um seine Achse bewirkenden Stellantrieb (68,
69) gekuppelt ist, daß mit dem Lagerelement (57) über
ein Schwenklager (64, 65) mit einer quer zu der Achse
des Lagerelementes (57) verlaufenden Schwenkachse
(65) ein Kupplungselement (61) schwenkbar verbunden
ist, in dem über Führungsmittel (67) ein mit dem
Tastarm (3) verbundenes Verlängerungsteil (52) aufge
nommen ist.
26. Meßtaster nach Anspruch 25, dadurch gekennzeichnet,
daß das Lagerelement und das Kupplungselement inein
anderliegende koaxiale Hülsen (57, 61) sind, in die
das koaxiale Verlängerungselement (52) von einer den
Führungsmitteln (67) entfernt liegenden Seite her
ragt.
27. Meßtaster nach einem der Ansprüche 24 bis 26, dadurch
gekennzeichnet, daß mit dem Tastarm (3) eine Einrich
tung zur Erzeugung einer in der Schwenkebene
wirkenden Meßkraft für den Tastarm gekoppelt ist.
28. Meßtaster nach Anspruch 27, dadurch gekennzeichnet,
daß die Meßkrafterzeugungseinrichtung ein Tauch
spulsystem (70) enthält, das an einem Verlängerungs
element (52) des Tastarmes (3) auf der der Tastspitze
(15) abgewandten Seite des Hauptdrehpunktes (22) an
greifend ausgebildet ist.
29. Meßtaster nach den Ansprüchen 25 und 28,
dadurch gekennzeichnet, daß das Tauchspulsystem (70)
in der Verlängerung des Lagerelementes (57) zwischen
dem Lagerelement (57) und dem Kupplungselement (61)
wirkend angeordnet ist.
30. Meßtaster nach den Ansprüchen 22 und 29, dadurch ge
kennzeichnet, daß die Sperrvorrichtung (77) in der
Verlängerung des Lagerelementes (52) oberhalb des
Tauchspulsystems (70) angeordnet ist.
31. Meßtaster nach einem der Ansprüche 6 bis 30, dadurch
gekennzeichnet, daß der Tastarm, (3) mit der Tastarm
tragplatte (17) über eine lösbare Kupplungseinrich
tung (170) starr verbunden ist.
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