DE4340027A1

DE4340027A1 - Schreibschutz-Verfahren für einen nichtflüchtigen Schreib-/Lesespeicher in einem elektronischen Steuergerät

Info

Publication number: DE4340027A1
Application number: DE19934340027
Authority: DE
Inventors: Klaus Dipl Ing Glaebe; Constantin Dipl Ing Guenther; Hans Dipl Ing Holst; Harald Dipl Ing Koester
Original assignee: WABCO VERMOEGENSVERWALTUNGS-GMBH 30453 HANNOVER DE; Wabco Vermogensverwaltung GmbH
Current assignee: ZF CV Systems Hannover GmbH
Priority date: 1993-11-24
Filing date: 1993-11-24
Publication date: 1995-06-01

Description

Die Erfindung bezieht sich auf ein Schreibschutz-Verfah ren für einen nichtflüchtigen Schreib-/Lesespeicher in einem elektronischen Steuergerät gemäß dem Oberbegriff des Patentanspruchs.

Es ist bekannt, elektronische Steuergeräte mit einem Da tenspeicher auszurüsten, in welchem verschiedene Daten bereiche definiert sind (DE-PS 41 40 804). Derartige Speicherbereiche können z. B. Fehlermeldungen, Betriebs parameter oder Typbezeichnungen enthalten. Mit einem ex ternen Programmiergerät können in diese Speicherbereiche Daten eingeschrieben oder auch gelöscht werden. Dies kann entweder in der Fabrik während der Herstellung des Gerätes oder später beim Kunden erfolgen.

Bestimmte Speicherbereiche, welche z. B. sensible Daten enthalten, können durch Schutzmaßnahmen gegen einen un befugten Zugriff geschützt werden. So ist z. B. aus der o. g. Patentschrift bekannt, den Zugriff auf einen Spei cherbereich mit Wartungs- oder Reparaturdaten von der Kenntnis eines Passwords abhängig zu machen.

Dasselbe Prinzip wird auch bei den bekannten Bank- Geld automaten angewendet.

Weiter ist aus der WABCO Bedienungsanleitung für WABCO Diagnose Programmkarte ABS/ASR "C1"-Generation 446 300 510 2 mit WABCO Diagnostic Controller Set 446 300 321 2, Wabcodruck 815 000 116 3/10.90, Seite 13, bekannt, daß bestimmte Parameter mit einem Schreibschutz versehen sein können. Solche Daten, z. B. Typenbezeich nungen oder Parameter, die auf die Produkthaftung oder auf die Betriebssicherheit des Gerätes Einfluß haben, dürfen von Kunden nicht nachträglich anders eingestellt bzw. überschrieben werden.

Schließlich ist aus der DE-OS 34 10 082 bekannt, bei einem Steuergerät für Kraftfahrzeuge, das mit einem Pro grammiergerät programmiert werden kann, über eine beson dere Freigabe-Leitung eine Hardware-Verriegelung des Speichers gegen unerwünschtes Programmieren zu ermögli chen. Eine derartige Lösung ist jedoch relativ aufwen dig.

Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein wirksames und kostengünstiges Verfahren zur Realisierung eines Schreibschutzes anzugeben.

Diese Aufgabe wird durch das im Patentanspruch angegebe ne Verfahren gelöst.

Die Erfindung wird im folgenden anhand einer Zeichnung näher erläutert. Dabei zeigt

Fig. 1 das Zusammenwirken eines elektronischen Steuer gerätes mit einem Diagnosegerät.

Fig. 2 die Aufteilung eines elektronischen Speichers in verschiedene Datenbereiche.

Fig. 3 ein Flußdiagramm des erfindungsgemäßen Schreib schutz-Verfahrens.

In der Fig. 1 ist mit 1 ein elektronisches Steuergerät bezeichnet, bei dem das erfindungsgemäße Schreibschutz- Verfahren angewendet ist. Dem Steuergerät (1) sind Ein gangssignale von einem Drehzahlsensor (2), einem Tempe ratursensor (3) und einem Wegsensor (4) zugeführt. Die Signale werden in einem Eingangsbaustein (18) digitali siert und einem Mikrocomputer (10) zugeleitet. Dieser steht über eine Datenverbindung, z. B. einen Bus (11) mit einem Speicher (12), der vorzugsweise als EEPROM (electric eraseable, programmable read only memory) aus gebildet ist, in Verbindung. Der Speicher (12) kann auch Bestandteil des Mikrocomputers (10) sein.

Als Mikrocomputer (10) kann z. B. der Typ AN 8796 BH der Fa. INTEL, und als EEPROM (12) der Typ NMC 93 C 46 der Fa. National Semiconductor verwendet werden.

An eine Diagnoseschnittstelle (21) des Mikrocomputers (10) ist über Steckverbindungen ein Diagnose- bzw. Pro grammiergerät (7) mit einer Anzeige (8) und einer Tasta tur (9) angeschlossen. Das Gerät (7) kann mit dem Mikro computer (10) Daten austauschen. Die Ausgänge des Mikro computers (10) sind über Verstärker (19, 20) mit den an zusteuernden Geräten, hier einem Magnetventil (5) und einer Lampe (6), verbunden.

Mit dem Programmiergerät (7) lassen sich auf dem Wege des Datenaustausches mit dem Mikrocomputer (10) in den Speicher (12) Daten einschreiben, aus dem Speicher (12) Daten anzeigen oder auch Daten verändern. Dies kann so wohl beim Hersteller als auch beim Kunden oder in einer Fachwerkstatt erfolgen.

Der Speicher (12) (EEPROM) ist intern in verschiedene Bereiche aufgeteilt (siehe Fig. 2).

In einem Fehlerspeicher (16) kann der Mikrocomputer (10) während seines Betriebes etwa auftretende Fehler nach Art und Ort einspeichern. Diese Funktion dient zur spä teren leichteren Fehlersuche und -beseitigung.

Ein weiterer Bereich (15) enthält vom Hersteller einge tragene Typenbezeichnungen und eventuell das Herstel lungsdatum der Elektronik.

Ein weiterer Bereich (14) enthält Parameter der Elektro nik, die vom Hersteller festgelegt worden sind.

Die drei Bereiche (14-16) gelten als Herstellerbe reich, die vom Kunden mit Hilfe des Programmiergerätes (7) zwar ausgelesen werden können, deren Daten aber nicht durch den Kunden verändert werden dürfen.

Ein weiterer Bereich (13) des Speichers (12) enthält Kundenparameter. Dieser als Kundenbereich bezeichnete Teil enthält solche Parameter, die von Kunden je nach beabsichtigtem Anwendungsfall abgeändert werden dürfen. Dies können z. B. Grenzgeschwindigkeiten sein, oder be stimmte Anwendungs-Varianten.

Zur Verhinderung, daß Unbefugte die Herstellerbereiche (14-16) in unzulässiger Weise überschreiben, sind, wie einleitend beschrieben, Zugangskontrollen (Passwords) bekannt, wodurch nur einem autorisierten Personenkreis der Zugang erlaubt wird.

Das in der Fig. 3 dargestellte erfindungsgemäße Schreib schutz-Verfahren verhindert dagegen nach der Ausliefe rung der Elektronik ein unerwünschtes Überschreiben vollständig. Es wird deshalb vor allem für den Speicherbereich (15) mit den Typennummern und Her stellungsdaten verwendet.

In der Fig. 3 ist ein Abschnitt des Hauptprogramms des Mikrocomputers (10) dargestellt, das mit START beginnt und ENDE endet. Falls ein Außenstehender mit Hilfe sei nes Programmiergerätes den Speicherbereich (15) auf su chen will, ist dies nur über den Mikrocomputer (10) mög lich.

Der Mikrocomputer (10) empfängt vom Programmiergerät (7) über die Diagnoseschnittstelle (21) zunächst eine Auf forderung, Daten in den Speicher (12) einzuschreiben (Block 22).

Der Mikrocomputer (10) überprüft daraufhin, ob die ge wünschte Speicherstelle innerhalb eines geschützten Be reiches (15) liegt (Block 23). Falls dies der Fall ist, überprüft der Mikrocomputer (10) weiter, ob ein Schreib schutzflag gesetzt ist (Block 24). Falls dies der Fall ist, erfolgt eine Rückmeldung des Mikrocomputers (10) auf seine Diagnoseschnittstelle (21) mit dem Text "Zugriff verweigert" (Block 27). Damit ist ein Zugriff auf den geschützten Bereich unmöglich.

Das o. g. Schreibschutzflag wird durch den Hersteller des Steuergerätes kurz vor der Auslieferung des Gerätes gesetzt, nachdem die Parametrierung des Bereiches (15) durch den Hersteller erfolgt ist.

Falls der Mikrocomputer (10) feststellt, daß die ge wünschte Speicherstelle nicht innerhalb des geschützten Bereiches liegt (Block 23), erlaubt er die Ausführung der Anforderung "Daten in den Speicher (12) schreiben" (Block 25). Als nächstes erfolgt dann eine Rückmeldung auf die Diagnoseschnittstelle (21) mit dem Inhalt "Anforderung ausgeführt" (Block 26).

Da das als Schreibschutzflag definierte Bit selbst im geschützten Speicherbereich liegt, ist ein nachträgli cher softwaremäßiger Zugang nicht mehr möglich. Ein Zu griff auf den Speicher (12) ist dann vielmehr nur noch durch einen hardwaremäßigen Eingriff, d. h. (gewaltsames) Öffnen des Elektronik-Gehäuses und Ausbau des Speichers (12), möglich.

Das erfindungsgemäße Verfahren bietet den Vorteil, daß es keine zusätzlichen Kosten durch Hardwaremaßnahmen er fordert, daß während der Fertigung ein uneingeschränkter Zugriff möglich ist, und daß nach Auslieferung an den Kunden ein sicherer Schutz des geschützten Speicherbe reiches, der nicht wie z. B. eine Password-Funktion von einem versierten Anwender umgangen werden kann, vor liegt.

Das erfindungsgemäße Verfahren kann nicht nur bei Steu ergeräten, sondern auch bei anderen Elektroniken mit Mi krocomputer, wie z. B. Personalcomputern, angewendet wer den.

Es ist auch möglich, auch den Kunden-Bereich (13) des Speichers (12) mit einem Schreibschutzflag zu versehen. Dieses kann nach dem Einschreiben oder Ändern von Daten bzw. Parametern durch den Kunden durch diesen gesetzt werden. Dadurch kann der Kunde verhindern, daß unerlaub te weitere Änderungen dieses Bereichs durch Dritte vor genommen werden.

Claims

1. Schreibschutz-Verfahren für einen nichtflüchtigen Schreib-/Lesespeicher (12) in einem elektronischen Steuergeräte (1), wobei der Speicher (12) mit einem Mikrocomputer (10) über eine Datenverbindung, vorzugsweise einen Bus (11) verbunden ist, und wobei der Speicher (12) verschiedene Bereiche aufweist, u. a. Bereiche für typ- und/oder kundenspezifische Daten wie Typenbezeichnungen und Parameter, gekennzeichnet durch folgende Merkmale:

a) es wird mindestens ein geschützter Speicherbereich (15) festgelegt,
b) ein Bit des geschützten Speicherbereichs (15) wird zum Schreibschutzflag deklariert;
c) der Zugriff auf den geschützten Speicherbereich (15) wird vom Zustand des Schreibschutzflags abhängig gemacht;
d) erst nach der Eingabe der zu schützenden Daten in den geschützten Speicherbereich (15) durch den Hersteller wird das Schreibschutzflag gesetzt.

2. Schreibschutz-Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß auch der Kunden-Bereich (13) des Speichers (12) mindestens einen geschützten Bereich enthält, dessen Schreibschutzflag nach dem Einschreiben oder Ändern von Daten durch den Kunden gesetzt werden kann.

3. Einrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch 1, mit folgenden Merkmalen:

a) es ist ein elektronisches Steuergerät (1) mit einem Mikrocomputer (10) und einem Speicher (12) vorgesehen,
b) es ist ein Programmiergerät (7) vorgesehen,
c) das Steuergerät (1) ist mit dem Programmiergerät (7) über einen Bus (21) verbindbar,
d) der Mikrocomputer (10) ist mit dem Speicher (12) über eine Datenverbindung, vorzugsweise einen weiteren Bus (11) verbunden,
e) der Speicher (12) ist so ausgebildet, daß er mindestens einen durch einen Schreibschutzflag geschützten Bereich (15) aufweist, wobei das Schreibschutzflag durch den Hersteller oder den Kunden setzbar ist.