DE4339611A1 - Einrichtung zur Entstaubung von Abgasen - Google Patents
Einrichtung zur Entstaubung von AbgasenInfo
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf eine Einrichtung zur Entstau
bung von Abgasen- aus Verbrennungsanlagen und Verbrennungsma
schinen mit Aufladeelektroden und jeweils beidseitig davon an
geordneten Abscheideelektroden, welche zwischen sich einen Ab
gaskanal definieren, durch welche das zu entstaubende Abgas im
wesentlichen senkrecht zu den Aufladeelektroden geführt ist,
und einer an die Aufladeelektroden angeschlossenen Hochspan
nungsquelle, deren einer Pol mit den Aufladeelektroden und de
ren anderer Pol an die Abscheideelektroden angeschlossen ist.
Ein Elektrofilter dieser Bauart ist beispielsweise aus der DE-
A-34 18 112 bekannt.
Konventionelle Elektrofilter benutzen eine Koronaentladung, um
Staubpartikel auf zuladen und mit Hilfe eines elektrischen Fel
des abzuscheiden. Dabei wird normalerweise die gleiche Hoch
spannungsquelle zur Zündung der Koronaentladung und zur Erzeu
gung des für den Staubtransport erforderlichen elektrischen
Feldes verwendet. Dieser durch ihre Einfachheit bestechenden
Lösung haften jedoch einige Nachteile an:
- - Die als Spitzen oder scharfe Kanten ausgebildeten Korona- oder Sprühelektroden stellen oft ein beträchtliches Strö mungshindernis für das durch den Elektrofilter strömende Abgas dar, das zu komplexen Strömungsverhältnissen führt.
- - Die aktive Zone der Koronaentladung beschränkt sich im wesentlichen auf die unmittelbare Nachbarschaft der Spit zen bzw. Kanten.
- - Das elektrische Feld zwischen den (plattenförmigen) Ab scheideelektroden im Abgaskanal ist sehr inhomogen und im Mittel weit unter der Durchschlagspannung. Trotzdem tre ten gelegentlich elektrische Durchschläge auf, die eine sofortige momentane Reduktion der Spannung erfordern.
- - Die Formgestaltung der Abscheideelektroden ist stark ein geschränkt, da der Abstand zu den Sprühelektroden über die gesamte Höhe des Abgaskanals konstant sein muß, wenn eine gleichmäßige Koronaentladung brennen soll.
Idealerweise wäre eine Staubaufladung im ganzen Volumen, eine
möglichst hohes homogenes Abscheidefeld und eine automatische
Verhinderung des elektrischen Durchschlages.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Einrichtung zur
Entstaubung von Abgasen aus Verbrennungsanlagen und Verbren
nungsmaschinen zu schaffen, welche eine Staubaufladung im gan
zen Volumen, eine möglichst hohes homogenes Abscheidefeld und
auch eine automatische Verhinderung des elektrischen Durch
schlages ermöglicht.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß
die Aufladeelektroden Dielektrikumselektroden und Hochspan
nungselektroden umfassen, die gruppenweise je an eine Hoch
spannungsquelle anschaltbar sind, wobei die Dielektrikumselek
troden mit Wechselspannung, die Hochspannungselektroden mit
Gleichspannung beaufschlagt sind, daß zwischen jeder Dielek
trikumselektrode eine Hochspannungselektrode angeordnet ist,
und daß die Dielektrikumselektroden einen metallischen Kern
aufweisen, der allseits von einer dielektrischen Schicht umge
ben ist, während die Hochspannungselektroden als Metallplatten
ausgebildet sind.
Der Erfindung liegt dabei die Idee zugrunde, die Aufladung der
abzuscheidenden Staubpartikel räumlich zu trennen von deren
Abscheidung. Im Prinzip könnte schon mit einer "dielektrisch
behinderte" Entladung, bei der mindestens eine der beteiligten
Elektroden mit einem Dielektrikum überzogen ist, die Erfin
dungsaufgabe gelöst werden. Da die mit Dielektrikum beschich
tete Elektrode jedoch den für die Staubabscheidung und Staub
haftung erforderlichen Gleichstrom nicht führen kann, ist die
Segmentierung in Strömungsrichtung vorgesehen, bei der sich
dielektrisch behinderte Entladungsstrecken zur Aufladung der
Staubpartikel mit "normalen" Abscheidestrecken mit hohen homo
genen elektrischen Feldern zwischen metallischen Elektroden
abwechseln.
Auf diese Weise erreicht man eine homogene Aufladung des ge
samten Volumenstroms im Bereich der dielektrisch behinderten
Aufladung im Abgaskanal. Die aktive Zone wird damit auf die
ganze Kanalbreite ausgeweitet, wobei das Dielektrikum den
Stromflußautomatisch begrenzt und einen Übergang in eine
Bogenentladung verhindert. Als weiterer Vorteil kann angeführt
werden, daß - im Gegensatz zur konventionellen Anordnung -
Ladungsträger beider Polaritäten im gesamten Volumen erzeugt
werden, die nach Anlagerung an Staubpartikel bereits zu einer
beschleunigten Koagulation gegenpolig geladener Partikel füh
ren, was den anschließenden Abscheidevorgang erheblich er
leichtert.
Die Aufladung des Volumenstroms kann bezüglich der Strömungs
geschwindigkeit optimiert werden. Zwischen die Abscheideelek
troden kann ein hohes homogenes Feld angelegt werden. Die
Hochspannungselektroden sowohl für die dielektrisch behinderte
Entladung als auch für die Abscheidestrecken können strömungs
technisch günstig ausgelegt werden.
Ausführungsbeispiele der Erfindung sowie weitere damit erziel
bare Vorteile werden nachfolgend anhand der Zeichnung näher
erläutert.
In der Zeichnung sind Ausführungsbeispiele der Erfindung sche
matisch dargestellt, und zwar zeigt:
Fig. 1 einen stark vereinfachten Horizontalschnitt durch
einen Elektrofilter mit zwei Gruppen von Hochspan
nungselektroden, wobei jede Gruppe an eine separate
Hochspannungsquelle angeschlossen ist;
Fig. 2 einen Vertikalschnitt durch den Elektrofilter gemäß Fig. 1;
Fig. 3 einen vergrößerten Querschnitt durch eine platten
förmige Dielektrikumselektrode;
Fig. 4 einen vergrößerten Querschnitt durch eine aus meh
reren diskreten Stäben bestehende Dielektrikumselek
trode;
Fig. 5 einen Längsschnitt durch die Elektrodenanordnung
gemäß Fig. 4;
Fig. 6 ein Diagramm, das den zeitlichen Spannungsverlauf an
den beiden Elektrodengruppe der Fig. 1 zeigt, wobei
in der oberen Hälfte den Spannungsverlauf zwischen
den Dielektrikumselektroden und den Abscheideelek
troden und in der unteren Hälfte der Spannungsver
lauf zwischen den Hochspannungselektroden und den
Abscheideelektroden wiedergegeben ist.
Der Elektrofilter gemäß Fig. 1 und 2 weist zwei parallel zu
einander verlaufende plattenförmige Abscheideelektroden 1, 2
auf, die zwischen sich einen Abgaskanal 3 definieren. Das mit
Staubpartikeln (Flugasche, Rußpartikel und dergl.) beladene
Abgas durchströmt den Filter in Pfeilrichtung von links nach
rechts. Im Abgaskanal 3 sind zwei Gruppen Elektroden, nämlich
Dielektrikumselektroden 4 und Hochspannungselektroden 5 ange
ordnet. Sie erstrecken sich, wie aus Fig. 2 zu erkennen ist, im
wesentlichen über die gesamte Höhe des Elektrofilters und ver
laufen in Richtung der vertikalen Symmetrieebene des Filters.
Gemäß Fig. 3 bestehen die Dielektrikumselektroden 4 aus Me
tallplatten 6, die bis auf den Hochspannungsanschluß allseits
von einer dielektrischen Schicht 7 umgeben sind. Diese dielek
trische Schicht 7 ist hinsichtlich Material und Dicke so be
messen, daß es die zwischen den Dielektrikumselektroden 4
und den (auf Erdpotential liegenden) Abscheideelektroden 1, 2
anliegende, von einer Wechselspannungsquelle 8 erzeugte Span
nung (typisch 50-100 kVolt) halten kann. Als Dielektrika
kommen dabei hochspannungs- und teilentladungsfeste Materia
lien wie Glas, Quarz, Keramik, Email, gefüllte Kunststoffe
bzw. Verbundwerkstoffe in Frage. Derartige Beschichtungen und
auch ihre Aufbringung auf Metalloberflächen ist bekannt; sie
werden u. a. in Ozonerzeugern in großem Maßstab verwendet.
Anstelle von beschichteten Platten können auch ein oder meh
rere in Strömungsrichtung des Abgas es gesehen hintereinander
angeordnete Metallstäbe 6′ verwendet werden, die ebenfalls
allseits mit einer dielektrischen Schicht 7 versehen sind (Fig. 4).
Bei mehreren Stäben sind diese durch eine Sammel
schiene 9 (Fig. 5) untereinander verbunden, welche gleichzeitig
der Kontaktierung dient. Die Anforderungen an das Dielektrikum
sind dieselben wie bei plattenförmigen Dielektrikumselektro
den 6.
Zwischen je einer Gruppe von Dielektrikumselektroden 4 ist
gemäß Fig. 1 jeweils eine Hochspannungselektrode 5, die im
einfachsten Fall als Metallplatte ausgebildet ist, vorgesehen.
So wie alle Dielektrikumselektroden 4 parallelgeschaltet und
an den einen Anschluß der Wechselspannungsquelle 8 geführt
sind, sind auch die Hochspannungselektroden 5 untereinander
elektrisch verbunden und an den einen Anschluß einer Hoch
spannungs-Gleichspannungsquelle 10 geführt. Die anderen An
schlüsse beider Spannungsquellen 8, 10 sind mit den auf Erd
potential liegenden Abscheideelektroden 1, 2 verbunden. Die
Hochspannungs-Gleichspannungsquelle 10 liefert eine Spannung
von typisch 40-80 kVolt.
Im Längsschnitt durch den Elektrofilter gemäß Fig. 2 ist zu
erkennen, daß die Elektroden 4, 5 am oberen Ende an einem
oberen Isolierteil 11 isoliert aufgehängt und dort außerhalb
des Abgaskanals mit einer Anschlußarmatur 12 versehen. Ein
Gewicht 13 am unteren Ende strafft die Elektroden.
Der Abstand zwischen den beiden Abscheideelektroden 1 und 2
beträgt typisch 300 bis 400 mm, der Abstand zwischen den Di
elektrikumselektroden 4 und den Hochspannungselektroden 5
liegt zwischen 50 mm und 300 mm. Die Höhe des Abgaskanals 3
kann mehrere Meter betragen, ebenso seine Länge in Strömungs
richtung der Abgase.
Anstelle von freihängenden, durch Gewichte gestraffte Elektro
den 4, 5 können diese auch in einem Rahmen angeordnet sein,
der isoliert im Abgaskanal 3 aufgehängt ist.
Wird nun bei eingeschalteten Spannungsquellen 8, 10 mit Staub
partikeln beladenes Abgas durch den Abgaskanal 3 geleitet, so
werden die Staubpartikel im Einflußbereich der Dielektrikums
elektroden 4 unter der Wirkung der sich zwischen den besagten
Elektroden und der Wandung des Abgaskanals 3 ausbildenden
stillen elektrischen Entladungen mehr oder weniger stark elek
trisch aufgeladen. Sie gelangen dann in den Einflußbereich
der Hochspannungselektroden 5 und werden unter dem Einfluß
des dort herrschenden elektrischen Gleichfeldes zum Teil an
den Wänden des Abgaskanals 3 abgeschieden. Nicht oder noch
nicht in ausreichender Höhe aufgeladene Partikel gelangen dann
stromabwärts erneut in den Einflußbereich der nächsten Di
elektrikumselektroden, wo sich die beschriebenen Vorgänge wie
derholen.
Die Spannungsversorgung für die beiden Elektrodengruppen er
folgt bevorzugt mit modernen getakteten Netzgeräten mit
Schaltfrequenzen von einigen Kilohertz bis einigen Megahertz.
Derartige Netzgeräte lassen sich bekanntlich durch von außen
angelegte Steuersignale steuern. Diese Eigenschaft macht sich
eine Weiterbildung der Erfindung zunutze. Mittels eines Steu
ergeräts 14 werden die beiden Spannungsquellen 8 und 10 so ge
steuert, daß die Wechselspannung U4 an den Dielektrikumselek
troden 4 jeweils nur kurzzeitig anliegt und die an den Hoch
spannungselektroden 5 anliegende Gleichspannung U5 jeweils in
den Pausen angelegt wird (Fig. 6). Damit erreicht man eine ho
mogene Aufladung im gesamten Volumenstrom im Bereich der di
elektrisch behinderten Aufladung. Die Ladung (im Volumenstrom)
kann durch das Verhältnis Dauer des Impulszuges zur Strömungs
geschwindigkeit optimiert werden.
Bezugszeichenliste
1, 2 Abscheideelektroden
3 Abgaskanal
4 Dielektrikumselektroden
5 Hochspannungselektroden
6 Metallplatte
6′ Metallstab
7 Dielektrische Schicht
8 Wechselspannungsquelle
9 Sammelschiene
10 Gleichspannungsquelle
11 Isolierteil
12 Anschlußarmatur
13 Gewicht
14 Steuereinrichtung.
3 Abgaskanal
4 Dielektrikumselektroden
5 Hochspannungselektroden
6 Metallplatte
6′ Metallstab
7 Dielektrische Schicht
8 Wechselspannungsquelle
9 Sammelschiene
10 Gleichspannungsquelle
11 Isolierteil
12 Anschlußarmatur
13 Gewicht
14 Steuereinrichtung.
Claims (5)
1. Einrichtung zur Entstaubung von Abgasen aus Verbrennungs
anlagen und Verbrennungsmaschinen mit Aufladeelektroden
und jeweils beidseitig davon angeordneten Abscheideelek
troden, welche zwischen sich einen Abgaskanal definieren,
durch welche das zu entstaubende Abgas im wesentlichen
senkrecht zu den Aufladeelektroden geführt ist, und einer
an die Aufladeelektroden angeschlossenen Hochspannungs
quelle, deren einer Pol mit den Aufladeelektroden und
deren anderer Pol an die Abscheideelektroden angeschlos
sen ist, dadurch gekennzeichnet, daß die Aufladeelektro
den Dielektrikumselektroden (4) und Hochspannungselektro
den (5) umfassen, die gruppenweise je an eine Hochspan
nungsquelle (8 bzw. 10) anschaltbar sind, wobei die Di
elektrikumselektroden mit Wechselspannung (U4), die Hoch
spannungselektroden mit Gleichspannung (U5) beaufschlagt
sind, daß zwischen jeder Dielektrikumselektrode (4) eine
Hochspannungselektrode (5) angeordnet ist, und daß die
Dielektrikumselektroden (4) einen metallischen Kern (6; 6′)
aufweisen, der bis auf den Anschluß allseits von
einer dielektrischen Schicht (7) umgeben ist, während die
Hochspannungselektroden als Metallplatten ausgebildet
sind.
2. Einrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
die Dielektrikumselektroden (4) plattenförmig ausgebildet
sind.
3. Einrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
jede Dielektrikumselektrode (4) aus einem oder mehreren
Stäben (6′) besteht, die unter sich elektrisch verbunden
sind.
4. Einrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch ge
kennzeichnet, daß das Dielektrikum ein hochspannungs- und
teilentladungsfestes Material, insbesondere Glas,
Quarz, Keramik, Email, gefüllter Kunststoff oder ein Ver
bundwerkstoff, ist.
5. Einrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch
gekennzeichnet, daß Mittel (14) zur abwechselnden Beauf
schlagung der Dielektrikumselektroden (4) und der Hoch
spannungselektroden (5) mit Wechsel-(U4) bzw. Gleichspan
nung (U5) vorgesehen sind.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE4339611A DE4339611A1 (de) | 1993-11-20 | 1993-11-20 | Einrichtung zur Entstaubung von Abgasen |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE4339611A DE4339611A1 (de) | 1993-11-20 | 1993-11-20 | Einrichtung zur Entstaubung von Abgasen |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE4339611A1 true DE4339611A1 (de) | 1994-10-06 |
Family
ID=6503046
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE4339611A Ceased DE4339611A1 (de) | 1993-11-20 | 1993-11-20 | Einrichtung zur Entstaubung von Abgasen |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE4339611A1 (de) |
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1993
- 1993-11-20 DE DE4339611A patent/DE4339611A1/de not_active Ceased
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