DE4335263A1 - Vorrichtung zum kontinuierlichen Gießen dünner Gegenstände zwischen Rollen - Google Patents
Vorrichtung zum kontinuierlichen Gießen dünner Gegenstände zwischen RollenInfo
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Description
Die vorliegende Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum
kontinuierlichen Gießen dünner metallischer Gegenstände,
insbesondere aus Stahl, zwischen Rollen.
Die bekannten Vorrichtungen zum kontinuierlichen Gießen
zwischen Rollen weisen zwei gekühlte achsparallele Rollen
auf, die sich gegenläufig drehen sowie feststehende Wände,
die zusammen mit den Rollen einen Gießraum zwischen sich für
das flüssige Metall bilden.
Derartige feststehende Wände werden häufig eingesetzt, um den
Gießraum seitlich in Richtung der Stirnenden der Rollen in
dichter Weise zu verschließen; sie werden häufig "seitliche
Verschlußwände" oder auch "kleine Flächen" genannt.
Es gibt Vorrichtungen, wie beispielsweise diejenige, die in
der Veröffentlichung FR-A 26 51 455 beschrieben ist, welche
außerdem eine Art feststehender Erhöhung aufweisen, die im
allgemeinen rechtwinklig sind und aus zwei zu den
Rollenachsen parallelen Längswänden in enger Berührung mit
ihnen stehen und aus zwei die seitlichen Verschlußwände
verlängernden Stirnwänden bestehen, die auch Teil der
seitlichen Verschlußwände sein können. Diese Erhöhung, auch
"Gießaufsatz" genannt gemäß der obigen Veröffentlichung und
in der folgenden Beschreibung, dient insbesondere dazu, die
Rollenoberfläche, auf der die Erstarrung des flüssigen
Metalls erfolgt, zu begrenzen und damit die Regelmäßigkeit
der Erstarrung unabhängig von der Metalloberfläche im
Gießaufsatz zu gewährleisten. Da außerdem die Oberfläche des
flüssigen Metalls nicht mehr mit den Rollen in Berührung
steht, wird die Gefahr der Mitnahme von auf der Oberfläche
schwimmenden Verunreinigungen erheblich verringert.
Das flüssige Metall ist jedoch thermischen Verlusten bei
Berührung der feststehenden Wände ausgesetzt.
Im Gießaufsatz sind diese Verluste auf Höhe der Oberfläche
durch Abstrahlung ausgeprägt, ebenso wie in den Ecken
aufgrund der Nähe zu den beiden Wänden. In diesen Bereichen
neigt das flüssige Metall zum Erstarren und damit zum
Anhaften an den Wänden, und zwar um so mehr, je geringer die
Bewegung des Metalls und damit dessen Durchsatz ist. Eine
Lösung ist darin zu sehen, den Gießaufsatz aus isolierendem
feuerfesten Material zu fertigen. Jedoch ist die mechanische
Festigkeit derartiger Materialien, insbesondere gegen Abrieb,
gering, so daß ein Kompromiß eingegangen werden muß zwischen
mechanischer Widerstandsfähigkeit und Isoliervermögen.
Die gleichen durch Erstarrung und Anhaftung bedingten
Nachteile treten an den feststehenden Wänden auf, die sich
auf Höhe der seitlichen Verschlußwände berühren und für die
ebenfalls bereits vorgeschlagen wurde, isolierende feuerfeste
Materialien einzusetzen. Es wurde auch bereits vorgeschlagen,
die thermischen Verluste auszugleichen oder sogar das
flüssige Metall in der Nähe der seitlichen Verschlußwände
erneut zu erwärmen unter Einsatz von Induktoren, deren
magnetischer Fluß die feuerfeste Wand durchsetzt und auf das
flüssige Metall einwirkt, indem dieses mittels des Joule-
Effekts erwärmt wird, der durch im Metall induzierte Ströme
entsteht (JP-A 62-77156, JP-A 2-155543).
Eine Verwendung einer derartigen Anordnung begrenzt jedoch
die Dicke der feuerfesten Wände zum Nachteil ihrer
mechanischen Widerstandsfähigkeit. Ferner ist es schwierig,
eine derartige Anordnung für nur schwer zugängliche Bereiche
im Gießraum einzusetzen (wie z. B. in dem dem Gießspalt
zwischen den Rollen benachbarten Bereich) oder auch variablen
Bereichen (auf Höhe der Metalloberfläche).
Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, für die oben
genannten Probleme eine Lösung vorzuschlagen, mit welcher
Erstarrungen und Anhaftungen von flüssigem Metall an den
feststehenden Wänden vermieden werden, um dadurch den
Gießvorgang zu erleichtern und die Qualität des erhaltenen
Produktes zu verbessern.
Ausgehend von einer Vorrichtung zum kontinuierlichen Gießen
zwischen Rollen von dünnen metallischen Gegenständen, die
zwei gekühlte achsparallele, sich drehende Rollen aufweist,
die feststehende Wände aus feuerfestem Material aufweist,
welche zusammen mit den Rollen einen Gießraum zwischen sich
für das flüssige Metall begrenzen und die
Erwärmungsinduktoren aufweist, die neben den feststehenden
Wänden angeordnet sind, wird zur Lösung dieser Aufgabe
vorgeschlagen, daß sie Bauteile aus elektrisch leitendem
Material aufweist, die in die feststehenden ′Wände aus
elektrisch isolierendem Material eingesetzt sind und daß die
Induktoren derart angeordnet sind, daß sie diese Bauteile
induktiv erwärmen.
Gemäß der Erfindung ist es also möglich, die Erwärmung in
diejenigen Bereiche der feststehenden Wände zu verlagern, in
denen diese Bauteile angeordnet sind und insbesondere
aufgrund der Wärmeabstrahlung in diejenigen Wandbereiche und
damit in das flüssige Metall, die sich in der Nähe befinden
und die nicht direkt mittels der Induktion erwärmt werden
können. Die Induktoren können außerdem vom Gießraum weiter
entfernt angeordnet werden, so daß die Dicke der Wände größer
sein kann bezüglich einer direkten induktiven Erwärmung nach
dem Stand der Technik. Die mechanische Widerstandsfähigkeit
der feststehenden Wände wird damit vergrößert, und zwar in
dem Maße, in dem diese Bauteile aus einem Material bestehen,
das mechanisch widerstandsfähiger ist als dasjenige, aus dem
die feuerfesten Wände bestehen.
Gemäß einer ersten erfindungsgemäßen Ausgestaltung bestehen
die feststehenden Wände aus den seitlichen Verschlußwänden
des Gießraums. Diese Ausgestaltung gewährleistet insbesondere
eine Erwärmung bis in die Nähe des Gießspaltes zwischen den
Rollen, wo aufgrund des Raumbedarfs der Induktoren eine
direkte induktive Erwärmung des flüssigen Metalls schwierig
zu verwirklichen ist.
Gemäß einer anderen Ausgestaltung, die mit der ersteren
kombiniert werden kann, bilden die feststehenden Wände einen
Gießaufsatz, in dem die leitenden Bauteile insbesondere auf
Höhe der für das flüssige Metall vorgesehenen Oberfläche
eingesetzt werden können, um so die Erwärmung auf den Bereich
der Metalloberfläche zu begrenzen, oder auch in den Ecken des
Gießaufsatzes eingesetzt werden, um den Zuwachs der
thermischen Verluste in diesen Bereichen auszugleichen.
Gemäß anderer Merkmale, die miteinander kombiniert werden
können, sind:
- - die leitenden Bauteile in in den Wänden vorgesehenen Nuten eingesetzt;
- - die feststehenden Wände aus zwei feuerfesten Platten zusammengesetzt, zwischen denen die leitenden Bauteile angeordnet sind;
- - die leitenden Bauteile Winkelstücke, die in den Ecken des Gießaufsatzes angeordnet sind;
- - die leitenden Bauteile als Geflecht ausgebildet, welche eine Stütze für das feuerfeste Material der Wände bildet;
- - die feuerfesten Bauteile Metalle;
- - die leitenden Bauteile aus feuerfestem elektrisch leitenden Material gefertigt.
Weitere Besonderheiten und Vorteile gehen aus der
nachfolgenden Beschreibung einer erfindungsgemäßen
Vorrichtung zum kontinuierlichen Gießen dünner metallischer
Stahlgegenstände zwischen Rollen hervor.
In der beigefügten Zeichnung zeigen
Fig. 1 eine schematische Perspektivische Ansicht einer
derartigen Vorrichtung mit einem Gießaufsatz;
Fig. 2 eine Draufsicht auf eine Ecke des Gießaufsatzes in
vergrößertem Maßstab;
Fig. 3 eine Seitenansicht einer seitlichen Verschlußwand;
Fig. 4 einen Schnitt entlang der Linie IV-IV von Fig. 3;
Fig. 5 eine Draufsicht auf eine Variante der Gießvorrichtung
und
Fig. 6 einen Schnitt entlang der Linie VI-VI von Fig. 5.
Die in Fig. 1 dargestellte Vorrichtung weist auf:
- - zwei gekühlte achsparallele Gießrollen 1, 2, die gegenläufig in Richtung der Pfeile 3, 4 angetrieben werden;
- - zwei seitliche feststehende Verschlußwände 5 und
- - eine Gießaufsatz 6 genannte Erhöhung, bestehend aus einem rechteckigen feststehenden Rahmen, dessen Längswände 7 im dichten Gleitkontakt mit den zylindrischen Oberflächen der Rollen stehen und dessen seitliche Wände 8 oberhalb der seitlichen Verschlußwände 5 angeordnet sind.
Die Gesamtheit der feststehenden Wände 5, 7, 8 bildet
zusammen mit den Wänden der Rollen 1, 2 einen Gießraum 9, in
denen das geschmolzene Metall 10 mittels eines nicht
dargestellten herkömmlichen Gießrohrs eingefüllt wird. Das
bei Berührung mit den Rollen erstarrte Metall wird
kontinuierlich nach unten in Form eines Bandes 11 abgezogen.
An den vier Ecken des Gießaufsatzes 6 sind Winkelstücke 12
aus elektrisch leitendem Material eingesetzt, die sich sowohl
nach oben als auch nach unten von der freien Oberfläche des
flüssigen Metalls aus erstrecken.
Die Wände 7, 8 bestehen aus elektrisch und thermisch
isolierendem feuerfesten Material. Die Winkelstücke 12
bestehen aus einem hochschmelzenden Metall oder aus einem
elektrisch leitenden feuerfesten Material, wie z. B.
Siliziumkarbid.
Erwärmungsinduktoren 14 sind außerhalb des Gießaufsatzes 6
derart vorgesehen, daß sie die Winkelstücke 12 induktiv
erwärmen.
Wie Fig. 2 besser erkennen läßt, weisen die Induktoren 14 C-
Form auf und sind in den Ecken des Gießaufsatzes dergestalt
angeordnet, daß ihre Polflächen 16, 18 den entsprechenden
Seitenflächen 20, 22 der Winkelstücke 12 gegenüber liegen. In
Fig. 1 ist um deren Überfrachtung zu vermeiden, nur ein
einziger Induktor 14 dargestellt.
Es können auch andere Arten von Induktoren verwendet werden,
sofern sie eine induktive Erwärmung der Winkelstücke 12
ermöglichen. Letztere sind vorteilhafterweise in Nuten
entsprechender Abmessungen eingesetzt, die in den Ecken des
Gießaufsatzes vorgesehen sind. Die Winkelstücke können auch
direkt in die feuerfesten Wände zum Zeitpunkt der Herstellung
des Gießaufsatzes durch einen Gußvorgang eingelassen werden.
Wie bereits erläutert, werden die induktiv erwärmten
Winkelstücke auf eine hohe Temperatur gebracht, wobei sie
durch Abstrahlung das flüssige Metall in den Ecken des
Gießraums erwärmen oder zumindest dessen thermische Verluste
begrenzen.
Weitere plattenförmige Bauteile 24 aus elektrisch leitendem
Material sind in die seitlichen Verschlußwände 5 eingesetzt
und werden durch Induktoren 26 erwärmt, die aus
Übersichtlichkeitsgründen in Fig. 1 nicht dargestellt sind.
Die in den Fig. 3 und 4 dargestellte seitliche Verschlußwand
5 besteht:
- - aus einer ersten, dem Gießraum zugewandten Platte 28, die an den Rändern der Rollen anliegt und die aus einem harten der Reibung und der Berührung des Stahls widerstehenden feuerfesten Material besteht;
- - aus einer zweiten Platte 30 aus elektrisch und thermisch isolierendem feuerfesten Material, parallel zur ersten Platte 28 und
- - aus einer Platte 26 aus leitendem Material, die zwischen den beiden Platten 28 und 30 angeordnet ist.
Ein Induktor 32 in Form einer "Flachspule", der also aus
einer in einer Ebene gewickelten Spirale besteht, ist neben
der Platte 30 angeordnet, um die leitenden Platte 26 induktiv
zu erwärmen, welche wiederum durch Abstrahlung durch die
Platte 28 hindurch das flüssige Metall weiter erwärmt.
Die Platte 28 aus widerstandsfähigem feuerfesten Material
dient dazu, einen direkten Kontakt des flüssigen Metalls mit
der leitenden Platte 26 zu vermeiden.
Die Platte 30 aus isolierendem feuerfesten Material dient
dazu, die Wärmeübertragungen vom flüssigen Metall und von der
leitenden Platte 26 nach außen zu vermeiden und damit eine zu
große Erwärmung des Induktors 32 zu verhindern.
In den Fig. 5 und 6 ist ein anderes Ausführungsbeispiel gemäß
der Erfindung dargestellt zur Wiedererwärmung des flüssigen
Metalls auf Höhe dessen freier Oberfläche entlang des
gesamten Umfangs des Gießraums.
Bei diesem Ausführungsbeispiel weist der Gießaufsatz 6
innerhalb seiner Wände ein metallisches Band 34 auf, welches
den gesamten Umfang des Gießaufsatzes umgibt. Dieses Band 34
weist die Form eines in das feuerfeste Material des
Gießaufsatzes bereits während dessen Herstellung durch einen
Gießvorgang eingelassenen metallischen Geflechts auf, das als
Stütze dient zur Verstärkung der mechanischen
Widerstandsfähigkeit. Das Band 34 wird induktiv durch einen
Induktor 36 erwärmt, der z. B. in Form mehrerer Windungen den
Gießaufsatz auf Höhe des Bandes 34 umgibt.
Die Erfindung ist nicht auf die dargestellten
Ausführungsbeispiele beschränkt, sondern umfaßt jegliche
Kombination der obigen einzelnen Merkmale, wie z. B.:
- - die Verwendung leitender Bauteile in Form eines Geflechts in den seitlichen Verschlußwänden;
- - die Verwendung leitender Bauteile in Form von Platten in den Wänden des Gießaufsatzes;
- - die kombinierte Verwendung von Platten und/oder Geflechten und von Winkelstücken oder anderen Profilteilen in den seitlichen Verschlußwänden oder in den Wänden des Gießaufsatzes.
Claims (10)
1. Vorrichtung zum kontinuierlichen Gießen zwischen Rollen
von dünnen metallischen Gegenständen, die zwei gekühlte
achsparallele, sich drehende Rollen (1, 2) aufweist, die
feststehende Wände (5, 7, 8) aus feuerfestem Material
aufweist, welche zusammen mit den Rollen einen Gießraum
(9) zwischen sich für das flüssige Metall (10) bilden und
die Erwärmungsinduktoren (14, 32, 36) aufweist, welche
neben den feststehenden Wänden angeordnet sind, dadurch
gekennzeichnet, daß sie Bauteile (12, 26, 34) aus
elektrisch leitendem Material aufweist, die in die
feststehenden Wände aus elektrisch isolierendem Material
eingesetzt sind und daß die Induktoren derart angeordnet
sind, daß sie diese Bauteile induktiv erwärmen.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
die feststehenden Wände die seitlichen Verschlußwände (5)
des Gießraums bilden.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
die feststehenden Wände die Wände (7, 8) eines
Gießaufsatzes (6) bilden.
4. Vorrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß
die leitenden Bauteile (34) auf Höhe der für das flüssige
Metall (10) vorgesehenen Oberfläche angeordnet sind.
5. Vorrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß
die leitenden Bauteile (12) in den Ecken des
Gießaufsatzes (6) angeordnet sind.
6. Vorrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß
die leitenden Bauteile Winkelstücke (12) sind, die in den
Ecken des Gießaufsatzes angeordnet sind.
7. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
die leitenden Bauteile (12) in Nuten eingesetzt sind,
welche in den feststehenden Wänden vorgesehen sind.
8. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
die feststehenden Wände aus zwei feuerfesten Platten (28,
30) bestehen, zwischen denen die leitenden Bauteile (26)
eingesetzt sind.
9. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
die leitenden Bauteile aus einem Geflecht (34) bestehen,
welches eine Stütze für das feuerfeste Material der Wände
(7, 8) bildet.
10. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
die leitenden Bauteile (12, 26, 34) aus Metall oder aus
einem elektrisch leitenden feuerfesten Material bestehen.
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Legal Events
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