DE4333491A1 - Verfahren zur Herstellung von Methylencyclopropan - Google Patents

Verfahren zur Herstellung von Methylencyclopropan

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Description

Gegenstand der Erfindung ist ein Verfahren zur Herstellung von Methylencyclopropan aus 3-Halogen-2-methyl-1-propen(β-Methallyl­ halogenid).
Methylencyclopropan ist ein hochreaktives, vielfach einsetzbares Reagens in der organischen Synthese. Beispielsweise lassen sich daraus Cyclopropylamine darstellen, die als spezielle Substi­ tuenten bei verschiedenen Pharmazeutika ihre Wirkung verstärken. Die übergangmetallkatalysierten (3 + 2) Cycloadditionen mit Alkenen führen zu Methylencyclopentan-Derivaten, die bei geeig­ neter Substitution ihrerseits als Ausgangsverbindungen für Naturstoffsynthesen dienen können (P. Binger, H. M. Büch, Top. Cur. Chem. 1987, 135, 77; B.M. Trost Angew. Chem. 1986, 98,1; B.M. Trost, Sciences 1991, 1471).
Im Stand der Technik sind eine Reihe von Verfahren zur Her­ stellung von Methylencyclopropan bekannt. Unter der Vielzahl von Methoden zur Darstellung von Methylencyclopropan (P.Binger, H.M. Büch, Top. Cur. Chem. 1987, 135, 79-151; T. Tsuji, S. Nishida in Patai (Ed. Z. Rappoport) The Chemistry of Cycloproylgroup; John Whiley, New York 1987, S. 315) ragt die Umsetzung von β- Methallylchlorid mit Natrium- und Kaliumamid wegen ihrer Einfachheit heraus. Diese ursprünglich zur Gewinnung von 1- Methyl-cyclopropen entwickelte Methode (F. Fisher, D. E. Applequist, J. Org. Chem. 1965, 30, 2089) läßt sich für die Darstellung von Methylencyclopropan verwenden, wenn man anstelle von THF höhersiedende Ether (Dioxan, Dibutylether) bei deren Siedepunkt als Lösungsmittel einsetzt. Mit Natriumamid erhält man dann aus β-Methallylchlorid ein Gemisch von Methylencyclopropan und 1-Methyl-cyclopropen im Verhältnis 4 : 1 in max. 75%iger Ausbeute, das in einem zweiten Reaktionsschritt mit Hilfe von Kalium-tert.-butylat in DMSO in 98%iges Methylencyclopropan umgewandelt wird. (Gesamtausbeute Methylencyclopropan: 70% (R. Köster, S. Arora, P. Binger, Synthesis, 6, 1971, 322-323; R. Köster, S. Arora, P. Binger, Liebigs Ann. Chem. 1973, 1219-1235). Die Verwendung von Kaliumamid hat den Vorteil, daß man Methylen­ cyclopropan direkt mit 94-97%iger Reinheit erhält, allerdings sinkt dann die Ausbeute in siedendem THF auf 36% (R. Köster, S. Arora, P. Binger, Angew. Chem. 1969, 81, 186) in siedendem Dibutylether auf 61% (R. Köster, S. Arora, P. Binger, Liebigs Ann. Chem. 1973, 1219-1235).
Reines Methylencyclopropan kann man auch in siedendem THF mit dem Basengemisch Natriumamid/Natrium-ter.-butylat im Verhältnis 3 : 1 in 43%iger Ausbeute gewinnen, allerdings muß man dieses Basen­ gemisch im 4,5fachen Überschuß einsetzen (P. Caubere, G. Coudet, Bull. Soc. Chem. FR. 1971, 2234; J.R. Salaun, J. Champion, J.M. Conia, Org. Synth. 57, 1977, 36-40).
Der Nachteil bei all diesen Verfahrensvarianten ist, daß man in einem heterogenen System arbeiten muß, da Natriumamid und Kaliumamid in den genannten Lösungsmittel nicht löslich sind. Dies schließt eine Produktion von Methylencyclopropan im tech­ nischen Maßstab aus, da ein Arbeiten mit festem Natriumamid bzw. Kaliumamid aus Sicherheitsgründen nicht akzeptabel ist.
Aufgabe der Erfindung ist daher ein verbessertes Verfahren zur Herstellung von Methylencyclopropan im technischen Maßstab, das die vorgenannten Nachteile des Standes der Technik überwindet.
Es wurde nun gefunden, daß man Methylencyclopropan aus β- Methallylhalogenid in Lösung und damit gefahrlos auch im tech­ nischen Maßstab herstellen kann, wenn man als Basen Alkalimetall­ bis-(trialkylsilyl)-amide, insbesondere solche mit Natrium oder Kalium als Alkalimetalle einsetzt. Ein zusätzlicher Vorteil dieser neuen Methode besteht darin, daß hohe Ausbeuten an Methylencyclopropan (bis zu 89 gegenüber 70%) erzielbar sind.
Die vorstehend genannte Aufgabe wird gelöst durch ein Verfahren zur Herstellung von Methylencyclopropan aus 3-Halogen- 2-methyl-1-propen (β-Methylhalogenid), dadurch gekennzeichnet, daß man das β-Methallylhalogenid mit einem Alkalimetall-bis-(tri­ alkylsilyl)-amid der allgemeinen Formel (I)
Me-N(SiR₃)₂ (I)
wobei
Me für ein Alkalimetallkation ausgewählt aus Lithium, Natrium oder Kalium und
R für einen kurzkettigen, geradkettigen oder verzweigten, gesättigten Alkylrest mit 1 bis 4 C-Atomen steht,
gegebenenfalls in Anwesenheit eines Alkalimetallalkoholats oder eines entsprechenden Alkoholats der allgemeinen Formel (II)
MeOR (II)
wobei
Me und R die obengenannte Bedeutung haben
in einem hochsiedenden organischen Lösungsmittel bei einer Temperatur oberhalb von Raumtemperatur umsetzt.
Da bei der Reaktion primär das thermisch labile 1-Methylcyclo­ propen (3) entsteht, das während der Umsetzung je nach Wahl der Base weitgehend bis vollständig in das Methylencyclopropan (2) umgelagert wird, empfiehlt es sich in siedenden Lösungsmitteln zu arbeiten, um das Produktgemisch aus Methylencyclopropan (2) (Sdp. 12°C) mit 1-Methyl-cyclopropen (3) (Sdp. 8°C) möglichst rasch aus dem heißen Reaktionsmedium zu entfernen. Das Gemisch aus Methy­ lencyclopropan (2) und 1-Methyl-cyclopropen (3) oder gegebenen­ falls reines Methylencyclopropan (2) wird dann in eine Kühlfalle bei -30 bis -78°C aufgefangen und fällt bei geeigneter Wahl des Rückflußkühlers frei von Verunreinigungen an. Die Umlagerung des Beiproduktes von 1-Methyl-cyclopropen (3) in Methylencyclopropan (2) gelingt gegebenenfalls in einem zweiten Reaktionsschritt durch einfaches Durchleiten eines Gemisches von Methylencyclo­ propan (2)-, 1-Mehyl-cyclopropen (3) durch eine Lösung von Kalium-tert.-butylat in DMSO nahezu verlustfrei.
Obwohl prinzipiell alle denkbaren 3-Halogen-2-methyl-1-propene (β-Methallylhalogenide) eingesetzt werden können, ist im Sinne der vorliegenden Erfindung das 3-Chlor-2-methyl-1-propan (β- Methallylchlorid) besonders bevorzugt, da diese Verbindung ein Handelsprodukt darstellt, das im Chemikalienhandel ohne weiteres erhältlich ist.
Gleiches gilt auch für die Alkalimetall-bis-(trialkylsilyl)amide der allgemeinen Formel (I). Obwohl der Alkylrest allgemein für einen kurzkettigen, geradkettigen oder verzweigten, gesättigten Alkylrest mit 1 bis 4 C-Atomen stehen kann, ist es im Sinne der vorliegenden Erfindung bevorzugt, die Trimethylsilylamide der Alkalimetalle einzusetzen, da diese in besonders einfacher Weise herstellbar sind, bzw. auch als Handelsprodukte erhältlich sind.
Die besten Ausbeuten an ungesättigten Dreiringen erzielt man mit Natrium-bis-(trimethylsilyl)-amid. Sie liegen zwischen 79% und 90%, wenn man in Lösungsmitteln arbeitet, die oberhalb 100°C sieden (Toluol, o-Xylol, Di-n-butylether). Allerdings wird immer ein Gemisch der ungesättigten Kohlenwasserstoffe Methylencyclo­ propan und 1-Methyl-cyclopropen erhalten, so daß eine nachträg­ liche Isomerisierung von 1-Methyl-cyclopropen in Methylencyclo­ propan notwendig wird. Im allgemeinen bewegt sich das Verhältnis Methylencyclopropan : 1-Methyl-cyclopropen zwischen 77-86 : 23- 14. Die nachträgliche Isomerisierung von 1-Methyl-cyclopropen in Methylencyclopropan ist nicht mehr erforderlich, wenn man dem Natrium-bis-(trimethylsilyl)-amid Alkalimetallalkoholate, z. B. Kalium-tert.-butanolat beimengt. Man kann so Methylencyclopropan in 85% Ausbeute und 97% Reinheit gewinnen. Dementsprechend ist die zusätzliche Verwendung der Alkalimetallalkoholate, insbeson­ dere Kalium-tert.-butanolat bevorzugt.
Bei Verwendung von Kalium-bis-(trimethylsilyl)-amid in hoch­ siedenden Lösungsmitteln konnte direkt Methylencyclopropan in hoher Reinheit (96-100%) erhalten werden.
Mit Lithium-bis-(trimethylsilyl)-amid gelang die Reaktion bei Zusatz einer äquimolaren Menge Kalium-tert.-butanolat. So erhielt man z. B. aus β-Methallylchlorid, Lithium-bis-(trimethylsilyl)­ amid und Kalium-tert.-butanolat im Verhältnis 1 zu 1 zu 1,3 in siedendem Toluol in 80%iger Ausbeute eine Mischung von Methylencyclopropan und 1-Methyl-cyclopropen im Verhältnis 88:12. β-Methallylchlorid, Lithium-bis-(trimethylsilyl)-amid und Kalium-tert.-butanolat, im Stoffmengenverhältnis 1 zu 0,2 zu 1,2 liefert zu 98% Methylencyclopropan, 17%ige Ausbeute (bzw. auf eingesetztes Lithiumamid 86%).
Andere Alkalimetallamide als Trialkylsilylamide, wie z. B. Lithium-, Natrium- oder Kaliumdiethylamid oder -diisopropylamid reagieren mit β-Methallylchlorid nicht zu den ungesättigten Dreiringverbindungen Methylencyclopropan und 1-Methyl-cyclo­ propen.
Eine besonders bevorzugte Ausführungsform der vorliegenden Erfindung ist daher dadurch gekennzeichnet, daß man als Alkalimetall-bis-(trialkylsilyl)-amid der allgemeinen Formel (I)
  • a) Kalium-bis-(trimethylsilyl)-amid allein
  • b) Natrium-bis-(trimethylsilyl)-amid allein oder im Gemisch mit einem Alkalimetallalkoholat und/oder einem entsprechenden Alkohol der allgemeinen Formel (II) oder
  • c) Lithium-bis-(trimethylsilyl)-amid im Gemisch mit einem Alkali­ metallalkoholat
einsetzt. In gleicher Weise ist es selbstverständlich möglich auch Gemische von Alkalimetall-bis-(trialkylsilyl)-amiden einzusetzen.
Die Stoffmengenverhältnisse der an der Reaktion beteiligten Reaktionspartner können zur Optimierung der Ausbeute und/oder der Reinheit unterschiedlich eingestellt werden. Besonders bevorzugt ist es, das Stoffmengenverhältnis von 3-Halogen-2-methyl-1-propen zu den Alkalimetall-bis-(trialkylsilyl)-amiden im Bereich von 1 bis 1,4 zu 1, insbesondere um 1 zu 1 einzustellen, da innerhalb dieses Bereichs besonders hohe Ausbeuten und hohe Reinheitsgrade der Zielverbindung erhalten werden.
Obwohl in dem Falle der Verwendung von Alkalimetallalkoholaten oder entsprechenden Alkoholen diese nicht an der Umsetzung direkt teilnehmen, ist es jedoch bevorzugt, das Stoffmengenverhältnis von Alkalimetall-bis-(trialkylsilyl)-amiden zu Alkalimetallalko­ holaten oder entsprechenden Alkoholen definiert einzustellen. Besonders bevorzugt ist ein Stoffmengenverhältnis von Alkali­ metall-bis-(trialkylsilyl)-amiden zu Alkalimetallalkoholaten oder entsprechenden Alkoholen im Bereich von 0,6 zu 1 bis 1,5 zu 1, insbesondere zu 1 zu 1,2 einzustellen.
Prinzipiell ist die erfindungsgemäße Durchführung des Verfahrens in einer Reihe von hochsiedenden organischen Lösungsmitteln möglich. Besonders bevorzugte organische Lösungsmittel weisen Siedepunkte oberhalb von 100°C auf. Dementsprechend ist das organische Lösungsmittel vorzugsweise ausgewählt aus
aromatischen Kohlenwasserstoffen, insbesondere Toluol oder Xylol, aliphatischen Ethern, insbesondere Tetrahydrofuran, Dioxan und Di-n-butylether und
Polyethylenglycol-dialkylethern, insbesondere Monoglyme und Diglyme. In gleicher Weise sind neben den reinen Lösungsmitteln auch Gemische von Lösungsmitteln einsetzbar.
Zur Durchführung der Reaktion in hochsiedenden Lösungsmitteln ist es erfindungsgemäß bevorzugt, die Reaktionstemperatur im Bereich von 60 bis 150°C und insbesondere von 110 bis 150°C einzustellen. Dabei werden die leichtflüchtigen Cycloverbindungen schnell aus dem Reaktionssystem entfernt. Im Falle der Verwendung von hochsiedenden Lösungsmitteln werden besonders hohe Ausbeuten erzielt.
Mit Hilfe der vorliegenden Erfindung ist es daher möglich, Methylencyclopropan als hochreaktives Reagens in der organischen Synthese in technischem Maßstab zugänglich zu machen, so daß es mit Hilfe der vorliegenden Erfindung möglich ist, Methylencyclo­ propan zur Herstellung von Cyclopropylmethylaminen einzusetzen, die als Substituenten bei verschiedenen Pharmazeutika einsetzbar sind. Darüber hinaus ist das nunmehr in technischem Maßstab ver­ fügbare Methylencyclopropan zur Verwendung in 3 + 2 Cycloaddi­ tionen mit Alkenen geeignet zur Herstellung von Methylencyclopen­ tan-Derivaten.
Beispiele Beispiel 1
In einem 2 l Vierhalskolben, versehen mit einem 250 ml Tropf­ trichter, Rückflußkühler, KPG-Rührer und Inertgaseinleitung wurden 500 g (2,73 mol) Natrium-bis-(trimethylsilyl)-amid in 700 ml Toluol unter Schutzgas (Argon) gelöst und zum Sieden er­ hitzt. Bei dieser Temperatur wurden unter Rühren im Verlauf von 4 h 199 g (2,2 mol) β-Methallylchlorid zugetropft. Es entwich sofort über den Rückflußkühler das Methylencyclopropan-, 1- Methyl-cyclopropen-Gemisch in einem kontinuierlichen Gasstrom, das in einer -78°C kalten Kühlfalle aufgefangen wurde. Nach beendeter Reaktion befanden sich in der Kühlfalle 103 g (1,9 mol, 86%) einer bei -78°C farblosen Flüssigkeit, die laut gaschromo­ tographischer (GC) Analyse aus 77% Methylencyclopropan und 23% 1-Methyl-cyclopropen bestand. Filtration oder Dekantieren bzw. Destillation des Reaktionsgemisches bei 20°C/0,05 bar ergab 921 g eines farblosen Destillats, das praktisch quantitativ das freigesetzte Hexamethyldisilazan enthielt (GC: 60,8% Toluol; 38,5% Hexamethyldisilazan). Zurück blieben 274 g farbloses Pulver. Das Destillat konnte direkt zur Darstellung des Natrium­ bis-(trimethylsilyl)-amids wiederverwendet werden.
Beispiel 2
Aus 57,2 g (0,31 mol) Natrium-bis-(trimethylsilyl)-amid und 22,6 g (0,25 mol) β-Methallylchlorid in 100 ml siedendem Di-n- butylether erhielt man analog Beispiel 1 10,7 g (79%) Methylencyclopropan und 1-Methyl-cyclopropen im Verhältnis 86 14 (GC) und 105 g farbloses Destillat vom Sdp. bis 20°C/0,05 bar der Zusammensetzung (GC) 36% Hexamethyldisilazan und 63% Di-n­ butylether.
Beispiel 3
Aus 48 g (0,26 mol) Natrium-bis-(trimethylsilyl)-amid, 22,6 g (0,20 mol) Kalium-tert.-butanolat und 18,1 g (0,20 mol) β-Methallylchlorid erhielt man analog der in Beispiel 1 be­ schriebenen Verfahrensweise 9,2 g (85%) Methylencyclopropan und 1-Methyl-cyclopropen im Verhältnis 97 : 3 und 102 g farbloses Destillat von Sdp. bis 20°C/0,05 bar der Zusammensetzung (GC) 33,0% Hexamethyldisilazan und 66,4% Di-n-butylether.
Beispiel 4
61,4 g (0,31 mol) Kalium-bis-(trimethylsilyl)-amid wurden in 100 ml o-Xylol gelöst und bei 145°C (Rückfluß unter Rühren innerhalb 1 h 22,6 g (0,25 mol) β-Methallylchlorid zugetropft. Das entweichende Gas wurde bei -78°C in einer Kühlfalle aufge­ fangen. Man erhielt 9,2 g (68%) 97% Methylencyclopropan, verun­ reinigt mit 3% 1-Methyl-cyclopropen (GC). Destillation des Reaktionsgemisches ergab 129 g farbloses Destillat vom Sdp. bis 30°C/0,05 bar und der Zusammensetzung (GC): 26% Hexamethyldi­ silazan und 70% o-Xylol; Rest (4%) 5 unbekannte Verbindungen.
Beispiel 5
58,3 g (0,35 mol) Lithium-bis-(trimethylsilyl)-amid und 51,0 g (0,46 mol) Kalium-tert.-butanolat wurden in 150 ml Toluol gelöst (Erwärmung auf ca. 40°C) und auf ca. 110°C (Rückfluß) aufgeheizt. Unter Rühren wurden in ca. 1 h 31,6 g (0,35 mol) β-Methallyl­ chlorid zugetropft, wobei insgesamt 15, 2 g (80%) Gemisch von 88% Methylencyclopropan mit 12% 1-Methyl-cyclopropen (GC) entwich, das in einer Kühlfalle bei -78°C als farblose Flüssig­ keit aufgefangen wurde. Aus dem verbleibenden Reaktionsgemisch erhielt man durch Destilliation bis 20°C/0,1 bar 190 g farblose Flüssigkeit der Zusammensetzung (GC): 30% Hexamethyldisilazan und 70% Toluol. Zurück blieben 62 g farbloser Feststoff.

Claims (11)

1. Verfahren zur Herstellung von Methylencyclopropan aus 3- Halogen-2-methyl-1-propen (β-Methylhalogenid), dadurch gekennzeichnet, daß man das β-Methallylhalogenid mit einem Alkalimetall-bis-(trialkylsilyl)-amid der allgemeinen Formel (I) Me-N(SiR₃)₂ (I)wobei
Me für ein Alkalimetallkation ausgewählt aus Lithium, Natrium oder Kalium und
R für einen kurzkettigen, geradkettigen oder verzweigten, gesättigten Alkylrest mit 1 bis 4 C-Atomen steht
gegebenenfalls in Anwesenheit eine Alkalimetallalkoholats oder eines entsprechenden Alkohols der allgemeinen Formel (II)MeOR (II)wobei
Me und R die obengenannte Bedeutung haben
in einem hochsiedenden organischen Lösungsmittel bei einer Temperatur oberhalb von Raumtemperatur umsetzt.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das 3-Halogen-2-methyl-1-propen das 3-Chlor-2-methyl-1-propen(β- Methallylchlorid) ist.
3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß in der allgemeinen Formel (I) R für einen Methylrest steht.
4. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man als Alkalimetall-bis-(trialklysilyl)-amid der allgemeinen Formel (II)
  • a) Kalium-bis-(trimethylsilyl)-amid allein
  • b) Natrium-bis-(trimethylsilyl)-amid allein oder im Gemisch mit einem Alkalimetallalkoholat und/oder einem entsprechen­ den Alkohol der allgemeinen Formel (II) oder
  • c) Lithium-bis-(trimethylsilyl)-amid im Gemisch mit einem Alkalimetallalkoholat einsetzt.
5. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man als Alkalimetallalkoholat der allgemeinen Formel (II) Kalium-tert.-butanolat einsetzt.
6. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das organische Lösungsmittel ausgewählt ist aus aromatischen Kohlenwasserstoffen, insbesondere Toluol oder Xylol,
aliphatischen Ethern, insbesondere Tetrahydrofuran, Dioxan und Di-n-butylether und
Polyethylenglycol-dialkylether, insbesondere Monoglyme und Diglyme.
7. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man die Reaktionstemperatur im Bereich von 60 bis 150°C und insbesondere im Bereich von 110 bis 150°C einstellt.
8. Verfahren nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß man das Stoffmengenverhältnis von 3-Halogen-2-methyl-1-propen der allgemeinen Formel (I) zu Alkalimetall-bis-(trialkylsilyl)-amid der allgemeinen Formel (II) im Bereich von 1 bis 1,4 zu 1 und insbesondere um 1 zu 1 einstellt.
9. Verfahren nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß man das Stoffmengenverhältnis von Alkalimetall-bis-(trialkylsilyl)-amid der allgemeinen Formel (I) zu Alkalimetallalkoholat der allgemeinen Formel (II) oder entsprechendem Alkohol im Bereich von 0,6 zu 1 bis 1,5 zu 1, insbesondere um 1 zu 2 einstellt.
10. Verwendung von Methylencyclopropan zur Herstellung von Cyclopropylmethylaminen.
11. Verwendung von Methylencyclopropan in übergangsmetall­ katalysierten (3 + 2)-Cycloadditionen mit Alkenen zur Herstellung von Methylcyclopentan-Derivaten.
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