DE4322409A1 - Vorrichtung zur zerspanenden Bearbeitung - Google Patents
Vorrichtung zur zerspanenden BearbeitungInfo
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf eine Vorrichtung gemäß dem Oberbegriff des
Anspruchs 1.
Eine Vorrichtung dieser Art ist aus der DE 36 40 202 C2 bekannt. Der Schneidkopf
ist als Hohlzylinder ausgebildet, mit einem sektorförmigen Ausschnitt im Bereich
der Messerplatte. Mit der Innenwand des Hohlzylinders ist eine Hülse aus Hartstoff
verbunden, die ebenfalls eine sektorförmige Aussparung hat. Die Innenfläche der
Hülse ist einheitlich koaxial-zylindrisch zur geometrischen Längsachse, was zu
undefinierten, zufälligen Kontaktzonen zur Außenseite des Werkstücks führt. In
einer Ausgestaltung sollen an der Innenfläche mehrere als Führungsleisten
ausgebildete Erhebungen geformt sein, um somit definierte Führungsflächen zu
schaffen. Jedoch sind solche Erhebungen an der Hartstoff-Hülse nur sehr schwer
mit der notwendigen Genauigkeit herstellbar.
Aufgabe der Erfindung ist es, eine Vorrichtung der gattungsgemäßen Art zu
schaffen, die in fertigungstechnisch einfacher Weise mit der erforderlichen
Präzision hergestellt werden kann, sowie weitere Vorteile erlaubt.
Diese Aufgabe wird gelöst durch die kennzeichnenden Merkmale des Anspruchs 1.
Die Führungsleiste ist ein trennbarer Funktionsteil, wobei hier das Anschleifen der
Führungsfläche in der gewünschten Form und Präzision problemlos vorgenommen
werden kann. Man braucht insbesondere nicht ein aufwendigeres Innen-
Profilschleifen vorzusehen. Auch kann man einheitliche Führungsleisten bei
verschiedenen, auf unterschiedliche Bearbeitungsdurchmesser ausgelegten
Schneidköpfen verwenden. Ebenso wie die Messerplatte, kann nun auch eine
abgenutzte oder beschädigte Führungsleiste ausgetauscht werden, was die
Nutzungsdauer des Schneidkopfes erheblich verlängert.
Gemäß der Weiterbildung nach Anspruch 2 kann man die Einsatzmöglichkeit durch
Variation des Bearbeitungsdurchmessers vergrößern und, wenn am Umfang
mehrere Führungsleisten verteilt sind, kann durch unterschiedliche Einstellung
ihrer Radialabstände die Führung des Werkstücks präziser und insbesondere auf
die Oberflächenqualität besser abgestimmt werden.
Die Ausgestaltung nach Anspruch 3 ergibt eine exakte Feineinstellung. Da die
Radial-Schiebekraft senkrecht zur Spannkraft wirkt, läßt sich die Führungsleiste
bei angezogener Spannschraube noch verschieben, und zwar hochgenau. Da die
Spannkraft währenddessen schon in voller Stärke wirksam sein kann, entfällt die
Notwendigkeit einer Betätigung der Spannschraube nach der Feinjustierung,
welche Betätigung unweigerlich eine geringe Lageveränderung der Führungsleiste
zur Folge hätte.
Die Anordnung der Spannschraube kann zunächst verschiedenartig sein. Wie aus
der Befestigung von justierbaren Messerplatten bekannt, kann die Spannschraube
beispielsweise mit ihrem kegelförmigen Kopf unverschieblich an der
Führungsleiste abgestützt werden. Bei der Radialverschiebung wird dann der
Schraubenschaft wie ein Federstab gebogen. Allerdings besteht die Gefahr, daß
der Schraubenschaft über seinen Elastizitätsbereich hinaus verbogen wird und
dabei bleibend deformiert wird.
Gemäß der Weiterbildung nach Anspruch 4 wird die Führungsleiste zwischen
Auflagefläche und Kopf der Spannschraube nur reibschlüssig gehalten und
verschiebt sich infolgedessen bei der Radialjustierung auch relativ zur
Spannschraube. Diese kann, da sie nicht biegbar zu sein braucht, sehr stabil
ausgeführt werden, was auch die Aufbringung höherer Spannkräfte erlaubt. Die
Querbohrung gewährleistet einen für die vorliegenden Zwecke genügend großen
Verschiebeweg und begrenzt diesen zudem in zweckmäßiger Weise. Da sich die
erste und zweite Seitenfläche parallel gegenüberliegen, können deren Positionen
vertauscht werden. Das heißt sofern die Führungsleiste durch Abnutzung
unsymmetrisch geworden sein sollte, kann man sie wenden.
Die bevorzugte Ausgestaltung der Erfindung nach Anspruch 5 bringt durch ihre
Offenheit eine bessere Zugänglichkeit der Spannschrauben und erleichtert die
Kontrolle der Radialabstände von Schneidkante und Führungsfläche.
Was hier mit Bezug auf eine Führungsleiste gesagt wird, gilt natürlich auch für
weitere Führungsleisten. Die offene Klauen-Gestalt vereinfacht die Anbringung
zusätzlicher Führungsleisten, wobei hier, je nach Anzahl, die Anordnungen nach
den Ansprüchen 6 bis 8 eine günstige Führung des Werkstücks mit
gewichtssparender Bauweise verbindet.
Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen und Weiterbildungen der Erfindung ergeben
sich aus den weiteren Unteransprüchen und der nachfolgenden Beschreibung von
in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispielen.
Es zeigt
Fig. 1 eine Stirnansicht auf eine Vorrichtung gemäß einer ersten Ausgestaltung
der Erfindung,
Fig. 2 eine Ansicht auf die Vorrichtung in Pfeilrichtung 2 gemäß Fig. 1,
Fig. 3 eine der Fig. 1 entsprechende, schematisch vereinfachte Darstellung
gemäß einer zweiten Ausgestaltung der Erfindung,
Fig. 4 eine der Fig. 1 entsprechende, schematisch vereinfachte Darstellung
gemäß einer dritten Ausgestaltung der Erfindung,
Fig. 5 eine der Fig. 2 entsprechende Darstellung gemäß einer vierten
Ausgestaltung der Erfindung,
Fig. 6 ein Detail aus Fig. 1 in vergrößerter Darstellung.
Gemäß Fig. 1 und 2 umfaßt ein Schneidkopf 11 eine scheibenförmige Basis 12, zu
der eine geometrische Längsachse 13 senkrecht steht. Die Basis 12 ist
vorzugsweise dazu rotationssymmetrisch und an einem Ende eines zur
geometrischen Längsachse 13 koaxialen Einspannschaftes 14 angeformt. In der
zum Einspannschaft 14 entgegengesetzten Axialrichtung stehen von der Basis 12
zwei mit radialem Abstand einander parallel gegenüberliegende Klauen 15, 16 ab.
In der Ansicht von Fig. 1 hat die erste Klaue 15 etwa die Form eines
Kreisringstückes, mit einem zur geometrischen Längsachse 13 weisenden
zylindrischen Innenwandabschnitt 17, einem zur geometrischen Längsachse 13
koaxialen Außenwandabschnitt 18, einer ersten Längswand 19 und einer zweiten
Längswand 21. Das Kreisringstück erstreckt sich etwa über einen Winkelsektor
von 90°. Die Längswände 19, 21 sind sagittal ausgerichtet.
Hierzu ist folgende Definition maßgeblich: Als Sagittalebene wird jede Ebene
verstanden, die parallel zu einer Mittelebene verläuft. Als Mittelebene wird jede
Ebene verstanden, die mit der geometrischen Längsachse 13 alle Punkte
gemeinsam hat. So ist die in Fig. 1 mit 22 bezeichnete Ebene eine Mittelebene, zu
der die mit 23 bezeichnete Ebene eine Sagittalebene darstellt.
Die erste Klaue endet mit einer orthogonal zur geometrischen Längsachse 13
ausgerichteten planen Stirnfläche 24. Im ersten Kantenbereich zwischen
Innenwandabschnitt 17 und erster Längswand 19 ist eine zweifach gestufte Nut 25
ausgebildet, wodurch eine sagittal zu einer Mittelebene 26 ausgerichtete
Auflagefläche 27 für eine Messerplatte 28 und eine Auflagefläche 29 für eine
Klemmpratze 31 gebildet werden. Die Klemmpratze 31 wird in hier nicht besonders
dargestellter, an sich bekannter Weise mittels einer Spannschraube gegen die
Messerplatte 28 gespannt. Die Kontur der Messerplatte 28 ist in Fig. 2 angedeutet,
zur Veranschaulichung ihrer axialen Ausdehnung und Lage. Ihre Schneidkante 32
erstreckt sich in einem ersten Radialabstand parallel zur geometrischen
Längsachse 13, kann aber auch leicht schräg gestellt werden. Die Oberseite der
Messerplatte 28 liegt hier wenigstens annähernd in der Mittelebene 26. Dargestellt
ist auch eine Druckschraubenanordnung 33, die zur Feineinstellung der radialen
Lage der Schneidkante 32 dient. Der Innenwandabschnitt 17 hat einen zweiten
Radialabstand zur geometrischen Längsachse 13, der etwas größer ist, als der
erste Radialabstand zur Schneidkante 32.
Die zweite Klaue 16 hat ebenfalls in der Ansicht nach Fig. 1 die Form eines
Kreisringstückes, mit einem zur geometrischen Längsachse 13 weisenden
zylindrischen Innenwandabschnitt 34, einem zur geometrischen Längsachse 13
koaxialen Außenwandabschnitt 35, einer ersten Längswand 36 und einer zweiten
Längswand 37. Die Längswände 19, 21 sind sagittal ausgerichtet. Die zweite
Klaue 16 endet mit einer orthogonal zur geometrischen Längsachse 13
ausgerichteten planen Stirnfläche 38, die mit der Stirnfläche 24 der ersten Klaue
15 fluchtet. Im ersten Kantenbereich zwischen Innenwandabschnitt 34 und erster
Längswand 36, der in Fig. 6 vergrößert wiedergegeben ist, ist eine V-Nut 39
ausgebildet, wodurch eine sagittal ausgerichtete ebene Auflagefläche 41 gebildet
wird. Die axial verlaufende innere Randkante 42 am Übergang zum
Innenwandabschnitt 34 hat, wie der gesamte Innenwandabschnitt 34, etwa
denselben zweiten Radialabstand zur geometrischen Längsachse 13, wie der
Innenwandabschnitt 17. Zufolge der V-Nut 39 entsteht ein nicht notwendigerweise
senkrecht zur Auflagefläche 41 ausgerichteter Wandbereich 43, hinter dem eine
Stützwand 44 stehen bleibt.
Eingebettet in diese V-Nut 39 ist eine als Vierkantprisma ausgebildete
Führungsleiste 45, die in diesem Beispiel aus einem Leistengrundkörper 46 aus
normalem Stahl mit einem daran an einer Längsseite unlösbar angebrachten
streifenförmigen Hartmetalleinsatz 47 besteht. Die freie Oberfläche des
Hartmetalleinsatzes 47 ist im Beispiel als Zylindermantelabschnitt konvex
geschliffen und bildet an der Kontaktstelle mit einem hier nicht dargestellten
Werkstück eine Führungsfläche 48. Gegenüberliegend zu dieser Führungsfläche
48 hat der Leistengrundkörper 46 eine Grundfläche 49. Der Leistengrundkörper 46
und damit die Führungsleiste 45 hat weiterhin eine etwa senkrecht zur
Führungsfläche 48 ausgerichtete ebene erste Seitenfläche 51 und eine parallel
gegenüberliegende ebene zweite Seitenfläche 52, sowie zwei Stirnflächen 53, 54.
Im Leistengrundkörper 46 befindet sich eine senkrecht zur ersten und zweiten
Seitenfläche 51, 52 mündende Querbohrung 55. Diese Querbohrung 55 wird vom
Schaft 56 einer Spannschraube 57 mit Spiel durchquert, wobei sich der flache
Kopf 58 der Spannschraube 57 an der zweiten Seitenfläche 52 eben aufliegend
abstützt und ihr Gewindeschaft 59 in eine Gewindebohrung 60 eingeschraubt ist,
die senkrecht in die Auflagefläche 41 mündet. Vorzugsweise ist eine zweite
gleichartige Spannschraube 61 axial versetzt vorgesehen, wie dies in Fig. 2
angedeutet ist. Damit kann die Führungsleiste 45 zuverlässig stabil aber lösbar an
der zweiten Klaue 16 befestigt werden, wobei die Führungsfläche 48 etwa in der
Mittelebene 26 liegend, der Schneidkante 32 diametral zur geometrischen
Längsachse 13 gegenüberliegt.
Die Stützwand 44 wird von einer Gewindebohrung 62 durchquert, die in den
Wandbereich 43 und den Außenwandabschnitt 35 mündet. In die Gewindebohrung
62 ist eine Druckschraube 63 eingeschraubt, deren radial innere Stirnfläche
unmittelbar oder unter Zwischenschaltung eines Druckkörpers an die Grundfläche
49 anpreßbar ist. Vorzugsweise ist eine zweite gleichartige Druckschraube 64 axial
versetzt vorgesehen, wie dies die Fig. 2 veranschaulicht. Damit kann die
Führungsleiste 45 sehr exakt radial verstellt werden. In axialer Richtung wird die
Lage der Führungsleiste durch einen Anschlagbolzen 65 definiert, an den sich die
Stirnfläche 54 anlegt.
Zufolge der jeweils nur über einen beschränkten Winkelsektor reichenden Klauen
15, 16 hat der Schneidkopf 11 eine solche Offenheit, daß die Führungsleiste 45
bequem eingesetzt bzw. ausgetauscht werden kann. Die zwei Spannschrauben 57,
61 halten die Führungsleiste zuverlässig fest und mittels der von radial Außen
zugänglichen Druckschrauben 63, 64 ist eine genaue Einstellung gewährleistet,
wobei die Offenheit auch die Maßkontrolle erleichtert. Eine weitere Hilfe für
Justierarbeiten besteht darin, daß der Innenwandabschnitt 34 oder auch der
Innenwandabschnitt 17 mit exaktem Radialabstand (kalibriert) geschliffen werden.
Man kann dann diese Flächen als Referenzflächen verwenden.
Die Bearbeitung eines Werkstücks erfolgt nach zwei Arten. Es kann das Werkstück
rotieren, während der Schneidkopf 11 feststehend gehalten wird und nur die axiale
Vorschubbewegung ausführt. Oder es wird umgekehrt das Werkstück festgehalten,
während der Schneidkopf 11 rotiert. In dem Fall ist die geometrische Längsachse
13 zugleich die Rotationsachse. Bei dieser Betriebsart entstehen beträchtliche
Fliehkräfte, wenn Drehzahlen bis etwa 7000 U/min verwendet werden. Hierbei ist
es vorteilhaft, wenn die beiden Klauen 15, 16 mit allen daran befestigten Teilen
gewichtsmäßig gleich und ausgewuchtet sind.
Im Schneidkopf 11 sind Kühlmittelkanäle 66 vorgesehen, die mit einer Zuleitung 67
im Einspannschaft 14 kommunizieren und über axialparallele Bohrungen 68, 69
der Basis 12 an solchen Positionen ausmünden, daß die Flüssigkeitsstrahlen
sowohl zur Schneidkante 32 als auch zur Führungsfläche 48 gelangen. Unter
Berücksichtigung der Relativdrehung zwischen Schneidkopf 11 und Werkstück
sind die Bohrungen 68, 69 etwas voreilend angeordnet. Die Kühlmittelzufuhr zur
Führungsfläche 48 unterstützt die Ausbildung eines Flüssigkeitspolsters, was den
Verschleiß mindert.
Anstatt am Leistengrundkörper 46 einen Hartmetalleinsatz 47 anzubringen, kann
auch lediglich eine dünne Hartstoffschicht aufgebracht werden. Die Form der
Fläche kann konvex sein, wie gezeichnet, woraus eine schmale Berührungszone
zu der Werkstückoberfläche resultiert. Eine größere Berührungszone ergibt sich
bei konkaver Flächenausbildung. Die dynamischen Verhältnisse der Führung sind
entsprechend unterschiedlich. Zufolge der Trennbarkeit der Führungsleiste vom
Schneidkopf können beliebige Flächen problemlos ausgeführt werden.
Gemäß Fig. 3 ist an der ersten Klaue 71 zusätzlich zur Messerplatte 28 eine zweite
Führungsleiste 72 angebracht, derart, daß ihre Führungsfläche 73 um etwa 50 bis
60 Winkelgrade, insbesondere 55 Winkelgrade gegenüber der Schneidkante 32
nacheilend angeordnet ist. Da die Lagerung in einer V-Nut gleich wie im Fall der
ersten Führungsleiste 45 ausgebildet ist, verkürzt sich entsprechend der
Winkelsektor, über den sich die Klaue 71 erstreckt. Aus Gründen der
Gewichtsbalance ist auch die zweite Klaue 74 ebenfalls gegenüber dem vorigen
Beispiel verkürzt. Sie erstrecken sich über eine Bogenlänge von 50 bis 90
Winkelgrade, insbesondere 80 Winkelgrade.
Gemäß Fig. 4 sind insgesamt drei Führungsleisten 45, 75, 76 vorgesehen in einer
Anordnung, daß die drei Führungsflächen 77, 48 und 78 jeweils um etwa 90
Winkelgrade gegeneinander versetzt sind. Wegen der Lagerung in einer
randoffenen V-Nut erstrecken sich hier die Klauen 79, 81 über eine Bogenlänge
von etwa 100 bis 120 Winkelgrade, insbesondere 110 Winkelgrade.
Gemäß Fig. 5 sind gewissermaßen zwei Schneidköpfe 111 und 112 axial
aufeinanderfolgend vorgesehen, wobei der Schneidkopf 111 im Wesentlichen dem
Schneidkopf 11 von Fig. 1 und 2 entspricht. An seine Stirnfläche schließt sich
lediglich eine gleichartige Fortsetzung mit größerem Durchmesser an. Nach
diesem Schema kann sich noch ein dritter Schneidkopf in nicht dargestellter Weise
anschließen. Da hier die Klauen 113, 114 eine entsprechend größere axiale
Kraglänge erhalten, empfiehlt es sich, über die Endbereiche der Klauen einen
einstückigen Fassungsring 115 zu stecken, der mit einer zur geometrischen
Längsachse koaxialen inneren zylindrischen Passungsfläche 116 an den
zylindrischen Außenwandabschnitten festsitzend aber lösbar anliegt und nach der
Art eines Faßreifens ein Aufweiten der Klauen verhindert. Damit braucht man die
Klauen nicht unhandlich schwer zu dimensionieren. Vorzugsweise hat der
Fassungsring 115 einen L-förmigen Querschnitt, so daß der Passungsfläche 116
eine orthogonal zur geometrischen Längsachse 13 ausgerichtete Ringfläche 117
vorgelagert ist, die an den freien Stirnflächen 118, 119 der Klauen 113, 114
anliegt und beispielsweise mittels über den Umfang verteilter Schrauben 120
fixiert wird. Es versteht sich, daß ein derartiger Fassungsring am einstufigen
Schneidkopf 11 nach Fig. 2 ebenfalls vorgesehen werden kann.
Claims (21)
1. Vorrichtung zur zerspanenden Bearbeitung einer zu einer geometrischen
Längsachse koaxialen Außenseite eines Werkstücks
mit einem Schneidkopf, der axial über die Außenseite des Werkstücks stülpbar ist,
mit einer am Schneidkopf anbringbaren Messerplatte, deren Schneidkante sich in einem ersten vorgebbaren Radialabstand parallel zur geometrischen Längsachse erstreckt, sowie mit zumindest einer am Schneidkopf angeordneten Führungsfläche, die an einen Teilbereich der Außenseite des Werkstücks gleitend anlegbar ist,
dadurch gekennzeichnet, daß die Führungsfläche (48) an einer Führungsleiste (45) ausgebildet ist, die lösbar am Schneidkopf (11) anbringbar ist.
mit einem Schneidkopf, der axial über die Außenseite des Werkstücks stülpbar ist,
mit einer am Schneidkopf anbringbaren Messerplatte, deren Schneidkante sich in einem ersten vorgebbaren Radialabstand parallel zur geometrischen Längsachse erstreckt, sowie mit zumindest einer am Schneidkopf angeordneten Führungsfläche, die an einen Teilbereich der Außenseite des Werkstücks gleitend anlegbar ist,
dadurch gekennzeichnet, daß die Führungsfläche (48) an einer Führungsleiste (45) ausgebildet ist, die lösbar am Schneidkopf (11) anbringbar ist.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die
Führungsleiste (45) in radialer Richtung bezüglich der geometrischen
Längsachse (13) einstellbar am Schneidkopf (11) gelagert ist.
3. Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet,
daß der Schneidkopf (11) eine ebene Auflagefläche (41) hat, die eine Sagittalebene bezüglich der geometrischen Längsachse (13) darstellt, wobei die radial innere Randkante (42) der Auflagefläche (41) in einem zweiten vorgegebenen Radialabstand angeordnet ist, der größer ist, als der erste Radialabstand,
daß der Schneidkopf (11) eine Stützwand (44) aufweist, die etwa senkrecht zur Auflagefläche (41) ausgerichtet an deren radial äußerer Randkante anschließt
daß die Führungsleiste (45) eine etwa senkrecht zur Führungsfläche (48) ausgerichtete ebene erste Seitenfläche (51) und eine der Führungsfläche (48) gegenüberliegende Grundfläche (49) aufweist,
daß die erste Seitenfläche (51) der Führungsleiste (45) mittels zumindest einer Spannschraube (57), die sich einerseits am Schneidkopf (11) und andererseits an der Führungsleiste (45) abstützt, fest gegen die Auflagefläche (41) anpreßbar ist
und daß in der Stützwand (44) des Schneidkopfes (11) zumindest eine etwa radial einschraubbare Druckschraube (63) vorgesehen ist, deren radial innere Stirnfläche zumindest mittelbar an die Grundfläche (49) der Führungsleiste (45) anpreßbar ist,
wobei die Führungsleiste (45) mittels der Druckschraube (63) bei festgespannter Spannschraube (57) relativ zum Schneidkopf (11) im Bereich von einigen Zehntel-Millimetern verschiebbar ist.
daß der Schneidkopf (11) eine ebene Auflagefläche (41) hat, die eine Sagittalebene bezüglich der geometrischen Längsachse (13) darstellt, wobei die radial innere Randkante (42) der Auflagefläche (41) in einem zweiten vorgegebenen Radialabstand angeordnet ist, der größer ist, als der erste Radialabstand,
daß der Schneidkopf (11) eine Stützwand (44) aufweist, die etwa senkrecht zur Auflagefläche (41) ausgerichtet an deren radial äußerer Randkante anschließt
daß die Führungsleiste (45) eine etwa senkrecht zur Führungsfläche (48) ausgerichtete ebene erste Seitenfläche (51) und eine der Führungsfläche (48) gegenüberliegende Grundfläche (49) aufweist,
daß die erste Seitenfläche (51) der Führungsleiste (45) mittels zumindest einer Spannschraube (57), die sich einerseits am Schneidkopf (11) und andererseits an der Führungsleiste (45) abstützt, fest gegen die Auflagefläche (41) anpreßbar ist
und daß in der Stützwand (44) des Schneidkopfes (11) zumindest eine etwa radial einschraubbare Druckschraube (63) vorgesehen ist, deren radial innere Stirnfläche zumindest mittelbar an die Grundfläche (49) der Führungsleiste (45) anpreßbar ist,
wobei die Führungsleiste (45) mittels der Druckschraube (63) bei festgespannter Spannschraube (57) relativ zum Schneidkopf (11) im Bereich von einigen Zehntel-Millimetern verschiebbar ist.
4. Vorrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß im Schneidkopf
(11) eine senkrecht in die Auflagefläche (41) mündende Gewindebohrung (60)
für den Gewindeschaft (59) der Spannschraube (57) vorgesehen ist, daß die
Führungsleiste (45) eine zur ersten Seitenfläche (51) parallel
gegenüberliegende ebene zweite Seitenfläche (52) aufweist, sowie eine
senkrecht zur ersten und zweiten Seitenfläche mündende Querbohrung (55)
hat, die mit Spiel den Schaft (56) der Spannschraube (57) aufnimmt, wobei
sich der Kopf (58) der Spannschraube (57) an der zweiten Seitenfläche (52)
aufliegend abstützt.
5. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Schneidkopf
(11) durch zwei bezüglich der geometrischen Längsachse (13) radial mit
Abstand gegenüberliegende Klauen (15, 16) gebildet wird, die in einer axialen
Richtung von einer gemeinsamen scheibenförmigen Basis (12) parallel
zueinander abstehen,
welche Klauen (15, 16) in Axialrichtung gesehen jeweils etwa grob die Form von Kreisringstücken aufweisen, mit einem zur geometrischen Längsachse (13) weisenden zylindrischen Innenwandabschnitt (17, 34), einem zur geometrischen Längsachse (13) koaxialen zylindrischen Außenwandabschnitt (18, 35) und zwei um die Bogenlänge des Kreisringstückes jeweils voneinander entfernten ersten und zweiten Längswänden (19, 21, 36, 37), die sagittal ausgerichtet sind,
wobei im ersten Kantenbereich zwischen Innenwandabschnitt (17) und erster Längswand (19) der ersten Klaue (15) die Messerplatte (28) angeordnet ist und im ersten Kantenbereich zwischen Innenwandabschnitt (34) und erster Längswand (36) der zweiten Klaue (16) eine erste Führungsleiste (45) anbringbar ist, derart, daß sich die Schneidkante (32) und die Führungsfläche (48) zumindest annähernd diametral bezüglich der geometrischen Längsachse (13) gegenüberliegen.
welche Klauen (15, 16) in Axialrichtung gesehen jeweils etwa grob die Form von Kreisringstücken aufweisen, mit einem zur geometrischen Längsachse (13) weisenden zylindrischen Innenwandabschnitt (17, 34), einem zur geometrischen Längsachse (13) koaxialen zylindrischen Außenwandabschnitt (18, 35) und zwei um die Bogenlänge des Kreisringstückes jeweils voneinander entfernten ersten und zweiten Längswänden (19, 21, 36, 37), die sagittal ausgerichtet sind,
wobei im ersten Kantenbereich zwischen Innenwandabschnitt (17) und erster Längswand (19) der ersten Klaue (15) die Messerplatte (28) angeordnet ist und im ersten Kantenbereich zwischen Innenwandabschnitt (34) und erster Längswand (36) der zweiten Klaue (16) eine erste Führungsleiste (45) anbringbar ist, derart, daß sich die Schneidkante (32) und die Führungsfläche (48) zumindest annähernd diametral bezüglich der geometrischen Längsachse (13) gegenüberliegen.
6. Vorrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß im zweiten
Kantenbereich zwischen Innenwandabschnitt und zweiter Längswand der
ersten Klaue (71) eine zweite Führungsleiste (72) anbringbar ist, derart, daß
deren Führungsfläche (73) um etwa 50-60 Winkelgrade, insbesondere 55
Winkelgrade gegenüber der Schneidkante (32) nacheilend angeordnet ist.
7. Vorrichtung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß sich die beiden
Klauen (71, 74) jeweils über eine Bogenlänge von etwa 50-90 Winkelgrade,
insbesondere 80 Winkelgrade erstrecken.
8. Vorrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß im zweiten
Kantenbereich zwischen Innenwandabschnitt und zweiter Längswand der
ersten Klaue (79) eine zweite Führungsleiste (75) anbringbar ist und daß im
zweiten Kantenbereich zwischen Innenwandabschnitt und zweiter Längswand
der zweiten Klaue (81) eine dritte Führungsleiste (76) anbringbar ist, wobei
sich die beiden Klauen (79, 81) jeweils über eine Bogenlänge von etwa
100-120 Winkelgrade, insbesondere 110 Winkelgrade erstrecken und die drei
Führungsflächen (77, 48, 78) gegeneinander um etwa 90 Winkelgrade versetzt
sind.
9. Vorrichtung nach Anspruch 3 und einem der Ansprüche 5 bis 8, dadurch
gekennzeichnet, daß die Führungsleiste (45) jeweils in die Kreisringform
eingebettet ist, wobei im jeweiligen Kantenbereich zwischen
Innenwandabschnitt (34) und Längswand (19) eine V-Nut (39) ausgebildet ist,
deren erster Wandbereich die Auflagefläche (41) bildet und deren zweiter
Wandbereich (43) die Stützwand (44) begrenzt.
10. Vorrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß der zylindrische
Innenwandabschnitt (34) zumindest der zweiten Klaue (16) als präzise mit
kalibriertem Radialabstand zur geometrischen Längsachse (13) bearbeitete,
insbesondere geschliffene Referenzfläche ausgebildet ist.
11. Vorrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß von der Basis (12)
ein zur geometrischen Längsachse (13) koaxialer Einspannschaft (14) zu der
den Klauen (15, 16) entgegengesetzten axialen Richtung absteht.
12. Vorrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß über die beiden
Klauen (113, 114) ein einstückiger Fassungsring (115) steckbar ist, der mit
einer zur geometrischen Längsachse (13) koaxialen zylindrischen inneren
Passungsfläche (116) an den zylindrischen Außenwandabschnitten festsitzend
anliegt.
13. Vorrichtung nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, daß der
Fassungsring (115) einen L-förmigen Querschnitt aufweist, so daß der
zylindrischen Passungsfläche (116) eine orthogonal zur geometrischen
Längsachse (13) ausgerichtete Ringfläche (117) vorgelagert ist, die an die
freien Stirnflächen (118, 119) der Klauen (113, 114) anlegbar ist.
14. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die
Führungsfläche (48) als Zylindermantelabschnitt geformt ist, dessen
Mittelachse parallel zur geometrischen Längsachse (13) ausgerichtet ist.
15. Vorrichtung nach Anspruch 14, dadurch gekennzeichnet, daß die axiale Länge
der Führungsfläche (48) etwa der Länge der Schneidkante (32) der
Messerplatte (28) entspricht.
16. Vorrichtung nach Anspruch 14, dadurch gekennzeichnet, daß die
Führungsfläche (48) als konvexer Zylindermantelabschnitt ausgebildet ist.
17. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die
Führungsfläche durch einen mit Hartstoff beschichteten Bereich der
Führungsleiste gebildet wird.
18. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die
Führungsleiste (45) aus einem Leistengrundkörper (46) und einem daran
unlösbar angebrachten Hartmetalleinsatz (47) besteht, der die
Führungsfläche (48) aufweist.
19. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß im Schneidkopf
(11) Kühlmittelkanäle (66, 67, 68, 69) ausgebildet sind, durch welche
Kühlmittel sowohl zum Bereich der Messerplatte (28) als auch zum Bereich der
Führungsfläche (48) geleitet werden kann.
20. Vorrichtung nach Anspruch 5 und 19, dadurch gekennzeichnet, daß die
Kühlmittelkanäle in der scheibenförmigen Basis als axialparallele Bohrungen
(68, 69) ausmünden, wobei die Bohrungen jeweils um einen vorgegebenen
Winkel gegenüber der Position der Schneidkante (32) beziehungsweise
Führungsfläche (48) voreilend angeordnet sind.
21. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 5 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß
die beiden Klauen (15, 16, 71, 74, 79, 81, 113, 114) einschließlich der daran
befestigten Messerplatte bzw. Führungsleiste bzw. Führungsleisten
gewichtsmäßig wenigstens annähernd gleich und bezüglich der geometrischen
Längsachse (13) symmetrisch ausbalanciert ausgebildet sind.
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