DE4320410A1 - Verfahren und Vorrichtung zum Reinigen von Oberflächen - Google Patents
Verfahren und Vorrichtung zum Reinigen von OberflächenInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Vorrichtung zum
Reinigen von Oberflächen, wobei ein Reinigungsstrahl einer
Reinigungsflüssigkeit, insbesondere Wasser, mit einer
Sprühvorrichtung unter Hochdruck auf die zu reinigende
Oberfläche aufgesprüht wird.
Derartige Reinigungsvorrichtungen finden insbesondere zum
Reinigen von Oberflächen an Fahrzeugen, Gebäuden oder im
Gartenbereich Anwendung, wobei die zu entfernenden
Verschmutzungen durch den Hochdruck-Reinigungsstrahl weggesprüht
werden. Als Reinigungsflüssigkeit findet hierbei insbesondere
Wasser Verwendung, das mittels des Hochdruckreinigers bzw.
dessen Hochdruckpumpe auf Drücke von rund 150 bar oder mehr
gebracht wird, so daß der Reinigungsstrahl mit hoher Energie aus
der Sprühvorrichtung austritt und auf die zu reinigende
Oberfläche auftrifft und hierbei den zu entfernenden Schmutz
ablöst.
Für hartnäckigere Verschmutzungen sind im allgemeinen neben der
Erhöhung des Arbeitsdruckes zwei Verfahren üblich. Zum einen
wird das Reinigungswasser stark erhitzt, so daß durch die
erhöhte Temperatur der Reinigungsflüssigkeit ein besserer
Reinigungseffekt erzielt wird. Dies ist jedoch mit einem
erheblichen Energieaufwand verbunden.
Die weiterhin übliche Methode zum Reinigen von Oberflächen mit
hartnäckigen Verschmutzungen ist die Zumischung von
Reinigungschemikalien. Hierbei ergibt sich jedoch das Problem,
daß das Abwasser dann aus Umweltschutzgründen auf aufwendige
Weise von den Reinigungschemikalien zumindest weitgehend wieder
gereinigt werden muß bzw. neutralisiert werden muß. Hierdurch
ergibt sich ebenfalls ein erheblicher Kosten- und
Arbeitsaufwand.
Demzufolge liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, ein
Verfahren und eine Vorrichtung zum Reinigen von Oberflächen
anzugeben, mit dem bei hoher Reinigungswirkung ein einfacher und
kostengünstiger Arbeitsablauf zu erzielen ist.
Diese Aufgabe wird gelöst durch ein Verfahren und eine
Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens gemäß dem
Patentanspruch 1 bzw. 6.
Durch die Abkühlung des Reinigungsstrahles mittels Kältemittel,
z. B. flüssigem Stickstoff, wird der Reinigungsstrahl so weit
abgekühlt, daß sich in diesem Kristalle, bei der üblichen
Verwendung von Wasser als Reinigungsflüssigkeit somit
Eiskristalle bilden, die dem Reinigungsstrahl beigemischt sind
und mit diesem als relativ harte Partikel auf die zu reinigende
Oberfläche auftreffen. Hierdurch ergibt sich eine Art
"Sandstrahleffekt", so daß auch stark anhaftende und hartnäckige
Verschmutzungen wie Fette entfernt werden können. Sofern es sich
hierbei um organische Verschmutzungen handelt, kann das
entstehende Abwasser ohne aufwendige Nachbehandlung in die
Kanalisation eingeleitet werden bzw. nach einfacher Filterung
wieder verwendet werden. Durch den Grad der Abkühlung des
Reinigungsstrahles läßt sich dabei auf einfache Weise der Anteil
der Kristalle in dem Reinigungsstrahl steuern, so daß damit eine
einfache Anpassung an die zu reinigende Oberfläche ermöglicht
wird.
In vorteilhafter Weise wird dabei der Reinigungsstrahl in einer
rotierenden, kegelmantelförmigen Bahn geführt, so daß die
Vermischung mit dem Kältemittel und damit die Abkühlung
besonders intensiv ist. Die Zumischung des Kältemittels kann
dabei durch eine einfach von dem Hochdruckschlauch abzweigende
Steuerleitung und ein Druck-Mengenventil proportional zum
Durchsatz und/oder Druck der Reinigungsflüssigkeit gesteuert
werden. Als Kälte- oder Kühlmittel eignet sich insbesondere
flüssiger Stickstoff, da dieser ein sehr hohes Kühlvermögen
aufweist und nach Erwärmen bei der Zumischung in den
Reinigungsstrahl keine Umweltverschmutzungen ergibt. Ähnliches
trifft auf flüssiges Kohlendioxid als Kältemittel zu, da dieses
nach Verdampfen ebenfalls keine wesentlichen
Umweltbeeinträchtigungen ergibt. Darüberhinaus können jedoch
auch andere Flüssiggase oder Flüssiggasgemische Verwendung
finden. Durch das hohe Kühlvermögen können derartige Flüssiggase
mit Fahrzeugen an die jeweilige Einsatzstelle gebracht werden
oder zusammen mit dem Hochdruckreiniger als Gasflasche auf einem
Transportwagen transportiert werden, so daß sich eine lange
Einsatzzeit ergibt.
Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen sind Gegenstand der
Unteransprüche.
Nachfolgend wird ein Ausführungsbeispiel der Erfindung anhand
der Zeichnung näher erläutert und beschrieben.
In der Zeichnung ist schematisch ein Hochdruckreiniger 1
dargestellt, der eine Hochdruckpumpe 2 aufweist, die von einem
nicht näher bezeichneten Antriebsmotor, z. B. einem
Verbrennungsmotor oder einem Elektromotor angetrieben wird. Die
Hochdruckpumpe 2 erhält ihre Reinigungsflüssigkeit, insbesondere
Wasser, durch eine hier schematisch angedeutete Zuführung 3. Die
Reinigungsflüssigkeit wird dann in der Hochdruckpumpe 2 auf
z. B. 150 bar oder mehr gebracht und über eine Zuleitung 4,
insbesondere einen Hochdruckschlauch, einer transportablen
Sprühvorrichtung 5 in Art einer Sprühlanze zugeführt. Am
vorderen Ende der Sprühvorrichtung 5 ist eine Kühlvorrichtung 6
vorgesehen, mit der die Reinigungsflüssigkeit bis zu Bildung von
Kristallen, insbesondere Eiskristallen, abgekühlt wird. Die
Sprühvorrichtung 5 weist hierbei eine Rotationsdüse 7,
insbesondere gemäß der DE-A 39 02 478 auf, die einen
rotierenden, kegelmantelförmigen Reinigungsstrahl 9 erzeugt. Die
Kühleinrichtung 6 ist bevorzugt als Mischrohr 8 ausgebildet, das
einen Ringkanal 8a, radial verlaufende Zuführkanäle 8b und im
Zentrum eine Mischkammer 8c aufweist. Das von einem Tank 11 über
eine Zuleitung 10 zugeführte Kältemittel, insbesondere ein
Flüssiggas wie flüssiger Stickstoff oder Kohlendioxid, wird über
den Ringkanal 8a, die Zuführkanäle 8b und die Mischkammer 8c zu
dem Reinigungsstrahl 9 zugemischt und kühlt diesen dadurch
erheblich ab, so daß in diesem Reinigungsflüssigkeits-Kristalle,
insbesondere Eiskristalle, gebildet werden, die mit großer Wucht
zusammen mit dem Reinigungsstrahl 9 auf die zu reinigende
Oberfläche geschleudert werden. Beim Auftreffen der Eiskristalle
auf die Verschmutzungen werden letztere gelöst und zusammen mit
dem Reinigungswasser abgeschwemmt. Der Anteil der Kristalle in
der Reinigungsflüssigkeit des Reinigungsstrahles 9 kann durch
die Zufuhr des Kältemittels so eingestellt werden, daß die
Oberfläche, z. B. auch empfindliche Lackschichten, nicht
beschädigt werden. Ebenso kann der Abkühlungsgrad so eingestellt
werden, daß die Eiskristalle bzw. Reinigungsflüssigkeits-
Kristalle in dem Reinigungsstrahl 9 kurz nach Auftreffen auf die
zu reinigende Oberfläche durch die beim Aufprall entstehende
Wärmemenge wieder in den flüssigen Aggregatszustand
zurückversetzt werden.
In der Kältemittel-Zuleitung 10 ist neben einem in Kühlanlagen
üblichen Verdampfer bzw. Kondensator 13 ein Druck-
Mengenventil 12 vorgesehen, mit dem die zugeführte
Kältemittelmenge gesteuert wird. Hierzu ist von der Hochdruck-
Zuleitung 4 eine Steuerleitung 14 abgezweigt, so daß die
Hochdruck-Reinigungsflüssigkeit einen Steuerkolben 15
beaufschlagt, der mit einem Regelventil 16 in dem Druck-
Mengenventil 12 in Verbindung steht. Wenn somit der Druck in der
Hochdruck-Zuleitung 4 steigt, wird der Steuerkolben 15 nach
rechts verschoben, und das Regelventil 16 öffnet sich weiter, so
daß entsprechend mehr Kühlmittel aus dem Tank 11 zu der
Kühleinrichtung 6 fließen kann. Darüberhinaus kann das Druck-
Mengenventil 12 auch über ein in Strich-Punkt-Linien
dargestelltes Steuerungskabel 20 angesteuert werden, das
beispielsweise mit einem Potentiometer an dem
Betätigungshebel 18 des Handgriffes 17 der Sprüheinrichtung 5
den Reinigungsflüssigkeits-Durchsatz abgreift.
Anstatt oder auch ergänzend zu der Zumischung von Kältemittel
über das Mischrohr 8 könnte auch am Außen- und ggfs. am
Innenumfang des rotierenden, kegelmantelförmigen
Reinigungsstrahles eine Art Kühlschlange 21 vorgesehen sein, mit
der der Reinigungsstrahl 9 beim Durchlauf so stark abgekühlt
wird, daß sich Kristalle in diesem ausbilden. Diese Ausführung
mit einer Kühlschlange 21 würde sich insbesondere für
Kältemittel eignen, die nicht mit der Reinigungsflüssigkeit
austreten sollten, wenn sie beispielsweise nicht
umweltverträglich wären. Diese Ausführung mit einer
Kühlschlange 21 entlang des Durchlaufpfades des
Reinigungsstrahles 9 eignet sich zudem zu einer Rückführung und
Wiederverwendung des Kältemittels nach entsprechender
Rückkühlung.
Obwohl hier die Sprühvorrichtung 5 als tragbare Sprühlanze
dargestellt ist, könnte die Sprühvorrichtung auch an stationären
Anlagen, z. B. Fahrzeugwaschanlagen, Verwendung finden. Ebenso
könnte die Sprühvorrichtung 5 an Robotern oder ähnlichen
Handhabungsgeräten angeordnet sein, so daß damit programmierte
Reinigungsbewegungen bei vorgegebenen Oberflächen durchführbar
sind. In diesem Falle könnten die Zuleitungen 4 und 10 sowie der
Hochdruckreiniger 1 und der Tank 11 stationär angeordnet sein.
Wie jedoch oben angedeutet, ist der Hochdruckreiniger 1 in Art
eines Wagens transportabel ausgebildet, so daß er an die
jeweilige Einsatzstelle verfahrbar ist. Für den mobilen Einsatz
kann dabei eine relativ kleine Stickstoff-Gasflasche als
Kältemitteltank 11 dienen, der dann ebenfalls an die jeweilige
Einsatzstelle transportiert werden kann oder zusammen mit dem
Hochdruckreiniger 1 auf einem gemeinsamen Transportwagen
angeordnet sein kann.
Claims (10)
1. Verfahren zum Reinigen von Oberflächen, wobei ein
Reinigungsstrahl einer Reinigungsflüssigkeit, insbesondere
Wasser, mit einer Sprühvorrichtung unter Hochdruck auf die
zu reinigende Oberfläche aufgesprüht wird,
dadurch gekennzeichnet, daß
der Reinigungsstrahl (9) beim Austritt aus der
Sprühvorrichtung (5) bis zur Bildung von
Reinigungsflüssigkeits-Kristallen abgekühlt wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der
Reinigungsstrahl (9) eine rotierende, insbesondere
kegelmantelförmige Bahn aufweist.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet,
daß die Abkühlung des Reinigungsstrahles (9) mit flüssigem
Stickstoff als Kältemittel erfolgt.
4. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet,
daß als Kältemittel flüssiges Kohlendioxid verwendet wird.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch
gekennzeichnet, daß die Zumischung des Kältemittels
proportional zum Durchsatz und/oder Druck der
Reinigungsflüssigkeit erfolgt.
6. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach einem der
Ansprüche 1 bis 5 unter Verwendung eines Hochdruckreinigers
(1) mit einer Hochdruckpumpe (2) und einer daran
angeschlossenen Sprühvorrichtung (5),
dadurch gekennzeichnet, daß
die Sprühvorrichtung (5) eine Kühleinrichtung (6) zum
Zuführen eines Kältemittels am Austrittsende der
Sprühvorrichtung (5) und Abkühlen des Reinigungsstrahles
(9) aufweist.
7. Vorrichtung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß
die Kühleinrichtung (6) aus einem Mischrohr (8) besteht,
das einer einen kegelmantelförmigen Reinigungsstrahl (9)
erzeugenden Rotationsdüse (7) vorgeschaltet ist.
8. Vorrichtung nach Anspruch 6 oder 7, dadurch gekennzeichnet,
daß an die Kühleinrichtung (6) eine Kältemittel-Zuleitung
(10) angeschlossen ist, in die ein Druck-Mengenventil (12)
eingesetzt ist, das die Zumischung des Kältemittels
proportional zum Durchsatz und/oder Druck der
Reinigungsflüssigkeit steuert.
9. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 6 bis 8, dadurch
gekennzeichnet, daß das Kältemittel in einem Tank (11)
gelagert ist, der transportabel ist.
10. Vorrichtung nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß
der Kältemittel-Tank (11) zusammen mit dem
Hochdruckreiniger (1) verfahrbar ist.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19934320410 DE4320410A1 (de) | 1993-06-21 | 1993-06-21 | Verfahren und Vorrichtung zum Reinigen von Oberflächen |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19934320410 DE4320410A1 (de) | 1993-06-21 | 1993-06-21 | Verfahren und Vorrichtung zum Reinigen von Oberflächen |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE4320410A1 true DE4320410A1 (de) | 1994-12-22 |
Family
ID=6490747
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19934320410 Withdrawn DE4320410A1 (de) | 1993-06-21 | 1993-06-21 | Verfahren und Vorrichtung zum Reinigen von Oberflächen |
Country Status (1)
Country | Link |
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