DE4316579A1 - Lagerung für Drehtrommeln wie z. B. Rohrmühlen - Google Patents

Description

Die Erfindung betrifft eine Lagerung für Drehtrommeln wie z. B. Rohrmühlen, Drehrohröfen etc. in Lagerstationen mit jeweils um den unteren Drehrohrum­ fangsbereich verteilten Lagerelementen, die das Drehrohr von unten abstützen.

Bekannt ist, die radialen Lasten bzw. Kräfte großer schwerer Drehtrommeln wie z. B. Drehrohröfen an den Lagerstationen über am Drehrohrmantel ange­ brachte Laufringe, die sich im unteren Bereich auf zwei Laufrollen abstützen, über die Laufrollenlagerböcke in die Fundamente einzuleiten. Die druckbelaste­ ten Wälzbahnen der Laufringe sowie der Laufrollen sind dabei einer außeror­ dentlich hohen Belastung ausgesetzt. Bekannt ist auch, große schwere Dreh­ rohre auf um den unteren Drehrohrumfang verteilt angeordneten hydrostati­ schen Gleitlagern zu lagern, z. B. auf vier Gleitlagern, wobei das Drehrohr auf Polstern von Drucköl lastet, das in den Spalt zwischen den Gleitlagerschalen und dem Drehrohrmantel gedrückt wird. Weil der radiale Abstand aller Lager­ elemente von der Drehrohrachse in den seltensten Fällen gleich groß ausfällt, stellt eine Lagerstation, die mehr als zwei benachbarte Lagerelemente aufweist, ein statisch unbestimmtes System dar. Um solche radialen Lagerungen statisch bestimmt zu machen, d. h. um alle um den unteren Drehrohrumfang verteilt angeordneten Lagerelemente gleichmäßig zu belasten, sind die Lagerelemente in aufwendiger Weise durch Druckölausgleichskanäle miteinander zu verbinden oder die einzelnen Lagerelemente sind jeweils an Hydraulikzylindern abzustüt­ zen, welche jedenfalls unter Einsatz einer aufwendigen Meß- und Regeltechnik die Lagerelemente zum Zwecke des Niveau- und Lastausgleichs so nachstellen, daß alle Lagerelemente gleich belastet werden.

Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, für die Aufnahme der Radiallasten großer schwerer Drehtrommeln eine Lagerung mit pro Lagerstation mehr als zwei, also z. B. drei oder vier Lagerelementen zu schaffen, die alle gleich be­ lastet werden, ohne hierzu eine aufwendige Meß- und Regeltechnik einsetzen zu müssen.

Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß mit den Maßnahmen des Kennzeich­ nungsteils des Anspruchs 1 gelöst. Vorteilhafte Ausgestaltungen sind in den Unteransprüchen angegeben.

Bei der erfindungsgemäßen Drehrohrlagerung sind zwei in Drehumfangsrich­ tung benachbarte Lagerelemente auf einem gemeinsamen Wippenhebel abge­ stützt, der sich seinerseits gelenkig über eine Abstützvorrichtung am Funda­ ment abstützt. Ein solches Paar Lagerelemente mit Wippenhebel-Gelenkabstüt­ zung kann zusammen mit einem dritten Lagerelement das Drehrohr unter Auf­ nahme dessen Radiallasten abstützen. Mit Vorteil ist symmetrisch zu beiden Seiten der durch die Drehrohrlängsachse gelegten Vertikalebene je ein Paar La­ gerelemente mit Wippenhebel angeordnet, d. h. es sind vier Lagerelemente und zwei Wippenhebel vorhanden. Infolge der Wippenhebel mit Gelenkverbindung zum Fundament nehmen dann die vier Lagerelemente völlig selbsttätig und me­ chanisch eine solche Position ein, daß der radiale Abstand aller Lagerelemente von der Drehrohr-Rotorachse immer gleich groß ist, so daß sämtliche Lager­ elemente gleich belastet werden, ohne irgendwelche aufwendigen Meß-, Regel- und Steuerungstechniken anwenden zu müssen. Der erfindungsgemäß völlig selbsttätig und mechanisch wirkende Lastausgleich zwischen allen Lagerele­ menten einer Lagerstation einer Drehrohrradiallagerung ist für alle Lagertypen anwendbar, sei es daß die Lagerelemente aus Laufrollen oder aus hydrodyna­ mischen Gleitlagern oder aus hydrostatischen Gleitlagern bestehen.

Um Durchbiegungen, Formänderungen oder Änderungen des Neigungswinkels des gelagerten Drehrohres berücksichtigen zu können, ist es vorteilhaft, wenn bei hydrodynamischen oder hydrostatischen Gleitlagern deren Lagerschuhe über Kugelkalotten (Kugelgelenke) am Wippenhebel abgestützt sind, wobei auch der Wippenhebel selbst statt über ein zum Drehrohr achsparalleles Zylin­ dergelenk über ein Kugelgelenk an der Abstützvorrichtung abgestützt sein könnte.

Die Erfindung und deren weitere Merkmale und Vorteile werden anhand des in der Zeichnung schematisch dargestellten Ausführungsbeispieles näher erläutert.

Die Zeichnung zeigt ausschnittsweise im Querschnitt den unteren Umfangsbe­ reich eines großen schweren Drehrohres wie z. B. eines Drehrohrofens oder einer Drehrohrmühle mit vier Lagerelementen zur Aufnahme der Radiallast an einer Lagerstation des Drehrohres. Die vier in Drehrohrumfangsrichtung um das Drehrohr verteilten Lagerelemente, die den Drehrohrmantel (10) selbst oder einen auf dem Mantel angeordneten Laufring radial abstützen, bestehen im Ausführungsbeispiel aus den hydrodynamischen Gleitlagern (11, 12, 13, 14) mit mit Drucköl gefüllten Lagerschalen, die der Außenkontur des Drehrohr­ mantels (10) angepaßt sind, wobei mit (15) jeweils die Öleinlauftasche und mit (16) jeweils die Ölauslauftasche der Lagerschalen angezeigt ist.

Symmetrisch zu beiden Seiten der durch die Drehrohrlängsachse gelegten Ver­ tikalebene ist je ein Paar benachbarter Lagerelemente (11, 12 bzw. 13, 14) auf einem gemeinsamen Wippenhebel (17 bzw. 18) abgestützt, wobei die Wippen­ hebel (17 und 18) in ihrer Mitte über ein Wippgelenk (19 bzw. 20) jeweils über eine Abstützvorrichtung (21 bzw. 22) am Fundament abgestützt sind. Dabei stellen sich infolge der Wippenhebel (17 und 18) alle vier hydrodynamischen Gleitlager (11 bis 14) völlig selbsttätig immer so ein, daß der radiale Abstand aller vier Gleitlagerschalen von der Drehachse des Drehrohrmantels (10) immer gleich groß ist, so daß alle Lagerelemente wie bei einem statisch bestimmten System völlig gleich belastet werden, ohne daß dazu aufwendige Regel- und Steuerungssysteme notwendig wären.

Die Lagerschuhe der Gleitlager, in der Zeichnung gezeigt am Lagerschuh (23) des Gleitlagers (12), sind jeweils über eine Kugelkalotte (24) am Wippenhebel (17 bzw. 18) abgestützt, so daß die Gleitlagerschalen auch Bewegungen des Drehrohrmantels (10) mitmachen können in dem Falle, daß sich der Nei­ gungswinkel des Drehrohrmantels (10) gegenüber der Horizontalen ändert und/oder daß sich der Drehrohrmantel (10) während seiner Drehung um be­ stimmte Größen durchbiegen oder sonstwie verformen sollte. Wenn die Gleitla­ ger infolge ihrer Kugelkalotten (24) alle Bewegungsfreiheitsgrade haben, dann ist es ausreichend, wenn die Wippengelenke (19 bzw. 20) Zylindergelenke sind, deren Gelenkachsen parallel zur Drehrohrachse liegen. Als Alternative besteht auch die Möglichkeit, die Lagerschuhe der Gleitlager nicht über Kugel­ kalotten, sondern über achsparallel zur Drehrohrachse liegende Zylindergelenke am Wippenhebel (17 bzw. 18) abzustützen, wobei dann das Wippengelenk (19 bzw. 20) ein Kugelgelenk sein sollte. Zur Entlastung des Fundaments können die zu beiden Seiten der durch die Drehrohrlängsachse gelegten Vertikalebene angeordneten Abstützvorrichtung (21 und 22) durch einen Zuganker (25) mit­ einander verbunden sein.

Mit Vorteil können die Gleitlagerschuhe (23) an ihren Rändern nach unten ab­ gehende Rippen (26) aufweisen, welche die Lagerschuhe mit ihren Lagerscha­ len versteifen und die Gefahr von insbesondere plastischen Verformungen der Lagerschalen ausschließen.

Claims (5)

1. Lagerung für Drehtrommel wie z. B. Rohrmühlen in Lagerstationen mit jeweils um den unteren Rohrumfangsbereich verteilten Lagerelementen, die das Drehrohr (10) von unten abstützen, dadurch gekennzeichnet, daß zwei in Drehrohrumfangsrichtung benachbarte Lagerelemente (11, 12 bzw. 13, 14) auf je einem gemeinsamen Wippenhebel (17 bzw. 18) abge­ stützt sind, der wiederum gelenkig über eine Abstützvorrichtung (21 bzw. 22) mit dem Fundament in Verbindung steht.

2. Lagerung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß symmetrisch zu beiden Seiten der durch die Drehrohrlängsachse gelegten Vertikalebene je ein Paar Lagerelemente (11, 12 bzw. 13, 14) mit Wippenhebel (17 bzw. 18) angeordnet ist.

3. Lagerung nach den Ansprüchen 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Lagerelemente aus hydrodynamischen Gleitlagern (11 bis 14), aus hydrostatischen Gleitlagern oder aus Laufrollen bestehen.

4. Lagerung nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 3, dadurch ge­ kennzeichnet, daß die Lagerelemente über Kugelkalotten (24) am Wip­ penhebel (17 bzw. 18) abgestützt sind, der über ein Zylindergelenk (19 bzw. 20) am Fundament (21 bzw. 22) abgestützt ist.

5. Lagerung nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 3, dadurch ge­ kennzeichnet, daß die Lagerelemente über achsparallel zur Drehrohrachse liegende Zylindergelenke am Wippenhebel abgestützt sind, der über ein Kugelgelenk am Fundament abgestützt ist.