DE431643C

DE431643C - Verfahren zur Abscheidung von Chlorbarium aus Loesungen

Info

Publication number: DE431643C
Application number: DER62166D
Authority: DE
Inventors: Dr Friedrich Ruesberg
Original assignee: Rhenania Verein Chemischer Fabriken AG
Current assignee: Rhenania Verein Chemischer Fabriken AG
Priority date: 1923-10-06
Filing date: 1924-10-02
Publication date: 1926-07-14

Description

Verfahren zur Abscheidung von Chlorbarium aus Lösungen. Nach dem Verfahren gemäß dem Patent 429716 scheidet man Chlorbarium aus seinen Lösungen in der Weise ab, daß man in diese Kochsalz bei gewöhnlicher oder erhöhter Temperatur zweckmäßig unter Rühren einträgt, wodurch die Abscheidung des Chlorbariums bewirkt wird.
Benutzt man nun für die Abscheidung des Chlorbariums Steinsalz, wie es meist für industrielle Zwecke Verwendung findet, so erhält man ein Chlorbarium, welches durch die in dem Steinsalz enthaltenen Fremdstoffe, wie Ton, Gips u. dgl., verunreinigt ist." Man kann zwar das verunreinigte Chlorbarium durch Umkristallisieren reinigen, doch ist es zu diesem Zweck notwendig, für die Umkristallisation gewisse Wassermengen aufzuwenden, die nachträglich wieder verdampft werden müssen Es wurde nun gefunden, daß man diesen tbelstand auf verschiedenen Wegen vermeiden kann. Man kann das erhaltene verunreinigte Chlorbarium entweder aus bei gewöhnlicher Temperatur gesättigter Chlorbariumlauge umkristallisieren, indem man solche Mengen gesättigter Chlorbariumlösung zum Lösen des verunreinigten Salzes anwendet, daß nach dem Erwärmen eine bei höherer Temperatur gesättigte Lösung an Chlorbarium entsteht, welche man leicht von den Verunreinigungen trennen kann, so daß beim nachfolgenden Abkühlen der Lauge reines Chlorbarium zur Abscheidung gelangt. Man kann aber auch in der Weise verfahren, daß man das Chlorbarium durch das Steinsalz stufenweise abscheidet, indem man die Chlorbariumlösung zunächst nur mit so viel Steinsalz versetzt, daß eine bei. höherer .Temperatur an beiden Salzen gesättigte Lösung entsteht, die man durch Filtrieren öder Dekantieren von den Verunreinigungen befreit und die beim Abkühlen auf Zimmertemperatur reines Chlorbarium abscheidet.
Nach der Trennung von dem bereits abgeschiedenen Chlorbarium setzt man der Lösung weitere Mengen Steinsalz zu, erhitzt wieder bis zur Lösung des Salzes, trennt von den Verunreinigungen und läßt abermals kristallisieren. Endlich kann man auch in der Weise verfahren, daß man das Steinsalz zum Teil durch reines Salz, z. B. Siedesalz, ersetzt. Um dieses bewerkstelligen zu können, verfährt man in der Weise, daß man zunächst so viel Steinsälz anwendet, daß man eine bei höherer Temperatur an beiden Salzen gesättigte Lösung erhält. Alsdann trennt man von den Verunreinigungen und trägt in die heiße Lauge entsprechende Mengen reinen Kochsalzes, z. B. Siedesalz, ein. Ausführungsbeispiele. i. In iol einer Chlorbariumlösung von 31 ° B6 werden 2,5 kg Steinsalz unter Rühren bei einer Temperatur von etwa 9o° C eingetragen. Alsdann wird auf Zimmertemperatur abgekühlt und das Chlorbarium von der Mutterlauge getrennt. Das ausgeschiedene Chlorbarium, dessen Menge etwa 3,2 kg beträgt, wird aus 141 ChIorbariumlauge von 31 ° B6 umkristallisiert.
2. In i o 1 einer Chlorbariumlösung von 31'B6 werden 1,5 kg Steinsalz eingetragen. Darauf wird auf etwa 9o° erhitzt, wobei das Steinsalz in Lösung geht, die Lösung filtriert und abgekühlt. Dabei scheidet sich Chlorbarium aus, welches von der Mutterlauge getrennt und mit gesättigter Chlorbariumlauge gedeckt wird. Die Mutterlauge wird darauf mit i, i kg Steinsalz versetzt, auf etwa 80 bis 9o° C erhitzt, die Lösung von den Verunreinigungen getrennt, abgekühlt und vom Chlorbarium getrennt. Es werden so in der ersten Stufe 1,9 kg, in der zweiten 1,3 kg reines Chlorbarium erhalten.
3. In i o 1 einer Chlorbariumlösung von 3 '136 trägt man 1,5k9 Steinsalz unter Eri z, hitzung auf 9o° C ein, filtriert die erhaltene Lösung, gibt nunmehr i, i kg Siedesalz zu und kühlt ab. Dabei scheidet sich reines Chlorbarium aus, welches von der Mutterlauge getrennt und mit Chlorbariumlauge gedeckt wird.

Claims

PATEN T-ANSPRÜCIIE: i. Abänderung des Verfahrens zur Abscheidung von Chlorbarium aus Lösungen gemäß Patent ¢29716, dadurch gekennzeichnet, daß in die Lösungen an Stelle von Kochsalz Steinsalz eingetragen wird, worauf man gegebenenfalls das die Verunreinigungen des Steinsalzes enthaltende Chlorbarium aus bei gewöhnlicher Temperatur gesättigter Chlorbariumlösung umkristallisiert.
2. Verfahren nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß das Steinsalz stufenweise in bestimmten Teilmengen der Lösung zugesetzt wird, wobei nach jedesmaligem Eintragen einer Teilmenge die Verunreinigungen des Steinsalzes durch Filtrieren o. dgl. entfernt werden.
3. Verfahren nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß man das Steinsalz teilweise durch reines Kochsalz, z. B. Siedesalz, ersetzt.