DE4315222A1 - Verfahren zur Regelung des Fadenauftrags auf Kettbäume beim Direktbäumen - Google Patents
Verfahren zur Regelung des Fadenauftrags auf Kettbäume beim DirektbäumenInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Regelung des Fadenauftrags auf Kettbäume beim
Direktbäumen oder Direktschären.
Beim Weben technischer Textilien werden Kettbäume eingesetzt, die auf Direkt-Bäum
maschine (auch Direkt-Schärmaschinen genannt) mit Fäden bewickelt werden. Je nach
Einstellung des Fadenauftrags und der Gleichmäßigkeit der Fadenverteilung quer zur
Auftragsrichtung ergeben sich über die gesamte Breite, die der Innenbreite der Kettbäume
entspricht, Abweichungen, die zu divergierenden örtlichen oder zonenweisen Durchmes
sern führen. Diese Abweichungen können vom Bediener erst lange nach Überschreitung
einer an sich tolerierbaren Abweichung erkannt und beseitigt werden. In der Regel muß
die Maschine zu diesem Zweck stillgesetzt werden, was seinerseits zu neuen Unregel
mäßigkeiten führt. Überdies kann die Auswirkung der vorzunehmenden Korrektur nur
unzulänglich im voraus abgeschätzt werden, ein zweiter oder weitere Korrekturgänge
schließen sich dann an.
Besonders die beiderseitige Randzone des Fadenauftrags an der jeweiligen Innenkante
der, die Bewicklung begrenzenden Seitenflanschen des Kettbaums weist auch bei
sorgfältiger Einstellung und Überwachung durch das Bedienpersonal in der Regel
eigentlich unzulässige Unregelmäßigkeiten auf, die außer Unterschieden im Durchmes
ser auch zu Faden-Einklemmung und Fadenverdrehung führen.
Auch bei sorgfältiger Korrektur durch das Bedienpersonal entstehen so Kettbäume, die
über ihre Lieferlänge (Abwickellänge) partielle Unregelmäßigkeiten beinhalten. Die beim
späteren Weben oder einer anderen Verarbeitungsform zu textilen Flächengebilden zu
stark unterschiedlicher Einwebung, zu Bandenbildung, zu unregelmäßiger Oberflächen
struktur usw. führen. Bei der hohen Verarbeitungsgeschwindigkeit moderner Direktbäum
maschinen entstehen so 200 bis 300 m lange Teilpartien der Kettbaumlieferlänge, die
Unterschiede aufweisen.
Besonders gravierend macht sich das da bemerkbar, wo wegen der Breite der
herzustellenden Gewebe der Kettbaum in zwei oder mehr Teilkettbäume aufgeteilt wird,
die an völlig unterschiedlichen Stellen der Bewicklung völlig unterschiedliche Abweichun
gen aufweisen.
Moderne synthetische Faserstoffe oder Glasfasern für Industrie-Textilien sind hinsichtlich
ihrer Spannungs-Dehnungs-Charakteristik sehr empfindlich gegenüber divergierenden
Fadenzugkräften, die als Folge abweichender Bewicklung bei der späteren Verarbeitung
aber praktisch unvermeidbar sind. Sie führen zu Unregelmäßigkeiten in den so
hergestellten textilen Flächengebilden.
Bedingt durch die Erfordernisse eines modernen Qualitäts-Kontroll- und Sicherungssy
stems wie z. B. ISO9001 stößt die bisherige manuelle Vorgehensweise bei der Erkennung
und Beseitigung von Unregelmäßigkeiten des Fadenauftrags auf immer mehr Qualitäts
probleme. Es ist immer noch der Aufmerksamkeit und dem Fachwissen des Bedienper
sonals anheimgestellt, Kettbäume mit den geringstmöglichen Unregelmäßigkeiten
herzustellen.
Es wurden lediglich Verfahren bekannt, die mit zunehmender Bewicklungshöhe anstei
gende Auslenkung der, die Bewicklungsbreite des Kettbaums begrenzenden Seitenschei
ben zu kompensieren. Hierbei wird die Auslenkung gemessen und die Fadenauftragbreite
um den gemessenen Betrag erhöht, ohne jedoch den Fadenauftrag selbst zu messen.
Dies führt in der Regel zu Unregelmäßigkeiten über die Breite, da mit Verstellung der
Breite alleine auch die Fadenverteilung geändert wird.
Das erfindungsgemäße Verfahren macht sich hingegen zur Aufgabe, die durch fehlerhaf
ten Fadenauftrag bei der Bewicklung von Kettbäumen entstehenden Unregelmäßigkeiten
unmittelbar nach Entstehung zu erkennen und die den Fadenauftrag direkt und/oder
indirekt beeinflussenden Verfahrensgrößen im Sinne einer gegen Null gehenden Abwei
chung zu verändern.
Erfindungsgemäß wird die Außenkontur des Kettbaums während des Fadenauftrags in
einem vorgegebenen Abtastrhythmus quasikontinuierlich erfaßt und mit der idealen
Sollinie verglichen. Diese ist eine Gerade, die sich parallel zur Wickelachse über die
gesamte Breite des theoretisch möglichen Fadenauftrags erstreckt und deren Lage
entsprechend der zunehmenden Bewicklungshöhe bei jedem Abtastzyklus neu berechnet
wird. Zur Definition der Lage dieser Sollinie wird der mittlere Durchmesser aus den
Einzelwerten der Außenkontur errechnet, durch den die Sollinie achsparallel verläuft.
Nach dem erfindungsgemäßen Verfahren werden die Flächenanteile des außerhalb der
Sollinie befindlichen Fadenauftrags und die innerhalb der Sollinie befindlichen Flächen
anteile nach jedem Abtastzyklus neu berechnet.
Nach dem erfindungsgemäßen Verfahren wird nach Vorliegen einer repräsentativen
Anzahl von Außenkontur-Istlinien eine Trendberechnung der auftretenden Abweichun
gen durchgeführt und bei erwarteter Überschreitung einer vorgegebenen Bandbreite ein
Korrekturwert für eine, die Abweichung direkt und/oder indirekt beeinflussende Verfah
rensgröße berechnet im Sinne einer vorausschauenden Regelung zur Rückführung der
Trendkurve auf den Nullpunkt. Dadurch werden Abweichungen bereits korrigiert, ehe sie
die vorgegebene Bandbreite erreicht oder überschritten haben.
Diese Trendberechnung wird fortlaufend mit jedem Abtastzyklus aktualisiert, so daß jede
Trendänderung der Unregelmäßigkeiten des Fadenauftrags sofort innerhalb des Korrek
tur-Algorithmus berücksichtigt werden kann.
Nach dem erfindungsgemäßen Verfahren wird ein fadenspezifischer Verschiebefaktor für
die Lage der Sollinie eingeführt, um den die, dem Außenkontur-Vergleich zugrundelie
gende Sollinie für die Berechnung der Abweichungen verschoben wird. Dieser Faktor
berücksichtigt die materialspezifischen und /oder herstellbedingten Eigenschaften des
Fadenauftrags.
Eine besonders vorteilhafte Ausbildung des erfindungsgemäßen Verfahrens ist dann
gegeben, wenn innerhalb des Korrektur-Algorithmus bevorzugt eine Korrektur der
beiderseitigen Randzonen erfolgt. Dies sind erfahrungsgemäß Problemzonen, in denen
bis zu 50% aller Unregelmäßigkeiten auftreten.
Nach dem erfindungsgemäßen Verfahren können die verschiedensten Meßsysteme zur
vorzugsweise berührungsfreien Erfassung der Außenkontur verwandt werden, ohne den
Bereich der Erfindung zu verlassen.
Als Meßsysteme werden vorzugsweise an sich bekannte Laser-Abstandtaster und Zeilen-
oder Flächenkameras verwandt, die bevorzugt über die gesamte Breite des theoretischen
Fadenauftrags traversieren und aus deren Meßergebnissen bevorzugt die Messungen
verwandt werden, die einer rechtwinkligen Aufsicht auf den Fadenauftrag entsprechen.
Eine besonders vorteilhafte Ausbildung einer Vorrichtung zur Durchführung des erfin
dungsgemäßen Verfahrens ist dann gegeben, wenn als Meßsystem eine Zeilen- oder
Flächenkamera eingesetzt wird, die ein telezentrisches Objektiv aufweist. Dieses
Meßsystem wird bevorzugt in der Mitte der Fadenauftragsbreite angeordnet und nur mit
dem wachsenden Durchmesser gleichsinnig verschoben.
Anstelle des in Achsrichtung über die Fadenauftragsbreite traversierenden Meßsystems
kann auch eine Vielzahl von an sich ortsfest angeordneten Meßelementen zur Erfassung
der Außenkontur über die gesamte Breite des Fadenauftrags so verteilt werden, daß
jedes eine begrenzte Zone der Außenkontur erfaßt und eine Verschiebung nur noch
gleichsinnig mit der zunehmenden Bewicklungshöhe erfolgt. Bei dieser Ausführungsform
wird die Gesamt-Außenkontur später aus einzelnen Teilbildern zusammengesetzt.
Eine weitere Ausbildung des erfindungsgemäßen Verfahrens ist dann gegeben, wenn
jeder Randzone der Außenkontur zusätzlich ein nicht traversierendes Meßsystem zu
geordnet ist, wobei die beiden Meßsysteme so synchronisiert sind, daß die erfaßten
Außenkonturen der beiden Randzonen echt miteinander verglichen werden können. Für
den Mittelbereich kann dann entweder eine ebenfalls nicht traversierende Kamera
verwandt werden oder eine nur über den zwischen den beiden gesondert erfaßten
Randzonen liegenden Teil des Fadenauftrags traversierende. Auch bei dieser Ausfüh
rungsform nach dem erfindungsgemäßen Verfahren wird die dem Vergleich zugrundelie
gende Außenkontur aus Teilbildern zusammengesetzt.
Die Zeichnung Nr. 1 stellt eine mögliche Ausführungsform des erfindungsgemäßen
Verfahrens dar als Querschnitt, die Zeichnung Nr. 2 zeigt den Schnitt hierzu in der Ebene
21 der Zeichnung Nr. 1.
Die Direktbäummaschine 1 weist einen Kettbaum 2 mit den beiderseitigen Begrenzungs
scheiben 3 auf sowie eine Fadenauftrags-Einrichtung 8 mit den Fadenleitwalzen 5, 6 und
der Verstellung 7 der Auftragsbreite. Sie kann ferner mit einer Preßwalze 23 ausgerüstet
sein.
Die Meßebene 21 des Meßsystems 10 ist um 90 Grad zur Rotationsebene des Kettbaum
2 versetzt und steht somit senkrecht auf dieser. Das Meßsystem 10 ist auf einer
Verfahreinheit 11 angeordnet, durch die es über den Antrieb 17 parallel zur Fadenauf
tragsebene bewegt werden kann. Die Verfahreinheit 11 ist ihrerseits auf dem Verfahrsy
stem 13, 15 bzw. 14, 16 in der Meßebene verschiebbar über den Antrieb 19. Die
Positionserfassung für die aktuelle Position des traversierenden Meßsystems 10 entlang
der Fadenauftragsebene erfolgt durch den Positionsgeber 18, während die Stellung
innerhalb der Meßebene 21 durch den Positionsgeber 20 erfaßt wird.
Mit Start der Direktbäummaschine 1 verfährt das Meßsystem 10 über den Antrieb 19 in
seine zunächst optimale Schärfeebene innerhalb der Meßebene 21. Als Meßsystem ist
ein an sich bekannter Laser-Abstandtaster vorgesehen. Sobald das Meßsystem 10 seine
Schärfebene erreicht hat, wird es fortlaufend oszillierend entlang der Fadenauftragsebene
durch den Antrieb 17 bewegt, wobei es nunmehr während des gesamten Bäumens
zwischen den beiden Endpunkten des Fadenauftrags fortlaufend traversiert. Während
dieser Bewegung wird seine Position fortlaufend durch den Positionsgeber 18 erfaßt. An
den vorgegebenen Abtastpunkten wird das Meßergebnis des Meßsystems 10 ausgelesen
und in Außenkontur umgerechnet. Während des Meßvorgangs in der einen Richtung
erfolgt weiterer Fadenauftrag, so daß sich bis zum Ende der Traversierung in dieser
Richtung ein leicht ansteigender Verlauf der Außenkontur ergibt. Dies wird dadurch
kompensiert, daß beim Rücklauf in entgegengesetzter Richtung eine Auslesung der
Meßergebnisse in den gleichen Abtastpunkten erfolgt und die beiden Meßergebnisse, die
zu jedem Abtastpunkt gehören, so verrechnet werden, daß eine mittlere Außenkontur
entsteht.
Nach jedem Abtastzyklus, der aus einem abgeschlossenen Vor- und Rücklauf des
Meßsystems 10 entlang der Fadenauftragsebene besteht, wird die vermessene Außen
kontur dargestellt und das Meßsystem 10 innerhalb der Meßebene 21 so verstellt, daß
mit Beginn des neuen Abtastzyklus seine optimale Schärfeebene wiederhergestellt ist.
Nach dem erfindungsgemäßen Verfahren wird während des folgenden neuen Abtastzy
klus der vorhergehende ausgewertet und die Lage der Sollinie nach dem mittleren
Durchmesser ermittelt und die tatsächlichen Abweichungen der Außenkontur von dieser
berechnet. Nach einem vorgegebenen Entscheidungsablauf erfolgt nun die Berechnung
der Korrekturgrößen für die, den Fadenauftrag direkt und/oder indirekt beeinflussenden
Verfahrensgrößen in Abhängigkeit von der Art der Abweichung und ihrer Lage innerhalb
der Fadenauftragsebene. Diese Korrektur kann - in Abhängigkeit von der Ausrüstung der
Direktbäummaschine - erfolgen z. B. über Lageverschiebung der Fadenschar, Fadenver
kreuzung, Änderung der Breite der Fadenschar, Korrektur der Faden-Vororientierung,
Änderung des Anpreßdrucks usw., ohne das erfindungsgemäße Verfahren hierauf
einzugrenzen.
Sobald eine ausreichende Anzahl von aufeinanderfolgenden Außenkonturen vorliegt,
führt das nicht weiter beschriebene Rechner-System zusätzlich eine Trendberechnung
durch, bei der die wahrscheinliche Außenkontur weiterer, folgender Abtastzyklen
ermittelt wird im Sinne einer vorausschauenden Anpassung der Korrekturgrößen. Diese
Trendberechnung wird mit Vorliegen eines neuen Abtastzyklus aktualisiert. Diese
vorausschauende Anpassung der Korrekturgrößen vermeidet ein fortlaufendes Pendeln
der Korrektgrößen.
Die Zeichnung 3 stellt eine weitere bevorzugte Ausführungsform des erfindungsgemäßen
Verfahrens dar.
Die Direktbäummaschine 1 weist einen Kettbaum 2 auf mit den beiderseitigen Begren
zungsscheiben 3 sowie eine Fadenauftrags-Einheit 8 mit den Fadenleitwalzen 5, 6 und
der Breitenverstellung 7. Sie kann ferner mit einer Preßwalze 23 ausgerüstet sein.
Die Meßebene 22 des Meßsystems 10, 24 verläuft parallel zur Rotationsebene des
Kettbaums 2. Das Meßsystem 10 ist mit einem telezentrischen Objektiv 24 ausgerüstet
und auf der Verschiebeeinheit 11 angeordnet, durch die es über den Antrieb 19 mit dem
anwachsenden Fadenauftrag 12 auf der Führung 15 verschoben wird. Die tatsächliche
Position des Meßsystems 10, 24 entlang der Führung 15 wird über den Positionsgeber
20 erfaßt.
Mit Start der Direktbäummaschine 1 verfährt das Meßsystem 10, 24, 11 über den Antrieb
19 solange, bis seine Erfassungsebene 22 der Position 26 entspricht, die die Außenlinie
des leeren Kettbaums 2 darstellt. Durch das telezentrische Objektiv 24 wird die gesamte
Fadenauftragsbreite des Kettbaums 2 gleichzeitig erfaßt und der Fadenauftrag abgebil
det. Mit dem nun beginnenden Fadenauftrag 12 auf den Kettbaum 2 wird das Meßsystem
10, 24 entlang der Führung 15 so bewegt, daß seine Meßebene 22 dem wachsenden
Fadenauftrag 12 folgt.
Die mit einer sehr hohen Scan-Rate erfaßte Außenkontur des Fadenauftrags 12 auf den
Kettbaum 2 wird während des Bäumens kontinuierlich ausgewertet und dargestellt sowie
weiterer Berechnung zugeführt.
Nach dem erfindungsgemäßen Verfahren wird während des neuen Abtastzyklus der
jeweils vorhergehende ausgewertet, die Lage der parallel zur Rotationsebene des
Kettbaums 2 verlaufenden Sollinie nach dem mittleren Durchmesser ermittelt und die
Abweichungen der Außenkontur von dieser berechnet. Nach einem vorgegebenen
Entscheidungsablauf werden nunmehr die im vorhergehenden Ausführungsbeispiel
bereits angeführten Korrekturgrößen ermittelt, die den Fadenauftrag direkt und/oder
indirekt beeinflussen.
Die bereits erwähnte Trendberechnung wird auch bei diesem Ausführungsbeispiel
bevorzugt angewendet.
Die Zeichnungen und Beschreibungen stellen nur mögliche Ausführungsformen des
erfindungsgemäßen Verfahrens dar, ohne dieses jedoch einzugrenzen.
Alle sich aus der Beschreibung und/oder Zeichnung für den Fachmann ergebenden
Einzelheiten werden als erfindungswesentlich betrachtet.
Abschließend werden die Vorteile des erfindungsgemäßen Verfahrens zur Regelung des
Fadenauftrags beim Direktbäumen nochmals kurz zusammengefaßt.
Nach dem erfindungsgemäßen Verfahren hergestellte Kettbäume weisen über ihre
gesamte, gespeicherte Fadenlänge und Fadenauftragsbreite konstante und homogene
Ablaufeigenschaften auf, die eine optimale Gestaltung der nachfolgende Produktionsab
läufe gestatten. Alle beim Bäumen auftretenden Abweichungen werden unmittelbar nach
ihrer Entstehung erfaßt und automatisch korrigiert. Es erlaubt die vollautomatische
Herstellung qualitativ hochwertiger Kettbäume und kompensiert Maßabweichungen der
Kettbäume, Fertigungstoleranzen der Fäden, Umwelteinflüsse, Bedienfehler usw. in
vollautomatischen Entscheidungsabläufen.
Claims (14)
1. Verfahren zur Regelung des Fadenauftrags auf Kettbäume, die auf Direktbäummaschi
nen (Direktschärmaschinen) hergestellt werden, die ihrerseits Einrichtungen zur Beein
flussung des Fadenauftrags aufweisen, dadurch gekennzeichnet, daß während des
Bäumens die, durch den Fadenauftrag entstehende Außenkontur des Kettbaums erfaßt
und mit der Sollinie, einer Geraden, verglichen wird, wobei diese sich parallel zur
Wickelachse axial vorzugsweise über die gesamte Breite des Fadenauftrags erstreckt
und auftretende Abweichungen automatisch ausgewertet werden, wobei die Darstellung
vorzugsweise grafisch erfolgt.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß aus der ermittelten
Außenkontor ein mittlerer Durchmesser des Fadenauftrags ermittelt wird und die zum
Vergleich dienende Sollinie achsparallel durch diesen Durchmesser verläuft und nach
jedem Abtastzyklus vorzugsweise ihre Lage neu berechnet wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Außenkontur des
Fadenauftrags bevorzugt in den beiden Randzonen gemessen wird.
4. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Flächenschwerpunkte
der von Fäden bedeckten und der von Fäden nicht bedeckten Flächen innerhalb eines
festgelegten Bandes des Außenkonturprofils ermittelt werden und die zum Vergleich
dienende Sollinie achsparallel durch den mittleren Flächenschwerpunkt verläuft und nach
jedem Abtastzyklus vorzugsweise ihre Lage neu berechnet wird.
5. Verfahren nach einem oder mehreren der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekenn
zeichnet, daß eine auftretende Abweichung der Istlinie der Außenkontur von der Sollinie
vorzugsweise dazu benutzt wird, die den Fadenauftrag beeinflussenden Verfahrengrößen
nach einem vorgegebenen Entscheidungsablauf so zu verändern, daß der Verlauf der
Istlinie des Fadenauftrags in jedem Punkt der Fadenauftragsbreite der über die gesamte
Breite des Fadenauftrags sich erstreckenden, parallel zur Rotationsebene verlaufenden
geradlinigen Sollinie entspricht.
6. Verfahren nach einem oder mehreren der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Erfassung der Außenkontur des Fadenauftrags vorzugsweise in einer
Vielzahl von Abtastpunkten erfolgt, die gleichmäßig über die gesamte mögliche Faden
auftragsbreite verteilt sind und die Erfassung der Außenkontur vorzugsweise während
des Bäumens erfolgt, ohne die Maschine stillzusetzen.
7. Verfahren nach einem oder mehreren der vorstehenden Ansprüche, gekennzeichnet
dadurch, daß die Flächenanteile der außerhalb der Sollinie befindlichen Fadenauftrags-
Anteile und die innerhalb der Sollinie fehlenden Flächenanteile des Fadenauftrags nach
jedem Abtastzyklus neu berechnet werden und das Ergebnis in einem Regelkreis dazu
benutzt wird, die jeweiligen Flächenanteile gegen Null zurückzuführen.
8. Verfahren nach einem oder mehreren der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekenn
zeichnet, daß nach Erfassung der gesamten Außenkontur des Fadenauftrags den
jeweils am Anfang und Ende der Außenkonturlinie liegenden beiderseiten Teilbereichen
Priorität im Entscheidungsablauf zur Beseitigung der Abweichungen zukommt, wobei die
jeweilige Länge der Endbereiche vorgebbar ist, und je nach Lage und Größe der Ab
weichungen der Endbereiche von der Sollinie eine Korrektur der von den beiden
Endbereichen eingeschlossenen Außenkontur erst erfolgt, wenn die Abweichungen in
den beiden Endbereichen ein gewisse Bandbreite unterschritten haben, wobei diese
bevorzugt automatisch in Abhängigkeit von der jeweils größten Abweichung von der
Sollinie ermittelt wird.
9. Verfahren nach einem oder mehreren der vorstehen Ansprüche, gekennzeichnet
dadurch, daß bei Ermittlung von Abweichungen der erfaßten Außenkontur von der
Sollinie zunächst eine Korrektur der, den Fadenauftrag beeinflussenden Verfahrens
größen durchgeführt wird und anhand von nachfolgenden Abtastzyklen eine Trendbe
rechnung erfolgt und je nach Ergebnis die Korrektur verringert oder erhöht wird, wobei
die Trendberechnung vorzugsweise nach jedem neuen Abtastzyklus aktualisiert wird.
10. Verfahren nach einem oder mehreren der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekenn
zeichnet, daß das die Außenkontur des Fadenauftrags erfaßende Meßsystem vorzugs
weise berührungsfrei arbeitet und seine Meßrichtung vorzugsweise senkrecht zur der
Drehachse des Kettbaums verläuft.
11. Verfahren nach einem oder mehreren der vorstehenden Ansprüche, gekennzeichnet
dadurch, daß das die Außenkontur des Fadenauftrags erfaßende Meßsystem vorzugs
weise während eines Abtastzyklus parallel zur Drehachse des Kettbaums über die
gesamte Länge des Fadenauftrags bewegt wird und die Berechnung der Außenkontur
nach den Ergebnissen eines abgeschlossenen Abtastzyklus erfolgt, der aus Hin- und
Rücklaufs des Meßsystems besteht und die Meßergebnisse der Außenkontur des Vor-
und Rücklaufs in den gleichen Abtastpunkten miteinander so verrechnet werden, daß in
diesen Punkten eine mittlere Außenkontur berechnet wird.
12. Verfahren nach einem oder mehreren der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekenn
zeichnet, daß vorzugsweise eine Erfassung der Außenkontur durch ein Bildverarbei
tungssystem erfolgt.
13. Verfahren nach einem oder mehreren der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekenn
zeichnet, daß bevorzugt Zeilen- oder Matrixkameras verwandt werden.
14. Verfahren nach einem oder mehreren der vorstehenden Ansprüche, gekennzeichnet
durch die vorzugsweise Verwendung telezentrischer Objektive.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19934315222 DE4315222A1 (de) | 1993-05-07 | 1993-05-07 | Verfahren zur Regelung des Fadenauftrags auf Kettbäume beim Direktbäumen |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19934315222 DE4315222A1 (de) | 1993-05-07 | 1993-05-07 | Verfahren zur Regelung des Fadenauftrags auf Kettbäume beim Direktbäumen |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE4315222A1 true DE4315222A1 (de) | 1994-11-10 |
Family
ID=6487480
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19934315222 Withdrawn DE4315222A1 (de) | 1993-05-07 | 1993-05-07 | Verfahren zur Regelung des Fadenauftrags auf Kettbäume beim Direktbäumen |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE4315222A1 (de) |
Cited By (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
WO1998016674A1 (de) * | 1996-10-14 | 1998-04-23 | Sucker-Müller-Hacoba Gmbh & Co. | Verfahren und vorrichtung zum bewickeln eines kettbaums |
WO2008044241A2 (en) * | 2006-07-10 | 2008-04-17 | Arvind Limited | Method and apparatus for warping and method of dyeing of high twisted fine count yarn |
-
1993
- 1993-05-07 DE DE19934315222 patent/DE4315222A1/de not_active Withdrawn
Cited By (3)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
WO1998016674A1 (de) * | 1996-10-14 | 1998-04-23 | Sucker-Müller-Hacoba Gmbh & Co. | Verfahren und vorrichtung zum bewickeln eines kettbaums |
WO2008044241A2 (en) * | 2006-07-10 | 2008-04-17 | Arvind Limited | Method and apparatus for warping and method of dyeing of high twisted fine count yarn |
WO2008044241A3 (en) * | 2006-07-10 | 2008-10-09 | Arvind Ltd | Method and apparatus for warping and method of dyeing of high twisted fine count yarn |
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